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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-16
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1888
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Zweite Leilage z»m Leipziger Tageblatt and Anzeiger. 16. Montag dcn lk. Januar 1888. 82. Jahrgang.: ^us dem Ueiche der Mitte. —^ * lieber die bercil? telegraphisch ermähnlen Neber» schwemmungen des (Selben Flusses iu China wird der ..Nalionat-Zeitung" auS London, 10. Januar, geschrieben: Obgleich Europas Interesse gegenwärtig durch hochwichtige poliiiiche Frazen in Auipri.ch genommen ist, so wird eia jo ent setzliches Uii glück, wie c» gegenwärtig aus China gemeldet wird, dennoch nicht unbeachtet vorubergeden und großes M-tgetübi erwecken; handelt eS sich doch um ein Naturereign iß, durch welches mearere Ntillionen Menschen obdachlos geworden sind, Hundert« lausende ibc Leben eingebußt haben, und viele blühende Uuü schöne Ttidte vom Erdboden verschwunden sind. Der vecräiheriiche Hoang-Ho oder „Gelbe Floh", verschon seit dem grauen Alierthum iouiel Unheil in dem chinesischen Staate angerichiel bat und durch die großarligea Verheerungen, die er von Heit zu Zeit anrichtele, in den -lunalea deS Landes berüchtigt ist, itt wieder einmal auS seinen liier» getreten, und die Wasser haben diesmal mit solcher verheerenden Kraft gewüihel, daß die früheren Ueber'chwemiiiungen ui ihren unheilvollen Folgen weit hinter der gegenwärtigen zurückbleiben. Obgleich das Unheil bereits am 28. September begann, treffen erst seht die Einzelheiten a»S Shanghai und Peking hier ein, und sind die Nachrichten immer noch unvollständig. obgleich sie vollkommen ausreichen, vo» der Sachlage ein allgemeines Vtd zu geben. Ei» hoher chinesischer Beamter, weicher beauftragt war. die Der» Leerungen an O-t und Stelle zu untersuchen und seiner Regierung Bericht darüber zu erstatte», meldet, daß nahezu ein Sechstel der Provinz Hona», die der .Garten China»' genannt wird, in einen großen See umgewandclt ist, auS dem nur hier und dort das Dach einer Pagode oder hohe Tdürme und Mauerzinnen hervorraqen und den Ort audeulen, wo sich var kurzem »och mensch-areiche Städte belauben. Tauiende vcn Emwoonern, die vo» dem Wasserlode ge rettet wurden und einst reich und wohlhabend waren, weile» gegen« wärtig heimatdloS an den Ulern des neuen See» und lasse» ihr« Augen verzweiielnd über die Flutlica I>i»schwelsen, in denen ihr Besitz« tdum unlergeganoen ist und ihre Angehörigen ein traurige» Ende ar« sunben haben, während ihnen selbst nicht» geblieben ist, al» da» nackte Leben und die Aussicht ans Hungertod. Tie Ukberschweinmungcu begannen ganz in der Nähr von Kai« sung-su, einer der größte» kiädte der Provinz. Dort wurde eine mrilenlauge Strecke des großen Dum»»», welcher zum Schutze der Gegend errichtet war, vollnändig durch die ausir-tenllen Wasser des Flusse» niebergerissen und Alle-, wa» über dem Erdboden hervvr- ragte. von den elnbeechenden Fluthen geradezu wegrasirt. In de» Distrikten von Tsching-tichau und Tichen-llchan wurden, wie gemeldet wird, nicht weniger al» dreilaujcnd große Dörser binnen wenigen M nuten vollständig ein Raub ber Wasser und säst kein einziger der Elnwahner war >u> Slande. sich zu retten. Tic Ausdehnung de« Unheils wird am klaisten, wenn man be denkt. daß e ne Gegend, die beinahe so groß und weit dichier be- vü keit ist als Holland, jetzt eine» einzigen Lee bildet und baß deren Einwohner säst alle ertruule» ober obdachlos lind. Der Flächen- lnhall de- neuen Sees wird aus 8000 bl» 10,000 cnglilche Quaeral- me ien geschätzt und die Anzahl derer, die dort lebten, aus über süns Millionen. Die „Pekinger Zeitung" meldet von dem ungeheure» Elrnde, dem die Ueverlebendeu au«gcs tzi sind, und nach juoerläisigcu Nachrichten zählen dieielben mehrere Millionen. linier den unlergegangencn Städien sind die hauptsächlichsten Tlchiug-tichau, Wei-Si, Tiehiina-mu, Den-lin, Fu-Kao, Si-Hai, Tsin- »schau, Tlcho-tlchw-Kvw, Ta'-kang, Tai-ping und Aiag-Ischen. Die letz!«re Stadt gehörte zu der Provinz Ngan-Hwuh Dw Gegend, in welcher jene Städte lagen, ist eine große Ebene und befand siv, kurz ehe die Uelerschwuimung einlrai, im blühendsten Zustande, strotzend von Nrisjelvern. Maulbeerbaumpsialljuugeo und landwirthlchastlichen Produkten aller Art. Dir gegenwärtige Nebcrschwemniung ist die größte, welche sich ereignet bat. sei» der sagenhnjte und nntcr die Gütler versetzte Kaiser Aji die Wasser der Nebenfluss« des gelnhrlichen Hoang-Ho aus ihre» allen Bellen abgeleukt habe» soll, lange ehe Enrova in die geschieht Ilche Zeit eintrat. Der gegenwärtige Laus de» F.usje» ist vollnändig verändert. Kai-sung.su (zuweilen aui der Landkarte als Kaiiong angegeben) lieg! jetzt nördlich von dem Hoang-Ho. Bei Ka>sung-su wandte sich^ jruher der Fluß nach Nordosten, während er jetzt sich nach Südostcn wendet und den Ün-ci oder kleinen gelben Fluß sozusagen verschlungen da», durch dess«,, Belt ein Thcil der Wasser de» Hauptslnssi» jetzt sich durch die Provinz Kiangsu in» Meer ergießt und nicht länger Schangliing bewässert. Trotzdem zur Zeit de» Abgang» dieser Nachrichten (am 12, November) von Shanghai nahezu zwei Monate seit dem Beginne der lleberisi'wem wnng verflossen waren, hatte der HnuplNuß damals noch nicht da? Meer erreicht. Anlang» hieß es, daß die Wasser eine Verbindung mit dem Biiigtle-Kiang anstrebteii. Diele» jedoch erwie» sich als unrichtig, und es stellte sich schließlich Hera»», daß der See sich von Tag zu Tag erweitert and sich wieder in jenes koloisale B:»n nnicer zu or.wandeln droht, welche», wie die chinesischen GeichichiSjchreiber angeben, zur Zeit des obenerwähnten nihtchschen Kaiser- M in jener Gegend existirte >,»b welches derselbe trocken gelegt habe» toll, indem er ein neue» Flnßbett jür den Haarig-Ha schus und dcujeiden so in Dämme cmschloß. daß er de» Lau» verfolgen mnßte. dcn er noch vor Kurzem halte. Der Zah» d-r Zell tatte an diesen Dämme» genagt, und wahrscheinlich ein Unglück, wie da» jetzt hercingcbrochcne Vorherseliegd. trugen sich die chinesischen Behörden i„ jener Gegend vor einig.n Monate» mit dem Plane, de» Fluß wieder >n sein alles Bett durch O ffnulig der Dämme bei Kit.snng.su zurstckziil-uken Tos surcknbare Unheil hat enen tiesichmerziicheu Eindruck aus di» kaiserliche Familie in Peking gemacht. Nach de» geringsten Schätz»,iqeu wird die Regierung einer Summe von 10 Millionen Tael und der Hilse europäischer Ingenieure bedürien, soll der an gerichtete Schaden auch nur eiu-qermaßcn wieder gut geniachi werde». Um da» nöthige Geld ouszubringcn, haben die Rathgebcr de» Kaisers vorgesch'.aqen, iosort de» Aiischaffnnqen von W'ffen uns Munition im ganzen Kaiserreiche Einhalt zu gebieten, die Mantich» truvpen und die sogenannten Truppen de» chiuesijchen Banners mu Rci» anstatt mit baarem Äelde zu besolden — wa» mögliche,weite zu eine!» Aufruhr unter denselben sühien dürste —, die Kulib-zaiiluug welche für alle chiiirsischen Provinzialarmeen üblich ist, aulznheben und verjchicdxac wichtige Gegenstände de» täglichen Gebrauchs zu besteuern. Da» ganze sn ber Nähe der betroffenen Gegend liegende Mllikair bat Beseht erhalten, sich den Beamten sü: die vorzuaehineuden Ar beitcn zur Bcrsügung zu stellen, aber die Schwierigkeiten sind nn gch-u'r mid we. den noch dadurch vermehrt, daß da» zu den Bauten uvib'ge Material nicht an Ort und Stelle vardandet» ist, sondern an» g.oßec Ferne wird herbeigeschaffi werde» müffen. Die kaiserliche Familie hat mit B'zng aus dal entsetzliche Unglück am lä. Oktober in der „Pekinger Zeitung" folgende» Edict erlassen: „Der Kaiser gicbt hiermit den» tiese» Schmerze Ausdruck, der ikm die durch die Uebershweminnngeii in Honan, wo der .Gelbe Fluß" in den Districlen von Tschenr-Tschu etwas oberhalb von K'ai-seng-Fu ausgetreten ist, über die Bevölkerung hereingcbrochenen L >beu vc-ursachen. Die schwere de» Unh.ils h>i der Kaiserin Mutter Schlaf und A.pcttt geraubt. Sie e,sucht de» »rasier, dem 0 ouveriieur von Honan 160,000 Tael aus dcn Ersparnisse» der Privmcasje zur Verfügung zu stelle'.,, damit er dieselben unler die Noihleibeudea in seiner Provinz und der bcnachbartcn Provinz von Anchai vertheilen lasse. Der Gouvernenr wird ausqesorder», tüchtige Beamte zu wählen, welche die ernstlichsten Anstrengunge» machen solle,,, diese Ausgabe durch,»sichren, und daraus zu sehen haben, da j kein M ßbranch getrieben wird. Jeder Tag, der dadurch gewönne» wird, reu Unglücklichen Erleichterung zu gewähren, wird Le-aer Majestät eine» Lag des Schmerze» erivaren." Toch nicht nur Hlse, sondern auch Strafe wird von dem Kasier verölbiict. Denn am 8. Oktober hieß et iu der „Pekinger Zsitu -g . Wir haben aus Tsien-Fu eine Denk'chrilt erbosten, in welcher berichtet wird, daß ber „Gelbe Fluß ' innerhalb Tichknq-tichra au» seinen Usern au-ietretcn ist und j«hn Gemeinden überschwemmt bat und in w sicher darum nachgeiucht wirb, daß die iür die Aussicht über den Fluß verantwortlichen Beamten bestrosi werden. Im Sep tember wir«» an den dortigen Flußtauten Anzeichen wahrnehmbar d,e aus g«vße Grstdr schließen ließen . . . Die mit der Anssicht über d>e Alnsibauken betrauten Beamten haben sich einer unverze-hlichen Nachlä'sigkeit schuldig gemocht, indem sie Sicht rechtzeitige Vorsicht», maßregeln l> äsen und der Beneraldirertor, w-lcher die Absetzung der selben »or chlug, bat ei« «eit zu geringe Form der Straft bean- «ragt. Wir befehlen, daß die solgeaden Veamwu abqesetz» und in deu auowu« dem Floßuser enUanq an den Pranger gestellt werde, lallen Ter Uattrpr-iect nu» Vürgermrister von Schang-nn, d:r «Isisttrende - Beamt« »an rschsnA-tschu und der Statttzalwr mrd Gtnttoa «ttrrhnlb Tschenz-tsch». Dr« Intra« danien des Kai-Kuei-Ilchen-Htü GericdtsbezirkcS soll sein Knopf ge- nominen werden, und e» ist dieser Beamte den Behörden zur Fest stellung einer weiteren Strafe zu überttejera." Die in dem obigen Dekret erwähnten „eanxve" sind schwere hölzerne Kragen, welche den onglückuchen Beamten um Hais und Schultern gelegt werde», und die dieselben tragen müssen, ms ihre Slraszeit. 14 Tage b,S drei Monate, beendet ist. Während der Sträfling mit diesem Halsschmucke versehen ist. kann er wever ohne Schmerzen liegen „och sich bewegen. Zur Tageszeit wird der Gefangene an eine,» öffentlichen Orie an den Pranger gestellt und verkündet eine Inschrift nn dem Kragen sein Vergehen in großen Bucksiiaüe«. Der Kragen ist von solchen Dimensionen, daß der Sträfling mit seinen Händen nicht seinen Kvpj erreilyen kann und der Pöoel vermehrt gewöhnlich noch durch allerlei Schabernack die Onat«» des ohnehin schon durch diese Einrichtung bitter leidenden Schuldigen. Die Strafe scheint grausam; wenn man jedoch das ungeheure Elend bedenkt, dem Hundentausende durch d e Favrläisigkeit de» be straften Beamten auSgejetzt morden sind, so ist der Richkerspruch de kalier- sicherlich kein zu strenger und dürste es Niemanden wundern, wenn über die Hauvtichuldigca schließlich das TodeSurtheil aus- gesprochen werden sollte; haben Loch lo viel? lliiglückiiche Familie» in dcn Fluiden de» Flusses ihren Tod gesunden, dessen Austrelen durch die uölhiqen BorsichiSmaßiegeln wahrscheinlich weit weniger ver- hängnißvoll hätte gemacht werden können. Nach einem Berichte der „Kölnischen Zeitung" wären bei d-eser Neberschweinmung e»ne Mittio» Menschen um» gekommen. Ickixv. össent!. Sitzung der HanLtiöjilnnlner )ii Leiplig am 25 Rovembrr 1887. Mittheilung, Jubel seier der Handel»- und Gewerbekammern zu Chemnitz und »u Plauen bclr. — I. Registranden-Vor- lrag: 1. Schatzung der TurchschniltSwerthe der ein- und auSgesührlen Waaren. — L Belhesiigung des Deutschen Reich» an der Ausstellung in Melbourne. — 3. Entscheidung aul die Reciamalion gegen Ver anlagung zur Einkommensteuer. — 4. Wegfall eines Mitglied» des Börsen-Schätzung»-Ausschusses und Erledigung einer Handetsmäkler- stelle. — ö. Deiikichrift. berr. die Güterbesürdcrung durch Post und Eiieubahn. — 6. Mittheilung über die Lonscrenz wegen Abgrenzung der Bezirke der Handel»- nud Gewerbekammern und wegen der Wahle» tür dw letzteren. — 7. VersrachtungS-Bedingungen tue die Elbichiff- fahrt. — 8. Reform der Bestimmungen über den OtsenbarungS- Eid. — S. Mielhzm» - Beitrag sür die hiesige LuskunsiSstelle der Köiiigl. Preußischen Eisenbahnen. — 10. Gewch, den Zoll aus Leinsaat und Leinöl belr. — II. Eingegangene Drucksachen.— Il.Uinlegung der Jahrerbei träge zur Bö cjesürdaSJahr 1887.— UI. Beschickung de» außerordcnliichrn Deutschen HandelStagS. — IV. Veränderte Einrichtung in Betreff der Cassengeschäfle bei der Kanuiicr. — V. Ausiunst über einen Handelsgebrauch im Steingut-Geschäft. — VI, Aushebung de»Iden titätS-Nach weise» ür Getreide. — Vll. Zusatzvertrag zu dem dcutsch-ita- ienischen Handelsverträge. — VllI, Anschluß an ein Ge such, den Petcoleum-Faß-Zoll bclr., abgelchnl. — IX. Nicht öffentliche Sitzung. In der 175. öffentlichen Sitzung der Handelskammer, an welcher 15 Mitglieder thcilnchmcn, macht vor Eintritt in die Tagesordnung der Vorntzcndc Herr Ur. Wachsmulh. Mitlheilnng über die Jubel sei e r an» Anlaß de» 25jährigen Bestehens der Handel», -nd Gcwerbe- tammer zu Chemnitz, welcher er als Vertrcler der hiesigen Kammer beigcwohnt hat, und befürwortet den bei diesem Feste mehrseitig zum Ausdruck gebrachten Wunsch, daß öfter atö seither Zusammen- künsle von Vertretern der sächsischen Handel»- und Gewerbekammern veranstaltet werden möchten. Ferner lheilt derselbe mit. daß de, der am 26. d. M. stattsindenden Jubelfeier der Handels- und Gewcrbe- kammcr zu Plauen Herr stcllv. Vors. Gor tz die Kammer vertreten werde. I, Uebergehend zum Vortrag ans der Registrande, theilt derselbe 1. da» Schreiben de» Kaiscrk. Statistischen Amte» mit, worin dasselbe die Kammer in der früheren Weise um ihre Mitwirkung bei dcrSchäpung der Durchschnitts-Werthe der ein- und auSgesührlen Waaren ersucht. Dem Vorschläge de» Herrn Bor itzenben gemäß wird der HandelSgesetzgcbung»- und Jahresbericht- Ausschuß mit der selbständigen Erledigung dieser Angelegenheit betraut. 2, Nachdem vom BundeSralhe die amtliche Theilnahme de» Reich en der Jubel-AuSstellung in Melbourne beschlossen und ein Commissar ernannt worden ist, hat dieser eine Anzahl Anmelde- bogen übersandt, und es sind dieselben svlort ausgegeben worden Die Frage der Betheiligung der sächsischen Industrie an dieser Ausstellung »st, wie der Herr Vorsitzende hierbei mitthrilt, auch bei der vo» dem Königlichen Ministerium des Innern veranftalleten Besprechung der Vorsitzenden und Srcrcläre der Handel»- und Ge- werbckammern (vgl, unter 6) zur Sprache gebracht, und c» ist dabei allgemein al» wnnichcnSivenh bezeichnet worden, das; der frühere Vertreter der sächsischen Handels- und Gewerbekammern Herr Va hse als Fachmann in gccigncler Stellung dem Rcichs-Eommissar bei- gegeben werde. 3, Aus die Reklamation gegen die Veranlagung der Kammer zur Einkommensteuer ist die letztere in Wegfall gestellt worden Tic Entscheidung wird zur Kenntnißnahmc der Mitglieder auSpclegt 4. Ter Börse» - Vorhand zeigt an, daß er, nachdem die Frage de» Ersätze» des Herrn Wiiikelmann iinBörsen-SchLyung«- Au sschusse letzterem selbst zur Entschluß»,,z überwiesen worden, seinerscsis von der Vornahme einer Ersatzwahl absehe: seiner, das, jür die Wiederbeleyung der durch den Tod des Herrn Scdelmever erledigten HandclSmäklerstelle seines Erachten» kein Bedürsniß vorliege. Dem entsprechend wird von Anstellung eines Mäklers ab gesehen. Ter Börse»-Schützlings.Ausschuß har edensalls eine Er gSiizungSwahl nicht sür ersord-rlich erachtet. Hierbei envähnt der Herr Vorsitzende noch, daß die Frage hätte aufgkworjen werden könnrn, ob nicht nach dem lhatsächlichcn Aus- ich-iten des .Herrn Winkelmann ans dem Börsen-Vorstande eine Ergänzung des letzteren vorzniiehmeii gewesen lväre. daß jedoch, da der Genannt? mit Ende des Jahres ohnehin aiisznscheiden gehabt hätte, verläntig davon abgesehen worden lei und Saß erst in der nächsten Sitz -i'g die Kammer sich mit der Wahl zu beschäftigen haben werde. f>. Herr F. I. Iaping, Mitglied der Handelskammer zu Osna brück,>U?r> »det eine „Denkschrift", belr, dieGüterdcsörderung durch Post und Eisenbahn, zur Prüfung und Befürwortung Diele Tcnkichrist, l' , geschriebene Seiten »niiaffend, ermangelt jedoch jeder näheren Begründung und jede» greisbaren Vorschlages und es wird daher von weiterem Eingehen aus die Sache abgesehen 6. Nebrr die am 7. Novbr. aus Einladung des König!. Mini steriums des Innern m Dresden abgehattene Besprechung der Vor sitzenden und Secretnre, welche die Frage der Abgrenzung der Bezirke der Handels- »nd Gewerbekammern sowie die Wahle» für diele zum Gegenstand Halle, lheilt der Herr Vorsitzende Folgendes mit. Bei der unter Vorsitz des Herr» Ltaalöminsiters von Nost > tz W allwitz abgchaltencn Bkiprcchung über dcn ersten Gegenstand wurd- von dcn Vertretern der Handel». und Gcmerbckainmcrn zu Dresden und Cbemiiitz die Nothwcndigleit einer Verkleinerung ihrer Bezirke in Abrede gestellt, irdoch lür den Fall, daß eine neue Handels- »nd Gewerbekammer gebildet werden sollte, die B rettwilligkesi au-.-geivrochen, dleAmlShanvt- manillchaste» Grimma, Ltchatz und Döbeln, bez Borna und Ro-ülitz abzuirctcn. Eine Vergrößerung des diesseitigen Bezirks, gegen welche Redner die Handelskammer venvahrie, wurde von keiner Seite be fürwortet. — Die Wahlen anlangcnd. erhob sich lür kncecte Wahlen keine Stimme, dagegen wurde der Regierung anheimgrgeben. sür eine Feststellung der Merkmale zur Scheidung zwischen der Wahl- derechllgung zur Handelskammer und zur Gewerbekammer Sorge zu tragen. Die Frage der Bezeichnung der Firmen, Insbesondere der sogenannten Frauen-Finnen, ist wegen vorgerückter Zeit nicht mehr zur Verhandlung gekommen, 7. Da« von der Handel», und Gewcrbekammer zu Dresden übersandte Protokoll der in Dresden am '27. Oktober abgehaltcnen Tonserenz zur Brr-tthung von Verfrachtungs-Bedingungen sür dir Elbschisfkahrt wird zur Kenntnißnahme ansgelegt. 8. Ebenso wird di» Zuschrift der Handelskammer zu Bietesrld, das gerichtliche verfahre» bei OsscubarnngSeiden unpsand- barer Schuldner brtr., ansgelegt. Zn einer Beschlußfassung liegt für die Kamntcr keine Veranlaßung vor, da dos Bielefelder Schreiben erst Lurch die dieeieiligen Verhandlungen hervorgeru'eu sit, 2, Dieköuigl. Preußische Eilenbaha-Direetton zu Erfurt trag! an, »b dl« Hande-elammer geneigt j«,, d«n dtsh»r >»l»,st«t«» ,ahrl,ch«i vsttkagzum Mieth»t»«sttrdte Beschäftstoe«« drr An« kun fit st rlle der königl. Preußischen Staats-Eisenbahnen in Leipzig auch crnerhin zu gewähren. Ter Herr Vorsitzende bemerkt dozu, bet der jetzigen Sachlage werde der Zuschuß wohl unbedenklich gestrichen werden können, immer- >io müsse die Angelegenheit noch geprüft werden. Der Vorschlag, den Finanz Ausschuß mit der selbständigen Erledigung dieser Angelegenheit zu betrauen, — wird einstimmig angenommen. 10. Ei» kurz vor der Sitzung eingeqangeneS Gesuch der Firma C. G. Gaudig Nachfolger, den Zoll aus Leinöl «c. belr,, wird, dem Vortchlage de» zzerrn Vorsitzenden entsprechend, sür den Full der Beschickung des Deuischen HandelStagS (s. u. Hl) dcn zu wühlenden Abgeordneten zur geeigneten Besürwortnng überwiese»; nölhiaensalls würde der Zoll- und Steuer-Ausschuß weiter darüber zu brralyen haben. 11. Unter den eingegangene» Drucksachen sind solgende hervorzul>eb,n: ». Gcneralbericht der 1885er Aulwerpener An-stellung, Bd. 2, 4, 5 und 6 und Bericht über den ooooour!, u>tori»»tie-iliit ts trm'tiem n,v<uuigi>» sie- material sis tr»m»-<»)-!>. Ueverrcicht vo» Herrn Coisiul Schmidt. — b. Urox»« sis l'I>)ikiöno siun» l» liapubligua ^rpantino par sioru, kari» 1887. — a JahreSberickite ür 1886 von den Handelslummeru Emden, Greiz, Mülheim a, d, R. und von der Handels- und Gcwerdckammer Wien; desgl. von Bud- weis 1875—85, — >>. Tabellarisch« Uedrrslchten de» Lübeckischrn Handcls im Jahre 1886. — «. Statistik der Secschiffiuhrl und deS DeehandelS in den Oeit.rreichijchea Häsen 1886. Hersg. von der Börsen - Deputation in Triest. — t. L-siaün rnvnsual sis esta-iiatica muiuoipul, liua»»a Xirs«, August und September 1887. — x, Walker, Handbuch der Nationalökonomie, Bd. 4 und 5. Geschenk de» Ver- sajserS. — k. Poppe, Unsere Farben und Farbwaaren und Kalender sür den Eolvuml- und Muterialwaarenhändlkr 1888. Desgl. — Emminghaus, Die Unanjechibarleit der Pol e« in der Lebensver sicherung. Desgl. — k. Proiokoll der Ausschuß Sitzung des Eeniral- Vere'ns sür Hebung der Tculschea Fluß- und Canalschsissuhrt, 19. Lctober 1887. U. Naincus des Börsen-SchätznngS-AusschuffcS berichtet hieraus Herr Becker über die Umlegung der Jahresbeiträge zur Börse aus die an dieser vertretenen Firmen. Bis aui Gcuchmigung der Handclskammci Hai der Ausschuß die Beii'agsciussen obgesiusl wie solar: In der I, Abthesiung 5itO; MO; 200; 150: 160; 75; 50; in der II. Abtheilung 75; 50; 40; 30; 25 : 20; 15. Die Bei- iräge m dr» umerftcn Slaiscu waren schon durch dw Börsenordnung bestimmt: der Ausschuß hält aber diese Sätze sür zu hoch und grebl der Handelskammer anheim, die Bcttrage lür die untersten Elasten tu Zukunft wesentlich, envo aut 25 and b^l, herabzuletzen. Noch Ser vorgenommenen Einschätzung beträgt die Soll-Einnahme in der I, Abtheilung 77lX1, in der II. «ck 2800. Der Herr Bericht erstatter beantragt, die obigen Abstnlungen zu genehmigen, zugleich aber den Finanz Ausschuß zu beauslragen, dag er b«i Auislellnng des HauShattplaneS d>c Frage der Herabsetzuaz der Beiträge sür die untersten Elaste» rn Erwägung ziehe. Dies wird einstimmig beschlossen. IU. NamenS de» Versasjungs- und Wahl - Ausschusses berichtet hieraus Herr Lorenz über die Frage der Beschickung der am 29. November sialtfinbcnden außerordentlichen Versammlung des Deutsche» HandelStagS, deren Tagesordnung solgende Gegenstände enthält: I. Die in den Verhandlungen de» Deutschen LuudwiNhschaftsralhS vorgeschlagene Erhöhung der lnndwirth- Ichasilichen Zölle; 2 JdenlilälSnachweiS bei der Wiederaus- uhr von Getreide. Der Ausschuß hat e» für selbstverständlich erachtet, daß die Handels kammer sich an der Versammlung bcihesiige und ihre Stimme gegen Erhöhung der sandwitthichaftliche» Zölle mit in dir Wagsivale lege. Der Berichterstatter giebl hierbei noch ie>ne>» Bedauern darüber Aus druck. daß der Kamps gegen die verderblichen Beschlüsse de» Tculichen Landivirkhschaftsralhs nicht auch von den zunächst dazu berufenen städiischcn Vertretungen ausgenommen worden sei. Mil der Frage der Aushebung des Identitätsnachweise» habe der Ausschuß sich nicht näher beschönigt (vgl. u. VI), ^uch hier sei eS wohl selbstverständlich, daß die zu wählenden Vertreter iur die freiere Bewegung tus Handels cintrcten. Nicht unierlassen könne er, aus das in der vorliegenden Tcnklchcisi angezogene Zugestandniß eine» Agrariers, des Freiherr» von M > rbäch (Sorquillen), hinzuwelscn. daß da» Getreide thaljüchlich durch den Zoll veriheuen werde. Er empfehle hiernach dcn Antrag deS Ausschusses. die Herren Schnoor und Bailenge sowie dm Sekretär mit Vertretung der Kammer bei dem bevorstehenden Handels- tagc zu betrauen unb dieselben zu ersuchen, daß sic «amen» der- selben der in Betreff der landwirthschasllichen Zölle vor- geschlagencn Resolution zustimmen, währenv die Beschlußfassung über die Frage deS JdenÜtilsnachweiscS di» nach der Berathung über Nr. VI anSzusctzen sein wird. Nach einigen kurzen Bemerkungen der Heeren Bassen ge and Schnoor beschließt d>« Kammer dem entsprechend. IV. Meiler berichtet Herr Lorenz sür den Verfassung' Ausschuß über die Frage der künstigcn Einrichtung der Eujsen- gcschätle. Infolge der Erbaunng der Neuen Börse sowie der Ilebernahme deS Vermögens der Kramer-Innung ist die Veriv iltnug eine lo uin- sängliche gewordni, daß eine Erleichterung des Schatzincisier» geb "«n erichien. Vorläufig ist dem ängestelltcn Eassirer die Leistung der kleiiirren Ausgaben übertragen worden, cs ist aber eine weitere Ec- leichterung wünschenSwerth und jedensalls eine feste Ordnung uner- -üßlich, und der Ausschuß beantragt daher, die Kammer wolle be schließen. u. den Herrn Schatzmeister von dcn eigentlichen Rechnung?- und Cajsengeschäslcn zu entlasten und die Geht äsisordn»ng in der Weise zu ändern, daß der Finanz-Ausschuß durch eines oder zwei seiner Msigliedcr die Ucbcrwachung de» CassircrS ansübe; d. den Finanz-AuSschuß in Gemeinschaft mit dem Verfassung?- Ausschüsse mit bezüglichen Vorschlägen sür Aenderung der Geschäftsordnung zu betrauen: c, den tzierrn Vorsitzenden zu ermächtige», daß er die Aenderung bereit» mit dem nächsten Monat vorläufig iaS Leben <r--t n lalie. Diese Anträge werden einstimmig angenommen. V. Die Handels- und Gcwerbekammer z» Ztttan bittet um Ansknust über die in einem Rechtsstreite behauptete Geltung de? Handelsgebrauch», daß bei Knut aus Besicht hinjichtlich zerbrechlicher Waaren (es handelt sich um Tasclauisätze aus Majolita, weiche zur Auswahl gesandt worden sind) sofort von Ab sendung der Waare an der Käufer die Gefahr der zusälltgcn Der jchlechtrrung oder de» zufälligen Untergangs trage. Der H-indelsgesetzgcbiings Ausschuß, namens dessen Herr Wagner Bericht erstattet, ha« nach Vernchmi":g mit Sach'.'. rst idigea kestzu stellen gehabt, daß bei Kauf aus Besicht, bez. bei verlangter Sendung zur Auswahl, von zerbrechlichen Terrakotta-, Majolika- oder ähnliche» Waaren die in, Handel allgemein geilende Regel, unach der Käufer, bez. der Besteller sofort vo» der Äv- i cidung der Waare a» die Gesctt r lue deren rusiilligc Be« lchädigung oder Ber»ichlung trägt, ebenfalls zur Amo.'ndllng kommt: und beantragt, die erbelene Auskunft In diesem Sinne zu crthrilen, wa? einstimmig beschlossen wird. VI. Namen» des Zoll- and Skerier-An?sckmsie? berichtet hieraus Herr Limburger über die Zuschrift der Handelskammer zu Mannheim, die Aushebung' de« Jdentilärsiiachweiie» sür Getreide u. s. w. detr. Die genai iite Handclrkammer hat an das Reichsschotzamt dar Gesuch gerichtet, daßcibe wolle die schon mehrfach angeregte Frage so bald wie möglich einer Lösung in dein Sinne knigegenlühren, daß nichi blo» von der Identität der Waare, sondern auch immrr zugleich von der Identität der Person de» Gr- treide-Ein- »nd Wiederau-führenden abgesehen werde, und zwar mittel« Einiührung von aus den Inhaber lamenden Berechtigung». Schemen. Ter Ausschuß hat zunächst eine eingehend« Vernehmung msi Betheillaten, und zwar sowohl vom Getreidehandel wie von der Mühlenindustrie, sür notdwendig gehalten. Hierbei Hai sich uun er geben, daß die Getreidchändler ziemlich übereinstimmend die vorge- schlogen« Einrichtung sür vorthesiftaft erkennen, während in Beireff der Nützlichkeit derselben für die Mühlen Industrie die Meinungen getheilt sind. Bei dem Uebenviegen de« Handel» im Bezirke hält hiernach der Ausschuß da» Eintreten sür die Aushebung de» Identität». Nachweises sür geboten und beantrag». die Hande-skavi" r wolle ihre Abgeordneten zum Handelstage er'nchen, in die'en; S.uue zu summen. Der Her, Ber>ch!erstoiler fugt hin»n. em neuerding» ringe- gaugcner Borlchlag, welcher et»e andere Form empsehle. der aber dem Ausschusse noch nicht Vorgelegen habe, sei anscheinend wohl ge eignet, die Bedenken der Müller zu zerstreuen. Der Herr Vorsitzende sägt hinzu, gleich dem Zoll- und Steucr-Ausjchusse habe auch der VersaffungS Ausschuß die Absicht gehabt, de» Abgeordnete» zum Handelslagr in Bezug aus di« Form, iu welcher der Durchsuhrhandet erleichtert werden solle, völlige Frei heit zu lassen. E» werde daher nur einer einmaligen Abstimmung bedürfen. Herr Bassenge dankt sür diese Erläuterung. Er habe sehr be dauert, daß er verhindert gewesen sei, der AuSschußsitzung bnzu- wohiien, und daß die Denkschrift de» HandelStagS erst nach derselben eingegangen sei. Er sei mtt dem Verfasser der letzteren sür Einiuhr- scheine, wenn er auch die dort ersichtliche Aufstellung nicht allent halben zutreffend finde. Seiner Ansicht nach wurde» sich die Ver hältnisse. namentlich iür die östlichen Provinzen, gunstigcr gestatten, als es danach erscheine. Auch die in der Ausschußsitzung gellend ge machten Besnrchtungcn theile er nicht, zumal da die Anssuhr-Ber» aütung ebenso gut auch dem Mehl zu statten komme. Freilich lasse sich ein sicheres Urlhcil im Voraus nicht fällen. Herr Schnoor weist daraus hin, daß der Ausschuß de-HondelS- tags sich geaülhigt gesehen habe, die Veriammlung möglichst schleunig eiiizuberttten: deshalb iei eS unmöglich gewesen, die Denk'chritl srüher als einige Tage vor derlelden z» versenden. Daß die Müller von der vvrgtschlagencn Maßregel nichts wissen wollen, erkläre sich ein fach daran», daß sie schon letzt im Besitze der dadurch erstrebten Bor theile seien. Herr Meißner befürchtet, daß e? bei der An?s«hr von Getreide wegen Mangel« an Berechtigungs-Scheinen nicht immer möglich sein werde, die Vergütung zn erlangen; andererseits werde das Reich doch eine Einbuße erleiden. Herr Bas senge entgegnet, die Einbuße de» Reichs werde nicht groß sein: schon jetzt sei die Ausfuhr m der Hauvljache «heil? von dcn Trausiltägcra, theii» mittel» brr Be rechtigung der Mühlen erfolgt. e Ter Ausichußaiiirag wird hieraus einstimmig angenommen. VII. Namens des Zoll- und Sleu-'r Ausschußes bcrichiet hierauf Herr Limburger über die Eingabe der Firmen Eduard Börner und IG. Ircsstz LSohn und Gen. um Besürworiong de« Ab- schluße» eine« vorläufigen Zusatzvertrag» zu dem deutsch-italieai« schen Handelsverträge. Da» von der Handelskammer an da» Kaiserlich Auswärtige Amt gerichtete Gesuch, welches inzwischen bereit» veröffentlicht worden ist, find.t die beantragte nachträgliche Genehmigung. VIII. Schließlich berichtet Herr Limburger namen» desselben Ausschusses über die Zuschrift der Handelskammer zu Wesel, worin dieselbe um Mitunierzeichiiung einer Petition wegen Wiederaufhebuna de- Petroleum-Faß-ZoUe» bittet. Der AuSlchug empfiehlt Genehmigung de» im Enttvursc vorgclcgien Antwortschreibens, weiche» lautet wie folgt: In Erwiderung de» geehrten Rundschreiben» vom 26. v. M. sind wir zwar, wie u. a. aus unserem soeben anSge- gc denen Jahresbericht (2. 3l) ersichtlich, mit der Forderung der Beseitigung des Petroleum Faß Zolles ganz einverstanden; trotzdem sind wir zu unsrrm Bedauern nicht m der Lage, uns einer Petition in der vorgeichlagenen Fassung anzn- lchlicßen, da die in ihr enthaltene Darstellung für die binnen« ländischen Verhälttiisse nicht so vollständig zutrifft, wie eS ein solcher Beschluß voranssetzen würde; auch wurden wir dcn in dem Entwürfe enthaltenen Satz, daß da» herstcllend« - Land dcn Schnsizoll zu zahlen habe, nicht als „Regel' aozn- rrkeniicn verinogcn. Dieser Entwurf wird einstimmig genehmigt. IX. Hieraus findet noch cme nicht-össcnllichcSttznng statt. Aus Grund des PiolokollS milgctheilt von dem Secreiär vr. Geasel. Literatur. Für die nächste Zeit steht da» lieferungsweise Erscheinen der siebenten Auslage eines Buche» bevor, da» länger al» rin Meiischcnolier Tausenden „nd Abertausende» eia vertrauter und be währter Beroihcr gcw se» ist: Picrer's Coiiversattons-Leztkan. Der „alle Pierer" wirb j-tzt, verlegt von dem Bcrlagsbuchdandler W. Spenian», heraii-gegebcn von Proseffor Joseph Kürsch ner, bearbeiiel von einer gioßen Zahl helvorragender Grlehetea und Schriftsteller, Vas neueste Buch seiner Art werden, da» sich ourch eine nicht überbolene Fülle zuverlässiger Artikel in verständ licher Darstellung, mustcrballe Ausstattung, bedeutende Anzahl illustrativer Beilagen und ka,tea und nicht zuletzt durch eine» enorm billigen Preis (1 Lieie.una 35 ->j, da» Ganze in 24 Halb- bänden L 3 25 -ülllj hervonbun soll. Sobald wir Nähere» über diese» wichtig? Werk, da« durch Anlage uns Preis endlich auch den breitesten Schichten den Erwerb eines großen Eonocrsatio>i»-Lex>kon» möglich macht, erfahren, werden wir unsere " '-r davon l -nach- richtigea. > « » „Das öffentlichste Elend, ein Beitrag zur Vagobnndenfrage" be titelt sich ein lehr interessanter Artikel von Or. Friedrich Hof- inann, welchen die „tilarteiilanste" in ihrer weben erschienenen Nummer, Nr. 2 d'-eteS Jah-aan >eS, veröffentlicht. Wir finden in deinselbc» einen trefflich n Ri-ckvtick aus die geschichtliche Entwickelung de» VagabundenweikiiS und lehr lrbeaSIreue Schilderungen aus der Gegenwart. Die Wichtigkeit di.ser brennende» Tagesjiage liegt ans der Hand und wir empsek!-» dar»»» diesen Artikel der allgem-ine» Beachinng. In derselben Nummer sinden wir noch dcn Artikel „AnS dcn Geheimnisse» der Pnvvenio.lrlte" von E. Falk,»Horst, m welchem in vlaudernder Form üder die n-nesteu Fortschritte der deutsche» Piippeniabrikation wenig bekannte Ausichlujse gegeben werden. An die Frauenwelt wendet sich die Plauderei: „Sie wird keine Haus- irau!" von N Guth. Ti: Ausstattung der Nniiimec ist eine vor zügliche za nennen. Heber den Roman „DaS EulenhauS" von E. Mirliit haben wir bereit» berichtet. ** Neues an» der Echachwelt. Soeben erschien im Verlage de» Böhmischen Schachclub» sn Prag (6e-IiL Lpesiell Lacbvviit), in Commission bei der Universität«, bucht,Lichtung Bursil L »o.!-ont das -.roisi »'werk lötniiischer Problcm- dichicc unter den, Titel „Öe-Kö Vlokz, P.iodovö" (Böhmische Schach- auigaben) mtt einem Suvplcnienl in deutscher Svrache, welche» in Ncberietzung von Jan Koi'c das Vorwor! von Or. Anton kvieala » >d eine von Ioies PoSpisil versüßte Problemanleituag , Grundzüge der Problemtdrorie" cnthält. ES giebt kaum ein schöner anS- gcstalieies Schachwerk, ist über '25 Diuckdogc» (da» Supplement extra noch 2'/,) Lcwv stark und enthalt >m Ganzen 320 Probleme nebst a-a-Iührlichcn Lösungen, lauter Prachtstücke, seingeschfiffene, glaaz- sunkelnde böhmische Granaten in kostbarster Fassung von mehr als vierzig bekannten böhmische., Plobiemdichiern, den Angehörigen der soqeiianiilen „Böhmischen Problemschule", darunter folgende Namen: Elmburek, Dobruskh, Drtina, Jiala. Ehvcholous, Lollmann, Kondelik, König, Kolrc, Makovsky, Mazel, Poclk, Pajkr. Pilnocek, Pospisik, Slavik, Smutny, Toecani, Troxler. Betesnik, Bolruba u. s. w. Die Sammlung veidankt ihre Entstehung, Zusammenstellung und An ordnung den Herren Lobruskq, Koirc und Pospisil. deneu die H rrea Moncka und Karel zur Seite standen. Wir bezeichnen sie al- eine der gehaltvollsten Problem-Anthologltn, die allen Zetten zum Muster dienen wird. Wle haben zwei für die Schachwelt sehr betrübende Tode-sälle zn beklauen. In Hamburg starb am 3. Dccember der >n weilen Kreise» bekannte, erst lin vergangenen Sommer zum Senator gc« wählte srüdere Oberstaatsanwalt von Hamburg, Or. Julius» Braband, Edrengroßnietster der Großloge. Rcchtsanwall Braband stubirle zu Ansung ber «echztger Judre in Jena, H-Idelberg und L >p;iq Iurisvrudeiiz, zeichnete sich ichon danials bei größter Liebcas- wiidigkeit durch vielseitige Begabung ans, war ciu vorzüg-tcder Kämpe aus dem Meiiiuldode.'. nicht minder aber ans den 61 Felder» der sriedlich-krirgerischen Eatffa, wir re denn -m alten Cats National zu Leipzig manche heiße Schlacht ousiochl Etwa 1866 kedrt« er nach Homburg zurück, wo er binnen zwei Jahrz dnten eine glänzende Lantbavu zurücklegt«. Anstrengende Arbenen hatte» bei ih»> w d-n letzten Jahre» nervöse Eischeinunge» zur Folge, denen er uugeochtel mehrerer zur Erholung unteinomniener qiößcre> Reisen nach dem Süden Eniopas und trotz hochgeioach eiic» kiailigen Küiperbaues nach kurzer Krankheit, von zaittück o Freunde, in ganz Deutichland schmerzlich bedauert, im deucn Man»,satter uutertag. Dlnbanb war im Februar 1887 als llondidat der nationalliberalen Partei in Hamburg, 1. Wadlkreis, gegen Betel ausgestellt. — Sodann starb in Berlin am 23 Deecmber ,m 89. Leben«,ahre der ebenfalls in wciicn Schachlreiten bochmscha; > itig« und starkeSvitlerAoalderl Trodach, Mit-,:..'! üc: Bett-u-- ^.ckachgeieckichati. An eu.em He't» fehler schon fett Iadrvi leidend, derras ihn am Vorabend des h-fligci, Nb-nd aus offener Straß: ein Schlagaasall.
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