ein katholischer Offenbach, ein wenig Operette, ein mit bischöflichem Imprimatur versehenes Singspiel - oder was weiß ich. Aber wenn wir ein mal unter Handwerkern reden dürfen, so liegt doch der Reiz einer geringeren Aufgabe in der Möglichkeit, das Schwächere zu stärken, das Gute zu verbessern, das Original zu übertreffen. Karl Kraus war ein Verehrer von Jaques Offenbach, und wenn es dieser Welt an etwas gebricht, so gebricht es ihr an Heiterkeit, an Ironie und Selbstironie. Auch und vor allem der betont christlichen Litera tur - die hier als qualifizierte Literatur an sich, also auch ohne Engagement als Literatur verstanden sein möchte - gebricht es an der guten Miene zum bösen Spiel, an franziskanischer Unbefangenheit, an Timmermanscher Sinnesfreude, kurz an jener gelassenen Heiterkeit, die doch eigentlich als lä chelnde Blüte der gesicherten Frucht des Paradie ses vorausgehen sollte. Gerade weil wir das Über setzen als ein edles und redliches Handwerk be trachten, darf auch diese wohltuende, nutzbrin gende und Freude stiftende Leistung in Ihrem Meisterbrief nicht unerwähnt bleiben. Es empfiehlt sich auch grundsätzlich, diese Stunde von Pathos und aufgesetzter Feierlichkeit freizu halten, weil Feierlichkeit Ihnen - zumindest im Öffentlichen - ein Greuel sein dürfte und weil Sie ja auch für Ihren eigenen Lebensstil die Elemente der Frömmigkeit, des Glaubens, der Weltanschau ung gern auf die nüchterne Funktion einer Le bensgrammatik reduzieren. Als Verleger sind Sie