Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801153
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-15
- Monat1888-01
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1888
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15. Zechste Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Sonntag den 15. Januar 1888. 82. Jahrgang. Telegramme. G Weimar. 14. Januar. (Prlvat-Deveschr.) Der soeben fertig, gestellte JadrcSabschluß der Betrieb-eiunabmen der Weimar» Geraer Eis endo ha per 1887 ergiebt eia provilort'chcS Gesammt- Vlu- von 42,243 ->t and ein definitives vou 83.072 ^l gegen 1886. Hiernach ist die Bertkeilung einer Dividende von 3 Procent aus die Ltamniprioriiätea zwetsellos. 1V-o. Prag, 14. Jannar. (Privat-Telrgramm.) Die Statt- balleret bat angeordaet, daß in Betreff der Ossegger Gruben» Katastrophe eine neue Commission unler Beiziehung geolo» Mischer Fachmänner ringrsetzt werde; die Erhebungen der ersten Commilsioa wurden nicht al- ou-reichend anerkannt. 4VDU. Wien. 14. Januar. Der „Neuen Freien Presse" zusolge beabsichtigt der Verwaltungsralh der Nordweftbahn den Juli« Coupon deS garantirie» Netze- mit 3 st. einzulösen, so daß das Jahre-erträgniß pro Actie 8 fl. beträgt. Die JahreSdividendr de- nicht garautirten Neye- wird ans 7'/, st-, gegen 7 st. im vorigen Jahre, geschätzt. 88 Odessa, 13. Januar. (Privat'Delegramm.) Die Colonial« waareuhandlnnq W. Moüki- hat mit 500.000 Rudeln Pa'sivi) salltrt. Da- Ausland ist mit die Stadt Odeffa mit '/, de» theiligt. Die Firma L. Rabiiiovicz verliert 40.000 Rubel. 88 Petersburg. 13. Januar. (Privctt-Telegramm). Gleichzeitig mit der Besteuerung der im Inland« sabricirten Streich- HSlzer sost auch ein Einganq-szoll von den au- dem Ausland« linportirten Streichhölzern erhoben werde», da sich herau-gestellt l at, daß in Folge der Besteuerung die inländischen theurer wären als die au-lä»disren und die Concurrenz nicht auShalten könnten. vom Tage. A Wenn man alle die Lustschlösser der Specolanten zusammen» stellen könnte! Doch ihr Zusammensturz schadet nur ihnen selbst. Ganz onder- ist e- mit den Pl?anto»irn, welche die Zeitung-Presse leim Publicum erweckt. Die Börse steht aber ganz unler dem Einflüsse der Zeitungen. Da hatte man den Glauben erregt, der Zar würde ai» ruisiichea Neujahr-iage, gleich wie Napoleon lll., über Krieg u»d Frieden sich auiipcechen, obgleich niemals in vergangenen Jahren Rede» gehaliea worden waren; und so geichah e- auch diesmal. Stall dessen erhielte» ewige hohe Würdenträger, welche man als Panslawistea kennzeichnet, Lrdca-.AuSjcichnuiigrn, während Gier- leer auSging. Verschie dene Zeitungen d>moiistr>rlen daran-, daß die- kein FricdcnS- zeichcu wäre. — W-r denken anders darüber. — Die „Nal.-Ztg." lvrach schon vor einigen Tage» von einer allgemeinen Blockade der bulgaiiichen Küste. Dafür möchten außer Deuischtand und Frank reich die übrige» Mächte doch etwas schwer zu bade» sein, Io lauge uichl ein lesicS Uederemkontmen mit Rußland über bieZukunst Bulgarieus geirvffcu wird. Begnügen wir un- »»t der Bcrsichervug der Wiener oificiosc»Blaiter,dabgegknwärtigke>neBerhandlungenwegenBuIgarieuS zwischen den Mächten schweben. Diese Organe müßten eS Wilsen. Freilich den nieistea Zeitungen muß c- höchst unangenehm sein, wenn ihnen ein so setter Bissen wie da- ewige Bulgarien entrissen wird, und die Börse, hungrig wie sie ist, muß doch auch rtwas zu knabbern babrn. Jrankrrich bittet keinen Stofs sür Courerrperimente, und der Kaffer ist wieder ai» Fenster erjchieueu. Politik und nichts als Politik. E- geht einmal nicht anders. Die Bvlicn hören nur aus diese e>ue Melodie. Die Banken müssen die kostbaren Gaben, welche sie dem Publicum zu bc- lchecrca brennen, in ihren Lassen ruhe» lasten. Welch fröh liche- Leben würde sich eulsaiicu, wenn einmal dieser Bann g brachen wärc l Aber dazu gehörte daS Gegentheil vou dem jetzige» Zustande: eine allgemeine Entwaffnung, und wie ist die möglich? M ite» unter die verichiedenartigsten Meldungen mische» sich wieder, um die Sache rechi grausig zu machen. Gerüchte von Attentaten gegen den Zaren; aber sie rühren von dem „Neue» Wiener Tag- blail" her. und da drängt sich da- Fragezeichen unwillkürlich aus. Den Börsen fehlt eS an Leben. London und Pari- zeigten am Freitag wenig Veränderung gegen Donner-lag. Wien beklagte sich über Mangel an Anregung. Die Spekulation war dahrr a» der Bor- börse nur schwach am Geschälte betheiligl. Die Tendenz war trotzdem ziemlich scsi. Tie Bcriorgliug gestattete sich leicht, di« Deport-waren abnehmend. Die Mtttag-tür>c begann mit gleich stillem Geschäft und unveränderten Louisen. Di« Geschajt-losigkctt hielt auch seruer an trotz der merklich günstigeren Stimmung, weicher auch di« gebesserten Course entsprachen. Credit 269.80. AdcndS 269. Berlin verkehrte reservirt bei sesier Haltung. Die Umsätze kannten nur zeitweise aus einzelnen Gebieten ein« größere Aus» dchnung gewinnen. Die Mehrzahl der Courie ver tonangebende» SpeculaiionSvapiere war gegen Louner-lag unverändert. Deutsche ipeculaiive Bahnen weisen Lour-defferuagcn auf, bk'oiider- Lübecker begehrt aus die befriedigende Deceniber-En,nähme. Oefterrtickusch« Bahnen etwa- bester, doch sehr still, Duxer ciica V« Procent Höher. Schiveizerbahueu rudig und wenig verändert, nur Gotthard eiwaS schwächer. DaS Interesse für Montantverlh« hat de« d. ulend nachgelassen, bei kleinen Umsätzen zogen die Course aus Grund guter inländischer Eisenberichle «iwa» an. Rassiich« Werihe fest, ebenl» stellten sich Ungariscvc Golvrenie und Jialiener Kleinigkeiten besser, Eghpler unverändert. Ji» sväteren Verlause schwaüilc sich d,e Haltung aus Grund einer Wienrr Zzilung-nieldung, wonach eine Bcrschiechtcrung im Befinden unicre-Reichskanzler-ein« getreten wäre, sowie aus Abgaben Der Rolhschilbgruppe, welche mit der bevorstehenden Ueberaahme ungariickitr Renten in Verbindung gebracht wurde», etwas ab. Die Rückgänge bezifferte» sich aber durchweg ous geringe Bruchtheile eine- Procent-, Hingegen stellten sich Franzosen in Folge von Deckungen gegen Schluß erheblich höher, ebenso machte sich lüe die Mehrzahl der inländischen Eisendahnaciirn ziemttch lebhasier Deckungsbegehr bemerkbar. Baakaclicn, r»>si,jche Werihe, sowie Bergwerk-octien blieben sehr siill. Nachbörse schwach. Credit 139'/» (doJ, Franzosen 86 (8b), Lombarden 34'/, (34'/>), Deulsche Bank l63V, (164), Di-cortto<Coi»ma»dtt 191'/, (192). Mainzer 99'/, (99'/^, Mariendurger ü2'/, (öl'/,), Ostpreuße» 69»,. (69'/.). Mecklenburger 130'/, (l29V,), Galizier 78 (7?'/Z, Cldeihol 67'/. (bo.). T»r,e 118 (117'^. «olibard 118"/. (do.', 1880er Rusjeii 78 ^78'/Z, Russisch« Note» 176'/, (176). Ungarische Goldrente 77V, (do). Italiener 94'/» (do), Laura 89V, z89^/J, Dortmunder 67v, (67'/J. Lonnabeiiv: Di« Börse soll angeblich von einer Ohnmacht befallen worden sei», weil der Coburger seinen MilitairS erklärte, daß er an Bulgarien festhalle. Was sollle er denn ander» sagen? Es ist ja noch lange kein Srecution-corp- do. So sein wie der Bör/inspieler wird doch «tu Mona tu seiner Stellung nicht sein. Derm ischte«. Leiplis» 14. Januar. - Loncur« Sandbank. Am ls. Januar Nachmittag- stand in der Toncurlsache Bernhard Sandbank — Firma Sand bank L Co. — vor dem hiesigen königl. Amt«gericht Prüfung-» termin an. Wir können für heute nur im Allgemeine» mittheilen, taß etwa SSO Forderungen angemclbrt woror» find und der Prüfung nntrrlegen haben. * LeipziG. >4 Januar. Wie bereits mitgetheilt, haben dir Liquidaioi.n der Leipzig-Gaschwitz.Mevselwitzer Sisrn» bohngeseilsch-tt z» Leipzig bei der Siändevers miwlunq ein« Peiilion. dalirt vom 9 November >887, eingereicht, dohi» gehend: „die Siä'idkversommlu m möge da- köaiql. F,na»zw nistern»,, ausdrücklich erniäcbtigen, de Liguidoiivn-maste dregeuonnteuVrsellichasihie Summ» von 173,348 «4l uachträ.ilich jür di« vrrkonsle Bai »strecke Gasetuoitz- Meulelwitz zu gewähren." Dir Ft»anzd«pu>ati»» d«r Zweiten Kammer (Referent Avg. Philipp/ bemerki a« Schluffe ihre- gedruckt vorliegenden Berichte-, man könne keine» Augenblick im Zweifel darüber sei», baß irgend ein Recht-iitel sür dir Forderuug der Petent«» nicht vorhanden ist und nur z» prüfen diribe, ob di« kiönde- versammiung leiuer Zeit im Auge gehabt habe» Im»», de« Aciien- iuhadera den Reseruesondö n»d di, getilgte Rate der Prioriiäis- anleth« z» belasten. Di« Drp»t»tio» Ist »icht dieser Meinung und sie beantrag, di« Petit«»» aas sich dernhr» zu laste», »achdem ,«ch di» köaigl. Staatüregienmg ihr« adlrh»r»d« Halwng rrnent »«. Volkswirthschaflliches. All« für diese» Dhetl bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantworillcheu Redactenr destelhen E. G. Lane ln Leipzig, *— Der Erbläudische Rittrrlchasrliche Trediivereiu im Königreich Sachsen belaß am Schluß des Jahre- 1886 sür 50.788,325 Hypolbekeu. Dazu sind hiiizugetietca incl. Neneinlri» von 9 Ritter- und 47 anderen Gütern 3,514,100.4l; dagegen sind deimgezahlt incl. Austritt ron 1 Rittergut und 5 Bauergüiern 463.77o^< Berbleiden also am Schlüsse de-Jahre- 1887: 53 838.630 Mark aus 1 Herrschast, 333 Ritter- und 791 Bauer-, Frei- und Sladigütern, außer 316 belbesesjenen. zusammen 1341 Gütern. Die Summe der Pfandbriefe beirigi b1.3L6.700 ^il. wovon 18.000 ^>l 3'/,vroc. kündbare ä 10 Ilmler. Der Betrag der 4proc. Piand- driese beläuft sich ous 36,833,200 >l Die Amoriffalion nach Abzug der bei Rückzahlung«» vergüteten Aulheile belänlt sich aus 3.481,930^4 Ueberdies vom Jahre 1887 (per 1. Juli 1888 au-gelooste Pjand- driese ohne 4780 ,/ll 54 L Spitzen) 343.323 ^l Rejervesond- der Serien 1,311,903 ^l, allgeiiiciner Re'ervesvnd- 633,880 Zu- sammen 1.947.783 ./L *— DiePerivdederZiu-subermSßtguugen. Die wenigen Tage de- neuen Jahre- haben ans dem iuiernaiionalru Geldmarkle einen vollständigen Uiuichwung der Beihältnistt herbei» geführt. Die Januareingänge beginnen dem Markte allenthalben in breitein Strome wieder zuzusließen, die Nachfrage nach Geld bleibt aber eine äußerst beschränke, nachdem Industrie und Handel unter drin Drucke der »»geklärten politischen Lage sich nur sehr schwer- jällig kiiiivickkl» uud da- finanzielle und Börsengeichäit mehr ober iveuiger zum Feier» vrrurlheilt ist. D«r Plioaidiecont in Beriia ist aus 1'/,, i» London aus 2 Pro«, grsuuken. In der Litt, war die Dlsfeieii» zwischen dem Banksatz« und dem Geldiverlhe aus offenem Markte somit bi- aus 3 Proc. gediehen, ein Berhäliniß, da- um so weniger sür die Dauer ousrechterhallen werden kounie, al- die Gold- rntnahmen au- der englischen Bank sür deutsche Rechnung in der letzte» Zeit säst gauz „sgehärt haben nid in Anbetracht de- steten Anziehen» de» Rrw florker SterlingcourseS auch überseeisch« Ber- schisfungen außer Lombiiiatio» stehen. Drr hrimtsche Londoner Be- dars ist momentan gleichsall» ein minimaler und durch die L qnidi» rung d«r Divideadengelder strömen d.-m Markt« gerade jetzt immer neue Mittel zu, welche die rückgängige Bewegung de- Privatdi-cont- »ur noch zu verstärken drohen. Die Direktoren der englischen Bant vermochten sich unler diesen Umständen nicht länger zu verschließen und decrerirtea endlich die Ermäßigung de- Zin-suße- von 4 aus 3V, Proc. Daß die Rednctioa nicht tn ou-giedigerer Weile erfolgt ist, dürste lediglich au- Rücksichten der Politik geschehen sein. E« unterlieg« aber keinem Zweifel, daß, die Trdaliuug der poliiischen Ruhe vorausgesetzt, in der Litt, bald eine weitere Herabsetzung der Bankrate solgt. Der bi-herige 4procenttge Dlscont stand in London seit 1. Eevtember v. I. in »rast. *— Bon F. H. Haensel'- Notiz.Blatt über Papiergeld und Münzen, Zeiischrist sür da- Geldwesen, Industrie-, Handels- lind BerkehrS-Jniereffc (Haensel in Plauen, iächi. Aogil). liegt uns Nr. 1 de» (28) Jahrgang- 1888 vor. Dasselbe erscheint jährlich 6 Mal und kostct im Abonnement i»> Buckihandel 73 durch die Post 80 Das Noiizdlatt ist reich an Angaben. -8- Die Agitation gegen die fremdländische Bezeichnung deutscher Waareu ha» sich in neuester Zeit wieder ledhaster gestattet; Io dat der ,.Bereu, deutscher Rabelsabritunten" tn einem Circular die Fachgenoffen ausgesvrdert, wenigsten« im Inland« die Maaren unier deulicher Flagge segeln zu taffen. Der Berel» weist daraus hin. daß die deutschen Hutmachcr »S vermocht haben, druilche Moden zur Einführung zu bringen, und daß deutsche Möbel o»ch >m Au-land« al- deutsche- Fabrikat gern gekauit werden. — Wie verlautet, wird demnächst auch vermittelst Circular von Leivzig au» gegen di« in mancher Beziehung recht störend geworden« fremde B«. zeichniing deutscher Wnarcn vvrgegangen werden, wie denn in unserer Siadt am ehesten und nachdrücklichsten gegen die fremdländische Be zeichnung der Maaren ungrkämpsi wurde. f Aus dem «Here« Vogtland, 13. Januar. Dir Fest- stellung der vorjährigen Ernteergebnisse im Bezirke bes ..Laiidwirthlchasilichen Berein» sür da- obere Vogtland" dat zu folgenden Feststellungen gelahrt. Die Ergebnisse beirugen bei Wintcrwrize» 2ö Lentner Körner und 20 Lenkner Stroh per Hektar, bet Sommerweizen lb Ltr. Körner und 17—18 Ltr. Stroh, bet Winterkorn 33 Ltr. Körner und Sb—30 Etr. Stroh, de, Sommer- körn 22 Ltr. Körner und 1b—18 Ltr. Stroh und bei Hafer lü bi« 18 Cir. Körner, sowie 12—lb Ltr. Slroh per Hektar. Die Er gebnisse Ware« in den einzelne u Orten verlchleden, die mitgeiheittea Zadlen geben nur den Durchschnitt-eriiag an. Der Ertrag drr Kartoffeln war überaus verschieden, dmchlchniitlich 170—200 Tlr. prr Hektar, der Rübenertrog sehr gering: bO—80 Llr. ver Hektar, Kraut bO Ltr. per Hektar. Letztere Früchte dat e», wir drr „v. A." erwähnt, unter der Trockenheit, dem Raupensraß und ganz besonder» der Läusekrankdeit schr zu leiden. Der Klrecrirag war duichichnitl- lich 70 Llr. Klerhru. drr Wirscnerlrag bri zwei Mal gemähten Wiese» 60—70 Ltr. Heu per Hektar. J»i Ganzen genommen war das Jahr 1887 für die Landwtrthschast tm obere» Vogtland durch»»« nicht günstig, da e< »ur eine untermittrlmäßig« Ernte brachte. V 8»ick««. 13. Januar. Der Kohlen- und Coak-ver- sandt ad hiesiger Bahnstation im Mona» Decem ber v. I. betrug 31,041 Wagenladungen ä ÜOOO Kilogr. gegen 29.648 Wag> nlak>i»igea im gleiche, M»na« des Vorjahre- und daher diesmal 1393 Wage», ladungea mehr. —N. )t«sse«, 14. Januar. In welch hervorragender Weise dir Linie Molda »»Rossen an der Zunahme de- Eisenbahnver kehr» Im vorigru Jahre betheiligl gewesen ist, zeigt eine am Jadresschluffe gemacht« Zusammenstellung der aus der Slot'»» MoKa» i» dirffeitige» Gebiet ringeirelenen Wagen. Die Gesamind summe der bri letzigevanuter Station übergegaagenen Güier, vor» wiegend au-böhmischen Braunkohlen, Rohzucker und L.reo» lien Irstehend, beziffert sich nach dem hiesigen „Anz." aus 3l6,13I,219 Kilogr. oder 6.833,024 Llr., was gegen da- Vorjahr eine Zunahme von bb8,918 Cle. beträgt. Zum Transport dieier Giilciinengcn wurden nicht weuiger al« 3l.klä Wagen ä 300 Ltr. Tragkraft verwendet, welche, aneinander gereiht, rine Strecke von 221 Kilvin. eingenommen baden würden, was der Eittsrrnniig von Dresden bi- Hos gleich käme. Die schwächste Periode diese« ver» k hrS war die zweite Koche im April mtt 3,404,893 Kilogramm, während in der stärkste» im Monat November ein Eingang von 10,097,121 Kilogr. zu verzeichnen war. Weistr». 13. Januar. Wenn man trotz der Ungewißheit der politischen Lage über einen guten GeschSst-gaua unserer deiniiichen Industrie berichien kann, so ist diel gewiß erfreulich. Die Oicnsadrikntioi« beiiviel-weise, welche in anserer Meißner Industrie eine hervorraaende Rolle spielt, war ln dem vergangenen Jakre so reich iml Auslrägen versehen, daß heute »»cd mit voller Krost an der Erledigung derselben gearbeitet wird. Während in sriiheren Jahren oft oo- Weihnachten schon ein flauerer Geichäs»«, gang eintra», ist e« bi- jetzt nicht möglich geweien, die entslandenen großen Lücken i» den Lagerräum-n wieder au-zusüllcn. Der Aus icdwiinq drr Osrnindiistrie ist auch äußerlich zu beobachlen. Tie srükcr nur Porzellan verfertigende Fabrik von Ernst Teichert in LSUn hat sich sc,l dem Ableben deS Gründer- «densaN» der Ose» sabrikatioii zugewendet und bcjchasligt jetzt ein ziemlich zahlreiche- Perlons! in dieser Branche. Die Sächsische Osensabrik i» Cölln hat durch verschiedene N-ubonlc» ihre Räume und ihr Personal ledeuleiid vrrgrößrrt und die Meißner Oiensabrik am Neumark dat »icht nur eine neue Fabrik al- ^ liale in E'chwald bei I>pi tz gegründet, sondern auch in dem hiesigen Etablijs'Mciit die Arbeiisiäumc ver größer« und neue Brennöfen gebaut. Die Heder'sche Tövserei ferner bat sich durch den vor kurzer Zeit vollendeten Neubau ebeiisall- zur Fabrik emporgeschwungen, und zur Vergrößerung der yaupi'schrn Osensabrik in Riedersähre sind bereit- die Bausteine ausgesihren Alle« die» sind deullichr Beweise dasür, daß der Bedarf größer ist al- die Produktiv» uud wo ein solche- Berhällniß zu Tage tritt, ist auch jeder Zeit eine gute Geschäftslage zu erwarte». Möge dieselbe forldourrv, dran sie gereicht ntcht nur dra dobe' Bethelligteu. sontrrn der ganzen Stadt und ihrer Umgebung zum Nutzen. (M. T.) fs Dresden, 14. Jannar. Landwirthlchastliche Feucr- Versicherung-.Geoo!i«uschast im Königreich Sachsen zu Dreöden. Der »»« Vorliegend« Gesch-si--Au-wciS aus das >Iahr ISS? bietet ein recht erfreuliche- Bild über die gedeihlich« I Entwickelung diese« solid geleiteten Versicherung--Unternehmen-. Am 131 Dereniber 1SS7 »areu 24.63» Verträge in Kraft mtt einer Ver« I tzchern,tz«su»me p,» 1SV,64S.?33 » uud 2W.SSS^I Jahreöprä»,,. I Pdr iss SchadepAlle DW-W tz> VeeHüteN ISS,20? Per erzielte Reingewinn beträgt 43.873 ^l Ter ReservciondS hatte Ende 1886 einen B stand von 447.6l9 ,G; h erzu komiucn a» Zinsen an- dem Jahre 1887. abzüglich Lo»r»oer!ust und Vcsivul!»ngd!o!irn. 4994-Al. io daß der Rcscrveiond- sich aus -82,613 ,/t stellt. Die Vermöge»-- Vermehrung durch Geschäst-gewinn und Zinjeu betrug lu> verfloss »eu Jahre daher 30,866 .-l Nach löjädrigem ltz.schatl-betriebe verfügt di« Griiossenschait über rinrn Vermögru-bestund von 498.4^3 .Al —Altruburg, 14. Januar. Die erste die-jäqrige Grün- düng in unserer Stadl, der wodrjcheinlichin Kürze noch einige folge» «erden, ist nun perfect gewoidtii. indem du- großartige Etablisse ment „Zum goldenen Pflug", das wir erst in der letzten Nru- jahr-nuinmec dieses Blattet in kurzra Zügen beschrieben haben, m «in Aciieiiunternehmen umgewandel» worden ist. Vorläufig ist ei» Berkaulscontraci zwischen dem Besitzer, Herrn Architekt Wagenbreth, und Herrn kntmemana, eine», Berliner Banker, durch den hiesigen Richl-anwali llr. zur. Schellenberg abgrschloffc» worden. Herr Kagenbrelh erhall 413.000 -/i ^da» Inventar ist vom Verkauf au», grschlossen). Da» Gründerconsortium.wrlche-vorläufig au- etwa 6 Per sonen besteht, wird wahrscheinlich sämmtliche Attien übernehmen. — Zugleich erfahren wir, daß dielelde Berliner Bankfirma (Kühnemann) an dirsein Tage noch Mit rinrm ander» tndustrtellra Eiabl ffemrnt hirsiger Stadt eine Einigung betreffs Umwandlung in eine Aciien- gesellschast erzielt haben soll, doch iühlrn wir uns noch zum Schweigen verpflichtet, weil un- die betreffende Firma die versprochene auihen- tische Mttihciluiig noch nicht har zugehen taffen. *— Keracr Bank. Von zuständiger Seite gehen un» aus die in unsrrer gestrigen Nummer, die Gerarr Bank betreff« Siniuirn- Liiderungen enlhalleiien Angaben, welche wir der „Berliner Börien- zettung" rninommkn hatten, folgende Mitiheilungeii zu. welche dazu beilrogen düistcn die Actioaaire iv dieser Aagelegenhett zu deruhigeii. Die Aeuderuiig der Slatutra ist i» Sutsichl gciiomme» worden, da eine zeitgemäße Rcbuciion derselben dringend erlorberlich erscheint. Der Passt,S ubrr Gründungen industrieller Uaiernrhmungeu rc. beabsichiigt die Pracisiruna vou Besugniffea, wie sie bisher im Jnlereffe der Bank lacttsch ou-geubl werden mußlru. und wie sie jeden» Treduinstttuie zuliebe» müssen, wenn dasselbe coucurrenzsähig sein will. Tbaisächlicd sind die an- gesehensten deuischen Bankinstitute zu derartigen Geschäslen bercchligl. Die Verlegung de» Sitze- der Gesellschaft ist nach den bestehenden Statuten viel leichter, al- eS nach den prrponlrten Abänderungen der Fall sein würbe. Der Vorschlag, die Taniiönie de- Auisict,!-- raibeS in gleicher Linie mit der Dividende der Aclionaire rungirrn zu lassen (nicht in erster Linie) bezweckt die Wiederherstellung der siolularlschen Bestimmung, welche früher bei der Gcrocr Bank be stand«» hat und die bei dem weitou» grössten Ideit der anderen Banken besteh». Der Aussicht-ralh legt indeß keinen Wcrih aus di scn Paragraphen und wird sich dem Wunsche der Aclionaire anschlirße», wenn dieielbcn die seitherige Fassung ausrzcht erhallen wollen. Be züglich de- Resecvesonds sind keine Vorschläge gemacht worden, weiche die jetzigen, übrigen» durch da- Aciiengesetz fixirlea Bestimmungen allerirc». Kuuslige Sialutenänderunge» würden bei Annahnie der Vorschläge nicht erleichtert, sondern erschwert werden. *— Fusion mitteldeutscher Banken. Man schreibt der „Franks. Zig." „Nachdem Hrrr August Stcrnberg sich znn, Direcior der Weima rischen Bank ernannt und den Slussicbl)- ralh nach seinem Gefallen zusammengesetzt bat, geht er jetzt be- kanmlich mit drr Absicht um, sich auch die Majoriiät in der Berivai- tung der Gcraer Bank zu sichern. Dies wird ihm denn wohl auch gelingen <?); wenigsten» pflegt Herr Eicrnbcrq einen gesaßien Pin» nicht lo leicht sahren zu lassen. Sobald er diese» Ziel errricht hat, beabsichtigt er, so veisicherl man, auch in die Verwaltung der Eo- burg-Gotliaischrn Lredit-Gesellschait rinzudringen und :n eine v»rie Bank Milleideullchland-, deren Name noch nicht ersahreu ist. Wenn ihm auch die« gelungen sc»u wird, daun dürste er, wie bestimmt verlaulet, mit einem Plane, beireffend die Fusion aller vier Banken, dcrvortrelen, natürlich mit dcr General - Directiv» August Strrndrrg." — Die Aclionairc der bcir. Bankcn niögru dem Herr» Siernberg gegenüber ja ans ihrer Hut scinl G All« Tvintilge», 13. Januar. Wie UN» mitgetheilt wird, ist sür de» l. Avril d. I. eine anderweitc Abgrenzung der Bezirke der königlichen Eiscnbahnbireciionen in Ersurt, Frank- surt a/M. und Hannover geplant. Hiernach soll die 103 Kilo Nieter lange Strecke Eisenach-Bebra-Kassel von, E.juricr Bezirke abgelrrniit und in» 43 Kilometer (Eisenach-Bedra) dcr Franlitirler, sowie mit 38 Kilometer (Bebra-Kassrl) der Hannoverschrn Direclion zuneihrill weide». Al» Grund wird der jetzt unvermeidliche Dualis mus in der Maschiiieninipection z» Bebra genannt. Da- Erstnler Beirieb-aml wüide dann noch die Linien Eii«»och-Neubieie»do,s, Goida-Leineselde und Gotdo-Ohrdriis erhalten; austerdeni sind dem- seibc» lisch Ersurt-Sange,hanlen und Fröttstädt-Friedrichroda zu gedacht, wahrend da- jetzige vierte Betrieb-amt >» Kassel, da- vo» der Ersuner Directiou reffortirt, i» Wegfall kommen kö inlc. Der Bahnhof Eisenach bleibt unter ollen Umsiandea bei Erfurt *— Deutsche Grundceeditdant zu >«olha. Die Bank batte am Schluß de« Jahre- 1887 8l,977.829 -t Hypolhiken-, Grundschuld- und Rkiilensordeiungc». Außerdem waren de» Piand dries-Jnhadern 3,7l9.023 bypolhekarilche und Grunbichu!d-Fvr drruugen verpsänbel, welche aul der Bank gekörige Griindftucke ein getragen waren. Der Piandbriesumlaus war am 1. Januar I8d7 82,448.4M >l, ou-gcloost und vom Umlaut zurückgezogen wurde» »n Lause de- letzte» Jahre- 3.776,160 so dost am 3t. December vorigen Jahre« >u Umlaus orrbliebeu 79,672/300 Der Umla» setzt sich zulonimen aus: 1. Piämien-Pfaiibbrikse» Il!.6l3,20>) ,-i II. Prämien-Psandbriesen 3Ü.3Ä.300 ^l, unkündbare» P'andbricsiN III. uud Hin. 13,852,800 >i. desgleichen IIIK I0.26t.000 .»!. de-, gleiche» IV. 8,b-7,300 », de-gleickie» V. 8,029.8<X/ ,/t zusaminen 79,672,300 ^l, sämmnich zu 3'/, Proc. verzinslich. Defiaiiiv auS dem Umlauf gezogen durch enliprkchendr Abstempelung bezeichnet, resp. im Depositorium dinterlegt sind an P'anddriesea: au- de,» Jahre 18tb4 b,277,100 >t. auS 1885 7,433.400 au- 1886 3,110,700 », au- 1887 1,846.300 .»i, zusanmien 17.667.700 ^4 —r. Piriningen, >3. Januar. Bor kinigk» Jalire» wurde dcr Versuch gemacht, dcr ärmeren, iin Winter öslers der Nolh au«- qesetzlen Bevölkerung in Henneberg durch E iisührnng von Holz schnitzerei rine lohnende Beschäftigung zu verschaffen. Leider scheiterte dieser Versuch an dem Mangel a» Absatzgebieten, so dast deute noch «in Theil der geiertigirn Waareu um billigen Preis zu haben ist. Seit einigen Monaten ist nun als Ersatz dalelbst die Korbwaareaindustrie eingesührt und diesmal mit besserem Ersolg. Allwöchentlich werden lchvn ganze Fuhren von Puppenkulschwagen, Hand- und Papicrkürben, Iragkörbrn u. bcrgl. geserlig». Der Lehrmeister, ein anelkoiint tüchtiger »nd leistungS- sähiger Fabrikant, stell« Arbeit-local, Material und Handwerkszeug, die Gemeinde nur die Arbeit-kräile. unter denen sich Kinder vo» 6 Jahren, aber auch die ältesten Greste befinden. Um den Stück,ohn möglichst hoch zu dringen, wird von allen Bctheiliglen mit der gi östle» Emsigkeit gearbeitet. — An dem debenleiibcn Tunnel der E>>ei,bann lini« Fulda-Tniin bei dcr Milseburg wird rüstig vorwaitS ge arbeitet; die Durchbohrung beträgt berri!» 220 Meter, dir gauze Länge des Tunnel- wird NOO Mcler betragrn. Seit 8 Tagen wird bei elektrilcher Velruchiunq genrbritei. Berlin, >3. Januar. Der AussichiSraih de» Börsenhandel- Berein- bier beichloß iür 1887 7'/, Proc. Dividende gegen 6'/. Pioc. in 1886 in Vorschlag zu bringen. Vrrliu, I3.Ia»uar. Dem morgen zniammentrelenden preußischen Abgeordnetenhaus« düijte aller Wahischeinlibkeii nach auch eine Petition, brireffrnd die Herabsetzung der Getreidefracht zngebru. Wie a»S Posen gem-Idig wird, ist beut« taieibst eine größere Anzadl von Vertretern de» Haadel-stanke- und der La»d- wirihichalt auS den östlichen Provinze» zujamniengeirrten, um über eine diesbezügliche Peliiiou z» deralhc». »»» bet d-m großen Interesse, welche« der Oste» an der Herabietzunq der Getreid-tarite dat, ist nicht daran zu zweifeln, daß diese Beralhungen eine» posinven Erfolg babcu. Berlin, 13. Jannar. Dir SpirituSschlußscheiIi-Loi». iniis iou Hai den Eniwurs der neuen Schlußscheine heute vereinbart, nachdem drr Finonzminister bcstitigt dat. bast d:e Erlaubniß zur Lagerung und Besichtigung der aiigcklindigte» Partie,: uuj den be züglichen Hölen dcr Speicher Regel und nichi Ansaahme s«>ii soll. Der Eatwurs wird nunmebr dnn Aeltest.n Lollcgiuni zur Bestätigung zugehen. - >m lü. veranngenen Monat« Hai der d«ui>che Puat«-ra:h öntzi, VlschluH gvsnßt, daß die sesttz-rig« Zusammensetzung de« Cpirita-benoiurirmittel- (l Tbeil Pyridlnbasrn undSTHelle Ho zgeist) ,n Tbeil Pprikinbalen und 2 Theilc Holzgeift um- g-ändert werbe, da de, crst.rer M/chung t.r lledelstand zu starken Vorri-cheu- de- Pl/ridi» sich gezeiat und dadu-eb zu Klagen mancher Art V lanlaffung gegeben halte. Ta) neue Miichniiltcl mit we»iger Pur «di» giebt dem Spiritus »un aber keinerlei ivlche unangenehme E> lenschasle». die früher besonder-beim Verbrennen und Vera»beite» desselben bemerkt wurden. Da- Publicum kann deshalb vertrauen-- voll den so schnell in Berrus gekommenen dcaaturirlen, weienllich billigere» Spiritus sich wieder zuwcnde», must aber beim Einkäufe nur solchen mit »eueni Misctmi'IIel bchaiidelt verlangen. *— Zum Spiritus steuerg «setz. Berliner Blattern wird be richtet: Eine Breslauer Spritsabrik, welche die Versicherung ihrer Waarenvorrälhe gegen FeuerSgesahr zum Jahresschlust zu erneuern pflegt, da! auS dieiem Anlaß an da- Provinzial-Sieuer- Direclorat von Schlesien die Anfrage gerichtet, ob sur den Fall, daß unversteuerter Brannlivein durch einen Feuerschaden vernichlce wiid, die Coniumsieuer nachträglich sür solchen zu entrichten ist. Diese Anfrage ist vo» de», P, ovinzial-Steuerdirector vo» Schlesien dahin beanlworici worden, daß, wenn durch eine ohn« Berichulten de» Inhaber» eiur- Thcst.ung-logrrS sür steuerpstichligen, inländischen Branntwein auSgckrnlm.nc Feucr-dronst der Lagerbesiond an Brannt wein ganz oder tbeilweiV zeistört wird, nach wsortiger Meldung bei der 'Slmi-stelli nach Maßgabe de- ff. 2S de- Branntwein-Niederlagc- Regulativ) die amiliche Feststellung der vrrlorea gegangenen Menge und die sleuerslri, Abschreibung derselben vom Conto bewirkt w-rd. Di,se amtliche Erklaiung wird die Sprilsabritaitten und saiumtlichc Jnbadrr von Spiiitu-lägcrn lcdhail iiilereistrc» und schon bei Ver- icheiung der Bcstäntc zu beactiicn sein. *— Ter Reichskanzler hat beim BundrSrathe beantragt, derselbe möge aus Gruno de) Müuzgcsttze- vom 9. Juli 1875 die Bestim mung treffen, daß vom 1. April 1888 an fremde Scheide münzen in Zahlung weder gcgrbrn noch genommen werden dürfen. In der Begründung wird daraus dingewiesen, dast der Bunde-ralh vo» der ihm geniäst Artikel 13 Ziffer 1 dc- Münzgesetze- vom 9. Juli 1673 gegevenen Beiugnlst, den Umlauf rciiidcr Münzen gänzl'ch zu untersagen, verschiedentlich Gebrauch gemachl und die ösierreichstchen uud ungarischen Ci»- und Zwei- guldriistücke, die niederländischen Ein- und Zwcicinhalbguldeniiücke, die niederländisch:» Haibguldcnstiicke, die österreichischen und unga rische» Vienelgnldcistiücke, die siniiischen Silderniilnzen. die Münzen de- Conv iilioue- uße- üster>c'ch»chen Gepräge-, eine Anzahl ätterer dänischer Münzen und die polnischen Eindrittrl- und Einsechftel- Talarasinck,: verboten hat. Inzwischen ist da» Bedürsniß bcrvorgelieien, von der dem ÄundeSrath gegebenen Besugniß n wkiterei» Uinsange» und zwar bezüglich drr sämmtliche» remSe» Scheidemünzen. Gebrauch zu machen. Insbesondere in Elsaß-Lothringen befinden sich Scheidemünzen der Franken- Währung, nanv nilich di- Zehn- und Füiis-Centimccstücke, obgleich sie vo» den öffenilichcn Casic» strenge /uiückgewieseil werden, viel- sach tm Umlauf, wa- zur Folge hat, daß >m Kleinverkehr die Rech nung nach „SvuS" gebräuchlich ist, und dast auch der Geschäsl-- v «kehr der Kausleulc sich gegenwärtig noch der Frankenwägrung bedient. Behufs Beseitigung derariiger Miststände uud zur Ver hütung der von einer Eiiioürgerung geringwerthiger ouslandischer Münzen zu besorgenden Verlutte emvsiehlt es jub, die sremden Echeitkmunzc» jeder Art, mögen dirselben ouS Silber, Nickel — m» oder ohne Silberzusatz —, Bronze oder Kupier geprägt sein, durch ein allgemeine- ttinlaus-verboi vom Verkehr auszuichliesten. Z Für die denische Eisen- »nd Stahl-Industrie» welche in Skandinavien ihr Absoygebiei ha«, droht der Vertust dieses Marktes. B.kannllich wild sür vir!« mülelicine C-len- und Stahiwaaren, sür weiche früher schwedische- Holzkohleuili-peiien zur Atiweiiduiig gelange» musste, heule da- nucrkaiint gut in Deullch- leiiid erzeugte Bokeslu st eisen ersvlgreich verivandt »nd auch da« lchwedische Stangeneisen beginnt ans den überseeischen Markten durch Bokeflusteiseu tbeittvelie ersetzt zu werden. Der dadurch sür die schwedische Eisenindustrie entstehende GesaiiimiauSsall Hai im Vereine mit einer gewisse» Ucberprodneiion die Pieise aus einen solch uie- diigen Sland h, rabgedrücki. dast manche schwedische Werke ohne/eben Gewinn nrbeitrn, andere ihre» Bel rieb elnzn st eilen gezwungen sind. ES ist de-balli sehr wahrscheinlich, dast bei der jetzt in Schweden zur Herrichast gelangten Schutzzollpolitik diese Noth- lnge der schwcdiiche» Eilemvrik-' zur Einlühruiig von Schutzzöllen sur Eilen- und Sinhlwaaren führen wird, »m den kleinen schwedi schen Werken Gel genbeit zu geben, gnstatl Rob- »nd Haldsabrikate zu schlechten Pr ise» zu exponire», Ganzsabriknte sür de» rigenen Mark herznst-lleii, der jetzt von Westfalen und England zum guten Tbeil damit veisorgt wird. Z Tie grostc-, Baumivollensabriken der Firma Reichenheim L Söhne in Wustcgieredvrs sind von der Firma Meyer Kauf» nianii in Taniihausc» angeknusi. Die Firma Meyer Kauf mann wird dadurch zur Inhaberin dcr grüßte» Boumwollensadriken in Deutschland mu AuSnahm« deS Elsaß. *— Mai nz-LudwigShasener Bahn. Ein Actionair schreibt der „B. B-Z": „Wenn man »ach den Gründen forscht, »m deren- willcn der E»urS der Mainz-LudwigShafener Eisenbakn-Actien seit Jahren bereit- gedrückt ist und »un (man wc>ß nicht recht: obschon, oder rtirg geradc, wril sie ihrem eigenllichen inneren lli'erlhe nach siegen miistvn) »euelding) scrnrr gediückl wird, so sicht man vor einem b S i-tzt noch ungelösten Rälhscl. Zum Tüeil ninliut man a», d,c neuesten großen Brrkäuse seien seilen« einer Wellfirma ans Ordre und sür Rechnung cmer ausländischen, sürstlichrn Dame er folgt, andere ballen r- sür nicht unwahrscheinlich, daß seil Jahren bereit- ein mächtige- Conlortiuni besteht, zu dem Zweck, um ron den ca. Ill.OOO,« <>() .« Aktien dieser Bahn die Hält!« oder medr zu niöglichst niedrigen DnrchichaittSpreisen z» erwerben, ein Zweck, der eben nur mit Ihuntichster Verhinderung eine- Steigen- der Preiic und bei jahrrlonger Ausdauer succcjsive erreichbar ist, schließlich aber mit oder ohne le'nerzeiiige Verstaatlichung dcr Bahn, j» enormen Gewi»».Real laoonca juhren iniisse, ähnlich denen, welche bekanmlich seiner Zeit ron dra Aciien der verstnall'chlkn Ziheinischen, Belgisch- Mäikischrn. Kbln-Mindener, Berlin-Hamburger Bahn eingeheimst wurdin. Einerlei aber, ob die eine oder andere der erwähnten An nahmen zmreffend sein mag oder nicht, soviel ist gewiß, daß alle dirjeiiigen B-sitzcr von Mainz-Liidwigsdajencr Aktien, welche nicht gezwungen sind, ihren Besitz zu vcrkauie», wohtlliuu werden, sich dreimal zu besinnen, che sie sich ohne Nolh »»§ dem Besitz von Actien einer Bahn drängen taffen, welche in solcher Entwickelung begriffen ist, wie die Mainz-Ludwig-Hasencr Bahn, zu Preisen, die nls dem wahrc» Werth drr Aktien nicht rulsern« entsprechend zu kr achten sind." *— Wicküler Brauerei-Actiengeselllchast in Elber'- seid. Nach dem Geschäftsbericht sür da« erste Rechnungsjahr 1886 bis 1887 hat dasselbe den in Betreff seiner Belriebsverdällnissc gc- hcglc» Crivartungen durchaus eniiprochen. Der Beisandi ist sori- j beeilend gestiegen und belnig 38,4o<; Hckioliler gegen 31,181/ Heklol. im Vorjahre oder 23 Proce t mehr. Auch i» den ersten beiden Monaten de- lausende» GelchislsjavreS sind bereit- 1420 Hekolil-r niehr al- im selben Zeitraum de- Vorjahre- abgesetzt worden. Die enliprechcnden Betrieb- rweileiling-n sind getroffen oder vorbereitet worden. Nach Bestreitung aller Unlüste», darunter 9194 .4l jür Hei stellung und Stempel der A lien, eigieb! sich ein Rohgewian von 190.604 ,4l. wovon 47.741 ./t zu .'llschreibvngen venvandl werden, sodast ein Reingewiii» von 142.860 ve, bleibt. Hiervon iollen l2^.iiO>i .4l gle cli 8 Proc. uns das 1,300,it00 .Kl betragende Aciien» cavilal verly.ilt, 7l4ll -t der Rücklage, 3033 » al- G-winna»iheil den, Va, stände zug-wiklen und 8 7l -t sür den Auisichl-raih zurück- g-stelit werten. Die flüssigen M>tt-l delrugen ani Schluffe dcs Nechaunaejakre- 6l7t>37 .St Siulden W-Iien Nicht vorhanden. 28 e ;tde»tiche Brrsicherunj> - - -lctienbank i» Essen. Beiju-ed ge Blatter llieitten vor Kurzem mu. daß der Uedeiswuß pro l8'7 sich um ca. l0Oi/00.<L töhcr stellen soll al-im Vorjahre, so daß tie Actio» »re ans eiae Dividende ve» I3V, bi- lü Procent rechnen dürsten D - Dircctio» Il/ettt dem gegenüber mit, taß sie zur Zeit selbst i-vib .,cht m der Lage sei, übersehen zu können, aus wie noch siel, der llebciichuß an- tri» gegen da- Voriahr immerhin günstiger vrrlausrucn Rechunngejil >8 / stelle» werde und daß sie im U-biigen von alle» iolch , z.> sich grundsätzlich fern halte, di: Besanrtaab d.r >>c ba'i-resattale vielniehr led-glrch den durch Ge' tz ii: s Stal,.: g or^uitc» Gr-.-g u. a last. lM.-kslaötzach, 13 Januar. Der gestrigenDussc.iurserLpl»»er« Versammlung lagen Angaben vor, wonach du darin vertrete«»
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