Die Entstehung des Johannistales in Verbindung mit dem Johannishospital zu Leipzig Im Jahre 1160 wurde die Stadt Leipzig vom Markgrafen zu Meißen gegründet. Der Stadtbrief von Leipzig befindet sich im Archiv des Leipziger Rathauses. Die Wettiner führten im Lande ein hartes Regiment, sie schützten aber die Stadt in Kriegsunruhen. Die Bürgerschaft der Stadt war tatkräftig und fleißig, und bald war Leipzig unter den umliegenden Orten Grimma, Wurzen, Döbeln die führende Stadt. Eine Mauer umschloß den Stadtkern, starke Tore sorgten für den Schutz der Bürger, und zahlreiche Dörfer der Umgebung waren der Stadt abgabe pflichtig. Seit 1292 lag die Leitung der Stadt in der Hand des Bürgermeisters und des Rates. In dieser Zeit waren zahlreiche sächsische und thüringische Kreuzfahrer von ihrer Kriegsfahrt ins heilige Land zurückgekehrt, viele waren reich, aber mit Aussatz behaftet. Die Rückkehr so vieler aussätziger Kreuzfahrer wurde zu einem schweren Problem für Deutschland. Viele Städte, darunter auch Leipzig, verwiesen ihre krank heimkehrenden Söhne aus der Stadt und verschlossen vor ihnen die Tore. In Leipzig wies der Rat die aussätzigen Krieger auf einen freien Platz in einiger Entfernung vom Grimmaischen Tore, wo sie sich ein Lager bauen durften. Hier sammelten sich bald die Aussätzigen der ganzen Gegend. Unter ihnen befanden sich auch Söhne edler Geschlechter, denen reiche Mittel zur Verfügung standen. Sie legten ihre Gelder zusammen und er standen zunächst laut Urkunde vom 27. August 1278 vier Morgen Randnützer- Landes für 5 Mark Silbers und bauten hier ihr erstes Haus. Sie wählten zu ihrem Schutzheiligen Johannes den Täufer, weihten ihm ihr Haus und nannten nach ihm die kleine Kapelle.