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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-15
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1888
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SOI Wt» Mckß Ä verkauf von Resten «n» Roden Knappen Naassvs üug. poliok, Gtschästshaiis str Damn-Ao-kir. Ilmll tteeleerl, Tlioma^tirchbos > V»nesa»ge»e Stickrreien, Bärnezeichncte Letnriiarheiten, zu Hochzritü- und Geburtstagsgeschenken sewik Lotterten passend, empfiehlt zu billigen Preisen: O. Ilnnt« n. Petersstraße 26, 1. Etage. Angef. Schuhe v. 1an, Teppiche v. 4 an, Kissen L'iNüiIkeW>>cI>ncl>tn>. Decken Die Verlobung meiner Tochter Jenny mit tem Kaulmann Herrn Max Lauge in llleudniv-Leipzig beehre ich mich hierdurch ergebenst aiijuzeige», Oederan, Januar 1886. 6. F G»er§»ald. Jenny -luerwaltz Mar Lange. Verlobte. Oederan. Reudnltz-Lelpzlg. Die Verlobung meiner Tochter Lney mit Herrn Max Liedherr. Weingroghändier, in Leipzig beehre ich mich ergebenst anzuzeigen. Holle o/S.» im Januar 1888. Thiemann. vnry Tbirmann Max Liedherr Verlobte. Halle o/L. Leipzig. Statt besanderer Meldnng. Xlkert 8aek Älarlv 8aek gcb. I-Ippmuno. Dresden. 14. Januar 88. Leipzig. Richard Nähr Lauts« Bähr geb. Weißrnbvr« Vermählte. Leipzig, im Januar 1888. Heute wurde uns ein kräftiger Junge geboren. Leipzig, dev 14. Januar 1888. H. vtoldauuuer uud Frau Heute Nachmittag 12'/, Uhr wurde meine liebe Frau, Martha geb. Wettzel, von einem gesunde» Jungen glücklich entbunden, was ich lieben Freunden und Bekannten hiermit anzeiqe. Unterwiederstedt b. Sandersleben, den 11. Januar 1888. Otto Zschüschner. Heute srüb kam wieder ein Junge an. Reudnitz-Leipzig, deu 14. Januar 1888. kld. Häuser und Frau ged. Stein. Die beute Nachmittag 2 Uhr erfolgte glück- liche Geburt eines Knaben zeigen hocherfreut au Leipzig, 18. Januar 1888. vrntt Artysche und Frau geb. Heller. Durch die Geburt eines muntern Knaben wurden hoch erfreut Paul Kraue uvd Frau geb. Lachse. Die Geburt einer Tochter zeigen au Berlin IV, Eisenacher Str. 14, 13. Januar 1888. 1»r. Jara Springer. Justine Springer geb. »an Heyden. Am Gott un Fri iser reiiag Nachmittag rief der liebe " neS süßeS wieder zu sich, uns mit tiefem Herzleid prüfend. GobstS, 14. Januar 1868. Alfred Hammerschmttzt und Frau geb. Lpühr. Heute «acht ' ,1 Uhr »erschie» «ach kurze« Leiden unser lieber Vater. Groß vater ,,„p Lchwiegervater, brr vahu- hos--«»fsehrr wilh. A«g. Aothe. Ties zeigen tiesbeirübt a» Leipzig. 14. Januar 1888. Tie Htuterlasseneu Die veerbtauog findet Montag, den IS Jannnr, Nachmittag» '/.3 Uhr von Blnmengassc 13 ans nach dem Rrud- nitier Friedhof statt. Am. 13. d. MtS., Nachm. 5 Uhr, entfchlies fanit und ruhig in Colditz niein innigg-licbter Mann Carl Christoph Vlume, Pens. Beamter der Kgl. Preuß. StaalS- Eisenbahn. Theilnehmenden Verwandle» und Bekannten zeigt die» im tiefste» Schmerze an Eutritzsch, Querstraße SO, de» 14. Jan. 1888. Mathilpe vlume geb. Mühlcnkampf. Die Beerdigung findet Dienstag, d. 17. d. MtS., Nachm. 2 Uhr vo» der Capelle des Neuen chntritzsckier Friedboles o»S statt. Statt besonderer Meldung! A,u gestrige,' Tage starb hier unsere innig geliebte gute Mutter, Schwieger- und Groß mutter Frau Johanne Beckmann geb. Ltncke, ausS Tiekfte von uns betrauert. Im Namen der Hinterbliebeoea hi. vrikniann. Turnerstraße 25. Heute Mittag 12 Uhr entschlief sanft nach kurzen Leiden unsere liebe, gute Dar« im zarten Alter von 1 Jahr 3 Monaten. Die» zeigen tiesbetrübt au, mit der Bitte um stille» Beileid Leipzig, den 14. Jannar 1888. Otto Schumann und Frau ged. Jentzsch. r « «k. Für die vielfachen Beweise der Liebe und Theilnadme, sowie den reichen Blumenschmuck, insbesondere den Herren Bastore» I-r. Höllch-^r und Eckert für die «rostreichru Morte beim Scheiden and Begräbnisse unsere» Iheuren Sodne». Gatten, Vater», Bruders, Schwagers und Neffen 8mil Gletßenberi» Graveur, sagen herzlichsten Dank Leipzig, den 14. Januar 1888. die »ranerndrn Hintrrlassenen. Zurückgekebrl vom Giabe meiner Stieß schivester, Jungfrau Anna Kaiser, sage ich Alle», welche deu Sarg so reich mit Blumen schmückten, insbesondere ober Herrn Pastor Tdieme sür seine trostreichen Worle am Grabe meinen innigstes Dank. Her«. Müller, Schmiedemelstcr, zugleich im Namen sämmllicher Hinlcrlassenea Dank. Heimgekebrt vom Grabe unsere» viel zu srüh dahinqeschiedeuea Monne», Sohnes, Bruders und Schwagers, des Kunstalalers Carl Miner, sagen wir hierdurch allen liebe» Freunden und Bekannten sür den reichen Blumenschmuck, Herrn Pastor Rausch sür seine trostreichen Worte am Grabe, seinem verehrten Ches, Herrn Glasmaler Schulze, und seinen liebe» College«, welche ihn zur letzten Ruhe geleiteten, hierdurch unsere» tiefgefühlteste» Dank. Reudnitz, den 14. Januar 1888. Die trauernden Hniterlassenrn. Für die liebevolle und wohllhuende Theil- nolime bei dem Heimgänge unserer Iheuren Entfchlasenrn, der ilttilie dem. GrSbner geb. Schmidt. sowie sür die bei der Begräbnißseicrlichkeit von Herrn Pastor Tranz'chcl gesprochenen trästenden Worte sagen ihren innigen Dank Theodor Schmidt, Lb.-Posis., nebst Angeliärigen. Herzlichsten Dank s ir die zahlreichen Beweise liebevoller Theilnahme beim Dahinicheiden. sowie sür deu reichen Blumenschmuck de» Sarges unserer lieben Fron, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Lhr. Friederike Petzold geb. Seifert. Ruch dem Herrn Pastor Schmidt sür seine zum Herzen sprechenden Worte und dem Herrn Cautor Zilling sür den schönen Gesang deS KnabeuchorcS am Grabe der Verstorbenen sogen wir unfern wärmsten Tank. Eben!» danken wir den Herren Kirchenvorständen sür daS erste und schöne Geläute der Kirchen- glucken beim Abgang deS TraurrzugeS. Plagwitz, den 13. Januar 1888. Trr tirstra»ier»dc Watte nebst trauernden Hutterlasseiic». Verlobt: Herr Rudolf Geucke, Kausmann mit Frl. Elisabeth Kunath in DreSdcu. Herr Heinrich Thümer in Potschappel mit Frl. AgneS Melde in Dresden. Herr 1>r. weil. Cvnstanti» Bahr, apvrob. Aizt in Zschopau, mit Frl. Meta Wcndlrr das. Herr Hermann Spiro in Freibcrq mit Frl. Flora Stcinberg daselbst. Herr Paul Frosch in Seerhausen b. Riesa mit Frl. Emilie Nendel in Grimma. Herr Gustav Fahlbusch. Lehrer, mit Frl. Thekla Reinhardt in Hainichen. Geboren: Herrn Fr. Wollenweber in Chemnitz eine Tochter. Herrn E. Oehmiche» in Rotbe« Vorwerk b. Grimm» eine Tochter. Hrrrn Hermann Rößner, Lehrer in Döbeln, eine Tochter. Gestorben: Frau Bäckermeister Clara Grellmann geb. Vogel in Dresden. Herr Profeisor Oscar Pietsch in Niederlößnitz. Herrn I. Heinrich Strobel'- ia Alteuburg Söhiichen Ernst. Herrn Heinrich Götz' in Plauen Tochter Minna. HerrnC >rl Marzin'S in MeißenTüchterchen Emina. Herrn Hundert'- in Meißen Söhnchen Richard. Herr Earl Friedrich Tbomae, Flcischermstr. in Meerane. Herr LandgerichtSbirector, Oberjustizralh Bernhard Stöckel, Ritter d. Kgl. Sachs. Civil- Verdienstordens I. El. uud des Ü. K. Franz Joseph-Orden-, in Dresden. Herr Gustav Adolf LaSper, Restaurateur in Striesen. Herr Privat»- Franz Jahn in Dresden. Herr Carl Bernhard Keller in Dresden. Herr PcwatuS Carl Friedr. Basold in Dresden. Fra» Marie Louise veno. Hartman» geb. Bornemann in Dresden. Herr Oswald Arnolo, Diätist in Striesen. Frl. Emilie Sophie Göbel in Dresden. Frl. Marie Friedrich in Groß-Burgk. Herr Johann Christlieb Krenkel, Bierhändlcr in Chrmnitz. Frau AgneS Hansel in Cin mliitz. Goldarbeiter- lehrling Carl Richard Weiße ia Chemnitz. GewcrbschüIer Adolj Heinrich Keller inLbeiiinitz. Herr Ernst Ihle, pens. Bergarbeiter in Nieder- bobritzich. Frau Panline Arnold geb. Obst in Noßwitz. Herr Gustav Kellner, Ingenieur in Steil». Herr» Caseraenverw. Günther» in Rositz Söhnchen Bernhard. Herrn Alwin Winkler'S ia Alteuburg Töchterchen Frieda. Frau Minna vrrw. Lchmdler geb. Fritzsche in Stollberg. Frau Christiane verw. Colditz' in Slollberg Sobn Bruno. Herr Robert Dotzauer. Malermeister in Kleiabauchlitz. Frau Christiane Friederike Peipp in Reiisig. Heute Morgen starb schnell und unerwartet nach nur zcdntägiger Krankheit in ihrem 26. Lebensjahre meine inniggeliebte Frau, unsere Mutter, Tochter und Schwester Lina Lmilie Scholz geb. Aiederleitner. Dies zeigt, mit der Bitte »in stille Theilnahme, allen Freunden und Bekannten nur hierdurch an Leipzig uud Lausigk, den 14. Januar 1886. der tieftrauernd« Gatte August Scholz Im Namen der übrigen Hinterlassenea. Die Beerdigung findet DienSIag, den 17. Januar, srüh S Uhr von der Taprlle deS NordlriedholS aus statt. Zurück«,ekebrt vom Grabe unseres lieben BaicrS, Bruders, Groß- und Schwiegervaters I». gestatten wir unS sür die so zahlreichen Beweise herzlicher Theilnahme, besonders der wohll. Brüder-Gemcinschajt, innigst zu danke». Leipzig, Prag, Fürth, 13. Januar 1888. Im Name» per Hinterbliebenen Familie 8. älv»l»x, <Ien 16. .Isininr, Idemk 8 lllir pünet- tted Vvttrsxsudeiul mit 8dm. sVortrsZ: vr. 8mllt.j a. ü«Lrisi»-L»a. Wässertem- Tamen-V,ide;r>t: peratur Mont., Dienst., Donnerst, u. Größtes Schwimmbassin mit elektr. Bcieuchtung. Freitag 2—11 Uhr Vorm. u. «enschöuesrlb. Mittwoch u. Sonnabend 2 bi» Eisenbahastraße 31. Sophienstraße 13/14. » 4 Uhr Nachmittag». Grössnrt vo» 7 Uhr Morgens bis S Ubr Nbriids. t»« 1rt»«l» - tll«». suinel,« u I»«uvl,e-irL«I. FürHerre 1 von8-'/,1u.4-3 Ubr. Damen». 1-4 Ubr täglich. Wannen- u. HanSbäSer zu irder TageSzei, NK«» 4DFbl1 Dome»: Dienst.. Donnerst, u. Sonnab. v. '/,S- SV»LMllH»LL''I»a.8SLLL^V >i.n u.Montag. Mittw.. Frei,. v.',.2.bil!ir 8oMe»-vLä. — UN» Wannrn- n. Surbäder. Kryftallkl.Wasser. ^ Wichtig für RbkUiiial.-Stidendk. DM' >surouorlrt. 'WW Moor- und Sandbäver auch außer d. Haue. rrt«chrtvlrs1»»ü. Schwimm-Bassi» 20'. >'uu»ä»rkk-heu r». Wauneiibäder von irüb bi» ik'.drndSff Ubr. viLllL-vack, UN» 47oIIenka» l l. Montag. Mittwoch Freitag '/,2-5 lß IltritzLl G8l»!4 ll Bottilrage 1». rägügeonnei von Morgens bis AoeusS. Lonniagj - » «^"41'1» bis Mittaos A-anneneiiebäder aenav »am amtlicher V-roron»»» SpeiseanstalL I. Mrniag: Weiße Bohoe» mit Schövieufleisch. D. v. Lieiche. 11^ » Grüne Erbsen u. Möhren m. Kalbst. D. V. Hosmann I. Nene Leu»». 2veiieanfi..Zeiyer Str.43i45. Sonntag: Suppe u. Sauerbrat. m. Salzkartoff. Gesundheitspflege und Krankenpflege in Dcutsch-Gstafrika. II. Krankenpflege. * Man kann wirklich im Zweifel sein, ob nicht die LebeiiS- bedingungen i» den afrikanischen Trope» lnnsichtiich der Krauk- fieitrn günstigere seien als in Europa selbst. Typhus, Diphlhc- riliS und Eckwindsucht. die in den Tropen nie gefahrdrohend austreten, sind die schlimmsten Feinde in unsere» Zonen; kein §kraut scheint gegen sic gewachsen zu sein, der Arzt sieht ilme» machtlos gegenüber. Aber Fieber (blalaria) und Ruhr sDvronlorio). die beide» einzigen einheimischen JnseclionS- krankbeilen de? tropischen Afrikas, sind mit zwei Medikamenten ausS Wirksamste zu bekämpfen: die Ruhr mit Brechwurz (lpecaeuanlia) und daS Fieber mit Chinin. Richtig angewandt, sind beide Mittel säst unfehlbar, sowie nur die kraniheitSerzcngendcn Momente selbst vom Kranke» ferngehaltcn werden. DaS ist aber sür die Dysenterie viel leichter zu bewerkstelligen als siir Fieber, denn Dysenterie bat ihre Ursache in schlechter Beschaffenheit der Nahrungsmittel, Fieber dagegen in der schlechten Beschaffenheit deS Ausenl- balt-crtcs, »nd schlechte Nahrungsmittel können natürlich immer viel leichter durch bessere ersetzt werden als eine schlechte Wohnung durch eine gute. Wahrend also die Dysenterie am Ort der KrankbeitS- cntstckung bei guter Pflege satt immer mit Ipecacuaiiha ge heilt werden kann, bilsl dem Fieberkranken die Verabreichung von Cbinin nur vorübergehend, wenn er nicht zugleich von dem sieberatbmendc» AufenthallScrl nach einem andern Platz entfernt wird, wo Nun in einer fieberfreien Wohnung, wie ich sie im vorigen Aussatz gekennzeichnet habe, eine gute Pflege »ul Ehininbchaudlung zu Thcil wird. Für die englischen Missionare Hestedt ein solcher Zufluchts ort bei Fiebererkrankuug aus der großen englischen MissionS- stalion in Mombaffa. für die srauzösische» Missionare rin ebensolcher aus der vortrefflich ein.,«richteten Mission i» Ba- gamoyo und ein zweites Refugium sür k.anke englische Missio nare rntbält die englische MissionSstation in Zanzibar. Aber alle diese Einrichtungen sind nur >m Anschlug an die Missionen uud sür daS Bebürsniß der Missionen eingerichtet worden »nd nehmen stalularisch nur Missionare und ein geborene MisüonSkmber in Pflege. Allerdings hat nament lich die srauzösische Missten in Bagamovo erkrankte Reisende und Nicht-Missionare sremdcr, d. h. nichl-sranzöstscher Nation un^> nicht - katholischen Bekenntnisses stets ans» Bereitwilligste ausgenommen und aus» Sorglichste gepflegt, aber daS war dow immer ein Act remer Barmherzigkeit der MisstonS- brütcr, sür den sich der Genesene später nie recht erkenntlich erweisen konnte. Kamen indes; gar S oder 4 Kranke zu sammen. um nothgedrungen die Gastlichkeit und Pflege der Missionare in Anspruch zu nehmen, so war die Lage erst recht peinlich, ganz abgesehen von der dann eintretenden Un zulänglichkeit der Hilfeleistungen. Die englische Mission in Zanzibar nimmt grundsätzlich überhaupt keinen Kranken aus, wenn er nicht der Mission als Missionar oder eingeborener Zögling zugebört. Dir englischen Nicht-Missionare sind also gleich allen Angehörigen anderer Nationen in Zanzibar daraus angewiesen, be, schweren Er- kraiikuogen ihre Zuflucht zu den Krankenzimmern zu nehmen, welche die Schwestern dem sverä cooiw,n Verbindung »nt ihrer Erziehungsanstalt für eingeborene Mädchen unterhalten. Und diese kleine französische Krankenstation ist denn auch lhat- säcklich die einzige in ganz Ostasrika, welche Aehnlichteit mit einem europäischen Kronkenhause bat. Da» Anwesen der Schwestern liegt in nächster Näbe deS deutschen Eonsulal» unmittelbar am Meer. Dort baden die Schwestern in den nach der See hinaus gelegenen Räumen deS Oberttockiverks einige Betten ausgestellt, wo sie gegen eine tägliche Eiilrichlung von 7 Rupie» (ea. 10 Mark) Krauls aufnehme», pflegen uud mit Medicin versehen. Ein Arzt ist daselbst nicht angestelll; wer einen solchen consultire» will, mnß »bn sich an» der Stadt holen lasten und besonder» fionoriren. Ich selbst habe kort nabe:» 3 Wochen fieberkrank gelegen und kann die Hingebung und geradezu rührende Pflege der Schwestern nicht genug rühmen. Aber der Mangel eine» angestellten Arzte» war mir um so empfindlicher, als damals die beiden europäischen Aerzte Zanzibar» kurz hinter einander gestorben waren und die gesammte Praxis in den Händen eine» indischen Parst lag. welcher die medicinische Hochschule in Bombay noch nicht lange verlassen hatte. Immerhin war dieser in feinen Honoraransprüchen mäßig, während die europäischen Aerzte (ein deutscher lebt zur Zsil nicht in Zanzibar) sich einen Besuch durchschnittlich mit 15—26 Mark bonorire» lassen. So wird der Aufenthalt in diesem Krankenhause aus die Dauer ein recht kostspieliger, so kostspielig, daß Unbemittelte sich entweder gänzlich davon ausgeschlossen sehen oder gezwungen sind, vor völliger Genesung da» HauS zu verlassen, oder auch den größten Theil ihrer Ersparnisse dort ausznweiiden. Vereint mit diesem Uebrlstand macht sich der andere sehr ühlbar, daß die Krankenpflege selbst immer weniger genügend wird. So lange Deutschland noch nicht Hand an Ostasrika gelegt hatte, so lange nur wenige europäische Kaufleute und Eonsularbeamte in Zanzibar ansässig waren, war eS den Schwestern ein leichleS, ihren freiwillig ausgenommenen Samariterdienst neben ihrer eigentlichen Aufgabe, der Er ziehung eingeborener Mädchen. aiiSreichend zu Üben. Jetzt aber, bei dem plötzlichen Entstehen der deutschen Colonie. bei der Ansiedelung der Ostasrikanischen Gesellschaft und der Plantagengescllschast. sowie bei der stetigen An wesenheit mehrerer Kriegsschiffs liegen säst immer so viele Kranke in den Räumen, daß eS oft schwer hält, einen Platz zu erhalten. Die Ausgabe ist Len Schwestern plötzlich über den Kops gewachsen; sie können ikr nicht mehr genüge» ohne Schädigung ibreS Beruf-, der Mäochenerziebung, und so erklärt eS sich, daß sie mit der Absicht umgehen, im lausenden Jahr die Krankenpflege überhaupt auszugeben. In diesem kritischen Zeitpunkt ist die deutsche evangelische Mission helfend eingetreten. Sie hat die Krankenpflege grundsätz lich mit in daSProgiamm ihrer Obliegenheiten ausgenommen und demgemäß zwei erfahrene Diakonissinnen nach Ostasrika gesandt, um dort an geeignetster Stelle eine Krank.-nslalion einzurichlcn. Nach mannigsachen Versuchen aus dem Festland? sind dieselben zu der richiigen Erke»nln>ß gekommen, daß der eiuzjge für eine Krankenstation geeignete Ort Zanzibar selbst ist. Zanzibar allein bat hohe, lustige und geräumige Häuser, die ;a, wie ich i»> vorigen Aussatz darlegte, in tropischer Krankenpflege da» Hauptersorderniß sind; Zanzibar allein kann vo» allen Punetcn des Festlandes, wo Erkrankungen Vorkommen, gleich leicht erreicht werten; Hanzibar allein ist nu Besitz aller Bequemlichkeiten und Hilfsmittel, die eben nur daS VerkehrScentrui» Ostasrika- bieten kann; und endlich stellt Zanzibar allein rin weil größeres Eontingent an Kranken al» irgend rin anderer Platz. Dazu kommt, daß von sämint- lichen Küstenplätzen — und nur ui» solche kann eS sich birrbei bandeln — kein einziger vcrbältnißmäßig so gesund ist wie Zaiizibar. Die deutschen Kausleute.in Zanzibar und die Direktionen der beiden in Ostasrika am »leisten interesstrteii deutschen Colonialgesellschasten haben die Wichtigkeit des Mission-unter» nehmen» sofort erkannt und dem künftigen Krankenhause be fummle jährliche Beiträge garanlirt. Da» hohe Auswärtige Amt sucht bereits einen deutschen Eonfulararzt sür Zanzibar, welcher dann die Praxi» am Kraiikenhause unentgettlich über- nebmen soll. Ist da» Krankenhau» erst einmal eingerichtet, bann erbält e» sich bei mäßigen Verpflegungskosten wie jede- andere Krankenhaus durch sich selbst, »m so leichter, als e» auch Kranke anderer Nationalilät aufnehinen wird. Aber gerade zur ersten Emrichlung sind die vorhandenen Mittel nickt ausreichend. Die Reich-regierung hat auf den deshalb rmzuschlagenke» Weg hu,gewiesen, indem str die LsqallonS- casse des Auswärtige» Amte» angenricscii hat, sür da» Krankenhaus eingehend« Beiträge anzunehnieii, und Pflicht de» deutschen Volkes ist es, dieser Anregung zu folgen und seine kranken Söline in Neu-Deulschland nicht im Stich zu lasten. Scbon rest eS sich allerwärti in tculichen Landeu. Wir >» Leipzig werken ,n der nächste» Zukunft mehr davon hören. vr Han« Meyer. Die Eröffnung des preußischen Landtags (Ul. Session der 16. Legislaturperiode) hat am 14. Januar Mittag- 12 Uhr ini Weißen Saale de» königl. Schlosses in Berlin in gewokimer Weise statiqefunden. Dem Acte ging ein Gottesdienst für die evangelüchen Mnglicder in der königl. Hos- und Doinkirchc, eine heilige Messe sür die katho lischen in der St. HedwigStirche voran». Zu der Erössnungsseierlichkeit im Weißen Saale, die wie immer, wenn die Eröffnung nicht durch Se. Majestät vollzogen wird, einen rein geschäftsmäßigen Charakter trug, halten sich Mit- glieder beider Häusir de» Landtags eingesunden; eS waren Mit glieder aller Parteien, im Ganzen ciwa 200 Herren, erschienen. In weitem Halbkreise grupvirten sich die Anwesenden, als die Minister um 12 Ubr, gcsülirt von dem Vicepräsidenten de» StaatS- miiiisteriiimS. Minister v. Puttkamer, im Saate erschienen. Zn ie Zweien traten ein die Minister Maybach. De. Lnciu», vr. Friedberg, v. Bötticher, vr. v. Goßler, Bronsart v. Schellendorfs and nahmen zur Linke» deS verhüllten ThrouseffelS Ausstellung. Mit einer Verbeugung gegen die Versammelten trat Minister v. Pnttkamer eine» Schritt vor und verlas hieraus dir folgende Thronrede: Erlauchte, edle und geehrte Herren von beiden Häusern deS Landtages! Seine Majestät der Kaiser und König haben mich mit der Er öffnung de» Landtages der Monarchie zu beauftragen geruht. Die Sorge um Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit unseren theurea Kronprinzen bat Seine Majestät den Kaiser und König, Sein Hau» und unser gelammtes Volk noch nicht verlassen. Aber unsere Hoffnung aus Genesung bleib« bestehen, und wir sadren fort, Soll uni ne Ervörung aller zu Ihm für den erlauchten Kranken emporfteigendeu Fürbitten aazufl- hen. Die Finanzlage des Staates ha» sich günstiger gestaltet, al- er- wartet werde» konnte. Schon da» Eracbniß de» letzten abgeschlossenen Rechnungsjahres vom 1. April 1866/87 bot die Voraussetzungen des Voranschlages erbeblich übert, offen. Während bei Feststellung deS StaatSdaus- haltSctat» sür da- genannte Jahr sich die Ergänzung der Einnahmen durch eine Anleihe von rund 12 Millionen Mark «öthiq zeigte, um den AuSgabebcdarf zu decken, Halen sich die finanziellen BcrwaltuiigS- reiultate deS Jahres in Folge von Mchrcinnaumen und beträchi- l'chen Minderausgabea im Ganzen um rnnd 32 Millionen Mark besser, al» veranschlagt war. hciauSgest llt. In solcher Höhe Hai daher den Bestimmungen vcS En'inbahugaranlieqesetzeS gemäß »och i» der Rechnung eben diese» Jahre» eine Mehrausgabe behusS Tilgung der Staatsschuld in Form der Verrechnung aus bewilligte Anleihen gemacht werden können und müssen. Noch günstiger scheint sich da» Lrgebniß deS lausenden Rech nungsjahres voni I. Avril 1887,88 zu gestalten. Während bei Feststellung deS StaatedauShaltSetalS für dasselbe zur Deckung de» AuSgadebedarsS eine Anleihe von mehr al- 40 Millionen Mark notlnvendig erschien, lassen die di- jetzt vorliegenden finanziellen BerwaltungSresultate hoffen, daß wiederum hcrvorlretcnde Minder- auSgaben, überwiegend jedoch namhaste Mehreinnahmen bei den Betrieb«»-riooltuiigeii der Staates, hauptsächlich de» der StaatS- eisenbah».Verwaltung, sowie Mehrüberweisuagen vom Reich im Ganzen einen Ueberlchuß ergebe» werden, welcher denjenigen deS Vorjahre» noch beträchtlich übersteigen und auch durch die ent sprechend« Anwendung der Vorschriften de» Eisenbahn - Garantie- gesetze- >u der Rechnung de» laufenden Jahre» nicht erschöpft werden wird. Die hierin wahrnehmbare erfreuliche Eolwickelung der eigenen Hilfsquelle» de- Staales und die Erfolge der im Jahre 1887 end» lich möglich gewordene» Werierlührung der ReichSfteuerresorm lassen, sosern nicht unberechenbare Ereignisse störend vozwischen treten, lür die kommenden Jadre die Wiedergewinnung und Erkaltung te» Gleichgewichts der Einnadmen und Ausgaben de» Staate» auch bei freierer Bewegung al» bisher gesichert erscheinen. Gleichwohl hat die StaatSregicrung eS sür ihre Pflicht gehalten und sich angelegen sein lasten, den Ausgabebedars de« nächsten Jahre«, wie in de» vor- auSgegonqenen Jahren, aus allen Slaal-vkrwallungSgebielen mit Sparsamkeit und »hunlichster Zurücktmltung zu bemessen n»d die darüber hinaus verfügbaren Mittel zusammen zu halten, um zwar uur schrittweise und vorsichtig, aber doch wirklain und sicher au di» wenere Lösung der Ausgaben herantreten zu kSnnen, welche, zu groß gegenüber der bisherigen Finanzlage, ihrer Dringlichkeit und all- seitigen Anerkennung ungeachtet, immer wieder vertagt werden mußten. Nicht dem Geldbetrag« nach, aber »ach dem Anlaß der Bewilli- gung und nach dem Maße, in welchem sie von de« landeSväirrlicheo Herzen Seiner Majestät des König» als eine besondere B:rvstich«u»g empfunden wird, siebt hierbei in erster Linie eine dauerudc Mcvr- auSgab« zur Verbesserung der äußer»» Lag« der Geistlichen aller Bekenntnisse. Der i» dem TivilfiandSgesetz« vom st. März 1874 bestimmte Erlaß eines besonderen Gesetze», welche» d> damals den Einkommcnsverhälinisscn der kirchlichen Stellen erwachsene Einbuße »»-'gleichen sollte, ist seither nicht ersolgt. Die enlgegenfteheuben Schwierigkeiten erscheine» auch jetzt und sür die Folge unüberwind lich. Darum soll sür den aui kirchlicher Seite ein getretenen Ausfall durch die jetzt in Aussicht genommene Bewilligung ein werlhvollerer Ersatz gewährt werden, der eS ermöglicht, die unzulänglichen Psarr- desolduiigen bi» zu einem sür die heutigen Verhältnisse auSkömm- liche» Maße zu erhöhen. Sodann mußte eS nicht minder geboten erscheinen, mit dem Verzicht der StaatScasse aus dir Witiweu- und Waisengelvbeiträge der Beamten einen dem Vorgänge beim Reich solgenden, in sich abgeschlossenen und nach jeder Richtung bin zweckmäßigen Anfang zur Verbesserung der Beamicnbesoldungen zu machen. Im klebrigen aber und zum bei Weitem größeren Theile find die verfügbaren Mittel sür eine weitere allgemeine Erleichterung des Druckes der Communal- und Schullaste» in Anspruch zu nehmen. Zu diesem Behuf empfiehlt es sich nach der Auslassung der Staats- regierung gegenwärtig am meiste», einen dem erlangten Maße nach- ballig gesteigerter LcistungSsähigkeit der StaatScasse enliprcchendcn Theil der Besoldungen der Lehrer an den öffentliche» Volksschulen den EchuluiiterhaliungSpflichtiqen abzunehmen und al- eine dauernde AuSgadeverpslichiung in den SlaatshaushaltSctat einzustcllen. Der nach dielen Gesichtspunkten ausgestellte Entwurf des StaalS- hauShaltSctatS sür da- Jahr vom 1. April 1888/82 wüd Ihnen zu gleich mit den wegen der Aushebung der Wittwen- und Wailengeld- beitrage der Beamten und wegen der bezeichneten Erleichterung der VolkSjchullasten erforderlichen besonderen Gesetzeotwürsen alsbald zugeden. Aus dem Gebiete deS Eisenbahnwesen- werden Ihnen auch in diesem Jadre Vorschläge gemacht werden, welche die Herstellung einer weiteren Reihe von wichtigen Schienenverbindungen und sonstigen Bauausführungen zur Erweiterung uud Vervollständigung deS Stoals- eisenbahnnetzeS bezwecken. Eine aus die Reguliruug de» unteren Laufes der Weichsel ge richtete Vorlage wird Ihnen zugehen. Zur Wetterführung der BerwaltungSreform weiden Ihnen die Entwürfe einer KreiS- und Provinzialordnung sür SchleSwig-Holstci» unterbrettet werden. Es wird Ihnen seiner ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, welcher die Bestreitung der Kosten der OrtSpolizci in Stadtgemeiuden mit königlicher Polizeiverwaliung neu zu regeln bestimmt ist. Die Durchführung der Gesetzgebung, betreffs der Fürsorge sür die im land- und lorfiwirthlchaftlichen Betriebe verunglückte» Arbeiter vollzieht sich — Dank dem allseitigen verständnißvolleli Entgegen, konimen der Arbeitgeber und der comwunalen Verbände — ohne Störung. Die constituirenden Versammlungen der Versicherung-- pflichtigen Verbände haben stattgefunden und m allen Provinzen zu gleichen Beschlüßen gesuhlt in Bezug aus die Ueberlragung der Ge schäfte aui die Organe der Selbstverwaltung. Eine annähernd gleiche Uebereinstimmung ist hinsichtlich der Annahme de- Maß slabes hcrvorgetretcn, nach welchem die entstehenden Lasten auf die einzelnen Verpsiichlungen übertragen werden fallen. Meine Herren! Indem ich Sie im Aultrage Seiner Majestät willkommen beiße, lad« ich sie zur WieLerausiiahnic Ihrer Arbeiten in der Zuversicht ein, daß Ihre Tliätigkeit auch in der bcvorstchen- den Session von Gottes Segen begleitet sein wird. Aus Besehl Seiuer Majestät des Kaiser- und König» erkläre ich den Landtag der Monarchie sür eröffnet. Die Erwähnung der Vorlagen über die Erhöhung der Gestalter der Geistlichen und die Erleichterung der llommuiiolichullaste», lowie die Betonung der günstigen Finanzlage wurde mtt Beifall begrüßt. Nach Beendigung der Verlesung brachte der Präsident d«S Herren hauses, Herzog v. Ratidor, das Hoch aus deu Kaiser und König au«, in da» die Anwesenden begeistert dreimal einstimmten. AdgeirdurtenhanS. 1. Sitzung vvm 14. Januar. Der Präsident der vorigen Session, Adg. v. Köller, eröffnet die E'tzung um 1 Uhr 10 Min. und fordert die Mitglieder aut, wie immer so auch diesmal davon Zeugniß abzulegen, daß die Ver handlungen diele» HauieS eröffnet und qeiührt werben nn Geiste der unwandelbaren Treue, Liebe und Ebrsurcht zu unserem König und Herrn: Le. Maj. der Sailer und König, er leb« hoch! D>e Anwesenden erbeben sich vo» ihren Plätzen nnd stimmen be geistert dreimal ia diesen Rus rin. Prä?, v. Söller: Das HauS der Al>gcordnelen tritt t» einer Zeit zusammen, in der die gesammte Bevölkerung des preußische» Staates von schwerer Sorge und iuniacr Theilnahme für die Ge- sundd-it „nsereS tdeneren Kronprinzen bewegt ist. Eie werden Alle den Ru „ich staben, diesem Geiahte Ausdruck zu gebe» »nd dadurch, daß Sie sich von Jdren Plätzen erhoben haben, geben Sie hie zu erkeunea. Ich schlaar de» Haus« vor, folgende« Telegr,«» a» «e. Knis- Hvhrfi h«, Kronprtnze, »ach Sa» Ne«, »hzusendn»:
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