Grundprobleme des deutschen Bauernwaldes als Einführung zu den studentischen Untersuchungen über den Lausitzer Bauernwald Von Professor Dr. K. Mantel Die bisherige Erfassung des Bauernwaldes (^Xer Bauernwald ist das jüngste Glied in der Entwicklungslinie des Waldeigentums. Seine Einfügung in das Gebiet einer organischen nationalen Forstwirtschaft ist das neueste, aber auch schwierigste Auf gabengebiet der Forstpolitik. Noch vor wenigen Jahren wurde in der Wissenschaft der Bauernwald ganz vernachlässigt oder nur selten behandelt; soweit man sich mit ihm beschäftigte, geschah dies unter dem schematischen Blickwinkel der allge meinen Forstwissenschaft, der die besonderen Sorgen und Nöte des Bauern waldes im allgemeinen fremd waren. Auch in der praktischen Forstpolitik wurde dem Bauernwald nicht die nötige Aufmerksamkeit gewidmet; die Forstgesetzgebung der deutschen Länder begnügte sich, soweit sie den Privat wald überhaupt erfaßte, mit einigen Geboten und Verboten, deren Ein haltung mangels genügender Forstaufsichtsorgane oft nicht gesichert war. Erst dem Nationalsozialismus war eS Vorbehalten, das Problem des bäuerlichen Kleinwaldbesitzes in seiner Bedeutung herauszustellen und einer allmählichen Lösung entgegenzuführen. Zwei Gründe haben dies veranlaßt: einmal die Anerkennung des Holzes als unentbehrlichen Rohstoff im Vierjahresplan mit der Not wendigkeit, auch die kleinsten Waldflächen der deutschen Holzversorgung dienstbar zu machen, dann die Würdigung des Bauerntums als leben digen Blutsquell der Nation und wichtigen Träger der Volksernährung. Zunächst scheinen diese Bestrebungen sich zu widersprechen, denn die Betonung der rohstoffwirtschaftlichen Aufgabe des Gesamtwaldes fordert Einbeziehung auch des Bauernwaldes in das auf nationale Bedarfsdeckung gerichtete Produktionöziel; die Hervorhebung des Erbhofes als bäuerliche. -5