7 Das ganze Gebiet heißt der Eierberg, daneben liegt das Kirchtal. Auf allen diesen Grundstücken ruhten bis zur Ablösung Lasten und zwar auf dem im Kirchtal gelegenen für die Kirche, daher der Name. Der Eierberg hatte Eier als Abgaben an die Herr schaft zu liefern. Alle auf dem „Kaiser" gelegenen Stücke haben Pfarrabgaben gehabt und zwar seit 1572, wo der „verwüstete Pfarrweinberg" an fünf Nachbarn in Erbpacht ver- lehnt wird. Jahrhunderte lang sind die Lehnbriefe aus gestellt und viele sind noch erhalten; andere Namen nach den jeweiligen Besitzern treten auf, aber erst 1785 der „Kaiser“. Wenn wirklich ein Zusammenhang mit der Glanzzeit Wallhausens dort oben bestehen sollte, so kann er u. E. nur darin bestehen, daß es sich um ursprünglich aus kaiser licher Gnade gestiftetes Pfarrgut handelt.*) Der bloße Name der „alte Kaiser“ (nämlich Weinberg) kann doch auch ohne weiteren Anhalt die Stelle einer Burg nie- *) Diese Vermutung hat bei meinen inzwischen vorgenommenen Studien im Staatsarchiv zu Dresden höchst wertvolle Stützen er halten. Ein Zweifel daran, dass die Pfalz auf jenem Weinberge nicht gelegen hat, ist nunmehr ausgeschlossen. Ich hatte das Glück die Dotationsurkunde der Pfarrländereien im Original aufzufinden. Friedrich der Ernsthafte, Landgraf von Thüringen, verlieh 1331 auf der Wartburg der Pfarre zu Walhusen acht Hufen Land und einen Weingarten. Die wohlerhaltene Pergamenturkunde, be stätigt durch das an seidener Schnur hängende Reitersiegel Friedrichs, ist zusammen ausgestellt mit zwei andern, durch die der Landgraf Dorf und Feste Liebstedt (bei Weimar) gegen die bisher dem Deutschen Ritterorden gehörige Feste Wallhausen an diesen ein tauscht. Die Ländereien in genau diesem Umfange haben seitdem den Landbesitz der Pfarre gebildet, sechs davon sind nach langen Streitigkeiten, z. T. durch Erbpacht, im Rittergute aufgegangen, das 1883 ein Ablösungskapital von ca. 40000 M. dafür gezahlt hat. Da im Thüringischen Grafenkriege 1346 noch „das Sloss zu Walhusen zu Ergerungen" zwischen Friedrich dem Strengen und den Herrn von Hohnstein Anlaß gibt, die auch K. Meyer als da malige Besitzer von Ort und Burg Wallhausen nennt, kann es nicht 1331 auf dem Kaiserweinberge gelegen haben und an die Pfarre verschenkt sein. (Harzzeitschrift 1897 S. 507). Das ver liehene Land stammt sicher aus dem ursprünglichen Krongute, das mit dem Patronate der Martinskirche (s. unten) 1223 von Kaiser Friedrich II. an das Kreuzstift zu Nordhausen geschenkt und von diesem wahr scheinlich um 1290 an die deutsche Ordenskommende abgetreten ist.