schönen Renaissancegiebel des Rathauses. Das Rathaus wurde etwa 20 Jahre nach dem Schwe denbrande von 1637 wieder her gestellt. Als Kuriosum gilt die Uhr (1660). Sie stellt eine Sühne maßnahme alter Zeit dar. Bei jedem vollen Stundenschlag sto ßen sich die beiden Ziegenböcke, sooft sie schlägt. Im Innern be sitzt das Rathaus ein achtstrah- liges Rippengewölbe und einen prächtigen Sitzungssaal. Weiterhin sind die alten Häuser am Markt mit den gotischen Spitzdächern zu beachten. Die Brauerei trägt die Jahreszahl 1594 und eine Inschrift aus jener Zeit: Das Haus steht in Gottes Hand, Antonius Britner ist der Wirt genannt. Hinter den kleinen Fenstern be findet sich der Malzboden. Gutes Bier zu brauen, ist für Colditz Tradition. Als das älteste Gebäude der Stadt gilt das „Goldene Kreuz“ mit der Jahreszahl 1555. Tür- und Fenstergewände besitzen kunst volle Steinmetzarbeiten. Der ge samte Personen- und Warenver kehr, welcher Colditz berührte, lief im Mittelalter hier an diesem Punkte zusammen. Lastwagen und Postkutschen hielten vor dem Gasthaus. Wer mag nicht alles im „Kreuz“ eingekehrt sein, wenn zur Messezeit die Postkutschen und Fuhrwerke aus Dresden, Frei berg und Leipzig ankamen, oder wenn prominente Gäste zu Be such auf das Schloß wollten? 1809 soll der berüchtigte „König Lu stig“, der Bruder Napoleons, um Das Coldit^er Ratheus aus dem 17. fahrhundert