14 Pferden und Rindvieh. Aber schon drängten die Feinde nach. Während ein Teil ihrer Horden die wehrlose Stadt rein ausplünderte, drangen die übrigen durch die drei niedern Tore der Festung und bemächtigten sich deS Kornbodens, dessen Untergeschoß den kurfürstlichen Marstall und die Folterkammer bildete. Er war durch einen tiefen Graben, über den eine Zugbrücke führte, von dem innern Schlosse getrennt. Jetzt hieß es für die Stolpener, sich ihrer Haut zu wehren. Jeder mußte zugreisen. Der wackere Pastor Sperling war einer der ersten. Die anwesenden Beamten, ein Forstbedienter, die Bergleute, die noch beim Brunnenbau beschäftigt waren, alle stellten ihren Mann. Die Stücke und Doppelhacken werden an die Mauerfront zwischen dem Johannisturme und der alten Schösserei geschleppt, und nun geht ein hitziges Feuern aus vierzig, fünfzig Schritt Ent fernung herüber und hinüber. Von drüben schießen sie mit Musketen aus die Schicßlöcher, von hüben krachen die Geschütze. Welcher Jubel, wenn einer der Angreifer getroffen ist. Jetzt steckt ein jürwitziger Kroat die Arme durch «in Loch heraus, um einen Riegel auszuschieben — Blitz und Knall, und beide Hände sind ihm von einer schweren Voll kugel abgeschosscn. Ein Freudengeschrei hüben, ein Wutgebrüll drüben. Der Hauptmann der Kroaten schreit durch den Lärm herüber, er verspricht goldne Berge, wenn man ihn mit seiner Mannschaft einlassen wolle, und droht widrigen falls keine Seele zu verschonen. Aber die Stolpener kehren sich nicht daran und halten tapfer aus. Da versuchens die Feinde aus andre Weise zu erzwingen. An verschiedenen Punkten zugleich stecken sie die ausgeraubte Stadt in Brand. Binnen einer Viertelstunde steht alles in voller Glut. Ein starker Wind erhebt sich und treibt von der Kirche her die Flammen übers Schloß. Heißer Qualm und Funkenregen bedrängt die Verteidiger vom Rücken her. Nicht lange, da sängt der siebenspitzige Turm, die schönste Zierde der Burg, Fruer. Mit Windeseile greift es um sich. Die ganze Festung brennt. Unterdessen hatten sich die Feinde aus der allgemeinen Feuersbrunst zurückgezogen und sahen von weitem gemächlich zu. Sie dachten, das ganze Schloß würde draus gehn und die Leute darin würden entweder in den Flammen umkommen oder zu einem Ausfälle gezwungen werden. „Aber", so erzählt der Chronist, „was die Gottlosen gerne wollten, ist verloren. Das Gebet derer, so im freien Felde herumgcjagt, in Sträuchern beschädiget und ausgeplündert, oder sonst in Aengslcn waren, drang durch die Wolken. Gott erhörte das Seufzen und Weinen derer, die in der kurfürstlichen Kapelle auf den Knieen lagen und die Hände empor Huben. Er ließ wohl geraten die Arbeit der muntern Weiber, die aus