Unterschiede werden auch in den folgenden Untersuchungen über den Lausitzer Bauemwald in der Heide und im Bergland deutlich zum Aus druck kommen. Die Leistungen des Bauernwaldes a) für den bäuerlichen Betrieb In seiner gegenwärtigen privatwirtschaftlichen Zielsetzung hat derBauern- wald im allgemeinen die Stellung eines Versorgungswaldes für die Landwirtschaft; er hat in erster Linie den Bedarf von HauS und Hof zu decken. Dies erfordert hinsichtlich der Holznutzung vor allem Bereit stellung des Brennholzes für den Hausbrand; im Bauernwald ist daher der Übergang von der Brennholz- zur Nutzholzerzeugung noch am wenig sten durchgeführt; das ohnehin in geringerem Anteil anfallende Nutzholz wird teilweise noch zu Brennholz zerschnitten. An zweiter Stelle steht der Bedarf an Kleinnutzholzfür Haus- und Landwirtschaft (Zeug-, Geschirr-, Geräte-, Zaunnutzholz usw.). Der Bauholzbedarf kann nur in den selten sten Fällen aus dem bäuerlichen Eigenwald gedeckt werden, da der hierfür erforderliche größere Vorrat an hieböreifem Holze im allgemeinen nicht vorhanden ist. Die Nebennutzungen stehen leider sehr oft im Vordergrund der bäuer lichen Waldnutzung. Im Wald der Heide ist dann die Streunutzung, im Hochgebirge die Waldweide zur „Hauptnutzung" geworden. Der Holz ertrag tritt dafür, insbesondere bei der Streunutzung, dementsprechend zurück. Der Geldertrag spielt im laufenden Betrieb des Bauernholzes keine be triebswirtschaftliche Rolle; der Bauernwald ist - von größeren Gebirgö- bauernwäldern abgesehen - kein Erwerbswald. Entscheidend ist vielmehr die Zielsetzung der naturalwirtschaftlichen Versorgung. In geldwirtschaft licher Hinsicht tritt der Bauernwald nur als lebende Sparkasse in Erschei nung, wenn es gilt, besonderen Geldbedarf, wie er durch Unglück in Haus und Stall (Brand, Viehseuche, Mißernte, Hagelschlag), durch die Aus bildung und Ausstattung der Kinder und - im nicht als Erbhof ausgeschie denen Besitz - auch durch Erbteilung verursacht werden kann bzw. konnte, zu befriedigen. Diese Bedeutung des bäuerlichen Waldes als Betriebö reserve ist aber durch häufiges Schwinden und Fehlen der hiebsreifen Holzvorräte abgemindert oder verlorengegangen. In waldwirtschaftlicher Hinsicht hat die Verwendung des Waldes als Quelle außerordentlicher Einkünfte den großen Nachteil, daß bei ungenügender forstlicher Kennt nis zunächst Bestände mit stockendem Zuwachs ohne Pflege übergehalten