d) Das salpetersaure Ammoniak mit 34 Proz. Stickstoff. Die Salpetersäure, in die man Ammoniakgas hineinleitet, wird erst aus Ammo niak durch Verbrennung Lei hoher Temperatur gewonnen. Der Ammoniaksalpeter, Ammonsalpeter oder das salpetersaure Ammo niak ist leicht zerfließlich, unter gewissen Umständen explosiv und erschwert bei seinem hohen Stickstoffgehalt eine gleichmäßige Verteilung des Stick stoffes — Uebelstände, die nicht empfehlen. Man verwendet ihn aus diesen Gründen nicht mehr zur Düngung, wohl aber, um aus ihm Kaliammoniak salpeter und Ammonsulfatsalpeter herzustellen. 3. Ammoniaksalpeter. Sie enthalten den Stickstoff teils als Salpeter, teils als Ammoniak und stehen daher zwischen der Salpeter- und der Ammoniakform. Der Kaliammoniaksalpeter, aus Ammonsalpeter und Chlor kalium gewonnen, enthält 15 bis 16 Proz. Stickstoff, je halb als Kali salpeter und Chlorammonium, außerdem auch 23 bis 28 Proz. Kali und hat sich in der Landwirtschaft gut eingeführt. P. Wagner hält ihn für alle Früchte und alle Bodenarten für empfehlenswert. Seine Wirkung kommt der des Natronsalpeters fast gleich. Der hohe Kaligehalt kommt beson ders bei den Kartoffeln und der Gerste gut zur Wirkung. Der Natronammoniaksalpeter oder Natrammonsalpeter, aus Ammonsalpeter und Chlornatrium hergestellt, hatte 18 bis 18 Proz. Stick stoff, je zur Hälfte als Natronsalpeter und Chlorammonium. Seine Wir kung war gut, da er aber leicht verhärtete, hat man seine Fabrikation aufgegeben. Der Ammonsulfatsalpeter oder Leunasalpeter, schwefel saures und salpetersaures Ammonium, enthält 27 Proz. Stickstoff, von denen 19 Proz. als Ammoniaksalz und 8 Proz. als Salpeter vorhanden sind. Seine Wirkung ist ausgezeichnet. Nächst dem Natronsalpeter sind der Kaliammonsalpeter und Ammon sulfatsalpeter zur Kopfdüngung am besten geeignet. 4. Die Cyanamidform, der Kalk st ick st off und der Stick stoffkalk, aus Kalziumkarbid und Stickstoff gewonnen, enthalten 17 bis 29 Proz. Stickstoff in einer Form, die erst in Ammoniak und dann in Sal petersäure übergehen muß. Eine schnelle Wirkung kann daher vom Kalk stickstoff nicht verlangt werden; er ist ein Vorratsdünger für die ganze Wachstumszeit einer Pflanze. Seine Wirkung bleibt ein wenig hinter der der Ammoniakdünger zurück. Der Stickstoffkalk enthält etwas Chlor, weil bei seiner Herstellung 10 Proz. Chlorkalzium zugesetzt werden. Es muß gefordert werden, daß der Kalkstickstoff mindestens 70 Proz. Kalzium- zyanamid enthält. Häufig ist in ihm viel Dizyandiamid enthalten, das, wie wir bei der Hederichbekämpfung beobachten, giftig auf die Pflanzen einwirkt. Die Uebelstände des Kalkstickstoffes sind genugsam bekannt. Der Kalkstick stoff ist aber der billigste Stickstoffdünger in einer Form, die schon im Herbst als Vorratsdünger in größerer Menge angewendet werden kann,, und erfreut sich dieserhalb einer weiten Verbreitung. 5. Den Harnstoff kannte man früher nur als einen Bestandteil des Harns der Tiere. Jetzt stellt man ihn auch aus Kalkstickstoff oder direkt