zu machen. Damit beginnt für das Hospital ein neues Feld der Betätigung. Von 1582-1589 wird der Neubau der Johannis-Kirche ausgeführt. In der Nähe des Hospitals war von den Insassen eine Sandgrube angelegt worden, da die Stadt für ihre Bauten viel Sand benötigte. Am Rande der Sandgrube erbaute Ulrich Welsch, Leipziger Handels- und Ratsherr (1661 -69), mit Zustimmung des Rates 6 Fröhnerhäuser, deren Bewohner dem Hospital fröhnen mußten. Bei der nach dem Krieg herrschenden Wohnungsnot waren sie sofort verkauft, und weitere Häuser wurden gebaut. Die so entstandene Straße wurde Ulrich - Straße genannt, die jetzige Seeburgstraße. Bei der Friedensfeier 1 767 wurde die Johannis - Kirche mit einer weißseidenen Altarbekleidung geschmückt, die die kleine Gemeinde gestiftet hatte. Der Groß-Bosische Garten an der Johannisgasse und Sternwartenstraße wurde weiter vergrößert und war eine Sehenswürdigkeit Leipzigs geworden. Die Stadt besaß 31 von Privatleuten angelegte große Schmuckgärten. Nach Schluß des 7-jährigen Krieges ließ der damalige Bürgermeister Müller die Festungswerke Leipzigs niederlegen und schuf an ihrer Stelle einen Pro menadengürtel um die Stadt. In Leipzig trat nun eine Zeit hohen geistigen Aufschwunges ein. die Zeit von Gottsched, Geliert, Lessing, Goethe und Oeser. Geliert starb im Jahre 1769. Er wurde auf dem Johannis-Friedhof begraben, und 60 Personen stifteten ihm ein Denkmal an der Kirche. Von 1814-1830 war der Bankier Ratsherr Gottfried Erkel Vorsteher des Johannis-Hospitals. Auch ihm bereitete die Sandgrube schwere Sorgen. Die Stadt hatte großen Bedarf an Sand, ohne dafür einen Groschen zu vergüten. Das Hospital erlitt ungeheuren Schaden, daß seine blühenden Felder zum Sandgraben gegeben werden mußten. Er verlangte daher vom Rat der Stadt unentgeltliche Anlieferung von Dünger, um die Sandgruben mit der Zeit wieder für andere Zwecke nutzbar machen zu können. Im Jahre 1831 übernahm der Stadtrat Seeburg, Ratsherr und Vorsteher des Johannishospitals, die Leitung des Hospitals, die er bis 1850 innehatte. Im Jahre 1832 war beim Stadtrat Seeburg von einer Frau Amalie Winter, Talstraße, ein Schreiben eingegangen, worin sie bittet, ihr den 11 Ellen