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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-13
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1888
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244 Frage «nzuaebeu tu der Lag« war, «übte ei allerdings mehr, all Ker aa mapgebeudster Stelle auch a«r vermulhet «erde» konnte." * Di« di« in Czernowitz erscheinend« „Gareta PolSka" erfahren hat. ist der seit einigen Tagen dort in Last sitzende, in Sadagora wegen Spionage verhaftete Russe ei» hoher russischer Militarr. Bei demselben wurden KOO Rubel rin Baaren und viele compromittirende Auszeichnungen, sowie jüdische und bäuerlich« Costüme. welche der Verhaftete zeit weilig zu tragen pflegte, gesunden. Der Vcrhastete leugnet, daß er ein russischer Spion sei, und versichert, daß er au» Sokal in Galizien gebürtig sei und in Rußland nur einige Jahre al« Winkelschreiber gelebt habe. In Savagora halle der verhastete eine Geliebte, welcher er kostbare Geschenke machte und di« ihn schließlich der Gendarmerie verrirth. Die Untersuchung wird geheim, doch mit allem Eifer sort- Srltht. * Dem ungarischen Abgeordnetenhaus« ist der mehrcrwähnte, «u den jüngsten Wiener Ministerconsrrenzen vereinbarte Gesetzentwurf, betreffend die Einberufung der Reservisten zu einer siebentägige,, Ausbildung im Gebrauche der neuen Schießwaffe. vorgelegt worden. Derselbe ertheilt die Ermächtigung, die Reservisten bezw. di« HonvedS deS DeurlaubtenstandeS ausnahmsweise und sofort einzu- berusen. Diese Uebung soll in die Zahl der gesetzlich fixirten Waffenübuugen nicht eingerechnet werden. Dem Gesetzent wurf ist ein Motiveubericht bcigegeben, dem wir Folgende» entnehmen: „Jeder Soldat maß bl« Waffe, mit der er kämpfen soll, genau kennen, daher ist et unbedingt nothwendlg. daß simmtliche Reservisten. brziehaaaSweise Landwehrmänner, im Urlauberstande der mit dem neuen Reoetlrgewehr zu versehenden oder bereit» versehenen Lruppeu für de» Fall der Ausrüstung mit dem neuen Bewehr so- gleich ta der Haaddabnng desselben ao-gebildct werden. Allein die Anzahl uud die Dauer der Waffenübungea der Reservisten de» Heere» aad der Honvedschost sind im 8- 10 de» Gejetzartikel» 39 vom Jahre 1882 und lm 8- 1 de» Sesetzartikel» 32 vom Jatire 1873 festgesetzt. Im 8 10 de» Besetzartikels 39 vom Jahre 1882, im zweiten Alinea wird nämlich aukgisprocheu, daß jede Einberufung zu einer activen Dienstleistung al» Waffenübnug anzorechnea »st. In Folge dieser Beriügungeu de» Gesetze» konniea einerseits jene Reservisten uud HonvedS, die aa den gesetzlich vorgeschriebe««» gesammiea Waffenübungea bereit» theilgeuommen oder dieselbe» vollständig absolvirt haben, zur Au-bildnug tu der Handhabt»»- de» neuen Schießgewehr« überhaupt nicht eiaberuse» werde». Au- dererseit» konnte jeue Mannschaft, die »ur »och «lue Woffeaübuug rückständig ha», wenn sie durch die ta Red« stehende Einberusuug dieser Pflicht Genüge geleistet hat, «ährend der noch rückständige», aus mehrere Jahre sich erstreckenden Dienstpflicht »ich» mehr einbe» rosen werden, demzusolge ihre mtlitairisch« Ausbildung und Ver wendbarkeit sehr beeinträchtigt ward«», zugleich aber auch die Ab- Haltung der ordentlichen Wasseuübungru, da mehrere Jahrgänge oaäsallea» wesentlich gestört uud erschwer« würde. Unter solchen Um- ständen wär« die Audbildung der Reservtste» ln der Handhabung d«» neue» Schießgewehre» innerhalb der in Gelwag stehenden Wehr- «setze entweder gar nicht oder »nr zum Thetl uud mit de» ge kennzeichneten erheblichen Nnchtheilea durchzusühren. Um daher den gekenuzeichneten wichtigen Zweck erreiche», und zwar ohne jede» Hinderniß und ohne weitere Nachiheile sichern zu können, erweist es sich al» unbedingt aothweudlg, daß hierzu nicht dir zu anderen Zwecken bestimmten ordentlichen Waffenübungea benützt werden» svndern daß zu dieser Aurdtlduag besondere Eiuderusungeu durch da» Gesetz oaaeordaet werden, ferner daß die za diesem Zwecke geschehenen Einberufungen in die Aazahl der durch die eben citirteu Gesetz« bestimmten ordentlichen Kaffenübungea nicht elngerechurt werdrn. Uebrigrn« werdeu für diese Audbildung sieben Lage ge- »üge». Diese Einberufung wird wtt keiner oußerordeutlichea Be- lästigung der Reservisten verbünde» seta, den» di« Dauer der ordent lichen WassenNbungei» ist für die Reservisten der Arme« aus vier Wochen festgesetzt, wahrend sie im letzten Jahrzehnt anr 13 bll 18 Lage hindurch gehalten wurde». Die beantragt« Ausbildung ist nach dem Dargelegten ulcht nur unerläßlich »othwendig, souderu sie wird auch da« Selbftbewußtseia uusrrer wackeren Krieger außer ordentlich heben, denen aus diese Weis« die Gelegenheit gegeben wird, die neue Sckiiestwasfe und deren Handhabung krauen zu lernen." Der .Pcsier Lloyd' bemerkt zu dem Entwurf: „GS ist wohl überflüssig, zu bemerken, daß dem Gesetzentwurse keinerlei alarmirender Eharakter lunewohnt. E» handelt sich um eine Maßregel, welch« in dem Momente unvermeidlich geworden, al» dt« Betheil,gung der Armee mit einem neuen Gewehr beschlossen wurde, «ad welche seinerzeit auch im deutschen Heere,n Anspruch genommen ward, ohne ernstlich« Beunruhignng herauszubeschwörea. Merkwürdigerweise ist e-, daß der finanzielle Gesichtspunkt in dem Motivenberichte gar nicht berührt wird. ES handelt sich um die surcesstv« Liaberusuiig von mehr al» einer Million Reservisten und HonvedS, die sieben Tage lang im Gebühreaftand zu führen sind, also um circa sieden Millionen Verpfleg«- und Gebühreniage. Wir »iüssen gestehe», daß un« die Daten zur Berechnung der bezüglichen »osten, die sich allerving» bis zur Ablieferung der letzten Mann- lichcr-Gewehre, also aus süas Jahre vertheilea dürsten, im Momente nicht zur Verfügung stehen, allein r» versteht sich von selbst, daß die Legislative sich auch hierüber klar werde» muß, welholb e« sich denn wohl empfehlen wird, im Wahlausschüsse dem Minister Gelegenheit zu geben» sich auch über diese Seite der Materie zu äußern." * AIS der römisch-katholisch« Generalvicar in New-Pork, Pater Preston, seiner IubiläumSpredigt den Text Matth. XVk. 18 zu Grunde legte, der da lautet: „Du bist Petru». und aus diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde", mag er nicht im Enljer»testen an Deutschland und seine Ultramon. lanrn gedacht haben, trotzdem sind seine Worte für dir letzter» recht lehrreich und erbaulich zu lesen. Pater Preston batte sich nämlich die Ausgabe gesteckt, darzulbun. daß di« Kundgebungen de» Papste« in politischen Angelegen heiten zur Sittenlehre gehören. „Ihr dürft nicht denten, wir ,« euch beliebt", ries er au», „ihr müßt al» Katholiken denken Wer sogt, ich habe meinen Glauben von Petru», meine Politik aber will ich nicht von PetruS haben, ist kein auf richtiger Katholik." Die Predigt war aus M'Glvnn, den Apostel Henry George» gemünzt. Der streitbare Socialist mit der Tonsur aber ist nicht der Mann, der die Antwort schuldig bleibt: am Sonntag hat er vor einer dreitausend Köpfe starken Menge Leo XIU . der sich vom Fürsten Bis marck. „dem großen europäischen Humoristen". Hab« n-d- führen lasten, in den unfläthigsten Ausdrücken verhöhnt, und al« er die Frage stellte, ob die moderne Welt einen solche» „Unsinn", wie ihn Pater Preston vorgetragen, annehinen wolle, antwortete ihm ein tausendstimmige» ..Niemals". Die deutsche CeotrumSpartei, welche bei den ScptennatSwahlen dem Papste in politischen Dingen die Gefolgschaft weigerte, bat in dem mit dem Kirchenbann belegten amerikanischen Priester einen würdigen Lobrrdner gesunden. > d Aus Spauiru. * Die Erhebung der Gesandten Spanien» zu Botschaftern hat wieder einmal gelehrt, daß der seltsame Begriff, den die moderne Diplomatie iu da» Wort „Großmacht" saßt, unab- hängig von derartigen willkürlichen Aeußerlichkeiten, lediglich an» der politischen Bedeutung eine» Staate» berauSwächst Eine Großmacht wird nicht grschafse», sie schafft sich selbst, indem sie einrn gesunden EgoiSmo» inmitten der übrigen, aus demselben Boden de» Eigennütze» gebauten Staatenwesen kräftig zur Geltung bringt. Da< Streben de» modernen Spanien» ist heute, seinen immer noch kraukhastrn Egoi»mu« anSzuheilen, um ihn al» elastisch« Triebfeder in sein« Staat»« Maschine «inzusetzen; erst wenn er sich hier lebenSsäbig zeigt, wird Spanien daran denken können, dem kleineren und darum um so mehr beneideten Italien aus der Bahn, die zur kraft vollen Rationalität führt und welch« da» letztere mit erstaun» liche« Rieseuschrittra durchmißt, nachzueilen. Auch in 8pa»,ea selb- girbt man sich, wie die „Kölnische Zeitung" au»sührt, keinen Täuschungen darüber hin, daß die Rangerhöhungen in der diplomatischen Vertretung etwa neue Regungen de» Geiste» seien, der einst über den Pyrenäenwall hinüber richtunggebend durch Europa zog. aber man hofft, bei der nächsten Gelegen, heil der Welt zeigen zu können, daß die Vorbedingungen, welch« Italien in de» Krei« der Großmächte führten, hmrte auch in Spanien erwacht sind. Eine solch« Gelegenheit ist iu der utbrokkaulschen Eonsrrrn^ di« demnächst i» Madrid zn- ßawwSutmttu soll, gebot«. Der Instinkt, welche, et»« «wue» „Großmacht" aus der Pyrenäenhalbiusel da» Feld ihrer Zu kunft io Marokko aoweist. ist von den hellsichtigsten Politikern de» Lande» längst in rin vernuuftmäßige« System gebracht worden, aber je klarer sie den Weg vorgezeicbnet haben, desto empfindlicher wird die Ohnmacht de» Staatskörper» offenbar, desto peinlicher wirkt die Eckenntaiß, daß Spanien noch nicht genügend erstarkt ist. um oboe fremde Krücken aus diesem Wege sein Ziel zu erreichen. Die bevorstehende Conserenz hat nicht die Absicht und nicht die Macht, die marokkanische Frage eulgültig zu lösen, sie tritt aus den Wunsch v«S Kaiser» Muley Hassan selbst zusammen und wird da» Eingreifen Europa» aus den beiderseitiger» Intereffeukrei», der vor allem die Handels beziehungen und die damit verbundene Angelegenheit der Schutzbefohlene« umfaßt, beschränken. Nach dem Abkommen von 1880 haben die Coasuln der Mächte nämlich da» Recht, Unterthoara „Ihrer scherissianischeo Majestät', die al« Be« diente» Dolmetscher oder Soldaten zu ihrem Hausstande ge» hören, ferner Agenten und Makler, welche die Geschäfte ver« mittel», ober endlich solche Eingeborene, die dem Staate, den die Consnla vertreten, besondere Dienste geleistet haben, unter ihren Schutz zu stellen. Bei den verrotteten Staat»««, richtnngen de» DeSpotenreiche» ist diese» Schlitzrecht für die Eingeborenen ein vielbegehrte» und, wie man zugestehen muß, in manchen Fällen etwa» gar zu freigebig ver, tiehene» Kleinod: e« entzieht sie der Grausamkeit marokkanische« Gesetz« und den Quälereien und Pressungen der Gouverneure und Beamten. Um Handelsbeziehungen in dem so außerordentlich schwer zu schließende» Land« zu sichern, ist eia derartigrS Recht Eonsula durchaus nothwendig und die Mächte werden sich in Madrid mit der Frage zu beschäftigen haben, ob die von Marokko versprochenen Erleichterungen für den Handel und Verkehr der Au-läader ein gleich- oder besierwerthiger Ersatz für ein theilweise» Aufgeb«, jrue« Schutzrechl» sind. Spanien verfolgt dabei noch de» Sonderzwrck, seine durch die natür liche Lage und alte Beziehungen bevorrechtete Stellung in den marokkanische« Angelegenheiten zu wahren, und dadurch, daß die Mächte der Einladung nach Madrid auch diesmal folgen, erkennen sie diese» Vorrecht an und bieten ihm eine A.rt Bürgschaft, dasselbe auch in Zukunft achten zu wollen. Ja dem richtigen Augenblicke richtig zu bandeln, da» bleibt allerving« der jüngsten „Großmacht" selbst überlassen. der Er. die er« der Lolonialpolitisches. * Au» Hamburg wird der ..Natiooalzeitung" geschrieben: „Mit der Subveuüooirnng riaer dratsch-oftasrikaatsche» Dampserliute schein» sich der Reichstag tu dieser Session noch nicht beschäftige» za sollen, da bi- jetzt noch nicht» über ein» der- artige Vorlage verlautet. — Um zu zeigen, welche Schtvierigkeitea heut zu Lage de« Kaufmann bei dem Mangel einer direkten Dampfer- Verbindung zwischen de» betreffende» Handel-Plätzen erwachsen und wir sehr ihm die Loncurrenz England gegenüber erschwert wird, er» lnnbe ich mir folgende Lhatsache» der Oeffcnilichkei« zu übergebe»: Dir British Judia Steom Navig. Lompany nimm« Güier aus direkte Soaoffemeaie io Durchfracht von Zanzibar »och Hamburg. Am 24. Ociober o. I. wurd« ein Posten Gummi elofticam aus diele Weise von sanzibar »ach Hawbarg verladen. Die Waare war am 7. November in lden, ging von dort am 10. November mit dem Kvrrachec-Dampfer der Compagnie weiter noch London, wo derselbe am b. December eintreffe« sollte. Eia großer Lheil der Ladung diese» Dampfer» war jedoch für Antwerpen bestimmt und wurde selber von der Themse, ohne erst in London zu löschen, nach Antwerpen dirigirt. Nachdem die Ladung dort entlöscht war, ging der Danipser nach London zurück uud löschir dort die für England und Ham- bürg bestimmte Ladnag. Letztere traf am S. Januar hier eia, doch stellte sich bei der Empfangnahme heran», daß nur etwa die Halste de» »ach Hamburg verlade»«» Quantum» da war, die andere Hülste, hleß «s, sei sriaer Zeit in Adea liege» ge- bleibeu, weil der dort anschließende Kurrachee-Dampser Wege», Uebersülluug »ich» mehr Ladung hätte nehme» kSmun. Dieser restlich« Lheil wird also uoch »ine» Mona» später hier ein. treffen uud aus diese Weist die Ladung schließlich «ach Verlaus von etwa 3'/, Monatra in die Hände de» Lmvsäuger» ge- langen, während eine normale direkte Reise per Dampfer von Zanzibar auf hirr höchsten« 3S Lage dauert. Abgesehen von dem Zeit- und Zinsverlust, wird sich jeder Kaufmann llnaesähr eine» Begriff davon machen können, in welchem Zustande so behaudelle Woare schließlich in die Hände de» Empfänger» gelang». Reklamationen führen in der Regel zu nicht» uud die be- treffend« Lompagaie in England gerichtlich zu belangen, ist au» be kannten Gründen au-geschlvffen. Mau sagt sich also einfach, da» Geschäft giebft du unter den obwaltenden Umständen lieber aus; dabei kommt jedoch der brutsche Handel »ich» vorwäri»; soll er selber aus der erwähnten Route gedeihe» uud sich weiter entwickeln, so ist eine regelmäßige direkte deutsch. oftasrikanische Dampserliaie ein dringende Rotliwendigkeit. knbveutioaikt doch selbst da» kleine Portugal eine Dampserlinle zwischen seinen ostosrikaaischcn Colonieu und Lissabon mit 10,000 Psd. Stert. vro Jahr; der deutsche Hondrl in Oftasrika ist aber mindesten» fünfmal so bedeutend, wie der portugiesische. Abgesehen von dem jetzt schon bestehenden deutsche» Handel, würde e» der FScderuag und Entwickelung unserer jungen deutsch oslasrikauischea Lolonir» nicht dienlich lein, wenn sie aus eine indirekte Verbindung mit drm Mutterland», wir dir »bru beschriebene, angewiesen wären." * Urber eine neu begründete Ialuit«Gesellschaft berichtet die „Hamburger Börsenhalle": Ialuit ist die bedeutendste uud mit dem beste» Hasen versehene Insel der i» der Südsee belegen«» Marshallgrupp«. E« ist die Insel, aus der die deutsche Haudel»- and Planiagea-Gesellschast der Südsee- iasrla zu Hamburg und di« Firma Robertson K Hera-Heia, hier ihr« Hauptsactoreien sür de» westlichen Lheil der Südsee errichteten. Hier- durch wurde Ialuit nach und aach da» Lenirum de» Handel» sür Mikronesien. Dieser Handel besteht im Wesentlichen darin, daß die euro päische» Waorr» in Ialuit gelandet »ad von da durch kleinere Schiffe de» aus de» umliegeuden Inseln ftationirtrn Ageuien Lberbrocht werdeu. Letztere tausch«» dagegen im Verkehr mit den Eingeborenen den in Glücke geschnittenen und an der Sonne geirockaetea Kern der Kokosnuß eia. welche» Product, nach Ialuit gesandt, von da »ater orm Namen Lopra seinen Weg »au, Europa »immt. Ende 188S wurde die ganze Grupp« der Marshalliaseln »ater die Schutzherrschast dr» deutschen Reiche» genommen. Die deutsche Flagge wurde durch Eapitai» Rötger, Lommaadaut S. M. S. „Naatilu»". iin Beiseiu de« Herrn Franz HeruShei«, der zur Zeit al» lloasulai-verweser de» deuifchra Reiche« aus jeue» Inseln suugirte, auf Ialuit sowohl, wie aus olle» »ichiigerr» Inseln der Marshallgruppe gehißi. Unmittelbar i« Anschluß aa diese» Ereigniß trat au di« genannte» deutschen Firmen die Frag« Hera», ob uud unter welchen Bedin gung«» sie »»»mehr »»«er drm Schutze der deutschen Flagge und der Oberhoheit de» Reich« dir Verwaltung der Inseln z, übernehmen heuert feie». Gl« haben sich entschlossen, ihre ans den Marshall-, Karolinen- und KingSmillinseln eingerichteten Faktoreien mit allen Zweigniederlassungen. Waareabeständen, Schiffen, Grnndkücken u. s. w. von ihren übrigen Südseeunteruehmungea abzuzweige», diesen Besitz zasammenzvlkgen und denselben za dem ihrem derzeitigen Werth« entsprechenden Preise und ohne Anspruch aus Entschädigung sür da« Geschäft selbst i» di« zum Zwecke de» betreffende» BeichäsiSveiriebe« unter der Firma „Juluit-Geselllchast" mit einem Aktienkapital von 1.200H00 » zu begründend« Geiellschaft einzubrmgen. Von den Aclira stad mäßige Beträge in befreundeten Kreisen abgegeben wor den, im Uebriaeu aber sind sie im Besitze der beiden mehrerwähnte» Firmen, der Ha.idrl»- und Plaatagengestllschas» und der Herren Robertson K HernShrim verblieben. Ein Wort für unsere Justybeamten. * Leipzig, l2. Januar. E» ist rine bekannte Thatsache, daß da» Leben in kleinen und Mittelstädten weil billiger sich gestaltet, al» iu den Großstädten, und nur vereinzrlt stehen die Fälle da, daß Beamte — uud da» kann auch nur wieder von denjenigen in den höchsten uud höheren Stellungen gelten — eine Versetzung au« einer kleinen oder Mittel- in eine Großstadt mit Freuden begrüßen; allenfalls kann die» auch nur von solchen Beamten gellen, welche die Mittel besitzen, um ihren Kindern den Besuch höherer Schulen zu ermöglichen; der bei weitem größte Thril unserer Be- amte» «blickt in der Versetzung nach einer großen Stadt «ine empfindliche Belastung oder vielmehr Schmälerung seine» Einkommen«, »nv zwar mit volle« Recht. >« fühlbarste» wir» den Justiz-«,»»«» der Wechsel; de» »ährend dtisAt» in Sei«» nn» Mittelstädten «in« ganz erheblich geriilgere Summe für Bestreitung der Wohnung», miethe zorückzulegen brauchen, dabei aber obendrein uoch hübsche und enlsprechead größere Wohnungen, vielfach sogar mit Gartengruuß innebabe», müssen sie sür weit bescheidenere in den äußersten Vorstädten und drei oder vier Etagen hoch gelegene sogenannte Mielhkasernrn einen doppelt so hohen, wenn nicht noch höheren Zin» johlen. Die MicthzinS- srage ist allerdings eine der im Vordergründe der Uebel» stände siebenden, aber auch so viel gilt al» uobestreitbar. daß beispielsweise der Unterschied in den Fleisch preisen ein gewaltiger ist. Man kann tagtäglich in den Proviozialdlättern lesen, um wie viel billigeren Preis in kleineren Orten da» Fleisch zum Verkauf au-geboten wird; die» ist aber auch noch bezüglich mancher anderen Lebensrnittel der Fall, da da» Hökerwesen in kleineren Orten sich nicht so auSgebreitet hat, wie in Großstädte», daß man vielmehr in den erster«. Orte» zumeist direct au« erster Hand kauft. Srh« man sich einmal den HauShaltplaa eine- unserer Iustizbeamtrn an» der Zeit seiner Stellung in einer kleineren Stadl an und vergleiche damit denjenigen nach der Brrsktzung in eine Großstadt» so kommt man zu dem Resultat, daß der Unterschied eia ganz enormer geworden ist. Wenn man un» einhallen will, daß die Großstädte ja auch mancherlei in kleineren Orlen unbekannte Annehmlichkeiten darbieten, so erwidern wir. daß rine Umfrage bei den Beamten ganz gewiß den Ersola haben würde, daß drei Viertel der Stimmen Len kleineren Orten den Vorzug geben. Da« Stimmeuverhältniß würde aber entschieden günstiger ou-sallen, wenn man den Iustizbeamtea bei der Versetzung in Großstädte soge nannte Ort«, oder Theueruug-zulagen zu verwilligen sich entschließen könnte. Die beste Gelegenheit, diesen Act der Billigkeit zu üben, bietet sich gerade jetzt, wo die Herren Abgeordneten beider Häuser de» Sächsischen Landtag» versammelt und in die Berathung de» Etat» eingrtreteu sind. Der Justiz - etat hat ja ohnehio eine wesentlich gülistigere Ziffer »n Bezug aus Ersparnisse gegenüber dem Etat der vorber- grganqeneu Periode aufzuwcisen und au» diesen Ersparnissen ließe sich die Erfüllung de» berechtigten Wunsche- der Iusliz- beamten, namentlich der Subalternen ermöglichen. Wir weisen zur Illustration der ganzen Frage »och darauf hin, daß auch die im Dienste de« Reiche» stehenden Beamleu in Anerken nung de» kostspieligeren Leben» in Großstädten Servis» gelder erhalten, glauben also, daß au» dieser Thatsache eine weitere Veranlassung für unsere Herren Abgeordneten ent» springt, der Krage wohlwollend gegeuüberzutrrlen. Sachsen. AltgerSdorf. Am Sonntag traf hier di« telegraphische Nachricht eia. daß Herr crmck. tkeol. Hossmann, Sohn de» Fabrikanten August Hoffman» hier, welcher sich gegen wärtig aus eiurr Reise durch Nordafrika nach Jerusalem be findet. in Tunis verhaftet sei. Der junge Mann hatte am Strande gezeichnet und Notizen gemacht und war dabei von den Franzosen beobachtet, al» Spion angesehen und sestgenommen worden. Die reichlichen Geldmittel, welche der junge Mann bei sich führte, bestärkte» nur den Verdacht Von Seiten der Eltern de» verhafteten wurden schleunigst Schritte bei der französischen Botschaft unternommen, um die Freilassung de» selbstverständlich unschuldigerweise Verhafteten herbeizusühren. — Nach einer weiteren Meldung ist die Ent haftung de» jungen Manne» auch bereit» erfolgt. * Radeberg, 12. Januar. Die heutige Nummer der .Berliner Cenlral-Marklhalle' bringt einen Nachruf an Frau Agathe Zei», welcher die Verdienste dieser Frau um die Verbesserung ver deutschen Käsesabrikation hervorhebt und zugleich, indem re die geschäftlicher» Verhältnisse der Meierei Heinrichsthal vor dem Zusammenbruch schildert, eine Ehren- rettung dieser um die deutsche Landwirthschast verdienten Frau unternimmt. Au» diese«! Grunde, hauptsächlich aber noch, weil diese geschäftliche Misbre typisch in unserem modernen Erwerbsleben geworden ist, wollen wir au» dem Artikel Einiges mittheilen: Im Anfang vergangenen JahreS, alS die Erfolge ihrer Lhätig- keit sich in stetig aowachseridra Bestellnagen keunzeiMnetea und eine Erweiterung ihrer FobrikationSräume zur Nothweadigkcit geworden war, zeigte sich unerwartet in dem günstigen Abschluß eine» Liese- rungsvertrage« ans die Dauer von fünf Jahren, der ihre bisherige Production mehr wie verdoppelte, die Erfüllung eioeö langgehegten Wunsches nahegerückt. Durch den Abschluß diese» Bertrage», welcher ihr nicht allein den regelmäßige» wSchentlichen Eingang einer de- deutenden Baariumme sicherte, sondern auch für die Ausführung der Neubauten die nöthigen Baugelder in Aussicht stellte, konnte Frau A. Zei» ihre Meierei in einer so »msan-rrichea Weise umgestatten, daß dieselbe allen gleich«rtigen Unternehmungen gegenüber al» eine Mufteransialt aus der Höhe der Zeit stehend betrachtet werde» konnte... Die Rückkehr der Frau A. Zeis nach ihre« Heinrich«thal erfolgte Mitte August. Während der kurzen Zeit ihrer Abwesenheit waren die baulichen Veränderungen zwar stetig vorgeschritten und di« neuen Meiereiaalagea den Ansprüchen der Neuzeit entsprechend der Vollendung nahe, jedoch da- Fundament, ans welchc» sie dies« Neu bauten gegründet, war zerstört. Die in AnSsicht gestellte» Vau- gelber wäre» nicht ta der erwarteten Höh« eiagegangen, dir in zwischen eiugetreteneu Brrmögratveräudernngea ihre» Loatractantea mochten die Auslösung ihre» Srrrrag«vrrhältuiffe» zu einer gebiete rischen Noihwradigkeit. — Und nun begann der Anfang der Katastrophe, welch« mit dem Lob in Bern ihr Ende er reichte. Frau «. Z-i» cutwickeltr eia» wahrhaft erstaunliche, aa da» Unmögliche grenzend« Lhätigkeit, ihre Verhältnisse z, beherrschen, sie suchte nach allen »nr möglichen Hilfsquellen, um ihren Berpflichinngea uachzukommen. r« war ihr diese« jedoch aus die Dauer nicht lange mSglich, die regelmäßig erhofften Beträge, aus deren bestimmten Eingang sie ja alle diese Verpflichtungen eia- gegangen hatte, fehlten ihr. die Eingänge au« ihren Lieserange» allein genügten hierzu nicht annähernd. Zuerst gab sie di« ihrem Maunt noch gehürrudeo Meiereien Löbau »ad Bautzen Preis, die selben wurdcu verkauft und mit dem ErlSje dir dringendsten Ler- pslichtuugcu gedeckt. — Ein« ihr i» «oSftcht gestellte Association kam nicht zur Ausführung. Da» Bedräagniß -er arm», Frau wurt« täglich größer; e» handelte sich angeublicklich n« die Herbei- schaffung von rirra 11,000 ^l sür Accept», di« «tuzulösen waren; 4000 derselbe» wurdrn «»sang December «ingelöst, der Rest von 7000 gab Leraulajsung zur ConenrSaameldung. Wir haben dir feste Ueberzeugung, daß Frau A. Zei« mit wenig Mittel Hütte gerettet «erden können, der Gedanke, nicht mehr Herr ihrer Entschließungen z» sei», raubie ihr die ihr eigene sonst so klare Be sinnung. Welch« Seelenveia muß die arme Frau gequält haben, ehe sie sich dazu entschloß, ihr Heiarich-thal, ihr Stolz und ihre Hoffnung, ohne alle Subsistenzmittel, aur mit bra alleruvthiaftea Klei»uag<s.ückea au-aenistrt, za verlassen, um in freier Entschließung in ei» Laad rinzukehren, aus dem riu« Wirdrrkrhr nicht mehr möglich ist. * v. Pirna, N. Januar. Das einen Hauptbestandtheil unserer Pirnaer EasernopoilS bildende und an dieser Stelle schon mehrfach erwähnte neueRrithau« ist nunmehr seiten» der Mililair-Baudirrction formell durch Herrn Oberst Porti»» übernommen worden, wie ferner auch die Hierselbst ernchleleu vier Geschützschnpprn nebst der Waffenschmiede in Benutzung genommen sind. Im Frühjahr wird sich aus dem Caserneaterrain eine weitere umfassende Vauthätigkeit rut- wickeln und dürste daun die Vollendung der gesammten militair>schea Etablissement» nicht lange aus sich warte» taffen. Die bauliche AuSsübruug der gedachten Reithalle faud, wie beule ver hirsiqe „Anzriger" hervorhebt, die besondere Aner kennung der Mililairbehörde. — Die EiSsahrt scheint, wie e» den Anschein hat. normal von Statten z» gehen, da heut« von keiner Seite etwa» Aufregende» geweidet wurde. Einig« Fatalitäten gab «S nur in Hellendors und Markersbach, woselbst durch da« AnStreten de» BahrabachS infolge der Eisstauungen größere EommunieatäonS-Hindernisfe entstanden. Ja dem zweitgeaauntrn Ort« »achte «S sich a»ch nöthig, einige niedrig gelegene Stallungen zu räume». Die Lage wird sich dort aber rasch bessern. — Ja Kvnigstei» fing man gestern ans einer Eisscholle «inen sog. Kupferlach« i« Gewicht van 20 Pfund, wa» dnrchan» nicht alle Tag« vor- I»«»t. Znr Stunde dürste dies, selten, Elbstrom-Spend« bneitü ders peist fei». — Die der „Dresdner Anzeiger" berichtet, versammelten sich am Montag Nachmittag aus Einladung de» königlichen CvmmiffatzS sür Bekämpfung der ReblauScalamität. Geheimer Reg.-Ralh v. Mrtzsch, im Albertschlößche» zu Serkowitz die Besitzer drr in Serkowitzer und WahnSvorser Flur gelegenen Weinberge (40 und einige) zu einer vorläufige» Verhandlung über die zur Erwägung der königl. Staat«, regierung gelangle Frage, ob e» sich nicht mit Rücksicht auf den erfahrung-mäßigen Rückgang de» Weinbaues uud der Erträgnisse desselben einerseits, sowie aus die Unsicherheit de» Erfolg» und den hohen Aufwand der event. zu veranstalteudea vrrnichtungS- und DeSinseclion», Arbeiten andererseits im Interesse der Weinbautreibrnden. wie de» königl. StaatSfiSeuS rmpsehlen dürste, den erwerb-mäßigen Weinbau in den Lößnitz-Ortschaften ganz aufzugeben und zu einer anderen Culturart (Beeren- und andere» Obst) überzugeheu. Nachdem von dem Herrn RegierungS-Commissar eia klarer Ueberblick über alle in Frage kommenden Thatsache» und Verhältnisse gegeben worden war, erklärten — mit Ausnahme eine« einzigen — sämmtliche Weinbergsbesitzer im Principe und vorbehältlich weiterer Verhandlung über eine Seiten de» SkaatSfiScu» zur Ueberführuog der Weincultnr in auder« bergt, in einem oder dem anderen Maße etwa zu gewährende» Beihilfe sich mit der in Aussicht genommene» Maßregel einverstanden. — An» Dresden wird geschrieben: Daß sich auch hiesig« Geschäftsleute da» Radfahren für ihr« geschäftliche Tbätigknt nutzbar zu machen verstanden haben, beweist da» Molkerei, geschifft von Gebr. Pfund, welche« seine sämmtlicheu fahrende» Slabt- und Laudgrschirre durch einrn dreiradsahrendea Br» amten täglich rontroliren läßt. Aehnlichen Nutzen hat «ne englische Molkereigefellschaft vom Radfahren sich neuerdings dadurch verschafft, daß e« sich eia Dreirad Herstellen ließ, auf dem sich eine große und eine Keine Kaan« für Milch und ein Korb für Butter und Eier befindet. Auf diese Weise be kommen die Kunden täglich durch Angestellte der Gesellschaft sehr schnell ihre Bedürfnisse. Die Gesellschaft hat sämmt» liche Pferde und Hunde abgeschafft und benutzt nur uoch Transport-Dreiräder. Auch eia weiterer Fortschritt ist in Brüssel bezüglich de» Radfahren» gemacht «ordeu, indem der belgische Postminister fortan alle m der belgischen Residenz einlrrffendea Expreßbriefe uud Karten durch rasfahrend« Post bote» auStrageu läßt. Ja, ja, da« Radfahren hat ein« groß« Zukunft! s Netzschkau, N. Januar. Za einer große« Fertigkeit im Spare» hatte e» im Herbste vorigen Jahre» der hier wohnende Handarbeiter Wenzel Lewin au» Böhmen gebracht. Derselbe hatte sich innerhalb fünf Moaate» — vom Juni bi» Oktober — 203 gespart, wöchentlich ZO Freilich hat er. um die» fertig zu bringen, nach seiner eigenen Darstellung »schlechter wie nn Hund' gelebt. Seine nozig« Freude bestand darin. Sonntag« seine Goldstücke zu zählen uud zu beschauen. Wer beschreibt da seinen Schreck, al» er am ResormalionSfeste vom Schlosser seinen Koffer öffnen ließ — der Schlüssel dazu war ihm einige Tage vorher abhanden gekommen — und da« ganze Geld verschwunden war. Lewin wurde förmlich wahnsinnig, er wurde thatsächlich krank und mußte einige Tage im Krankenhause zubringen. Er hätte sich lieber den Tod gewünscht, al» den Verlust seine» sauer ersparten Geldes. Tiefen Diebstahl verübt zu haben, war seine Quartierwirthin beschuldigt, während deren Eheman» durch Annahme solchen gestohlenen Geldes sich der Hehlerei schuldig gemacht haben sollte. Beide sind aber heule vom königlichen Landgericht Plaue» Mangel- genügeudeu Beweise» kostenlos sreigesprochen worden. ----Freiberg, 1l. Januar. Eia sehr ernster Act vollzog sich in der hiesigen Turnhalle, wo sich sämmtliche Fort» bildungSschüler im Beisein der BezirkSschulinspecti»». de» Vorsitzenden LeS SchulauSschuffeS, de- Direktors und Lehrer kollegium» Ver Anstalt einst,iden mußten. Durch eiuen Elende« verführt, waren mehrere Fortbildungsschüler moralisch tief gesunken, wa» ihr tadellose» Verhalten in der Schule nicht ahnen ließ. Zwei dieser jungen Leut« sollten öffentlich a«S- gestoßen werden, welche Schmach ihnen aber aus ihre reuig« Bitte erspart blieb. Sie erhielten nur nach eiurr feierliche« Ansprache de»Bezirk»schulinspector» eine öffentliche Rüge, während die übrigen Frevler Earcrrstrase verbüßen. — Testern Abend wurde hier ein Zweigverein dr» Deutschen Privat- beam len »Vereins gegründet, drr srin« Centrale in Magde burg hat. Nach den von Herrn Kaufmann Tanne«, hier, und den beiden Delegirten de» Dresdner ZweigvereinS, de> Herren Müller und Wagner, gegebenen Erläuterungen unter schrieben 25 Herren die vorgelegten Aafchlußerkläruagen und schritten dann zu einer vorläufigen Vorstand-Wahl. — Beim EiSschneiven wurden hier gestempelte Kleidungsstücke gefunden, welche wahrscheinlich einem aus einer Anstalt entwichene« Knaben gehörten, der andere Kleidung mit sich führte und sich hier aus drr Flucht der Anstaltssache» entledigt«. — Da» »Chemnitzer Tageblatt' schreibt: .Bor einiger Zeit brachten verschiedene Blätter die Mittheilung, daß der hiesige Stadtrath den ferneren Gebrauch der Dawps- pseisen und sogenannten Nebelhörner in den hiesigen Fabriken verboten Hobe, daß zwar der hiergegen von den Betroffenen einqewendete Recur» von der königl. Kreishaupt- Mannschaft zu Zwickau verworfen, jedoch über die Entscheidung der Letzteren Beschwerde geführt worden fei. Auch da» .Chemnitzer Tageblatt' nahm von der Sach« Rot». Di« au» den in heutiger Nummer de» .Tageblattes' enthaltene» amtlichen Mittheilungea de» Rath» ersichtlich ist, hat da« königl. Ministerium de» Innern befunden, daß zu einer Aus hebung der Entscheidung der KreiShauptmannschast eia gesetz licher Grund nicht nachgewiesen worden sei. uud daß auch vom Etaadpuncte de« öffentliche» Interesse» dnrchau» kein Anlaß vorliege, dem erst durch Beschwerden von Einwohner» veranlaßten und an sich gerechtfertigten Borgehe» de« Stadt» rath» Einhalt zu thuu.' — Zwei Gefangene de» LandgerichtSgesäagniffeS iu Chemnitz sind in einer der letzten Nächte an» ihrer gemein schaftlichen Zelle ausgebrochen und bi» jetzt auch noch nicht wieder erlangt worden. Die Burschen habe« unterhalb de» Zellensensterflock» mehrere Mauerziegel herauSgerissen uud sich alSdanu durch die Orffnung hiadurchgezwängt uud jedenfalls mittelst eine« zu diesem Zwecke heimlich her gestellten Seile» in de» Borgorten hinuntergelaflen. Bon hier au» siod sie nach Urbersteigen de« eisernen Geländer« in» Frei« gelaugt. Vermischte«. -— Bad Schmiedeberg» S.Januar. Gehört «S fcha« nicht zu den Alltäglichkeiten, emen Hirsch zu schießen, so wider fährt »och diel seltener einem Jäger da» Glück, aus rine» Schuß mit der Kugel 2 Hirsche zugleich nieberzustrecke». wie e,n solcher Bravourschuß kürzlich dem Förster Ziep aus der königlichen Oberförstern Söllichau bei Schmiedeberg gelunaea ist. Der Borsall spielt« sich iu der Weise ab. daß beide Hirsche — prächtige Zehnender — im hohen Stangenholz« nahe bei einander siehenv, ästen. Beide luglra auch zusammen aus. al» sie da» Geräusch der aaheuden Tritt« vernahmen. Da im selbigen Momente, al» sie sich zum Sprunge anschickkeo. knallte der Schuß und durch den Hol» beiderseitig getroffen, brachen di« zwei Thier« zusammen. Es dürste uoch mteressirea. daß die Thiere sofort auf der Schuß« stelle dereudet sind und daß der Herr Oberförster von Reitzen- stein dem glücklichen Schützen beide prächtige Geweih« zur Eriunerung an jene» Schnß überlasse» ha». Schweidnitz, tO. Iauuar. Bei Abtragung eine« «m Eigenth»« der Stadtgemeind« Schweidnitz stehenden Walle« an der sogenannten Irsuitenbastion war von einem mitbeschäftigten Arbeiter «in dänischer Doppelthaler au« dem XVll Jahrhundert mit de» Bildnisse Christian IV. «»den wurde». Drr Arbeit« »at^e^>« der LiffhM«^ «aku» , »kfi» Dchatzr« Uus >uPi>». uutz
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