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Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Neuen Peterskirche zu Leipzig
- Titel
- Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Neuen Peterskirche zu Leipzig
- Untertitel
- 1885-1935
- Verleger
- [Peterskirche]
- Erscheinungsort
- [Leipzig]
- Erscheinungsdatum
- 1935
- Umfang
- 18 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 33.8.2330
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5147172622
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id514717262
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-514717262
- SLUB-Katalog (PPN)
- 514717262
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Gememdeblatt und Wissenschaft Bis 1916 hatte die Petersgemeinde für Mitteilungen an die Gemeinde nur kleine gedruckte Zettel, die nach Schluß der Gottesdienste verteilt wurden. Man nannte das: „Kirchenzettel für die Petersgemeinde" oder „Mitteilungen an die Petersgemeinde". Ein Gemeindeblatt im eigentlichen Sinne bestand also lange Jahre hindurch für die Petersgemeinde nicht. Es wurde vor allem das damalige „Leipziger Kirchenblatt" gelesen, das auch Nachrichten über die Einzelgemeinde brachte. Neujahr 1918 tauchen in unserer Gemeinde „Kirchliche Nachrichten der Petersgemeinde" auf, die in der Art des alten Kirchenzettels, aber in etwas größerem Format, auch die Texte der vom Ehor gesungenen Motetten brachten. Dezember 1921 erschien dann ein richtiges Gemeindeblatt: „Glöckentöne vom Petersturm". Es bestand aber nur ein Jahr, bis Dezember 1922. Im Zusammenhang mit den durch I). Zenker ins Leben gerufenen Bezirkshelferschaften hatte sich dieses Gemeindeblatt nötig gemacht. 1922 bis 1925 hatten wir wieder die kleinen Mitteilungen, die vor allem auch in Aushängekäslen die Predigtlisten der Gemeinde mitteilten. Januar 1926 erschien dann der „Petersbote", der bis 1. Oktober 1924 der Gemeinde gedient hat. Monatlich wechselten sich die Pfarrer der Gemeinde in der Abfassung der betreffenden Monatsnummer ab. Das brachte die Eigenart der einzelnen Pfarrer der Gemeinde nahe. Seit 1. Oktober 1924 haben wir nun „Das kirchliche Gemeindeblatt für Sachsen, Bezirksausgabe Leipzig", mit dem Aufdruck auf der Titelseite: „Leipzig, Petcrsgcmeinde" und dem uns vom Petersboten her vertrauten Bilde unserer Kirche. Durch dieses Blatt soll vor allem die Einzelgemeinde mit den sämt lichen evangelischen Gemeinden Sachsens und ganz Deutschlands in Verbindung gesetzt und gehalten werden. Auch das ist in heutiger Zeit ein sehr wichtiges Anliegen. Ein Gemeindeblatt ist für die Kirchgemeinden der modernen Großstadt eine Selbst verständlichkeit. Der Grund liegt darin, daß durch ein solches Blatt auch diejenigen erreicht werden können und immer mehr erreicht werden sollen, die den Gottesdienst nicht besuchen oder nicht besuchen können, zum andern darin, daß heutzutage, namentlich in der Großstadt, die Gemeinde von vielen Fragen bewegt wird, auf die sie eine Antwort sucht. Nicht nur Erbauung, sondern auch Belehrung ist der Gemeinde nötig. Daher tritt neben die Predigt der Vortrag, die Schulung, die Bibelstunde und das Gemeindeblatt. Für „Bibelstunde" sagt man auch vielfach „Bibelbesprechung". Ich habe zu meiner „Bibel besprechung" noch das Wort „wissenschaftlich" hinzugesetzt. Das soll andeuten, daß es sich für mich dabei in erster Linie darum handelt, denjenigen Gemeindegliedern zu dienen, die zunächst einmal die Bibel mit dem Bestreben lesen wollen, zu erkennen, zu verstehen und zu sehen, was ernsthafte wissenschaftliche Arbeit zum Verständnis der Bibel zu sagen hat. Natürlich wird dabei „Wissenschaft" so dargeboten, daß sie jedem, der Nachdenken will, ver ständlich ist. Von jeher hat die evangelische Kirche den Zusammenhang mit der Wissenschaft betont und festgehalten. Man denke an Luther und Melanchthon. Es liegt in echter Wissen schaft eine strenge Schulung des Geistes, ein echt deutsches Streben nach gründlicher Erkenntnis der Wahrheit. Das ist eine harte Arbeit, ohne die aber die Kirche ihre Stellung im geistigen Leben unseres Volkes und der Menschheit nicht zu behaupten vermag. So ist denn — namentlich in der Großstadt — außer der geistigen Führung durch die Predigt, die auch an ihrem Teile „Lehre" ist, die geistige Führung durch Vorträge, Schulungen, Bibclbesprechstunden unentbehrlich. Das Ringen echter Wissenschaft bewahrt die Kirche vor Verholzung, Verkümmerung und Erstarrung. Jetzt wird unser Volk von vielen ernsten Fragen bewegt, die Wissenschaft schenkt dafür vor allem die Besonnenheit echt deutschen Wahrheitsstrebens und gibt außerdem die zur Bildung eines sachkundigen LIrteils unentbehrlichen Kenntnisse. Es ist gerade auch auf kirchlichem und religiösem Gebiete so, daß man ohne Erkenntnisse und Kenntnisse nicht urteilen kann. Vieles hiervon kann in der Predigt nicht gesagt werden. Diese bedarf daher der Ergänzung. Nur allzu leicht kann sich sonst ergeben, daß viele ohne wirkliche Einsicht bleiben, und da unter wird dann Kirche und Volk nur leiden. Daher müssen Kirche und Wissenschaft einander suchen. Die Kirche hat allen zu dienen, auch den „Gebildeten" Mit „Bildungsdünkel" hat das nichts zu tun, sondern nur mit der Erkenntnis der Wahrheit. Prof. v. Fiebig.
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