die verwesen bezw. nitrifizieren sollen, der Schwere des Bodens entsprechend flach untergepflügt werden. In der Tiefe eines schweren oder nassen Bo dens „verlorst" der organische Dünger; er wird zu saurem Humus, der den Pflanzen schädlich ist. Der Stallmist enthält im Mittel 0,45 Proz. Stickstoff, 0,25 Proz. Phos phorsäure und 0,60 Proz. Kali. Seine Nährstoffe wirken verhältnismäßig rasch, namentlich seine Phosphorsäure und sein Kali. Beim Stickstoff kommt es auf die Form an, in der er vorhanden ist; Harnstickstoff wirkt sehr schnell, Kotstickstoff zersetzt sich langsamer und wirkt deshalb nachhaltig. Die Erfahrung lehrt, daß der Stallmist durch die Hackfrüchte am besten ausgenützt wird. Deshalb pflegen wir die Hackfrüchte stark mit Stallmist zu düngen, indem wir je Hektar 400 bis 500 Doppelzentner geben. Mehr und mehr kommt man davon ab, das Getreide mit Stallmist zu düngen, weil das Getreide meistens nur bis zum Schossen Nährstoffe aufnimmt und daher den Stallmist nicht genügend ausnützt und zum Lagern und Befall neigt. Vor allein sollte der nach Klee folgende Weizen nicht mehr mit Stallmist ge düngt werden. Ein so vollkommener Dünger wie der Stallmist ve- dient die sorgsam st e Behandlung auf der Dungstätte uno aufdcmFelde. Leider wird immer noch nicht überall der Stallmist auf der Dungstätte gleichmäßig gebreitet, festgetreten und gehalten, nicht immer auf dem Felde nach dem Ausfahren sofort gebreitet und untergepflllgt. WerdenStallmi st pfleglichbehandelt,spart anKunst- d ü n g e r. Zauche. Der Harn enthält die Reste der tierischen Nährstoffe, die ver daut, in das Blut übergefiihrt und zur Ernährung und Produktion des Kör pers benutzt worden sind. Der Stickstoff ist in der Form des Harnstoffes, einer Verbindung der Kohlensäure und eines Ammoniakrestes, vorhanden. Unter suchungen in Schependorf und Braunsdorf haben gezeigt, daß der den Tier körper verlassende Harn bei eiweißreicher Fütterung, namentlich jungen Klees, mehr als 1 Proz. Stickstoff enthält, daß aber je nach der Dauer des Aufent haltes in einer offenen Jauchenrinne bis zu drei Vierteln des Harnstickstoffes verloren gehen. Daß diese gewaltigen Stickstoffverluste in Form des Ammo niaks erfolgen, beweist die Tatsache, daß sie' durch Zusatz gewisser Stoffe, die Ammoniak binden, verhütet werden können.*) Der rechnende Landwirt muß Einrichtungen treffen, die den frischen Harn sofort von der Luft abschließen und die Stickstoffverluste der Jauche auf das geringste Maß zurückführen. Da es hierdurch möglich ist, den Stickstoffgehalt der Jauche von 0,25 Proz. auf 0,50 Proz, also um X Proz. zu erhöhest, so beträgt der Stickstoffgewinn je Jahr und Kuh zirka 7 Kilogramm, also mehr als 40 Kilogramm Salpeter. -Ein mittleres Gut, das 25 Kühe besitzt, könnte auf diese Weise 10 Doppelzentner Salpeter ersparen. In Braunsdorf ist es mit Hilfe des Kurzstandes, der mit Schwimmbecken versehenen Staukanäle und des Luftabschlusses gelungen, den Stickstoffgehalt der Jauche bei eiweißreicher Fütterung auf 0,80 Proz. zu erhöhen. *) Siehe Heft 1 der „Arbeiten" des Landeskulturrates.