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Auf den Spuren der Kriegsgeschichte in Klotzsche
- Titel
- Auf den Spuren der Kriegsgeschichte in Klotzsche
- Untertitel
- [Die Stadtverwaltg Klotzsche allen zur Wehrmacht eingerückten Söhnen d. Stadt, Kriegsweihnachten 1941]
- Alternativtitel
- Kriegschronik der Stadt Klotzsche
- Autor
- Kelling, Helmut
- Verleger
- Pabst
- Erscheinungsort
- Königsbrück (Bez. Dresden)
- Erscheinungsdatum
- [1941]
- Umfang
- 16 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 34.8.7102
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5102352122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id510235212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-510235212
- SLUB-Katalog (PPN)
- 510235212
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Auf den Spuren der Kriegsgeschichte in Klotzsche
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Spontane Volkserhebung bei königsbrück Diese Selbsthilfe der Bauern von 1790 ist nicht der einzige Fall, wo sich das Volk durch eigene Taten ein Ventil gegen Not und Un terdrückung schuf. Die heimatliche Historie weiß mehrfach zu berichten, daß durch den Appell an die eigene Waffe weittragende Entscheidungen erzwungen und der Schuß der Heimat sichergestellt wurde. Leuchtend voran steht hier das Fanal der spontanen Volkserhebung gegen die schwedischen Unterdrücker in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Über -1000 Bauern rotteten sich am 23. Februar 1637 zusammen und brachten den Schweden in einem harten Kamps bei Königsbrück eine starke Schlappe bei. „Schlecht bewaffnet, aber mit glühender Rache im Herzen", so berichtet der Chronist. ..rück ten die Bauern an". 100 Schweden blieben damals auf der Walstatt tot liegen, 200 Ge fangene mußten mit den Bauern ziehen, die außerdem an Lebensmitteln und Aus- rüstungsgegenstünden reiche Beute machten. Freiheitliche „Rügenbücher" Weitere Zeugen für den unbändigen Frei heitsdrang der Heidebauern sind die zahl reichen, in unserem Heimatgebiet noch erhal tenen „Rügenbücher" in denen sich die Dörfer gegenüber der Ortsherrschaft ihre „Freyheiten und guten Gewohnheyten" sicher ten. Mit altertümlicher, schlichter, kräftiger und plastischer Sprache werden hier die Rechte der Dörfer verzeichnet. Meist weisen diese „Rügenbücher" auf einen bis ins 11./15. Jahr hundert zurückgehenden Ursprung hin. Sie ähneln in vieler Beziehung den dörflichen Weistümern, die Jacob Grimm in Süd- und Westdeutschland sammelte. Leider sind diese wertvollen bäuerlichen Volkstums- und Rechtsquellen, die uns in so lebendiger Weise das Leben, Denken und Fühlen unserer Vor väter erzählen, bis heute in unserem Heimat gebiet noch nicht systematisch zusammenqestellt worden. Lediglich in der „Chronik von Klotzsche" ist ein eingehender Auszug des außerordentlich interessanten Klotzscher Rü genbuches veröffentlicht. Symbolische, mittel alterliche Rechtsanschauungen und Worte findet man da. die auf den Rüqengerichten der Dörfer feierlich gesprochen wurden: „Seine Chürfürstliche Durchlaucht zu Sachsen haben zu richten über Halß und Bauch, über Hand und Mund". * Die Drangsale einer Stadt Doch wie die Bürger und Bauern unseres Heimatgebietes in den Rügenbüchern auf ihr Recht pochten und sich ihre verbrieften Privi legien sicherten, so standen sie andererseits immer pflichtbewußt ihren Mann, wenn es galt, für den Schutz der Heimat einzutreten. Keiner Generation blieben Opfer an Gut und Blut erspart. Durch die Jahrhunderte wogte der ewige Kampf um den Bestand der Hei mat und forderte immer neuen heroischen und opferbereiten Einsatz. Nahezu jedes Jahrhun dert brachte neüe Notzeiten, wie es beispiels weise in dem kurzen Abriß der Königsbrücker Geschichte im Staats-Post- und Zeitungs- Lexikon von 1817 zum Ausdruck kommt: „Königsbrück, in Urkunden Kunsberg genannt ... unter die Drangsale der Stadt gehören die Anzündungen derselben durch die Hussiten im Jahre 1129, die Be satzung durch die Schweden im Jahre 1636 (37), der Brand im Jahre 1760, der sie fast zur Hälfte in Asche legte". Preußisch-österreichischer Krieg 1866 Im 19. Jahrhundert wurde unser Heimat gebiet nach der napoleonischen Notzeit noch ein zweites Mal unmittelbarer Schauplatz kriegerischer Ereignisse. Der preußisch- österreichische Krieg von 1866, der Sachsen auf der Seite Österreichs sah, warf wieder seine Schatten auf Stadt und Dorf. Eine sächsische Avantgarde hatte in der Linie Radeberg — Klotzsche — Moritz burg die Sicherung der Landeshauptstadt und der bei Dresden versammelten sächsischen Armee gegen die anrückenden preußischen Truppen durchzuführen. In Klotzsche hatten die sächsischen Vortruppen, bestehend aus Kavallerie-Verbänden, auf einem Acker gegen über der alten Klotzscher Schule Posten be zogen. Als jedoch der Druck der preußischen Armee immer stärker wurde, mußten sich die Sachsen zurückziehen. Sie traten den Marsch nach Böhmen an, um sich dort mit den öster reichischen Truppen zu vereinigen. Vor der „Requirierung" gerettet Vor dem Anrücken der Preußen, hatten die Bauern — durch manche bittere Kriegser fahrung gewitzigt — ihr Vieh in die Wälder getrieben, um es vor der „Requirierung" zu schützen. Die Klotzscher Bauern versteckten ihr Vieh wie schon in den früheren Kriegen auch diesmal wieder in der Nähe des alten Klotzscher „Burgstadels", jener Stelle ober-
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