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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-07
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1888
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irs sollen. Zugleich wird «»«ordnet, daß die grZawmt« Fuß» artiklerie, »U Rusaahm« de« Tarde-Fuß-Artilleric-RegimenlS. schwarz» Ledmeug erhält, auch al» zweite Fußbekleidung ein Paar Schnürschuh« nach der Probe für die Infanterie mit in« Feld führt uud dir Feldflasche am Brodbeutel trägt. Die neuen Proben für Patrontasche uud Kochgeschirr, sowie die verändert« Lragweife de, Feldflasche sollen künftig auch für dir Pioniere und da« Eisenbahnregiment gelten. * Zwei deutsche Bunde-sUrsten begehen in diesem Jahre da» Fest de« siebzigsten Geburtstage«: der Herzog Ernst von Sachsen-Koburg »Gotha, besten »Denk würdigkeiten* gerade jetzt ein so hohe» geschichtliche« und literarische« Intereste erwecken, blickt am 2t. Juni aus 7V Jahre seine« Leben» zurück; Herzog Ernst Ik. regiert seit dem 29. Januar 1814. — Drei Tage später feiert der Großherzon von Sachsen-Weimar, der Bruder der Kaiserin und Enkel von Karl August, da» gleiche Fest; in der Regierung folgte Karl Alexander am 8. Juli 1853 seinem Vater Karl Friedrich. - Mau schreibt un« au« Baden: »Der badische Land tag steht nahe vor der Entscheidung über eine wichtige kirchenpolitische Bor läge, und e» läßt sich heute noch nicht mit Sicherheit vorauSseyen. wie diese Entscheidung nuS- jnllen wirb. Die kirchenpolitische Vorlage hat im badischen Lande hauptsächlich wegen der Wicdergestattuag der Eonvicte und der unter gewissen Bedingungen ermöglichten Zulassung von OrdenSgeisllichen zur Seelsorge eine lebhafte Bewegung in den liberalen Kreisen hervorgerusen. Man befürchtet nicht ohne Grund, diese Bestimmungen könnten dazu beilragen, den conscssionellen Frieden zu stören und in da» katholische Volk mehr, al» e« bisher der Fall gewesen, eine unduldsame fanatische Richtung hineinjutragen. Unter den national liberalen Abgeordneten ist freilich auch eine Ansicht vertreten, welche diese Befürchtungen für übertrieben hält und angesichts der Möglichkeit, baß eine Zurückweisung der Vorlage den Rücktritt des Ministerium», bezw. eine Reorganisation des selben in conselvativer Richtung zur Folge haben könnte, zu weitem Entgegenkommen geneigt ist. Indessen ist e» doch sehr zweiselhajt, ob siir die angedeuleten Bestimmungen in der kirchenpolitischcn Vorlage sich eine Mehrheit im Landtag finden wird. Man hofft, daß die Regierung in diesen Punclen sich zu Zugeständnissen bereit zeige» und baß das Gesetz schließlich unter Ausscheidung der bedenklichsten Bestimmungen zu Stande kommen werde * * An den bayerischen Landtag wurde von mehreren Seiten die Bitte gerichtet, die Einführung einer Claffcnlotterie m Bayern zu befürworten. Die „Münchener Neucsten Nach richten" erklären sich mit Entschiedenheit gegen Erfüllung solcher Gesuche. «> * « * In dem Telegramm, welches Kaiser Franz Joseph an Kaiser Wilhelm zum NeujahrStage in üblicher Weise abgesandt hat. befindet sich, wie der Wiener Eorresponkent der „Kölnischen Zeitung" hört, die folgende Stelle: „Möge Gott geben, daß die verworrene politische Situation sich baldigst kläre, damit unsere Völker beruhigt werden nnd die Segnungen des Frieden« erhalten bleiben." * Ja der zuletzt erschienenen Nummer 25 der »Mit theilungen* de« Deutschen Schulverein« in Wien sind besonder« die Berichte Uber die Ortsgruppentage interessant, welche in Iägerndors in Schlesien und in Marburg in Steier mark Anfang Oktober de» vorigen Jahres abgehalten wurden Für da« westliche Schlesien hat der Schulverein bisher 51,309 fl. verausgabt, um eine Reihe bedrohter Orte der deutschen Zunge zu erhalten. ES wurden in der Ratiborer Vorstadt in Troppau für deutsche Kinder au» Katharein, ferner in Königsberg und Iarkowitz Bereinöscbulen und Kindergärten errichtet und in Gräz und Hirschvors die Er weiterung und Einrichtung öffentlicher Schulen durch namhafte Unterstützungen ermöglicht. Außerdem wurden noch in 7 Orlen deutsche Bibliotheken ausgestellt und eine Anzahl Lehrer mit Remunerationen bedacht. Die Einnahmen au« dem westlichen Schlesien beliefen sich nur aus 35.538 sl. Angesichts der Thalsache, daß im westlichen Schlesien den 232.500 Deutschen nur 55,700 Slaven gegrnüberstehen, ist die Meinung wohl begründet, daß die Ortsgruppen dieses Gebietes recht gut die Summen ausbringen können, welche der Schulverein zum Schutze der Sprachgrenze nvthig hat. Im südlichen Slcicr- »nark hat der Wiener Schulverein besonders viel gelban, um einerseits die Sprachgrenze von Mahrcnberg dis RadkerSburg gegen slovenische Nebersluthnng zu sichern, andererseits die zahlreichen kleinen oenliche» Sprachinseln, besonder- die zu Windisch-Fetstritz. Windiscb-Graz, Rann. Rohitsch, Saner- brunn, Gonobitz, Weitenstein und Lichlenwalv, in ihrem Be stände zu schützen. Im letzkrn Vierteljahre 1887 griff der Wiener deutsche Schulverein in 94 Fällen helfend rin, am meisten in Böhmen, wo 46 Gemeinden, in Mähren wo 16 Gemeinden, und im südlichen Tirol, wo lO Gemeinden größere oder geringere Unterstützung empfingen. Selbst in Nieder« Österreich und zwar in, Waidhosener Bezirke, wo sich aus früherer Zeit einer Reihe Dörfer stocklschechisch erkalte» haben, machte sich die Hilfe des Schulvereins nöthig. Nach dem längere Zeit hindurch der Wiener Schulverein einen Zuwachs a» Ortsgruppen nicht mehr erfahren batte — kauplsächlich durch die Gründung des Schulvereins sür Deutsche in Graz, die rasch über >20 Zweigvereine bildete — hat endlich in den letzten Wochen eine nicht unbeträcht liche Vermckrung wieder staltgesundc», so daß nuniiiehr etwa >220 Ortsgruppe» an den Arbeiten dcS Vereins theiluehmen. Die 1200 Ortsgruppe wurde in dem viel umstrittenen kleinen Torsc Nöscha de, Iechnitz in Böhmen errichtet. * Im dalmatinischen Landtage in Zara fand am 27. Decembcr eine merkwürdige Debatte statt, in der nationale und kirchliche Interessen in scharfen Gegensatz traten. Der Abgeordnete Ljubic kalte den Antrag ringebracht, den LandeS- nnsschuß zu bcauslragen. die Frage der glagolitischen Liturgie zu beleuchten und ihre Einsührunq beim katholischen Gottesdienste in Dalmatien zu fördern. Es handelt sich um die altslawische Liturgie, welche in der von de» Bulgaren im «i. Jahrhundert gebrauchten Schrift, dem glagolitische» Alphabet, aus dein sich später daS russische Alpdabel ent wickelt». niedergescbriebcn ist. Ljubic behauptete, die Dalma tiner hätten aus Grund eine» alten Privilegium» ein Anrecht ans den kirchlichen Gebrauch der slawischen Liturgie. Der Erz- k schoi Maupas, Mitglied dcSLandtageS, trat mit großer Energie gegen den Antrag aus. Es handele sich um eine kirchliche Frage, über welche dein Landtage gar kein Unheil zustehe. Ljubic Kitze mit der Einbriiignng de» Antrages seine priesterlicbe,, Pflichten übeisLritle»; der Erzbischof kojfte aber, er werde wieder aus den rechten Weg zurückkekre». Sollte der Erz bischof sich darin täusche», so wird der Priester wohl büßen müssen, wo» der Abgeordnete verbrochen Kat. An der Debatte nakm nur noch Bakolic Theil. und machte der Regierung in Wien den Vorwurf, die Erfüllung der Wünsche der Dalma tiner seitens des Papstes zu hintertreibc». Maupa» suchte die Regierung zu vertheivigeii, aber vergeben». Bei der Abstim mung erhoben sich alle Serben und Kroaten sür den Antrag, »mb imr die wenigen Italiener stimmten mit dem Erzbischof dagegen. Gegen den nalionalen Fanatismus.der Slawen ist selbst die Hierarchie ohnmächtig. * AuS Polen treffen neuere Nachrichten ein. nach denen eine Rückbildung der von Rußland geschaffenen »mili- tairischrn Tkatsgchen* an der österreichischen Grenze sich vorziibcreite» sbeint. Höhere Gewalt soll die Brücke dazu baue». Dem »Dziennit Polski* zufolge herrschen unter den an die dalizische Grenze drsörvertrn russischen Truppen endemische Kranlbeüen. insbesondere Typku« und Ruhr. Hunderte von Todesfällen seien schon vorgekommen, man bringe die Kranken nolbdürstig in Baracke» unter. und der Sanitätsdienst soll sehr schlecht organisirt sein. Aus Grund der hierüber erstatteten Berichte der Ablheilungs-Eomman« danke« soll man sich angeblich entschlossen bab-n. einzelne Truppenabtbeilunzen nach den benachbarten Städten zurück- zuzichen. Damit wäre, gleichviel aus welchem Grunde, den FnedenSworlen der letzten Tage nun auch die erste, einstweilen wenigsten» schlußgerechte Thal von russischer Seit« gefolgt. ' In Sofia zeigt man sich über die Enthüllung de« „Reicl Sanzeigers* sehr besrievmt. Au» Hoslreisen in Sofia geht der »Wiener Politischen Corresponvenz" telegraphisch die Mittheiluna zu, daß daselbst der Inhalt der durch deu deut schen .NcichSanzeiger" veröffentlichte» Falsifikate seit einiger Zeit bereit» bekannt ist. Ungeachtet deö lebhaft empfundenen Bedürfnisse«, durch eine unzweideutige Kundgebung sestzustellen. daß zwischen dieser frechen und plumpen Fälschung und den Personen Ihrer Hoheiten kein wie immer gearteter Zusammen hang bestelle, verzichtete man dennoch aus jeden eigenen Schritt in dieser Richtung, um den Entschließungen der anderen in Betracht kommenden Interessenten in keiner Weise vorzugrcisen. Um so lebhaftere Befriedigung herrscht nun über di- ei folgte Veröffentlichung, da sowohl au» den einleitenden Bemerkungen de» »ReichSanzeigerS", al» au» dem Inhalte der Falsisicate sür jeden Unbefangenen klar hervorgeht, daß oiit dem Namen Sr. Hoheit (ober vielmehr Sr. Durchlaucht. Anm. d. Red.) ein unerhörter Mißbrauch nicht mehr oder minder ge trieben wurde, als mit dem der Gräfin von Flandern, de» Prinzen Neuß und der anderen höchsten und hohen Persönlich keiten. deren sich die Fälscher für ihre Zwecke in unverant wortlicher Weise bedienten. * Die „Neue Zürcher Zeitung" stellt folgende Be- trachtuug an: „Die „Basel!. Zeitung" macht den Vorschlag, die Schweiz solle, um sich vor einer eventuellen Vergewaltigung durch die europäischen Großmächte zu schützen, sich in den Bund der Bereinigren Staaten Nordamerikas ousnehmen lassen; denn „keine Macht der Welt wird eS wage», dieses Volk, das Volk der nord- amerikanischen Union anziitastcn". Die Idee ist nicht nen; sie wurde vor Jahren sehr eisrig vom zürcherische» Landwehrliauplmaiin Karl Alirkli gepredigt, aber ohne jeglichen Eriolg. Zur Aus» nähme in einen Bund gehören bekanntlich zwei. Nun setzen wir auch den Fall, daß die Schweiz sich zu einem solchen Schrille entschließe» könnte — was wir indessen ganz entschieden bc» jwcisela — io wäre doch gewiß sicher, daß die Bereinigle» Staaten die Schweiz nicht ausnehiucn würben, um nicht in Verwickelungen zu gerochen, die mit ihrem eigenen Lande nichts zu rhu» haben. Tie sogenannte Moiirocdoctria, welche den europäischen Mächten die Ein- Mischung in Angelegenheiten des amerikanischen Festlandes vcrbielet, wird auch von den Bereinigten Staaten gegenüber Europa bcobachiei; eS nnschi sich in europäische Dinge unter keine» Umständen ein. Bon dieser weisen Politik werden die prakiischen Amerikaner unter keinen Umständen abweichen. Schließlich böte die Ausnahme in den nord- amerikanijchcn Bund der Schweiz nicht den geringsten Schutz gegen eine europäijche Großmacht. Wohl wird sich jede Großmachl hüten, Amerika selbst anzugreisen: allein wenn die Großmächte die Schweiz oiigrttfen wollten, jo würde ein amerikanilcher Protest sehr wenig Helsen. Denn die Bereinigten Staaten besitzen kein Heer, eine ganz uiidebeutende Flotte, könnlen also ihrem Willen in keiner Weile sich Geltung verschossen, so weit eS europäische Berhältniß'e beirissi. Unsen» Recht und unserm Heer vertrauen wir mebr als einem nord- amerikanischen Machtwort, daS nur jenseits des Meeres etwas gilt. Die Jvee ist schön, maß aber ins Reich der Träume verwiesen werden." * Aus Lissabon ist in Brüssel die Kunde eingegcmgen, daß mehrere Reisende, welche mit dem letzten Dampfer vom Congo daselbst eingetrofsen sind, aus sicherer Quelle zu wisse» behaupten, daß Stanley zwischen ^jambonya und Wadelai von Eingeborenen nievergemetzelt worden ist. Der Ehcsrcdacteur beS „Mouvement Geograpdigne". Herr Wanterö, erklärt die Todesnachricht zwar siir unglaubwürdig, Thalsache aber ist. baß man sich in bclheiligten Kreisen über daS Schicksal Stanley'» zu beunruhigen ansängt, und Personen, die aus langjäbriger Erfahrung die Verhältnisse Ajrika» zu benrlheile» wissen, fürchten, daß Stanley einem Ver- rathe Tippo - T>p'S zum Opfer gefallen sein könnte. DaS „Mouvement Gcographiqu-" hält die Nachricht von dem Tode Stanlcy'S deshalb sür unglaubwürdig, west seit Mitte August kein einziger StaalSdampser bis ru», Lager Bambouya am Aroobouinu hinausgestiegen sei. Da« Gebiet Onganda zwischen dem Alberl-Sce und cer Küste befindet fick andererseits in vollster Unruhe; die anS Wabclai »ach Sansibar abgesaudten Bote» würden also im Ounyoro- oder im Uganda-Gebiete scstgehalten. Es fehle somit jede Verbindung. Da man bei der Eongoregicrung glaubt, daS Briese Stanlcy'S im Lager ?)ä»itzcuya angekomnien sind, die behuss W-iter- besörderung nach Lcopolbville und Boma nur eines TampserS harren, so ist der „Stanley", an dessen Bord Eapitai» ThyS sich befindet, am 15. November vom Stanley- Pool anS nach dem Lager ?1ambouya abgegangen; am 20. Januar wird der Dampfer am Slanlcnpool zurück- erwartet, so daß die Eongoregicrung einer telegraphische» Nachricht über den Erfolg dieser Mission innerhalb 5 Wecken entgegensieht. Au» den sonstigen Angaben des Herrn Wautcrs verdient nur ein Puncl Erwähnnng, der aber nickt unwichtig ist. „Es ist zweisclloS. so schreibt er, daß die Gründling der neuen englischen ostasrikanischen Ge sellschaft und die B-sitznakme der neuen Gebiete in Afrika mit Stanley vor seiner Abreise verabredet war und daß Stanley die Expedition zur Begrünoniig des neuen freie» englischen Staates nutzbar machen wird." AIS die Slaistey'sche Expedition au-geiüstet wurde nnd nach dem Eongo abgcgangen war, erklärten da» englisch Coinike, die Eongorcgierung und da» Organ deS Herrn WauterS aus das Bestimmtest-. eS handle sich nur um die Befreiung Emin Bey'S. Die Eng länder sind immer praktisch. vom Aronprinzen. * Belressö de» Befindens des Kronprinzen gc-ft der .Nalioual-Zcilung" — wie bereit» kurz erwähnt — folgende Meidling zu: „M ailand. 5 Januar. Gestern Abend passirte Isr Moritz Schmidt anS Frankslirt hier durch aus der Reise nach San Rcmo, um dem Kronprinzen ein neues Heilverfahren vorzuschlazcn.* — Die letztere Angabe muß man vo. läufig ans sich beruhen lassen, vr. Moritz Schmidt >st de kanntlich einer der Acrzte, weiche an der Ecnsultalion vom >0. November Tkeil nahmen; er war damals beauftragt, dem Kaiser über dieselbe Bericht zu erstatten. Wenn er sich jetzt aus» Neue »ach San Reino begeben Hai. so tical die Vcrmuthung nahe, daß cs sich darum handelt, sest- ziistellcn. wie weit die seitherige Entwickelung deS Leiden» mit der damaligen Auslassung der Aerzts im Einklang oder im Widerspruch siebt. Ferner erhält die „Nalivnal- Zcitilng* nech folgende Meldung: San Rcmo, 5. Januar. Der Kronprinz war gestern in Pcppio. Ter Katarrh ist vorüber. Neue» liegt nicht vor." — Der Kronprinz bc- auslragte noch den deutschen Eonsul. dem Eoiigcesse der italienischen Freimaurer seinen herzlichen Dank sür das Glückwunschtelegramm z» übermitteln, welches der Con- greß an ihn gerichtet hat. In den italienischen Blättern wird in diesem Zusammenhänge betont, daß der deutsche Kronprinz nicht bio» der stellvertretende Protector der Frei maurer in Deutschland ist, sondern auch activ in vollem Maße an der Tkäligkcit der Logen tbeiliiimmt. Insbesondere fand in den italienischen Logen diejenige Ansprache Berbrei» tung. welche der Kronprinz au» Anlaß seiner Anwesenheit in den Reichslanden in der Straßburger Loge gehalten hat. erlassen, daß Gastwirt!,« uud überhaupt All« die Wirthscbast betrieben, alle Tage. Abend» nach Thorschluß, eiu Berzeichniß der bei ihnen herbergenden fremden Gaste in die RalhSstube einliesern sollten. Ferner wurden die Gastgeber angehallen, aus die Fremden auch in Bezug aus Feuer und Licht gut Acht zu haben. Später wurden drese Fremdenanmeldungen den Thorschreibern übertragen, die den Reisenden bei ihrer An kunft die Pässe abaahmeu und aus da» Ralhhau» schickten, von wo die Fremden sie persönlich wieder abholen mußten. Seit der Gründung de» „Leipziger Tageblattes", im Jahre >806, wurde bi» vor wenig Jahren in diesem täglich eine List« der angekommenen Fremden veröffentlicht. — Die älteste Nachricht über einen Marsch der sächsi schen Artillerie und deren Bestand ratirt an- Leipzig vom Jahre 1638. Damals stießen 10,000 Mann sächsische HilsStruppen unter des Kursürsten Johann Gevrg'S IH. per sönliche: AnssülMng zur kaiserlichen Armee am Rheine, und die Druckerei» da» Drucken mit fertige» Wörter» statt mit einzelne» Buchstaben. Er brachte diese- System bei dem 1765 ^gründet.» Blatte „The Daily Universal Register" zur Anwendung: der Zusatz knotoci Ic,xoxntpkicaUx findet sich noch aus den- crsten Jahrgang« der "Times" selbst. Waller nannte sich damals .,»t großem Stolz« den „kateoteo c>k tdv l-v^o^rapliia kro«->", de» Patentinhaber bc: loaograpkischcn Truck,veise, mußte aber später einschen. daß er sich aus dcm Irrwege besand, srcürch konnte er sich über diesen Schnitzer mit dein Blick aus das Gelingen des Blattes selbst trösten, und seine Nachiolgcr rechnen c-S sich bclanntlich zur Ehre an, die Kunst des Schnelldruckes in jeder Weise gefördert zu haben. Die „Times" war dainals ein bescheidenes Blättchen von vier Seiten zu je vier Spalten und zeichnete sich anfangs nur wenig von andern Zeitungen ans: vielleicht legte sie ein größeres Gewicht auf auSsührüchc und um angrciche Parlamentsberichkerstattung und ans gute» Ton; so we nigstens äußerte sie sich in chrem Maniieste vom Sö. März 1788: „Die Times wird unanständiger Sprache oder Zweideutigkeiten (ckoutzlv enteuäro, keinen Raum gewähren, auch soll sie keinen Satz enthalten, der das Auge und Ohr beleidigt oder der Unschuld da: Blut in die Wangen treibt." Ihre damaligen Aussätze bestätigten lncix,u gchonge .lrjulerie halte auf diesem Marsche ln Leipzig sür uns diese Grundsätze nicht, aber man muß die schinntzigen Auslastungen der sonstige» Presse leseu, um die vethältnißmäßige Keuschheit der „Times" würdigen zu können. Die spätere Geschichte der Vermischtes. — Wer hätte wohl geglaubt, daß die Anmeldung der i» Leipzig ankominrnden Fremden vor zweihundert Jahren von den Franzosen veranlaßt worden ist. Al« in« Jahre 1688 die Raub- und Morvzüge der Franzosen c»n Rkein und m der Psalz ganz Deutschland mit Schrecken er» füllte. ging unter Anderem auch da» Gerücht um. die Fran- zos.'N halten Mordbrenner au-aeschickt. »m in den deutsche» Städten Feuer anzulegen. .Aus guter Fürsorge" s»h sich deSbakb der Leipziger Ratb veranlaßt, eine Verordnung z» Rasttag. Sic bestand au» 16 Geschützen und vielen Wagen nut Pulver. Kugeln und Geräthschasten. Die Bedienung der Geschütze zählte mehr als dreihundert Eoustabler, Schneller, Knechte und Stückjunker unter dcm Commanvo de» Oberst- lientenant» Kessel von Borau. der t702 als ObcrsthanS- und .'andzengmeisler starb. — Die Artillerie wurde von einer Eompagnie Infanterie begleitet und aus dem Roßplatze aus gestellt. Beim Abmärsche zog sie. merkwürdiger Weise, nicht den geeigneteren Weg um die Stadt herum, sonder» durch da» Peteröthor in diese hinein, die PetcrSstraße entlang, über den Marktplatz, durch die Hainstraße und zum Nanstädter Thor wieder hinaus. Die Artillerie. auS zünftigen Bncksen- meistcrn und Gesellen, sogen. Schneller«, bestehend, war be- reilS 1620 zu einer Compagnie sormirt worden, in welcher Verfassung, bei steigendem und fallenden Bestand-, sie bis 1698 blieb, wo König August der Starke sie aus ein Bataillon von vier Compagnien erhöhte. Eine Uniform wurde der Artillerie vom König erst im Jahre 1730 bewilligt. ---- Ucbec eine Sylvester-Feier aus dem Rochlitzer Berge wird uns geschrieben: Angelockt durch die herrliche Wintcrlandsckiast und durch die na« durch einen Rochlitzer Herrn gewordene poeinche Schilderung eines Sylvelier-Auienidalie» aus dem Rochlitzer Berge, beschlossen wir, das neue Jahr daselbst zu begrüßen. Die in altdeutscher Art eingerichtete vortreffliche Weinstube deS Herrn Gradl in Rochlitz wurde zu unserem Stelldichein »»-ersehen. Nachdem wir un» hier durch eine» vorzüglichen Trunk gestärkt, suhren wir per Schlitten dem Berge zu. Bon de», bchanqenen Dccemberhimmel fiel das verschleierte Licht deS Mondes matt hernieder und belenchieic die glänzenden Schaee- lclder. die schwe> belasteten, tiesabüängenden Aeste der Bäume und Sträucher. Bald größte uns der wodidekanute Thurm von recht-, und endlich hielten wir an dem Eingänge zur Gaslwirihschast. Der freundliche Wirth begrüßte unS und lud uns ein, in das von uns bestellte geheizte Zimmer zu trete», wo uns unter heiteren Ge spräche», lustigen Schwänken und humoristischen Borirägeii die Miller« nächtliche Stunde schnell deranrückte. Nach Borirag eines, den Moment erlassenden Gebichies schritten wir an die Halde vor, von wo man in da- Muldenthal hinadschau:. Ta erklang der erste Glockenton von dem Tbale heraus und bald öffnete sich ein metallener Mund nach dem anderen, bis endlich die kühlen Lüfte einen Schwall von Tönen aus der weiten Runde zu uns trugen. Welch' ein ergreifender Augenblick war dies! Dumps und traurig erklang eS als letzter Adichiedsgruß dem scheidenden Jahre. Eine tiefe Andacht bemächtigte sich unsrer. Manche trübe, ober auch manche frohe Stunde zog an unserem Geiste vorüber; noch einmal erzitterte naier Herz ichmerzbewegt, noch einmal jubelte es auf. Dann erklangen die Töne Heller als sreudiger Willkomineagruß dem neuen Iabre. Berlrauensvoll richteten sich unsere Augen gen Himmel, hoffnungsvoll blickten wir in die Zukunft. Was wird einem jeden von uns das neue Jahr bringen? Und »un schwellten untere Gedanken weiter und die innigsten Glückwunsch« sür unseren greisen Heldenkaiser, sür unseren geliebten König Albert, sür unseren schwergevrüstcn deutschen Kronprinzen und sür da» heißgeliebte deutsche Vaterland entquölle» unserer Brust. Die Gläser erklangen und wurden geleert. Eine hellausleuch'ende bunte Flamme warf grüßend ihr röthliches Licht in das Thal. Dann »ahmen wir Abiäiied von der trauten Stätte, Abschied von dem lieben Wirtke. Das Schellengeläute erklang und fort ging es wieder der Stadt Rochlitz zu. --- Automatische Apparate zum Verkauf von Zeitungen bat neuerdings die Aclicn-Gescllschast sür auto matischen Verkauf in Hau:bürg bergcstcllt. Ter Apparat ist so eingerichtet, daß nach Euiwurs eine- ZcknpsennigslückcS eine Zeitung verabfolgt wird. Für tadellose Functionirung sowie gefällige Ausstattung de» Apparate» ist genügend gesorgt. — Ein Regenbogen in der Nacht. Ein ganz überraschende» Phänomen zeigte in einer der letzten Nächte der Mond in Stettin. Kurz nach l2 Uhr legte sich, von Olten nach Westen ziehend, eine dünne EirnlSwvlke wie ein Schleier vor die Mondscheibe, die, während sie mit säst un verminderter Klarheit durch den Wolkenschleier schimmerte, von einem blendend weißen Hof umgeben war. um welch letzteren sich zwei in überraschender Sckärse ausgeprägte Kreise in den Farben de» Regenbogen» legten. Die Farben de» inneren Kreise» reichten nur bis zum Gelb, während der äußere Kreis alle Farben deö Spectrum» in fast gteicher Helle wie beim Sonncnregcnbogen answicS. Die Erscheinung dauerte etwa eine Minute und wicderholle sich später noch einige Male, jedoch nicht mekr in derselben Deutlichkeit und scharfen Begrenzung, da die vorüberziehendeu Wolken dichter und unregelmäßiger wurden. DaS Thermometer zeigte zu der angegebenen Stund« nach Neaumur 10 Grad unter Null. --- Au» London, 2 Januar, wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: Gestern vor hundert Jahre», am NeujahrStage 1738, ward die erste Nummer der „Times" veröffentlicht. Es war leine ganz neue Schöpfung, sondern vielmehr ein irisches RciS, ge psrovst aus ein schon drei Jahre alte» Gewächs, genannt „The Tally Universal Register". Anfangs noch schleppte die „Times" den letzter» langaihmigcn Titel als tägiges Anhängsel mit sich tierui» dann aber schnitt sie sich diesen Schwanz ab und begann ihre in jeder Beziehung großaniac Lausbahn mit der Erhöhung ihres Preises von 2'/, P. aui 3 P. Tic Umtausung war ein Geniestreich, denn der neue Name wirkte Wunder, der alte hätte das Blatt unfehlbar zu Grunde gerichtet. „Weshalv den Namen andcrn ?" so begann da mals der Herausgeber die Anzeige der Umtausung. Und dann be schrieb er die Mißständ« des alten Namens, oejse.i Beiwort „Uni verial" beständig wrgfiel und dadurch zu ewigen Verwechslungen Anlaß gab. „Bub, bring mir das Register!", woraus der Kellner ii» sianeehauie antwortet: „Sir, wir Iwbcn keine Bibliothek, aber Sic finden cs im Kaffeelpus zur neuen Börse." Ter enttäuschte Politiker geht zur neuen Börse und fragt nach dein Register, woran der Uellner ihm das „Hos- und Stadt-Register" oder das „Alte Jahres - Register", oder „Harri s Register !ür Damen" in die Hand giebt. Aus diesem Grunde entschied sich der Herausgeber sür daS in der Aussprache wenigstens einsilbige Times, und behandelte eS trotz der Mchrzabl der Wortsorm, deS einheitlichen Begriffes wegen grammatisch alS Einzahl: „tbo Ihiinc-L is a man) Kon,leck inanstor", „die Time« ist ein vielköpfiges Ungethüm, welches mit hundert Zungen spricht und tausend Eharaktere entwickelt und im Lause seiner LcbenS- umwandlung unzählige Gestalten und GemülhsaNen anniinntt". Mit diesen Worten kennzeichnete der damaligc Hcrnusgcder sein Blatt, und dieser Schilderung ist es im wcscnilichcn bis aus den heutigen Tag treu geblieben, mag man es die sechste oder siebente Großmacht oder den europäischen Wrtterhahn nennen. Am meisten mag wohl zu der Folgerichtigkeit ihres WankelrnutheS — wenn man sich so ans drücken dort — der Umstand beigetragea haben, daß sie vom Ansang ihre« Bestehens das Eigentbum der Familie Walter war und blieb. Der Gründer dieser kräftigen ZettuagSdynastre war John Waltrr, der alt genug ward, um vor seinem Tode »och sein Blatt al- das erste and einflußreichste aller englischen Blätter zu erblicken. Ihm folgte sein Sohn von 1803—1847, und sein Enkel von 1X17 ab m» heute. Merkwürdig ist. daß der erste Kalter, welcher den wunder- l>aren Insistier besaß, daS Blatt „Times" zu taufen nnd zugleich dessen Trucker, Verleger »nd Herausgeber ivar, von Haus aus weder die Druckerei, noch den Journalismus gelernt hatte. Er erwarb sich ei» großes Vermögen als SchiffSversicherrr. büßte es durch di« Weg« nähme der Santsahrlrcstotte eia und verband sich dann mit dem Setzer Henry Johnson, der betreff« der Trnckrrknnft eigenthümlichen Srnnd- Mtze» haldigte sL.L'«.» n. oer vcrrry» oer ^.rucrerrnnn eigenrynmiiiyrn csruno- r. ^Walter war^jcho» ü^^ahreatt. als er.sozusag». »b »nd zwar ^^"Ägelflrnm/i^nene LoqotHPe- TiincS" zu schreiben, wäre säst so ickmüerig wie die Geschichte de- Jahr Hunderts selbst. Sie war gewissermaßen die sechste Großmacht, zu einer Zeit, al- c» nur fünf Großmächte gab. Seitdem bars man »Weiseln, ob ie sich die siebente Großmacht nennen darf, nicht weil sie weniger nt geschrieben oder magerere Nachrichten enthalte, sondern weit in England selbst nnd aus dem Festlande mächtige Mitbewerber ent standen sind, bei deren Concert wohl die Stimme der „Times" durch- zuhörcn ist, aber nicht mehr, wie früher, alle andcrn überräubt. Immer aber schwingt sie eine Macht, die wohl nnr Derjenige, der in England wol/nt, in ihrem ganzen Ilmsange fühlen wird. Sie ist wie ein breiter Strom, dessen Gewässer in die kleinen Rinnsale der Provinz ablausel-. In der irische» Home Rille-Frage hat sie auch jetzt noch die Groß inacht gespielt, und ich möchte sagen, säst die erste Großmacht: den., der Unionieimis bätte ohne die beständigen und unermüdlichen An griffe der „Times" gegen Gladftone und die mit der Tynamitpartri verbundenen Parnclliten nimmer so gedeihen können, wie er gedied. Natioaalliaistcn haben mir wiederholt versichert, daß die „Times" ihnen unberechenbaren Schaden zusüge; und so lange sie diese Richtung beibehält, wird für da» Home Rule wenig zu hoffen sei». Freilich ist die „Times" nicht unerbittlich und unversöhnlich. Sie schwimmt zwar mit der Zeit, sucht aber stets den Wechsel der Strömung srüb genug vorzugrcisen, um mit unter die Urheber dieser Strömung ge rechnet zu lverden. Sobald also das Home Rule zu siegen ansäng!, wird cs am Weticrhahn der „Times" erkenntlich sein. Im Allgemein-,, aber darf man sage», daß keine Bewegung Aussicht aus Erfolg ha,, o lange di« „Times" sich gegen sie sträubt. Sehr klar kam diese Eigen- chast bei der Einführung de- Fürsten Alexander zum Durchbruch Kaum war diese Nachricht hier bekannt, als sic ihn mit den Worten de- Fürsten BiSiuark fallen ließ, daß da- Fürstenthum eine schöne Erinnerung sür ihn bilden werde. Dem jetzigen Inhaber der „Times" kan» mau den Stolz nicht verdenken, mit welchem er heute in ihrem Leitartikel de» Triumph seines Blattes au-posaunen läßt. Er schließ mit dcm Ausspruch eines berühmten Engländers: „Wenn ich der erneu Nachioelt ein Denkmal unserer gegenwärtigen Gesittung zurücklassen soll:«, so würde ich nicht nnsere Docks, unsere Eisen bahnen. noch unsere öffentlichen Gebäude wählen, sondern einen Band der „Times". ----- Literaturbewegung in England. Nach dem Pudlishcrs' Circular" sind in England 1887 500 Werke mehr veröffentlicht worden, al» im Vorjahre. Davon ent- ällen auf theologische Bücher 60. aus ErziehuugSschrisken 100. während die Zahl der herausgegebenen Iugendschnsten nicht erheblich gewachsen ist. Die Zahl der uationalökonomischen Werke, ebenso wie die der Schriften über Kunst und Wissen schaft hat abgenommen im lausenden Jahre. Dagegen sind einige Werke über Medicin mehr erschienen, al» im Jahre 1886. Es sind 1887 an neuen Werken im Bereinigten Königreiche herausgegeben: Theologie 880. Erziehung, Classiker und Pbilologie 582. Iugendschnsten 439, Romane. Novellen :c. 762, Jurisprudenz 73, Nationalökonomie 113, Kunst, Natur wissenschaft und illuslrirte Werke 115, Geogravhi« «ad R-nscl, 227, Geschichte 381. Medicin 133. Dre Gesammtzahl aller im Jahre 1887 erschienenen neuen Werke uns Schriften be- trägt 41 IO. Ueber Gladftone'» Sprachkenntnissse schreibt der „Mailchester Guardian*: »Gladftone spricht französisch, aber weit besser italienisch. DaS Studium Dante'» ist viel leicht kein besseres Mittel, die heutige italienische Sprache zu erlernen, als Lhancer sür da» Studium deS modernen Eng lischen sein würde. Aber Dante gab Gladftone die erste An regung zur gründlichen Erlernung der italienische» Sprache. Bei einer Gelegenheit kam ihm diese Kenntniß sehr zu statten. Es war, als er als Obercommissair nach den jonischen Inseln geschickt war. Tie Legislatur von Korfu forderte dainals den englischen Staatsmann aus, eine Anrede in italienischer Sprache zu halten, und Gladftone redete wirklich eine ganz: Stunde lang m fehlerlosem Italienisch über die politisch: Lage. Man sagt, daß Cardinal Newman niemals in seinen, Leben nervöser war, alS wie er an da» CardinalS-Cvllegium eine italienische Ansprache Hallen mußte, obgleich er sich dieser Ausgabe in bewundcrnöwerlher Weise entledigte. Dennoch ist es zwnselhast, ob er da» Italienische so vollständig be herrscht, wie Glavswne." --- Im britischen Museum ist neuerdings ein neuer großartige» Zeitungslesezimmer eröffnet worden. Di: Kosten der Erbauuitg desselben wurden auS einem vor mehr als 59 Jahrei, czemachlen Vermäcblniß bestritten, wclchc- jedoch erst seit ewigen Jahren flüssig wurde, nachdem die hinterlassene Wittwe de» Erblasser», welcher der Nießbrauch de» 60,000 Lsirl. betragende» Erbe» zugesickcrt war. gestorben war. Da» betreffende Testament ist in seiner Art ei» Curiosum nnd lautet: »Der Nation verdanke ich meinen Rnchihuiii, und wenn ich meinem Sohn so viel hinterlasse, daß er eine Farm besitzen kann, so wird er eben so glücklich und geachtet sein, wie in irgend einer anderen Lebensstellung. ES steckt freilich etwa» persönliche Eitelkeit darunter, aber jedenfalls wird mein Testament keinen Schaden anricbtcn und vielleicht Andere Veranlasser:, meinem Beispiel zu folgen und mehr an die Nation als an sich selbst zu denken." Mit einem anderen Theile dcS Legat» ist die neue Galerie sür Werke der Bildhauerei erbaut worden. — Ueber da-TranSkaSpi-Gebict. welcher sich nord- lich von Persien bi» nach Chiwa und Russisch-Turke- stan erstreckt nnd die neuesten Erwerbungen Rußland» in Centralasien umsaßt, liegen statistische Talen amtlichen Charakter» vor. welchen Folgende» zu entnehmen ist: Das Transkaspi-Gebict erstreckt sich über einen Flächenraum von 13.000 geographischen Ouadratmeileu und ist in drei Distrikte gelheilt: Mangilchlak. Kroenowodsk und Achal-Tekr und zwei Arrondissements: Tedshea und Merw. Im Jahre 1886 wurde «tek dein District von Achat Tete und EerakS, Jolataa und Peuschde dem Arrondissement »un Merw zugesügt. Dieses ausgedehnte Gebiet wird nur von Sll.000 Einwohnern brwodn», was aus die geographische Meile etwa 24 Jiidioivuen ouSmacht. (Die Arme« und das Personal der Aknin»'» stralion sind in dreier Berechnung nicht mit inbegriffen.) Die Hauptmasse der Bevölkerung besteht ans Halden Nomaden, die längs dem Murgab, s dem Ledihea und Airek sich aushallen. Auch in der Oase von Achal- Teke finden sich diese Halb-Romodea. Da« übrige Land wird van eigentlichen Nomaden durchzogen. Dir Turkmenen bilden 53 Plvc. der Geiammtbevölkerung, die Kirgisen 14 Droc., die anderen Rucen, Russe», Armenier, Perser, Juden. Bachork» (mit Ausnahme der Truppen), bilden nur 3 Proc. der Geiammtbevölkerung; ivre Zahl beläuft sich aus 9000 Individuen. Am dichtesten ist die Bevölkerung in der Oase Merw, wo etwa 110,000 Tekinzea wohnen. An Steuern wardra im Jahre 1885: 91,000 Rubel von den „stibilki". 15,000 Radel von den Karawanen und 1200 Nabel städtische Ab gaben erhoben. Die erst im Eatsteden begriffenen Städte sind noch sehr schwach bevölkert; so zählt Aschabad. das administrativ« Eentrum de« Landes, nnr 9000 Linwvhner. Da« Mtßvrrhältniß in der ver- theilnng der Vevätkernng aus die einzelnen «egenden hängt mit dem Wassermangel zusammen. Die Distrikte in, Osten allein liefern genügend Getreide sür die Bevölkerung. Namentlich d,e Distrikte von Mangischlak und Merw stad reich an Hornvieh uns Pferden, diejenigen »o» Krasaowodsk nnd Achal-Tekr an Kam eilen. Die Zahl der Pferd« wird aas 68,000 Käpse, die der Kamrele aus 10?.0>». die dn Siel aus 2L000. hie de« Hornvieh« auf 47.000, di« der Hammel ans 1,400.000 Köpfe geschätzt. Der Baumwoll- nn» Weiuba» ist »mH wenig entwickelt »ch »er «ineratreckhthn» nnch wenig ersuischt. Bisher And etwa ch>e Hilde MW» Und Galz bei Krnsumoodsk »nd »ngesgge del MM»
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