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Auf den Spuren der Kriegsgeschichte in Klotzsche
- Titel
- Auf den Spuren der Kriegsgeschichte in Klotzsche
- Untertitel
- [Die Stadtverwaltg Klotzsche allen zur Wehrmacht eingerückten Söhnen d. Stadt, Kriegsweihnachten 1941]
- Alternativtitel
- Kriegschronik der Stadt Klotzsche
- Autor
- Kelling, Helmut
- Verleger
- Pabst
- Erscheinungsort
- Königsbrück (Bez. Dresden)
- Erscheinungsdatum
- [1941]
- Umfang
- 16 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 34.8.7102
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5102352122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id510235212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-510235212
- SLUB-Katalog (PPN)
- 510235212
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
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- Auf den Spuren der Kriegsgeschichte in Klotzsche
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10 Kriegsgeschichte von Klotzsche Ein poetischer Heimatchronist An diese harten Kämpfe in unserem Heimat gebiet erinnerte noch lange Zeit — bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts — das so genannte „Kosakenkreuz" zwischen Bahn hof Klotzsche und Langebrücker Straße, das Grab für einen in den Gefechten gefallenen russischen Soldaten. Beim Bau der Eisenbahn linie mußte die Grabanlage beseitet werden. Wir wissen aber noch seine Historie, die der Klotzscher Pfarrer Ienichen in einem tief empfundenen Gedicht überliefert hat. Die Verse lassen durchaus die dichterische Gestal tungskraft Ienichens als des „poetischen Heimatchronisten" erkennen. Sie können hier lediglich auszugsweise wicdergegeben werden: „Es ragt ein Grab dort einsam in der Heide, mit hocherhöhtem Kreuz an seinem Rand, Du schaust es bald, den schmalen Weg zur Seite, es winkt den Pilger hin mit Geisterhand ... Die Prießnitz murmelt tief im nahen Tale, wie Lethes Strom in dunkler Unterwelt. Sie murmelt Klaggesang dem Totenmale, das unter sich verbirgt den toten Held. — Vom fernen Osten zog er aus zu streiten, in Alexanders Heer nach Sachsens Gau. Gesprengt hat er den Feind durch manche Weiten, da sank er kämpfend hin in unserer Au ... Am Don, am Don, da lag des Helden Hütte, von Pfirsichbaum und Rebenlaub umrankt, und auf des Stromes flutenreicher Mitte, ein kleiner Nachen auf und nieder schwankt. Dort sah ein Weib, dort sah ein Kind ich weinen, und ihre Tränen mit dem Strom vereinen." Pastor Rollers Kriegstagebuch Auch der bekannte Lausaer Pfarrer Roller, dessen Lebensbild uns Kügelgen in den reizvollen „Iugenderinnerungen eines alten Mannes" hinterlassen hat, verfaßte eine kleine Chronik über die Kämpfe von 1813 in unserem Heimatgebiet. Aus seinen Aufzeich nungen geht hervor, daß unter anderem auch auf dem Lausaer Friedhof ein gefallener Kosak bestattet worden war. Auf Anordnung des russischen Offiziers mußte Pfarrer Roller die Begräbnisfeierlichkeiten vorbereiten. Andere gefallene Kosaken sind in dem Vorholz zwischen Klotzsche und Lausa, wo die Hauptkämpfs statt fanden, zur letzten Ruhe gebettet worden. Nach den Eintragungen Rollers im Lausaer Kirchenbuch gestaltete sich die Beisetzung des gefallenen „Kosaken-Peter" besonders feier lich. Roller schreibt selbst darüber: Wir holten ihn auf einem Wagen mit Heu. Dabei sangen die Kosaken Lieder, die uns besonders aus sielen. Die Kosaken taten ihn mit großer Liebe und besonderer Sorgfalt in den Sarg. Als „Peter, Kosak vom Don" begraben war, bezahlten die Russen diejenigen, welche Hilfe leistungen beim Begräbnis getan hatten, reich lich mit französischen und deutschen Talern. Kosaken fordern Lösegeld Die Russen jedoch dankten Pfarrer Roller seine Begräbnisoerrichtungen schlecht. Schon am nächsten Tage wurde er auf der Straße bei Lausa von Kosaken und Baschkiren (eben falls russische Reitertruppen) angehalten, fest genommen und konnte sich nur durch ein hohes Lösegeld freikaufen. Auch der Erbrichter Eger wurde von den Russen festgesetzt und schwer mißhandelt, da er angeblich zu wenig Löse geld gab. Gegenüber der wehrlosen Bevöl kerung fühlten sich die Russen als Herren im Hause. Sie vernichteten wertvolle Kunstgegen stände, vergriffen sich am Eigentum der Bauern und vergewaltigten ihre Frauen. Ein halbes Jahr etwa dauerte die Notzeit der Russen. Vom Frühjahr 1813 bis in den Herbst blieben sie als Besatzung in den Heidedörfern. Im November 1813 mußte dann der franzö sische Marschall St. Cyr als Gouverneur von Dresden kapitulieren und die Kosaken konnten in die Landeshauptstadt einziehen. Kriegsschah in der Eiche Vor dem Rückzug der Franzosen und vor der Übergabe der Stadt soll St. Cyr die französische Kriegskasse im Heide gebiet vergraben haben. Einen Teil des Kriegsschatzes hatte er — so meldete es der Volksmund — in der großen, hohlen soge nannten „Schatzeiche" in der Nähe der jetzi gen Waldschänke Hellerau versteckt. Tat sächlich suchten dort auch Heidebauern nachdem Gelde und gefährdeten durch ihre scheinbar allzu intensiven, aber vergeblichen Nachsor schungen den Bestand des alten Baumes, der vom Forst sichergestellt werden mußte. Um den Baum zu erhalten, wurde die entstan dene Baumhöhlung mit Steinen ausgemauert. Als anno 1898 die alte „Schatzeiche" gefällt wurde, verschwand mit ihr einer der letzten Zeugen aus den Kämpfen gegen Napoleon * Nach der siegreichen Beendigung der Frei heitskriege, die dem deutschen Volke die end liche Befreiung vom napoleonischen Joch brachten, folgte eine Zeit biedermeievlicher Ruhe und Behaglichkeit. Die starken Wellen,
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