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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-10
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1888
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r: fe« »e» en len emd ße». IS. 18, imer bc- . Tuch- Uiitrr- riiröcke, qslssr», len. zur iUMMI- k. Bälle billigsten - 2. Et.. !eU Deckchen Bänder, Ä , Brühl. I einer. iiö^ A -st 3 svo, !0f. tr.58/>Z, t. 38^, ittet. » sowie nstr. 32. lr -i, ok, »Mittel. icmikern. Pid. satz, als i. Ver< Jnv» unrein, ziebt ein :r Farbe chte ani rn. und n Na»» «lonial- r» ge- »künfer rothcu l6 zu '6- re 's! »n^ Erste Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 10. Dienstag den 10. Januar 1888. 82. Jahrgang. Die Schlacht von Lollin. »iachdrnck »eetoten Der furchtbare 18. Juni 1757 lehrt wie kaum ein anderer lag der Geschickte, dag übergroße» Selbstvertrauen im Kriege selbst dem trefflichsten Feldherr» und bcstgeschulten Heere verßängnißvoll werden muß. Daß die KriegSgöltin launisch sei, scheint freilich eine jener hochtönenden Phrasen, mit Krzeczhorz weg. Zugleich formirte Ziethen 80 EScadron», welche im ersten Anlauf die gleich starke Cavallerie NadaSdy« aus dem äußersten rechten Flügel Daun'» lider den Hausen warfen. Saum avancirte Hülsen, als der König da» Corp» de Bataille plötzlich Halt macken ließ, um abzuwarte». Die» scheint schon zweifellos ein Fehler. Denn um den Slützpunct welchen die Menschen ihre eigene Schwäch- beschönigen wollen. I linken Flügel» ztlerreichen, welcher in der Disposition Die „Kriegsgöttin" kennt keine Launen, soudern ergiebt sich! ^^>m»>t war, hätte die Armee noch langer sich link» liehen dem Kühnen und Besonnenen, der da» Mögliche mit Umsicht > Erfolge Zictben » und Hülsen» verstrickten den erstrebt, da» Uninögliche verwirft. Wer diesem mathemati scheu Gesetz zuwider handelt und wähnt, seine Genie könne zweimal zwei in fünf verwandeln, wird ewig scheitern. Allein, die Strategie im höhere» Sinne wird stet» aus dem psycho logischen Moment aufgebaut sein. Die Feldberrnweise großer Geister hängt mit ihrer inneren Eiaenthümlichkeit zusammen. Da» Genie ist nervo», welcher Nace e» auch angedöre. Hierin gleiche» sich der leidenschaftliche corsisckc Welterschütterer und der norddeutsche Stoiker aus dem Hohenzollernthron. Mit jenem Wohlwollen, da» seiner vornehmen Adlernatur entsprach, pricS Friedrich seinen Bruder, den Prinzen Hein rich, als denjenigen, .der allein unter un» nie einen Fehler gemacht." Damit aber sagt er unbewußt nur au-, daß eben Prinz Heinrich ein Talent und kein Genie gewesen sei. Ein solcher Mann erleidet keine Hochkirchs, Colli»» und KunerS dors». er macht leine Fehler der Ucbereilunz wie bei Torgau und Prag, aber er schlägt auch kein Lenthe», Roßbach, Zorn- dors, Liegnitz. Der FeldzugLplan Friedrich'» bei Eröffnung de» Sieben jährigen Kriege» machte ihn zum Schöpfer eine» maßgebenden Köniz gar in den groben Jrrthum, sofort mit dem Gro» aus- zumarschiren. Nun zeigte sich aber sei» linker Flügel noch weit davon entfernt, die schwache rechte Flanke de» Feinde» zu gewinnen, sondern traf somit aus dessen stark« Fronte. Friedrich ließ sich ossenbar durch die augenblicklichen Fort schritt« blenden und hielt eine weitere Umgehung für Über flüssigen Zeitverlust. Er befahl daher dem Prinzen Moritz, mit 9 Bataillon» de» ersten Tressen» sofort durch die Lücke zwischen Hülsen und dem Gro» nachzustoßen, um ohne Ver zug einen sprengenden Durchbruch zu erzwingen. 8 anderen Bataillons unter General Mattstei», die rech!» davon bei Fortsetzung der Marschrichtung ausrllckle», gab er nochmal» gemessene Befehle, vorerst nicht in da» Gefecht einzugreisen. 8 Bataillon- bildeten dahinter da» sogenannte zweite Pressen dieser schrägen Phalanx. Hülse» hatte mittlerweile nur 2 seiner Bataillon» gegen da» Eichenwäldchen hinter Krzcrzborz vorgesandt, dessen Weg nahme man ihm in der DiSpvsilion als besonder» wichtig ein- schärfte und da- in der Thal ein weitere» Vordringen der Zicthen'schen Reiterei bereit» hcmmle. Mit seinen 8 anderen seltener Auszeichnung und Hingebung man aber auch folgt, ließen doch Haltung und Führung der Cavallerie zu wünschen übrig. Ziethen, unübertrefflich in der „Aufklärung", verpaßte hier in der Action selbst wiederholt die Gelegenheit, seine >9,909 Reiter zu einer entscheidenden Offensive einzusetzc». Dafür halte der Adlerblick de» großen Monarchen in Sc,plitz den begnadigten Schlachleureiter erkannt, der die Anwendung dieser Waffe stet» mit den Umständen der Gesammtlage zu verschmelzen wußte. Gleich am 29. Juni erhob ihn der König zum Generalmajor, um ihm bald bei Roßbach, allen Annen- nitäl-regeln zum Trotz, den Oberbefehl der Cavallerie zu übertragen. ' . . Unter den verwundeten Generalen befand sich auch Man- stein, der die Ungnade seine» Herrn nicht Überleben wollte. Denn als der Verwiindeten-Tran-port, lei dein er lag, auf dem Rückzug überfallen wurde, verschmähte er Pardon und ließ sich zusammenhauen. Von ungestümem Thalendrang dämonisch sortgcrisse» und bartnäckiz „n Festhalten vorgefaßter Meinung, mußte der König sich selbst die Hauptschuld seiner Riederlage bcuncsse». Er brauchte gar nicht Daun entgegenznziehen, sondern denselben vor Prag in seiner Blokade-Schanzlinic blo» ruhig anlansen zu lasten. Daß Bevern nicht im Stande war, dem Daun „einen Schub» zn geben", wie Friedrich sich charakteristisch anSVcückle, brachte ihn außer sich. Ganz gut konnten min desten» 5,9,990 Mann gegen Dan» ausgestellt werden, ja sogar 89,999, da ei» schwache» Corp» genügte, um da» belagerte Prag in Schach zn halten. De» erste» und obersten Grund satz Napoleon», alle irgend verfügbaren Truppen zur Schlacht beranznbringen. bat sei» großer Vorgänger hier gröblich ver- Sustem? Man nennt die- in der militairischen Fachsprache I Bataillon» griff er recht» davon eine große Batterie an. Er I letzt. Und diclelbe »ervöie Ungeduld, niöglich,« schnell serlie "» - >- ------- . Ia.ü. „ «--»zu werden, bethätigte Friedrich denn auch in der Schiächt selbst bei der übereilten Abänderung seiner schrägen Schlachtordnung, die offensive Defensive. An» diesem allgemeinen Grundsatz, der seine Operationen einem bestimmten Princip unterordnete, erklärt e» sich, daß die verschiedenen Stadien de» Kriege» eine aussallcnde Aehnlichkeit mit einander ausweise». So gleich zn Beginn. Der König wirst sich auf Sachsen, umzingelt mit der Hauptmacht die sächsischen Truppen, zwingt diese bei Pirna zu capituliren, und schlägt mittlerweile mit einem schwächeren BeöbachtungS-Corps die stärkere Entsatzarmee der Oksterreichcr bei Lowositz zurück. Dann hält er einen Thcil der österreichischen Streilkräsle durch Diversionen ab. vereinigt durch eine meisterhafte Marsch-Combiniruug die denkbar größte Maste (199,999 Man») dicht vor dem Feind, che dieser feine Streit- krast beisammen hat, »nd fällt über die denkbar kleinste Maste de» Feinde» (75,999 Mann) bei Prag »nvcrmuthet her. Er zertrümmert sic in mörderischer Schlacht und treibt sie nach Prag hinein. Die dort eingcschlostenen Oestcrreicher (im Ganzen noch 19.999 Mann, inclusive der Besatzung) blokirt er, wie die Sachsen bei Pirna, mit 83,900 Man». Am 7. Mai nach der Schlacht verfügte der König noch über 8l,099 Mann. Sckon a>» 10. Mai schiebt er den Herzog von Bevern mit 17,590 Mau», wovon zwei Dritlet Cavallerie, gegen da» heraiiiiahende österreichische Entsatzbeer vor. Außerdem wurde» noch verschiedene Detachement» entsandt. Wir habe» also genau dasselbe Verhältniß, wie bei Pirna Lowositz. Wirklich konnte sich die Prager Garnison höchsten» bi» Ende dc» Monat» hatten; ein Durchschlagen, mit Daun'» Enlsatzhecr coinbinirt, hätte kein Resultat hcrvcisiihrcn können. Gelang e» also, Dann seihst zurückzuvrücke», so wurde der kühne Plan des König» von Erfolg gekrönt »»v der Krieg mit eins entschiede». — Denn nach dem Falle Prag» hätte Tann unmöglich da» Feld Halle» können. Der Herzog von Bra»iischwcig-Bcvern, einer der besten Generale an» Friedrich» Schule, zeigte noch 1762 in dem Tressen von Noichenbach seine Befähigung z» selbstständigem Comniaiido. Wenn auch später in diesem Jahre noch die unglückliche Schlacht von BrcSlau, al» natürliche Folge der Collincr Niederlage, ihm die allerhöchste Ungnade zuziehen sollte, so erwic» er sich doch gerade jetzt in seine» Operationen gegen Daun als gcfchicklcr Taktiker. Diese Operationen vom io Mai bi» zu», k t Juni wogten hin und her, indem Daun mehrmals den Rückzug und ebenso oft den Vormarsch antrat. Am l7. Mai zählte Bevern, durch 5 Bataillon» verstärkt, 9999 Mann Jnsantene und 12,000 Reiter, Anfang Juni erhielt er noch 2009 Mann Infanterie. Obschvn der König allen Be richte» und Warnungen znin Trotz, welche ihm besonders Ziethen al» Cbes der Bevern'schcn Reiterei zukommen ließ, hartnäckig bei der fixen Idee verharrte. Daun sei lange nickt so stark, so mußte ihn alsbald die Logik der Thatsachen überführen. Denn oa» Zahlenvcrhältniß läßt sich durch keinen Machtspruch de» Genie» unistoße». Jetzt beschloß der König in höchsteigener Person da» Couiinando der ObservationSarmee zu übernehmen, führte aber nur 8 Bataillon». 18 Escadron» nebst schwerer Artillerie herbei. Erst nach der Bereinigung mit Bevern am 11. Jimi überzeugte er sich von dem Vorrück.n einer große» Armee zum Entsätze Prag» und besaht daher dem Prinzen Moritz von Destau, mit 8 Bataillon» und 19 Escadron» vom Prager Bclagernngsheer zu ihm zu stoßen. Die ganze Armee, die auf diese Weise am 18. Juni zusamniciikam, betrug un gefähr 18,909 Mann Fußvolk und 18,099 Man» Reiterei, während Daun 35,000 Mann Infanterie und 18,999 Mann Cavallerie zahlte. Jede andere Ansicht ungnädig vermerkend, eröffnet- der König dein KriegSrath, daß er, statt sich in einer Dcsensiv- schlacht dem Gegner aus der Colliner Straße vorzulegen, die llebermackt angreisen wolle. Für diesen Fall wählte der vor sichtige Daun eine fast unangreifbare Stellung, deren Blöße nur in der rechten Flanke lag. Um diese Flanke zu gewinnen, ließ der König am 17. Mittag» link» abmarschiren. Allein, von Mittag bi» Abend» 7 Uhr wurde unbegreiflicher Weise kaum eine halbe Meile zurückgelegt. Wäre durchmarschirt worden, so konnte die Schlacht schon he»te am Spätnachmittag geliefert werden, ohne daß man dem Gegner Zeit gönnte, seine Gegenniaßregel» zu treffen. Tenn da Tann an» der Marschrichtung de» König» die Absicht desselben errieth, so behielt er nun die ganze Nacht Zeit,' nm seine in der Lust schwebende Flanke möglichst zu sicher». Sein« überlegene Artillerie wußte er geschickt dem Terrain anzupasten. Al» da» preußische Heer u», 19 Uhr am Vormittag des wird deswegen heftig getadelt. Wie u„S bedünkt, mit Unrecht Denn er selbst wäre bei». Vorgehe» aus da» Eichenwäldchen durch diese Batterie flautirt worden. Al» nun Prinz Moritz an Hülsen'» Linie hrrankai», wurden die feindlichen Feuer- schlünde mit dem Bajonnet gencininen und da» erste Tressen der Oesterreicher zum Weichen gebracht, da auch jene 2 Bataillon» sich wirklich den Besitz de» EichenwäldchenS erstritten. Hätte jetzt Ziethen mit seinen 89 Escadron» einen allgemeinen A» laus gewagt und General Pennavaire. der mit 29 EScadron» Kürassieren am Fuße der Höhen hielt, sich ans da» wankende feindliche Fußvolk gestürzt, so konnte die Schlacht gewonnen werden. Beide Reilergeneralc blieben jedoch »nthätig und der günstige Augenblick verstrich. Denn Dann hielt mit Ent schlossenheit seine Sache aufrecht. Da» zweite Stadium der Schlacht ging allmälig in ei» neues dritte» über, welche» die bisherige Lage veränderte. NadaSdy, erheblich verstärkt, setzte wieder gegen Ziethen zur Atlake an, wurde aber unverzüglich gewvrsen. Doch der Eichenwald war kurz vorbec von doppelter Uebermachl zurück erobert worden und wiederum hinderte Alankenseucr von dort her die preußischen Ncitermastcn am Verfolgen ihrer Vortheile. Zugleich trat ein nachlheckigcr Umstand ein, der de» König» Plan kinpsindlich durchkreuzte. Der General Mansiein nämlich, ein tapferer und ehrgeiziger Soldat, ging wider seine anSdrück- licke Ordre gegen da» Tors Ebosteniitz vor, anfänglich nur mit 3 Bataillons, Vene» bald 2 andere folgte». Co in ei» selbst ständige» Geseck'l verwickelt, konnte er i»> entscheidenden Augen blick dem linken Flügel keine Unterstützung bringen. Der König und die Militairschristsleller der Zeit haben zwar Manstein für den Verlust der Schlacht verantwortlich ge macht. Gleichwohl muß wiederum, wie bei Hülsen'» Ab weichen von seiner Ordre betreff» seine» Angriff» gegen die große Höhenbattevie, erwogen werde», daß Chostemitz dem Heertheit de» Prinzen Moritz in Flanke und Nücke» lag. Der Besitz dieser Position mag daher a» Ort und Stelle unum« gänglich nötl'ig erschienen sei». Hätte der König seine ur sprüngliche Disposition streng seffgehalteu und die Über flügelung sortgefetzl, statt hinter Hülsen her den Frontalswß zu führen, so konnten alle diese Fehler vermiede» werden. E» war 3 Uhr geworden.^Tie Bataillon» von Hülfen und Moritz behaupteten mit Heldc»»»ith die blntgetränklen Höhen. Da bedrohte feindliche Cavallerie ihre linke Flanke. Um dem zuvorzukomnicli, befahl der König dem General Penne» vaire, zu attakiren. Die Oesierrcicher, offenbar nioraiijch er schultert, machten Kehrt, aber da» heftige Feuer ans dem Elchbusch brachte auch die preußischen Kürassiere znui Weichen. Da enthüllte sich da» größte Talent der Friedericianische» Reiterei zum ersten Male. Oberst Seidlitz. welcher mit 15 Escadron» von Ziethen'» Masten her hinter die Infanterie heranbeordert war, brach sofort vor. hieb zwei feindliche I». sanIerie-Regimenter zusammen und jagte die feindliche Reiterei vor sich her. Allein Flankenseucr und Flankenaltakei, setzlen auch seinem Sturmritt ein Ziel. Und al» nun Pennavaire nochmal» vorgeht, muß er sich wiederum der verheerenden Feuerzone jene» Wäldchen» entziehen; ja, al» der König selbst sich an die Spitze dieser Schwadronen setzt, stäuben sic au» einander. Da- dritte Stadium de» unentschiedenen Schwanken» endete hiermit: an einen Sieg der preußischen Waffen war kan», mehr zu denken, e» galt einer drohenden Niederlage vorzu- beugcn. Mittlerweile batte Mansiein wirklich Ehosiemitz er obert, aber er hielt dessen Besitz für nicht gesichert, fall» die dahintertiegendcn Höhen dem Feind verblieben. Ec suchte sie daher mit stürmender Hand zu nehmen. E» war 4 Uhr. Mit unbeschreiblicher Stanrhasligkeit hielt sich die preußische Infanterie zwischen dem Eichenwald und Chostemitz. Die Munition ging au», nirgend» löste» sie frische Reserve» ab. Da drang die feindliche Reiterei ein; in Fronte. Flanke und Rücken umfaßt, erlag die beste Insanteric Europa». E» mochte 5'/« Uhr sein. Die Schlacht war verloren. Doch auch da» vierte Stadium erschöpfte noch nicht da» Unglück de» Tage». NadaSdy allerdings, al» er nnninehr mit aller Kraft gegen Ziethen vorbrach, wurde dic»i»al sörmlich vom Schlachlfclde weggefegt und floh >» wilder Unordnung. Bi» spät Abend» behauptete die Reiterei de» vernichteten linke» Flügel» die Wahlstatt und zog unversolgl von dannen Der rechte preußische Flügel aber unter dem Herzog von Bevern 8 Bataillon» de» sogenannten zweiten Tressen» der ur- um ja nur rasch an de» Feind zu kommen. Aber diese bitlere Eisahrung lehrte ihn von jetzt ab, seine Löiveiispiüiigc in planinäßiger Ruhe abzngrcnzcn. Der miß lungene Schlachlpla» von Colli» cntüielt de» Keim seine» größte» Sieges, der »och im selben Jahre die Welt zur Be wunderung zwang, bei Lenthe». Karl Bleib treu. Vom ürouprillM. Au» Sa» Nemo» 2- Januar, wird der „Kölnischen Zeitung" gemeldet: Ja ganz Overitalien ist nordischer Winter eiugekchrt: in der Loniv.ildei und n» Veneiiaiiischen liegt sußl olicr Schnee und Baha- n»d Teieqiaph-iiveikehr sind Tage lang ins «locke» gekommen. Logar Nizza bal seine» bedeutende» Schucesall geh dt, ebenso Cannes, »ns die hier einlausende» Briefe aus Rom, die bisher nur über uiiendlichen Regen gejammert, ineldeii zur Abwechselung neuerdings auch von dort Rege» und Schnee zusammen. Unter solche» Umstanden hat der zeilweilige Beivoliner von San Rem» noch allen Grund, mit seine»! Weitergesel'ick zusriedei, zu sei». Schnee kennen wir einstweilen nur vom Hö>c»sag-n. Wirtlicher Frost ist u:» bisher scrngcbbeben, und wenn w>r bei srücher Brise, rauher Lust und belecktem Himmel einmal eine» Tag den Ausgang aus das Nothwendlge beschränken, so gewährt dock gewö-inlich schon am folgenden Tage stundenlanger Aufenthalt im Freie», im Helle», warmen Soniicnschein auch zarten, schwachen Kranken selbst entschiedenes Behage». Man dars daher wohl jagen, daß Alles i» Allein genommen die Wahl des Winterauseiithalte» snr den ersten unserer Lurgäste, den Kronprinzen, eine gn!c ge wesen ist. Seine Erscheinung, seine Frische und Heiterkeit bezeugt es. Die elastische Krait seiner Bewegungen spricht von vollem Wohlbefinden. Da» tückische Leiden, da- nun schon seit mehr als Jahressrist in Behandlung steht, scheint zu einem Stillstände ge kommen zu sein. Seine äußern Erscheinungen bleiben in ihrer Art eigeuthümlich. Sie decke» sich nicht vollständig mit irgend einem der verichiedeiikii bekannte» Krankhcitsbilder. Der hohe Kranke selbst leidet unter keinerlei Bejchwerde». Für die vielen Millionen von Landsleuten, die in diesen Tagen mit heiße» Wünschen, gethcilt zwischen Furcht und Hoffen, »ach San Reuio blickten, muß es unter allen Umstände» ein Trost sein, daß der heldenhalte, rilter liche Fürst, aus dessen Haupt so lange d e besten Hoffnungen sür d:e Zukunsr »nierrs Volkes ruhte», ungeschwächt in voller Krasl und Männlichkeit dasteht und mit »nierichiillerlichei» Gollverlraiien der Zukunjt entgezcnsieht. Seine Aerzie nennen ihn das Muster und Beispiel aller Patienten und rühmen die strenge Gewissen Hastigkeit, mit welcher er ihren Vorschriften nach lebt, ihre Unter sllchnnge» und Beobachtungen erleichtert und ihre hcilwirkendcn Bemühungen in jeder Richtung untcrstüvt, » cht zuletzt durch seine strauime Mannhastigkeit und tapfere, gute Laune. Was die Behänd' Imig aubelangt, so gehören ihre Einzelheiten nicht in den Bereich de» Berichteestaltcrs. D>e besondere Schonung und Rücksicht, welche im Privatleben da» Gefühl dem wohlerzogenen Mensch n au der Schwelle des Krankenzimmer» auscrlegk, sollte der erlauchten Person des Fürsten gegenüber, welcher der Krone am nächsten steht, in erhöhtem Maße vorwallen. Ei» entschiedenes und gcrechtsertigtes Interesse jedoch wird i» weiten Kreisen der Stellung und dem Ein flüsse deS deutschen Arztes bei dieser Behandlung zngewand!. Durch die Nähe drohender Gefahr sür de» vielgeliebten Thronerben auss Tiefste erschüttert, hatte das Volk dringend verlangt, daß auch D inich- laad» bestes Können aus dem Gebiete der Wisjenschasl z»m Wähle de» Kranken nutzbar gemacht werde. Es war sür den Arzt, aus welche» die Wahl fiel, eine hohe, verantwortungsvolle, »nt eigen thüinlichen Schwierigkeiten verknilpste Ausgabe. Die ritterliche, biedere Maniicslrcue, welche unser Kaiser st ts denen bewährt hat, denen er einmal sein Vertrauen geschenkt, zählt auch bekanntlich zu den beinerken-sweitheii Eigenschaften seines Sohnes. Man Hut es bis in die letzten Tage gesehen, wie er seinem englischen Arzte unent weqt sein Vertraue» erhielt, und Mancher mochte mit Uiigewnjer Besorgiiiß dem Beilaus der Dinge entgcgenblickcn in einer Lage, die Anlaß zu Reibungen und Zusammenstoß mancher Pflichten in Menge zu bieten schien. Allein unter wirklich bedeutenden Menschen, unter Männer» von vornehmer Gesinnung ebne» sich dergleichen Schwierigkeiten von selbst. Eigenes hervorragendes Wissen »nd Können erzeugt bei ihnen neben der Achtung vor fremder Begabung und Tüchtigkeit zugleich Bescheidenheit, Zurückhaltung und Entgegen kommen. So ist es auch >n diesem Falle geschehen. Wer hier in uniiiittelbaicr Nähe dem Gange der Dinge als thcilnahmSvoller aber unbesangeiler Zeuge folgt, der kan» »ur »lil herzlicher Freude ver nehmen, wie die Männer der Wissenschaft inil wohithucnder Wärme de» Empfindungen rückgaltloicr Anerkennung »nd persönlicher Lym palhie sür einander Ausdruck geben. Für die große Sache, um d>e ei sich hier handeli, muß solch: Harmonie ein Gewinn sein Geopsert w rd dabei nichls, den» e» kan» »ach bestem Äffsen be der Einfluß stimmt versichert werden, daß bei aller Zurückhaltung 18. Juni vor der österreichischen Stellung anlangte, lagen I sprünglichen schrägen Schlachtordnung, die »ach Manstein'» I der deutschen Wissenschaft und der Theiliiahmc des deutsche» Pocke» die Chancen^an sich nicht sonderlich. Allein die meisterhafte I vereiteltem Vorstoß i» die erste Linie gerückt waren — ge» 1 ^ gebiihrcudc Grltiiiig voll und ganz erhall. Anlage de» Schlachlplan» gab begründete Hoffnung aus Ersol z l horchte nicht dem Befehl, den Abzug des linken Flügel» zu decken. Vielmehr gingen diese Truppen selbst wütbend zum Angriff vor. dein der österreichische linke Flügel, bisher eben sall» noch nicht engagirt, gleichsall» angreisend begegnete. Auch dies- letzte intacte Reserve des kleinen Heere» schmolz hier >i. Karlälschciiseuer zusammen und erlitt eine »och herbcrc E-nb.iße in einflllndigem Gefecht. a>» die Truppen de» linken Ftiigei». Hier zeigte sich die preußische Cavallerie ihre» Fußvolk» würdig und rettete dasselbe durch unablässige» Einhauen. Um 7 Uhr endete auch diese» fünfte Stadium der chtacht, indem dieser Heertheil sich langsam und trotzig zurück- zog. Um 8 Ubr sammelten sich beide geschlagenen Flügel unversolgl im Angesicht de» Feinde». Obschon »och Archcnholtz die österreichische Verlustziff'er auf gleiche Höhe mit der preußischen hinausschraubt, steht doch fest, daß die Oesterreich» nur über 8909 Mann verloren, währen» die Einbuße Friedrich» sich aus 13,799 Man» belieft Die Infanterie ließ zwei Drittel ihrer Stärke aus der Wahl statt. 12,999 von 18,999. Ganze Regimenter wurde» aus. gerieben; die Grenadiere fielen, wo sie standen, so auch die Garde Die taktische Ueberlegenheit und beispiellose Bravour der kleinen Armee hätte da» Unmögliche beinah« vollbracht, 3 gegen 5 eine außerordentlich feste Stellung zu erschüttern. Mit so und der königliche Feldherr selbst strahlte vo» heiterer Sicgek Zuversicht. Hie deutlich klare und »instergiltige Disposition de» König» erbaute sich aus der Grundidee, Len ganzen rechten Flügel zn versagen und mit dem linken keilförmig in die Blöße de» Gegner» einzudringen. So konnte di« feindliche Cchlachtlinie von link» her äufgerollt werden, ehe sie ihre Front zu ändern suckle. Aber Daun, welcher die Bewegungen der Preußen schärft sinnig durchschaute, zog seine Reserve vom linken Flügel in» Ccntrunr und von da nach dem gefährdeten rechten Flngel Er ließ gegen ein Uhr die ganze Armee, deren rechter Flügel Mir bi» zu dem Dorse Chostemitz reichte, rechtSschwenkeli, um eine Flaiikeiistefluiia bei dem Dorse Krzeczhorz zu bilden. Diese Flankcnstellung lehnte sich an ein Eichenwäldchen hinter letzt genanntem Dorse. Hier beginnt also da» erste Mißgeschick aus dem Schlacht feld selbst, da- hier lediglich in der Einsicht de» Gegner» beruht Da» zweite Mißgeschick leitete sich jedoch au- dem «nzeitigen Starrsinn de» Königs selber her. Da» erste Stadium, der Eingang der Schlacht, verlief erfreulich. Sobald die Avantgarde, 7 Bataillon» unter Hülsen, DD« Angriff überging, «ahm sie gegen zwei Uhr da» Dorf ' vom Landtage. Die Altersrrntenbank. * Eia joeben dem Landtage zu gegangenes weiteres königliches Decket unterbreitet den Ständen die Ergebnisse der bei der Alters- reatenbank sür Ende 1888 auigenommeneu Inventur. Die Uebersicht de» Zu- und Abganges an Einlagen und Renten anwartichaflen zeigt, daß zu de» 2911 Einlagecontea, welche Ende 1882 eröffnet und aus welche bis dahin 7775 Einlagen mil zusammen 2,619.112.88 eing,zahlt waren, m den letzte» vier Jahren 5542 neue Einlagecontcn hinzugekommeu sind. Die Gesaniinizohl der während des 28jährigen Bestehens der Bank eröffnet«» Eiiilageconien betrug hiernach 7589 Auf denselben wurden in den Jahren 1883 bi» 1888 mittelst l«>-533 Einlagen 8.531.297.53 eiagezahlt, wo durch die bis Ende 1889 überhaupt bei der Allersrentenbank ein gezahlte Summe aus 9,111,629.41 gestiegen ist. Boa dieser durch 21,398 eiazelnc Einlagen erbrachie» Gejammtenijahlung sind 81 Proceat im Betrag« von 7.6><t,816 72 mit Verzicht und 16 Procent im Beirage von 1.183,979 69.D mit Vorbehalt der Ruckge währ der Einlage eiagezahlt. auch ist bei 67,119.95.^1 ursprünglich n»« Eapitalvorbehalt eiagezahlten Einlagen der Vorbehalt nachträglich wieder »utückgezoge» worden. Die durch die Einzahlungen und »achträglicheu Berzichtserklärunqrn erworbenen Renlenanwart- schaften stiegen in den letzten vier Jahren von Z88,627.w,05 D um 889.213.59 aus 1,275.870.66 95 ./I. In Abgang kamen seit Eröffnung der Bank überhaupt 2589 Emlage- contcn, und zwa> 2192 durch Renlenliquidation, einschließlich der später wieder eröffnten Conte», 222 durch Todessall des V r- sich.rten vor der Rriitenl qiiidatio», darunter gerade 199 in den letzlen vier Jahren, und 175 aus anderen Ursachen. Es waren da her zu Ende deS Jahres 1889 noch 1997 E nlagcconte» im Bestände, aus welchen Eonten 18.172.2 Einlage» mit 3,915,312.59 ./< Capital, und zwar: 1,799,399.85 Verzichlscap!al und 1.21891,7t .sz Vorbehallscapital, sowie Rentenanwarlschasien im JahreSb.'trage > v, 598.025.83,47 ./t hasielrn. Dieter Bestand ist hinsichilich der E>n- lageconlen um 358 Proc.. der Einlage» um 289 Peoc., dc» e»>- gezahlten Capital» um 299 Proc, der Renteiiaiiwart'chaslen nui 212 Proc. größer als der entft'reckieiidc Bestand vom Jahre 1882. In nahe denselben Perhälliiissen ist der Bestand a» Renleiiconteii, soweit der Jahresbelrag der Rente» und da» zu deren El,peibiii:, ausgewendete Capilal in Betracht kommt, geivachsen, belrrsfs der dazu geniachlen Einlage» und der Stückzahl dee Renleiieonlen selbst aber hat ein bedeutend geringeres Äachsihui» slatlgesuud ii. Die Vermehrung betrug hier hinsichtlich der Renleuronlc» (Sluck zahl) 129 Proc., der Einlagenanzahl 100 Proc., des Einlage. cap.lalS 255 Proceut, des Renlenjaliiesbetrag- 239 Procciit. An den beide» Arle» vo» Eonlen war Ende 1889 ein Bestand vo» 6»i09 Nummern vorhanden, welche »ach Abzu, von 133 Doppel- nunimern, die sich auf eine» und denselben Versicherten bezogen, an» 6179 Personen sich glcichinäßig vertkeilikii. De »och in Kiasl be- befindlichen Einlage» aller Versicherte» zahlten zusammen 22,935 Stück mit 8.189.159.73 ,/l Lapilal, und zwar 7.139.872 !>9 ./L Ver zichts- itiib l,.313.589.71 H Vorbehallscapital, sowie I,1«^t.728.77.17 .elt Renten und Renleiiaittvartsichaftcn. Di« Vermehrung dieses Grsaminl- bcstandes seil 1882 berechnet sich hinsichilich der versicherte» Personen aus 285 Pro«., der Einlage- und Rcnlencoiilcn aus 298 Proc., der Einlagkiistückzahl ans 235 Proc., de» Einlagebelrags überhaupt aus 257 Proc., des Einlagebetrag» bei Verzicht aus 217 Proc , des Ein lagcb.lrags bei Vorbehalt aus 125 Proc., sowie des JalireSbclrags der Reinen und Renlenanivaillchaslen aus 21l Proc Am meiste» hat also der Betrag der mit Vo> behalt kiiigezahllc» Einlage» zugr- »oittinen. Es ist die» in doppelter Hinsicht crsrenlich, einmal, weil bei Vorbehallsversichernnge» den Fainilienan ichör gen der Versicherten das suc die Rente ansgen-endete Capital erhallen bleibt, da- andere Mal, weil die Rcnle» bei Capitalvorbehali kleiner als bei Capnal- verzichl sind und daher der Aliersrenle»ba»k em Thcil des Risikos, das sie lve>en RichlzttlressenS der den Tarifen zu Grunde gelegte» Slcrblichkeilslabrllc zn tragen hat, bei Eapiialvorbehalt abge- no»ii»en >st. Ans der ttebersichl der Stückzahl der gemachte» Einlagen, nach Aller »nd Geschlecht drr Versicherten geordnet, isl kisichllich. daß Seilen der Männer etwas häufiger als Seiten der Frauen ein- gezahlt wird; vo» Männer» beziehentlich für Knabe» sind bis Ende 1889 iin Ganze» 13,907, von Frauen beziehentlich sür Mädchen »»r 11.301 Einzahlungen gclcislct worden. Dein Aller der Versicherten »ach siele» bei dein »lannlichen G.schlechte die in islen Einlagen aui die Altcrsclasje von 38 bis 19 Jahren, beim weibliche» dagegen ans die Allersclaß'c von 0 biS 5 Jahren. Von dieser jüngsten Alteis- claffe bis ziun Alter von 29 Jahren überwiegen ebenso wie im Alter vo» mehr als 69 Jahren die Einlagen der Frauen; zwischen 29 und 89 Jahren aber »verwiege» diejenigen der Männer der maßen, daß sie, wie schon erwähnt, auch in der Gesamniliumnie der Einlagen die Oberhand behalte». Die Uebersicht der enoolbencii Rciilenaiiwart schäften laßt erkennen, daß der Beginn der »leiste» Renten sowohl der Zahl wie dem Betrage nach ans eine» der Allersjahre 51 bis 55 lallt, und zwar jedenfalls aus da- letztere; denn aus die ersten vier Jahre ,edcr Gruppe wird iin Allgemeine» selten die Genußepoche gelegt. Rach den srühcrcn ähnlichen Ausstellungen singen die meiste» Renten- aiiwartschasle» in der Allersgruppe 91 bis 95 an und die Gruppe 51 bis 55 stand erst an zweiter Stelle. Gegenwärtig ist die ziveilr Stelle von der Elaste 16 bis 50 besetzt und die Elaste 61 luS 95 kommt erst an dritter Stelle. Da die Rentensätze der Altersrenten- bank mit steigender Genußepoche seh-- stark zunehmrn. so ist die nach unten eiiigctrctciic Verschiebung dr» Renteubeginns für die Alters- reiiteilbank als günstig zu betrachten. Aus der Uebersicht über gezahlte Rente» ergiebt sich eine weitere Verminderung der liguiüirten Zeilrenteii; die liqnidirten Alters reuten haben dagegen an Umfang wieder deoenleno juge»oi»iiicn. Denn an Renten überhaupt sind in den letzlen vier Jahre» 1,232,993 13 d. i. inehr als doppelt jo viel wie in alle» vora»gcgangc»e» Jihre» zusammen vi58,::.!8 9 aiisgezahlt worden. Im Allgemeinen ist ans dieser Uebersicht das Gesetz z» erkennen, daß d e bezahlten Rente» alle acht Jahre aus de» zehusachen Jahres- betrag gestiegen sind; un Jahre 1895 betrugen sie nahe 1990 >1. im Jahre 1873, also acht Jahre spater, über 19,99!) .H und wieder acht Jahre später, im Jahre 1881, über 109,909 ./l; auch der iin vorigen Jahre ausgezahlte Renlcnbelrag wir das Zehnfache der acht Jahre vorher, >»i Jahre 1878 g-zahlien Renten- luinitte. Bei Ei»hali»ng dieses Gesetz s werden un Jahre 188' ungesahr 1 Milli»» Mark a» Renlen auszuzahlen sei». Hinsichilich der geographische» Verl Heilung drr Versich rten crgicb! sich, daß zum JnvenlUitcriiiuie 913«) Versicherte un Königreiche Sachse», 280 un übrige» Deutsche» Reiche und >,l »n Ausia ide wohiile». D e in Sachse» ivohiicnde» Versicherten vcrthcillc» sich aus 871 Orte, welch: 27 Proc. aller Ortschaft«,> des Landes ausmache:«. Wenig mehr als der 1. Thcil der letzteren ist sonach iuil Versicherten der AllerSrenIcn. bank besitzt, was deutlich zeige» büriie, daß die Allersrenlenbank trotz der große» Fortschritte, die ihre Benutzung ui dc» letzlen Jahren gemacht hal, doch noch ein weites Feld suc ihre Thali ikcit oss „ vor sich Hai. Roch überzeugender möchle dies aus dem Verhältnis, der versicherte» Personen zur Einwohncizahl deS Landes hcrvor- gehen, den» es waren Ende 1889 von 190) Bewohnern deS Landes kaum zwei versichert. Die stärkste Bclheiligung a» der Altersrente bank zeigt die Stadt Dresden, von deren Bevölkerung 5.8 pro MiN-, die schwächste die Ainlshauplmaiuischasi Chemnitz, vcn deren Be völkerung nur 0.7 pro M lle vrrsichcrl waren. — Die technische Bilanz ergiebt einen rcchiiungsmüßigett Ueberichuß von 121,0!)0.:i8 .st der Aelivc» über die Pastiven der Bank zu Ende 1889 Derselbe ist um 58,180 1t /t größer als der zu Ende 1882 gesundere Ueberjchuß, bleibt jedoch hinter demselben, wenn man beide »nt den Palsiven selbst in V rgleich bringt, veihalliußinäßig zurück. Di: Passiven halten Ende 1882 eine» Eapilalwcrth von 2 525,195 92 .X. und haben jetzt einen solchen von 8.921,11322 .st Ter Uebcrjchiib st also nur halb so stark wie die Passive» gewachsen, was die Lage der Bank, die, auch abgesehen von der Slaatsgaranlie, zur vorigen Inventur sehr günstig erschien, jetzt ungünstig erscheinen laßt. Dnii, danials halte ei» säst gleichinaliige-s Wachslünin des Urderschusj-s und der Passiven sistgestcllt werde» könne»; der Uebcrschuß b.lrug von letzteren Ende 1878: 2.75 Proccnl, Ende 1882: 2.99 Procenl, während er jetzt nur »och 1.11 Procent delse ben betrügt. Ter RegicauftvanL ist un Verhältniß zu de» geleisteten Einlage» in dc» letzlen vier Jahrc» nicht »»belrächlsich geiunken. Trotzdem ist der Regieauswaiid vo» Ende 1882 bis Ende 1889 >u» 138.137.18 Vt. d. i. iin Verhältnis; vo» 1:218 gestiegen und drr Regicaulwand der Jahrc 1883 bis 1889 nberwog den in denselben Jahren eiz-eltr» Ueberjchuß der Active» übec die Passiv .i der Bank ui» 82.259 7 l d. l. um 1 29 Proc. der gleichzciligeii Einlagen. Der gcjainnile bis zu»! Schlüße des Jahres 188«, beslrillenc Regieansivand ist aber nm 107,92 l.79^t größer als der durchdic voi geuoitt ucneJiiveniur ermulellc Ileberjchnß. Ist hiermit die durch die vorige Inventur geweckte Hoffnung, daß der Regieauswaiid »ul der Zeit ganz von den Hederich»»'«» gedeckt werden könne, bis aus Weiteres wieder zu Nichte gemacht worden, so wird auch die Bejürckpung »ahegelegk. daß die Alieisieniciibank zur Trckang ihrer Passiven bald Znichnsje der Llaaiscaffe uöihig haben werbe. G geu Eintreten dieses Falles hat min ,eSoch Vor- kchrungen getroffen und in den letzten Jahrc» einen groß.» Theil der Einlagen, Zinsen und AnSloosiuigscaplialc ui crslsullige» Hypo theken angelegt, nut denen die Bank nach ansänglich 1'/,. i'päier 1'/, und Ift«, jetzt 1 Proc. Zinse» erzielte. Jetzt sind «l 1-7.090 u, dieser Weise ansgeliehe». Sodann hat ma», aus Grund der Erjahkung, dnß die Sterblichkeit der Versicherte» »aiiicnllieb >» de» oberen AlterSclassen und ganz besonders bei b>n,enigen Personen, lie erst im hohe» Aller versichert weide», h nie. der den Tarijeu der AltersreiNenbaiik gesetzlich zu Grunde gelegten Tnrchschiiillsstcrbl ch> keil der ganzen Vevö kerung des Lande« erheblich .zmückulcibl. di : Versicherung vo» nicht in Sachsen wohnenden deulichen Reich - angchörigen aus die unteren und m.ulcren Allerselasse» blschränkl und damit erreicht, daß über die Grenzen des Landes herein nur durchschnittlich günstige Versicherungen zur Allersrenlenbank ge- langen könne». Man ha« auch die früher aus das 65. Lebensjahr angesetzte Altersgrenze, bi» zu der solche Reichsangehörtge zugelasse» werden sollten, später zur »och größere» Sicherung der Bank auss 55. Lebensjahr herabgesetzt W e die Inventur aber lehrt, lnni« man mit diesen Maßnahmen sich nicht begnügen. Um das Aus«
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