ten Leipziger Barocks. In Alt-Markkleeberg wächst auf dem Gelände in nerhalb des Burggrabens ein neues Herrenhaus mit Torhaus und Park im Frühbarock empor. Später läßt der Sohn des sächsischen Postmeisters Kees in Zöbigker im Hochbarock eine noch großzügigere An- S läge mit Schloß, Wassergräben und Park neben verschiedenen gj Wirtschaftsgebäuden und einer Mühle errichten. Auch Gautzsch erhält durch den Gutsherrn, den Leipziger Ratsbaumeister Jöcher, neue Bauten im gleichen Stil: ein Herrenhaus mit Park Vli'&zrh und e ‘ ne Kirche; sie ist noch heute eine der schönsten Dorf- kirchen Westsachsens. Allen diesen Anlagen steht bald darauf in Stil und Größe der Herrensitz Großstädteln des Freiherrn von Hohenthal, des Sohnes von Peter Hohmann, einem Leip ziger Handelsherrn, nur wenig nach. Als die Landgemeinden selbst wirtschaftlichen Aufschwung erleben, da zeigen auch wohlhabende Pferdnerbauern und Schenkwirte ihren Stolz und ihren Wohlstand. In Markkleeberg errichtet einer von ihnen den „Pleißenhof“ und seine Malzdarrenscheune mit gewalmtem dreigeschossi gem Dach, ein anderer in Zöbigker den behäbigen „Gasthof zum weißen Damhirsch“. Noch heute, Jahrhunderte später, erfreut sich der Kunstfreund an ihren stilvollen Bauten, und der Staat - jetzt ein Arbeiter-und-Bauern-Staat - übernimmt selbst den Schutz zu ihrer Erhaltung als Zeugnisse deutscher Bau- und Werkkunst. Nur Raschwitz ging einen anderen Weg: Einer der Besitzer richtete in sei nem Gut neben dem landwirtschaftlichen Betrieb auch eine Wein- und Kaffeestube ein. Hier bewirtete er die , ,Lust-Parthien zu Pferd, Wagen und Fuß“ aus „Klein-Paris“. Unter den Gästen befand sich auch ein i8jähriger Student der Rechte aus Frankfurt am Main, der später als Weimarischer Rat und Minister wieder hier am ii. Mai 1800 weilte: Er hieß Johann Wolfgang Goethe.