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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-06
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1888
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Zweite Leilage mm Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Freitag den 6. Januar 1888. 82. Jahrgang. i. vom Kronprinzen. * San Nemo wird der „Vossischen Zeitung" vom Ia> nar scsch'. leben: Wer den Verlaus der Krankheit de»Kronprinzen vnd die daran sich kaüplenden Erörterungen versotgt hat, muh die klebe» zeugung gewenne» haben, daß die mehrfach wahrgenommeneu AuS. arlungen uns Uebergnsse der ösf nllichen Polemik zumeist aus den irrige» Borstellun /n bcruhlcn, welche man sich vo» dem Verhältniß »w scheu den englischen und den deutschen behandelnden Aerzte», sowie von der Stellung dcS mit der Leitung der Behandlung in Tau Nemo betrauten Vertreters der deutschen medicintichen W-sse»> schüft gebildet bat. Zur Richtigstellung jener irrigen A»ichauu»gen möge die iiachiiedende Ausführung dienen, w lche sich aus die nun mehr einige Monate umsassenden bcstllnlcrstützte» Beobachtungen Ihres Belichteistatters grüidet. Als Grundlage sür jedwede Betrachtung dieser Art muh die unumstößliche Timtsache anerkannt werden, daß Sir Morell Mackenzie der erwählte Vertrauensarzt des Kronprinzen war und ist. An dieser Ibatsache rütteln zu wolle», ist heute ebenso ungehörig wie unnütz. Wer cS dennoch versucht, liefert nur den Beweis, daß es GeicllschaftS- uud Interessent! ei!e giebt, denen eS lediglich darum zu thun ist, ans salich verstandenem naiionalen oder persönlichen Jnieresse Mackenzie zu vertreiben. Der Kronprinz wird sich daS durch die krankheitS- grschichlc nur bestätigte uud bestärkte Bertrnue» in Mackenzie nicht nehmen lasse»; und wer möchte ihn, ein Recht streitig machen wollen, welches jeder andere unabhängige K>anke in Ansvruch nehmen darf? Indessen wird hierdurch, wie ebenfalls die KrankheilSgeschichte der letzten Monate erweist, nicht ausgeschlossen, daß der deutschen ärzlüche» Kunst diejenige Betheiligung an der sorge sür Leben und Gesundheit keS deutschen Thronerben eiugeränmt wird, welche im Wun'che der Nation liegt und nie verweigert worden ist. Der Streit, ob deutsche, o» englische Behandlung, der einen Tde>l dce Presse ansgeregt hat, ist den nächst bciheiligten Kreisen gänzlich sremd geblieben. Er mußte eS bleiben, weil einerseits die beteiligten Aerzte nicht die Männer waren, einen ungehörigen und der sacke nachteiligen AuloeitätSkamps zu unternehme», und weil andecericits dem deutschen Arzte eme milenticheidenb« Stimme >» de» Consultaliouen und bei Festsetzung der Behand lung nicht versagt worden ist. DaS entscheidende Gewicht de» deutschen Arztes ist mindestens seit der Kronprinz in San R mo weilt, niemals verkannt worden, wodurch auch der Vorwurs in sich zusammensallk, mau i abe den hohen Kranken so weil von der Heimath entfernt, um ihn leichter unter fremdem Emstasje zu halten. Je länger, desto gewissenhafter und bereitwilliger wird der einslng eiche Stand punkt des deuiichen Arztes von allen Leiten gewahrt, in erster Linie von dem hohen P chenien selber und von seinem englischen Ver- trauenSarzte. Diese seine Stellung kommt in allen enlscheideadcn Frage» zur Geltung. Sie kann nicht erschüttert werden, selbst wen» — wie dies in io eigenthümlicher Lage nicht Wunder nehmen dürste und nach gewissen Erscheinungen verwerthet werden könnte — in »innche» rein hutzelen oder unwesenil cheren Fragen die mit- besliinmende Thäiiqkei! de» deutschen ärztlichen EtcmenIS einmal vorübergehend qc'ch mal rt erschienen sein sollte. ES dars bestimm! wiederholt werden, waS wir hier schon srüder erklärt haben, daß l)r. K.ause Las volle Vertraue» der kronprinzlichen Familie besitzt; und cS ist durchaus kein Grund vorhanden, an der fortdauern den entscheidenden Mitwirkung der vaterländischen W sseujchasl bei der von der Sorge und Theilnahme von Millionen b» gleiteten Eniwickelnng der Tinge in San Remo zu zweifeln. Was di: ärztliche Kunst in diesem Falle zu erreichen ver- mochle, hat sie erreicht. Es ist ein tröstl cher und ermulh-gen- der Gedanke, der an der Jahreswende mit dem deutschen Kaiser- Hause die gesammte Nation und noch Millionen von Nicht.Lands leuten ersüllt: daß das J,hr der schweren Prüfung sür den Krön- Prinzen viel besser zu Ende geht, als eine Zeiilong befürchtet werden mußte. DaS Dankgebet der Gemeinde beim heuiigen Festgottesdienst in der kleinen deutschen Capelle von San Nemo war sicherlich nicht blos der ohne ihr Haupt aiiwcjendeu kronprinzlichen Familie, sondern Unzähligen aus dcm Herze» gesprochen. Mögen auch die Segens und Znluiistswänsch:, Lenen heule viele Hunderte durch Einzeichnnng m die Besuchsremuer der Billa Zirio Ausdruck gaben und denen Unzählig: sich onschlicßcn, in Ersüllunq geben! Der sitzvesie'.abend ist in der Villa Zirio nach vaterländiicher Sitte in heilerer Geselligkeit gestiert worden. Der Kronprinz, der an der allgemeinen F-öhlichkeit lebhaslen Nnihcil nahm, wurd. durch sie vom Psnizni Heinrich im Geheimen vorbereilele gelungene Ausführung .ziorier emacligcr Lustiviclc, in denen »eben ihm die Prinzessin Victoria austrat, überrascht Er säbrt fort, so osl daS Weiler cS erlaubt, anderthalb- bis zweistündige AuSsahrten — meist »in oisenen Wage» — oder Spaziergänge zu machen, wodurch dem Fremdrnpublicum reichlich: Gelegenheit geboten wird, sich von seinem höchst vcftiedigendkn Aussehen zn überzeugen. Nus den Gang i» d e Kirche hat er heule vcrz chlcn müssen, weil das »och gestern Nachmittag prachtvoll sonnige Weiter sich mit der gewohnten Launen- hastigkeit über Nacht geändert hatte. Der Zustand dcS Kronprinzen ist auch heute so, baß man ihn gern als günstiges Vorzeichen sür das beginnende rüthjeivolle Jahr betrachtet. vorhanden gewesen, und die Vorschläge der Regierung, sowie die kaiserliche Botschaft haben diesem Willen und diesen Wünschen zum Durchbruch verhelfen unv zwar so nach drücklich. daß sogar Kreise, welche nur dir Polin! im Bereiche ihres KirchlhurmS kannten oder Andere, welche nur in holler Staatcnpolitik zu kannegießern pflegten, sich mehr mit dieser dankbaren Materie beschäftigten und dieser durchgreifenden Reform, deren Wichtigkeit die Gegenwart noch gar nicht ... ordentlich begreift, warmes Interesse'entgegenbrackten. Diese I O. L0rr L vtlllwlllll UNÄ rUlleN'lchlSllllstlÜl. Reform uinsaßl aber alle Volksclasscn und dabei mit zu' deS Entwürfe- ergiebt, scheint eS denn auch nicht in der Absicht zn liegen, aus die bereits verabschiedeten Ossiciere zurück;»greisen, und hinsichtlich derjenigen bei der Armee ver bliebenen Ossiciere, welche ihrem Aller nach zum zwcilcn j Aufgebote der Landwehr gehören, werken voranSitchilich königliche Ausführungsverordnungen da- Nähere bestimmen. * London, 3. Januar. (..Neue Freie Preise".) Aua «an Remo wird gemeldet: Tie Untersuchungen, welche die Aerzte wahrend der letzten Tage an dem K ronprinzen vorgenommen haben, ließen dieselben zu folgenden Schlüssen gelangen: Alle Anzeichen im Kehl kopsc selb.i, an cen Stmimhänder», am Taschenbande und in der Luftröhre. daun das Verschwinden der Drüseu-Anschwellungen, die Vernarbung der Geschwüre und andere Svmptome machen es höchst wahrscheinlich, daß das Leiden des Kronprinzen kein Carcinom und nicht krebsartiger Nalnr, sondern ei» ciaelillmmlich seltener Fall von PerichondriliS sei Ta die localen Verdickungen an einzelnen Stelle» der inner» Peripherie dcS Kehlkapscs nicht ganz ver- ichwinden, sondern sich erneuern und an verschiedenen Stellen wieder auslletcn, io liegt nur die Bisorgms; vor, daß dadurch mit der Zeit I ^ der Lujicanal verengert werden könnle. Loch bei solchen, wie bisher I lraivervanv. langsam entstehende» Vcrdickuttgkn, die auch wieder thcilweiie de-1 ^"ü'uckt; ob seitigt werden, gewöhnt sich der Patient nach und nach an eine ge ringere zum Athmen noihwendige Quantität von Lust, so daß selbst der ibeilweisc verenge,te Lusicaiial genügende Luit zujührt. ohne Nothwendigkeii irgend welcher künstlicher Mittel behufs Zusührung von Lust. Anders märe eS, wenn neue Verdickungen sehr rasch und plötzlich entstehen sollken. Aocialpolitisches. * I» dein Streite zwischen de» Anhängern des BerufSgenossenschastStagS und des Cenlralver- bandeS deutsch e r In d u st ri e l ler tritt ein neueSMomenl aus. DaS Verdi-nsl, dieses Momeilt in den Streit geworfen zu haben,scheint Herrn Bueck, dcm Sccretair des Verbände«, zu gebühren, denn wir haben blSller davon nichts gemerkt In der „Nationallibcralen Correspondeuz", die den Verband bekanntlich angegriffen hatte, »iilernimmt genannter Herr, dessen Verdienste um die Eiitivick.liing dcS CentralverbandeS und um testen E-solg anerkannt werden müsten, in Gestalt einer Ncinwaschung des Verbände- in der streitigen Auge legenlleil, wer der wahre Vertreter der Industrie sei. der Verband oder der BerusSgenrstensckastStag, Angriffe gegen die Vertretung der BerusSgenostenschaslen, die allerdings geeignet sind. daS Zünglein der Waage wieder zu Gunsten deS Berufs genrstensch.iststagS wenden zu lasten. Wir baden nicht den Berus, den BerusSgenostenschastStag :» verlheidigen, aber wir müsten doch gegen gewisse Unter- stellungen vcs Herrn Bueck im Interesse Ler Industriellen prolestiren Bisher war cS bekannt, daß der Eentralverband deutscher Industrieller die eigenen Interessen nachdrücklich ver folgt. Wesentlich der mit großen Mittel» uiiterslützlen Tbätig« keil desselben baben wir die Scbntzzollära zu danken, und wenn nur ui:) auch an dieser Stelle über die Nützlichkeit oder Schädlichkeit dieser A ra nicht auSlasten wollen, so stellt doch so viel fest, daß die Geschäftszweige, welche hauptsächlich im Verband vertreten sind, nicht schlecht dabei gefahren sind. Wir wollen auch zugeben, daß ver Eentralverband durch seine Erhebungen mannigfache» Material in Sachen der socialpolitischen Reform beigebracht und überhaupt den Willen bekundet hat. eine Besserung der Zustände aus dem Wege der Socialreform herbcizusübrcn. Allein damit kann er sich «icht im Mindesten brüsten, denn dieser Wille ist allenthalben tbalcn und zu ralhcn ist Jeder befugt, denn Jeden geht dce Sache etwa« an. Liegt «S nun nicht aus der Hand, daß die Entwickelung der Socialresorm nicht blo- von de» Vertretern de- EenIralverbandeS gefördert werden dars? Wahrlich die sccialpolitischen Gesetz-, daS KrankcnversicherungSgesetz und da» tt»sallversichcru»gSgesetz, sehen buntscheckig genug an», und eS ist nur zu wünschen, daß daS ÄtterSversorgungögesetz nicht noch in eine solche Kappe gesteckt wird. Im iiber- sprubelndcn Gefüllt der Freude, einen Schrill vorwärts gethan zu haben, ist früher diese Zerfahrenheit nicht ausgesallen. sie macht sich erst jetzt aufdringlich bemerkbar. Unser Krankeuversiche- rungSgesetz mit seinem halben Dutzend Lasten, mit der den OrtS- krankencaffen, die bekanntlich eben so freie, d. b. nicht behördliche Lasten sind, wie die eingeschriebenen Hiijscastc», eingeräumlen Autorität, die Entscheidungen der Regierungsbehörden obne Weitere« umzustoßen (die Bescheinigung aus G>unv deS ß. 75 nicht anzuerken»en). ist doch wahrlich kein Mustergesetz. Ab gesehen von den formellen Inconsequenzen, bietet eS ja auch jedem städtischen Gesetzgeber die Gelegenheit, durch keine Facultalivbestiinmungen die Socialresorm au-zudehnen oder gar einzuschränken. Ta» UnsallversicherungSgesetz ist schon elwaS bester, wenn cS auch noch manche Unklarheiten und Schwerfälligkeiten enthält. DaS Beste an demselben ist jeden- fall» die Einrichtung de- Schiedsgerichts und de- Reich- versicherungSamleS. denn diese sorgen koch sür Ordnung und Einhelligkeit der Durchführung. Mangelhast ist freilich der geringe Einfluß, Len die Arbeiter selbst dabei baben. Und nun diese beiden Gesetze ohne jeden inneren Zusammenhang in den auSsübrendeu Organen, den Krankencastcn und BciufS- genossenschasten! Ist eS da nicht nolhwendig, daß die Ver treter der letzteren wenigsten- zusammentreten und ihre Mei nung über den Entwurf eines neuen Gesetzes abgebe»? Ifl eS nicht natürlich, daß sie sich sür die BerusSgenostenschaslen als Basis des Gesetzes entscheiden? Was aber macht der Eeiilralvcrbanb? Er macht das Kleid der Socialresorm noch bniitsarbiger. er laßt nun Len Staat und die Behörden al» Grundlage sür die Altersversorgung ausmarscbircn. „Freie Genostenschasten mit „Zwa»g»"-Versicheru>lg. BerusSgenosten schaflc» und blneaukratische Organisation! Und was macht nun Herr Bueck mit seinen Widersachern? Nach berühmte» Mustern construirt er sich einen Feind de- Eentralverbandes, welcher „diesen unausgesetzl aus» Acrgste angeseindet hat und welcher überhaupt zu den Elementen in unserem öffentlichen L-t'cn gehört, die den positiven Maßregeln der Regierung aus social- und wirlhscbaslspolikischem Gebiete grundsätzlich Wider stand leisteten, dieselben mit allen Mitteln bekämpften und sich der deutschen Industrie gegenüber äußerst feindselig zeigten. Diese Auslastung bringt er in einem Athen, mit der Klage über eine feindselige Haltung des BerujSgencstenschajlS tages, und so kann sich Jeder denken, daß der Be rusSgenostenschastStag oder seine Thcilnehmer mit diesen Elementen gemeinschaftliche Sache macht. Da« ist «m sehr schwerwiegender Vorwurs, gegen de» sich die Herren. Lene» Herr Bueck auch noch impulirt, daß sie nur die Aufmerk samkeit ans ihre eigene Bedeutung lenken wollen, selbst wehren können. Diese KampseSiveise ist doch zu plump, daraus beißt Niemand mehr an. Wenn keine sachlichen Grunde vorhanden sind, tan» w rd der Patriotismus vorgespannt, man erklärt sich zum alleinigen Inhaber desselben und verdächtigt ankere der Agitalion gegen die gedeihliche Entwickelung de» Vater landcS. DaS Mittel ist aber schon zu sehr verbraucht und es muß sehr schlecht um die Bedeutung dcS CentralverbaiideS stelle», wenn dieser zu seiner Berlhcivigung auS ver Rüstkammer solche alte Waffen hervorholt. Dann macht Herr Bueck der Versammlung den Borwurf, daß sie nach „Köpfe» allgestimmt Halle. In der Thai die Abstimmung nach Kövicii", ist uns immer noch lieber als die par oräio ckn musti. Die großartigste Leistung kommt aber noch. Herr Bueck schreibt: „Auf der anderen Seite haben in dieser G» ineiiischast Vertreter von sehr bedeutenden BerusSzweigen S>tz und Stimme, die durchaus nicht zur Industrie gehören; diese könnten »n gegebenen Falle, in wichtigsten die Industrie be treffenden Fragen den Ausschlag geben." Weiß denn in aller Welt der Herr nickt, daß die Unfall Versicherung, und damit die Berufsgenostenschasten. sich nicht bloS über die Etablissements der Mitglieder dcü Central verbände» erstreckt, sondern alle Arbciterkategoricn umsaßt, weiß er ferner nicht, daß aus dem BerussgenostenschastSlage nur die Vorlage der Atters- und Invaliditälversicberung, in welcher die BerusSgenostenschaslen die Basis sind, besprochen wurde? Doch genug der Fragen und genug von dein Ecn- Der Feldzug deS Herrn Bueck ist gänzlich ver der BerusSgenost iischaslSkag den von ihm cr- marlelen Leistungen entspricht, wird die Folge lehren. So wie er heule zusammengesetzt, hat er nur Aulorilät in Ver wailungSangelegenheilen. sür weitere wirlhschastliche oder socialpolitische Fragen fehlt ihm diese und wird ihm wahr scheinüch versagt bleiben. Aber auch der Eentralverband ist dazu nickt mehr geeignet, die beste Körperschaft wäre ei» deutscher VolkswirtllsckaslSrath aus weiterer Grundlage al- der preußische. Nolhwendig ist jedenfalls eine solche Körperschaft, deren Unheil und Beschluß sich nicht nach politischer P.irle»fär bung bestimmt, sondern die sich an die Sache hält, ver- sländiiißnoll die Materie durchdringt und abgerundete Gesetze an die Volksvertretung abgeben kann. In jeder dieser Hin sichten läßt der Reichstag noch Manches zu wünschen übrig, wie cS anders nach Lage der Sache gar nicht sein kann. i. Leipzig, 6. Januar. Zu den Anstalten in unserer lieben Stadt, die schon manches Elternterz von schwerer Sorge erleichiert und Ler männlichen Jugend die Ball» zu einem sicher» Gelingen der Siudien und zum erir-ulichen Forlschritte geebnet haben, gehört die Anstalt des Herrn O. Dorr, weiche sich die Ausgabe stellt, Söiinc gebildeter Stände sür alle Elasten der höheren Schulen, io wie für die Einjährig.Frciwilligkn-P-üsnng vorzuberciien. Der Uiilerrichl, der in die Hände bewäl.iter akademisch gebildeter Lehrer gelegt ist, besteht aus chließlich im Ei nzelu n lerr i cht, wobei also die J„d>- vidualiiät und die Bilbungsstnse des Schüler» genau derücksichiiql werden kann. Nur in solchen Fällen, wo zwei oder mehrere Lchuier aus ganz gleicher Sinse stehen, jo daß keiner dem andern im Bor- wärlskvittmen irgendwie behindert, wird von dieser Regel eine Aus nahme gemacht. Zugleich findet, wie wir un» ü- erzeugl haben, eine sonwä renbe Controle der Arbeiten der Schüler statt, so daß selbst Träge und Flallerhaste gezwungen sind, imi Ausbietung aller Kräile an die ihnen gestellte Ausgabe Hera» zu gehen. Die Anstalt ist ei» wahrer Segen für alle solche »naben, die in irgend eine Elaste einer höher» Schule eiulreten wollen, sich aber in dem, was voraus- geietzl wird, noch nicht völlig sicher fühlen; ferner sür solche, di« ans irgend einem Grunde zurückgeblieben sind, so daß eS ihnen schwer sälll oder unmöglich wnd, in einer öffentlichen Schule, wo ihnen ja natürlich nicht die gleiche Ausmerkianikeit qelcheuki werden kann, mit sorlzukommen; und auch sür solche, die einer Eoatrole ihrer Arbeiten dringend bedürftig sind. Es komml ja nur zu oft vor, daß gut beanlagte Knaben nissige ihrer zu großen Lebhaftigkeit oder Flatterhaftigkeit eS immer nur zu sehr mittel mäßigen oder gar schlechten Leistungen bringen. Zeigt man ihnen aber — wie e- in der genannten Anstalt geschieht — wie man die Arbeit ansass-» und durchsüdrcn muß und bleibt ihnen mit unnnter- drochcner Aussicht zur Seile, Io bilden sie sich sehr bald zur Selbst- ständ gkeit und Tüchtigkeit aus und kommen zu guten Rcsulialen. Daß die Anstal! auch denen einen willkommenen Dienst erweist, die sich der EiiiiLhiig-Freiwilligea-Prüsung unterziehen wollen, brauchen wir kaum zu erwähnen. Da es das B streben der Dörr'schea Anstalt ist, die Zöglinge allseitig und harmonisch auSzubildcn, so wird nach Lein Grundsätze mens sana in corpore «ano auch aus die körperliche Ausbildung die größtmögliche Rücksicht genommen, und durch Turnen, Baden, Schwimmen, Fußtouren uud größere Reisen die physische Ent w ck-lung gcsördert. In nächster Zeit wild das Institut nach dem König-Platze Nr. 17 nbersiedcln. Aus diesem lustige», gesunden Platze wird eS eine Wohnung beziehen, welche in hygicinischer Hinsicht allen Anforderungen enlspricht. Geräumige Unterrichte und Arbeitszimmer, sowie ein hübscher Garte» diene» dort de» Zöglingen den Tag über zum Ausenihaltsort; wahrend sie in weilen, gut gelüsteten Schlassäle», wo sie cbensalls beaussichtigl sind, die Nacht vollbringen. Auch durch reichliche, nahr hafte und gesunde Kost, durch Reinlichkeit und Sauberkeit in Wäsche, in den Büchern re. sucht die Anstalt daS leibliche Wohlbefinden, so wie Ordnung und Wohlaiistäudigkeik der Zöglinge zu sördern. Während ihres langjährigen Bestehen» hat lie sich nickst nur einen ehrenvollen Ruf, sondern auch Ersolge errung:», die ganz besonders au» dcm Ecnst und aus der Äniopserung h rvorgegangen sind, »nt dem Leiter und Lehrer ihr Werk treiben. Wie mancher Knabe ist in diesem Jnstiluie einem Ziele nahe gekommen, daß er nickst glaubie erreichen zu könne», und nicht Wenige, die ve» der rechten Bahn sich abgewendet hatten, haben sie wieder gesunden und zur Freude der Ihrige» sür alle Zeit sestgehalten. lieber die Ausnahinebedin gungen giebt der soeben erschienene Prospekt der Anstatt genaue Auskunft. Wir erwähne» darauc, nur, daß das Honorar sür die vollständige Pension, Licht, Heizung. Bedienung, Eonrrole der Ar beiten und Ueberwachang in der freien Zeit jährlich ttOO.« beträgt. Der Eintritt eines Zöglings kann, soweit der Raum cs gestalicl jederzeit ersolgen, der Austritt dagegen nur zu Michielis oder Ostern, wenn cm Dicricljahr zuvor gckünd gi worden ist. Möge diese Anstalt, die von hervorrngendeii und bewährten Pädagoge» steiS warm cmpjohlen worden ist, auch in Zukunft die cisreulichstc» Früchte von ihrer verdienstlichen Thäligkeit criilcn! Lagen t Todesfall an epidemischer G uickstarre gemeldet. — Roseaarlige E-lzu ikungen des Z ü- ewebcs der Haut wurden m Berlin elwaS mehr.s in Wie» etwa» >ellener bcobackstet. — In Berlin kam 1 Erkrankung an Tlichuio c zur Keniilinß. — Der Keuchhusten kam in Berlin ,n grös.e e: m P-r:S in beschränkter Zahl zum Vor schein. — Pcckc» beiv»l:.n m W en, Pest, St. Petersburg und im Regierungsbezirk Königsberg einzelne, in den Vororten Wiens 2, in PanS 6, in W.nschau tO. in Triest 12, in Prag 16 Todesfälle. Erkrankungen war en aus Breslau und auS dem RegieruogSbeziit Königsberg je 1, ans St. Pclcrsblug 7, aus Wien 8, aus Pest 1ö mllgelheilt. Tie sanitären Verhältnisse in Berlin waren auch in dieser Be richlSwoche günstige und die Slerblichkeit eine nur wenig höhere als in der Vorwoche. Insbesondere kamen acute Eniznndungen dir Alhmungsorgane und Kglarrhe der Luftwege in größerer Zahl zum Borsm-in und sühnen auch in einer grüneren Zahl zum Tode. Auch Taimkaiarrhe und Brechdurchsalle drr Kinder gelangien etwas mein in ärzlüche Behandlung. Dagegen hab-n die Jnftciionskrankli-iten meist weniger Erkrankungen hrrvorgernsen. Am häufigsten, wenn nucki seltener als in der Vorwoche, kamen sowohl E-kränkungen an Masern wie an Diphtherie im Siralauer Viericl und in der Rosen lhnler Voisindt z»>» Vorschein; E-krnnkungeii an typhöicn Fiebern und o» Scharlach blieben in bescknänkler Zahl, an Kindbelisieber kam nur l E-krankung zur A zrige. Aach eine Erkranku-iq an Irichi-iosis führte zur Ausnahme in die Knintenhäuler. Dagegen bat de. Keuchhusten wieder erheblich mehr Opsec geso-dert und auch ivseu- artigr Entzündungen d-S Zellgewebes der Hanl kamen etwa» häufiger in ärzlüche Behandlung. vermischtes. StcMchkeitsdcrichi. Gemäß de» Verössentlichungen des kaiserlichen Gesund heit samtes sind in der Zen vom 18. bis 21. Tecember v. I. von je tlXitt Bewohner», aus den Jahresdurchschnitt berechne!, als gestorben gemeldet: in Berlin 18 7, in Breslau 25.0 in Königsberg —, in Köln 231, in Frantiurt a. M. 15.3, in Wiesbaden Il 8, in Hannover 18 6, in Kassel 20.5, in Magde burg 23 4 in Stettin —. in Altona 28 l in Slraßburg 15 5, i» Metz 14.3, in München 24 8, in Nürnberg 21.3. in Augsburg 25.5, in Dresden 20.1, in Leipzig 15 9, in Llutlgarl 18.3, in Karlsruhe 24.9, in Braunschwciq 33.6. in Hamburg 30 3, in Wien 26 5. in Pest 32.8. in Prag 32.3. in Triest 31.7. in Krakau 25.6, in Amsterdam 19.7, in Brussel 23.1, in Paris 22 1, in Baicl —, in London —, in Glasgow —, in Liverpool —, in Dublin in Edindurg 21.1, in Kopenhagen 26 9, in Stockholm 17 5, in Lbristiania 35.3, in St. Pciersburq 2b 2, in Warschau 28.4, in Odessa 26.9, in Rom —, in Turin —, in Venedig 21.1, in Alexandria —. Ferner in der Zeit vom 27. November bis 3. Dcccmber v. I.: in Nem-Pork —, u, Philadelphia —» in Baltimore —, in Kalkutta —. i» Bombay —. in Madras —, Die Steiblichkeitsverhältnisse der meisten Großstädte Europas blieben auch in der Berichlswoche günstige, obwohl auch aus «mein Theile derselben etwas hönere SierblichkeilSz-fscrn gemeldet wurde» als aus der vorhergegangcnen Woche. Einer sehr geringen Sterblich keil (noch nicht 15.0 pro M-lle und Jahr berechnet) erfreuten sich Darmstadt, Wiesbaden. Metz. Günstig war die Sterblichkeit, wenn auch etwas böder (bi- 20.0 pro M-lle und Jahr) in vielen Orten, von denen wir hier nur Berlin, Frankfurt a. M.. Hannover, Leipzig, Bremen, Slraßburg. Barmen. Tanziq, Elberseld, «leitm, Amsterdam. Stockholm u. a. nennen. Auch in Dresden. Kassel, Mainz, Paris, Edindurg u. a. war die Sterdlichken eine mäßig hohe. Aniehnüch gesteigert war besonders in den größeren Stäaren das Vorkommen von Darmtolarrhen und Lrechdurchsällen der Kinder mit lödilichc» AuSgänqen. so namentlich in Berlin, Hamburg. Paris. Pest, St PelerS bürg, Warschau. Die Theilnahme de» SäuglingSallerS un der Äc sanimtsterblichkeit war im Allgemeinen eine etwas gesteigerte; von je 10.000 Lebenden starven, au!S Jahr berech iet, in Berlin 57, in München 76 Säuglinge. Auch Sterbesälle an acuten Entzündungen der Atl-wn»gsorgane kamen etwas häufiger zur Mittbeilung. — Von den Jnsect ouSkrankheiten wurden an Maiern und Pocken elwaS m hr, an Scharlach, Diphtherie und typhösen Fiebern ciwns weniger Sierbesälle miigelheilt. Todesfälle a» Masern waren in Hamburg, Hannover, Bremen, Stuttgart, Braunichweiq. Mainz, Kassel, W en Paris, Ebi, bürg, Pest, Warschau etwas zahlreicher, dagegen in Berlin, Dresden, Karlsruhe, Kopendagen. Lhristian:a (28s. St. Petersburg etwas vermindert. Neue Erkrankungen gelangien in Berlin, H im bürg, in den Regierungsbezirken Aachen, Düsseldorf, seiner in Kovc» Hagen, St. Petersburg ,n verminderter, im Regierungsbezirk Hildes heim, Wien, Pest, Edinburq, St. Petersburg in gesteigerter Zahl zur Mntheilung — TodeS'älle an Scharlachfieder bcdingie» in Berlin, München, Nürnberg, Kopenhagen weniger, in Leipz-g, Frank surt a. M., Wien, St. Petersburg, Warschau etwa» mehr Sterbe fälle. Erkrankungen an Scharlach kamen nur an» Breslau, Edin bürg. Stockholm und Sr. Petersburg in gesteigerter Zahl zur Meldung. — Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war m Berlin. Frankiur» a. M„ Hamburg, Dresden. Nürnberg. Magdeburg, I Barmen, Stettin. Pari», W en, Lyon, Kopenhagen, Ebristiania, In sehr vielen Familien wird gewiß der Tannenbanm viele Wochen hindurch im Zimmer gehütet, rh: dl- Z-ickrivaaren und daS Backivcrk den Kindern zum Verzehren überantwortet werten. Abgesehen von der in den Zimmern befindlichen oft recht schlechten Lust ist eS auch der sich aus riese Eßwaarcn sesisetzende Staub, welcher denselben nicht nur schlechten Geschmack verleiht, son dern sie sogar zu KrankkicilSuisachcii machen kan. Man sollte daher die Pliincerung deS CdrislbauineS im doppelten Interesse der Klnder nickt allzu lange hinausschieben. Erfurt. 2. Januar. Heute früh um 7 Uhr ifl ein großer Theil de» weltberühmten Etablissement» der Kunst und HanbetSgärtnerei von I. E. Sckmidt nieder- gebrannt. Die ElitstebungSursacke ist aus den Umstand zurück ziisnhren, dag ein Arbeiter im Arbeit-raume bei offenem Lickte am cingcsrorcncn Heizung-rohrc sich zu schassen wachte und dabei einigen Palmenivedeln zu nahe kam. Diese singen Feuer, weiche- mit Blitzesschnelle um sich griff. Bald hiltete da» Innere de» dreistöckigen Gebäude» (ehemalige Lorenzschuie) ein Flammenmeer. Zum ersten Male wurde die Feuerwehr nicht durch die Slurmgtccken, sondern durch eine neuangclegtc ' elcphon-EimichlUlig alarmirl. Leiber seblten günstige Än- giiiispilnctc. Die Leute mußten zum Theil hohe Kastanien- t'-iilmc besteigen, um wirksam eingreiseu zn können. Dabei schwebten die Braven in nicht geringer Gefahr, von den I eni-cdcrschnlettcrnecn B-ckke» und Steinen erschlagen zu werten. Auch General von Thiele erschien aus der Brand stätte. Ei» traurige« Bild der Lerwuslung zeigte die große mit riesigem GleiSdach versehene BerkansShallc, durch welche ein breiter Wasterslrvm sich zwängte. Tic werthvolistcn Ver- laujsgegeiisläiidc. herrlich blühende Pflanzen lagen chaotisch umbcr. Der Schabe» ist ein enormer. Drei Feuerversiche- rungSgescüschaslcn haben ihn zu tragen. Der Geschäftsbetrieb der Firma erleidet aber keine Unterbrechung. (-) Zeitz. 4. Januar. Don der beispiellosen Frech heit eines SlrolckeS zeugt folgender Vorgang, der sich vor einigen Tage» in dem benachbarten Lindenberg ereignete. Ein hiesiger Fuhrwerksbesitzer hatte vor dem Gasthcse Liese- Ortes seinen ziveiipännig-n Schlitten sichen lasten, als der schon vleftach bestrafte Kellner Winter aus Zettweil de- Weges kam, ohne Weiteres daS aiissicktSlosc Geschirr be stieg und in rasender Eile mit demsciden flüchtete. Da er beö Fahrens unkundig war. wurde er bei dem Anecken an einen Prellstein a»S dem Schütten geschleudert, so daß er Len nachsetzcntcii Dorfbewohnern in die Hände sici und von diesen jämmerlich dnrchgepriigeit wurde. Tie Pferde Waren in den» weitere» Lause von der Straße abgekominen und geraden W ge« i» Len sogenannten Wallteich gelaufen, dessen dünne« E>« jedock brach und die Pferde bis an den Hals in daS eis kalte Wasser gcralhe» ließ. Kurz entschlossen, sprang der inztvischeii nachgeeilte Besitzer seinem Geschirr nach und durch Zerschneide» der Stränge gelang cS nach einiger Zeit, Pferde lins Schütten an» dcm nassen Element ausS Trockene zu be fördern. Gülckticher'.veije hat daS kühle Deccmbcrbad weder den» Herrn, »eck den Pferden etwas geschadet. - Wilten, 2. Januar. Heute Nachmittag waren mehrere Arbeiter der hiesige» Döhnhoss'schen Brauerei mit E>Ssahrcn beschäftigt, als plötzlich dieElSdecke brach und zwei Arbeiter, Fai»iüe»väler, in die Tiefe sanken und ertranken. Marklissa, 2. Januar. Heule Nachmittag gegen 3 Uhr wurde die .Kciiisiiiann'jchc Villa in Schatewalde cm Naub der Flammen; das Feuer ist wahrscheinlich von der Lust- beiznng au« entstanden. Die viele» Spritzen, die bald zur Stelle waren. konnten, wie die „Görützcr Nachrichten und 'Anzeiger" schreiben, bei der sehr strenge» Kalle nichts aus- ilchlen, da Las Wasser i»> Schlauche gcsror. Die Villa war versichert. Goldberg i. Schlesien, 2. Januar. Gestern starb hier im Alter von 93 Jahren die v-rwiltwcle Fra» Gc- sangenailjsehcr R e n s cd c. Dieselbe war Inhaberin mehrerer Orden, welche sie in den Freiheitskriegen, in denen sie als Marketenderin gedient und sich nebenbei auch als Klanüiipfl.'geri» sehr verdient gew icht bat, erlangt hatte. ---- Die Roth der liebliche» Sänger in Waid und Feld ist jetzt sehr groß, und an istüch suchen dieselben nach eniein Körnchen Füller. Die ivieoeiHollen Anregungen der Vogel- und Tbier- schiitzvereine, doch m der kalten Winterszeit Futtcrplätze Mlitairisches. * Berlin, 2. Januar. In militärischen Kreisen, nament lich unter den Ossiciercn dcS BeurlaublenstandeS. wird die Frage vielfach besprochen, welche Wirkung das neue Gesetz über die Wehrpflicht sur jene bereits verabschiedeten Ossiciere der Reserve und der Landwehr baben werde, die nach dem 1. Januar 1850 geboren, ihrem Aller entsprechend zu dem zweiten Aufgebot der Landwehr (bi- :um 39. Leben-jahre) gehören wurden. Der Gesetzentwurf berücksichtigt sic nicht und bestimmt nur. daß die nach jenem Zeitpunkte geborenen, bereits zum Landsturin ubergetrelenen Mannschaften sich von Neuem zum zweiten Ausgebole der Landwebr bei den zuständigen Landwebr-Eompagnien on- melden sollen. Man verweist einerse-t-daraus, baß. wenn jene .... ^ Ossicierr nickt wieder herangezogen werden, eine tliigleichbeit in I PelerSdurq eine gegen die Vorwoche erböäte, dagegen in BrcSian, der Wehrpflicht zwischen ihnen unv de» gleichalterigen Mann- schaslen, sowie denjenigen Ossicieren entstehe, welche freiwillig nach erfüllter Dienstpflicht bei der Reserve bezw. Landwebr gebliebe» sind; denn diese letzteren Ossiciere werden dock wobt noch Inkrafttreten de» neuen Gesetze» bi» zu ihrem 39. Jahre verpflichtet bleiben bezw. werden. Jedoch wird damit zum Tbeil der Charakter de» vo» König selbst erthrftten Abschieoe- vcrkannt; die Verabschiedung bleibt eine definitive. eS sei denn, daß drr König selbst den Wiedereintritt aus NaLsnchen bewillige. Wie man hört und eigentlich schon der Inhalt München, Leipzig, Danzig, Düsseldorf, Prag. Pest, Warschau ver- minderte. Erkrankungen an Dwhivekl« Warden au» den meisten Orten, auS denen Miltbeilungen voriieqen, in geringerer, nur au» Hamburg, Pest und aus dem Regierungsbezirk Schleswig in gegen die Vorwoche gesteigerter Zahl gemeldet. — DaS Vorkommen wphöier Fieber büeb im Allgemeinen ein beschränktes, in Hamburg und St. Petersburg war die Zahl der Sterbesälle satt die gle che, in Pari« eine kleinere al« in der Vorwoche. Neue Erkrankungen kamen in Hamburg und St. Petersburg noch häuft; zur Anreige. An Fleck- typ»»« Wirde» an- Prag t Todeisall, auS dem Regierungsbezirk Aachen und au- St. Prtrrsburg j» L Erkrankung an» Koprn- sür die hungernden Vöglein zu errichten, haben in vielen Orten Beachtung g-snnvcn. Leiter werken dieselben nicht imiiixr an dem passenden Orte und in der rechte» W ise angelegt und Lies veranlaßte ven Vorstand der Sectton inr Tb>crsckutz der Gesellschaft von Freunden der N>»nw>ste»schastcn in Gera, den Herrn Hosralb Pros. vr. K. Th. Liebe zu bitten, seine Vorichläge und Erfahrungen darüber in einer Brc'chnre zu veröst illiichc». Gleichzeitig wurde von demselben sachkundigen Autor im Interesse des Vogelschutz:- eine Anweisung über das Aushängen ver Nistkästen versaßt. I» Anbetracht de» guten Zwecke» hat die BerlagSbiichhandlung von Theodor Hesma»» m Gcra (Reuß) nur gegen Erstattung der Drnck- u»d Versandlkosten den duchhändlerischen Vertrieb übernommen und können beide Schriften unter den Titeln: „W-»ke be treffend das Aushängen der Nistkästen für Vögel" und „Fntter- piäye sür Vögel im Winter" bezogen werben. Für jede der selben sind ganz billige Preise sestgefttzl. -- G legentlich der in Rom jetzt stattsindenden F stüch- keilen beim Papstjiibiläuin wird amtlich milgelbeiit. daß die Basilika des bei! igen Petrus in Rom 54.333 Personen fasten kann. In anderen großen Kirchen Europas können Play finden; im Dom von Mailand 37.000. St. Paul in Rom 25,300, Santa Sofia in Konstantinopel 23.003, Rotre- daine in Paris 2l,000, Dom von Florenz 20,000, Kathedrale von Pisa 13,OvO, Markuskircke >n Venedig 7000 Personen
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