Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-11
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
11. Moste Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 82. Jahrgang. Mittwoch dm 11. Januar 1888. Neuester Modeubericht. Au- der „Wocheuschrist für Spinnerei »nd Weberei". (HerouSgegebea von Ernst Krause io Leipzig.) (Nachdruck nur mit vorstehender Quellenangabe gestattet.) * Leipzig, 9. Jannar. Zu sogenannten Saisoastoffen. die unsere Aufmerksamkeit in vollem Maste in Anspruch nehmen, gehören solche Gewebe, welche sür einen, vor 2—3 Jahren kaum gekannten Artikel, der heute säst zu einem „Bedarfsartikel" geworden ist, stark con- sumirt werden. ES handelt sich deute in dieser Beziehung um Stoffe sür Staubmäntel, welche unsere Damen im Sommer an Stelle der Regenmäntel tragen. Aus diesen wichtigen Artikel haben wir ichon früher hingewiesen, auch schon verschiedene courante Muster besprochen und wollen wir nicht unterlagen, denselben nochmal» einer eingehenden Besprechung zu unterziehen. Der Artikel wird erst im Hochsommer gebraucht und ist e» daher noch an der Zeit, denselben zu sabriciren. ES sind Kleiderstosfsabrikanten. welche die Staubmäntelstoffe Herstellen, oud namentlich leisten darin Vorzügliches Zittau und Görlitz, wo die Erzeugung dieser Stoffe schon seit einigen Jahren gepflegt wird: aber auch Glauchau, ferner die cisissischen Fabrikstädte, sowie Elberfeld und, für bestimmte billige Genre», auch Meerane nahmen die Fabrikation mit Erfolg aus. Wir wiese» früher aus die bekannten Alpacca- und Mohair« geweb« hin. Die beliebtesten Farben hierfür sind Grisaille (grau und schwarz durchschossen), aber auch alle gräulichen und Mode- fardra werden gern gekauft und zu diesen gesellen sich noch al» (serielle, sür die nächste Saison bestimmte Farben Marineblau und Kupserroth. Neuheiten erscheinen in seinen und schmalen Streiken, in Erbsen- und Iacquardmusiern. zwischen und aus Streifen oder abgrsetzt auSgesührt. R-iftenS sind sic in derselben Farbe de« Grundstoffs, bi-weilen auch contraüirend, dann aber nicht auffallend, sondern nuc in einer zum Grundstoff paffenden dunklern oder Hellern Farbe. Also z.B. mode mit braun hellgrau mit dunkelgrau. Di« Muster ausführung geschieht in Mohair oder aber in Seide. Zu einer neuern Art von SiaubniLmelftoffen — aus dir wir heute ganz besonder» ausmerksam machen wollen — gehören halbseidene Gewebe, die unter dem Namen „Gloria" bekannt sind und in ebenderselben Weise hergestellt werden wie die hinlänglich bekannten Gloria. Lchirmftoffe. Die halbseidenen Gloriastoffe sür Ltaobmäalel erscheine» in den vier oben genannten Farben und ihre Musterung ist eben dieselbe: schmale Streifen, kleine Erbseumufter, kleine Jacquardzeichaungen, wie z. B. Halbmonde. Sterne; dann ober auch, als haut« nouresutö, broichine Streifen i» Fingerbreite, letztere durch kleine Blumen, mufter broschirt. Boa der vorjährigen carrirten Musterung hat mau Abstand genomme» und eS bilden die cbengenaniiten Arten die Haupt-llonsumartikel sür die Staubmäntelstoffe. Dieselben werden wohl auch »och i» Bast und Pongtleide hergestellt, Loch ist deren Bedarf ein zu geringer, als daß wir sie noch besonder» zu erwähnen hätten. Für Interessenten sei übrigens mitgelheil», daß die letzteren Stoffe mit bauten bedruckten abzesetztea TtreifendessinS gemustert werden. Bon neuen Stoffen weisen wir auf die sür den Hochsommer bestimmten leichten Voile-Stosse hin. die gausrirt und gestreift erscheinen und sehr viel gelaust werde» dürsten. Die Kersch. Stosse — daS sind flanevariige ausgerauhte Stoffe — solle» in diesem Jahre eine grobe Rolle spielen. Dieselben erscheinen säst so grob wie Pferdedecken und werden vorläufig in englischen Fabriken hergestellt. Wir weisen ferner aus eine» tuchartigen, melan- girten Regenmäntelstoss bin, der auch in der Herbstiaiion eine große Rolle spielen bürste. Derselbe ist mit tucharuger Decke auSgesührt, in den Miichnngen diScret gehalten »nd erzielt eine vor nehme Wirkung. Stosse mit tuchartigem Charakter dürsten auch sür Kleider sehr begehrt sein und hören wir. daß sie von den Detaillisten bei den auf der Tour befindlichen Reisende» gern bestellt werden, weil sie sür Frühjahr sowohl als auch für Herbst sich eignen. Wir erweitern Heine unsere Mustersammlung durch Offerirung von Musterabschnitten neuer Möbelstoffe. Die un» vorliegenden, in Baumwolle, in Wolle, in Wolle und Seide auSgesührten Zeichnungen werden sür den Fabrikanten manche dankenSwertbe Anregung enthalten, wenn dieselben auch uicht daraus Anspruch machen können, in ihrer AliSftibrung als epochemachend „Neu" zu gelten. Lt«bach, 9. Januar. Wirkwaarea. DaS neue Jahr hat bis jetzt wesentliche günstige Veränderungen in unserer Handschuh- brauche nick» gebracht. Obgleich der größte Theil unserer Fabri kanten mit FriihjaliiSordnS gut versehen und voll beschäftigt >sl. auch alle Hände reichlich mit de» allseitig verlangten Winiermuster» und mit der Zusaminclislelliing dieser Eollectioncn za thun habe», so verspürt man in Bezug aus die sehr gedrückien Preise noch keinerlei Rendcrung. lim da» Rad nicht in» Stocken gcratven zu lassen und noch mehr in Verlegenheit zu kommen, sind leider viele Fabri kanten gezwungen, immer wieder Vlusträge anzunchmen, die keine» Verdienst lassen, und bedauerlicher Weise schiebt dieser Umstund die ichon längst erwartete Besserung, welche doch eine unausdieioliche Folge de» sich allerwärtS zeigenden BedarsS sein sollte, immer wieder in weitere Ferne. Hoffentlich sind die überall zum AnSdruck ge- kominenen Mahnungen an die Fabrikanten, daß bei der AuSsenduug der neuen Wintermuster die Preise nur mit einem entsprechenden Nutzen calcuiirt werden sollen, aus fruchtbaren Boden gefallen und Auslrägc werde» von nun an nur dann zur Ausführung über nommen, wenn die Vorbedingungen sür einen »oihwendigen Vcr- dienst dabei erfüllt sind. Nur bei strenger Handbabung dieses PrincipS lassen sich die Zustände wieder in erträgliche Bahnen lenke». — Tic Tricotüosssabrikation will sich noch nicht wieder dc- lebe» und nur einzelne Fabrikant, a. namentlich sür buute Ringel- ^achen^sind^ut^beschifliHt. /Woedeuschr. s. Spinnerei ». Weberei. lsltr tca uiusitililchei, The» Proithor Or. Oscar Paul I» ret»,t» Volksmrthschastliches. >ll« für diese» Theil bestimmte» Seuduugeu fiud zu richte» au de» verautwortlichea Redactenr bestelle» T. G. Lau« ia Leipzig, Telegramme. z vre«la«, 10. Januar. (Privat-Telegramm.) Der hiesige Magistrat hat die Ausnahme einer Anleihe im Betrage von 20 Millionen Mark beantragt, und zwar behufs einer schnelleren Tilgung der beim ReichSinvalidensoud» oulaenommenen Anlrihe, zur Errichtung von Markthalle» und zur Eiusührung elektrischer Be leuchtung ,c. IVDö. Elberfeld, 10. Januar. Der Groß-Induftrielle. Geh. Tommerzlenraid Eduard Neviandt, ältester Ehe! de» Bankhauses HcrminghauS L To., ist gestern Abend 11 Uhr gestorben. Goch, 10. Januar. Die eu alisckie Dost vomS.Jmmar (ab London 7 Uhr 1ö Minuten Vorm.) ist au-gedliebe». Grund: Da» Schiff hat wegen NcbrlS aus Sre Blissiugea nicht rechtzeitig erreicht. WDö. Wie«, 10. Iauuar. Die Oest»rreichisch-U»garische Bank hat den DiScout aus 4 Proc. herabgesetzt. 1VDL. Madrid, 10. Januar. Die LorteS habe» de» Antrag LanovaS bei Eastillo, betreffend eine ZuichlagStaxe auf Cerea lien, mit 133 gegen 60 Stimmen abgelehnt. wrs. PrtcrSbiirg, 10. Januar. Der „Börienzeitaug" zufolge wurde nach dem Budget sür 1888 eine Ersparniß von 20 Millionen erzielt, wovon 8 Millionei» aus Marine und KriegS- Ministerium entfalle». Vom Tage. 7 Wer über den Ocean schifft, muß sich aus einsörmig« Dag« gefaßt machen, die ereigmßlo« verlausen. Höchstens, daß er i» der Ferne rin Schiff erblickt, da« gleichfalls die Wogen burchschneidet: sonst nur Himmel und Wasser, soweit daS Auge reicht. Welcher Meusch bars überhaupt dreihundert intrresfante Tage im Jahre in Anspruch nehmen? Er mag zufrieden sei», daß er ruhig dahmlebt. ohne an die Wechselsälle de« Dasein« gemahnt zu werde». Die Börse, nachdem sie die stürmischen Perioden der Baisse und Hausse zuruckgelegt, genießt jetzt der Ruhe. Allerdings seblt eS nicht an bösartigen Blättern. welche sortsahre», kriegerische Melodien er- lönen zu lassen und auch allerlei dahin gehende Nachrichten in die Welt setzen; an der Börse ist da« Geschlecht der Baissiers gleich'all« nicht auSgestorben. indeß die Erfolge, welche sie zu erlange» ver mögen. sind nur rasch vorübergehend«. Mehr al« alle Regierungen ist e» die Presse, welche sich unermüdlich mit Bulgarien beschäftigt, sür di« c» erneu setleu Bissen bildet, welcher bis zum Arußerstru au«» gekostet wird. Im Augenblick ist eS eine andere Sorge, welche die Börse be- drückt. Der greise Kaiser ist unwohl; er ha» sich seit Lage» nicht cm Fenster seines Palastes gezeigt, und eS ist bekauat, welches Ge- wicht die Welt aus da» Leven de» Monarchen legt. Die Äiinosphäre deS Börsentempel« ist daher eine trübe, die Stunden verlausen still, und der Mulb zum BonväriSschreiten ist erlahmt. DaS istS, was der Börse am Montag ihren Lharakler verlieh. Pari» war fest uud schloß still. Die Kaltenbach'sch« Affairr be schäsiigt uoch immer die Börse. Da- Roihschild'sche Lonsortium hatte die Egyptcr noch nicht übernommen, da über den Kaufpreis Differenzen existirleu. Nach französischen Gesetzen siud übrigen- our Tifferenzgeschäsle und solche Papiere klagbar, welche im Parquet gehandelt werden, uud da- sind Rio Tiulo nicht. Au- London lagen Broker-Depeschen vor. denen zusolgc Herr Gustav Kaltenbach seinen dortige» GeschäslSvermittlern der Stock Exchangr, tselche, aus dir Kunde seiner Pariser Insolvenz hin, zur Executirung seiner alldort schwebeadru Börseu-Engagemeull sofort geichritten waren, die Nichtanerkennung der ohne seine ausdrückliche Ordre sür seine Rechnung gemachten Abschlüsse, kurz uud bündig nolificirt. — Der Pariser Eoulisjenmorkt hoffte, daß bi« Montag die Uebertraguog der egyptischea Position Kaltenbach'» an die Gläubigermasse ersolgt sein werde. London war fest. In Wien übten die Nachrichten über daS Befinden de» dkuiichcu Kaisers eine verstimmende Wirkung aus die Trudeuz der Borbörse, und da überdies Gerüchte osficiüser Journale Uber neuerliche Truppen bewegungen an der russischen Grevze Vorlagen, so vollzog sich daS geringe Geschäft in recht flauer Haltung. Die Conrie sind merklich zurückgegangen, und der Verkehr ist gaaz lustlos geblieben und hatte ohne die Verkäufe sür Berliner Rechnung noch geringere Ausdehnung erlangt. Baluten haben sich elwas versteift. An der Mitiagsbörse herrschte GeschästSstille; die Louise blieben ohne wescnlliche Aenderung und neigten eher znr Festigkeit. Credit 27130 Aus Berlin wird geschrieben: Die neue Woche beginnt >,i einer ab.oartcndeu Haltuag, die politischen Nachrichten gaben keinerlei An regung zn einer Bewegung und bliebe, aus die Conrie ohne Ein sluh. Dagegen werde» die Meldungen über das Befinde» des Kaiser« viel besprochen und gaben ihrerseilS noch Anlaß, die Zurück lialtung der Speciilation zu verstärk»«. Die Lourse von Credit und Eommandit nolirten «iedriger, letztere wäre» zeitweise stärker an ge boten. Deutsche Bank und Berliner Handel ziemlich fest. Für Dcmiche Bahnen war matte Haltung vorherrschend, Mecklenburger und Lübecker stark ongebotru. Oefterreichische Bahnen sehr still und Kleinigkeiten niedriger. Boa Schweizer Bahnen waren Nordest und Gotthard matter, während sich di« übrig«, behaupten konnte». Bergwerke bl eben sost unbeachtet, aber die Lourse wäre, ziemlich seft. Russische Weribr hielten sich aus dem Sonnadeud-Nivea«. Ungarn und Italiener schwächer, sür Egypter zeitweise etwas regere« Interesse. Im spätere» Berlins« ließ die «nuaierdrochene Geschästsftill« ket»» be. stimmt ausgesprochene Tendenz imn Durchbruch gelange,. Di« Schwankungen gestaltete» sich aus allen Gebieten über»»« gering- sügig, nur aus dem inländischen Eise»d«hna«tie»markt erreichte da« Angebot sür M-ckleiiburger und Lstdeck-Buchener während der »weiten Börieniiälsle größere Dimensionen, während sich umgekehrt snr Ost preußen bei steigenden Conrie, lebdaii» Kanlluft entwickelte. Aa«. ländische Fond« waren sehr still, russisch« Sende dnrch Realisirunge, gedrückt. I, Moatonwrrthe» ruhte der Verkehr nahe«, vollständig. Credit ISO»,, (140»/^, Fra,,ose, 86'/. <86'/Z, Lombarden 34',. (34'/,). Deutsch« Bank 164'/, (da.). D'scoao - Commandit 192V. (193). Mainzer 100 (1«?<^, Marienbarger 52'/. (32*/,), Ostpreußen 69'/. (67',.). Mecklenburger 12»»,. (130»/.). »alljier 78'-. ,79). Eibethal 68'/. (68'/^. Doxer 117»/, (1I7>/^. Gottdard 124'/. l12L'/^. 1880» Rnsft» 78',. (7»,A stoische «We, 177 (177'/I, Ungarisch. G^br«tte 78»,. l KalEner S» Sana 90»/. (da.), Dortmiwd» 8»,. (da). Bir»«tagr ^' Vie Uaareuaiissudr aus Leimia-Aera nalk I !?'Eerium angebotene BerthellungSsumme von s,833,200 . Vd». uuo L-rtzk-Ig UUU) I sftz, auqenjälligen Widerspruche mit Dem. wo» die Nordamerika t« 4. Quartal 1887. Lelpzig. 10. Jannar. Die Aulfnhrlisten ergeben für da« ain 31. v. M. avgelaosrae Vierteljahr folgende Werth«, dir da« Vorjahrqaartal um fast 17 Procent übertresiea. 1) Wollene Kleiderstoffe 187,373.36 Doll. 2) Bücher und Zcilschrfften 109.60030 » 3) Rauchwaare» und HLati 80 886 31 - 4) Borsten 75.071B6 . 5) Wolleagarne 74,ELZ « 6) Ledrrbandschuhe 69,717 37 » Musikaliiche Instrumente, Fflz .... 47,843.49 » Aetberische Oele und Ehemikalien . . . 4l.972.14 > Wollene Tischdecken. Vorhänge .... 38,815.80 « Spitzen und Besätze 33,90809 « Matchiueo 24.683.3? . Gedruckte Mustkaliea 21.738.19 « Pflanzen und Sämereieu 14.054 31 » Lbromo« und LuxuSpa-ier 9 8M.19 » «erichiedeues 8 639 68 « 16) Fruchtsast 7,835.96 « 17) Droguru 7,429 09 ?) 8) 9) 10) 11) 12) 13) 14 1b) 7,150.78 . 7,10304 » 3.716 83 . 4.789.73 . 2,999.14 . 2.465.01 . 2.116.73 . 1,520 03 . 657.05 . 888,241.07 Lall.' 760,540.79 . arden und Tinte» 19) Porzellan .... 20t Elsenbeinknöpse 2l) Holjstaub (zur Lapeteusabrikatiou) . . albbaumwollene und seidene Daareu . Schuhbeftandtheile Optische und wisseuschaftliche Jnstrumrute Galvanos Baumwollene und wollene Handschuh« Summa 1886 im gleichen Quartal . . 1887 mehr 127.700 W Doll. An dieser Summe ha» Leipzig einen Authril von 661,406 66 Dollars, und Gera ist belheiliat mit 226.834 41 Doll. Miiidrrbeträge gegen da« Quartal de« Vorjahres lieferten die wollenen Kleiderstoffe, die Rauchwaarea und Häute, die Farben uud Tinten, die LhromoS und Buntpapiere, die Musikalien, die baum wollenen und wollenen Handschuhe, das Verschiedene. Letztere Rubrik wurde dadurch redncirt, daß man mehrere namhafte Posten als be sondere Rudrike» zum ersten Male anfnahm, z.B. Holzstaub (kloclcr), Elseubeinknöpse, Schohmacherartikel ,c. Die übrige» bekannte» Ru- brikea zeigten höhere Beträge al« im entsprechenden Quartal deS Vorjahre«. Vermischte«. Leipzig, 10. Januar. Deutsch« Reichsbank. Daß der Ao-weiS der Deutsche» Rrichtbank sür die erste Woche de« lausenden Monat« die Spuren der geliudeu Anspannung, welche durch den Jahreswechsel eiagelretea war. bereit« verwischen werde, konnte mit aller Bestimmtheit vor- auSgesehen werden. Während dem Mckallbestand bereits wieder 12,740,000 ^l (1887 6,807,000 ^l) zngeflossen sind und ebenso die Bestände vou ReieüScaffenscheinen uud Note» anderer Banken nm 444,000 ^ll resp. 740,041 zugenommen haben, verminderten sich die «eckisel um 32,483.000 (1887 : 44,998.000 ») und die Lombardsorderungen um 20,732,000 .41 (1887: 10.900,000 >1) Es hott« die- «ine Abnahme der umlausenden Notea um 38.938.000 » 0887: 13,030.000) zur Folge. Boa den sonstige» vorgekommeaen Veränderungen, welche der diesmalige Statu« auiweist. sind noch zu erwähnen, daß die sonstigen Activen um 3,598,000 und die Biroverdindlichkeiten um 3,347,000 .4! (1887: Zunahme 3,065,000.41, resp. Abnahme 16,306,000 ^!) zurückgegangen sind. Die ftenersreie Notenrrserve, welche sich am 31. Deccmbec aus 61.235 Millionei, Mark stellte, erhöhte fick» aus 114,097 während im Vor jahre dieselbe um 18,474 Millionen Mark überschritten war. Die Abundanz de« Geldmarkts Hot sich ia der erste» Januar-Woche i» einer Weise gesteigert, daß die Zinssätze in eine rapid weichende Richtung gedrängt worden sino und hierdurch selbst die kühnsten Erwartungen stbertrofsea werden. Die disponiblen Cavilatten drücken in einer WOie aus den Geldweitb, daß, wenn die Unieknebmimgs. tust nicht bald erheblich wächst und der Bedarf sich nicht vergrößert, man ein Znrückgehen der Zinsrate ans ein bisher »och nicht erlebtes Niveau zu gewärtigen hat. Ist eS doch schon «ine ganz ungewöhn liche Erscheinung, daß die Deutsche Reichsbank in der Lage ist, jetzt Wechsel ia offenem Markte mit 2 Proc. anzukanscn, während der PrivaidiScont an der Berliner Börse aus 1'/, Proc. zurückgegangen ist. KammgarnIpinuereicn. An der heutige» Börse machte sich sür die Actiea von Kammgarnspinnereien regere Nachfrage bcmerklich, welche mit der Angabe in Zusammenhang gebracht wurde, daß im Geschäftsgang der Kammgarnspinnereien neuerdings eine wesentliche Besserung eingetreien sei, die voran-sichil-ch in nächster Zeit weitere Fortschritte machen würde. — 1887er Tividcndenjcheine der Kamm qornspinnerei Slöhr «c Lo. wurden mit 12 Proc. gesucht, ohne daß sich aber Abgeber saadru. *— Leipzig-Gaschwitz-Meuselwitzer Lisenvahn-Ge sellschast. Seiten» des Vorsitzende» de- AusslchtSratheS und der Liquidatoren ist eine Pclitioa an die StSodkvcrsammlung beider Kammern de« Königreich« Sachsen gerichiet worden, welche aut den Berich» der Finanzdepatotion der Zweiten Kammer znrückgreist. welcher all leitende« und maßgebende« Motiv die für den Staat allgemein anerkannte moralische Brrpstichtuna dervorhedl. daß den Aktiv- uaireu ein dem für die Anlage ausgeweodclea Lapilal oder dem der jenigen Herstellungspreise entsprechendes Gebot geiban werde, müsse. Ju Uebereinftimmung mck solcher Molivirung de- TeputationS-An- irage« in dem den Mitglieder» beider Hohe» Kammern vorgelegenen gedruckten DepulaiionSberichte Hot der Herr Berichte, statter der Depmation da« Princip, nach welchem die Abfindung-lumme zu brmeffeu sei. unmittelbar vor der Beschlnßsaffang in Zweiter Kammer am 22. Februar 1886 nochmal« dahin beftütig», „daß der Staat sei« Macht uicht mißbrauchen soll» uud also da« einzig Richtige sei, daß mau de» Leute» da« ersetze, waS »hatsSchllch ausgewendet worden sei." Damit sieht uu» oder der m>» 3,176M9^l bezifferte Aulageeavilal aufwond in ebenso unlösbarem Widerspräche, wie die von de», köaizl. Jlaauzmiuisterium sür dir Actiouaire berechnete Lertheilangsiumme von 3,853,200 Für dir Anlage, wie sie iu da« Eigeathum de« Staate« übergeben sollte, waren nuu nicht 5,176,800 >1. sonder» 5.483H48 ^l ausgeweadet wnrdea durch 3 900.000 ^l Aclie»kapital, 1,500,000 » PrioritätSanleih« uud 83,343 o«< ansaesparte» Be» tt^dSüdersGufi« in de» Refervefnud« znr freie» Versügung ftr dia IikWI« GeHuWeur CUPi-nkeeferue. Dir von Ham IVuegl, 4l aber Hoben Kämmern nach der in keiner Weise de-avouirten Motivirung des gedruckten DepuiaiionSantrcqeS den Actionairen in allen Fällen ge währt wissen wollten, lediglich mit dem Actiencapitale ein und laß! sowohl di« von der Prioritäisanleihe durch die Gesellschaft amorti- sirtea 90,000 ^!, al« den Bestand de« ReiervesondS mit 83.348 ^i, demnach »inen in die Anlage verwendeten Aufwand von 173,348,4i ganz unberücksichtigt. Die Petition an dir Ständcveriammlung geht also dahin, da- königl. Finanzministerium ausdrücklich ermächtigen za wollen, der L-quidationSmaffe der Gesellschaft den oben nach- gewiesenen, den Beschlüffen Hoher Sländeversammlung thatsächlich eol'prechenden Mehrbetrag de« sür die Anlage ausgcwendele» Ea- pitaleS ia Uebereinstimmung mit der ausdrücklichen Molivirling mehrbezoqenen DeputationSantrageS zur Auszahlung bringe» zu lasten. ,3 Adurf. 9. Januar. DaS sür den Vau einer Eisenbahn von Adors über Roßbach nach Los unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermeister Kämnitz in Adors bestehende Lomitö zeigt jetzt eine ganz besondere Rührigkeit, wie die» auch die am 8. Januar in Schöneck staltgesuiidtne Sitzung bewies, welche von Lerireicri, nuS Roßbach, Bad Elster, Adors, Schöneck, Schönhaide und Eibenftock beschickt war. Es wird in den nächsten Togen eine aus vier Heere» bestehende Deputation nach Dresden gehen, um die eingereichtc» Petitionen bei den hohen SlSndckammcrn und dem königl. Finanz- ministeriuni zu befürworten. Große Thäligkeit entfaltet das Eomilü jetzt bei Beschaffung der Unterlagen sür die RenlnbilitätSbcrechnung der Linie, welche gegenwärtig von den Ortschaften von Hos bis Roßbach vorliegen und überraschend günstige Ergebnisse gcliesert haben, hauptsächlich waS den Güterverkehr anlangl. der vvn Hos ans naturgemäß der Linie zugetührt werden muß. Noch bessere Ergebnisse erhofft man von den Erhebungen au« den Ortschaften an dkr Linie Adors di« Aue. sür welche diese neue Bahn eine de- deutend kürzere Linie sür ihren Exporthandel nach Cüddeutschland werden würde, z. B. sür Markneukirchen, klingevlhal, Brunndöbra, Schönhaide, Eibenstock. EarlSseid, Ane, dann für die Kohlenwerke i» Lugau und sür die Braunkvhlenlagcr in Falkenau. Die Linie ist kürzlich durch Herrn Ingenieur Urban in Berlin neu »raeirt worden und verspricht dieselbe ganz besonders günstige Bahnhofs- anlagen für dir Orte Roßbach, Ebmatb, Tiefrnbrunn. Posseck, Reg- nitzlosau und Hos. In letzterem Orte käme der Bahnhos direct neben die an der OelSnitzer Straße liegende» Häuser. *— Saal-Eisendahn. Die am I. Oktober v. I. begonnenen speciellen Vorarbeiten zum Ban der Seitenlinie „Orlamünde- Pößneck", zu welchem Bchufe in Freienorla ein Bauburea» errichtet ist, sollen am 1. Februar c. eingestellt bezw. ausgelöst werde». Als Grund wird angenommen, daß der zur Erlhcilung der Concession erforderliche Staatsvertrag mit den Letheiligten Regierungen infolge der bestehenden Differenzen der Meininger und Rndolstüdier Tinals- regiernngcu nicht abgeschlossen werden kann. Voraussichtlich wird aber daS jetzige Hiiidcrinh bald behoben sein uud dann mit frischen Kräften die Sache wieder ausgenommen werden. —b. Letzesten, 9. Januar. Eie brachten vor einigen Tagen eine Notiz über die hiesige Schieseri n duftrie, in welcher unter Ander», gesagt war, daß di- hiesige Schirseiinlttistrie schon seit Jahren N o lh leide, da der Preis sür den Schiefer viellach nicht die GcwiiinungS kosten decke n. s. w. — Erlaube» Sie mir eine kurze Richlrg stellung in dieser Sache: In Wirklichkeit bat die Lchiescuiiduslric der hiesigen Gegend von Jahr zn Jahr sich gehoben, ganz b, sonders durch die seit zwei Jahren nach hier sülircnde Bahn, die eine ganz bedeutende Dividende crgiedt und, weil sie fast »ur Schiesc» iranSport ha», allein schon Beweis genug sür die Zunahme der hiesigen Industrie ist. Während srühcr eine größere Anzahl kleinerer Werke hier bestand, ist gegenwärtig daS Hauptgeschäft durch Ankau dieser Werke säst gänzlich in die Hände vou nur zwei Besitzer» ge kommen. Der Gewinn nulürlnh mit. Ein« dieser Hauplivcrlc per sendet allein jährlich ungefähr 500.000 Lcnlncr und dringt dem Staate sür Schieserabgabe jährlich gegen 25,OMein. Daß die noch bestehenden kleineren Werke nach und nach verschwinde», liegt ia der Natur der Sache, und eS erklärt sich damit die Angabe inJhrerRoliz wrgen BeiriedSeinstellnng des Bruch-» Bären stein. Bo» einer Nothlage der Industrie ist keine Rede, und daß der Gewinn noch ein beträchtlicher ist, weiß die hirsige Gegend am beste«. Verkitt, 8. Januar. DaS jetzt erschienen« Novcinber-Hest der deutschen ReichSstatistik enthält eine Ucbersicht der Brau»twein- brennerei und Branntwcinbcsteuernng >m deutichen Zoll gebiete, allerdings mit Ausschluß Bayerns, Württemberg« und Badens, sür das Rechnungsjahr 1886—87. Tie Zahl der Brennereien, die >m Betriebe standen» betrug darnach 30,173 tun Vorjahr 33,892). Die Abnahme trifft säst ausschließlich solche Brennereien, welche nichtmehlig« Stoffe verarbeitete». Was nu» die Erzeugung betrifft Io blieb sie ganz bedeutend gegen das Vorjahr zurück, weil „ach der Ansicht des statistischen NniiS die Bctheiligtcn »üeizeugt waren daß eine Besserung de» Spirilusinarktes nur dnrch eine wescnlliche ErzeuguagS-Vermindernng zu erreichen sei, und infolge dessen durch Vereinbarungen barans hingewirkt wurde, eine allgemeine Einichran kung des Betriebe- der deutschen Spirttu-sabrikcn herbeizuslihren Bekanntlich hatten diese Bestrebungen nicht den gewunichien Ersah, bewirkten aber eine Berniinderung der Steuereinnahme, welche letztere inSgesammt 57,188,552 einbrachie (gegen 65852,238 ./t de» Vorjahre«). Rechnet man davon die Vergütung sür Aussuhr und technisch« Verwendung mit 14,895,094 ab. so »lieben aus der Branntweinsteuer 42 293,458 D e llebergaiigs- und AuS- gleichungSabgaben iür den au« Sübdeulschlond und Luxemburg ein- geführten Branntwein betrugen 102.492 >l. wozu der itingangSzoll sür eingesührteu Branntwein kommt, sodaß die Geianimtciiiiivhme an« dem Branntwein 46,005,296 <4,087,048 weniger als im Vorjahre) betrug. Ans den Kops der Bevölkerung komn» rin Rein ertrag der Branulweinabqabe von nur 1.23 (gegen 1 35 »» Vor- jahre). Ueberhaupt war noch in keinem der Vor>ahre bis 1872 zurück der Kopjertraq der Branntweinabgaben so gering wie im letzten RechuungSjahre. (K. Z.) *— Die starke Zunahme des Vaarvorrathe« der Reichsbank in den letzten Jahren wird an« Anlaß der JabreS- Übersicht von ollen Seilen mit Vesriedigunq conftatiit. Seit Ende 1834 bat sich, trotz mancher im Lause der j)cit Vvrgekoninienen Schwankungen, der Vaarvorratd jedesmal ain JalircSschluß de- trächilich höher gestellt als im Iadr »orher: von Ende 1886 lus Ende 1887 ist er von 669 Mill. Mark ans 766 Mill. Merk, also um 97 Mill Mark gestiegen. Ta d e Zunahme nach Lage der Verbällnisse im Wesentlichen al« eine Bermebrung de« Goldbestände« anzusel^n ist. s» sprich» selbst da« Berliner Organ der «imeiolliften die Ucderzeugung aus. daß man bei so stark gewachlenem Gold- vorraty uugunsttgen Eventualitäten mit Rabe »ntgegeniehen könne. Dresel Unheil, welche« ;a auch nur die von den Freunden der Goldwährung ,mm«r vertretene Anschauung bestätigt, ist unzweiiel Heft richftg: nicht richtig oder ist r«, wenn tzo» Wachten de« Bear- vorrath« vorzugsweise den Anstrengungen der Reichsbank zuge« schrieben wird. Daß Gold einem Lande zuströmt oder von ihm weggehk, ist einiach die Folge de« Wechlelconrse«, der bedingt, daß HinaiiZsendung fremder Wechsel gegen Bezug von Gold einen, wenn auch steiS nur minimalen, Nutze» bringt oder umgekehrt. Diesen WechselconrS macht aber weder die Reichsbank noch sonst eine wie immer hochstehende Behörde. Er ist da» elementare Ergedniß der Gelammibewegung deS Weltverkehr», welche ebenso wenig lenkbar ist wie die Bewegung von Wind und Wolken. Die Reichsbank kauft auch kein Gold im AuSlande, sonder» die« besorgt die Geschäftswelt aus dem Wege der von der agrarischen Weisheit als bösartige Teuselei verfolgten Arbitrage. Die Bank übernimmt von diesen Geschäftsleuten da» Gold, da» sie ihr in» Hon» bringen, und sie muß es ihnen zu einem bestimmten Preis abnehmen. weil das Bankgesetz eS ihr vorschrcibt und dadurch allein die Erhaltung des richtigen Niveaus de« MelallninlauseS verbürgt ist. Innerhalb der Grenzen deS Bank- »nd MnnzgesctzeS, deren richtiger Ber- anlaguiig daS wahre Verdienst -»kommt, Deuischland» Goldverkehr aus solide Ginndlagen gestellt zu haben, kann sich die Bank darum nichts drsto weniger verdient machen, hauptsächlich indem ie Fehler vermeide» und nebensächlich, indem sie gewisse kleine Erlcichlerunge» bei der Praxis der Uebernahme und Abgabe dH zu- und ai'slicßenden Golde« gewährt. Die Vermeidung der Fehler liegt t» der Kunst, d:e richtige Diseonlopotitik z» verfolgen, dem Markte keinen niedrigere» und keinen h-here» Zinssuß aoszuzwingea als einei'i natürlichen Gang entipricht — ei» Fehler, t» den die fran- Ssische Bank ojt vcrsallt und den die italienischen Banken zum Schaden der Währungsverdältniffe ihre» Landes neuerlich nicht zu vermeiden gewußt haben. Wenn der deutschen Bankleituug die Sc- rechligkeit widerfahren soll, daß sie hierin stet- correct zn handeln bemüht gewesen, so wird man gewiß keinen Widerspruch erheben. Gleicher Weise hat sie im Lause der Zeiten gelernt, gewissen Schwer - Llligkeilcn im Puricte ber Ueberoahine von Gold und der nicht »linder wichtigen Abgebung desselben zu entsagen, obwohl »och jetzt hier und da Klagen auslauchen, daß nicht alle wünscheuSweNhen Erleichterungen gewährt würden. DaS wahre Verdienst der Reich«- bankleilung liegt aus dem Gebiet de« Giroverkehrs, und hier kann man ihr volle Aneikcmiung zukommen lassen. Diese Anerkennung oll auch nicht geschmälert werden durch die Erinnerung aa den großen Fehler» der unter Assistenz der Bankleitung durch die Ein stellung der Süberverkäufe in der denlschen Währungspolitik gemacht worden ist. *— Zwischen den Bereinigten Staaten von Amerika und Spaoien besteht bekanntlich seit längerer Zeit ein vorläufiges Abkommen, nach welchen« den aus nnicrikaniichen Schissen nach Luda »nd Portorico eingesührten Waaren jedweder Provenienz die Voriheile der Verzollung nach der dritte» Loiumne de« dortigen Zolltarifs zu gewähren sind. Dieses Abkommen, welche« ursprünglich nur ans kurze Zeitdauer getroffen »nd demnächst wiederholt Ver längert worden ist, wurde durch ein in Washington unter dem 21. September 1887 unIrrzeichnetcS Protokoll auch aus die Philippinen und alle andcren der Krone Spann» gehörigen Länder mit der Maßgabe ausgedehnt, daß amerikanische Schiffe, ivelch, Erzeugnisse der Vereinigten Staaten oder eincS anderen fremden Landes »ach den spanischen Besitzungen einsührten, dieselben Tonne», gebühren und Abgaben zahlen sollten wie spanische Schiffe und ihre Ladungen. Diese« Berhältniß, welche« zunächst blS zum 31. Deccmber v. I. Giltigkeit halte, ist nunmehr durch ein zu Madrid vereinbartes Prviokoll bis zum 30. Juni 1883 verläogert worden. — Ta Deutschland in den ipanischcn Kolonien die Nechlc der meistbegünstigten Nation genießt, so kommen die den auicrikonischen Schiffen gewährten Vergünstigungen auch der deutschen Flagge zn Gute. -ft-s- Böhmisches Brauhaus In Berlin. In Nr. 358 ist von sachvcriiandiger Senk eine Berechnung augestell», au- welcher hervorgehl, daß daS Böhmische Braubous eine wesentlich höhere Dividende als die 12'/, Proc. von 1886 jetzt vertheileu kann. In der Thal schätzt man, daß der Gewinn nach genügenden Ab- schreibn.igeu zn 18 Proc. Dividende ouSreiche, trotzdem wird die Direktion nur 13 Proc., höchstens 14 Proe. in Vorschlag bringen und den Rest von ca. 200,000 im Geschäft zurück behalten. E" «st ganz in der Ordnung, daß die Brauerei hinlänglich mit Mitte!» auSgestattct wird, um Gerste, Hopicu uud Feuerung gegen Baa>- zahlung kausen zu können; in der That baden die Actionaire eS sich zu diesem Zwecke ruhig geiallen lasse», daß alljährlich ein bedeutender Theil des Gewinne« ei,behalten wurde. Seit etwa drei Jahre» handelt c« sich iudisseu nicht wehr um Beschaffung der näihigcn Betriebsmittel, sondern die Actionaire wurden in der Dividente verkürzt, uni LonsotS und Hypotheken zu kaufen resp. zu amortisn,u. d. h. nm den Geldkasten mit Papieren zu füllen» da im Gciwa'!- selbst daS Geld absolut keine Verwendung mehr fand. Im Jahre 18? - sind den Actionaire» ca. 4M,OM >4 zurückbrhalien und u ü, cn> einziger Pfennig davon konnte zum Geichäftsbctrict benutzt werden; vielmehr ergicbt ein Vergleich der Bilanzen von 1885 lind 1886, daß die Effecten, Hypotheken i, d Aniorlisation und da« Bankier-Guthnben von 1.3 aus 17 Millioi i- Maik, also genau um diese 4M,OM ^4l gewachsen sind. Die Actio»»» machen ober em erbärmliche« Geschäft, wenn sie zum Ankäufe vo.i Elieeltii ivare.i; dieje geben nämlich kaum 4 Proc. ZiuSertrag, davon beziehen Direktoren und AussichiSraih zunächst 17 Proc. Tantieme», so daß die Aelionairc nur knapp 3 Proc. sür sich erhalten. Pen den 1.7 Millionen Mark beziehen also, wenn wir 4 Proc. Erlr. g annehineu, Direktion »nd AuisicbtSrath 10,560 jährlich Tautiöm: und die Actionaire erholten 57.440 ^l, d. h. 3'/, Proc. sür sich. T. mit Sicherheit anzunchmen ist, daß jeder Arnonoir das Geld dir! bester verwenden kann, und da die kolossalen Tant-öme» zur kleinen Muhe des Eoupon-Ad'chneiden« in keinem angemeffenea Verhiliinsic stehen, so wünschen die Actionaire, daß ihnen sorion der ganze JahreSgewinn, wie eS das Stoiut vorschreid», unverkürzt anögezohit werde. Eie haben hierzu ein ReL» und die Mock», da e« Sache der General-Veriammlung ist, die Dividend« sestzustellen. Hierzu ist nur nöihig. daß die sächsii-tien Aciionaire sich ohne Ausnahme aus der bevor siedenden General-Versammlung vertreten laste» »nd unbeirrt ftir eine angemessene Dividende stimmen. —Einzeiac kaufmännische und Jndiistrie-Fachblättter beschäs. tigea sich eingebender mit einem Vortrag«, den Rechtsanwalt l>r. Grelling in Berlin lm dortigen Verein der dentschrn Kauslevte über „vetrng und kaufmännische Anpreisungen" gedosten bat. Allein der Vortrag bietet nicht' Erhebliche» dar, was nicht schon niehrsnch in der TageSpreffe beiprochen worden wäre. Wer dem verkehr«lebea nabe steht nnd sich praktisch za iusormirea die Gelegenheit wahrgenomme» hat. wird qestehen müssen, daß die an Betrug grenzenden kouiminniichen Anvrriiuugen einen Krebs ichaden bilden, der dem Berkäuier daS Reoammöe schädigt und den Känter mißtrauisch mack». E> 8> daraus leicht ersichtlich, daß de- trügerisch« «»Preisungen van Waaren ,n ihren Folgen für da« Ber- ketzrSleden verderblich sind; name»ilich der Drtailhandel hat darunter >!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder