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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-09
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1888
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16v diesem Grunde sind im vorigen Jahre bereit» die Vorschriften über Körperbesch.ifsc»beit der Rekruten nicht unwesentlich gemildert worden. Ferner wurde jetzt in Maastricht eine Filiale de» genannten Centralwerbedepotd errichtet, von welcher man sich guten Erfolg verspricht. Die hol ländischen Z.ilungen rvhren fleißig die Werbetrommel. In Deutschland geht da- natürlich nicht an, dafür treten d e Werber hier im Geheimen aus und zwar sind eS in der Regel Deutsche selbst, die sich zu diesem unlauteren, aber lohnenden Geschäft bergcben. Da- bolländtsche Wcrbedepvt hat in Deutschland mehr Agenten, als man denkt, und trotz aller Warnungen fallen denselben jährlich Hunderte junger Leute in die Hände, welche au» irgend einem Grunde das Vaterland verlassen wolle», um „Bluldienst" in der Fremde zu suchen. Auch kann man mit ziemlicher Sicherheit an- nehmen, daß mindest.»- 50—KO Prcc. der deutschen Deserteure sich zunächst nach Holland wenden. Bon den übrigen deutschen Dienilsuchcnkcn erweist sich in der Regel nur eine kleine Minderheit als tauglich für die mancherlei Strapazen aus Java und Sumatra. Tie Abgewiescnen werden aus dem nächsten Wege per Schub wieder über die Grenze zurückgebracht. * Einen liebenswürdigen Beweis internationaler Cour- leiste hat in diesen Tagen die italienische Regierung geliefert. Für den deutschen Kronprinzen und die kronprinzliche Familie gehen täglich zahlreiche Sendungen au» Deutschland, meist in Körben mit frischen Blumen oder in Blumensträußen bestehend, in San Remo ein. Der Um stand. daß sür Postpackctsendungen nach Italien nur ein Höchlgewicht von 3 Kilogr. zugelassen ist, erschwert natürlich derartige Sendungen und fuhrt schon bei der Ausgabe der selben wegen der im Publicum häufig bestehenden Unkenntniß von jener Einschränkung bedauerliche Berzögerungen herbei. Im Hinblick hieraus bat die italienische Postverwal tung die Grenz-Pcstämter telegraphisch angewiesen, aus ländische Posrpackelsendungcn an den deutschen Kronprinzen »»d an die kronprinzliche Familie bi- zum Gewichte von 5 Kilogr. zur Beförderung zuzulassen. * Tie neuesten Nachrichten au- Hawaii lauten noch keineswegs beruhigend. Der Minister sür auswärtige An gelegenheiten. Mr. G. Brown, ist zurückgetreten. Augenblick lich liegen die britischen Eorvetten „Conquest" und „Caro line". die französische Fregatte „DuqucSne" und drei ameri« kanischr Kriegsschiffe in Honolulu. * Einer Meldung aus Washington zufolge wäre Aus sicht aus eine Verständigung bezüglich der englisch-ameri kanischen Fischereisrage vorhanden. Mr. Cbamberlaiu habe die Botschaft nach Ottava überbracht, daß Canada sich entschließen müsse zwischen lheilweiscn Concessionen oder einem Scheitern der Verhandlungen; die Canadier würden aber wahrscheinlich da» Erste» wählen. Zur parlamentarischen Lage. 81,6. Berlin. 7. Januar. In einigen Tagen werden wir wieder den Reichstag und da- preußische Abge» vrdnetenhanS neben einander an der Arbeit sehen und e» wird sich wieder der ost beklagte Zustand einer wochenlang währende» Uebcrsülle an parlamentarischem Stofs Heraus stellen. Alle Versuche, die zur parlamentarischen Verfügung stehende Zeit von etwa sieben Monaten zwischen den beiden großen konstitutionellen Körperschaften so zu vertheilen, daß zcweilig nur die eine in Thätigkcit ist, sind erfolglos geblieben, und sic müssen cS freilich sei», so lange die beiden Parlamente sich nickt so einrichten, daß sie mit der Hälfte der bezeichneten Zeit, also einer drei- b,S viermonatlichcn Arbeit, in der Regel auSlommen. In den letzten Jahren ist kaum mehr der Versuch gemacht worden, daS Nebcneinandertagen zu vermeiden. Die beiten Parlamente treten ohne weitere Rücksicht aus einander in Wirksamkeit, tragen höchsten» bei einzelnen Sitzungen den gegenseitigen Wünschen Rechnung und überlasten eS im llehrigcn den zahlreichen Mitgliedern mit doppelten Mandaten, wie sic c» fertig bringen, ihre zweifachen Pflichten zu ver einigen. Noch weniger Rücksicht nehmen die Landtage der kleineren BunteSstaaten aus de» Reichstag. ES hat sich nun allerdings eine Geschäslöbehandlung herauSgebildet, welche da» Rebeneiuandcrtagen bis zu einem gewissen Grate als erträg lich und durchführbar erscheinen läßt; größere Störungen und Verlegenheiten sind in den letzten Sessionen nicht cingetreten, allein daß der Zustand ersprießlich und wohlthätig fei, wird man nicht behaupten können. Nicht nur. daß die doppelt betheiligtcn Abgeordneten übermäßig angestrengt werden und zur beide Körperschaften doch mancde Unbequemlichkeit, manches einer glatten Erledigung der Arbeiten cntgegeiistchende Hiiiberuiß «intrilt, auch die Theilnahnie deS Publicum» an den Ver handlungen wird durch das Uebermaß abgestumpft, wichtige Gegenstände finden nicht mehr die Aufmerksamkeit im Volte, die sie an sich verdienen. Darunter leidet das Ansehen und die Wirksamkeit der Parlamente selbst. Insbesondere hat daS preußische Abgeordnetenhaus in der abnehmenden Thcil- uahnie deS Volks die Evncurrenz des Reichstage» sehr zu euipsintcn. Ei» Heilmittel gegen die parlamentarische Ucber- häusung kan» »iir in einer Abkürzung der Sessionen erblickt werden, welche e» ermöglicht, den Reichstag und die verschiedenen Landtage wenigsten» im größten Thcil ibrer Sessionen ohne Eoncurrcnz tagen zu lasten. Unser ganze» parlamentarisches Wesen, wenn e» gesund und ersprießlich Wirke» soll, verlangt dringend eine Abkürzung der Arbeitszeit und eine solche iß bei strengerer Beschränkung aus die sach liche Arbeit, bei größerer Enlbaltung von Erörterungen und Anregungen, die keinen praktischen Zweck haben und durch ihre ewige nutzlose Wiederbotung nur ermüden, kurz bei besserer parlamentarischer Oekonomie wohl möglich und durLsubrbar. Daß in unfern Parlamenten viel Zeit nutz los vergeudet wird, kann kein unbefangener Beobachter bestreiten. Im Wablkrcile Wirsitz-Sckubin in Posen bat am -t. Januar eine Ersatzwahl zum Reichstag für den ver storbenen nalionalliberalen Adg. Falkcnberg stattgesunden. E» siegte dabei der Gutsbesitzer Poll, der Candldat der Deutschen, über einen polnischen Gegenkandidaten. Der Wahlkreis war von 188l—87 und auch vorder schon wieder holt in polnischen Händen. Erst im vorigen Jahre gelang es. da» Mandat mit geringer Mehrheit (l0.l73 gegen 0585 Stimmt») wieder sür die Deutschen zu erobern. Die jetzige Behauptung diese- beißumstrittenen Wahlkreise» ist ein er- sreuliclieS Ereigniß und berechtigt zu der Hossnung, daß der selbe »iiumclrr bauernd den Polen enteisten ,st. Die genauere Parteislcllung de» Abg. Poll ist uns noch nicht bekannt ge worden; doch dürste derselbe jedenfalls einer vermittelnden Richtung angchören. . " Lolonialpolitisches. * Zu den nicht am wenigsten bedeutsamen Ausgaben, welche »i seiner nächsten Tagung an daS englische Parlament herantrctcn werden, dürste die Durchsübrung de» Programm» der Londoner Colonicilconserenz vom Mai vor. IrS. gehören, sofern dasselbe die Herstellung eines wirksamen System» der colonialen Vertheidigung »iS Auge faßte. Be- kannllich liefen die Bestrebungen gedachter Eonserenz im Wesentlichen aus eine praktische Förderung de» britischen ReichSqedaiikenS mittelst Knüpfung föderativer Bandezwischen dem Muttcrlande und seinen überseeischen Besitz»,,gen hinaus. Es kam auch eine Reihe dementsprechender Beschlüste z» Stande, die in der Forderung einer Art von Schutz- und Trutzbuntiiiß zwischen England und den (australischen) Colonien gipselten. Vorläufig sollte eine inilitairischc Union ins Leben gerufen werden, die sür den Fall, baß Großbritannien sich in einen Conflict mit ciukwärtigen Machten verwickelt finden sollie, den Eclonicn die Pflicht auserlegle. zur Verlheidigung teS Mutterlandes bcizutrazen und nmgekebrt. Die solchergestalt Hrrclamirte Inierestensolldarität sollte ihre Verkörperung erhalten in Gestalt einer aus gemeinsame Kosten ln« Leben zu rufende» Colonialmarine, deren Ausgabe in jeterzeitigeni Schutze der überseeischen Colonien bcsteben würde. Die Aus führung dieser Beschlüste wurde abhängig gemacht von vor- gängigcr Einholung ihrer Ratification durch die coloniale» BertrelungS-Körperschaslcn einerseits und Lurch daS englische Parlament andererseits. Nachdem nun monatelang von dies bezüglichen Schrillen nichts verlautet hatte, ist jetzt unlängst auS Australien die Meldung eiugelroffen. daß, abgesehen von der Legislatur von QueenSland. alte Vertretungen de» austra lische» Coloittecomplexcs einem Gesetzentwurf zugeslimiiil baden, wonach sie sich zur Scbassung einer colonialen Kriegsmarine bebuss Schutze- der australischen Küstengewäffcr verpflichten, deren Unterhaltung aus gemeinsame Kosten de» Mutterlandes und der australischen Colonien bewirkt werden soll. Nachdem aus der Eonserenz im Mai v. I. die englischen Theilnehmer dem militairischea Unionsproject im Prioclp schon beigepflichlel haben, ist e- nicht gut denkbar» daß da» britische Parlament anders beschließen könnte al» die colonialen Vertretungen. Wenn also auch erstere» ein analoge» Volum abgiebl, so würbe die militairische Union Großbritannien» und seiner australasiatischen Colonien rrur noch al» eine Frage der Zeit zu betrachten sein. Neuer Theater. Leipzig, 8. Januar. Die gestrige Ausführung de» Sbakespearr'schen Lustspiel»: „Die Komödie der Irrungen" fand wieder lebhaften Beifall. Da» Stück ist ja kein» der in erster Linie stehenden Schöpfungen de» großen britischen Dichter» und wenig dazu geeignet, die Lücken au-zusüllen, die unser im Ganzen dürftige» Shake speare-Repertoire ausweist. Doch in der überaus gekürzten und zusammengedrängten Einrichtung wird e», wenn e» rasch heruntergeipielt wird, da» Publicum durch die ost drolligen Mißversiändniste der Handlung ergötzen, wozu noch die «»che Saal von dichterischen Schönheiten und geistvollen Sentenzen kommt, welche der Geniu» Shakespeare'» überall, auch bei Stoffen von geringer poetischer Tragweite, verschwenderisch auSstreut. Die Besetzung war gestern die frühere; da» Spiel der Mitwirkenden war frisch und flott. Aus Shakespeare'» Lustspiel folgte «in« komisch« Operette von Franz von Supp»; „Zehn Mädchen und kein Mann", die wir zuletzt im Carola!bester gesehen. Tie Wirkung derselben beruht aus den ..Schönen im Plural", die »och dazu in verschiedenen Nationalcostümea erscheinen und die verschiedenen Künste zeigen, die sie gelernt haben: Exerciren, Declamiren, Singen, Tanzen und eine eigenartige Trommel- musik. Die Handlung, welche diese declamalorisch-musikatisch- choreographischen Schaustellungen ernrahmt, ist albern genug, und nur einige frische SuppL'sche Marschmelobien können über die geistige Oede dieser wohl den Anforderungen der Neujahr-messe zu verdankenden Aussührung trösten. Schauspiel, Oper und Ballet waren bei der Darstellung gleichmäßig vertreten. Frl. Schneider al» Danudia decla- mirte mit Beifall ein Gedicht von hervorragender Trivialität; Frl. Rot Hauser (Arminia) und Frl. Neuyau» (Maschinka) sangen recht anmulhig ein Lied aus den obcrbaycrisch-tiroli- schen Bergen, dem nur die Juchzer der Bauernkomvdicn fehlten; Frl. Barlah (Britta) atS schläfrige Engländerin sang ihre Beessteak-Barcarole mit dem nöthigeu gutturalen Ausdruck und mit narkotisch wirkendem Phlegma, Frl. DöngeS (Pomaria) und Frl. Fiebig (Hibalga) «rsrculen durch graziöse Tanzprvben, welche nach „mehr" schmeckten. Die andern, nicht mit besonder» Talenten begnadeten Töchter des Herrn von Schönhahn, Limonia (Frl. von Romberg), Gilctta (Frl. Schwarz), Marianka (Frl. Zö bisch) und Preciosa (Frau Hoser), exercirten wenigsten» mit Grazie und halsen bei der gemeinsamen orchestralen Leistung, welche Herr von Schönhahn (Herr Roh tanb) mit seinem Kunst- verständniß und gelegentlich ausdrucksvollem Pianisstmo diriairle. Im klebrigen übertrieb wohl Herr Rohland etwa» zu sehr, wo er al« begeisterter Vater das Entzücken deS ein- gcsangeiien Freier» hcrauSsorterte. Den schwer zu er wärmenden Agamemnon Pari» spielte Herr Kaiser ganz gewandt, wälirenv Frl. Göhr» die Sticselivichserin und Trommlerin Sidonia mit maßvolle»! Humor spielte. I» der ersten Scene wäre ihr sogar etwas mehr Farbe in Spiel und Gesang zu wünsche» gewesen. Diese Variante der uralten .Sieben Mädchen in Uniform* schien zwar daS Publicum zu amüsire:,; doch ist sie im Grunde ein matter Ausguß, und die WiedererkennuligSscene am Schluß ist doch rin gar z» thörichteS Anhängsel. Rudolf von Gottschall. Vermischtes. — Berlin, 7. Januar. Se. Majestät der Kaiser war auch am heutigen Tage durch eine eingetrctcue Erkäl tung am Ausfahren behindert. Allerhöchstderselbe nahm im Lause de- Nachmittag» den Bortrag de» Ober-Hof- und HauSmarschaUS Grasen Perponcher entgegen und erledigte daraus »och einige NegierungS-Angclegenheiten. — Morgen, am Sonntag, den 8. d. M., findet bei den Majestäten um 5 Uhr Nachmittag» eine kleine« Familientasel statt. — Ihre Majestät die Kaiserin hatte auch am heutigen Nachmittage wieder eine Spazierfahrt unternommen. — Se. königl. Hoheit der Prinz WiIHelm kam beute Vormittag von Potsdam nach Berlin und begab sich nach erfolgter Ankunst hiersetbst sofort vom Bahnbose zu den kaiscrl. Majestäten nach dem lönigl.Palai» zu kurzem Besuch. AlSdai», subr Höcbstdersetbe zur Theitnahme an der Hosjagd bei Buckow mit seiner Begleitung direct nach dem NendezvouS-Platze am AuSgange deS Wege» von Buckow nach Lichtenrade, wo Höcbstdersetbe kurz vor halb 11 Uhr an langte und woselbst bei seiner Ankunst die übrige geladene Jagdgesellschaft bereits versammelt war. Nach dem Erscheinen Sr. königl. Hoheit de» Prinzen Wilhelm nahm da» erste Standtreiben aus Hasen sosort seinen Anfang. Da- De jeuner wurde daraus, wie alljährlich, im Kcsten'scbc» Gastbose zu Buckow eingenommen und darauf die Jagd fortgesetzt. Nack dem Schluß derselben traf Se. königl. Hoheit Prinz Wilhelm am Nachmittage von kort zu Wagen wieder in Berlin ein und gedachte Höchslderselbc gegen Abend von hier wieder nach dem' Stadlschlosse zu Potsdam zurückzukchren. --- Goldberg i. Schl., 5. Januar. Beim Läuten der großen Glocke aus dem Tburme unserer evangelischen Kirche flog gestern srüb der Klöppel durch ein Schau loch ans die Straße binab; er schlug dicht neben einem am Tburme vorübergehenden nieder, der wie durch ein Wunder dem Tode entging. ---London. 5. Januar. In Dover brannte heule Morgen eine Wagensadrik, die berühmte kentische Bibliotbek. welche 20,000 Bände enthielt, und ein Theil der Pbönix, braucrei ab. Der Schaden wird aus 30,000 Lstrl. geschätzt. -- London. 8. Januar. Ein Tbeil de» Felsen» von Fast» et ist letzter Tage eingestürzt. Der kleine Felsen, aus dem der Leuchtthurm siebt, wurde mit eisernen Klammern und Cement zusammengebalten. Cr befindet sich 7 Meilen vom nächsten Puncle de» Lanke», gleich weit von Cap Clear und Brvwnbead entfernt. Selbst bei rubigem Weller gebt die See bei Fastnet so hoch, daß c» dem Tender stet» grrße Schwierigkeiten macht, den Bewohnern de» Lenchlthurme» Lebensmittel zu bringen. — Die Regierung von QueenSland tbeilt der bri tischen Admiralität mit, daß die Eingeborenen der an der TorreS-S l raße liegenden Stepben-Insel, welche sich früher durch idre Wildheit auSzeichncten, jetzt dieselbe abgestreist habe». Die Regierung von QueenSland bat ihnen ein Boot geschickt, mit dem sie jedem vorbeisegelnden Schiss, welche- in Gefahr geräth, zu Hilfe kommen, sobald es eine Flagge am Großmast ausb'ßt. Die Schiffer können Dam», süße Kartoffeln und CocoSuüsse von den Eingeborenen er halte». Am Nordwrstende de- Riffe» der Stephen-Insel ist ei» guter Ankerplatz. Aus den Murray-Inseln ist eine MissiouSstation gegründet worden, wo Schiffbrüchige eine freundliche Aufnahme finden und nach der DonnerSIag-Iiisel befördert werden. Auch auf der Darnley-Insel hat mau jetzt von den Eingeborenen nicht» mehr zu befürchten. >>E Zürich, 5. Januar. Bei einem hiesigen Zahnarzte verschied gestern Abend eine Frau au» Baden in der Chlo» rosormnarkose trotz aller Vorsichtsmaßregeln, bieder vor- schlislSmäßig zur Assistenz berufene praltische Arzt angcivendet hatte, um alle Gefahr abzuioenden. Intensive Wiederbe lebungsversuche, die beinahe zwei Stunden lang vom Arzt, Zahnarzt und zwei Gehilfen vorgenommen wurden, blieben erfolglos. "»Zug (Schweiz), 2. Januar. Die Sachverständigen, welche den Usersturz und seine Ursachen zu untersuchen ge- babt, haben folgende Vorschläge gemacht: Entwässerung de» VorstadtgebieleS, besonder» zu Gunsten de» RegierungS- gebäudeS, die etwa 40—50,000 Franc» kosten würde; Nicht- audsüllung de» BorstadtgebieteS, e» sei denn durch Herstellung eine» Lamme» vom Fuße der AbbruckiSstelle au», der etwa 700,000 Franc» kosten würde: keine Pfählung mehr im Bor» stadtgebiele, sondern statt ihrer Beton-Unterlagen für all- sälliae Bauten; Schleifung der unteren Häuserreihe in der Vorstadt und der Restauration Splllmann. Die zu schleifen den Häuser sind aus 643,000 Franc» geschätzt. Die 700,000 Franc» Liebesgaben sind zur Deckung de» direct erlittenen Schaden» bestimmt. — Ein gesunder Ort. Al» Dcwei» der gesunden klimatischen und localen Verhältnisse de» Orte» Niedern dorf im Pusterthale wird von dort geschrieben, daß im Laufe de- Jahre» 1887 daselbst nur 36 Personen ge storben sind, die mit Autnohme der in den ersten Lebens jahren gestorbenen Kinder, fast durchweg ein hohe» Alter erreicht haben. Gerade an den beiden letzten Tagen de» Jahre» starben drei Frauen im Aller von 9l, 86 und 78. zusammen also 255 Jahren, die sich bi» zu ihrem Ende ihre Rüstigkeit bewahrt hatten. Auch an anderen Beispielen de» ungemein kräftigenden Einflüsse», den da» Klima i» Niedern dorf auf die Bewohner au-Übt, fehlt e» nicht, indem erst jüngst ein siebzigjähriger Ehemann glücklicher Vater eine» gesunden Mädchen» wurde und demnächst eia 7t jähriger Wittwer al» Bräutigam zum vicrtenmale vor den Altar treten wird, um eine vierzigjährige Braut zu heirathen. — Kasch au. 4. Januar. Die .Kaschauer Zeitung* be gann in diesem Jahre ihren fünfzigsten Jahrgang. Im Iah« >838 in Quartformat al» Intelligenz- und Anzeigeblatt unter den drückendsten Verhältnissen der Censur entstanden, konnte da» damalige .Kaschau-Eperieser Kundschaslsbtatt* nur hier und da harmlose Notizen zwischen den amtlichen und privaten Annoncen einschalten, denen da» Blatt fast ausschließlich diente, bi» eS im Jahre 1852, obzwar unter dem Belagerungs zustände. aber doch in einer Epoche allgemein literarischen AusschwungeS ein Feuilleton cultivirrn und auch ein größere» Formal annehmen konnte. — vom Beginn an leitete da» Blatt der Großvater de» jetzigen Herausgeber», Earl Werfer, akademischer Buchdrucker und Lithographie-Besitzer, ein intelligenter, für die Anforderungen des Zeitgeistes stet» offenes Ohr haltender Mann, dem nebenbei gesagt Ungarn auch die ersten illustrirtcn Zeitungen in deutscher und ungarischer Sprache (1848). sowie viele Werke deutscher u»d ungarischer Literatur verdankt. Seit 1862 leitet die Zeitung der jetzige Herausgeber und Enkel de» Früheren, Kart Werfer. Bon Jahr zu Jahr nahm daS Blatt mehr die Form eine- Journal» an, mußte sich jedoch der Politik ent halten, wa» aber nur zu de» Blattes Besten war. da e» da durch selbstständig blieb, keiner Partei diente und sich in den Familien sestsctzte, deren Anforderungen e» seinem gewählten Inhalte zusolge besonder» entsprach. Im Jahre 1861 wollte eS den nationalen Bestrebungen Vorschub zu leisten versuchen, indem cS auch ungarische Beiträge ausnahm, von denen der Verleger aber nach einem nölhig gewordenen .PlebiScit* feiner Leser, die sich zu Neunzehntel für Beibchalt des deutschen Texte- ausspracden, bi» auf die Kritiken de» ungarischen Theater» und Gedichte, abzuseheu sich gezwungen sah. — Auch diese verschwanden mit der Zeit au» dem Blatte, da sür die Bedürfnisse deS ungarischen PublicumS hier ungarische Zeitungen entstanden, welche jedoch aus den Bestand der Kafckauer Zeitung* gar keiucn Einfluß übten. Die erste jemals in Ostasien hcrauSgegebcne deutsche Zeitung, die seit Ende 1886 in Shangai erschien, ist wieder ringegangen. Sie führte den Titel; „Der Ost asiatische Lloyd", Organ sür die deutschen Interessen im fernen Osten." k ^ Vckvrint, San» a»eta«»»L. Urplötzlich schwebt aus lichten Schwingen Ein Friedealeogcl durch die Welt; Horch, Flöten und Schalmeien klingen, Wo die Drommete jüngst gegellt. „Air werde» immer Frieden Hallen I" Tönt'» von der Newa Strand im Lhor, In der „Nowoja Wremja" Svalien Kommt nicht das zartste Schimpswort vor. Ich sag' e» frei, nicht recht verständlich IO die- «ach ollem, waS geschebn. Wär'S möglich? Sollte wirklich endlich Der Russe einnial in sich gehn? Wird von der armen Welt genommen Der schwere Alp der Kriegsgefahr? Dana sei von Herzen uns willkommen Mit deinen Gaben, junge» Jahr l Germania denkt: Ist gut und treulich Gemeint, was jetzt der Russe sprich». So ist die Wandlung höchst erfreulich, Und um Vergangnes hadc' ich nicht. Doch ist — beinahe möcht' ich's glauben — Em bischen Falschheit noch dabei. Auch gut! Mir wird'S die Ruh nicht rauben, Schallt wieder bald daS KriegSgeichrei. Ich weiß, daß ich der Nachbarn Herzen Trotz meinet Werben» nicht gewann. Ein Trost ist, daß oho' alle Schmerzen Ich ihre Lieb' entbehre» kann. Ich gehe memea Weg gelassen Aus meine eigne Kraft gestellt, Mir gilt eS gleich, ob sie mich hassen, Weuo anr dir Furcht im Zaum sie hält. Kladderadatsch. Rohfeid. Bastklerdertgon, Seide) Mk.IS 80 p. Stoff zur compl. Robe, sowie 22.80, 28.—, 31.—, 42.—. 47.50 nodelsertig. Seiden Gtamiue u. seid. Grenadine-, schwarz u. sarbig (auch alle LIchtsarbeu) Mk. t.LL P. Met. bis Mt. 14.80 (in 12 versch. OualI Vers, robenweise zollfrei in« Hau« da« Seidensabrik-TLpüt 4-l. ««uoekers (K. a. K. Hoslies) LttrleN. Muster umgehend. Briese kosten 20 Porto. für Tapisserie, Leinen, Loasectio» and Decoralion, vorgeze ch et. angef. ».fertig. I,lldoUk dk kiel, Elsterstc. 37. Nur Neuheiteo u. Origiaalzeichaungen Stivlureloii SNaiiii«» ITvsIstrator l1el»ev»vt»re1t»eu «aer LtaN1«ll»«i» Ner irrtet« e«nz»»»et. Lrnter, oaeeeetvl»» pr»Iet1»«I»«r chpi»»r»l, «11« OvervnpwuUeiiL »» »r«te»ei» »i»«l »ock- »ul»««»t»r«i,. zdsLtr m Vevtsodlrvä er. SV.VVV LppLrLtv. Vlokler L 6»r1aer In vnrxrtllckt 1. 8. z«beo t»1»eni1o, Lwpssdloaxssekreldea: rVir »ioö xeru« bereit, öen von llwen xebndten „8deru>cm"- Lriekrexierratoreu »nee« roll« Lnerlreunuatk »a rollen un<I können «ir ^eclernuino ckree« iletdock« rur Xusderraknivx cker 6or«apooöeor «ll, cki» bisher prnlctlsehst« «ropkeblen. 10 Apparate.) Hlustrlrtv Aal»!»»« mit mehreren llander« «elebee Leoirolsse gratis and krnneo. jedem Le^tstrntor xolrlkrt «Io« Leser««map»« mit kntternl, nie eolelrv allein oko« Lutter»!, Io wanxelkakter Oovstruetlon von anderer 8elts «ater dem Aamen Nrlek» ordner, Sammelmappe «te. ainsebotea rrlrd. Lstss L vo., Iler» »IV., ^llelalx« kudrtlc- n. Lateot-Lokaber, Nosllekeranteo 8. N. de» ASolxs vo» Italien «to. Alederlaxeo del L. <». IlxUn», ?»ul lluuxar n. L. 6. dianmaan. Man verlange in den Apotheken die «vlitSn Tchwei;erpitlen von erhältlich in Schachteln 60 kk. und 1 Llarli. Vom 1. Jan. d. ck. an betreib« icb in l^iprie Rrrtliek« krati» al» 8pvolaI»0Lt Nir Vliren-, Krisen-, Unis- unil l.unxenlelOvn «preeNatnncken ,»„l«.N j ^ ^ ^ Lesslnisstrasse 2V, I. I* a 1« n 11»»ieaaL. ^ veftrtz» »et» »878. O -er,s»rechfte>e «82 B !lm l. Sonntag nach Epiph. 1888 wurde» aufgedoten Thsmaskirche r I) I. H. F. Schmidt. Kaufmann in Schkeuditz, mit C. H. . Scydel. Gastwirlh» hier Tochler. 2) E- H. Döhler, Handarbeiter hier, mit W. Gimpel. Handarbeiter» in Wolte ritz Tochter. 3) W. H Reiling. Elektrotechniker hier, mit M. E- A. Wadewitz. Fuhrwerk-besitzer» hier hinter!. Tochter. 4) G- A. H. Strobk>rch. Verkäufer hier, mit A. M. WÜrtz. Maler» und Logenschließer» hier Tochler. 5) O- B- Krause, Schuhmacher hier, mit E- A. Dietze, Handarbeiter» in Buch- Heim Tochler. 6) E. F- W. Schncidrrheirne. Handarbeiter bier, mit I. verw. Grcßmonn geb. Rudolpy hier. 7) C. C- Köcher. Schriftsetzer hier» mit E. W. Lutzmann, Handarbeiter« hier Tockler. 8) E. P. Hann», Schlvssermeister hier» mit ?. M. Lehmann, Gutsbesitzer» in Gollwitz Tochter. Ricolalklrdik: l) C. F- ZachariaS, Versicherungs-Beamter hier, mit E. !. Wende. Klempnermeisters in Waldheim Tochler. 2) F. !L. Müller. Schmied hier, mit N. Eh. M. L. Marx, Han- delSmannS in Eölhen Tochter. 3) G. R. Psäiibtner. Tylo- raph in Erfurt, mit R. M. M. Fournier, Arbeiter» in Zertia hinter!. Tochler. 4) C. M. Th. Bööme, Schuhmacher bier. mit S. M. L- verw. Klotzsch geb. Carl hier. 5) I. E. Bester. Königlicher Preußischer RcgierungSrath und Premier- Lieutenant der Reserve in Kistritz, mit M. Lanvmann. Kauf mann» und Mitglied» de» KircbenvorstandcS zu St. Nicolai. Ritters rc. hier Tochter. K) F. A. Genthe, Fleischer hier, mit A. B. Minkewitz. StcllmachermeislerS in Sietzsch Tochter. 7) R. M. Oberländer, RitlergulSpLchter in Klein-Crostitz. mit M. M. Föhring, Rittergutsbesitzers in Güntheritz Tochter. St. Matthäi: t) E. A. Goed-cke, Rittergutsbesitzer in Haasel bei Underodc, Nicterlausitz, mit E. Henzenberger, Kaufmann» hier hinter!. Tochter. 2) F. A. Schilde, Kaufmann hier, mit A. M. Rocker, Privatmann» in Schöncwitz Tochter. 3) P. E. H. Würkcr, Schriftsetzer hier, mit A. I. Schumann, HaudctSoiani S hier binterl. Tochter. 4) I. P. Stumpf. Fleischer in Anger, mit E- H. Thänert, Rentiers in Siiplitz bei Torgau Tochter. 5) C. E. Bcrthold, Hankarbeiter hier, mit A. C- A. Derwort, SchuhmachermcislerS bier hinter!. Tochter. 6) H. E. H. I. Havernick, vr. pbil. Chesredacteur der Leipziger Zeitung hier, mit F. C. I- C. E. verw. Dernehl, geh. Korff hier. 7) G. I F. Hestelbarth. Kauf mann hier, mit K. D. Schwieger, Handarbeiter» m Söm merda hinterl. Tochter. St VrtrtHrche. 1) F. G- Herrmann, Beamter bei der Leipz. Feuerversich.- Anstalt hier, mil A. O. Richter. BudenverleiherS bier Tochter. 2) C. R. Schwarze, Lehrer an der l. Bez.-Schule hier, mit A. E- Loch. Obersteiger» in SanderSdors Tochter. 3) P. G. Arnold, Sattler in Chemnitz, mitM. L. Jltzig. Schänkwirlh» in Marienberg binterl. Tochter. 4) E. M. MöbmS, Bild hauer hier, mit A. Marx, Hankarbeiter» hier hinter!. Tochter. Tageskaleuder. S««t» auÄ H»«er»pl,«i, ^aAt»I»eir. 6. Postamt 5 (Nrnmarkt Ik). 7. Postamt 6 (Wiesenstraße iS). 8. Postamt? (Ranstädl Steinw ). S. Postamt 8 (Eilend. Bal,ndof). 10. Postamt S (Neue Börse). 11. Postamt 10 (HoSpNalstraße). 12. Postamt tt (Köraerstraße). t. Postamt t im Postgebäude am AugustnSplatz. 2. Telegraphenami imPostgcbäud« am AiigustuSplatz. ). Postamt? an, Leipzig-Dresdner Bahnhose. 4. PostamlZamBaqer. Bahnhofe. 5. Postamt 4 (Mühlgajse). t)Die Postämter 2, 3, 4. 6, 7. 8, 9 und 11 sind zugleich Tele- aravbenanstalteu. Bei dem Postamtes werden Telegramme zur Besorgung an die nächste Telcgraphenanstalt angenommen. 2) Die Postämter 5 und 9 sind zur Annahme gewöhnlicher Packereien sowie größerer Geld- und Werihpackele nicht ermächtigt. Be, dem Postamt 10 (Packetpostamt) findet eine Aanahme von Post- sendunaen nicht statt. Ü) Die Tienststundcn bei sämmtlichenPostämtern werden abgeballen: au den Wochentagen von 8 Udr früh (im Sommer von 7 Udr lrüh) bis 8 Udr Abends, an Sonntagen und gesetzlichen Feier tagen von 8 Uhr sr»h (im Sommer von 7 Udr früh) bi» 9 Udr BormiitagS und von 5 bis 7 Uhr Nachmittag«. Die Post, ämter 2 und 3 sind sür die Annahme rc. von Islegrammc» außer den Postdieastftunden a» de» Wochrnlagru auch von 8 bis 9 Uhr Abends geöffnet. vcim Tclegraphrnamte «« AugnstuSpla» »erde» 1«mrr«ährcn». auch in »er Nachtzeit, Tele,ramme zur vrsörhernng angenaiumr». Bei demPostamt 1 am BugustuSvlatze findet an den Sonn tagen und gesetzlichen Feiertage» auch in der Stunde vo» 11 bi- 12 Borm. eine AuSzabe von Briese» an regelmäßige Ab holer statt. A«»tunstSstrllrn »er königlich sächsischen LtaatSeisenbahu- »rrwaltnng (Dresdner Bahnhof, geöffnet Wochentag- 8— 12 Uhr Vormittag« und '/,3—6 Uhr Nachm ttogS, Soun« und Festtag- 10—12 Uhr BormiitagS) und dar käuigltch »«utziichen L«aatSri,eubayu»er«»aItung (Brüht 75 a. 77 sLredilanstalts parterre im Laden, geöffnet Wochentag» 9— 1 Uhr Vormittag- und 3—K Udr Nachmittag», SonntagS 10— 12 Ubr Mittags« gebe» beide unentgeltlich Auskunft ».im Perioaeaverkehr über Ankuast uud Abgang der Züge. Znganschlüsie, Reiseroute». Billelpreise, Rriseerleichteruage». Fahrpreisermäßigungen b. im Güter-Berkehr über allgemeine Transportbedingungen, Frachtsätze. Kattirungen rc. La«D»rtzr-Bureau >m Schlöffe Pleißenbnrq, Thurmbau-. 1. Etage link- (über der Wache befindlich). Meldestunden sind Wochentag« vc» 8 Uhr Vormittags bi- 2 Uhr Nachmittag«, Sonn- nad Festtags von 9 bi- 12 Ubr vormittag«. Peffrntliche Btbliatyrken: Universitätsbibliothek 11—1 tlhr. Stadtbibliothrk 11—1 Udr. Bibliothek der Ha»d»l«ka«»rr 'NearBörse) 10—12Ubr
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