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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-11
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1888
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Vierte Vertage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. O ii. Mittwoch dm 1l. Januar 1888. 82. Jahrgang. Zur Frage der Sonntagsruhe. * Nach langer Pause läßt sich die „Norddeutsche Allge« meine Zeitung" wieder einmal über die Frage der Sonn tagsruhe hören, und es ist erfreulich, daß sie diesmal sich nicht so schrofs der Einschränkung der Sonntagsarbeit ent- gegenstellk alS früher, und eS ist wohl zu hoffen, dag diese freundliche Stellung nickt ohne Rücklicht aus die Strömung in de» maßgebenden Kreisen genommen wird. Eie schreibt; Nach der herannaheadeu Wiederaufnahme der Reich-tagsarbeiten dürste die dann wohl in Bälde bevorstehende Verhandlung über c.ucn die gewerbliche Arbeit an Sonn- und Festtagen betreffenden Antrag der Abgg. Dr. Lieber, Hitze und Genoss»» allgemeineres Interesse in Anspruch nehmen, weil von dem Inhalte dieses Anträge« die Interessen weiter Kreise berührt werden. Die Discassion über die Frage der SonntagSarbeit, welche früher ei.ic Zeit lang im Vordergründe der öffentlichen Erörterung stand, war in letzter Zeit etwa« zurückgetreten, offenbar, weil man allseitig inr angemessen hielt, die Ergebnisse der in dieser Angelegenheit er- iolgien allgemeinen Erhebung abzuwarten, bevor man, sei e» Paria» mentarisch. sei es außerparlamentarisch, weitere Stellung iu dieser Angelegenheit «ahm. Durch die ReichStagSverbandlungen ziehen sich ebenso wie durch diejenigen de? preußischen Abgeordnetenhauses seit einer längeren Reibe von Jahren Eiörterungea über Sonntagsruhe und Sonntags, c-.veit. Während früher jedoch bei den Lerhandiungen über die Emis der großen VerkehrSanstalteu, Post, Eisenbahnen rc. diese« Lhema mit Bezug aus die den Beamten derselben zu gewährende LonniagSruhe zur Besprechung gelangte, wurde später von parla- mcmarischer Seite die Initiative ergriffen, um dem betreffenden 105 der Gewerbeordnung eine solche Fassung zu geben, durch welche ein gesetzliche« Beibot der Sonntagsarbeit generell erfolgen sollte. In der ersten Session der vorigen Legislaturperiode 1884/85 si lliea dann die Abgg. Or. Freiherr v. Hcrtling, De. v. Schorlemer- Alst und vr. Lieber de» Antrag, die verbündeten Regierungen aus» z-sordern, einen Gesetzentwurf vorzuiegen, durch welchen, „vordehalt- l ch einzelner genau zu bestimmeudtr Ausnahmen, die Arbeit au Sonn- und Feiertage» verboten" würde. Tie damals mit dem Au» trage befaßte Commission arbeitete einen Gesetzentwurf auS, welcher iieseForderung näher sormulirte, daS Plenum gelangte jedoch nicht mehr zu einer Beschlußiasjuugübcr die Vorschläge seinerComiiiiision. Diese da- »laligenLomiiiissivnSbIchlüsse wurde» dann in dev beiden letzteuLessionen der vorige» Legiriailllperiode dem Reichstage wiederum al« Initiativ anträge unterbreitet, jedoch ohne »u einer Beschlußfassung zu führe», iwd die in der lktzlverlauleiien ersten Session der neuen Legislator. p.-riode mit der Lache besagte Commission stellte die Beschlußsaffnug aber diesen Antrag ausdrücklich zurück, bi« die Ergebnisse der schon erwähnten Enquete vorliegen wurden. Diese Ergebnisse gingen jedoch dem Reichstage erst kurz Vor dem Sesjionsschluff'e im letzten Sommer zu und den damals noch aus- lichlnden Generalbericht fand der Reichstag erst bei seinem letzten Iulainmenireten vor. Wenn daher die letzigen Antragsteller ihren mit den früheren Conimissiontbeschlüffeu sich deckenden Antrag wiederum cinbrachien, so kann daraus geschlossen werden, sie seien der Meinung. di» Ergebnisse der Enquete seien solche, daß durch die selbe» eiii Vorgehen in dem von ihnen gewünschten Sinne gerecht- fertigt würde. Wir baden nun in dieser Frage stet« davor gewarnt, die Frage der SonniagSheiligung mit derjeuigeu der SonntagSrnhe zu ver» mischen, Man wird jedoch mit den Antragsteller» dahin eiuver» sianden sein muffen, daß ebensowohl ethische wie wirthschasiliche Motive zu dem Wunsche führen, die SonniagSarbeit zu Gnnstea der Sonntagsruhe aus das mit den prakiischen Ansorderungen de« CiwcrbSlebeu« irgend nur vereinbarte Mindestmaß zurückgesührt zu sehen. ES ist auch bei den früheren DiScussionen dieser Angelegen» heit von keiner Seite principiell diesem Staodpuncte widersprochen worden, wohl aber ist streitig geblieben, wie die Anforderungen der wirtdschasllichen Interessen mit denen der Antragsteller gesetzgeberisch »i Einklang zu bringen wären. Eine Meinungsverschiedenheit findet alio nicht darüber statt, ob allgemeinste Sonntagsruhe der Sonntag«» arbeit rorzuziehea sei, sondern nnr darüber, aus welche Weile und in welchem Umfange gesetzgeberisch in diese Materie zu Gunsten der Sonntagsruhe eingegriffen werden könne, ohne berechtigte Interessen, sowohl solche der Arbeitnehmer, wie selche der Arbeit geber, zu verletzen. AIS Ergebnisse der angestellten Erhebungen kann nun conftalirt werden, daß 1) das >n dieser Sache bestehende Recht ein sehr mannigfaltiges ist. indem eine große Anzahl theilS gesetzlicher, theil« im Berord- »ungswege erlassener Bestimmungen besteht, welche jämmtlich de» zwecken, die gewerbliche Sonntagsarbeit zu Gunsten der Sonntags» ruh« einzuschränken, 2) der tbatsächliche Zustand ebensav« eia sehr mannigsaltiger ist, ii dem sowohl bei de» verschiedenen Gewerb-zweigea wie auch bei eeuselben GeiverbSzweigc» o» verschiedenen Orten, wie auch endlich sogar bei gleichen Erwerbszweigen an demselben Orte Art, Umsang und Tauer der Sonntagsarbeit al- sehr verschieden ermittelt wurden. 3) auch die in den nächstbetheiligten Kreisen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer über die Durchführbarkeit eine« Verbot« der Sonn- lazSarbeit bestehende» Meinungen sehr getheilte sind. AuS dem Generalberichte über die Enqneteergebniffe ist zu ersehen, wie groß die Zahl Derjenigen war, von denen Aeußerungen über den thatsächlichen Zustand und da- befürwortete Verbot der Sonn, lagsarbeit Vorlage». Neben 80,269 Arbeitgebern stehen 30,65! Arbeitnehmer, 293 Handels- und Gewerbekammern. 554 Innungen, 424 Gewerbevereine, 244 Krankencasien, 139 sonstige Vereine der Arbeitgeber und 172 sonstige Vereine der Arbeitnehmer. AuS einer Reihe in die Erhebung einbezogener Zusammenstellungen der Unter- behürden (3520) und Gesammldarstellungen kür ganze Bundesstaaten beziehentlich preußische Regierungsbezirke (2972) ist jedoch die Zahl der Befragten nicht ersichtlich, so daß die im Gesammtergednisse zum Au-druckc gelangenden Meinungen aus noch weitere Kreise sich ver- iheilen. Der Generalbericht drückt nun dle erhobenen Meinungen über die Durchführbarkeit eine« gesetzlichen, generellen Verbotes der Sonntags- arbeit in B rhältnißzahlen wie folgt auS: Von je 100 Befragten überhaupt hielten solche« Verbot für Arbeitgeber Arbeitnehmer durchführbar ohne Einschränkung 23 32 »mit - 39 41 undurchführbar 38 27. Theilt man jedoch die gesammte in Betracht kommende Erwerb«, lhoügkctt in 4 große Gruppen, so hielte» solche» Verbot i» Arbeitgeber Arbeitnehmer Groß- und Fabrikindustrie: durchführbar ohne Einschränkung » mit - undurchführbar Kleingewerbe: durchführbar ohne Eiaschräirkung » mit - liudurchsührbar Handel-gewerbe: durchsührbar ohne Einschränkung » mit « undurchführbar Berkehrsgewerbe: durchsührbar ohne EinschrLukiulg » mit » undurchführbar Diele verhälinißzahlen zeiqen. wie getheilt die Meinung-« über solches Verbot in den Erwerbskreisen sind, — wie hervorstechend gleichmäßig sich aber die Ttzeiloug der Meinungen aus Arbeitgeber uns Arbeitnehmer erstreckt. Erweisen sich auch Legiere de« Verbote etwa« geneigter al- Erste«, so ist doch charakteristisch, »ie in jeder der vier Gruppen stet- bei de» Arbeitgeber» di« Mehrzahl der Acnßeruoqen derjenigen Meinung znsällt, ans welche sich anch dle Mehrzahl der Aeußerungen der Arbeitnehmer »ereiuigt. Mit Rech« konnten wir also »eben die vorhandene Mannigfaltig keit des bestehenden RcchtSzustandS und diejenige der obwaltenden thatsächlichen Verhältnisse, von der man doch annehmen darf, sie entspreche berechtigten Bedürfnissen des Erwerbsleben-, die au« diesen Berhältnißzahlea de- Generalbericht« sich «rgebrnde Monnig- saltigkeit der Meinungen über solche Verbot» stelle». Die Ergebnisse der Enquete scheinen also »ich«, wie au« dem Vorgehen der Antragsteller geschloffen werden müßt», deren i» hren Anträgen cenlorm mit den frühere» sarmulirle Vorschläge zu Ehlserrigen. und garad» di« allseitig hervorstech»»« Mainngf«kna llt dürste berechtigt», ein gesetzliche« generelle« Verbat der Sana- 13 18 54 57 33 25 18 21 41 52 41 27 41 59.5 S? 18.5 32 22 13 16 115 14 765 70 tagSarbrlt all praktisch undurchführbar zu erachte», wobei jedoch ebenso die staltgehabte Diskussion, wie die ermittelte» Dhatdestäude geeignete» Material bieten dürsten, um, den localen und specielle« Bedürfnissen entsprechend, im Wege der Dcnvalluugsprax'.S die Sonntagsruhe gegenüber der SonutagSarbeit zu erweitern, soll» da- Beispiel der guten Sitte sich nicht zu diesem Zweck geaügeud wirksam erweisen sollte. Nachtrag MM politischen Tagesbericht. * Der preußische Krieg-minister General v. Bronsart ist von Friebricksrude. wobi» er sich vor Kurzem de» geben halte, nach Berlin ziirückgekehrt. Den Gegenstand der Besprechungen mit dem Reichskanzler bildete dem Ver nehmen nach die an den Reichstag zu richtende Vorlage wegen der Kosten der Wehrvorlage. — Zur Cache schreibt »och dir „National-Zeilung": „Dem Bunbesralh liegt ein Nach- tragsetal zur Zeit noch nicht vor, doch ist ein solcher schon seit längerer Zeit angekUndigt. Dem Vernehmen nach sind die Brrathungen über die einmalige» Kosten der Wehrvorlage im Krieg-Ministerium noch nicht abgeschloffen, doch gilt e- al« wahrscheinltch, daß wenn nicht früher, bei Bcralhung ke« MililairctatS die Gelegenheit geboten sein wird, dem Reichs tage Nähere- darüber milzulheilen. Im Ncbrizen verlautet, daß Nachtrag- Forderungen vielleicht auch noch zum Etat des RcichsamtS de- Innern und jedenfalls bezüglich de« Au«» wärtigen Amte- zu erwarten seien." * Bezüglich der preußischen Landtags-Vorlagen wird der „Hiational-Zeitung" berichtet: E« finden noch Beraihuagen über dir Art der Ausnutzung der relativ günstigen Finanzlage unter Thellnahmc mehrerer Ver» waltung-zweige statt, derrn Ergeboiß >m Augenblick sich noch nick» obsehen läßt. Inzwischen scheint das Eine sestzustehe». daß Hoff nungen aus Erlaß eine« „SchuldotationS-Gesetzes" nicht „„gezeigt erscheinen und daß auch voa einer iystcmatilchen Erhöhung der Beam'eiiqehaltc nicht die Rede ist. — Seite»« de- Ministeriums für die öffentlichen Arbeiten »st lediglich eine Vorlage über die Erweiterung de« Netzes von Eisenbahnen unlerqeordneter Bedeutung zu erwarte». Im Ministerium für landwirthschasiliche Angelegenbeiteu werden nur einige Vorlage» relu provinziellen Inhalt« vorbereitet. An« dem HandekSiiiinisterium erscheint keine Vorlage. Die im Justiz» Ministerium entworfene Gruudduchordnung sür die Rheinproviaz wird zunächst noch dem om 5. Februar zulainmeairettuden rheinischen Provmzallaiidlage vorzuiegen sein und daher bei dem Landtage erst später zu erwaitea seiu, — Die Hauptausgabe der Session wird, abgesehen vom Slaai«hou«holl»etgls, au« dem Ministerium de« Jnnero in der Kreis» und Provinzialordnuug sür SchleSivig-Holstein hervorgehen. Diese Angelegenheit brlchästigl augenblicklich La« StaalSministerium. Dieser Umstand dürste zur Folge haben, daß der Entwurf erst gegen Ende diese« Monat« an den Landtag gelange» kann, wo er bekanntlich zuerst da« Herrenhaus beschästlgen soll. * Die „Norddeutsche Allgem. Zeitung" bespricht an leiten der Stelle den Gegensatz, welcher namentlich durch da- Em- vorblüben der Naturwissenschaften zwischen den Humanisti- schen Gymnasien und de» Realgymnasien entstanden ist. Wie bei allen neuen Erscheinungen, so habe sich auch hier eine Uebcrschätzung der rein naturwissenschaftlichen DiSciplincn bezüglich ihre- erziehlichen Werth« eingestellt, eine Ucbcr, schätzung, welche schließlich aus der alten Verkennung der Be griffe Kenntnisse und Bildung beruhe. Die ..Norddeutsche All gemeine Zeitung" hält die Angelegenheit noch lange nicht für spruchreif und meint, daß namentlich dir Frage der Einheit«, schule, welche alle wünschen-werthen Bildungselemente in sich vereinigen soll» gewichtigen Bedenken unterliege. Be zeichnend sei, daß von ruhigen Vertretern der realen Bildung die Forderung der absoluten Einheitsschule nickt entschieden gestellt werde, sondern daß man sich begnüge, sür die Real gymnasien weitere Berechtigungen zu erzielen und den Nach weis zu führen, daß sür verschiedene höhere LcbenSberuse, die dem Realschul-Abiturienten bi- jetzt verschlossen sind, seine Vorbildung eine durchaus geeignete sei. Der Artikel schließt mit folgenden Sätzen: Unsere Schulverwaltung hat deu ueueu Anforderung«» on die Bedürfnisse der Schulen durch den Erlaß der neue» Lehrpläne zu entsprechen unternommen, und wird damit zur Zeit erreicht sein, was erreicht werden konnte; inSbelondere erscheint die Grenze, welche der Einheitsschule gezogen ist. durchaus angemessen, denn die meisten Knaben sind bei der Versetzung nach Tertia bereit« so weit vor» geschritten, daß sür eine Scheidung derselben iu Real-und Gymnasial» Ichstler gewichlige Bndaltspuncle gegeben find. ES würde versetzlt sein, wenn man, wie von verschiedenen Seite» gefordert wird, die Tertia mit ibrem zweijährigen EursuS für beide Arten von Anstalt«» gemeinsam und erst von Sccunda ab die Scheidung eiutreten laste, wollte. AuS der Dhatsache, daß viele Schüler mit der Versetzung nach Seconda obgehen, darf man nicht für diese Forderung plaibtren, weil allseitig anerkannt wird, daß man danach streben muß, derartig« Elemente von de» Schulen sernzuhallea und sie dahin zu dirlairea, wo sie eine abgeschlossene Bildung rrbolken: aus die Bürgerschule. Die unerfreuliche Erscheinung, daß au« falschem Sbrgeiz Ellern ihre Kinder aus Schulen schicken, mit der Absicht, dieselben, ohne daß sie das Ziel der Anstalten erreich! haben, wieder h-rau-zunehmen, ist entschieden noch im Wachsen begriffen, und es dürfte schon au- diesem Grunde allein sür völlig verfehlt betrachtet werden, wenn man diesem Ucbelslande noch durch gewisse Einrichtungen an den höheren Schulen Vorschub leisten wolle. * Zn einem vom 30. December v. I. datirten Privat briese, den Schweinsurth auS Kairo nach Berlin ge richtet hat, schreibt er, daß am 22. December tort die Nach richt eingetrofsen sei, Stanley habe Eni in Bcy glücklich erreicht. In vierzehn Tagen erwarte man bestimmtere Nach richten. Der Nachrichtendienst au« dem Inner» Afrika« be reitet manche Täuschungen, darum wird mau die weiter in Aussicht gestellten Nachrichten erst abwarten müssen, ehe man jener Kunde Glauben beimißt. * Die Pariser Weltausstellung im Jahre 1889 kann ii» gewissen Maße al« eine Bürgschaft dafür gelle», daß die Jrlevensparlci in Frankreich ihre Bemühungen daraus richte» wird, alle ernsihasken Verwickelungen zu verhüten. „In der französischen Hauptstadt selbst sind so viele Inter essen im Spiel, daß jetzt die Chauvinisten und die »llra- rakicalen Parteigänger de- General» Boulanger wenig Aus sicht aus Erfolg habe». Der Pariser Gemeinderalh Hai denn anch jüngst für die Specialausstellung der Statt eine» Credit von 700,000 Franc- beschlossen, von denen lbO.OOO Franc- sür die Errichtung zweier Pavillon- behusS Ausstellung der verschiedenen Sammlungen dienen sollen. Unter den auS- zustellenden Gegenständen befinden sich im Relief aus« geführte Modelle der Sorbonne und der Ecole de Medcciur. vier große Perspeclivzeichmingen sollen daS Pari- von 1789 und dasjenige von I88S zur Darstellung bringen. Der Ge- sondheilsvienst wird zwei Typen von Häusern ausstellen, ve» denen das eine in> Gegensätze zu dem anderen allen Vor schriften der Hygiene entspricht. Da- „Wahrzeichen" ver Au-stellung von 1889. die geschmacklose Tour Eissel ist bereit« di« zu einer beträchtlichen Höhe gerichtet. * AuS Madrid, 4. Januar, wird der .Dossischen Zeitung" geschrieben: „Die Bemühungen der klerikalen und aristokratischen Kreise, der hiesigen Feier zu Ehren de- Prirsterjubiläum- de« Papste- Glanz zu verleihen, sind fruchtlos gewesen. Di« Brtheiligung an der in der Kathedrale veranstalteten kirchliche« Feier war recht schwach; di« städtischen Behörden waren gar nicht vertreten, denn sie waren in Folge eine« unbegreiflichen versehen» nicht zu der Betheilignng aofgefordert worden. Dagegen waren alle Mit glieder de« Hose« und die obersten Staat«» und Militair- vehörden anwesend. Noch durstiger war die Illumioatjou: das schlecht« Wetter mußte dafür al- Entschuldigung dienen. Allerdings ist ganz Spanien m den letzten zehn Lagen von Schneeflürmen und Orlanen heimgesncht worden, die überall und besonder« in Andalusien diel Unbeil angericklet haben. Alle Flüsse de- Süden- waren infolge der starken Niederschläge angeschwollen und zum Theil aus ihren Usern getrelen, so daß ganze Ort schaften und große Lällverstrecken unter Wasser gesetzt wurde». Glücklicher Weife hielt das Unweiter nicht lange an, und die gestern und heute auS Sevilla, Malaga und 6adix eingctros- fenen Drahtnachrichten lauten vollständig beruhigend. Mehrere Menschen sind in den überschwemmte» Gebieten ums Lebe» gekommen, ker Verlust an Vieh ist sehr beträchtlich und die Zuckerplanlagrn ker Provinz Malaga sind vollständig ver nichtet. so daß ker materielle Schaden im Ganzen sehr be trächtlich ist. Der starke Schneesall vom 28. und 29. Te- cember hemmte hier ui Madrid zeilenweise den Verkehr gänz lich; die Abcndgesellschaslen dieser Tage mußten abgcsetzl, die Theater großenlhcilS geschlossen werden. Die Schneewehen behinderten auch den Eisenbahnverkehr in hohem Grade und führten mehrere Unfälle herbei, so bei Avila, wo mehrere Menschen da» Lebe» einbüßlen, zahlreiche ankere mehr oder minder schwer verletzt wurden." * Aus da» niederländische Budget von t888 ist von dem Minister de- Innern eine Summe von 20,000 Gulden zur Unterstützung de« Landbau-Unterrickl- gebracht worden. Zwar ist dieser Betrag nicht hoch, allein e-war da- erste Mal, daß dieser Posten auf dem Budget vortam und beide Kammern denselben genehmigte». Der Hauplvor- stand de- Holländischen Verein- für Landwirlhschasl verlangt jetzt, daß ein Theil dieser Summe dem Vereine zur Verfügung gestellt werde. Mit 3000 Gulden jährlicher Unterstützung will der Hauplvorstand eine landwirthschasiliche Schule sür Jünglinge und Mädchen gründen, in welcher hauptsächlich in der Butter- und Käsebereitung Untrrricht crtheilt werden soll. Zweifelsohne braucht man hier eine selche Schule. Butter ist einer der wichtigsten Exportartikel, allein der gute Name der niederländischen und desondcS der friesischen Butter gehl allmälig verloren, weil viele Bauern Kuiislbuilcr (Margarine) und andere Speisefette unter die Butter mischen und diese Mischdulter al« Butler feinster Qualität aus den ausländischen Markt bringen. Außerdem sind die Bauern, auch diejenigen, welche sich solche Kunstgriffe nicht zu Schulden kommen lassen, unbekannt mit den Fortschritten der Buklcr- brrettung, besonder- i» Dänemark. weShalb dänische Autler die niederländische vom ausländischen Markte zu verdrängen ansängl. Diese „Butler- und »Käse-Schule" wäre der erste Schritt aus einem guten Wege. In Wageningen ist zwar bereit- eine landwirtbschastliche Schule, allein die Theorie ist dort Hauptsache, während auf der neu zu errichtenden Schule die Praxi» in erster Linie in Betracht komme,, soll. * lieber die afrikanische Expedition der Italiener wird der „Politischen Correspondrnz" au-Rom, 8. Januar, geschrieben: lieber deu angeblich raschen Anmarsch de- NeguS von Abesjiaiea gegen die italienischen isicklunge» In und u»i Massauah liegen seit mrdreren Tagen keine neuen Daten vor. Gar so rasch scheint aber dieser Anmarsch sich doch nicht zn voll ziehen, denn der Sieg»- hält schon seil mehrere» Lagen in Akstim und seit Neujahr fand keine weitere Borrückung der abeisiniiche» Truppen statt. De» Italiener» könnte eia concentrischer Angriff aus ihre Stellung nur sehr erwünscht kommen, da sic iu der Lage wären, diesen Angriff i, riaer Art zurückzuweisea, daß dem NeguS und seinem Overjeldherru die Lus« zu einer Wiederholung desselben vergehen würde. Der Geist der italienischen Truppen ist ein vor» züglicher und dieselbe» erwarte» m>t Ungeduld de» Augenblick, mit den Adessiucsen zusammeuzuftoßen. Soviel man bisher über die operativen Dispositionen des iialienijchen Expeditton«»LorpS erfährt, gedenkt dasselbe keine» offensiven Vorstoß zu nmernchmcn, sondern vorläufig den Angriff de- N>«u« in seine,, gegenwärtigen beseitigten Stellungen abzuwarien. ES ist obiolut unwahr, baß der Odercomniandont de« »alienifche» Occupationtcorp« tn Afrika, General SaaMarzano, Verstärkungen verlang! habe, im Gegenthelle ist es feststehende Thai» lache, daß Gras Marzano erklärt ha», daß die ihm unterstehende Druppenzahl vollständig zur erfolgreichen Zurückweisung tede- An» griffe« aui seine Stellung genüge. Die Nachricht von der Abscadung neuer Verstärkungen nach Massauah bestätigt sich demnach nicht, und erst für den Fall, daß Gros Marzano sich dazu entschließen sollte, eine kräftige Offensive zu ergreifen, dürste die Frage ansge- morsen werden, ob die Absenkung neuer Verstärkungen »oihwendig sein werbe oder nicht. Vorläufig gedenken die Italiener blos ihre früher inncgehabiea Stellungen zwilchen Sabali und Uah wieder rinzuuehmen, die zwischen dieser Stellung und dem Meere liegende Hügelkette zu befestige» und tu dieser befestigten Stellung die weitere» Ereignisse abzuwartea. Mlitairisches. * Aus Mecklenburg-Schwerin, 8. Januar. Ganz eigen- tbüissliche Verhältnisse finden jetzt bet dem theilweise in Mecklenburg garnisonirendcii schlcSwig - holsteinischen Feld - A rtil ler ie R e- giment Nr. 24 statt. Bald noch dessen Organisation erhielt die erste Abtheiliing desselben mit vier Bauerien das kleine Städtchen Möll» im Herzogihum Lauenburg, die zweite Abiheilung aber Schwerin als Garnison, aus dringenden Wunsch dcS GrohherzogS von Mecklenburg.Sirelitz, daß auch in seinem Resibenzsiädichen Slrelitz »ine Batterie Artillerie garnisoniren möge, wohl um bei fürstlichen Kindlaulen und äh»lichen Gelegenheiten Salutschüsse obgeben zu können (vor 1866 besaß da« Großherzogihum Mecklenburg-Strelitz überhnuvt nur 1 Bataillon Infanterie und gar keine Artillerie), genchiiiigie der Kaiser, daß von der in Schwerin stehenden zweiten Abiheilung eine Batterie nach dem 15 Meilen davon entsernlen Slrelitz abgelösi werden solle. Bor einem Jahrzehnt wünschte man vernünstiqerweise ln Berlin, daß die >n Mölln stehende erste Abtheilung ebensnlls nach Schwerin verlegt werden möge, und es wurden deshalb beim Relchtstag wieder holt Anträge zur Bewilligung de« Geldes für die Vergrößerung der Artillnrie^laserne daselbst gestellt und dabei ausdrücklich nochmals hervorgehoben, wie die Handhabung deS Dienste- und besonders auch die Schnelligkeit der Mobilmachung bedeutend durch den Uin> stand, dos; dasselbe Regiment in drei ziemlich weit voneinander ge> trennten Städte» garnisonire, erschwert würde. Ans Gründen der Sparlainkcit lehnte der damalige Reichstag aber diese Geldbewilligungen sue diesen lloseniendau ab. Als nun im Frühling 1887 da« Regi ment um zwei neue Batterien vermehrt wurde, erhielten diese ganz unerwartel daS mecklenburgische kleine Landstädlche» Güstrow als vorläufige Garnison, so baß da« Regiment setzt in vier ziemlich weit getrennten Städten gornisonirl. Auch bei der llnisormirung finden allerlei kleinliche Unterjchiede statt. Die Oisieiere und Mann schaften der i» Schwerin stehenden Ballerten müssen goldene Schärpen, PorirpSeS, Mecklenburg-fchwermiche Eoearden, di- >ii Slrelitz garitisontreitden Mecklenburg - strelitzsche Schärpen, Lo» carden u. s. w., die i» Mölln stehend-» ober preußische Abzeichen tragen, wa« bet Versetzungen stet« unnütze Ausgabe» verursacht. So lautet auch die amtliche Bezeichnung sür die in Slrelitz garnisonirente Batterie: „An die Mecklenburg. strelitzsche Batterie der zweiten mecklenbur i-ichwerinschen Abiheilung de« Ichleswig-Holstkinlcheli Feld- Arttllerie.RegimeiitS Ne. 24", wa» lm veuen deutschen Reiche doch unbedingt — seltsam klingt. DaS Königliche Hau-sideicommiß besteht: ». aus allen dem, wa- zu der Einrichtung ober Zierde der in der Beilage 'unter l verzeichnete» Königlichen Schlösser, Paläste, Hofgrbäude und Garten dieni, dem Mobiliar, welches der Aussicht der Hosäinler und Hos- inleiidaitlen anvertraut und zum Bedarf« oder Glanze de- Hose» bestimmt ist. den Ställen, au Psclben, Wagen und sonstigem Inventar, den Iagdersordrr- liifse», den in dem Grünen Gewölbe und cindercn Königlichen Sammlungen befindlichen Kostbarkeiten, Gold» und Eilbergcräthen und Porzellan, der Ge mäldegalerie. den Kupferstich-, Naturalien-, Münz- und andere» Eadinelen, der Bibliothek, der Kunst-, Rüst- und Gemehrkammcr; k. au- demjenigen, wa- demselben nach tz. 2l zuwächst H. An Stelle de- H. 21 der Verfassung tritt folgende Be stimmung: § 2l. Privateigenthum de« König« ist alle» dasjenige, wa- derselbe vor der Gclangung zum Tbrone bereu- besessen hat. sowie dasjenige Vermögen, wa« er während seiner Regierung au- PrivatrechtSIitcln erwirbt; es steht ihm darüber die freie Disposition unter den Leben den und aus den Todesfall zu. Hat der König Uber diese« Vermögen nicht diSpe iiirt, so wächst dasselbe bei seinem Ableben dem Haus- stdricommisse zu. lieber Ersparnisse an der Eivillisse sieht dem Könige die freie Disposition unter den Lebenden zu, bei seinem Ableben aber fallen solche ebenfalls dem HauSsidct- ceiiiiiilsse anheim. Urkundlich haben Wir diese« Gesetz eigenhändig vollzogen und Unser Königlicher Siegel beidrucken lassen Dresden, am Begründung. Die BersaffuiigSurkunde stellt l» ßfs. 16, 20. 21 dem Siaaisgute und dem Königlichen Hausfidcicoaimiß da» Privalcigenthum de» Königs gegenüber und bezeichnet als letztere« 1) alles dasjenige, was der König vor der Gelangung zum Dlirone bereits besessen hat und mit diesem Vermögen ferner erwirbt, 2) dasjenige Vermögen, welche« er sonst während seiner Re gierung a»S irgend einem Privatrechislitel erwirbt, 3) dasjenige, was er durch Ersparnisse aus der Civilliste erwirbt. Zu Guiitte» des Hliussideicommisies ist nichl nur bezüglich alles dieses Vermögens die Jniestaierbsolgc ausgeschlossen, sondern auch der König in der Verfügung insoscrn beschränkt, ols ibm nur zu 1 die Berjugung sowohl unter den Lebende» als auch auf den Todes, fall, dagegen zu 2 lind 3 lediglich die Verfügung unter den Lebenden zustcht. Die Bestimmung, daß de: Köuig auch über dasjenige Vermögen, welches ihm während der Negierung au« Privatrechlsttteln zusällt, aus den Todesfall nicht bersügcn kann, läßt sich uach Ansicht der Regierung weder au« rechilichcn »och ou-Z praktische» Gründen rcchi- seriigen, und sübrl, wenn H: buchstäblich aucgejuhrt werden soll, zu Abjuidtlälen. Jlue Einstellung würde überbaut)! kaum erklärlich sei», wenn »ichl früher in der Mehrzahl der deulichen Fürstenhäuser der Grundsatz gegolten hätte, daß denn Ableben e>ncZ Landesherr» eine Trennung des Lehns vom Erbe nicht stalifindc, und man »ich! bei Verabschiedung der Verfassung-Urkunde noch unlcr dem Einflüsse der auS den Verhältnissen des absoluten SlaalS überkommenen Auf fassung gestanden Halle, daß bei dem Lande-sherrn zwischen seinen Handluugcu al« Inhaber der Staatsgewalt und seinen iu das Ge diel de« PrivalrechiS fallenden Haiidlungcu nicht unterschieden werden könne. Weder jener Grundsatz noch diese Auffassung erscheinen aber gegenwärtig noch begründet, und in letzterer Beziehung sieht der König zu dem Vermögen, welche« er waurcud seiner Regierung ohne Zusammen hang mit seiner landesherrlichen Stellung aus reinen Privatrechistilcln erwirbt, offenbar ganz in demselben Verhäliiuß, wie zu dem Beimög-u, welches er bereit« vor dem RegierungSanlritte besessen hat. Die fragliche Beschränkung hat daher in der Versassnng keines andern deutschen SlaaieS Ausnahme gesunde». Dieselbe Hai auch ia Sachse», da die Versasjuligsuikuiidc in 20 und 21 und in lleberei»- sttmniiing »ist letzterer das Königliche Hausgeictzvom 30.December l83? in fs. 57 dem Künlg auch hinsichtlich desjenigen Vermögen«, welches er währcud seiner Regierung aus Ptwattechlsiiieln erwirbt, das Recht der freien Verfügung unter den Lebenden auSdrücküch vol- bchä», bisher einen thatsächlichen Erfolg nicht gehabt, und wird eine» solchen voraussichllich auch in der Zukunft kaum äußern, sie ist aber nichiüdeslaweiiiger »»zweckmäßig und der Königlichen Würde wenig cnlixrech-»d, weil sie den König »üthigl, Verjügutigen unter den Lebenden in unwiderruflicher Weise z» einem Zeitpuncte zu treffen, zu welchem er die Verhältnisse, wie er sie bei seinem Ableben geordnet zu sehen wünscht, noch gar nicht zu übersehen vermag. Ter Gesetzcnlwois schlägt daher vor, die »tehrerwähnie beschrän- kende Bestimmung zn beteiligen. Dagegen würde es dabei, daß Ersparnisse au der Livilliste dem Haue-sibeicomnnssc zuwachsen, und daß dem letzteren alles Privatvermögen des Königs anheimsälli. über welches derselbe bei seinem Ableben nicht verfügt hat, auch ferner zu verbleiben haben, da die in dieser Beziehung Seiten der Krone bei Verabschiedung der VersassuiigSurkuude gemachten Zu- geständnisse sür das Interesse des Landes »icht in gleicher Weis: werihloS erscheinen. Im Falle der Annahme des Gesetzvorschlags werden die KH. 55 bi» 57 des königlichen HauSgejetzkS voin 30. Deceiiiber 183? (A. und V.-Bl. Vv» 1838. S. 68) entsprechend geändert werden, wozu dann die Ständische Mitwirkung nicht erforderlich erscheint. Vom Landtag. * Dem Landtag ist folgender Entwurf zu einem Gesetze, einige Abänderungen der Dcrsassung-urkunve vom 4. September 183t betreffend, zugegangeu: Gesetz, einige Abänderungen der Bersossang-urkunde vom 4. September 183l betreffend; vom Dir, Albert, von Gotte« Gnaden König von Sachseu :e. :c. :c. haben mit Zustimmung Unserer getreuen Stände die nackb stellenden Abänderungen in der Verfassung de« Königreiche beschlossen : I. Der G. 20 der Lersassung-iirkund« erhält «m ersten Ab. jatz« folgvd« Fassung. MttslK. * Leipzig, 1 l. Januar. Stadtthcater. Wie tics bei alle» früheren Ausführungen der ,. Götlcrdä mmer unq" der Fall mar. nimmt auch die heutige ihren Anfang bereits um it Uhr. * Leipzig. II. Januar. Herr August Riedel, in Leipziger Kreisen als Musiklehrer und Componist bekam,!, verläßt Mille Januar diese- Jahre« unser: Stadi. um einem ehrenvollen Ruse an da« konigl. Seminar z» Plauen Folge zu leisten. Der hiesige Quartett-Verein, dessen musi kalische Leitung seil 8 Jahren in Herrn Riedel'- Händen ge- lege» hat, wird ihm zu Ehren am 13. v. M. im Saale Bonorand eine gesellige AbschiekSseier veranstalten, bei welcher Freunden de- Scheidenden Gelegenheit geboten ist. noch einig: fröhliche Stunden mit ihm zusammen zu verleben. 2 Frau Emma Baumann. Ein wohlgetroffeucS Bilb»iß unserer gestierten Coloratursängenn Frau Emma Bauniaitn mit Faksimile erschien soeben in der neuesten Nummer Ser „Allgemeinen M odeu-Zeitung". be gleitet von einem biographischen Artikel au- der Feder eines unserer eigenen Herren Mitarbeiter. Do- Bilbmß ist nach einer Ausnabme von Georg Brokesch angeserligt. Ter Artikel betont mit Recht den eigenartigen künstlerischen EntwickeliingS- gang der reich bcanlaglen Frau, die sich erst spät entschloß, ganz der Bühne zu widmen, ohne die Erziehung ihrer Sohne zu verabsäumen, und hebt die hohe Achtung hervor, deren sich die Künstlerin auch al- Frau und Mutter mit Recht er- sreut. „Kurz, dir Leipziger Kunstwelt — heißt eS am Schlüsse — d. h. die wahre Aristokratie de- Geschmacke-und Fkingejnbl- — freut sich de- Besitze- der immer reicher und inniger sich entsallenden Kraft dieser begnadeten, liebenswürdigen, be scheidenen Sängerin und hochachtbaren Frau von Jahr zu Jahr mehr »nd hat ihr schon längst ihr Ehrenbürgerrechl verliehen " (Daß Han« Sill ihr rin reizende« Lwderhest gewidmet, wird ebeinall- erwähnt) * Zwickau, 9. Iaauar. Zum Betzen de« vor circa zw:, Jahren begründeten Fonds »ur Errichtung eines Lavkmal« für Robert Schumann hterseldft, hatte Herr Organist Türk« yzer
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