So singt der Bergmann von seinem Zscherpertäschel, das er bei der Arbeit wie bei der Parade am Gürtel trägt. Es erhielt seinen Namen vom Zscherper, einem kleinen Messer, wie es der Bergmann braucht, um Gestein zu ritzen, sein Lämpchen brennend zu halten, wohl auch sein Brot zu schneiden. Bei nächtlichen Bergaufzügen führten die Bergleute auch ihre uralte Erosehlampe oder später die Blendlampe mit, wenn nicht gar Fackeln. Streng wurde im Bergaufzug die Rangfolge betont: Der älteste Steiger durfte die Fahne tragen. Schon 1498 zum Aufstand in Schneeberg marschierten ja die Knappen hinter ihrer Fahne. Der jüngste Steiger ging an der Spitze der Bergjungen oder bildete den Schluß des Zuges. Zwar legte jeder Bergmann Wert darauf, einen Paradeanzug zu besitzen. Aber trotzdem konnten nicht alle in Uniform antreten. Die Haspelzieher, Karrenläufer und andere Hilfsarbeiter,auch Bergjungen, zogen deshalb als „drackete“ Bergleute hinterher in einfacher sauberer Arbeitskleidung mit Filz hüten und Stöcken. Wo wie in Johanngeorgenstadt die Bergjungen Stöcke tragen durften (sie rasselten wie toll damit auf dem Pflaster), hießen sie allgemein die „Stedcele - Gung“. Auffällige Teilnehmer am Zuge sind Bergschmiede, Maurer und Zimmerlinge, er kennbar an ihren Abzeichen, dem Schurz als echtem Sinnbild des Handwerks und den geschulterten Hämmern, Zimmermannsbeilen und Kellen.