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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-11
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1888
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»Leipzig. 10. Januar. Dom Rathe der StadtLeiPzig sind im Monat December 1887 uachverzeichnele Straf» Verfügungen wegen folgender Uebertretungen erlassen worden: LorschnstSwidriges Fahren mit bespannten Fuhrwerke» 62. Slebenlassrn bespannter Fuhrwerke aus den Straßen ohne Aussicht und ohne die vorschriftsmäßigen Lorsickttmaßregeln 1t. ungenügende Befestigung der Ladung auf Fuhrwerken 2. seiende Beleuchtung der Fuhrwerke während de» Fahren» aas der Straße bei Dunkelheit 12k. fehlende oder mangel hafte Bezeichnung der Fuhrwerke 48. Umsahren oder Be schädigung der GaScandelaber durch Anfahren an dieselben mit Fuhrwerken 4, unbefugte» Befahren und Begehen der Trottoir» und Fußwege 30. ordnungswidrige» Aus stellen von Wagen. Karren. Kisten und dergleichen aus ten Straßen und andere Hemmungen de» Verkehr» 38, »ndesugtes Slandmachen zum Verkauf von Obst oder anderer Waare aus den Straßen 8. Straßenverunreinigung 25, Ueber- trelung der Vorschriften bei Schneesall und Glätte l. unter lassene Reinigung der Straßen seiten- der dazu Verpflich teten 2, Uebertretungen der zum Schutze der Promenaden be stehenden Vorschriften l» Feilbalten unlerwichtiger Butter 7, unterlassene Beleuchtung der Treppen und Höfe m bewohnten Gebäuden belr. 12. Betreten eine» Theater» mit brennender Cigarre l. Uebertretung der Bestimmungen über die Sonn», Fest» unk BußtagSseier 19. Wasicrvcrgeudung 2. Umhcrlausenlassen von Hunden ohne Maulkorb, ohne Steuerzeichen, beziehentlich wegen freien llmherlausen» :c. von Hunden 90, Hinterziehung der Einkommensteuer 1, Uebertretung von Vorschriften über die Militairxflicht 15. Uebertretungen der Strafbestimmungen de» Krankenversicherungsgesetze» 133. Ucberschrcitung der Musikerlaubniß 19. Eoncerliren ohne Erlaubniß 3. unterlassene Gewerbcanmelkung 8, Zuwiderhandlung gegen da» Schank regulativ 6, Eolporliren ohne Erlaubniß 1. Darbietung von Schaustellungen ohne Erlaubniß 1. Zuwiderhandlung gegen Artikel 2 de» ReichSgcsetzeS vom 6. Juli 1887 (Halten von Lehrlingen, ohne der die Rechte au» tz. 100s der NeichSge- werbe-Ordnung genießenden Innung anzugehvren) 1. Beschäs- ligung von Arbeitern unter 21 Jahren ohne Arbeitsbuch 8. Uebertretung de» Regulativ» über den Milchverkaus 7. Ueber tretung de» Regulativs, die Einrichtung und Reinhaltung der pneumatischen Bierdruckapparate in Leipzig bctr. 8, Ueber tretung de» DüngerexporlregulativS 1, Uebertretung der In struction für die Inhaber der RcinigungSapparate 5. TranS- porlirenS unbedeckten rohen Fleische» t. Verbotene Adlagcrung von Schutt 3, andere Uebertretungen 18. Außerdem wurden durch die RalhSwache wegen verschiedener Uebertretungen 36 directe Abstrafungen zu je 1 vorgeuommen. — Nachdem der frühere Vor,sitzende de» landwirth- schastlichen KreiSverernS Leipzig, Herr v. Schön- berg-Bornitz, im Herbste v. I. entschlafen war und Vesten Stellvertreter, Herr Gutsbesitzer Guido Uhlemann zu Görlitz bei Mügeln-Oschatz, von Hause au» abgelehnt hatte, ten Vorsitz anzunehmeu oder die Stellvertretung weiter zu führen, hat der ncugewäblte Kreisvorsitzende. Herr i»r. v. Fregc- Ablnaundors, einem Beschlüsse Le» Ausschusses zufolge. Herrn Uhlemann ein sauber auSgesührtc» Diplom folgenden Wort laute» überreicht: »Der landwirthschaslljche Kreiövercin Leipzig ernenM Herrn Gutsbesitzer Guido Uhlemann zu Görlitz in Sachsen, Mitglied der hohen sächsischen Skändc- versanimlung, de» Laudesculturrathc» für da» Königreich Sachsen, de» Deutschen LandwirthschastSrathc». Ritter hoher Orden re., in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste um lie sächsische Landwirthschast und um da» landwirthschastliche LereinSwesen, insbesondere au» Anlaß seiner während 32jähriger Mitgliedschaft >m AuSschußcollcgium und bei 26zähriger Bekleidung de» Ehrenamtes als Stellvertreter im KrelSvereinSvorsitze geübten erfolgreichen Tbätigkcit und uner müdlichen Opserfreudigkeit zum Ehrenmitgliede, in der Hoff nung auf sein ferneres wohlwollende» Mitwirken al» Vor kämpfer aller gemeinnützigen Bestrebungen." ^-Carola-Theater. Am Dienstag kommender Woche, am 17. ds»., beginnen die „Münchener" vom Gärtnerplatz-Tbealer wieder ein längere» Gastspiel am hiesigen Carola-Theater. Die „Münchener" gehören un streitig zu den hier beliebtesten fremden Theatergästen und ihre Specialität, die oberbaycrische GcbirgSkomödie. hat stet» hier den größten Beifall gesunden. Di- alten bewährten Stücke, die immer aus» Neue unser Interesse wachrufe»', dürften auch während de» diesjährigen Gastspiel» deö Münchener Ensemble- den Kern de» Repertoire» bilden. Novitäten von bereits erprobtem Werth vervollständigen eS. Herr Hospauer und die ganze Schaar seiner Künstler dürften versichert fein, daß e» ihnen auch in diesem Jahre au einem herzlichen „Willkommen" seiten» LeS Leipziger PnblicnmS nicht fehlen wird. -- Die allgemein günstige Ausnahme, welche die Vor stellungen LeS Circus Variete in der Albert-Halle bisher gesunden, hat die Direktion dcS KrYstallpalasteS ver anlaßt, die Vorstellungen unter Heranziehung .»euer Specia- liläte» in der Albert-Halle sortzusetzen. In erster Linie soll da» Programm einer Neugestaltung unterzogen werden, und hierzu ist bereit» die in allen größeren Städten mit Beifall ausgetretene kaiserk. Japanesen-Gesellschast To»Ri»Ka»Ta. welche ihr hiesiges Gastspiel am 16. Januar beginnt, gewonnen worden. Mit anderen Specialitäten sind Unterhandlungen im Gange, so daß die Vorstellungen gewiß auch fernerhin sich al» zugkräftig erweise» werden. ----- Der diesjährige 5. Corp» de Ballet»Ball findet am 5. Februar nn Krq stall-Palast statt. Das Comitö beabsichtigt für die«mal ein ebrrbayerische» Volksfest zu arrangiren. --- Am heutigen Abend nimmt der Verein für die Geschichte Leipzigs die durch die Weihnachtszeit unter brochene Reihe feiner gewöhnlichen Winter-Versammlungen wieter auf. und zwar wird Herr vr. W. Glasey (Nicolai- gvmuasium) seinen unter allseitigem Interesse begonnenen Vortrag über den Leipziger BürgerauSschuß im dreißigjährigen Kriege heute zum Abschluß bringen. UcberdieS wird die reiche Sammlung photographischer Aus nahmen. die Herr Photograph Thiele seit Jahren auf den SludieuauSflügen deS Verein- angefertigt und kürzlich der Sammlung de» Vereins zum Geschenk gemacht hat, heule ausgestellt sei». Gäste sind, wie immer, willkommen. Tie Versammlungen finden in Stadt Hamburg statt. — Zu Gunsten der Wittwen« und Waistncasse dcS Allgemeinen Deutschen Buchhandlung»-Ge- Hilsen-Verband» veranstalten die hiesigen Mitglieder de» letzter» am 23. Januar im Theatersaal de- KrYstallpalasteS ei» Wohlthätigkeit» »Concerl, zu welche»» berufene und bewährte Kräfte ibre Unterstützung zugesagt haben. Es ist sür dieses Conrert Herr Alexander v. Siloti al» Pianist gewonnen morden; außerdem singt Frau Metzler-Löwy. während Herr Concertmeister Petri mit seinem Quartett nach instrumentaler Richtung hin eintritl. Ein hiesiger an gesehener Männerchor Hai gleichzeitig seine Mitwirkung in Aussicht gestellt. — Unter den vielen wohltbätigeu Christbescheerungen. welche in unserer Stadt statlsinven und die ihr zu großem Rubin gereichen, möge heute auch die am Montag stotl- gefuiivene de» Kreuz stamm tische» Nr. 179 erwähnt sein. Ist die Tafelrunde auch eine kleine, so vergißt sie doch nicht ibre» Wahlsprucb» „Wohlthu» ist edel", nnv die unablässige Verfolgung diese- Wahlspruch« hat denn auch gute Früchte getragen. Da» Restaurant von Julius, Elisenstraße. war von einer ebenso fröhlichen Geber-, als Empjä'ngerschaar gefüllt und gedrängt um einen großen Cbristbaum nahm ma» die Begrüßung durch Herr» Leipziger entgegen und hörte mit Andacht den trefflichen zu Herzen gehenden Worten . dcS Pastor-Vr. v.Criegern zu. Derselbe fand und findet ja immer Le» warmen, vollen Ton t-r Sprache der Liebe und Menschlichkeit, und der ihm laut und »m Stillen ge spendete Dank war eia tiefempfundener. Die Kinder und Mütter erhielten außer dem WeihnachtSbackwerk nur nützliche Gebrauch-gegenstände; Freude und Zufriedenheit leuchteten au» aller Augen. ----- Eine bedeutende Brauerei München» beabsichtigt, wie wir hören, am hiesige» Platze ein AuSschanklocal m großem Stil, eine Art Bierpalast, einzurichten. Zur Aus führung diese» Unternehmens sind bereit» Verhandlungen wegen Ankaufs eine» großen Grundstück» in der inneren Stadt eingeleitct worden. --- Die Eisbahn aus unseren Flüssen und Teichen, welche noch vor wenigen Tage,, eine längere Dauer erwarten ließ, ist durch die starken Niederschläge nunmehr im eigentlichen Sinne de! Worte» „zu Wasser geworden". Die Eisdecken sind geborsten uno mürbe und da» Wasser der Flüsse steigt zusehends. Auch die in vollem Gange gewesene Gewinnung von Ei» zu geschäftlichen Zwecken ist vorbei. Nach den meteorologische» Beobachtungen dürsten die Freunde de» Eis sport» und die Eisspecnlanten sür diese- Jahr nur noch wenig günstige Aussichten haben. — Vor einigen Tagen ist der Abbruch de» Eckhauses an der PeterSstraße und Schloßgaste, in welchem sich seit Jahren kaS „Easö Wilhelmshöke" befand, io Angriff ge nommen worden. Selbstverständlich wird der Neubau der so günstig gelegenen Baustelle und ihrer Umgebung, au» welcher besonder» daS Gebäude der Reichsbank und da» neue Polich'sche Geschäftshaus bcrvortreten, seiner Umgebung ent« sprechend von Herrn Architekt Roßbach ausgesührt werden. ) Leipzig, lv. Januar. Gestern Abend gegen 11 Uhr kam i» dem Maschineubanse einer Sleindruckcrei in der Fichtestraße Feuer an». wobei da» Kesselbaus auSbrannte und das Feuer bi» in die zweite Etage hinausging. Durch die ausgcbotene und sehr bald am Brandorle erschienene Feuerwehr wurde nach etwa einstündiger Arbeit der Brand wiederum gelöscht und jede weitere Gefahr beseitigt. — Ein RestaurationSgast fand sich in vergangener Rächt ge» nölbigt, dem Büstetier daselbst, mit dein er in Meinung»- dissereuzcn gcrathcu war. eine SelterSwasterflasche an den Kopf zu werfen. Der Büstetier wurde schwer verwundet nach der Samariterwacbe gebracht, wo ihm die Gla-splitter au» dem Kopse berau-gezogeu und die Wunde zuaenäht werde»» mußte. — Ein Bucdbinderlehrlina au» Frank furt a. O. entwich dieser Tage seinem Meister in Berlin auS der Lehr: und wendete sich im Vertrauen, bessere» Untcrkonimeu zu finden. hierher »ach Leipzig. Aber schon gestern Nachmittag faßte ein Schutzmann da» unsichere Bürsä,chen beim zwecklosen Umherlreiben auf hiesigem Marklvlatzc ab und brachte ihn nach dem Naschmärkt, woselbst der AuSrcißer »u vorläufiger Verwahrung verblieb. — In der Forststraße in P l a g w i tz ereignete sich gestern NaLmittag der schwere Unglück» satt, daß ein in Folge deS Regen» von einem toriigen Hau«grundslück sich ablöscndeS Sttick Dach beim Herabstürzen aus da» Trottoir einen in diesem Augenblicke dort vorübergehenden Maurer, Namen» Ritter, ans ten Kops tras und ihn aus der Stelle tövtetc. — In der Marsckncrstraße begegnete gestern Abend ein ans einem dortigen Neubau arbeitender Ktempnergeselle einem ebendaselbst beschäftigten Handarbeiter, welcher verschiedene» Klenipnerhaiirivorkszcug und Bleirohre, die von dem Baue herrührten, bei sich trug. Da sich ergab, daß der Arbeiter das Handwerkszeug und die Blcrrobre dort entwendet Halle, hielt ihn der Gesell: an und brachte den Dieb nach der nächsten Wache, von wo er aus dem Naschmarkt zur Hast kam. — In der Ebcrharttslraße stahl heute Nachmittag gelegentlich dcS Betteln» ein Scbubmacdcr au» Jenkwitz von dem Borsaal einer dortigen Wohnung ein Herren- jacket. Er wurde aber hierbei erwischt, sofort sestgcnommen und ebenfalls aus dem Naschinarkte eingesteckt. * Leipzig. 10. Januar. Von der zweite» Slraskammrr de» hiesigen königl. Landgericht» wurden heute ver- urlhcitl: t) die ledige Dorothea Elisabeth Franke au» Langensalza Wege» Diebstabts zu 3 Monate». 2) der Hand lungsgehilfe Otto Richard Paul Bunge hier wegen Rück- sallSbetrug» zu 1 Jahr 8 Monaten, 3) der Gelbgießer Paul Johann Große aus TreScen wegen Erpressung zu 2 Mo naten. 4) der Dienstknccht Friedrich Robert Beyer au» Schmölen wegen Diebstahl» zu 10 Monaten Gesänguiß. * Reudnitz. 10. Januar. Unser neue» NalhhanS wird am kommenden l. Februar feierlich eingeweiht werden. — In der letzten GeiiieinderathSsitzung wurde beschlossen, die jenige» Mitglieder der Ortekrankencasse, welche zwar hier wohnhaft, hier aber nicht unterstntzungSbcrechtigt sind, zu dem ermäßigten Satze von 1 Lerpfleggeld pro Tag im hiesigen Krantenhause ausznnehiurn. — Die Brodlieserungcn sür die Almosenempsänger sind sür da» lausende Jahr Frau vcrw. Bäckermeister Köck - übertragen worden. — Al» Metve- auitSerpcbienl hicrsclbst ist Herr Expedient Hüb sch mann ge wählt worden. --- DolkmarSLors. 10. Januar. Um in unserer ernsten Zeit auch dem Humor und der Heiterkeit einmal freien Laus zu lasten, bietet der Fasching die beste Gelegenheit. Zu den schon au» der Umgebung gemeldeten KaschingSbelustigungen können wir noch den am 25. d. MtS. statlfinkeiiden GesellschastS- MaSkenball de» MilktairvereinS „Kameradschcrst" sür VolkmarSVors verzeichnen. E» werden bereit» die größlen Vorkehrungen getrosten, um da» Fest den früheren sehr glänzend verlaufenen nicht nachstehen zu lasten. Die beiden Säle und Nebenräume der Deutschen Reichshallen hiersclbst eignen sich zu derartigen Gelegenheiten ausgezeichnet. --- Die Zeit der Jubiläenseier, von welcher wir jetzt ljeimgesiuht sind, berührt nun auch einen der beliebtesten und besuchtesten ländlichen VergnügnngSorle der Leipziger, die Restauration „Zur Terrasse" »i Kleinzschocher. Seit Jahrhunderten befand sich in Kleinzschocher nur der Gaslbos an der Zeiyer Landstraße, ursprünglich zum Nittergute gehörig, welch.'r „Deo Graue Wolf" hieß und 1819 vo» dem dainaligcn politisch angehauchten Wirt!» und Besitzer Theuerkorn die Bezeichnung „Zum NcichSvcrwcser" erhielt. Der Gasthos war einer cer beliebteste:, Besnchsorle der Leipziger und mancher alte Gast wird sich noch mit Bergungen „der Mutter Bogen", der eben so ticken, al» derben und lustige» Wirthin und der Karpsenschmäuse und Schlachtfeste, welche Hau» und Garten mit Gästen füllten, erinnern, welchen ihr Nachfolger, der Flciszbe,mcister Poller, »och Eoucerlc und TanzriveltistcinenlS hlnzufug!:. Hicronrch entstanden, namentlich Lurch Stnvente», wiederholt Reibereien und Schlägereien. wodurch der Besuch de» Gasthauses arg geschädigt wurde. Ui» diese Zeit lhat sich im Unlerdorse ein Restaurant aus. welche» wegen Mangcl» an Eoncession unausbörilchc» Belästigungen irnlerworscii war. Da geschah cS, daß im Jahre 1863 die Leipziger Jäger» garnison in Kleinzschocher Necrulcncantonncmenl» bezog und der Wirth im Gasthofe sich nicht willig zeigte, den Mann schaften da» Bier zu ermäßigtem Preise zu liefern. Klüglich versprach der spätere Terrastcnivirlh die» zu thun, und wenige Tage nachher hatte ihm der Eomnianvant der Jägerbataillone die längst erwünschte Schankconccssto» verschafft. Am 5. Januar d. I. wurde dem bisherigen Hofmeister aus dem Nathssreigute GraSvors bei Taucha. Herrn Friedrich Vetter, welcher biS zu seiner Invalidität (Ampu tation de» linken Brinc») 39 Jahre in dieser Stellung war. durch Herrn AmlShciuplnianr» Vr. Platz mann die vom königl. Ministerium de» Innern verliehene Große silberne Medaille sür „Treue in der Arbeit" mit dem dazu gehörigen Drcret überreicht. --- Rötha, >0. Januar. Al» ein erfreuliches Zeichen der Zeit verdient erwähnt zu werden, daß i», Jahre >887 aus hiesiger Herberge nur 1590 Durchreisende übernachteten, die» sind 382 weniger als im Jahre >886 und 988 weniger al» im Jahre >885 — Viel Unglück in kurzer Z?it hat der HanLardefterSschn ffedlk: in Trachenau gehabt. Am 3. April (Palmsonntag) v. I. schlug den eben cousirmirlen Emil Nylke in Gauli» der Söp-l einer Dreschmaschine dermaßen an den linken Unterschenkel, daß er einen Bruch beider Röhren des selben erlitt. Kaum war er glücklich geheilt, so brach er. wieder an einem Sonntage (21. Juli), bei einer kleinen Neckerei vor dem elterlichen Hause dasselbe Bei». Die Heilung ging wieder glücklich von statten. In» December vermiethele er »ich nach Espenhain zu»» Gutsbesitzer B.. aber schon am 5. Januar d. I. eerunglückle er abermals. Beim Stroh- hlnaussteckcii m der Scheune that er einen bösen Fall uno brach den rechten Oberarm. ----- In Kiebitz brach, am S. d. M. in der Scheune de» Gutsbesitzer» Feuer au». Durch Weilervcrbreitunz desselben wurde da» Gut, bestehend au» Wohnhaus. Scheune und zwei Seitengebäuden, bi» aus die UmsassungSmaucrn eingcäschcrt. Da» Feuer ist von einer Magd, welche au» dem Dienst ent lasten sein wollte, also böswillig angelegt worden. Die Brandstifterin ist verhaftet worden. Dem Gutsbesitzer, welcher nur zum Theil versichert hatte, ist von den geretteten Sachen Biele» gestohlen worden. ^ Mittweida. l0. Januar. Vorgestern fand der Webermeister Weltmann hier. 55 Jabre alt, durch einen Unglück-satt einen jähen Tod. Bei der Heimkehr au» einer Restauration ist er »n der Nacht einige Schrille vom Wege adgekommen und über eine am Wege befindliche Mauer in eine» Graben gestürzt, der infolge de» T bäumet ter» der letzten Tage mit Scbnceivasser gefüllt war. an» welchem sich der:e. Weltmann nicht wieder herauszuarbeiten im Stande war. so Laß zedensall» sebr schnell der Erstickungstod ein- getreten sein dürste. — Durch die Pnlvcrerp'.osion im Fort Manteufsel bei Metz am Vormittage de» 7. Januar ist di: Familie de» Gutsbesitzer» Müller i» dem an die Stadl grenzenden Rößgen in tiese Trauer versetzt morde», da «in Sohn desselben, der Unterossicicr Bruno Müller, der Katastrophe zum Opfer gefallen ist. — In der ersten Sitzung de» Etadtverordneten-Collegimn» »st Herr Justizrath Schneider wieder zum Vorsitzenden gewählt worden. Zni» Vertreter desselben wurde, da der langjährige und verdiente stellvertretende Vorsitzende. Herr Schnittiraarenbändler Römer, eine Wiederwahl al» Stadtverordneter enlschicdcn abgelehnl hatte, Herr Kaufmann Hermann Schreiber erkoren. — Ja Dorfchcninitz bei Sayda gingen, gerade al» die Schulkinder Nachmittag» aus dem Nachhausewege begriffen waren, die vor einen Schlitte» gespannten Pferde eine» Muldaer Geschirre» durch und ist dabei da» 10 Jahre alte Schuldmädchen Magdalene Dienet überfahren und lebens gefährlich verletzt worden. — An der Flöha sind bekanntlich eine große Menge Wasserwerke gelegen, die vornämlich Holzschleiscreien, Säge- niüblen rc. treiben. E» ist nun ein Proiccl von weittragender Bedeutung ausgelaucht. nach welchem der Wasserabfluß der Flöha durch Anlegung eine» großen Wasserreservoirs, eine» See» regulirt werten soll. An» diesem Reservoir soll eine Sommer und Winter womöglich gleiche Wasscrmenge zum Abfluß gelangen. Man hofft, dem somniciliche» Wasser mangel und den Hochwasser-Calamitäteu Abhilfe zu schassen. Der See soll aus Gräflich v. Walbstcin'schem Grund und Boden an der deutsch-österreichischen Grenze unweit Georgen thal angelegt werden, wozu die Genehmigung de» Besitzer» wahrscheinlich ist. Verschiedene bedeutende Interessenten haben sich über da» Projcct äußerst günstig ausgesprochen und sich sür Uebernahme eine» großen Theil» der Kosten erklärt. Einen Theil der Kosten sollen die dethciligken WasserwerkSbcsitzer tragen, sich aber zunächst namentlich über da» Project und welchen Nutzen sie von demselben erwarten, auSsprechen, wes halb bezügliche Schritte schon im Gange sind. * Großenhain, 10. Januar. Am 4.—6. Februar findet hier der VerbandStag de» Verbands von Glaser- Innungen im Königreich Sachsen statt. Derselbe wird im Gaslhau» zum Gesellschaft-Haus abgebalten. Da» Programm lautet: Sonnabend, den 4. Februar: im Gasthos zur goldenen Krone, Nachmittag» 3 Uhr Sitzung de» Vorstände», Abends 8 Uhr Begrüßung der erschienenen Gäste. Sonntag, den 5. Februar: im Gasthan» zum Gesellschaftsbau» Vormittag» 10 Uhr Eröffnung der Verhandlungen. Mittag» 1 Uhr Pause, Nachmittag» 2 Uhr Wiederbeginn der Bwathungen und Fort setzung bi» zun: Schluß, Abend» gesellige» Beisammensein. Montag. Len 6. Februar: Besichtigung der SchcnSwürvigkriten von Großenhain und verschiedener Fabriken. Ansmy st«» de« Protokolle über di« Plruarsitiung »e» Rathe» vom 2. Januar 1888.*» Cs findet zunächst die Brrpslichiung der an stelle der mit Schluss des Jahre» 1887 aus den» Collegium auSgeschiedenen Herren Stadt- räthe Fiedlet l und Holpe in dasselbe ne»»ilre:endcn Herren «'le wer bekamiiiersecreiair Johann Gottlob Heinrich Herzog und Melall- waarcilsabrikant Hugo Gustav Conrad Schneider soiuie die Wicder- verpslichtting der Herren Sladträthc Guiner und Bollinann statt, während die de» Herrn Sladtrath Nagel, welcher durch Krankheit behindert »st, hierzu sich ciiizusindc», für spätere Zeit Vorbehalten bleibt. Hierauf folgt der Bericht über die von der Sectio» beschlossene GcschästSvcrlhcilung, welche man genehmigt. Schließlich wird noch eine Pachlangelegeiiheit erledigt. vo« 4. Januar 1888. Ja der heutigen Plenarsitzung fand zunächst die feierliche Ucber- reichung der Bocation an Herrn RrchidiakonuS vr. Binka» durch Herrn Oberbürgermeister vr. Georgi statt. CS wird daraus zur Ürnntiiiß des Collegium» gebracht, dass die Stadtverordnetei» wider die Borlage, die Ausnahme eines weitere» Betrag» von 170,1X10.« zur Fortführung des Erneuerungodauc» der ThomaSkirche durch de» KirMenvorlland beweisend, ein Bedenken »icht erhoben haben. Man bejchüesst, dem Kircheiworstande hiervon Crässnung zu machen, im klebrigen aber Bericht an da» Landc:- consistorium zu erstatten. Zu der Ausbesserung der Wohnung LeS ThnrmerS aus dem Thomaskirchthurmc mit einem Aukwandc vis zu <58.^ 10 vf, Hab.» die Stadtverordneten Zustimmung ertheilt und ist die Sache mniincho auszuiühreu. Dagegen haben dieselben die Gewährung vo» 1M0.« als Bei trag zum Kirchenerneueruiigsbali an die Kirchengemcinde Cnlr '-sth abgelehnt, wobei man Beruhigung fasst. Die vereinigten Kirche,ivorslande bade» mi! ten vom Nil he bc schlosscnen Acndcrungen zum „Srtsstauit für den Verband der evan gelisch-lutherischen Kuchcngemeüiden" sich ciuvcl stauten erllarl uns ist nunmehr hierüber Berichl zn ei statten. Die nach Maßgabe des Beschlüsse-.- dcr SiaLlverordneten aufge stellte neue Scala dcr Altcrsznlagc» snr tue Oberlehrer an dcr Real schule wird genehmigt und ist den Sladiverordneleu mltzuilicilcn. Vorbehaltlich der Zustimmung derselbe» bewilligt man hieraus lür Irottoirherstellungen in den die IX. Bez>lloichu!c begrenzenden Strassen — der Sedan-, Elsässer-, Wettiner Strasse und der Strasse an der alten Elster — 10,520 n uo„to Schulbausonds, sowie sur Herstellung von Trottoir an» Siechenhausc 5366 .< n conto Johanni:- hotpitcrl. Nach Beschlußfassung auf Anträge der Sladwerordnelcn zu ver schiedenen Positionen de» diesjährigen HauShaltvlam-S geht inan zu einem Gesuche de» Gcmeindcraihe» zu Connewitz »m Bcrichönerung deS Platzes am .Kreuz" bei Connewitz über, bewilligt hierzu »nier Genehmigung eines vom NcNhsgärtncr vorgelegle» Plane? die aus 565 veranschlagten Kosten, beschließt sodann die anlässüch dcr Durchführung der Leipzig Plagwitzer Bahn durch den Connewitzcr Wald vom Staate an da» Forstcanto zu zahlende Entschädigung zu Tilgung deS Reste» des zur Berichtigung de» Wassrelciiite-s de» FloßgrabenS im Connewitzer Reviere i. Z. an-» dem Siammver- meigen vorgeiLosicnen Capitols von 2080 Thalern zu verwenden, verwilliqt weiter zu Anschaffung von Ttott'schcn GaSrcgulatorcn sür die Nicolai- und Realschule 935.« bez. 5<10^7 (incl Ausstellung?- kosten) irnd tritt sodann den Anträgender glimictiten Dep-ilotivn ttir die Markthalle betreff» der Entnahme dcr Mittel zu den Anlaufen wegen Errichtung einer Marti Holle bei und befchliesst daraus uoci, eine Acnderung de» mit dem Pächter de» RittergnieS Stättciitz ge schlosscnen Berlreg» hinsichtlich der Wegebe»ve>pslictM>ngen. Cs ,'t zn iainmllichen Brleblüssen die Zustimmung der Slad-verordneie» rin-uholcn. *) Eittgegaugen bei drr Redaclion am 7. Januar 1888. vermischte«. -Io- Lugen, 9. Januar. Wie gefährlich es ist» weun Kinder ans kleinen Schlitten von Änhöben Hinunterzleiten, zeigt ein UnglückSsatl in Großgöhren, wo vorgestern einem 7 jährigen Knaben von einen» »achsloßcndei» Schlitten da» linke Schlüsselbein zerbrochen wurde. — La» „Leipziger Tage- blatt" bcrichlele End: vorigen MonalS von dem Gutsbesitzer und Slellmachermeisler Holzhauer in Kötschau, welcher seit 17 December vermißt wurde. Seine Leiche ist jetzt im Walde bei Horburg ausgejunden worden, wo er seinem Leben durch Erhänge» ein Ende gemacht halte. Zerrüttete VermögrnS- verhällniss'e habe:» den BeraucrnS'.verlhen in den Tod getrieben <5 Halle a/S., 10. Januar. Am kiesigen Landgericht begann gestern die erste diesjährige SchwurgerichtS- periede. Dieselbe erösfncte wiederum eine jener Anklagen, die sich aus die sckw» oft betonten wüsten Vorgänge unter dcr bekanntlich stark von fremden Elementen durchsetzten Arbeiterdevötkerung in den ManSfelder Bergbau- bezirke» beziehen und die in jeder Schwurgericht-Periode wlcderkebren.inAbwechselungTotlschIag.Körperverletzung.HauS- riedensbruch:c. zum Gegenstände habend. Diesmal war e» )auss riebe nSbrnch, dessen nicht weniger al» 11 Personen, junge Bergleute au» Hettstevt undUmgcgend angctlagl waren. Die bezügliche Slraslbat hatte sich am 22 Mai v. I. in Ritte- rode abgespielt und eine Reihe roher Ausschreitungen «rbracht. 22 Zeugen waren zu vernehmen, so daß die Verhandlung fast 10 Stunden in Anspruch nahm. Bier der Angeklagten konnten srcigcsprochen werden, gegen die übrigen füllte der Gerichts hof nach den» Wabrsprnch der Geschworenen llriheile mit Zuchthausstrafen bis zu l',', Jahren nebst 2 Jahren Ehr verlust. Diese Verhandlungen bieten traurige Bitder von der ittlichen Verrohung dieser BevölkerungSclassen. ---- An» Halle a. S. wird ver „Vossischen Zeitung" be- richtet: Wie der Sprecher der von Halle nach Berlru zur Ne»jabrvbeglttckwll»schung am kaiserlichen Hose entsandte»» Abordnung der Hallore Andr. Edert» erzählt, drückte ver Kaiser »hin in einer Zusammenkunft nach dcr Tafel am NeujahrStage sein Bedauern darüber au», daß in diesem Jahre in Folge de» Verweilen» de» Kronprinzen i» San Remo von Ver krvnprinzlicbcn Familie nur Prinz Wilhelm in Berlin anwesend sei. Die neuesten Depeschen au» San Rcmo brächten jedoch recht gute Nachrichten und die Zeit der chlimmsten Beinrcbtnnge» sei vorüber. Freilich wäre viel Ruhe und Schonung nölhig; man habe aber volle Berech tigung zu dcr Hoffnung, baß der Kronprinz zum Frühjahr wieder nach Deutschland und Berlin zurückkebrc» werte. Auch am folgenden Tage kam der Kaiser ans da» Bcsindcn seine» Sohne» zu sprechen und äußerte sich wieder in ähnlichem Sinne. Die Glückwünsche und Geschenke, welche von der Halloren-Abordnung für den Kronprinzen und seine Familie bestimmt waren, sind durch Vermittelung de» Hosmarschall» amt» noch San Remo abgegangen. -- Au» Hirschberg i. Schl., 8. Januar, wird der „Nationalzeilung" geschrieben: Ein schrecklicher Mord- plan. der heute hier zur AnSsübrung kommen sollte, ist dadurch vereitelt worden, daß einer der drei Eomplicen gestern, der Freiburger Polizei ei» offene» Geständnis; adlrgt« und diese sofort die hiesige Polizei von dem Anschläge telegraphisch benachrichtigte. Ein schon mit 6 Jahren Zuchtbau« wegen versuchten Raube» vorbestrafter, 45 Jahre aller Maurer au» Freiburg. Namen» (Ander, hatte von einem hiesige» Verbrecher im Zilchtüause zu Jauer aehört, daß der hier aus der Dunklen Burgstraße wobnhaste Pfandleiher Bubrbank vermögend sei und nach seiner Entlassung au» dcr Strafanstalt den Fleischer Berndt und den Schuhmacher Schars überredet, in Ge««ir>- chast mit ihm bei Buhrbank einen Raub zu versuchen, dabei event. den Geschäftsinhaber und jeden Andern, der in den Weg käme, zu ermorden. Berndt verrieth dm Mordanschlag, doch blieb er Glider gegenüber dessen Complice, bi» dieser «ach Verabredung heute srüb während der Kirchzeit in BuhrbanN» Geschäft-local kam und seinen Anschlag auSsührei, wollte. Scharf war au» bisher nicht bekannten Gründen von hier sern- gcbliebcn. Da die Polizei genau unterrichtet war, verhaftete sie den Gudcr, al» derselbe aus verschiedene Weise den Pfand» lciber Buhrbank reizte, den Raum hinter dem Ladentisch« zu verlassen. Bei dem Verhafteten wurde ein Sack mit einer Schlinge sür Herrn Buhrbank und eine cinsache Schlinge zum Erhängen dcr Frau desselben vorgesunden. Außerdem sührte Guder „sür alle Fälle" ein starke» Brecheisen und ein Messer bei sich. Namenlose» Elend ist durch dm Lerrath Berndt'» von einer Familie abgewendct worden! — lieber dm Mord- gesellcn ist noch zu berichten, daß derselbe 45 Jahre alt. hagerer Statur und eines unheimlichen Aussehen» ist. Die Lccalkenntniß de» Buhrbank'schen Geschäftszimmer» wußte er sich dadurch anzncigncn, daß er am 3. December v. I. bei Bulnbank ein: Taschenuhr versetzte. E» zeigt die-, daß der Mordpla» schon sehr lange und mit größtem Raffinement vorbereitet war. ---- London, 6. Januar. Die engljsche Pokirei fahndet aus einen deutschen Anarchisten Namen» Joses Martin Etter, gebürtig an» Goeiinmgkii i» Württemberg, der im Verdacht sieht, eine Quantität Dynamit sür einen verbreche rischen Zweck bei eine», Anarchisten in Zürich gelassen zu haben. Etter ist Ziinmclmann von Berus. lieber die meteorologische Station auf dem SantiS wird der Münchner „Allgemeinen Zeitung" au» Zürich geschrieben: Aus den, zweite,, üNernattonalen meteorologischen Lcnrareß in Nom (1879) ivucve der schweizerischen Naiurjorscheadea Gesellschaft empsoblcii, ihr Möglichstes zu thun. damit «in Obiervatorium aus riiem der hohen Gipset der Schweiz errichtet werde. Die mereviolognche Commlijion der genannten Gesellschaft hotte nämlich bercNS anfangs der sechziger Jahre die Einrichtung einer möglichst vollständige» mit Regisirwinsleumcnten auSznrüstenden Bergstation ans ü r Programm geletzt und dazu znnächst da» Faulborn und nech, cr La» Gotthard Hoepiz in AuSsichi genommen. Allein Schwierig- leilcn verschiedener Art, darunter hauptsächlich die großen Kostew hinderten die Ausführung des Projekts. Als nun »m August 1879 nnlässlich der ichweizer,scheu Naiurforscherversammlung der Direktor der icl weizerischen »iclcorologilchen Centralaustalt in Zürich, Herr l>r, Blllmill-i, mit seinem Wiener College» Herrn Direktor Harm eine Fnsreelioi, de-SäntiS-GipselS vornahni, da kamen Beide zu dn» tthcreir.stiliimcnd 'n Crqebiiiss, dass dieser Gipset sich zur Ausnahme einer inelcerologiichen Station vorzüglich eigne, da er bei bedeutender Höhe rnllständig sie, und von der eigentlichen Alpenkette ziemlich entfernt liegt, überdies auch leicht zugänglich ist. Gestützt aus einen Bericht de- Dir.eiors Billwiller, beschloss die meteorologische Lommissiou im Fahre 1860, die Errichtung rincr Station aus dem Sänti« mit allen Mittel» anzusticben. La- Proieet fand Anklang und Unterstützung bei Gcscllicdaffcii und Behörde», und auch da» größere Publicum zeigte lcbhaslcS Interesse an dem Unternehme». In» December l881 bewilligt- die Bunderverlamintung den von der inereorologischrn Commission verlangten Eztraceedit von 5000 Franken zur ersten Einrichtung der Station. Zunächst wurde nun trotz meist ungünstiger Witterung in der kurzen Zeit von vier Wocben im August 1M2 die Tetegraphenlinie von Weißdod nach dem d,rch die Telegi aphen.Jnipkklion Di. Gallen gebaut. ES waren dabei manche Schwierigkeiten zu überwinden: namentlich verursachte da« Bohren dcr Löcher sür die 60 eisernen Träger de« obere» Tdeil» der Linie viel Arbeit. Im unteren, gegen den Wind mehr geschützte» Theile derselben bi» oberda b de« Seealpsee« kamen 120 impräg. Nirle Holzllnngen al« Träger zur Be,Wendung. Trotz seit- herig-r m drjachee Verbesserungen der Linie bar sich eine gründ liche Remlion derselben als durchau» uoldwendia erwiesen, und e» wird vermoidlich an Stell» drr Eileustanqen die Berwenduna kurzer, dicker Hvlipsosten sich al- noihweadig Herausstellen. Da« »ffrutüche Telegraphen-Burenn konnte am 1 Sepiemder 1882 rrössurl »erden. Di- Aiisst lluna L,e »ollweiidigste» meteorologischen Jnstrumrute geschah eiiii,,k Tage zuvor. Da die Geldmittel zur Erstellung eine» eigentlichen Observatoriums damals noch fehlten, so mußte ma» sich in dem Gasllionie eiiirichlcn, welche« 10 Meter uutrr- halb d-S eigeiill-chen Sänti.'gip»- ans einem kleineu Plateau liegt mW grq-n Liidwrst durch eine Felswand elwaS geschützt ist. v - liiinoc c.n Gastz»,i„i:e ,>e>mcihei und in d'mselbcn der Tele- graphenappara», das Balonicicr, lowic ein stunüiich regiftrirruder Aneroiddaivgraph plaeir». An Steve de« Auemometir» wurde
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