15 Die Aufstellung lehrt folgendes: 1. Die Kartoffel müßte mit den im Stallmist enthaltenen Nährstoffen bis auf das Kali auskommen, denn der Stallmist führt mehr Nährstoffe zu, als die Kartoffel entzieht. Es ist jedoch undenkbar, daß alle Nährstoffe des Stallmistes rechtzeitig aufnehmbar sind und von den Wurzeln erfaßt werden, zumal das Aneignungsvermögen der Kartoffel gering ist. Es müssen daher neben einer guten Stallmistdüngung noch 2 bis 3 Doppelzentner schwefelsaures Ammoniak, 2 Doppelzentner Superphosphat oder aufgeschlosse nes Knochenmehl und 3 bis 4 Doppelzentner 40prozentiges Kalisalz gegeben werden. Die Superphosphatform ist dem Thomasmehl in Rücksicht auf das Schorfigwerden der Kartoffel vorzuziehen. Für das Ammoniak ist die Kartoffel besonders dankbar, wie auch die Grumbacher Düngungsverfuche gezeigt haben. Auch Kalkstickstoff und Thomasmehl sind zu emfehlen, so fern der Boden die Kartoffel nicht schorfig werden läßt. Dort hat sich auch das aufgeschlossene Knochenmehl, das ja dem Superphosphate nahe steht, bewährt. 2. Der nach Kartoffeln folgende Roggen braucht nicht viel Stickstoff, sofern nicht die Kartoffelernte eine höchste Ernte gewesen ist. 1 Doppelzentner Kalkstickstoff genügt. Auch Phosphorsäure und Kali würden zureichen, zu mal der Roggen sich diese Stoffe gut aneignen kann. Da aber in den Roggen Rotklee eingesät werden soll, müssen dem Roggen 3 Doppelzentner Thomasmehl oder 2 Doppelzentner aufgeschloffenes oder auch gedämpftes Knochenmehl und 3 Doppelzentner lüprozentiges Kalisalz gegeben werden. 3. Der Klee bedarf einer besonderen Düngung im Nutzungsjahre meistens nicht. In höheren Lagen hat man aber mit einer Salpetergabe nach dem ersten Schnitt die besten Erfahrungen gemacht und einen zweiten Schnitt erzielt, der ohne die Stickstoffgabe gering ausgefallen wäre. Wenn man hohe Futter- und Eiweißmengen erzielen will, dürfte die Stickstoffdüngung des Rotklees, namentlich bei Graseinsaat, überall beachtlich sein. Azotogen- impfung ist ratsam. Die Stickstöffsammlung des Rotklees darf man zu min destens 100 Kilogramm je Hektar annehmen. 4. Der nach dem Klee stehende Weizen (Brachweizen) würde keine Zu lage von Stickstoff, sondern nur Phosphorsäure und Kali benötigen, wie das in Thüringen auch üblich ist. Wenn man aber dem schwachen An eignungsvermögen des Weizens Rechnung trägt, so ist eine Beigabe von 2 Doppelzentnern Natronsalpeter, 3 Doppelzentnern Thomasmehl und 3 Doppelzentnern 40prozentigem Kalisalz wohl angebracht. An Stelle des Natronsalpeters könnten auch 1,5 Doppelzentner schwefelsaures Ammoniak treten, wie die Grumbacher Versuche beweisen. 5. Auf Brachweizen folgt meistens Hafer. Die Tracht ist hier noch so gut, daß es nur einer mäßigen Beigabe von 1,5 Doppelzentnern Salpeter, 2 Doppelzentnern Superphosphat und 1 Doppelzentner 40prozentigem Kali salz bedarf, um dem Nährstoffbedürfnisse des Hafers Rechnung zu tragen. Auch hier könnte der Salpeter durch schwefelfaures Ammoniak ersetzt wer den, wie wir an den Grumbacher Ergebnissen sehen. 6. Die Futterrüben sind äußerst anspruchsvoll, wenn sie hohe Erträge bringen sollen. Neben einer guten Stallmistdüngung kann man noch reich-