17 7. Folgt auf die Rüben Winterweizen, so ist zu bedenken, daß die Rüben den Boden sehr stark ausgesogen haben. 3 Doppelzentner schwefelsaures Ammoniak oder Kalkstickstoff und 3 Doppelzentner Superphosphat, aufge schlossenes Knochenmehl oder 3 Doppelzentner Thomasmehl erscheinen an gebracht, während der Kalivorrat noch zureicht. Würde nach Rüben Hafer gebaut werden, so müßte die künstliche Dün gung in Stickstoff und Phosphorsäure noch um die Hälfte vermehrt werden, während Gerste mit denselben Mengen wie der Weizen auskäme. 8. Der als abtragende Frucht benutzte Hafer findet nach Rüben und Weizen nicht mehr viel Stickstoff und Kali vor. Hier ist daher eine starke Stickstofsgabe von 4 Doppelzentnern Salpeter oder 3,5 Doppelzentnern schwefelsaurem Ammoniak bez. Kalkstickstoff und eine mäßige Kaligabe von 1 Doppelzentnern Superphosphat und 2,5 Doppelzentnern 40prozentigem Kali salz geboten. Würde Raps in die Fruchtfolge eingeschaltet, so trüge eine volle Stall mistdüngung seinem Nährstoffbedürfnisse völlig Rechnung. Stoppelraps ohne Stallmistdüngung, wie er jetzt auch gebaut wird, müßte 3 Doppelzentner schwefelsaures Ammoniak, 2 Doppelzentner Superphosphat und 2 Doppel zentner Chlorkalium erhalten. Den Wiesen entzieht eine mittlere Ernte von 70 Doppelzentnern Heu 108,50 Kilogramm Stickstoff, 31,50 Kilogramm Phosphorsäure, 140 Kilo gramm Kali und 66,50 Kilogramm Kalk, zu'deren Ersatz 5,5 Doppelzentner schwefelsaures Ammoniak oder Kalkstickstoff, 2 Doppelzentner Thomasmehl und 3,5 Doppelzentner 40prozentiges Kalisalz gegeben werden müßten. Die Auf stellung zeigt, daß der entzogene Stickstoff meistens nicht vollkommen ersetzt wird, während dies bei Phosphorsäure und Kali vielfach der Fall ist. 2 bis 3 Doppelzentner schwefelsaures Ammoniak dürften sich lohnen, wenn Jauche oder Kompostdüngung nicht in Frage kommen. Kalk führt man der Wiese mit dem Kompost zu. Bei der Auswahl Üer Düngemittel spielt auch die Reaktion des Bodens eine große Rolle. Infolge der Vernachlässigung der Kalkdüngung, des Feh lens von Thomasmehl in den zurückliegenden Jahren und der einseitigen Verwendung von physiologischsauren Düngemitteln, die im Boden Säuren zurücklassen oder saure Verbindungen liefern, sind viele Böden sauer ge worden. Die Folge davon ist, daß gewisse Pflanzen, namentlich die Rüben und die Gerste, nicht mehr recht gedeihen wollen und trotz starker Stickstoff gaben nicht die erwarteten Erträge bringen. Es wird nötig sein, daß die Böden auf ihre Reaktion hin an einer Versuchsstation untersucht werden. Die Kalkung muß wieder in ihre Rechte eingesetzt werden. Die künstlichen Düngemittel wähle man so, daß saure oder säurehinterlassende Dünger (Superphosphat, Kalisalze, schwefelsaures und salzsaures Ammoniak) mit basischen Düngern (Thomasmehl, Rhenaniaphosphat, Natronsalpeter, Kalk stickstoff) wechseln. Wann wird der Dünger gestreut? Das' Sickerwasser wäscht fortgesetzt gewisse Nährstoffverbindungen aus der Ackerkrume aus und schwemmt sie in die Tiefe, wo sie dem Bereiche der Wurzeln entzogen sind oder durch Dränagewasser, fortgeführt werden.