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Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Neuen Peterskirche zu Leipzig
- Titel
- Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Neuen Peterskirche zu Leipzig
- Untertitel
- 1885-1935
- Verleger
- [Peterskirche]
- Erscheinungsort
- [Leipzig]
- Erscheinungsdatum
- 1935
- Umfang
- 18 S.
- Signatur
- 33.8.2330
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5147172622
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id514717262
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-514717262
- SLUB-Katalog (PPN)
- 514717262
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Seelsorge und Belferschaft Neben der Predigt ist das wichtigste Amt des Pfarrers die Seelsorge. Während die Predigt sich mehr an die Allgemeinheit richtet, sucht die Seelsorge an den einzelnen heran zukommen. Auch das geschieht durch die Predigt, deren Tröstungen und Mahnungen auch den einzelnen treffen sollen. Das geschieht noch mehr durch die Bibelstunde, in der der Pfarrer, mit den Lörern näher bekannt, auf ihre persönlichen Sorgen und Nöte eingehen kann. Seelsorge aber sollen und wollen vor allen die Reden sein, die der Pfarrer bei Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen hält. Dabei sollte jeder Lvrer von dem Bewußisein erfüllt sein, daß der innerste Wert der Feier nicht in einer schönen und geistvollen Rede und in äußerlichen Feierlichkeiten besteht, sondern darin, daß die Menschenseele erfaßt wird von Gottes Wort. Gottes Wort muß im Mittelpunkt aller Seelsorge stehen, auch bei den besonderen Ge legenheiten der Seelsorge, die im Lausbesuch und in der Sprechstunde gegeben sind. Seel- sorgerliche Lausbesuche macht der Pfarrer vor allem bei den Kranken. Manche Kranke freilich fürchten den Besuch des Pfarrers, weil sie meinen, dieser sei ein Beweis dafür, daß es bald mit ihnen zu Ende gehe. Möchten doch alle Kranken es verstehen, daß in solchem Besuch sich nur die innere Gemeinschaft des Pfarrers mit seinen leidenden Gemeindegliedern ausdrücken soll! Möchten sie aber auch alle erkennen, daß es sich dabei nicht nur um einen allgemeinen Tröste- oder Plauderbesuch handeln darf, sondern um eine seelsorgerliche Aussprache, in der Gottes Wort und Gebet im Mittelpunkt stehen und die Gedanken aus Christus und die Ewig keit gerichtet werden sollen! Leider ist es bei der großen Seelenzahl der Petersgemeinde uns Pfarrern nicht möglich, auch die gesunden Gemeindeglieder regelmäßig zu besuchen. Trotzdem ist jedem Gemeindeglied die Möglichkeit einer seelsorgerlichen Aussprache mit seinem Pfarrer stets gegeben. Nur bitten wir dann, diesen Wunsch dem Pfarrer mitzuteilen und ihn um einen Lausbesuch zu bitten oder ihn in seiner Sprechstunde aufzusuchen. Selbstverständlich ist jede seelsorgerliche Aussprache streng vertraulich. Die Seelsorge in der weit ausgedehnten Petersgemeinde wird uns Pfarrern erfreulicher weise erleichtert durch die am 20. Februar 19>8 gegründete Lelferschaft. Mit vorbildlicher Treue und nimmermüdem Fleiß haben in all den Jahren seitdem die Lelferinnen und Lelfer der Petersgemcinde selbstlos ihre Pflicht getan. Ihnen allen, den im Laufe der Jahre Leimgegangenen oder Ausgeschiedenen und den noch heute Tätigen sei an dieser Stelle herzlichster Dank gesagt. Überaus vielseitig war stets die Tätigkeit der Lelferschaft. Wieviel Arbeit haben die Lelfer und Lelferinnen stets gehabt mit der Werbung fürs Gemeindeblatt und mit dem Aus tragen der Blätter! Wieviel haben sie daneben noch geleistet im Verteilen von Flugblättern und Programmen, im Verkauf von Karten für Kirchenkonzerte, in Sammlungen verschiedenster Art, vor allem in der schweren Inflationszeit! Wieviel haben sie seinerzeit für die dann so eindrucksvoll gewordene „Weiße Messe" im Gemeindesaal zusammengebracht! Wieviel haben sie, ehe es die NSV gab, alljährlich zu Weihnachten für die Armen getan! Da wurden in mühevoller opferfreudiger Arbeit Gelder und Geschenke gesammelt, Lebensmittel zusammengetragen, alte Kleidungsstücke vorgerichlet, Pakete gepackt vom frühen Morgen bis in mitternächtliche Stunden hinein, und am Weihnachtsabend zu den bedürftigen Gemeindegliedern getragen! And wieviel praktische Nächstenliebe leisteten sonst noch die unermüdlichen Lelfer und Lelferinnen! Sie besuchten und pflegten die Kranken, hielten Nachtwachen, vertraten kranke Geschäftsleute, verschafften Arbeitslosen Arbeit, Bedürftigen Anterslützung, Alten und Schwachen Aufnahme ins Altersheim. Manch wertvolle feste Freundschaft wurde so geschlossen, manch enge Verbindung zwischen Pfarrer und Gemeindegliedern hergeslellt und mancher, der sich gleichgültig oder verbittert von Gott abgewandt hatte, wieder zu Christus und zur Kirche geführt. And dies war für die Lelfer immer das Lauptziel ihrer Arbeit, im Aufblick zu Gott Seelsorge zu treiben an den Mitmenschen. So war es und so soll es bleiben. Gemeinsam sollen und wollen Pfarrer und Lelfer der Petersgemeinde Seelsorger sein an den Gemeindegliedern, ein jeder in tiefer Demut vor Gott und doch in dem starken Bewußtsein „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus!" Pfarrer Lenz.
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