20 Magdeburg (von 1588) feststellen konnte. Solche Versamm lungsorte für die Truppen waren, wie Rübel erwähnt, oft im unmittelbaren Zusammenhänge mit den curtes angelegt, und so ist die Heergilde ein neuer Beweis für die Lage der Pfalz im Tale beim jetzigen Schlosse. Das Kriegsglück war damals dem Kaiser nicht günstig. Er wurde in der Schlacht am Welfesholz besiegt. Sein Feldherr Hoyer Graf von Mans feld fiel, derselbe, dem die Sage die Verleihung der Grafschaft — „Das ist des Mannes Feld“ — auf der Pfalz zu Wall hausen andichtet. Lothar von Sachsen aber zerstörte, wie uns der „Sächsische Annalist“ berichtet, in demselben Jahre Falkenstein und Wallhausen wegen der Räubereien und Beute züge, die von dort aus geschehen waren. Aber die Pfalz muß bald wieder erbaut sein, denn 1169 hielt Friedrich Barbarossa einen Reichstag in ihren Mauern. Ob von diesen Gebäuden Reste etwa in dem alten Eckturm mit seinen Kreuzgewölben und in den massigen Pfeilern der jetzt zur Schmiede dienenden Rüstkammer noch vorhanden sind, ist mir zweifelhaft geworden. Es scheint, als ob der Westflügel, Turm und die anschließenden Wohnräume ziemlich einheitlich neu von 1608 ab durch Ludwig v. d. Asseburg erbaut sind. Soviel steht fest: über der Erde sind keine deutlichen Spuren der einstigen Pfalz Wallhausen mehr vorhanden — aber ob sie nicht doch noch in der Erde ruhen und ein mal wieder aufwachen, wer möchte das ohne weiteres von der Hand weisen angesichts des nahen Kyffhäuserberges, in dem ein Rotbart Jahrhunderte lang schlief um als Weiß bart wieder aufzuerstehen. Und wenn Professor Paul Höfer auf dem Denkmalstage in Erfurt 1903 die Königshöfe als hochwichtige Gegenstände der archäologischen Forschung in der Provinz Sachsen hinstellte und die Hoffnung aus sprach, daß unsere Heimat in dieser Forschung nicht hinter Hannover und Westfalen Zurückbleiben möge, dann wird meine Bitte an die Denkmalspfleger und Archäologen na türlich sein: nehmen Sie sich Wallhausens an mit sach verständigeren Männern, als mit mir, der ich nur Kärrner arbeit tat, wo die Könige bauten, und verzeihen Sie meine Bitte und Rede als eine Rede pro domo, aber pro domo- Caesaris Walhusana.