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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-15
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1888
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sos „Eure kaiserliche «nd Königliche Hoheit bittet da» soebra zusammengeireteue Haut der Abgeorbuetea unierlbänigst der innigen Td »nähme Auldruck geben zu dürfen, von welcher dir gesammie Bevölkerung de« preußischen LlooteS für dir Gesundheit Eurer Kaiserliche» und Küu>zllcheu Hoheit seit Monaten ersüllt ist. Wir halten fest an der Hoffnung, daß e« dem Vaterland brschiedeu lein möge. Eure Kaiserliche Hoheit baldigst genesea und in die Heimath zorück- kchren zu scheu. Da» Hau» der Abgeordneten." (Lebhafter Beifall.) Den» sich kein Widerspruch erhebt, so nehme ich an. daß eS der «üimüthige Wille de» Hause« ist. da« Telegramm noch heute nach San Remo abgeheu zu lasse». (Lebhafter Beifall.) Mchste Sitzung: Montag 1L Uhr (Wahl de» Präsidiums Selirgennahme von Regierungsvorlage»), Schluß 1',. Uhr. Musik. Die drei Pintos. r. >V. B»»ie» wenigen Tagen steht am Leipziger Stadltheater die erste Vorführung der von Carl Maria von Weber uiivollendet hinlerlassenen. von seinem Enkel Hauptmann Carl von Weber unter Mitarbeilcrschast de» hiesigen CapellmeisterS Gustav Niahler ausgcstalleten und fertig gestellten komischen Oper „Die drei PintoS" bevor. Im folgende» möge aus die Ursachen der Verzögerung der schon seit Weber'» Tode beabsichtigten Vollendung de» Werke» und aus die bei der letzteren obwaltenden Umstände hingewiesen fein. Noch mit de» letzte» Arbeiten am .Freischütz' beschäftigt (Ansaiig 1820). voll heißen Schaffensdranges und im frohesten Vewnßlse » reifer Meisterschaft, fchaute sich C- M. v. Weber schon »ach neuen Thaten auf dem Gebiete seiner Kunst um. In dem weiten Kreise der letzteren war e» eine Richtung, in die eS ihn zu künstlerischer Gestaltung am meisten lockte: die der heileren Musik und eine komische Oper zu schreiben, war lortan de» jugendlichen, mit glnckkchster Laune begabten Meister» sehnlichster Wunfch. Unter den zahlreichen dichterischen Kräften de» .Liederkreife»' zu Dresden, einer unter Ludwig Tieck'» geistiger Leitung stehenden Bereinigung hervor ragendster Künstler, Dichter und Gelehrten, war eS Theodor H?il (Hosralh Carl Winkler), welcher Weber da» Textbuch zu der beabsichtigten komischen Oper liefern sollte. Der Stofs zu derselbe» wurde von ilmi einer damals eben veröffentlichten Novelle „Der Brautkampf" von Vr. C. Seidel entnommen. So trefflich sich dieser Stofs für de» beabsichtigten Zweck eignete, so wenig ist eS Theodor Hell gelungen, ihn zu einem bühnenwirksame» Libretto auszuprägen. Dialog und GescuigS- Tert blieben selbst hinter dcn damals ziemlich niedrig gestellten Anforderungen an derartige dramatische Werke zurück und der Ausbau der Handlung wurde so ummiitelbar au» der Er zählung bernvergeilommen, daß er dcn Gesetzen des Dramas nicht genügen konnte. Dennoch bot das Textbuch. besonders nachdem Weber, wie er cü bei allen seinen Opern gethan, die bessernde Hand an dasselbe gelegt, neben dem Auftreten echter Lustspiel-Gestalten, in len Situationen soviel Anregung zu der mannigfaltigsten musikalischen Gestaltung, Laß man Weber'» Wohlgefallen an ihm zum großen Theile zu verstehen vermag. Weber selbst änderte dcn ursprünglichen Titel de» Buches in „Tie drei PintoS" um. Tie Verhältnisse brachten eS mit sich, daß Weber inner halb der zwei ersten Wochen des Mai l520 die Hand an drei seiner bedeutendsten Werke legen mußte. Am 13 nämlich vollendete er den „Freischütz", am 25. begann er die Com Position der Musik zu „Preciosa", am 27. die der „drei PintoS". Aber während die „Preciosa" bereits am lS. Juli desselben Jahres fertig gestellt wurde, sollten die „drei PintoS" nie von ihrem Schöpfer zu Ende geführt werde». Zunächst war eS ein« größere Kunstrerse, die eine eingehende Be schäsligung mit dem Lieblingswerke verhinderte, später, nach, dein taS Jahr l82t säst Alles entstehen gesehen. waS Weber von der Pinlo-Musik niedergeschrieben, war eS die Bestellung, Schöpfung und Vorführung der „Euryanthe" und endlich die des „Oberon", welche eine Wetterführung der Arbeit ver binderte Zwischen diesen beiden letzteren Opern lagen jene si-bzelm Monate tiefer Verstimmung Weber'», die ihn kaum eine Note schreiben ließ; der „Oberon" aber war eS mit dem sein Schöpfer zu Grabe ging. Weber starb zu London 1526. Da» musikalische Fragment der „drei P'ntoS", welches sich in Weber'» Hinterlassenschaft Versand, war die Niederschrift elwa der Hälfte der zur vollen AnSstatlung de« Textbuches erforderlichen Musik, und doppelt schmerzlich müssen wir e» deklagen, daß diese Niederschrift durch rein äußerliche Ein flüsse in ihrer Forlstcllnng verhindert worden ist. da ganz zwcisct loä daS ganze Wert in Weber'» Haupte fertig auSgeslaltet gelebt hat. Hierauf weist ein Zettel hin, der bei dcn Ent würfen liegt, und dev für die ganze Oper die Tact- und Tonarten der einzelnen Stücke von Äeber's Hand enthält. Dieser wiederum bestätigt die Thalsache, daß Weber an den drei PintcS ganz ebenso gearbeitet, wie an seinen andern Opern; daß er rämlich dieselben in seinem Geiste fertig schuf, ehe er sie in seiner eigcnlbümlichen Weife zu Papier brachte. Die so enlstehenden ersten Entwürfe waren zwar ihm selbst ein durchaus sicherer Ankalt sür die AuSarbeilung, bieten aber jedem Fremden bei ihrer Enlzisferung große »Schwierigkeiten, die erst nach einer ganz eingehenden Beschästiguirg mit dem Manuscripte und nur bei genauester Kc»nln>ß Weber'schcr Weise in Gedanke, Ausdruck, Wendung und Klang besiegt werden können. s-Die in dem Fragmente enthaltene Musik, reicht sür den Kundige» a»S. um ihm eine volle Charakteristik der in der Oper aiistrelriiten Personen zu liefern, ebenso giebt dieselbe sowohl einen sicheren Anhalt sür den Ton. in welchem Weber das Werk zu Hallen beabsichkigke, als auch für die Tiefe ver Empfindungen, die zu schildern, sür die Höhe des HumorS, welche zu erreichen war. Der Kunstwerkh der Entwürfe aber, wurde von Allen, die dieselben einzusehen Gelegenheit hatten als ein außerordentlich hoher auch besonders darum geschätzt weil Weber mit diesen, Werke den Beweis eigenartigster und reichster Begabung ans einem Gebiete lieferte, auf dem sein Schaffen sich so ausschließlich nicht weiter bewegt hat: au dem veS HumorS. * Leipzig. 15. Januar. Stadttheater. Die am Freitag nächster Woche stattsindende erste Ausführung der nachgelassenen komischen Oper von Carl Maria v. Weber „Die drei PintoS^' dürste zu einem Elite-Theaterabend den Anlaß geben. Eine große Anzahl auswärtiger illustrer Gäste wird der Premiere der „Drei PintoS" beiwohnen. So werden erwartet: Excellcnz G ra s Plate». Generalintendant VeS Dresdner HoftheaterS; Graf Hochberg, General inlendant der Berliner Hosbübne; die Generalintendanten von Persall (München); von Bronfart (Weimar); von Puttlitz (Karlsruhe); die Intendanten von G> ls a (Kassel) von Ledebur (Schwerin); die Hoscapelimeister Hosrath Schuch (Dresden) und Levy (München); Prof. Wüttne (Köln); die Direktoren Pollini (Hamburg) und Hosmann (Köln); die Musikschriststeller Han »lick und Speidel au» Wien, G Davibsohn und Pros. Ehrlich an» Berlin, Ludwig Hartmann au» Dresden, Ernst PaSau» au» Darmstavt. — Die „Nordveuliche Allaemeine Zeitung" „Dossiicbe Zeitung". „National-Zeitung", „Kölnische Zeitung' „Frankfurter Zeitung", „Bohen»a>Prag", die großen Ham kurzer und ondrre Zeitungen fanden ihre staubigen Opern« referenten nach Leipzig. Sogar au» Amerika trifft Besuch ein in Gestalt eine» speciell sür die Prrmiöre adgesaubteu Bevollmächtigten de» Major« Stanton. Dircctor« de« Grand Metropolitan Opera House in New-Iork. Von großen, Interesse ist auch, daß vir .Leipziger Illustrirte Zeitung" »er Direktion unserer Sladttheater mittheilte. sie werde von der Preimöre durch eine Illustration Lct nehme» und zu dem Zwecke der nothwendiaen Skizzenausnahme einen ihrer Special Zeichner m die erste »nssührung der „Drei PintoS" senden Neues Theater. 8. Leipzig, 14 Januar. Auch die gestrige Ausführung de» »Barbier von Bagdad' fand ein zahlreiche» und äußersi dankbare» Publicum. In wahrhaft vorzüglicher Wiedergabe erstrahlte die unendlich reizvolle Musik in ihrer ganzen Schön heit u»d machte immer von Neuem den Wunsch rege, die werthvolle Oper alS ständiges Repertoirestück in regelmäßigen Wiederholungen genießen zu dürfen. Mir Feuereifer waren die Künstler bei ihre» Ausgaben, und von einigen Dar stellern darf man sagen, daß sie noch nie so Vorzügliches leisteten, an erster Stelle war Frl. Rothauser» deren schönes Talent sich immer hesfiiungLreicher entwickelt. Die Marziana liegt der junge» Künstlerin so aus gezeichnet, daß man sich keine bessere Vertreterin oer Partie wünschen könnte. Unübertreffliches leistete wieder Herr Grengg in der Tilelparlie. Hatte der geist volle Coinponist unseren vortrefflichen Baisillen in der seinem Talent so adäquaten Rolle hören können, er hätte sicher seine Freude an der prächtigen Leistung gehabt. Herr Hedmondt war zwar durch Indisposition an der vollen Entfaltung seiner Kräfte gehindert, leistete aber stellenweise trotzdem Entzückende». Art. Neuhau», die von ihrer Stimmkrankheit ..genesende' — vie sich der „Barbier von Bagdad" auSdrücken würde, lebt ich inimer mehr in ihr« schöne Partie ein und erregte gestern ehr viel Sympathien. Herr Marion gab dem Kadi ein eines, aber nicht der drastische» Wirkung entiprechendcS Gesicht. Unübertrefflich schön spielte taS Orchester unter der hin reißend genialen Leitung seiner berühmten CapellmeisterS )errn N «lisch. Verband Deutscher Handlnugsgehütsen, kreisverein Leipzig. * Leipzig, 14. Januar. Der Privatbocent vr. Walcker läßt uns über seinen in der letzten Sitzung de» Verein» ge- baltenrn Bor trag die folgende berichtigende, resp. ergänzend« Mitlhcilung zngrhen: Da« wohlwollclid gehaltene und im Allgemeinen richtige Referat, welches in Nr. 14 des „Leipziger Tageblattes" über meine» Bor trag im Verbände Deulschcr HandlungSgehülsen erschienen ist, enrhält einige mirichiige Angaben. Ich habe z. B. nicht gesagt, daß der Freihandel ia» und für sich) Manches zu römischen übrig läßt, sondern ich habe gesagt: „Tic Türkei zeigt, daß der Freihandel allein ein Land »ich« reich macht; und Spanien zeigte und zeigt, daß da» chutzzollsnstrm allein ein Land nicht reich macht." Bon inneren Zöllen Englands habe ich nicht gesprochen, sondern hervorgehoben, baß England schon im Mittelaller ein Zollgebiet bildete; daß seine Industrie indcß durch Einsuhrzölle aus Wolle und Baumwolle, Maschinenverbole und dcrgl. geiLidigr wurde. 1796 wurde in Rußland ein lochschntzjSllnerischer Zolliaris erlassen; erst 1819 kam e» zu einem sreil äudlerischen. bald wieder ausgehobenen Zolltarife Auch sür niedrig culiivirte Siaoien habe ich die Einsührung von Schutzzöllen nicht empiohlen, sondern, ähnlich wie Ran und Andere, daraus kiugewicjc», daß manche Industriezweig» und Industrien ganz ohne Schutzzölle emporgedlüht sind. Am Schlüsse meine» BortrogeS habe ich zollpolnische (in der näheren Zulunst schwerlich z« er wartende) Lompromisse der gemäßigten deuischenSchutzjällner und Frei Händler nicht enipsodlen, sondern nur bemerkt, daß da« noch Gering und allen übrigen Sachverständigen früher oder späirr (vielleicht nach 10 oder 20 Jahren) zu erwartende starke Steigen der amerikanischen Kornzölle im deuischen Reiche und in anderen Ländern zu einer ftrt- händlerischen Wendung, zu srcihändlerischen HaudelSverträgen, führen dürste. Der einzige prallische Borlchlag, dcn ich in meinem Bor trage gemacht habe, lies daraus hinaus, daß die geinißigtea Schutz- Zöllner und Freihändler schon heule aus neutralen Gebieten gemrin- am sür gemeinnützige Reiormen, insbesondere sür eine großartige Hebung der Landwirlhichast vermittelst systematischer Be- und Ent Wässerungen ganzer Stromgebiete und anderer technischer Berdesse rungen wirken und damit zugleich der Industrie und dem Handel einen besseren Absatz verschaffen sollen. vr. Karl Walcker. Lulistgkwerbe-Museum. * Galt eS vor wenigen Wochen an dieser Stelle von einem hervorragenden Werke zu beneblen, um dessen Ausführung sich im Wesentlichen eine hiesige Schreinerwerkstalt Verdienst er worben hatte, so sei heule ans ein in seiner Art nicht minder bedeutendes Werk der Metallclechnik hingewiesen, da» jeder Freund exakter Arbeit mit Wohlgefallen betrachte» wird. Meister Louis Scheele hat einen künstlerisch ouSgcbildelen Taussteinaussatz fettig gestellt, welcher, von vcm Archi teklen Christian Schramm in Dresden entworfen, sür die neue St. Nicolaikircke in Chemnitz bestimmt ist und dem Museum sür kurze Zeit zur Ausstellung überlassen wurde. Der Name Scheele bat sich längst in weiteren Kreisen einen guten Klang zu schaffen verstanden. Wiederholt hat der strebsame Meister sein ganzes Können eingesetzt und sür manche Kirche schöne Arbeiten der Kleinkunst geliefert. Dem reiht sich dieses höchst sauber in Kupfer und Messing ge triebenc Werk würdig an. Die vielen Gliederungen und ornamentalen Tbeile de» in eine thurmähnliche Spitze endigenden Aussatzes erforderten fast alle zu Gebote siebenden Mittel der Technik, um eine so vollendete Arbeit herznstellen kungsvoll ist ia dieser Beziehung da» aükere Blatt, ei» „Goldschmied, ladea im Eban »l Chalil in Kairo". Born da< kühl«, gedämpfte Licht de» Holraumes, dann die reizenden Hellduakeleffecte im Innern de« Ladens und durch die maurilchen Hufeisenbogcnsenster in dessen Hinterwand der Blick in die besonnte Stadt und üi da« südliche Blau der Last; dabei di« malerische Staffage, da» giebt ein Bild von prächtiger Gesammtwirkung. Wiedereinmal vertretrn durch eine allerliebste Arbeit ist der Meister »n Pastell, Prosessor Beruhard Wolpe. Der hoffnungsvolle Sprössling riner biederen Frau kommt vom KriegSipiele mit seiner Straßenjungengenossenschast als „schwer Verwundeter" heim. Den dreieckigen Pavierhut und das kurze partanische Holzschwert hat er aus den Fußboden geschleudert. DaS Zeichen seiner Würde als Anführer der lürmrnden Bande, die rothe chärpe, hat ihn nicht davor beschützt, im buchstäblichen Sinne des Worte» in dem Kämpierknäncl zu unterliegen und sich da« Knie tüchtig zu beschinden. Wie der Bursche da- wehleidig der Alien zeigt und wie diese tieferschüttert da» Geschält de» Möhren-ZuputzenS unter bricht, daS hat Voitze ebenso wahr wie hübsch in seinen Gestalten ausgedrückt. Kaum erreichbar bleibt der Maler nach wie vor in einer Lichtbehandlung. Im dritten Saale ist ein kleiner aber rccht wirkungsvoller „Abend im Walde" von Valentin Ruths ausgestellt. Links bricht durch das Dunkel der Stämme ein leuchtendes Abendroth, während rechts in, Vordergründe im kühlern Dämmerlichte des Walde» ein alter Gauner von Wilddieb im Anschläge liegt. Elise Puyro che-Wagner gehört jetzt zu den bedeutendern Blniiien- und Fruchtinalerinnen, daS beweisen sowohl ihre „Ranunkeln", ein prächtiger bnnler frischer Strauß von geiüllten Rannnkrlblüthen. als auch eine leckere Spende von saftigen, dustüberhauchten „Aprikolen". Im Eingänge zum dritten Saale bängt ein weibliches Studienköplchen .Lydia" von A, Martik, eine Lomposition von ganz eigener Aus- assung und Wirkung. Interessant ist diese „Lydia" aus alle Fälle, md sicher kein gewöhnliches Menschenkind von der großen Mittel orte. In den nächsten Tagen wird m:n auch da» inlereffante, groß angelegte Stilllebenbild von Hermine von Preuschen-Schmidt gir AiiSststellung kommen, ihr viclbeiprochrner, sogenannter „5Iorz mperator". Daß die Malerin diese» mit einem schaurigen Sprach- chnitzer bebastetcn Tritt sür ihr schöne» Bild wählte, ist ihr von § Philologen zum Vorwurf gemacht worden. ES sollte aber doch am Ende nur eine beißende Ironie sein und zeigen, wie in unserer I modern dahin strömenden Zeit das Latein nur noch cigeittlich zu den „Stillleben" gehört, und wie doch zuletzt sowohl vor der lateinischen weiblichen „mors" wie vor dein deunchen männlichen Tode trotz Zumpt und Cicero alle Geschlechter gleich sind. Adolf WeiSkc. Lunst-Verei«. * Der sür heute angekundiaie Bortrag de» Herrn Pros vr. Lücke au» Düssldors muß wegen Krankheit de« genannten Herrn auSsallen. wiro aber voraussichtlich nächsten Sonntag, dcn 22. Januar, ftattfiiiden künuen. AliZae stellt bleiben nn BortraqSs.iale und im EiogongSlaale folgende Oelqemälde: ..Ingedorg am Meere" von Hermann Koch in München, „In der Küche" von Fritdjos Smith in München; toS Gemälde wurde aus der Berliner Iubiläumsau-stellung mit der kleinen goldenen Medaille und im Pariser Salon mit einer ehren vollen Erwähnung ausgezeichnet. Zwei Genrebilder von Christian Klau« in München, „Strand bei Bordigbera" und „Sauinpjad bei Mvntone" von dem jüngst verstorbenen Leipziger Maler Julius Jäger, „Sehnincht" von Hermanu Koch in München. „Motiv bei Warnemünde" von OttoStan-sield Sander« in Düsseldorf, zwei Landskbasicn von Robert Foerderreuther in Dresden, Kinder porlraiiS von Richard Hesse in Leipzig, ,.Au» Thüringen", Genrebild von W. Zimmer in Weimar, „Partie am Grabe der Caecilia Meiella i» Rom" von Heinrrch Gärtne in Berlin. „Äöniiicher Bettler" von L. Knau» ia Rom Am Waldrand" von C. Willroider io München, „Poli> tisireadc Spießbürger" von Vincenz Stoltenberg. Lerche beide in Tüsseldors, zwei Landschaste» von Frau vr. L. Aus schlager ia Dresden, „Havellandichasi" von L. F. Lesliog und außerdem ein Slich von Alfred »rauße ia Leipzig nach dem im hiesigen Muleum befindlichen Gemälde von Alexander Ealame „Eichen im Slurin". Die Ausstellung von Reproductioaea der de deutend ft en älteren KünftlerportroitS. sowie von Selbstbildnissen lebender Meister im Oberlichtsaole ist be re>is seit einigen laaen dem Publicum eräffnet worden. Ia historiich-r Erbfolge enthält sie Bildnisse der hervorragendsten Meister seit der Zeit der Fiiitirenaissonce bi« aus unsere Tage: italienische, niederländiiche. spanische, englische, französische und deutsch« Künstler, Die letzteren sind durch eine stattliche Reihe von Selbstbildnissen Oel, Handzeichnungen und Radiruuqen vertreten. Zur Orieutiruaq de» Publicum« wird Anfang der kommenden Woche ein gedruckier Katalog auSgegeben w-rdea, dessen Fertigstellung bi-her wegen den vielen noch von auewärl» einlrrsscuden Bädern leider nicht zu er möglichen war. Der Zutritt ist auch Nichlmitgliedera gegen eia Eintrittsgeld von bO gestattet. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten) I«. Leipzig, 12. Januar. (Wahlstimmenkanf) Der 8 109 de« SlrasgesetzbucheS bedroht denjenigen mit Grsanqnißstrase von Monat bi« zu 2 Jahren, auch mit Ehrverlust, der in einer offen!- lichen Angelegenheit eine Wahlstimme kauft oder verkauft. Wer sich überhaupt mit öffentlichen Angelegenheiten besaßt, der pflegt wohl auch das Strafgesetzbuch etwa« zu keimen und so kommt e«, daß dieser erwähnte Paragraph sehr selten zur Anwendung kommt. — Ia dein l ppeschen Siä lchen Blomberg nahm seit einer Reihe von Jahre» der Fabrikaul GerIo n Stahl eine dominireudc Stellung eia, insoiern als er zu dem Amte eines Stadiverordnelcn mehrfach berusen wurde. In dcn Jahren 1882 biS 84 war er auch Vorsteher der Stadtverordnelenversammlung. Herr» Stahl bat offenbar viel daran gelegen, dauernd Mitglied der Stadlverordiieienverfainnilung zu bleiben, denn er hat bei Neuwahlen Sorge getragen, daß seine Wähler ihn nicht tm Stiche ließen, bis ihn dann da- Landgerichl in Detmold zu 2 Monate» Gesüngiiiß verurtheille. Eines Tages vor der Wahl tras er ia einer Restauration den Schneider Koch, welcher sonst immer sür ihn gestimmt hotte, ober jetzt der Meinung war, daß auch einmal ein anderer als Herr Stahl die beschwerliche Tbätigkcit eine» SladlvaierS aus sich nehmen könne. Herr Stahl begann sofort ein Gespräch mit dcn Handwerker und interpellirte ihn über seinen angeblich! n Entschluß, eine» anderen zu wählen; vorsorglicher Weise aber ließ er Bier und Tigarrea sür Koch herbeischassen. Es dauerte dann aichl lange, so sortierte Stahl den Koch aus, ihn wiederzuwähle», uad versprach ihm dasür 2 oder 2.50 Koch belann sich nicht lange und erkundlgle sich nur noch darnach, wie uad wo er da» Geld erheben könne. Stahl sagte daraus, er solle e» sich s. Z. voa dem Wirtde de« betreffende» Locales geben taffen. Koch hat nun allerdings seine „Schuldigkeit" gethan, aber wegen de» Geldes hat er später vergeben» Nachfrage gehalten. — Gegen seine Vernrtdeilung hatte Stahl Revision eingelegt, uikd der 8. Slrassenat de» Reich», gerichle» gab derselben auch Folge, indem er de» Urtheil onshob und die Sache in die erste Instanz zurückoerw cS. Für begründet waren die Beschwerden erachtet, daß Koch al» Tdeilnehmer an dem strafbaren Borsall vereidigt worden ist »nd ferner, daß der An geklagte nicht aus die veränderten Umstände hingewiesen ist, insofern alS die Thnk im Uriheil als 2 Jahre früher geschehen angenommen wird wie >m EröfsuungSbeschluß. v. Leipzig, 12. Januar. Wegen Untreue und Unter, schlagu ng ist vom Landgerichte Leipzig am 6. Oktober d. I der frühere Productcndändler Jakob Katzenstein zu 6 Monaten Gesängmß. 500 Geldstrafe und 2 Jahren Ehrverlust verurlheilt worbe». Derselbe Halle im December 1886 drei Wechsel, die von ihm herrühritn und seinem GeichäslSsreuiide P. ia Magdeburg ge hörten, von diesem erhalten, damit er sie sür ihn, P., diSconliren lasse. Katzenstein thot die« auch, behielt aber daS Geld sür sich, an geblich um eine Sich-rheit dasür in Hände» zu haben, daß P. eine von ihm. K., bestell!« größere Waarensendung auch wirklich an ihn abgehea lasse. Als Katzenstein bald daraus insolvent wurde, verlor P. dcn Betrag, aus welchen die Wechsel gelautet hatten. — Jetzt hatte Katzenstein Revision eingelegt und verichicdcne Mängel gerügt, wie ungenügend sestgestelltea Dolus rc., aber daS Reichsgericht (8. Strassen»» erachiete dos Uriheil sür vollständig colrect und verwarf am 12 Januar die Revision. Del vecchio'g LunstausstrUung. Wie man allbckannllich das Gute nur oft genug hören kan», so kann man ja ein echtes Kunstwerk auch nicht oft genug schauen. So ist denn unserem Meister im Aauarell, Prosessor Carl Werner, lehr zu danke«, daß er uns wieder einmal einige seiner herrlichen Nilbilder schauen läßt, ein Paar „Kairomotivc". Aus dem einen steht der Beschauer an einem alten, zwischen der Borstadt Bulak und der eigentlichen Stadt heranötrrtenden. nach Norden »usließvnden RU« arme. Jenseit« eine» Gürtel« von üppig grün» Garienvegttattoa erhebt sich ftn warme» Lichte der Abendsonne da« Häusermeer der „siegreichen Stadt" lMaSr el Kahira) mit seiner Interessanten SU- tiouetic, sowie die Höhcnzngc des an den Nil derarlretenden Di'chebel Motattam. Alles fügt sich in ciucm orächiigcn uad fringeiuhlten Spiele W, Farbe und Belenchtnng zusammen. Nicht minder »ft. Nachtrag. * Leipzig, 14. Januar. Mit dem Personenzuqe der Berlin-Aiihattcr Bahn tras gestern Vormittag lO Ubr l2 Min. Ihre Durchlaucht die Fürstin Marie von Schwarz- burg-SonverShausen von Dessau hier ein. Hochdieselde besuchte einige Geschäftslocale in der Skodt und reiste Nach mittag» 1 Uhr 40 Minulrn wieder nach Dessau zurück. * Leipzig, 14. Januar. Zu der unter Leitung de» RcchtSanwaltS vr. F. Zehine siattgesundeiien Versteige rung eine» TheilcS der Plätze des BremS'seben Bau areal» hatten sich sehr zahlreiche Bieter eingesunken, so daß die Versteigerung sich außerordentlich animitt gestaltete. Für die Plätze an der Sophicnstraßc wurden Preise bis zu 85 pro Ou.-Mctcr und sür die Plätze au der Zeitzer Straße Preise b>S zu 98 .6 pro Ou-Meter erzielt. Wie wir hören, soll der projectirte Straßenbau unverzüglich in Angriff genommen werden, so daß die bisher noch nicht zu», Verkauf gestellten Plätze vorauSsichllich bereits Ansang Februar zur Versteigerung gelangen. * Leipzig. 14. Januar. Seit nunmehr sunj Jahren besteht bei der Abtheilung für Vormundschaft»-. Nach laß« uod Testamenlssacheu de» hiesigen königlichen Amtsgericht» eine Einrichtung, welche auch in weiteren Kreisen bekannt zu werden verdient und unseres Wissen» bereit» in einigen anderen AmtSgerickiten Sachsen» Nachahmung gesunden hat, weil man von dem Praktischen derselben überzeugt worben ist. An Stelle der Rrgi stranden nebst ihren complicirlen Zellet- :c. Repertorien sind Register getreten. in denen jede eingehende Sache zunächst eine Conto-Nummer erhält, wrlcde zu gleich die Bcle»-Nuinmer bildet. Sodann wirb der Taq der Vorlegung und die Resolution (letzter« in ab gekürzter Wcisr) nebst der Bezeichnung de» rxpekirenden Be amten notirt und der Eintrag in da« Aclen-Repettorium mit der betreffenden Buchstclle bewerkstelligt, nur mit dem Unter schiede, daß m>t den eingerichteten Unteradtheilungen ein leichte» Aussinven ermöglicht wird. Dasselbe gilt von de», Controleduch, in welchem die zu exprvirenden Sachen mit den Löschung-Vermerken versehen weiveu und jederzeit einen schnellen Ueberblick über Do», wa« noch zu expedirr« ist. ge währen. Angesicht» dieser vereinfachten, praktischen und währten Methode erscheint e< doch wobt am Platze, der Meinung Raum zu geben, daß eine Einführung der Einrich tung be, sämmtlichen Amtsgericht,u de« Königreich» sich empsehlen dürste und daß vielleicht dazn die beste Gelegen heit sich dardietr», wenn die versammelten Landstände hiervon Notiz nehmen. --- Leipzig. 15. Januar. Die Geiellschast der Armrnsreunde friert heute im -roßen Saal« de« ver- einShause». Roßstraße l«. Abend« 6Uhr, ihr 40. Jahr«»« fest, wie schon vor einigen Tagen bemerkt wurde. Dasselbe wird «i» besondere» Interesse dadurch gewinnen, daß Herr ?. vr. Rietschel bei demselben Uder Luther al« Armen- sreund sprechen wird. Derselbe wird eine Menge von höchst anziehenden Einzelheiten dringen, welch« un» den großen Reformator auch aus dem Gebiete der Sorge für die Armen al- einen Mann der Thal zeigen werden. Ver au» dem Marke unsre» Volkes entsprungen war, weit entfernt von aller Menschensurcht und Mcnschengesälligkeit, erfüllt von einem Feuer, da» oft in beiten Flainmcn des Zorne» au« seiner Seele bcrvorbrach. ES werden gewiß viele gern voa dieser neuen Seile LulberS höre», die durch da» Festspiel neulich rin lebendige» Bild von ihm gewonnen haben. Hoffentlich wird dieses Beispiel werklbäliger Liebe den Bestrebungen der Gesellschaft neue Freunde zusühren. '-Leipzig. 14. Januar. Unter denjenigen Borträgen, welche >m hiesige» Kanfmännischen Verein im Lause diese» Winterhalbjahres noch gehalten werden, wird derjenige de- Herrn Geh. Rath Pros. vr. Wind scheid am 24 Februar über daS jetzige bürgerliche Recht in Deutschland» mit Bezug ans da» neue bürgerliche Gesetzbuch, jedenfalls ein ganz besondere« Interesse erwecken. Herr Geh. Rath Windscheid war brkannllich eine Reihe voa Jahre» hindurch bei der Ausarbeitung de» neuen bürgerlichen Gesetz buches selbst betheiligt und ist daher woht iu erster Linie zur Aussprache über tiefe wichtige Materie berusen. » DaS vielbesprochene Bild „Ilors imperätor- von Hermiue von Schmivt-Preuschen ist nunmehr von Bremen abgrgangen und wird in diesen Tagen in Leipzig rintressc», um in Del Vecchio'» permanenter Kunst ausstellung zur Ausstellung zu gelangen. Nach Bremer Berichte» bat daS Bild dort ein ganz ungewöhnliche» und doch im Grunde nur verdientes Aussehen erregt und ist Ziel punkt riner wahren Wallfahrt gewesen. ES läßt sich dem nach vorauSsehcn, daß ihn« auch Leipzig» Publicum die ge» bührende Beachtung enlgcgenbringen wird. » Ottomar Aiischüh'a Momcntphotographie-AuS- stellung und sein hochiliteresjanter elektrischer Schnell seher (Aiignstiisplay 2) bleibt unwiderruflich nur noch beute Sountag vier ausgestellt, da scdon weitere Ver fügung über diese so bemerkenswerthe Autstellnng getroffen ist. Trotz de» reichen Besuche», der derselben zu Tüeil wurde, werden doch gewiß ncch Manche den Besuch derselben ver schoben haben. Diesen also zur Nachricht, daß eine Verlänge rung der hiesigen durchaus nicht staltsindct. -- Im Kaiser-Panorama (Griinmaische Straße 24) sind in dieser Woche Ansichten a»S Holland ausgestellt und zwar biete» sich dem Auge des Beschauer» interessante Städte- bilver der allen berübniten Handelsstävle Amsterdam und Rotterdam; auch aus dem Haag sind in der bekannten vor- »glichen Weise Nalurschönheilen vergegenwärtigt. Au» diesem Grunde dürsten auch in dieser Woche zahlreiche Besucher da» Kaiser-Panorama aussnchen und ihre Kennlniß von Laad und Leuten bereichern. So lange nun auch die Schaustellungen in Leipzig ausgestellt sind, hat die Bevölkerung mit wachsendem Interesse die wöchentlichen Vorsührunge» verfolgt und da- spricht gewiß sür die Gediegenheit und die Beliebtheit de« in Rede stehende» Institutes. — Carola-Theater. Mosenthal'S DolkSschauspiel: „Der Sonnwendhos", welches im vorigen Jahre so großen Beifall fand, acht heule Abend im Ccirola-Tkealer in Scene. Die Hauptrollen liege» bekannllick in den Hände» der Damen LewrnSky und Pölitz und der Herren Borcherdt ujid Hart mann. --- Heute treten die engagirten Küiistlerspecialitäten io» CircuS Bariölö i» der Älberthalle z»m letzten Mal« aus. Da da« bis jetzt iune gehaltene Pri^ranim ein sehr reichhaltiges ist und sämmtliche aiislrclenbcn Künstler sich de< größten Beifalles seitens de» Public».»S zu erfreuen hotte», wird die heutige Vorstellung gewiß rcchr zahlreich besucht werden. Dieselbe beginnt wie gewöhnlich >.2? Ilhr und empfiehlt eS sich, sich tagsüber schon mit Billcl« zu versehen, indem Abends der Andrang an der Lasse oft sehr stark ist. Die TageScasse »ft von früh lO ttl-r au llnuiilerbrochen ge öffnet. — Im Parterresaale findet heul: Abend ','^8 Uhr Unterhaltungsmusik der Capelle beS 100 Regiment» statt. Da« Cntröe betrügt 3V ^l. Alle außeusiehciidcli Dutzend karten habe» Giltigkeit. -- DaS am 7. Januar im Krystall-Palast abgebalteue Wohllhäliqkeitsfest der „Inleruationaten Artisteu-Ge- nossenschast" hat einen Ucberschuß von NtO 25 abgeworse», welcher der Unterstützung»- und Kronken-Casse der Genossenschast überwiclen wirb. Herr l)r. mecl. Clemens Hennig hier. Grliiiniaiscdcr Stcinweg l>», hat sich bereit erklärt als Arzt sür die „Sccticn Leipzig" zu sungiren. — I» dem bereits erwähnten WohllhätigkeitS- Concert zum Besten der Wiltwen- und Waisencasse deS allgemeine» deutschen Buchhandlung»-Ge- hilfen-VerbandeS. welches am 23. Januar Abend» im großen Tbcalersaale de» KrnstallpalasteS statlsindct, wird anßer den bereits genannlcn Künstlern, näinlicd Frau Metzler» Löwy. Herren Concertmcister P-tri, Bolland, Unken stein und Schröder (also dem Petri-Quartett) und .Herrn Alexander v. Tiloli, noch der angesehene Mannergesang» Verein .SängerkreiS" liier (Dirigent Herr O. Kirmse) Mitwirken, jerner möge erwähnt sein, baß Herr Commerzien- ralh Julius Blüthner in lirbenSirürdigrr Weis« «men Coiiccrtslügrl zur Bersügung gestellt hat. --- Die Vereinigung der hier stubirende» alten grimmaischeir Fiirftcnschüler (nicht zu verwechseln mit der »Grimmensia") hielt am gestrigen Abenv in ver bebaglichrn GesrllschaftSstube von Emil Poscr'S Restaurant „Zum Nicolaitunnet" eine Weihnachtsbescherrung ab. Infolgedessen waren die Mitglieder äußerst zahlreich erschienen, und die io großer Menge eingegangcne» wertbvollen und heiteren Geschenke trugen ganz wesentlich zur Erhöhung der Fcstsrcuve bei. E» zeigle sich bri dieser Gelegenhctt so recht, welch enge« Band der Frciiiibschast die Schüler der Fürstenschulen umschließt, auch da»» »och, wenn sie den Mauern der Schule schon lange den Rücken gekehrt haben. Da» diesjährige Stistung-sest der Vereinigung wird an, 29. Februar in Trirtschlrr's Saale (Schulstraße) abgehallen. * Leipzig. 15 Januar. In Stephan'« Restaurant in der Parlstraße jand am Freitag die erste größere Versammlung ehemaliger Schüler der Vr. Bart b'sch en Realschule zu Leipzig wegen Vorbereitungen zur Feier de- fünsund- zwanzigjcihrigei, Schul.Jub>läu»>S statt. Die Versammlung beschäftigte sich bauplsächtich mit der Bestimmung und Fest setzung rc» Tage», sowie de» Programm« der Feierlichkeit. Neber de» Tag jedoch, sowie über da» Programm können wir zur Zeit ncch nicht« Nähere» mittheilen, da die Versammluag biS ;rtzl »ech nicht» Tefinilive» beschlossen hol; nur erfahren wir, baß die Feier zwei bez. drei Tage in Anspruch nehmen wird. Während der ganzen Bersammlung wurde von Seilen der Tbcilnebiner der allgemeine Wunsch ausgelprochen, daß sich noch mehr Freunde zu», Comil» schoaren möchten. Nach längerem gcmülhlichen und collegialei» Zusammensein wurde sodan» d,c Sitzung geschlossen und die zweite Ver sammlung sür Freitag, bei, 20. Januar. a„b«rau»,t. — Die Reich-sechtschul« — selbstständiger verband Leipzig — hält heule Sonnlag. im blauen Gaal» deS Krtzftall- palasle« eine A bendonlerbaltung. bereu Programm «t» vielversprechende» ist, mit daraus folgendem Balle — Orcheffeo» musik — ab. Der Zulntt ist nur Mitgliedern, d. h. Wicht' meistern und Fechtschülcra gestaltet. Mitgliedskarten *«s IahreSdauer sind am Abend an der Easse zu haken. — Der Brunnen am Naschmarkte, von den Leip zigern wegen seiner bronzenen Thirrgesialten der Löwen- hrunnen genannt, kann ,n diesen, Jahre aus eine zwei- hundertjährige Vergangrnbrit znriickblicke«. Ei» «,s
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