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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-13
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1888
- Autor
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1eßl»t»ri> lkutzsche, r. DrrSder nd Blumen- mplatz 13. 8. i. nstraße 11. aße. u-Aburg. k zu Wcisri» Zürzburg. ' Hof. -ut. i. ilbroun. »stempek Eksch»i«t täglich früh 6'/, Nhr. lirdartioa und Expedition Johaunetgaffe 8. Sprechstunteu -er Nr-artio». vormittag« 10-IS Uhr. Nachmittag« b—S Uhr. UM »M ML,«»« «in,«t»ii»iei M-»,icrw», Net»c««n mch» rerttadllch. tu l »»«Uhmr »er s», »t« nichMol»«»« Mu»««r hetztmmte, I »ser «te ,» «pchentape» »t« 3 Uhr Rach„ttt«D«. «»G«»- unhArstta««, früh bis'/.9U»r. 2« de» Filiale« für 2ns.-^>nah»e: vtt« Alk««» Universität»-raße 1. Von»» Lischt. Katharine, str. S3 pari. u. Königsplatz V. nur bi« ' ,3 Uhr. UchMtr.TMblaü Anzeiger. Organ für Mit». LocalaeMMe. Sandels- unUcschaftsverkehr. Abonneme«t»pre1» vicrlesjäbrlick 4>/, Mk. incl. Bringerlodn .'> M.. durch dir Post bezogen 6 Mi. Jede «'„zeliie Nummer 26 Pi Belegepemplur 10 Pi. Gebühren nir Extrabeilagen (in Tageblatt Format gesalzn ahne Postdesördeziing lei M!. «tt Posibcsörderung 70 M!. Inserate öbespaltene Pctitzeile SO P-. Größere Schniten laut ni-si Preisvrrzeichmll Tabellarischer a. Ziffernsatz nach Höhen» T.:rs. tikklamen -»Irr dem Nedacti onSstrich die 4gespalt. 8erl« 50Ps.,»vr den Familienaach richten die Sgelpallene Zeile 40 Pi. Inserate sind stet« an die GrprSitton zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung s>r:i->numvrii»to oder durch Post- Nachnahme. HZ IS. Freitag dm 13. Januar 1888. 8L. Jahrgang Amtlicher Theil. > VeluiniilMchmig. Wir haben beschlossen, in diesem Jahre die Hanptschleuße der -k»rdstrache, zwischen der Kreuzung der sogen. Ringstraße und Keiislraße, die Hauptschleuge de« kpeter-kir«hh»f-, und di« Hanptschleuße in der KohleastraO«, Zwischen der Bayerischen und Hohen Straße, neu- bez. umzubauen. Unter Bezugnahme aus unsere Bekanntmachung vom 10. März 1881 fordern wir die Besitzer, bez. Verwalter der an gedachte Straßen bez. Straßentheile angrenzenden Grund- stit« zur Anzeige darüber auf. welche Privatbeischleußen zur Ableitung der Trans- »der Fallrohr», Küchen«, Wirthfchast«» wäfirr und dergl. au« diesen Grundstücken neu hrrzustellen oder umzubaurn sind. Auch sind etwa beabsichtigte, die bezeichneten Straßen berührend« Arbeiten an den Pnvat-Ga«- und Wasserleitungen vor der mit den eingang-genannten Arbeiten bedingten Um« Pflasterung au«zusühren. Ä« Falle der unterlassenen Anzeige haben die Säumigen auße» der Einziehung einer Geldstrafe bi« zu 80 Mark zu gewärtigen, daß die obigen Herstellungen an Privatschlrußen von Rathßwegen aus ihre Kosten au«geführt werden. Leipzig, am 2. Januar 1888. Der -latb der Stadt Leipzig. Vr. Trünvlin. Lohs«., Hch-Auclion. Mittwoch, den L8. Januar «o., sollen von vor» mittag« g Ubr an auf dem diesjährigen Mittelwaldschlage in Abih. 9 und lO de« Durgauer Forstrevier» zwlschen der Fiulbrinne und dem Hundewaffer an den Milttatr» schte-stände» ISO starke Abra««haasen 250 » Lavahaufe» und »50 Bund Dorchn unter dea im Termine öffentlich au-hängenden Bedingungen und de, üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. A»sa««enka»ftr auf obigem Schlage. Leipzig am 2. Januar 1888. De« Rath» Forstdeputation. Verüeiger«ns. Govuadeud, deu I«. Januar d. I., vormittag» 10 Uhr soll IM Hofe de« allen Johanni«ho»pital» el» Marstallpferd (GtufpLnner) an den Meistbietenden gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Leipzig, den 4 Januar l888. Dt« städtische Oekonovrte-Jus-ection. Holjauclion. Mittwoch, den AS. Ja»»«» ««., sollen von vor» mittag« 9 Uhr an di» auf dem Mittelwaldschlage in Abth. 22 o und in der Totalität de« Eonnewttzer Forst« repter« ausbereitrten Hölzer, al«: ca. IS Rm. Eichen» « 8 - Weißbuchen« » 4 « Ahorn» » 20 « Rüstern» » t « Ellern» und « 12 « Linden» sowie » 85 starke Mbrannehaufe» und - SO Hausen SchlagretHtg (Langhaufen) unter den im Termine öffentlich aushängenven Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zasawwenknnstr an der Paniglbrücke in der Linie bei Eounewitz. Leipzig, am 11. Januar 1888. De« Math« For-deputattou. HolMction. Freitag, den A7. Januar t888 sollen von Vor mittag« » Uhr an auf dem dleSjädrigen Mittelwaldschlage in Abtheilung t8. im sogenannten Lentzschee Holze, dicht an der gro-en tkiche im Forstreviere Bnega», 120 starke Abraumhaufen und 40 starke Langhausen unter den an Ort und Stelle öffentlich aushängenden Be dingungen und der Üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: aus obigem Schlage. Leipzig, am 10. Januar 1888. De« Rath» Forst-Deputation. Höhere Schule skr Mädchen. Anmeldungen zur Osterausnahme nehme ich von Mittwoch dea 18. bi- Sonnabend den St. Januar von 11—IS Uhr an. Geburtsschein, Jmpsjchetn und Schulzeugnisse bitte lch mttzn- bringen. Leipzig, de» 12. Januar 1886. vr. W. Nöldeke. Die Sparkasse der Gemelud« Möckern expedirt an jede« aus einen Wochentag fallenden Dienstag und Krrttag von Rachmttta, 3—« «tzr and verzinst die Einlagen »ach drei nab ein drittel Procent. Möckern, am 11. Januar 1888. Ser Nemetnderetz. Schobert. HO«»" (Freyburg). io»d»r> (Bahnhof Nauinburg o. Weißeofel«) Brennschettr Der Inhaber de« von unser« II. Filial al» abhanden gekommen augezeigten Jnterim-schein» über da» Sparcassen- vuch Serie II Nr. 142,206 wird hierdurch ausgesorvert, denselben innerhalb drei Monaten und längsten» am 15. April 1888 an die unterzeichnet« Anstalt zurllck- zugebea oder sein Recht daran zu beweisen, widrigenfalls der Spareafsen-Ordnung gemäß dem anqemeldeten Verlust träger, nach erfolgter Beeidigung seiner Anzeige, da« Buch au?» gehändigt werden wird. Leipzig, den 11. Januar 1888. Die Berwaltnngde« Leihhaus«« »ud der Sparcaffe. Die Inhaber der al» verloren, vernichtet oder sonst al» abhanden gekommen anaezeialen Pfandscheine 1.1t. V 8859 14712 17251 17252 32244 33245 33246 33247 44479 75474 83202 87221, Vit. V «71 1591 5937 7153 8807 21982 28747 30356 36755 4lI75 41702 419lt 48687 51027 58964 60538 60539 60541 61433 6>467 Ü198S 61990 62854 68968 70126 70386 7>549 72938 76Z23 76635 76639 76859 77314 81445 84724 84763 84820 85095 86025 90456 SIS58 werden hierdurch ausgesorvert» sich damit unverzüglich und längsten» bi» zum Ablauf von 30 Tagen nach der auf jeden, der Scheine bemerkten verfall- zeil bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung zurück» «rgrbeu, widrigenfalls der LeibhauS-Ordnung gemäß den Anzeigern di» Pfänder au-gcliesert und die Inhaber der Scheine ihrer etwaigen Ansprüche daraus verlustig gehen «erden. Leipzig, den 11. Januar 1584. Die Verwaltung de« Leihhaus«« und der Lparcaste. 8ir machen hierdurch bekannt, daß di« iür da» Jahr 1888 neu erschien«,»,, Gdretzdüchr, der Sridte Verlt«, rrrsdeu. stal« »nd Ha«t»r> in unserer irimtnalabiheüuna (Naschmarki Rr. I, pan. link«) au-lieqen und dort gegen Erleguug einer Nach» scklagegebstbr von 25 wäiirend der gewöhnl-cheu Geschüsl-stunden vo» Jedermann eingesehen werken tönuka. »tpßig. mn 11. Januar 1888. --«M.'ll.rr-"-«..» Mtzh-lj-verkiiiif au» der >Snt,ltchen vßers-rfteret Aeed»«,, a/U. Tonncr«ta,. den 1». Januar 1888. - Ußr «or«r,» l. Schudbezirk Ech Rotheholz: 16 Eichen mit 9 km. II. Schutzbezirk Groh-Aena (3 km vom Bahnhof Naumburg) Distrikt IS (kalte Lhat) ÜS Eicheu mit?0 ko, S rm Eichen» nutzschelt. HI. Schutzdezirt Wll-dars (Große Probstel) Distrikt 26 (alt 13) 2S Lichen mit 26 üa, 8 Rothbuchru mtt 5 km. IV. Dchutzbezirk Pödeltft (alte Göhle) 1. Distrikt .85 >al» SO) 18 Eicheu mit 40 Ln. 1KS weiß, buchen mit 60 tm, 5 Birken 8. Tota'ltät. 1» «ichen mit 21 Ln. 21 «eibdw'.e» mit 7 5m V. Dchutzdrzi.i Lckleberode, tbeilweise eptrastarke Li«», t. Distrikt 67 (alt 36) 21 Sichen mit 60 km. 39 W.lß» buchen mit 19 ün. L. Distrikt 70 (alt 53) 84 Eichen mit SS km. 60 Weiß, buchen mit 2t km, 23 Birken mit 7 Lu, 2 rm Eichen» nntzschclt. 3. Totalität 56. 62. 68 (alt 4l. 42, 48) 8 Eiche» mit SO km. Frehbnrg a, U., den 6. Januar 1888. Der »Snigltche vßersörftrr. adg,ordneten zusammen. ben sch^tlich ^u^r^ean^ gegebenen Ratbschläge» entgegengesetzt hatte. Wci», man auch ein ^ dem Papst und ^ Äte g^en Quasi- scheinbar trotz'gsie» Ungehorsam« der var wird doch Befehle de» Papste« niemals ^uiie mc . einem vie r Persönl.che Begegnung swischen d'N' ^ x, ^ rgries- der Führer deS ^'nlrnm« .nach ^ bereitet Wechsel« >» der EeptennatSsrag g Beweis dafür. Centrmn/'der Wunsch b-- 'dazu die' LL'g v. Franckenstein sind n.cht ganz unvorber-.t-t erf° gl. eS , iluien vorbereitende Handlung vorangcgangcn. d.rea Man hat darüber gestr.tten. wer der Versasier °"le>> stücke« sein könne, und .st zu dem ^lusie gerommen daß °- Papst selbst r« gewiß nicht a««gearde.tet babe Di« "rhe schast scheint völlig gleichgiltig; woraus eS ankon m . >,. das. Nichtamtlicher Theil. Päpstliche Luiidgebüuaen. Da» Jubiläuui Le» Papstes hat der Welt einmal wieder klar vor Augen geführt, über welche Machtsülle die katholische Kirche gebietet. Die Glückwllnschc. »vrlche dem Papste zuge» gangen sind, beschränkten sich nicht aus die Bekenner de» katholischen Glauben«, denn auch der Sultan, der Schah von Persien und der Kaiser von Rußland haben sich daran be theiligt, eS ist von allen Seiten anerkannt worden, daß der gegenwärtige Papst ein besonder» wllrdiger Vertreter de« päpstlichen Stuhles ist und Laß e« ihm gelungen ist. denselben uzit einem bisher kaum erreichten Glanze zu umgeben. Man erinnert sich dabei de» SchirdSrichteramte» Leo'« XIII. in der Streitfrage der (rarctineninfeln, deS Ausgleich«, welcher im Lause de- ictzlvergangenen.Jahre« zwischen der tä'urie »nd de, preußischen Regierung zu Stande gekommen ist. und der damit in Verbindung stehenden Einwirkung de» Papstes azif die Haltung der CentrumSpartei in der SeptennatSfrage. Bekanntlich wurde bei Aormulirung tz,, Ausgleichs vom 1V. Mai sogleich von päpstlicher Seile geltend gemacht, daß die Frage der Auzeigepslicht »och der Regelung bedürfe, aber e» war zugleich anerkannt worden, daß di« EtaatSregierung in wesentlichen Dingen nachgegeben habe, besonder» in der Frage der Vorbildung der Geistlichen und der Wiederzulassuiig geistlicher Orden. Man hatte sich darüber beruhigt, daß »och keine vollkommene Uebercinstimmung zwischen der aeislliche» und weltlichen Macht erzielt sei. weil ja eine solche überhaupt stet» ein frommer Wunsch bleibe» müsse, und hatte gemeint, die Zeit und die beiderseitig, Mäßigung würden über diese Schwierigkeiten binwcghclfrn. Inzwischen cingetretene Vorfälle haben uns darüber be lehrt, daß der Papst mit dem Erreichten noch keineswegs zufrieden ist und daß wir un» alsbald neuen Forderungen der römischen Euri« gegenüberbefinden werden. Der Papst empfing vor einigen Tagen de» Grasen v. Brühl-Psörten, den Abgesandten de« deutschen Kaisers, in feierlicher Audienz und nahm anS seinen Händrn ein Schreiben de« Kaisers in Empfang, welche» der Abgesandte unter dem An«druck der sreundschasllichen Gesinnungen seine« Austraggeber» für den Papst und al« Dolmrlschrr der Wünsche de« Kaiser«, der Kaiserin und Le» Kronprinzen für «ine lauge Rrgierm>a«dauer de« Papste» überreichte. Der Papst erkannte da» ihm bei vwlen Anlässen erzeigt« Wohlwollen de» Kaiser« dankbar an. namentlich während der Verhandlungen zur Herbeisübrung de» religiösen Frieden»inDeulschlauv, und schloß mit der Wendung, der gegenwärtige neue Beweis de« kaiserlichen Wohlwollen» berechtig« ihn zu der Hoffnung, daß der Kaiser da» begonnene Werk krönen wolle. Diese Schlußwrndung muß trotz oller vorangegangenen Borbebalte wegen der Anzrigepflicht gerechte» Befremden erregen, denn die vrenßilche Regierung und Volk« Vertretung glaubie» mit den der katholischen Kirche genährten Rechte» bi« an vir äußerst» Grenze der Möglichkeit gegangen zu sein, es überwog sogar in sehr gemäßigt denkenden Kreilen die Ansicht, daß zu viel gewährt worden sei und daß die St»at«interesi,n unter Umständen darunter Schaben leiden tonnten. Jetzt spricht der Papst di« Erwartung au«, daß der Kaiser da» begonnene Werk krönn, wolle, also noch weitereZugestäiibnisseHu machen bereit sei. damit Vir Machlsüll» der kaltwlischeu Kirche >„ Preußen »nd dadurch mittelbar in I DrutlchlaNd noch »ine Steigerung erfahre. Mit re» Etkläranß de« Papste« fällt der Empsaug ve» > Frhrn. zn Franckenstein, also desjenigen dentschen Rrich»taz» der Papst seinen Name» unter da» Schnft,li>ck fsscky dat. u,.v d.esc That,ach- .st um so °uss°>>k"V r. weil sic mit früheren Erklärungen dcS Papste» >n Widerspruch steh . »Zur Zeit de» Regierung-antnlt» de» Bayer» wurde die bisher unwidersprochene vcr' breitet, daß der Papst mit dem Zustande d» ka hol,scheu Kirche i» Bayern zusnevrn sei. Encykl'ka vom 22 December 1887 ist da» Skgenthril gesagt. E« heigt darin ausdrücklich, daß die Staalörcgirrung m Bayern ihren durch da» Eoncortat übernommenen Verpflichtungen nicht u> demselben Maße »acl'gckoiuiuen sei wie dir Kirche, und daß der Papst seine Hoffnungen für Abänderung diese» Miß» standeS ans die We.rheit de» Prinz Regenten sehe. Merk» 0'Urdiaerioeise handelt eS sich dabei um dl, Au»b>ldur>g de» 'k>»ruö und um dir Erziehung der. Jugend I» Prenßeii is: 'ritdem-fo-e Ausbildung de« »lern« in ein-r den Wünschen de« Pap'te» entsprechenden Weise geregelt und ,ur Ausführung gebracht worden, dagegen hat der Abgeordnete Wmkthorst schon vor längerer ^eit den Beginn de» Kampfe» um die Schule in Anösicht gestellt. Im Königreich Baven, ist der Einfluß der katholischen Geistlichkeit ans die Schule größer al» in Preußen; in Bayern ist diese Frage durch Eonrordat geregelt, während in Preußen die Schule lediglich StaatSanstall ist. In den polnischen LandeStheilen war da» bisher ander». weil der Religionsunterricht in Len Volksschulen in polnischer Sprache erlheilt und dadurch den Zwecken der katholischen Geistlichkeit in die Hände gearbeitet wurde, weil polnisch und katholisch in diese» LandeStheilen gleichbedeutend ist. Fürst BiSmarck bat stet» großen Werth daraus gelegt, daß die polnische Agitation ver katholischen Geistlichkeit entzogen werde, und gerade diese Rücksicht hatte zur Ernennung de« Erzbischofs Binder al» Nachfolger» de« Erzbischof« Ledochow»ki geführt. ES sollte nicht wieder dahin kommen, daß der Inhaber de» erzbischöflichen Stuhle» von Posen»Gnesen sich al» Fürst-PrimaS von Polen betrachtete. Au» diesem Grunde ist die gegenwärtige Agitation für die Erhaltung respektive Wiedereinführung de» polnische« Religions unterricht? in den Bolkrschulen von größter Wichtigkeit. Erzbischof Tinder steht in dieser Frage aus Seite der preußi schen EtaatSregierung. ober e» könnte doch ver Fall eintretcn, daß sich ollmätig darin eine Aenderung gestaltete. Wenn der Papst findet, daß die Jugenderziehung in Bayer« nicht den berechtigten Anforderungen der Curie entsprechend grhand» habt wird, obwohl er früher da» Gegentheil erklärt hat. dann ist die Nutzauwenbung für die polnischen VaudeStheile de» Königreichs Preußen leicht zu ziehen. Man «rkeunt darau«, daß die Bestrebungen der römischen Euri« in Deutschland mit größter Aufmrrksamkeit verfolgt werden müssen. » Leipzig, 13. Januar 1888. * Am nächsten Dien-tag tritt der R«ich»tag wieder zusammen. Die Plenarsitzungen in der ersten Zeit dürsten vorzug«weise der zweiten Etat«berathung gewidmet sein. Da» neben wird man aber auch bald die Berathung d^ Sociolisten» gesetzt« und de» Antrag» aus Verlängerung der Legi»latur> Perioden erwarten dürfen. Bon den Commissionen wird diejenige jur Berathung der Landwehrvorlag« da» Interesse vorzugsweise ans sich ziehen. E, stehen sonach schon für die nächste Zeit wichtige Verhandlungen und wahrscheinlich auch Entscheidungen bevor. Die Reich»tag»abgkordu«lcn werden daraus die Mahnung entnehme«, sich vollzählig und VÜnctlich zu den «itznuzen einzusinde». * Wie die .OfipreußIsche Zeitung* unter Vorbehalt melde», werden zum I.Apnl d. I. verschiedene Besatzungs- Veränderungen an dortiger Grenze vor sich gehen. So werben zwe, Bat-,llone de« schlesischen Fllsilier.Regin.ent, » « . ^»t- «stab, nach Goldap verlegt, ein Theil de» 2. Batmllon, wird m Mieruntzken. wo bi«her nrch kein M.li- bilden. Da, jetzt in Golvav stttiende b' ^ °"p"»ß'sch«n Füstiirr-Regiment« Nr. 33 soll nach Pillau kommen. * Man schreibt der au» Straßburg: Journal" hol o,s d> Vorhaltungen der mi» "A'üU"» mit ,iner Erklärung «,wider,, di, «erüLerüöa? ^!-^i ä"!> «'Nügend erardie, werde» kann. Di, Weitnnn"«?,'»!baden unsere Hebnsetzer di« strengste res^L' L77. '^"7" "" °"t» °!l.n Umständen tn kSnnle^ " g^,.u Deuilchlend erlche nen °» c°nftai.r. »° n» 7?''? rdott^n-... w.e ce ...edr, »«b. -»nmai svr nGhig. ^den« Bersichernng ,, tz., sranM-ichn, .Norddeutschen Allgemeinen Zeitung' Blatt aus der ^st dos „El>ässrr Joukriol dir obige, i, dentstder Sprache D»rt «ns^tnehmen. wo sie vielleicht noch nothwendiger oll tm deutschen gewesen wäre, aber wohl nur au« diesem Grunde untcibleibl; ein neuer Beion-, wie überflüssig da« Erscheinen in beiden Sprachen ist. Wir köuucn daher nur wiederhole», daß irgend ein Bedürfnis) für Put! calivurii i» französischer Sprache in Siraßburg jedrnsaüS »ich« mrdr t.stehi, wobt überhaupt >m Elsaß nicht, weder awtlicher noch niäg ani'.Iichcr Art Die dorligen Biätier und Zeilschristeu mögen sich b i dein entsprechend einrichtc». Daö Publicum hat sitzl achtzch» F.!> >- lang Zeit gehabt, die deutsche» anillichen Btrüsseiiiliä'uiig.ii v : stehe» zu lernen, eine fernere Bekanntgabe derselben in s auzisiichcr Sprach« würde nur der Anschauung Vorschub leiste», t ist — »m mit bei» Abgeordneten Grad zu «de» — „der Fahrplan, d. !> . .r Frankiurttr FricdriiSvrrlrag, doch wieder einmal abgeauberl w > >., könnte." Wer im Elsaß da« Bedürsniß hat, sich über L e öu.ü- dkgtbeiihtilea tu sranzösischer Sprache und nach sranzössich.-r .'!>>. schaumig zu unlerrichien. mag sich aus eine französische ^ciiu.: , abonniren. Er wird <o jedenfalls den Vorzug haben. >>>r di- sraujöjiichcn Anschauungen im Original u»d entsprechend ichucller betehrl zu werden. Welcher nahe an Hochverrath streifend« Unfug mit den fran- zösischen Publicationeu im Elsaß getrieben wird, beweist u. A. die in Rixhemi, Ober'Lljaß, erscheinende, von einen, Priester, AbbS Delior, «digirte MonalSschris«: „Iterua catkvliguo ü'^ianoo". Liese ..katholische" Monatsschrift beschäsligt sich t» auffallender Weise ,»il Dingen dieser Weil, welch« einem Manne de» Frieden«, als welche:, wir u»S einen Priester doch zu denken haben, völlig sern stehen sollten. W>r finLea da einen Artikel über klei»kalibrige Schußwaffen, welcher seibstredeud die Vortrcsslichkeit de« Lebel-GewehrS rühurt, „üont i> u« couviout pa» üs snire rvanorttr üaeautazze Io» rowar- gu»blon gualltön", wie diScreter Weise hinzugtsügi wird. La« Seiten- Iinck dazu bildet eine vom Abb» Delsor selbst gezeichnete Monats rundschau, welche den Geist der bekannten rus'isch.iraiizösischcn Preß- Verbrüderung aihmet und u. A. die Nachrichten über russisch- Truppenbewegungcn al« „ein geschickte» parlamentarische« Manöver" bezeichnet, welche« die Annahme der neuen Wchrbestimniungen im Aexhr-ioge sichern solle. Derartige Veröffentlichungen sind im Elsas, völlig unstallhast. Sie sind denischfeindlich und — jedenfalls nicht „katholisch". D ese Proben, verbunden mit dem neulich au» dem „Bnllelia «-olöaiaatiqn«" der Straßburger Dikcese citirten llrlheil über den verstorbenen Bischof Raesi werden genügen, die Unzulässigkeit der Fortdauer französischer Publikationen im Elsaß unwiderleglich zu erweisen. Dieselben haben gor keinen anderen sjweck all den, die einheimische Bevölkerung nicht nur nach Möglichkeit in der Ge wöhnung der sremden Sprache und der dnrch sic bedingien Gegen sätze, sonder» auch in der Gewöhnung undentscher Anschauungen zu erhalten und den» Vordringen denischca Wesen« aus diele», Gebier »kunlichft entgegenzuwirkeu. ES sind die» vielleicht mit die stärksten Fäden, welche au« dem Elsaß nach Frankreich führe». Die jjeit ist gekommen« sie «udgtltlq und auöuahmöko« abzu» chnetdr,:. * Au» Schleswig-Holstein 10. Januar, Wut, der .vossischen Zeitung" geschrieben- Tie kaiserliche Eanal-Eommission bat soeben zur öffent lichen Kunde gebracht, daß der Vau von Baracken bei Bruns büttel, raterpbal, Hochdam, Hohenhörn, Geünthal, Fischerhütie und Stubbenberg >ür die Unterbringung der bei den, t-analbau zu be- chästigenden Albeiter ln öffeMIichcm Verding an einen geclgiieteii Unternehmer vergeben werden soll. Augcdole sind bis Ende dieses Mono!« an die Canal-Commilsion in Kiel zu richten. Voraussicht lich wird der Bau so beschleunigt werden, daß im April mit den Erdarbeiten begonnen werden kann. Wohl bei keinem Bau-Unter» nehmen ist von vornherein auf da« Wohl der Arbeiter so viel Rück» icht genommen, al« bei den bevorstehenden Canalardeiten Re ch, -iaat, Provinz und Nereine wetteifern in fürsorglichen Bestrebungen ür das geistige und leibliche Wohl der zukünftigen 'Arbeiter. E« ist ehr erfreulich, daß die Humanität hier nach prakiiichen Ge- ialtungrn drängt, welche dem Arbeiter sein Werk eririchlcr» können. Andererseits erregt natürlich da« Znsainiiiciislicßcn großer Be schäftigung suchenden Menscheninasseii gewisse Vorkehrungen polizei lichen Schutze«. Au« diesem Umstande hat man auch die Grüi.d- ür Errichtung einer königlichen Polizeikirection in Kiel, welche Herr von Putlkamer beim Landtage beantragen w:rd, hrrleite» wollen: diese Gründe sind aoer ganz und gar nicht siichhaliig. Eine köing liebe Polizei i» Kiel würde in Beziehung aus Li- Polizeianssichr bei de« CaiaU'auten ebenso wie die städtische aus ein ganz Ueines Ge biet angewiesen sein, l» welchem die Anfrechierhallung der Ruh- um so sicherer zu erwarten ist, als die Eivilbehörden sich dort stets auf die Garnisonen von Friedrichsort und Kiel stützen könne». Fall aus der ganzen Länge de« Tanais wird die Ausübung der staulliche» Polizei der GenSdarmerie zulasten müssen: die Polizei in Kiel, möge sie städtisch oder käniglich sein, bnt ihre Ausgaben innerhalb des Weichbilde« der Stadt. Wenn sich die Jnkiinsispiäne erfüllen, welche aus die Bereinigung Ellerbeck«, Gaarden und des- Wik »ii> )uel ge richtet sind, so wird da« Kieler Stadtgebiet den ganzen inneren Theil de« Kieler Hasen« umsasseu, im Osten desselben würde di - Sveniine und im Weste, der Rordostleecanal «s begrenzen, man würde einen Weg vo» 11 Kilometern zn machen habe», nenn inan da« Stodigcbiel von einem User bi« zum anderen umgeben wellte. Die Bedingungen für die Eniw ckelung eine- großen städin'1: n Ge meinwesen« sind am Kieler Hasen gegeben, und der neue W isierweg dnrch die cimbrilch« Halbinsel mach» den Kieler Haien zu einer Weit- Pforte. E« versteht sich, daß sehr übertriebene Hoffnung-» aus dies- Thatsach« gestellt werden und daß viele Enttäuschungen unausbl lbbch sein werden, ober ebenso gewiß ist e«, daß K,el enie bedeutend- I.- tunst bat. Wenn man seiner Entwickelung nicht mit küustlick.c» Mniein eine bestimmte Rickilung geben, sondern der sclbsiverwalicnLei, Ürajl srrier Männer vertrauen will. Io ist der Erfolg zweiscllos. Wenn man aber da« Kieler Gemeinwesen eiusach nach der bureaukraiss.I-ci, Schablone behandeln wollie, so könnte eine gedeihliche Eniw ck lnng sehr jäh unterbrochen werden. ^ Man schreibt der „vossischen Zeitung" au« Wien. lO. Januar: „Die Meldung, welche di« bevorstehende Verlegung van wei:e,rn zwei Truppe ndivis tonen au« dem Innere» Rußlands in die Grenzgebiete onkündigie, erweist sich als rich:, > und io vd al« solche in unseren amtlichen Kreisen zugestande». T r iussiictw MiliiairaitachS, Oberstllentenant Jusew, war der Ucberl nnger dieser Milthciliing. Er kündigte an, daß zw-i Divisionen an« dem Innern nach „Westen" — nicht, wie behaupte» wurde, nach d.»> Süden — übersiedeln werden. E» scheint also, daß eher Preußen die »eu- antommenden russischen Truppen zu Nachbarn haben wird. That- lächiicki hat die A»kü»digung, welche durch den Hinweis aus die MannschasiSentlassiingen un Gardeeorp« abgesck-wichi wuide. keine tiefere Wirkung bei un- hervorgeruse». Trotz aller Friedens! nninen. die im Norden und Süden, un Westen wie ii:> Osten c>lösen, ist da« Vkihallniß iwiickiei, der Monarchie und Rußland e n deiarliges. dag un« eine russische Div sio» mehr oder weniger an der Grenze gleich- gütig sein kann. Wir können den russischen Verstärkungen nicht Schritt für Schritt solgen, denn die territoriale Gliederung des Heere- sarderk, daß an. Tage der Mobilislruiig jeder Trupp-nilieil in seinem Ergänzung-bereiche sich befind.-. Die einzig richtige Aniwori »us o,e nächste russische Truppenverschicbnng Ware die Modilisirung de« osterreichiich-nngarische, Heere«. Man kan» es ober wahlqemulh auSlpreck,--». daß jede ?lu«sicht hierzu augenblicklich iebü. Wir hegen zwar keine unbedingte Friedenszuversichi: wir w sie» nuch. das: eS nichi von uns abbän ,i. den Frieden tzu erhalten und verlege., aus da« Abwarten. Es ist »nch Nicht gut ab- zuiehen, wie — bei hem negaltven Standviincte beider Parteien — et»« Verständigung zn Stand» kämmen soll. Wenn ein Berliner Vtatt kürzlich h«rr„z dir rnlssschen Süntche in der balgarttchr.
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