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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-16
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1888
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Erste Leilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 1K. Montag den 16. Januar 1888. 82. Jahrgang. Mlitairisches. * Nach der jüngst veröffentlichten Uebersicht Über die Zahl der bei kein Lantheer u»V bei der Marine in dem Eriatz- fahre 1886/5? eingestellten preußischen Mannschaften mit Bezug aus ihre Schulbildung stellt sich die Zahl der Mannschaften ohne Schulbildung in der gesammlen preußischeu Monarchie auf l.l4 Procent. Am günstigsten ist e» (von ven Hobenzollernichen Landen abgesehen, wo von 253 neueingestellten Soldaten keiner ohne Schulbildung war) nnt der lehren, in den Provinzen Sachsen und SchleSwig-Holstei» beschaffen, wo sich der betreffende Prccenlsatz aus 0.05 stellt. Ihnen am nächste» steht die Rbeinprovmz mit 0.13, dann Westphalen und Hannover mit 0.20, H stcn-Nassau mit 0 22. Pommern mit 0.30, Brandenburg mit 0.40 uuv Schlesien mit 0.82. Am wenigsten günstig sieht es iu den Provinzen Posen und Ost» und Weilpreußen anS. In der erster» beträgt der Procenljatz der Soldaten ohne Schulbildung 3.86, in den beiden letzteren bezw. 4.14 und 4.41. * Ueber dlc französischen EavalleriemauSver, welche wegen de-; MobilmachungsversucheS beim XVII. Armee-CorpS die Aiimierkiamteit weiierer Kreise weniger ans sich gelenkt haben, bringt „.Ivevir miliruiro" einen Bericht, welchem die uachilehenbe» An gaben eninouimen sind. Im Allgemeinen wird die fleißige Arbeit »»erkannt, aber dem ertheilten Lobe einige Reserve ouserleqt. So waren die Gangarten noch nicht regelmäßig genug; die Marsch, b.wegiingen waren bisweilen unbestimmt, und einige Schwadron, chlss euisernten sich zu weit von tbrer Truppe, ohne derselben eine bestimm!« Marschrichtung anjugrben. Die Aufmärsche wurden zu siühzeilig commanbirt. bevor noch die einzelnen Abtbeiluiigeii gc- düug geordnet waren; es gab die« zu Schwankungen von einem Ende zum anderen Veranlassung, so daß die letzten Staffeln meist iu großer Unordnung in die Linie einruckleu. Dreier Fehler war um so oemertbarer, al« die einzelnen FUHrer ihre Truppen in großer Masse sorniir» hatien; diese Formation sei an sich vorlrrsslich, ober sie erlordere eine große Genauigkeit >» der Ansführuug. Oificier» und Uiitero^ficier-Patrouillen gab e- im Uebrrfluh. auch war da- Bestrcoeu nach geometrischen Formen beim Aussirlleu der Lorposleu noch zu vorderrichend; ebenso wird da« siüdzeilige AuSrück. a zum 3jerianimlu»a«platz getadelt. Dagegen war eia Fortschritt im Reiten v'chi zu verkennen, ede»>o waren die Psrrde aui in Condition. Der Sjeiundheii-zustand war vortrifsstch. fo daß am letzte« UetningStage rbeilso viele Sabel iu der Front waren, wie am erste». Auch die der LavaUeriediv-sion — et war die 4. Division, welche aus der Eocue von EhalonS manövririe — beigegebene Artillerie war bezüglich idrer Bespannung, Fübrung und Berwenduug loben«, werth. Die stet« schwierigen Bewegungen beim Durchschreiten von Engwcgru wurden tadellos auSgesührt. Geiadel! wird dagegen, daß trotz mehrsacher Abcommandirungen von den 5. Schwadronen, welche an den Cavalleriemanüver» nicht tbcil- nahmcn, bei einzelnen Schwadronen nur zwei Olficiere al» Zug. suhrer vorhanden waren. Die schließenden Lificiere fehlten ganz, und die zweilen Glieder blieben our de-halb einigermaßen aus, weil die Osficiere, welche die Slelle de« zweuen RilinieistcrS verlrateo, die Leaie de« zivciten Gliedc« soriwährend anlrieoca. Xveoir meint, daß die« sür Diejenigen zu denken gebe, weiche eine Berm>nderung d.r Lificierstelleu bei den Schwadronen anftredren. Der an einzelnen Ticllca hervortretenden Absicht, Aenderungen in der Dallik einzu. säure», li ai der Leitende, dessen Namen Las Blatt Nicht augicbt, Mit Enlschiedenheit entgegen. * Aus Delgleo ist aus milüalcischem Gebiet zu melden: Zwöls Feldbalkerien, bewafsnel mit den neuen Krupp scheu Kanonen, bade» In Gruppen zu vier Batterien nacheinander ihr BersuchS- sch eßen abgehailca und dabei vorlrcffliche E gebnisse, nauieullich »»t dem Thrapnelschuß bei Verwendung de« neuc» ZeiizünderS, erhallen. Dabei mag klwähnt werden, daß die Industriellen von Lüttich sich lebhaft beschwert haben» daß die Bestellung LcS neuen Maierials bei dem Etablissement von Krupp «rsolgt ist, da sic bchauplen, die Weikitjlten von John Cockerill in Seraing seien voll, ständig beiSkiigt, da« neue Material herzustellea. Die öffent liche Meinung beschästigt sich viel mit dieser Angelegenheit, sowohl ln Versammlungen al« auch in Jourualanikeln. — Die F uge der Bewajjaung der Iusaaterie befindet sich noch «nau-geietzt in dem Stadium der Studien und Versuche. Eine große Zahl von Wusseii'ystrmen ist durch den Knegsmüiisier zu dec Loucurrenz zugetasse»; unter denselben t»finde» sich ln erster Reihe die Gewehre Mannlicher, Noganl, Schulhoff und Piper. Die Journale versichern, daß je IVO Gewehre der ersten beiden Systeme in Bestellung gegeben woidca sind und beim Carabinicrrcgiment >n Vcriilch genommen weiden sollen. Wahrscheinlich ist es, baß die Versuch-Periode sich bi« zum Schluß oer großen ioiernationalen Lnneucrcnz der W sskmchasieu u»2 der Industrie de« Jahre« 1888 «»«sehnen wird. Unicr den bezüglich dieser Concurrenz aus» g ftellie» Fragen bcsinbei sich in erster Linie eine Frage io beirstf der zukünftige» Bewaffnung der I «sanlerie. Nr. 64 der „Desiderata" iaulei »L.nlich: Für die Bewaffnung der Intonierte ist ein Gewehr uud eine Patrone» welche sehr rasante und sehr regelmäßige Flugbahnen erg.brn, vorzulcgen. DaS Calider de» Gewehrs »»iß etwa 8 Millimeter, sein Gewicht elwa 4 Kilogramm benagen. Sein einfacher Aulsatz muß da« Sch eßen von der Schlüter selbst aus den größten Eniscrniingen gistallen. Ei» Handschutz (xnnlv- mniu) muß die linke Hand wählen» uno »och der Austtihmng de« Schnellseuel« schützen. DaS vorgelegtc Gewehr kann ciittveder ela Repkttrgewehr oder eir Einzellader sein; in, letzieren Falle muß e« sich durch die einsache, leichte und schnelle Anbringung eines a»to- maliiLen Laders dergestalt in et» Repelirgewehr uniwandeln laisen, daß dadurch weder der Schußgenaurgleit noch der bequemen Hand- kadunz der Waffe Abbruch geschieht. Die Patione muß «ine Megittghulse und eine Labnng von gekörntem Pulver d,nutzen, ihr Gewicht elwa SV Tramm betragen. würdig. Herrlich hat der Künstler den Inhalt de» merk würdigen wunderbar schönen Stücke» ^llellcäicuon äo Vien" erfaßt und wiedrrgegebeu — VicS wird noch lange in der Erinnerung nachklingen. Mil dem hinreißenden Dortrage der Don Juan-Fantasie schloß Herr Friecheim den Abeno, der u»S manche Lehre brachte, vor Allem auch die, daß auch die hochbegabteste Nalur im Streben nach dein Höchsten nicht müßig ruke» darf. Herr Friecheim gab uns mit dem Eoncerl einen Ab- fchictsgruß. möchte lhni rin ferne» Land Glück und Ruhm spenden. Ta» benutzte Instrument war ein Flügel rer am Rhein im hohen Ansehen stebencen Firma R. Ibach Sohn uns zeigte Kraft und Klangfülle, wenn auch die auffallend Helle Färbung reS Tone» ungewohnt unser Ohr berührte. M. Krause. * Leipzig, 15. Januar. Unserer hochgeschätzten Fra» Metzler-Löwy ist seilen» de» Dirigenten der Adonncinenl- concerte in Bremen. Herrn Earl Reinthaler, eine schmeichclbaste Aussorderung zur Milwirkung sür eine» der selben geworden uud wird sie dem ehrenvolle» Ruse folgen, nachdem sic vorher in Hamburg in der Privatfoirüe einer hervorragenden Finanzcapacttät der ollen Hansestavl einer nicht minder ehrenden Einladung entsprochen. Wir wünschen der tresslicben Künstlerin viel Glück aus den Weg und freuen un» herzlich, daß unser von der Bühne her unvergessener Liebling ans dem fast noch heißere» Podium de» Eoncertsaale», iiameiillich im 'Norden, so warme Anerkennung gesunden und so hohe Achtung genießt wie bei un». er Leipzig, 14. Januar. Gesellschaft „Urania" Die Kaulmännische Bereinigung, welche unter dem bedeulsainen Nomen ..Urania'' vor wenigen Jahren gegründet worben ist, hielt gestern im großen Saale der lleairaldalle ela Eoncert mit Ball ab DaS Programm zu dem Concert war ein adwechieluugSreicheS; e« dol Julirumeulalsätze und Lbor. uud Solo Boriräge. Mitglieder der Capelle des 134. Regiment« eröffn««» den musikaliichea Reigen ES war nur ein kleine« Häuslein, aber sie wußten doch in dem B udodona-Marsch von Koatzack und der Ouvertüre zu „Flotte Bursche" von Supp», sowie des den übrigen Stücken (Ouvertüre ..Berlin wie e« weint and locht" rc.) Präcision zu entfallen und die Zuhörer zu interessiren. Mitglieder de- Gesangverein« ..PHLnix' flochiea die folgenden Mannerchöre ln den Kranz der Borträge ein „Die Abendglocken ritten" von Abt, „FrühliiigSglaube" von Dschirch, „Ihr liedea Vögel«»" von Menager, „Einkehr" von Sturm. Die reine Intonation und der Vortrag bezeugten durchgängig eine gute Schulung, so daß die beliebten anmulbigeit Gesänge ihre W.rkunq nicht verfehlten und die Zuhörer so animirt wurden, daß sie eine Zugabe begehrten, die mit dem ewig schönen: „Im Krug »um grünen Kranze" von Zöllner dargebrocht worb. Fräulein Rosa Fischer sang zwei Lieder von Buhnert „Ter Abendsttra" und „Die Spinnerin", von denen da» eine durch eine liebliche, fast schwärmerisch« Stimmung angehrucht war, Da» andere aber dem Texte nach dir Quelle verrieth, au« der e» stammle („Fliegende Blatter Beite, fließend und charakteristilch compouirt. wurde» so munter »nd frisch vorgeiragen, daß sie, wie eine weitere Einlage der Sängerin, lebhafte» Beisall saubea. Die drei Lieder sür Bariton von Beudel. Lasten und Proch (Alpen dorn) würden «inen noch bessern Erfolg erzielt haben, wenn die Stimme de« Herrn Weißbuch nicht sür den großen Saal zu schwach gewesen wäre. Immerhin war der Gesühl«anSdruck bei seinem Bortrage nicht zu vermissen uud wir waren ihm auch de«halb dankbar, weil er an« ein alles, ober immer shmpaitzisch bleibende« Lird: „Da« Alpenhorn", doS sreilich schon lange in der Rumpel kammer liegt, aut« Neu« voriührte. Bei den zw« Soloslücke» „Eavaiioe" von Raff und „Wiegenlied" von Hauser, gebührte dem Violinisten Herrn Lüh» da« beste Lob hinsichilich der Weichheit de» Tone- und der Abrundung und Verschmelzung der Passagen, sowie de« hiiieingeleglea Ausdrucke«. Eine Glanzleistung war da« vier- händiqe Spiel der „Ungarischen Tänze", wobei die Herren Bühner« und Hauschild al« Pianisten brillirten, die da« Instrument de. herrschen und ihrem Bortroge G ift und Leben z» leihen ocrftchen. Diese bunlforbigen, fast an die Rhapsodien LiSji'S erinnernden Stucke von Riltinger uud Mertz crsreulcu sich natürlich de« leb- Kastellen BeisallS und verdienten ihn auch. Da« ganze Eoncert, um da« sich auch die Begleitenden, die Herren Aübnert, Hauschild und Burg Hordt, sowie Herr Richter (Cello) sehr oerdtenl »lachlen, war, wenn e« auch "die höchsten Kumianiorderungen nicht' immer erreicht«, doch eia recht genußreiche«. Schließlich bemerken wir noch, baß Herr Oehme nach dem dritten Stücke di« Versamm lung in herzlicher und freundlicher Weise begrüßte. längst gewöhnt, diese ganze Summe ans da» königliche Opernhan« allein zn übertroqea. Ausdrücklich sei hierbei beionl, daß auch »ach Abiechnnog drt- koiierlichen Zuichusse» da« diesjährige Drsicil die Höh« von el.ee. 700.000 erreicht." — Hierzu bemerkt di« Börsenzeilung": „Wir sind nun unsererseits i» der Lage, aus Grund allerbester Informationen zu erklären: Die obigen An gaben de» „Berliner Tageblatts" sind gänzlich au« der Lust gegriffen und entsprechen in keinem einzmen Punkt den tdai» sächlich obwaltenden Verhältnissen, Die königliche Ttiraler-Haupicasse ichlieht pro l88? erst am 15. März d, I. ob, un» deshalb ist eS erklärlich, daß die Rcsullate de; Abschlusses vorder gar uichl scftzu. stellen sind. Im Uedrigea baden da« königliche Lpernhau» und da« königliche Schanipieltiau; «lue gemeinsame Letwaliung, so daß es sogar schwer sein bürste, zu ermitteln, welche Ansorverungea sür die eine uud welche sür die andere Bühne gemacht worben sind. — Die genannte Zeitung dal sich somit mvstificirea lastm und wird dem betreffenden Berichterstatter sicher tür die Zukunst das Vertrauen entziehen." — Das „Berliner Tageblatt" ledoch bringt nun mit Bezug aus diese Angelegenheit folgend« Notiz: „Bezüglich unserer Mitthei ung über das Denen de- königlichen LperndauieS wird un» von zuständig» Seite geicheieben. daß nniere Meldung verkühl sei, da der enbgiltige Abschluß sür da» Jahr 1887 erst am 15. März er. vorgenominen w-rbr. Gleichzeitig werden untere Angaben über die Höh« deS DcsicilS als zu hoch gegriffen dargeftellt. — Zwei Fälle sind nur möglich: entweder der Abschluß ist noch nicht erfolgt und man kennt aus der Jiiiriidanlor die Höhe de» DesicitS noch nicht — da»» verstehen wir nicht, wie man die von vn« angegebenen Zahlen bemängeln kann. Oder aber, man kennt bereits die fehlende Summe — dann ist der Emwand, daß der Abschluß noch nicht «rsolgt sei und daß man die Höhe des DeficitS noch nicht bestimmen könne, hinsälliq. W,e weit die fehlende Summe aber hinter den von uns gemachten Angaben zurückaleibt, hat man un» leider nicht einmal ungefähr in Zahlen mugllheill." Eoncert von Arthur Friedhcim. Leipzig, 15. Januar. DerName Friedheim zählt zu den glänzendsten der Pianistenwelt. E» könnte kaum in Bc- trachk kommen, wenn sein Träger einmal mrnderwerlbigcr als sonst Elavier spielte. Zahlreiche unerreichte und unvergessene Leistungen stehen so fest und dankbar in unserMüErinneruiig, daß minder Gelungene» Vas Schicksal der Sonnenflecken haben würde: man vergißt sie Uber lauker Glanz uno strahlender Praüit. WaS hat eS zu sagen, daß Friedheim die große XmoII-Flige mtt Präludium weniger sicher und .Backfisch" ,'pielle. als man erwartete, daß die Beekhovensonale. dir be rühmte in Oi» moll, nicht so klang, wie wir sie noch nie gehört. — fo wüßte e« doch sein, wenn ein Friedbeil» nach so be kannten Stücken greift, — daß man bei Schumann*» Eluoen die letzte Beherrschung vermißte. Em» überrascht mich, daß Herr Friebheim in dem ersten Satze der Ois moII-Son ale sich nicht der unvergleichlichen Auffassung Liszt'» anschloß, die Trioie» warr» öslcr» unruhig uns aus dem Nbylbmus gedehnt Bei Viszl lropslen die Triolen teblo», trotz de» Rhythmus war es wie da- Schwimmen eine» Klang», wie der Bergser im Mond» strahl sunkelt, unbewegt und doch tausend Sagen un» kündend/ und darüber tauchte eine Melodie aus, ergreifend und klagend, wie nie etwa» zu u»S gesungen — warum hatte Herr Fnedheii» nicht diese einzige Auffassung im Auge? E» mag eine» Himmelsstürmer allerdings schwer sollen, se ne sonstigen Bahnen zn verlosten und sich zu zwingen zum Dienste Auverer» wenn er dieselben auch noch so brünstig verehrte — bei Bach, Beethoven und Schumann merkte man aber den Zwang, unv diese» Fremde in Fried» l>e»n's Spiel entsremoete demselben auch manche sonstige Tugend, von denen man am schmerzlichsten die sonstige Un- jrhldarkeit vermißte. Das strahlend« Talent de- Pianisten ging eigentlich erst mit Chopin aus. Da» wetterleuchtete in der ^,«1»,-Polonaise wrr in emrm Schlachlenwetler. und nun erst LiSjl's Lcknr-Rhapsodie, wer hätte sie je so gehört, wen» nicht da« Meister selbst 1 Lei aller Kraft norobliche Grazie, bei aller Kühnheit die fabelhafteste Ueberleyenheit — dies war wies«, einmal «» GeniHreich. nnes gnrdheim D Leipzig. 1s. Januar. Der Gesangverein „Orpheus" brachte in seinem zwäliten Theaterabende, welchen er gestern im Tdcarcrsoale des Kivsiollpalasle» veranftnllete. em Lebensbild mit Gesang: ..Mozart" von Franz Bonn. Musik von Michael Haller, zur Ausführung. Da« LebenSb ld, welche- bei Gelegenheit eine« musikalilchen Feste« gedichtet z» sein scheint, hat, wie es den meisten Festspielen geht, die eine Episode ouS «net berühmten Manne« Leben zum Vorwurs haben, nur geringen dramatischen Werth. Die Musik, obwohl an vielen Stellen sarblo« unv odue Ebarakler. ist mitunter ganz anniothlg. Do« Lebensbild sübrl unS die Flucht be sungen dreizehnjährigen Mozart, dea es gewaltig nach dem Lande, wo die T'tronen blühen, zog, au- dem Baterdause draniaillch vor Augen. Manche Scene ist ganz st,mmuna«voll entworfen und effektvoll geschrieben, aber der dr-.natilche Werth ist, wie gesagt verschwindend. Gespielt «nd gelungen wurde von dea Mitgliedern ve« „Orpheus" recht wacker. Der junge Mozart, der allerding« lür eine» dreizehnjährigen Sohn »in schon recht reiier Knabe war, trat so keck und Pott aus, wie e» die Nolle ver langt. Auch seiae Lieder und Arien: „Trage Du mit Deinen chwingeu". „Zur Rache ruf» laut mich mein wallende Blut" sang er mit frischer, aamuthiger Stimme. Eine ganz tüch tige Leistung war auch der alte Leopold Mozart, der von einem Herrn mit verlangtem rauhen und strengen Tone und doch mit Wärme im Gefühl dargestelll wurde. W- cker secundirie ihm die Darstellerin der Anna Marie, Mozart'« Mutter, welwe in ihrem Sviel mütterliche Saalimuth «nd Hingebung mit Jiiiiigkcit und Fürsorge einer treuen Hau-scou verband. Ganz anmuldig und in ihrer Angst und Sorge um de« Bruder» Fluchtplan sehr glaub- würdig war die Nannerl; nur singen konnte sie nicht so gut >we ihr Wolsgang, so daß da» Duett im ersten Acte von Inwnaiion-- schwankungen nicht scei war. Boa den übrigen Personen, Ursel Hagenaucr, Schlachlner und de» Lhorsängern, welche sich sämmllich geschickt in da« Ensemble einsügte», wollen wir «och besonders die Darstellerin der Ursel Hervorheden, welche mit gewinnender Herzlich, kcit und Trollerie spielte. Die verschiedenen Terzette, Quaneite rc. gingen meisten« recht gut. so namentlich dos Terzett zwischen Wolf, gang, Hagenaucr und Leopold, sowie da« reizende Ouinlelt „War einmal ein brave-, keine- rc." Die Elavierbegleiluug wurde lehr exakt auSgesührt. DaS äußerst zahlreich verlammelle Publicum wurde durch die stimmungsvolle Aufführung des Lebensbildes sichtlich erbaut uud spendete allen Darsteller» lebhaften Beisall. * Die Geueral-Berlanimlunq der Gesellschaft der Mosik- sreuude in Wien findet nach den Mittheilungea der „Reuen Freien Presse" am 25. d. im kleinen MusilvereinSiaal« statt. „Dem Nechenschasisberichte über da« abgelausene Verein-jahr entiiimml da« genannte Blatt, daß die Gesellschaft gegenwärtig 81 Luster, 411 Gründer, 2V9 unterstützende, 481 »»«übende and 31 (lebende) Ehren Mitglieder zädlt. Der Pensionslood» des Loniervatorium- ichloß dos Berein»jadr mit 410 ft. m Baarem und 103.280 fl. m Effecten ad. Der RecheilchosiSvericht beton» »»ter Andrem, daß di« -in. tüdrung der elektrische» Beleuchtung t» de» Sälen der Geiellschosi wie ia de» Schulen d«S Louservaiorinms schon vom Staadpuacte der Hygiene sich nicht la»gc mehr wird vertage» lasse»." * Da« „Berliner Tageblatt" schreibt: „Der flamrzirll« Jahres obschlnß der königliche» Theater da» brreit« s>at»qes«n»e,. Wir sind in der Lage, über das seltsame Resultat, da« dlefer Abschluß ergebe», LiaigeS milzutheile». Da« käaigliche Opernhaus fleht, um e« kurz zu sagen, vor riaem Desien von c«. 700,000 -i> Des größte Jahres- drstcit der tzosoper belief sich bisher — z» Herr» v. Hütte,'« Zette» — auf »ritzt ganz 300.000 war also u» 400,000 ^ g,. ringer, al« das diesjährig«. Die kaiserlich« Subveatio» beträgt süe vtzer ««» Hchaulprefhous «»rammen 750POO doch hat man sich Sachsen. ' * Leipzig, 15. Januar. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte die feierliche Grundsterrrlegung zum Reich»- qerichtSneu bau erst im Scmmer diele» Jahre» rrsolgen. Für diese», also da» erste Baujahr, ist die Fertigstellung der Fundirunglarbeiten im ganzen Umsange unv wenn irgend möglich auch tc» größeren Tbeilcö de» unteren Geschosse» geplant. Der Ban soll möglichst gefördert werben, so daß in Vre» bi» Vier Jahren der äußere oder Rohbau vollenbet fein wird, während man in wetteren drei oder vier Jahren vre umfangreichen Dekorationen, namentlich die Maler- :c. Arbeiten zu erledigen hofft. Um ein annähernde» Bild von den Dimensionen bc» imposanten Baue» nach seiner Voll endung zu geben, so wird Verfetde dreimal größer al» da» neue Gewanthar:- auSsallen unv die Fronten werden nur um rin Geringe» gegen den Neubau dc» RclchSlag-gebäudeS znrUckslchcn. * Leipzig, 15. Januar. Wir glauben, unfern Haus frauen und überhaupt den Besuchern der W o che n m äi kte einen Dienst zu erweisen, wenn wir sie noch besonder» daraus aufmerksam machen, daß wegen der morgen beginnende» Arbettcn am Weiterbau de» SiegeSvenkmaiSterWochen- markt bi» aus Weitere» vom Marktplatz«, unter Freihatlung der Promenade, nach dem Fteischerplatz und Töpfer- Platz verlegt wird. * Leipzig, 15. Iannar. Heute waren 25 Iaßre der- flössen, seitdem unser Mitbürger Herr Friedrich Zschuncke A lsnahine unter da» Personal der Allgemeinen Deutsche» Cccvil-Anstnlt gesunden Halle. Diesen Anlaß benutzten sowohl der AussichlSrath al» die Direktion unv da» Personal der Anstatt, den Jubilar in dankbarer Anerkennung der von ihm ein volle» Bicrleljahrhnnverl hindurch geleisteten treuen Arbeit zu feiern. In festlichem AclnS unter sinnigen A». tprachc» überreichten dabei Herr Generalkonsul Direktor vr. Wach«mnth Namens de»AussichiSralbeS ein besondere« Glückwunschschreiben werlhvollen Inliaiis, in» eigenen Namen unler rbrentstcr Würdigung der Thätigkeit de» Jubilar« einen kostbaren Lehnstuhl uno das Personal der Anstalt ein prächtige» Angebinde m Gestalt einer goldene» Uhr und Keile Der Jubilar dankte in bescheidener liebenswürdiger Weise. — Dem AclnS reihte sich eine kurze Festlichkeit an, welche ter Sonntag den Theilnehmrra an diesem Ehrentage deS Iudilar» grstaltcle. * Leipzig, 15. Januar. In der am heutigen Sonntag Vormittag in der Eentrallralle abgehaltenen orkenllichen Generalversammlung de» Samariler-Derei»» zu Leipzig wurden nach Genehmigung de» dorgeleglen Jahre», »nd RechnungSbericht» die Herren F. Witzleben, A. von Leupoldt und Talchow als R.Visorrn irtecergenählk. Bei der Neuwahl de» Borstande» wurden wiedergewähll die Herren vr. AßmuS, NeichögerichtSrakh vr. Dreyer. Instjzralh Fel» unv Kaufmann Sch »vor und neugewäiitt Herr Friedensrichter Aug. Sieberk. Schließlich wurde der um den Verein verdiente Herr Oberstabsarzt vr. Stuhl mann, jetzt in Döbeln, einstimmig zum Ehreninitglieo de» Vereins ernannt. Leider ist nach den Darlegungen ce» Herrn Schatz meiner Schn vor im neuen Jahr» bereit» ein Deficit vor handen, wa» den Wuitfch nach einer Unterstützung rer segens reiche» Bestrebungen de» Vereins, sei e» durch Erwerbung der Mitgliedschaft oder durch Zuwendungen, nur gerechtfertigt «rfchemrn läßt. — Stadttheater. Noch immer äußert da» Zaubermärchen »Prinzessin Goldb^ar" seine Zugkraft. Um nun auch Denen Gclegenbeit zum Besuch einer .Golchaar'-Vorstellung zu geben, die rnsolge ihre» Berufe» am Nachmiltage Verbinderl sind, bat die Direclion eine Abendvorstellung de» Stücke» ;u gebe» beschlossen. Diese findet am Donnerstag Abend lm Alten Theater statt. ---- Heute Abend findet in den oberen Säle» de» Hotel de Pologne die letzte bumoristische SoirLe der Leipziger Quartett- und Concertsänger, der Herren Ehlr, Pinlhcr, Hoffman», Küster. Frische, Maaß unv Hanke, statt Und e» Hube» dieselben für diesen Abschiedsabend noch mal» rin recht vielseitige« Programm ausgestellt. Ter Besuch der Soirüin war während der ganzen Dauer der Neujahr» messe ein »«haltend zahlreicher. H Leipzig, 15. Januar. In einer Wohnung der Brandvorwerkstraße geriethen gestern Abend drei jugend liche Handarbeiter beim Kartenspiel in Unsrieden und schließlich in solche Schläger« mit einander, daß da» ganze Hau» rebellisch wurde und man da« Aergste bejnrchlete. E»> Stein s.tzer, welcher in demselben Hanse wobitte, eilte herbei und bemühte sich, die erbitterten Kämpser au» einander zu biing-n, vermochte aber nicht» Andere» zu erreichen, al» daß dieselben nunmebr über ihn hersielrn und ihn derart mißbandelten. Laß er mehrere Stichwunden am Kopse davontrug und in einer nahen Klinik ärztlich verbunden werben mußte. Die drei Handarbeiter würben polizeilich sestaenommen und nach der Polizeiwache adgesührt. — I» der Enlritzscher Straße wurde gestern Abend ein Krttschpsrrv beim Ausspannen plötzlich scheu, ging durch und jagte durch die Gerber- slraße bi» aus den Blüchrrplatz. wo es gelang, das scheue Thier ausznhattrn. Glücklicher Weise hatte e« Schaden noch uicht angerichtet. — Dir Dewohneri« erne« PaNrrrelogr» m der Schützeastraßr ging gestcrn Abend mit brennender Petroleumlampe an den Fenstern vor über, als durch einen plötzlichen Lustzug dre Flanrme all dem Cylrvder herausschlug und m du Gardinen hruernwehle, welch« dadurch vollständig herabbrannten. Wertere Gefahr wurde durch die Häutbewokner selbst beseitigt, so daß dir bereits aujgebolrne Feuerwehr »icht in Thtzti-kett kam — In der Waldstraße fand um dieselbe Zeit ein Essenbrand statt. — Vor einigen Tagen vermißte em hiesiger Schrift setzer an» seiner Lchiasstelle am König«Plätze einen Geldbetrag von 7 ^ unv mcbrerc Kleidungsstücke. Zu gleich war aber auch ein Schlascolleg: von ihm, rin Schriftsetzer au» Chemiutz. verschwunden, welcher natürlich in Verdacht kam, Gelv und KlercungLstückc ealwendel zu haben. AIS ihn die Polizei gestern Nachmittag »n einer anderen Wobnnng ermtttelte, bewahrhettcle sich der an geregte Bcrdachl, wesbalv er nunmehr in Hask genommen wuree. — I» letzterer Zeit Halle ein junger Mensch in diesiger Umgegend sein Unwesen gelriebcn. namentlich in Pastorenwobnungen vorgesprochen unv unler allerhand schwindelbaslem Vergeben Unterstützungen zu erlangen gewußt. Dieser Hochstapler warte polizeilich verfolgt und endlich gestern Ade»v in einer Gastwirldschasl der Gerber- straße angrlrofsen. Man nahm ihn dort jest, ermittelte in ihm einen wegen Betrug« bereit« bestraften Expedienten au» Borna und trachte ihn ebensall- aus dem Naschmarkt zur Hast. * Reudnitz. 16 Januar. Heule, Montag, findet in dem mit den prachtvollen rheinischen Landschaften dccorirten Saale de» hiesigen Schioßkeller» da« 26. große Winzerfest verbunden mit Militair-Concert statt. Letztere» führt die Capelle de» 134. Infanterie «Regiment» unter Leitung re» Herrn Concertmeister» Friedemann au». Bezüglich de» Programm» verweisen wir aus den Auzeigen- theil der vorliegenden Nummer. * Schlenßig. 14. Januar. Da» Hochwasser ist diesmal gnäcig an un» vorübergegangen und auch die aus der Elster zugesührlen Ei»sck>ollen haben an unserer Hclzbrücke ihre Kraft nicht erprobt. Die neuen Flulhbaulen im Nonnettwalde, die auch große Wassermaflen zu bewältigen kalten, baden rnsosern ihre Probe gut bestanden, al» die Rninen schon sür die cuiströineiidtn Wässer hinreichlen, so daß die Damme selbst davon gar nicht berührt wurden. Das ist deshalb sebr vortberlbast, weil der jetzt einqetretene Frost ven ausgeschülleteir Eedmasten nichl» schaden §ann. Wären di« Dämme vom Wässer stark durchnäßt worden, so hätten sie unzweiselhast durch de» F,ost zu lcicen. Wurzen, 14. Januar. Diejenige Strafe, welche dem Mörder der Anna Härtel, Gerbergesellen Anton Seidl, 37 Jahre alt, mittels llrlherl» de» SchiviirgerichiShosö zu Innsbruck vom 15. December 1587 mtt lebenslänglichem chwcrcm Kerker unler Verschärfung von Einzelhaft in dunkler Zelle an» lll Juni jeden IabrcS, al» dem Tage de» verübte» Morde», zucrkannt worden ist, ist aus eingelegte Berufung ^eidt'» vom k. k. OberlandeSgericht von Tirol und Vorarl berg am 28. December l887 aus acht zehn Jahre schweren Kerker mit obiger Verschärfung und mit der weiteren Der» 'cbärsung eine» Fasttage», einmal in jedem Monate, herab» gesetzt worden. — Freiberg. 14. Januar Bekanntlich war Se. Maje- )ät der König Albert als Kronprinz Ckef de» hier garniso- mrenden l. Jäger-Bataillon Nr. 12. für dessen Osficier- corp» Se. Majestät jetzt die Gnade gehabt bat. sich ia Jäqer- Ilnisor»» malen z» lasten. Diese» Portrait, Lebensgröße. Knieslück ist rin Teich-Hansstängl'schcn Atelier auSgesührt und in den letzten Tagen in der Arnold'schen Kunsthandlung in Dresden ausgestelll worden. — In Anwescnbeit sämmllicber RalhSmitglreder erfolgte gestern Abend die Einweisung der bez. wicdergewähllen Mitglieder der Stadtverord nete n sch a st durch Herrn Bürgermeister Leuller. In der längeren Ansprache, welche der Letztere dabei hielt, interessirte besonder» dieMitlhcilung, daß zwar bezüglich der Erbauung eine Ärtilieriecascrne in Freiberg zwar noch kein schrist- lichcr Bescheid de» kgl. KriegSnitnisteri».»» erfolgte, aber nackt de« mündlichen Erklärungen Sr. Excellenz de» KriegSinirrister» ein Arrangement zn erwarten steht, welche» da» Verbleiben ver Artillerie-Garnison in Freiberg sichert. Durch zwei neue Schienenwege werden demnächst volkreiche Gegenden der Nach barschaft mit Frciberg in bessere Verbindung gebracht; außer dem wird an der Bahn nach HalSbrücke aus städtischem Grund und Boden einen Gnlerhaltcstelle errichtet werden, welche haupt sächlich sür die beiden größeren industriellen Etablissement» in dem bcirachbarlcn Mnldenlhal hauptsächlich bestimmt sind. Der Redner drückte die Hoffnung au», daß da» RcichSpostgebäude noch in diesem Jahr zu bauen begonnen wird, zähtte dann eine Anzahl größere Ausgaben aus. welche demnächst an die städtischen Behörden heranlrelen werden unv schloß mit herz liche» Wünschen sür die Erhaltung de» Frieden» und die Genesung de« dcnlschen Kronprinzen. Bei der sich anschließen den Wahl de» Prästdniin» wurden Herr RechlSanwall Täschner znw Vorsitz »den, Herr Reichstag» Abgeordneter Oberberqrath Merbach zum stellvertretenden Vorsitzenden wievergewählt; die Wabl de» zweilen stellvertretende» Vorsitzenden fiel dies mal aus Herrn BereamiSk.rector lür Leuthold. — Der kiesige Allgemeine Hausbesitzer-Verein ladet sämmt- liche Gr.invstückobcsitzer Freibrrg» zu einer am Dienstag Abend im Schwarzen Roß anberaumlen Versammlung ein, welcher eine an die Sländeversammlung gerichtete Petition um Er» Mäßigung der Staat»-Grundsteuer vorgelegt werden soll. Die Peienlen sprechen sich gegen die Schulgemeinde-Dotation an» und wollen ven Ileberscdnß von l^/, Million sür Grund- sleuer-Ermäßignugen verwendet wissen. — Der Slabtrath zu Geyer bat dem dort üppig empor- wuchernbe» Tenn nciantenl hum eine gebührende Zurecht weisung zn Tbeil werden lasten, indem er folgende anerkennen»» werlh: Bekannliuachung veiösseirilichl«: „Wiederholt ist e» in d.n letzten Woeben und Tagen vorgekoniinen, daß an den unterzeichnelen Stadlralh oder den Bürgermeister Anzeigen ohne Nennung de» NamcnS de» VerfafferS abgegeben worden sind. Dergleichen Anzeigen finden kerne Beachtung, e» sei denn, daß sich der Berjnster nennt, oder verschiedene, die An zeige unterstützende Moment« in glaubhafter Weise vorge- bracht werden. Da« unbegründete leichtfertige Dcnnnciartten» wesen, hinter welchem sich «ine gewisse Feigheit und Urttauler- kert des Charakter» verbirgt, ist höchst vrrwerflich. Der Sladtralh. Mayer." — Au- der Lößnitz wird dem „Meißner Tageblatt" geschrieben: Die vom königl Commissar Herrn Geh. RegieronqS-Rath von Metzlch aut Donnerstag vnd Freitag Rackimitlaq im kleinr» Saale de- BahndosStwielS einber»ftiikn Versammlungen der Wein bergs- brsltzer von Kötzschenbroda, Niederlüßmtz, Liudenau, Naxndvrs und Zitzschewig waren zahlreich belucktt; nach ungefährem UeberlLlag mögen te 150 Besitzer anwesend gewesen sei». Der Here -omimffar setzie in den Ber'amnilungeu auSemander, daß die Regierung »er Ansicht ist, e» sei lm Interesse oller Weinberasbesitzer mtt Ver tilgung des grs«inmten Weinbau»« ,n dem al« Lößnitz dr- zeichueien Gebiet de» Besitzern gedient. Für die Löbnitz d h. bas hier ia Flage kommenden Gebiet, werde al« östliche Grenze der Wald bei Radebrul und als westliche Grenze der Waid hinter Ziylchewig nach Weinböhla hin angenommen. Der Zweck »er heutige» Bk'samiiilung sei der, einen Uederblick über die Stimmung «nd die Meinung der bei resse »de» Besitzer zu arwinne», es sclle keine Er- kläruug weder sür »och gegru die brabsichttgle Vernlchiung als bin dend betrachtet werde», e« soll« jeder» V<sitzer der den spätere» Ver» Handlung«» überlasst» sein, seine alsdann bindend« Erklärung abza geben, einem Jeden soll» sreigeftelll bleibe», seineit Weinbau »eitrr zu betreiben oder sich dem Vorschläge der Regierung onzuschließeii. Das jetzige 8en»chtang«v«rsahrea werte kaum >o sort geführt werde» könne»; wie scho» t» ei»er trübere» Versammlung »ttge- tdetl« worbe, werde mau wohl de, Sch >tzg<!eiet um die inflcirt« Slelle enger ziehen, oogegen werde dre Regierung oych flnan- zrell« Einschränkungen emtretra lasten. Die «»«gliche Nä-
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