ein preis für Übersetzer möchte manchem als liebenswürdige Arabeske, eine launige, aber ge wichtlose Variante an unserer so abwechselungs armen Literaturpreis-Börse erscheinen und hätte doch schon als Ausnahmewert im zementierten Kurs literarischer Aktien sein gutes Recht. Die Akademie für Sprache und Dichtung hat mit der Stiftung dieses Preises vor drei Jahren denVersuch unternommen, eine künstlerische und intellektuel le Leistung aufzuwerten, von der - dessen dürfen wir sicher sein - nur der geringste Teil der Leser überhaupt Kenntnis nimmt. Der Autor eines Bu ches tritt (so möchten wir annehmen) als feste Größe ins Bewußtsein aller oder doch der meisten seiner Leser. Der Verleger dieses Buches, so geflis sentlich er auch sein Verlagszeichen und seinen Namen innen und außen montiert haben mag, wird sich kaum der Hoffnung hingeben dürfen, in gleichem Maße wahrgenommen zu werden. Der Übersetzer aber, der dieses Buch - aus dem Engli schen, Spanischen, Russischen, aus einer skandina vischen Sprache - in die deutsche Sprache übersetzt hat, sieht sich, wenigstens nach bisher geltender Regel, im Umbruch des Buches meist auf eine Ebe ne mit dem Einband gestalter und dem Drucker des Buches verwiesen. Es gibt einige sehr wenige Verlage, die den Namen des Übersetzers unter den des Autors setzen; Lyrik-Übersetzer genießen ge legentlich diese Sonderbehandlung. Durchweg aber spart die Titelseite den Übersetzer des Werkes aus, und nicht selten ist sein Name in der klein-