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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-21
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1888
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422 beirren, daß <-' Rußland nur «m Zeitgewinn zu thun sei. Denn Rußlai.c ^ rlialle sicd jeder Andeutung. wie diese Vor schläge praktisch zu verwirklichen wären. - * Nach Berichtc» aus Warschau hat die militairische Eilualio» seit zwei Wochen keine erhebliche Aenderung crjahren. obwohl kein Tag vergeht, ohne daß Gerüchte über rin« bereits im Zuge besinvliche oder unmittelbar bevorstehende Vorrückung bedeutenderer Truppenmassen and dem Inneren Rußlands gegen die Wcstgrenze ,n Umlauf kämen. Wahr ist indessen nur, daß thatjächlich di» aus die Sicherstellung von Siuarticren sur größere Truppen-Abtheilunge» abziclenben Vorkehrungen bisher keine Unterbrechung erfuhren. Ihrem Umfange »ach scheine» diese Vorkehrungen für die Ankunft jivricr Infanterie-Divisionen berechnet, von welchen eine in Dubno und die andere in Nowno, beide i»> Gouvernement Dolhtinicn, ausgestellt werden soll. — In Dubno wird an der Vervollständigung der sortisicatorischen Einrichtungen ge arbeitet. E» wurde» nämlich Vorbereitungen zur Herstellung einer neuen. LaS CommunicationSnetz im Bereiche der Dubnocr Berschaiizungen ergänzenden NeichSstraße verfügt, namentlich die Feststellung der Trace und die Bestimmung der zu ent eignenden Grundfläche. * Zur Lage in Bulgarien meldet die .Politische Correspondenz" auS Sofia, 17. Januar: Tie innere Lage in Bulgarien zeigt andauernd einen voll ständig normalen Charakter. Die bulgarische Regierung schenkt den Vorgänge» aut dem Gebiete der europäischen Politik geringe Auf- merklaiuktit und concentrirt ihre Sorge und Thäligkeit aus die Auf» rechlcrhaltung der Oronung und Ruhe, was sie als ihre Haupt aufgabe erachkkt. Der plumpe Poijchveriuch m Vorgas hat den siiltea, regelmäßige» (dang des staatlichen Leben- in Bulgarien eine» Augenblick lang gestört und in deu diplomatische» Kreisen eine gewisse Beunruhigung hervorgerusen. Die losortige Erstickung dieses AltcntalS beweist nenerding«, daß die Regieroag de« Herrn Stambiilvio sest entschlossen ist, ollen Derluchen, die Ruhe deS Landes zii tiüren, mit großer Energie und Strenge entgegeazutreteu. — Dir S obrav je Hot bekannitich einen Gesetzentwurf genehmigt, durch welchen die Regierung ermächtigt wird, Handelsverträge mit den europäischen Staaten abzuichließen, Er heißt nun, daß zunächst mit Serbien Unterhandiunge» wegen Abschluß eine- Haiidel-vcrlragcS ioerdeu eingeleiikt werden. Ferner sühn der bulgarische Ageut in Konstaotinopel, Herr Bulkoviljch, mit der Plorte Uuierhandluuge» in Betreff der Zollsrage, sowie über deu Abschluß einer Convention bezüglich der Bahn.-lnlchlüsse. Die bulgarische Regierung hat sür diese» Zweck Herrn Sveikow «ach Konslontinopel rakseadet, der Herr» Vulkovu/ch in dieser Aufgabe zu unterstützen hat. * Wie auS Belgrad gemeldet wirb, find die KreiS- PräfeltcnsteUen in Nisch, Semendria, Pozarevatz, Kruschevatz, Pirol und Wranja neu besetzt worden. Die enthobenen bis herigen Präfeclen. sowie mehrere Bezirksvorstände wurden lheiiS peiisivnirt, theilS verfetzt. Unter den neuernannten KreiSpräsecten besinden sich zwei Abvocaten rabtcaler Richtung und ein Mitletschulvroskflor. Der bisherige Leiter der Belgrader Polizei, Herr Glisa Djordjrvic, wurde desinitlv zum Polizei-Präfecten ernannt. vom Arouprinzeu. * AuS Sau Nemo. 15. Januar, wird der Münchner „Allgemeinen Zeitung" geschrieben: Wenn das lüugste bei, Zustand deS Kronprinzen betreffende ärztlich« Bulletin, von welchem man hier noch gewissen Anzeichen em nähere« »nd aussühilicherc« Eiugehen aus die objeetiven Grund lage» der KrankheitSerscheniuogen erwartet hatte, sich wiederum aus die Erwähnung dieser Erscheinungen beschränkt. Io muß die« al» ein Beweis dafür gelten, daß den Aerzten der Zeitpuacl noch immer oicht gekommen scheint, um mit Sicherheit und Nutzen eia Unheil über die Natur der Krankheit und über den muthmaßlichen künftigen Verlaus derselben zu fällen. E« geht aber daran« hervor, daß die im Ganzen günstigen Zeitungsberichte der letzte» Wochen nicht über trieben waren. Wenn man entschiede» gut daran thut, sür jetzt weder au «tue baldige „Aiederausnohme oller Pflichten und Aus- gaben" seiten« de- Kronprinzen zu denken oder von einer „Rückkehr nach Berlin im Frühjahre" zo reden, so dars man nnbedcnklich der Befriedigung darüber Ausdruck geben, daß die Symptome de« Leiden« « der letzten Zeit die Hoffnung ous dauernde Besserung eher ver- stärkt al« vermindert haben. Mit dem vor dem Schluffe der ersten Januarwoche erlolgten Eintritt sonniger und warmer Witterung hat der Kronprinz begonnen, seine täglichen Spazierfahrten zu früherer Stund« al- sonst onzvtreteu. Ost sieht man schon um 10 Uhr den allbekannten bescheidenen Landauer, dessen nicht allzu feurige« Rosjevaar durch eine» Aalomedoa im laugen schwarzen Rock und Lylinderhut ge lenkt wird, ta de» Garte» der Billa Zirio «iabiegen und aus diese« Aviso hin ein halbe« Dutzend Schaulustiger am Eingänge des „Hötel de la MSditerraaSe" Pasta fassen. Da ihre Zahl nie groß genug ist, um den zu zweckloser Anwesenheit verurtheilten »nd uni Beschäftigung verlegenen Polizeibeamten Anlaß zu einem Act der LnitSthangkeit zu gebe», so haben dieselben seit Kurzem einen nicht ganz harmlosen Privatsporl ouSgebildet. Unerbittlich verweigern sie dem Publicum das Brtreten der zwischen den Gärten der beiden Villen Zirio hiudurchsührenden Privatstraße. welche Monate lang ohne Irgendjemandes Belästigung den stet« nur vereinzelt er scheinenden Personen, welche die krooprinzliche Behausung ous eiiiiger Nähe betrachten wollten, zugänglich gewesen ist. Ferner ver- legen die etsrigftea unter ihnen sich aus da- An.Inndichasten der Absichten, mit welchem di« Gäste de« „Hötel de la Modilerrante" liierherkommen und namentlich der Beziehungen zwischen den hiesigru Berichterstattern «nd den in- und auSlandisiden Blättern. Wie gcwistc groteske Zeitunq-nochrichtea der letzten Tage und daö ersichtliche Spähen der Polizei nach ihren Urhebern vermuiheu lasten, rächen sich einige Berichterstatter in der Weise, daß sie die seltsamsten Enten ousfliegcn lasten, am dadurch die Verfolger io Bewegung zu setze». DcS Gerede von eturm beabsichtig« gewesenen Attentat aui den Kioaprinze» ist kaum aader« zu erkläre». Drau nicht der mindeste Anhalt zu solcher Vermuthong hat Vorgelegen. Wenn der hohe Patient io den letzten drei Togen da« Zimmer oicht Verlusten hat, nährend er vorher täglich zweimal auSfuyr oder auSging. so ist die U iache keine aaderr, als der mit dem Neumond erfolgte starke Umschlag der Witterung. Am konuabrud trat, nachdem eine Reibe wahrer FrühÜngSloge voraagegangeu war, plötzlich kalte» und winsigeS Wetter ein. Dasselbe dauerte gestern fort und ist erst heute in der Abnahme begriffe». So gut auch da« Allgemeinbefinden de« hohen Paltealrn ist. mußte er selbstverständlich nn diesen Tagen auf die Bewegung im Freien verzichte». Dean die noch immer tortdauerndr Reizbarkeit der angegriffenen Organe hätte leicht zu einer Verschlimmerung führen kännrn. Bleib» da« Wetter klar und sonnig wie heute, so werden morgen die Aa«sahrten wieder ous- "enominen werden. Di« grau Kronpriazrssta läßt e- sich an solch«» Tagen »ncht nehmen, ihrem Gemahl lm ausgedehntesten Maße Gesell- schall zu lasse». Die übrigen Fainillenglieder unterlasse» eS nicht leicht, die gewohnten Spaziergänge im Schnellschritt zu machen. Die Prinzessinnen- Töchter sieht man regelmäßig in den Straßen San Reino« »iid aus b :i Promenaden sich ergehen. Prinz Heinrich bevorzugt die Streifereien in der Umgegend, ans de, Bergen »nd am Meere«, strande, worüber er fachmännische Vereichrrnng seiner Ersahrungea und Kenntnisse nicht vergißt. Er verkehrt mit den Armee- und Marine-Ossictere», besucht die hier Anker wrrsendrn Schisse und wacht, wie belaunt, zuweilen el»e Fahrt aus dem durch die Regierung zur Verjügung der hohen Gifte gestellten Torpedo-Boote. Vorgestern ,Kittete er in Gesellschaft dr« Erbprinzen »oa Sachsen.Meiniuaen und der Adjutanten einen Besuch i» der Laserue de- diesigen Ja- saoterir-Bata llon» ab. Während einer valle, tztnnde besichtigt« er auf da« Eingehendste antrr Führuug de« BatoillonScdcs« die sämmt- tichen Räume der Laserae und ihre Einrichtungen, ließ sich Ali«k»»st gebe» über Bekleidung. «u«rüftu»g und Bewaffnung, über Instruction und innerru Dienst, Beköstigung, Zeiteiatheilnng, Gesundheit-ver- hä taiffe u. s. w. Die anwesenden Olficiere sprachen sich nachträglich erstaunt und anerkennend über die ausgebreitete Sachkenatniß au«, welche de« Prinzen Frage» verrathen hattrn. — Heute früh haben der Erbprinz Bernhard und srine Gemahlin ohne jede Begleitung einen Ausflug »och Lanne« unternommen. — Ob an de, von Zeit zu Zeit wieder austaucheude» Gerüchten von einem bevorftebenveu Besuche König Hiimberl» oder der uahe« «nkunft der Königin Victoria etwa« Wahre« sei. bi, ich nicht im Stande zu sage». Thot- fache scheint, daß ein Landl»»« in herrlicher L«ge, »ad zwor die „Villa Evelina", für die Königin gemiethet ward«» ist. Landtag. Erste »a«»«r s Dresden. 20 Januar. SitzungSbegin» Mittag« »ach 13 Ubr. Die königl. Staniäregierung war vertrete» durch die Herren F'nauiminmrr von N ouneritz, Ged Ratd von Tdummel. Gch. Finanzrali, I-r Nitterstad« und Geh. RegieruugSrath« »»» Scydewitz. Bus der rage-orduung staub zuuächft der Antrag »um mündlichen Bericht der »weiten Deputation über Titel 6. 8. 9. 10. 11. 17. 18, 13 und 21 de- außerordentlichen StaatShauShaltS- Etot« für 1888/89. (Berichterstatter: Abg. von der Planitz). Di« Deputation beantragte: „Tie Kammer wolle beschließen: Titel 6. Ausbau der Meile und Erweiterung der Ladeplätze auf Bahnhof Freiberg 78,000 ^l, Titel 8. Herstellung von Schnttschutzanlage» au der Strecke Kleinschirma-Oedera» 60,000 .el. Titel 9, Vergrößerung de- Berwaltuug-gebände« aus dem Bahn- Hose Arusdors 53.400 ^1, Titel 10. Erbauung einer Wegnatersührung beim Waldschlüßchea in Röderau 42,700 >l, Titel 11. Erweiterung der Haltestelle Mohlsdorf 42,700 ^l. Titel 17. Gleisvcrmehruag und Einsührung der Gasbeleuchtung ans Bahnhoj Hohnsteia.Erustthal 34,600 ^1, Titel 18, Erweiterung der Station Sebaitz . . 46,300 >t, Titel 19. Herstellung einer Hallestelle für Personen- und Güter- verkehr bei Trebanz 94.500 und Titel 21, Berinehrung und Ausrüstung der Betriebsmittel bei de» StaatSeileubahnea 1,278,500 », nach der Vorlage »o bewilligen." Abg. Bürgermeister Beutler erklärte, daß durch die Erwei terung der Anlagen in Freiberg, wie sie beabsichtigt set, de» örtlichen BerkehrSverdäUmssen noch nicht völlig entsprochen werde. Bei dem regen Verkehr der ZugangSstraße zum Bahnhöfe Freiberg sei min- bestens die Herstellung einer Unlersühraug der Gleise sür den Per- fouenverkehr ooihweadig. Abg. Reich hätte gewünscht, daß bei dem Neubau de- Bahn- Hofe- in AraSdors das Hauptgebäude mehr nach Norden gelegt worden wäre. E« würde da- den Wünsche» der Bewohner jener Gegend mehr entsprochen haben. Nach diesen kurzen Bemerkungen trat die Kammer etustiminig dem Anträge der Deputation bei. Hieraus erledigte die Kammer io Echlußberathung den Bericht der dritte» Deputation, die von dem LoubtagsauSschusse zu Berwattung der Staatsschulden auf die Jahre 1884 und 1885 abgelegte» Rechnungen betreffend. (Berichterstatter: Abg. Thiele.) Nachdem die Deputation die Rechnungen über die Staat-schnldea- Verwaltung geprüft und dabei die Ueberzeugung gewonnen bat, daß den für Tilgung und Verzinsung gesetzlich und vertrag-mäßig be stehende» Bestimmuageu gehörig entsprochen worden ist, so wird beantragt: „Die Hobe Kammer wolle noch Zustimmung der zweite» Kammer im Bereu« mit dieser dem Laudlag«auSschllß zur Verwaltung der Staatsschulden rücksichllich der von demselben über diese Bciwaliung aus die Jahre 1884 und 1885 ab gelegten Rechnungen JuftificatioaSlcheia eriheilen". Unter Anerkennung der Hingebung und Aasopseraag, mit welcher die Staat:schulden-Verwaltung ihre« Amtes waltet, sowie unter gleichzeitiger Anerkennung der Leistungen der technischen Leitung der SlaatSschuldencaffe, beschloß di« Kammer wie voa der Deputation beoutragt worden. Znm Schluß erstattete» Nameul der viertel» Deputation münd lichen Bericht Abg. v. Sckönberg über dle Petttl», de« Kirchevvvr» ftande« und der städtische» Lollegte» in Bischofswerda, die Wiederaufrichlung einer Soperinteudeatar daselbst betreffend, und Abg. Graf zur Lippe-Baruth über die Petition der Wittwe Wilbelmine Natalie Jungnickel tu Schmiede- berg um Zurückgewähruug vo» GerichtSkostea ft, riuer Proceßsache gegen den Eisenbahufiscus. Den Anträgen der Drpntattou entsprechend, ließ mau beide Peti tionen aus sich beruhen. S»ette Na«»er f Dresden, 20. Januar. Die heutige Sitzung wurde vom Präsidenten Vr. Haberkorn Vormittag- 10 Uhr eröffnet. Am RrgierungStische waren anwesend die Herren von KSoneritz, Geh. Rath voa Lhümmel und Geh. Finanzroth vr. Ritterstädt. Die Kammer erledigte Io Echlußberathung deu Bericht der Jiaanzdepulolioa 8 über Titel 5 de« oußerordeullichea StaatShaus- Halis-Sia!« sür 1888,89, die Umwandlung de« Persoueu- haltepuncteS Altmittweida 1» eine Güterhallcstelle betr. (Berichterstatter: Abg. Niethammer). Abg. Starke bezweifelt, daß die Herstellung einer Güterstation Altmittweida den Bahnhof Miltweida entsprechend «ntlasten werde und hält eS sür notdwcndig, recht bald die Vergrößerung de« StaalSbahahoseS Mittweida in« Auge zu sassea. Redner beantragte: „Dir Kammer wolle beschließen: Die aus Vergrößerung de« StaatSbahnbose« Miltweida ge richteten Petitionen de- Stadlrath- zu Miltweida und der Gewerbetreibenden von Miltweida und Unigegend der Köaigl. SlaatSregieruiig zur Erwägung zu übergeben." Dieser Antrag wurde ausreichend unterstützt. Abg. Seydel trat den AuSjührnugea des Abgeordneten Starke allenthalben bei. Berichterstatter Niethammer rechtfertigte die Vorlage ond de- merkte, daß die Deputation de«halb vorgeschlagen habe, „die ge- nannten Petitionen zunächst sür erledigt anznsehen", weil sie voraus- setz». daß — sosern die nothwendige Entlastung de- Laliuhos- Mitt weida in der erhofften Weise nicht eiittreteu sollte — die Regierung eine entsprechende Erweiterung desselben in Erwägung ziehen werde. Fiaanznliiiistcr von Könueritz erklärte, daß sich die Regierung der Einsicht nicht verschließe, daß eine Erweiterung des Bahnhofes Miltweida in nicht zu ferner Zeit werde ersolgen muffen. Man wolle jedoch zunächst Erfahrungen sammeln, welchen Einfluß die Errichtung einer Gitterballestelle in Altmittweida aus dte Entlastung de« Güterverkehrs in Mittweida haben werde. Abg. von OchlIchlägel bestätigte die vom Abgeordnete» Starke geschilderten Verhältnisse bezüglich der Nothwendigkeit eiarr Er weiterung de» Bahahosc« Mtttweida und wünschte, daß die Regie rung Erörterungen einkreten lasse, aus welche Weise den geschil derten Uebelstäiidkn in Mtttweida obgeholsen werden könne. Bei der Abstimmung wurde der Starkr'sch« Antrag gegen 24 Stimmen abgelehnt und beschloslea: „Die unter Titel 5 de« außerordentlichen StaatshmtshottS- Etat« verlangten 138,000 zur Umwandlung de« Per- jonendaltepuocte« Altmittweida in eine Güterhaltestellr z» bewilligen" u»ü »ach dem Anträge der Deputation: „Die genannten Petitionen zunächst sür erledigt anzuseheu." Nächste Sitzuog Montag, de» 23. Januar, Mittag« 12 Uhr. kliixv i. öffentl. Sitzung der Handelskammer zu Leipzig a« SK. Irrrmbcr 1887. Aenderung der Tagesordnung. — I. Registraudea-Bortrag: 1. Mcßbörs« für Leder-Judustrie. — 2. DeSgl. sür Tuch. — 3. Ur sprung«. Zeugniffe sür die Bereinigten Staaten. — 4. Anmeldungen sür die Jubel - Ausstellung in Melbourne. — 5 Rechnung über deu Börsenba». — 6 Ein Fall unehrrnhaster Concurrenz. — 7. Änderung der Handel-gcbräuche im Actica-Geschäst. — 8. Einqcqangrne Drucksachs». — II. Bericht über den außerordentliche» Deutschen HandelStag. — Ilt. Abänderung der Geschäfts ordnung. — IV. Neue Satzungen sür die Oessentlichc Handels- Lehranstalt. — V. Gutachtcn übcr die Frage der reichsgejetzlichen Regelung de« Warrantwesen». >1. Wahle» zur Ergäuznng de« Börlen-BorstaudtS und zur Erneuerung der NotirungS- Commission. — VII. Feststellung de« HauShaltplaarS der Kammer für 1888. — Vlli. DeSgl. de« HaoShaltpIaoeS sür die Kramrrstistung. — IX. (nicht öffentlich) 1. Berufungen gegen die Umlegung der Börsen-Britrüge; 2. Bertheilnng der Erträg nisse des Unterftütznuas-Fond«. Bei Eröffnung der 176. öffentlichen Sitzung der Handelskammer, an welcher 17 Mitglieder thettuehmrn, giebt der Vorsitzende Herr vr. Wachs math zunächst bekannt, daß der Ausschußbericht über die zur Unterstützung übersandte Petitton voa Berjinrr Kanfleutr», da« Gesetz über de» Verkehr mit blei- und zinkhaltigen Gegen stünde» betr., von der Tagesordnung abgesetzt werde» müsse, «veil von den «»geforderte» Gutachten erst eins «iugegange» sei, sowie ferner, daß die Berufungen gegen die Umlegung der Bärlen-Vetträge »nd dir Gehalt-fragen i» den Hau-Halipläae» (Nr. VII und Vlll) aus Antrag der znftäadige» Ausschüsse tu die u»cht-üffeaUich« Sitzuug zu verweis«» seien. k. Uebergeheud pur» Regisiraudeu-Bortragr, briugt dev- selbe. l. da« Gesuch de« Borstoades der Meßbörse für Leder- Jndvftrie in Vortrag, ihm für di» NeujahrSmeffe, «ud zwar für den L (nicht 3.1 Januar Nachm. 2 bi« 5 Uhr de» großen Bürsen- saal zu überlassen. Hierzu beantragt der Finanz-»»«schoß. das Geiuco zu genehmigen, was einstimmig beschloss» wird. 2. Herr Heinrich Rost hier gießt auhenu. für riu» der erst» Tage der Neujahrsmess« riue Zusamme»kuust der a« Tuch» geschäste Betheiligteo zu veraustalteu. Der Herr Vorsitzende bemerkt dazu, die Handelskammer werde gewiß gern bereit sei», eine Tuchmeßbörse in ähnlicher Weise zu fördern, wie dies ia Bezog aus andere Zweig« geschehen sei; di« Leranstaltung selbst aber werde doch wohl deu Betheiligtea überlasse» werden müssen. Die Kammer erklärt sich hiermit einverstanden. 3. Die Handelskammer zu Osseub^ch hat au den Herrn Reichs- käozler riue Eingabe gerichtet, worin sie die neueren Anordnungen in Betreff der Beglaubigung der nach de» Bereinigte» Staaten von Nordamerika bestimmten Facwren als der Ab- Hilfe dringend bedürstig bezeichnet und mit allem Nachdruck aus die dortige Regierung einzuwirken bittet, daß die fragliche Maßregel rückgängig gemacht werde; dieselbe bittet, diesen Schritten geeigneter Weile zu unterstützen. Wie in der Eingabe selbst bemerkt ist, bezieht sich die neue An ordnung nur aus Lonsiguatioueu, welche voa hier aus »euig gemacht werden, für welche ober auch eiue Nenderimg schwerlich zu erreiche» sei» wird. Hier ist, wie der Herr Vorsitzende miltheilt, eine einzige Klage besonderer Art «ingegangen, welche inzwischen erledigt worden ist. Unter diesen Umständen, fügt derselbe hinzu, könne der Anschluß nicht empsohleu werde», er schlage vielmehr vor, werde», die Zuschrift ans sich beruhen zu lassen, beschloffei «as einstimmig beschlossen wird 4. Für di« Jubel-AuSstellung t» Melbourne sind, so viel hier bekannt, auS dem Bezirke bis jetzt 13 Anmeldungen eia- gegangen; außerdem haben 3 Nokeudnickereien - sich zur Beranstaliuug «iuer Ccllectiv-Nusstellung bereit erklärt, und einige weitere Anmel dungen stehen noch in Aussicht. Dem Herr» ReichScommissar ist hierüber Bericht erstattet worden. 5. DieRechnuug der Al lg. Deutsche »Credita astalt über den Börsenbau sür das 1. Halbjahr 1887 ist von dem Finanz- Ausschüsse geprüft »nd richtig befunden worden. Dem Anträge deS AuSschuffcS entsprechend wird Herr stcllv. Bors. Goetz ermächtigt, sie anzuerlenncn. 6. Die Firma E. W. Leo Nachfolger, welche seit 1882 in Plaawitz eine Stahlfeder- ond Fedrrhalter-Fabrik betreibt, beschwert sich, daß die Firma Heiutze L Blanker- in Bcriu, sich aus ihrem Firmenschilde und in ihren Gcschästspapierea fortwährend al- (erste und) einzige Stahlfeder-Fabrik in Deutschland bezeichne, während ihr doch das Besteheu der Fabrik der beschwerdesührendea Firma sehr wohl bekannt, sie auch bereits vor zwei Jahren ausdrücklich um Weglassung jener unrichtigen Bezeichnung ersucht worden sei. Die Plagwitzrr Fabrik habe sich wiederholt ver größert, aber der Wettbewerb werde ihr durch da« Gebühren der Berliner Firma sehr erschwert, und sie bitte daher, geeignete Schritte zu thun, um diese« abzustelle». Der Herr Vorsitzende bemerkt, durch die Erwähnung der Dach« in dem zu veröffentlichenden Sitzung«.Berichte werde der Ztveck der Eingabe schon zum Theil erreicht werden, doch halte er e« für au- gezeigt, auch dem Berliner Aeliesten-Collegiuni davon besonder- Mit- theiluug zu machen. Dies findet allseitige Zustimmung. 7. Der Börsen - Vorstand zeigt an, daß er nach dem Vorgänge der Berliner Börse beschlossen habe, tz.27 der Handelsgebräuche im Wechsel-, Geld- und Esseeten-Geschäft in der Weise ab- «ländern, daß bei gewissen Deutschen Eisenbahn-, Bank- und Industrie- Acne» die Dividenden scheine nicht mehr mit Schluß de« Ge schäftsjahres, sondern erst dann, wenn Höh« und AnSzahlungSzett der Dividend« feststehen, bez. zu den« dom Börsenvorstande sestzusetzendeu Zeitpunct abgetrennt werden; und zwar solle diese Aenderung zur Vermeidung von Uuzuträglichkeitcn schon mit dem 1. Januar ins Leben treten. Er bitte daber nm Gestattung einer Ausnahme voa der Vor schrift in s. 16 der Börscn-Ordnung und um nachträgliche Genehmr- gung der bereits erlassenen Bekanntmachung. Der Herr Vorsitzende bemerkt dazu, seiner Auffassung nach würde cs genügt haben, wenn der Börsen-Vorstand bekannt gemacht hätte, er werde vom 1. Januar an die Notiruag der fraglichen Acticn in derselben Weise vornehmen lassen, wie i» Berlin; dazu Halle eö der in tz. 16 der Börsen-Ordnung vorgcschriebenen Form nicht bedurft. Daneben hätte ober sür die Empfehlung deS Ha»delS- gebrauchs als solchen diese Form beobachtet werden können. Er schlage vor, die Bekannlmachnng in diesem Sinne gelten zu lasten, da« Ver fahren deS K. 16 aber nachzuholen. Die Kammer erklärt sich mit diesem Vorschläge einverstanden. 8. Unter den eingegangenen Drucksachen sind folgende hervozuheben: a. Statistik der Dcuischeu Reichs-Post- und Telegraphen- Berwallung 1886. — d. Die Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decdr. 1885 in der Sladt Leipzig, 1. und II. Theil. — e. Denk schrift, erstattet von dem Präsidium der HaudelS- «ud Gewerbekammer Chemnitz am 2üjährigen StistungSseste, den 11. Nov. 1887. — ü. Deutschlands Industrie und Handel i. 1.1886; Su-züge aus den HandclSkammcrbcrichten sür 1886, herausg. v. Verein z. Förderung der Hande/Ssreihett. — o. lusvivws v üooiimonto, rslatrvo, ä «vm- mcroio iatorior x citerinr a^ricultara ö ioclustrias, 4 Hefte, Mexiko 1887, sowie k. Inüioo pari» I»o matoria» coatonicla» on Io» inkormoa zc ülttieri» 6o 1886/37. Beides überreicht von Herr» Consul Huste. — 8. II. Theil de« Jahresbericht- der Handels- und Gewrrbe- kammer Plauen 1886. — l,. Verhandlungen de- XV. Deutschen HandelStageS zu Berlin am 29. Nov. 1887 und Referat übcr die Erhöhung der landwirthschastl. Zölle (Frentzel). — i. RoeSler, Keramische Tagesfragen. — Ir. Protokoll der Aurschußsivung de- Leutralvereins für Hebung der Deutschen Fluß- und Canaffchiffsahrt vom 16. Nov. 1887. II. Demnächst erstattet Herr Schn vor Bericht über die nenllchr anßrrordrntlichc Generalversamiülung de-Deutschen HandelS- tagS in Berlin, öiedncr gedenkt dabei de- Beschlusses deS vorigen HandelStag-, Zollfragen fernerhin nicht auSzuschließen, und bezeichnet diesen Beschluß al- durch den Verlaus vollkommen gerechtfertigt. Er schlicht mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß das Schlußwort d«S Präsidenten des HandelStag» — der Wunsch der Erhaltung deS HandelStag-, dieser idealen Bereinigung, die nicht unmittelbare Interessen und nicht selbstsüchtige Zwecke verfolge — ia Erfüllung gehen möge; gewiß werde dieser Wunsch auch hier allseitig getheilt. Der Herr Vorsitzende spricht dem Herrn Berichtrrstattrr deu Dank der K. mmer an-. III. Hieraus berichtet, nachdem er den Vorsitz an Herrn stell». Vorsitzenden Tflieme abgetreten, Herr vr. WachSmnth über die von dem Versastuna». und Finanz-An-schuffe vorgeschlagcueu Ae»de> runge» der Geschäftsordnung der Kammer. Dies« Aenderungen waren zunächst hervorgerusen durch die Er Weiterung der Geschäfte, welche die Erbauung der Neuen Börse, dann die Ueberr.ahme des Vermögen- der Kramer-Innung und in-be sondere der Oeffentllchen Handels-Lehranstalt mit sich gebracht haben. Zu einem großen Theil« sind sie bereits thatsächlich emgcsührt. Die erste baiipisüchlich« Aenderung ist die, daß die Zahl der ständigen Ausschüsse um den KratnerstiftungS-Au-schuß vermehrt wird; derselbe soll au« 7 Mitgliedern bestehen, und eS soll chm die Ueberwachung der Berwattung de« der Kammer von der Kramer Innung überwiesenen Vermögen- obliegen. Ferner wird, wie bereit- in der vorigen Sitzung beschlossen worben, der Schatzmeister von der eigentlichen Buch- und Caffenftihrung entlastet; diese liegt hiusort dem anaestellten Cassirer ob. Der Finanz- und der KramerstistangS- Au-schutz aber ordnen zum Zwecke der sortlausrudeu Ueberwachung je ein Mitglied ab; diese führen die Bezeichnung Schatzmeister, der eine mit dem Zusatze „sür die Sramersttstung". Sie haben, ein jeder ch seinem Bereiche, bei wichtigeren Geschäften, namentlich be, der Anschaffung ond Veräußerung vou Wrrthpapierrn und bei der Verfügung über Hypothek» und Bankguthaben mitzowirke«. die je wrilige Prüfung der Buch- und Laffensübrung aber gemeinsam vor zunehmeu. Zugleich ist die Stellung de« schon im vorigen Jahre angestellten Bibliothekars näher bestimmt, und der mit der Führung der AbgaugS-Reaistraude betraute Beamte soll die Bezeichnung als 2. Registrator erhalte». Die Aufkündigung der Stellen des CassirerS, de« Bidlwiheka.S und der beiden Registratoren soll an eine viertel jährige Frist gebunden sein und von Setten der Kammer nur zufolge eiue- Gesamntt-BeschlufleS au-qesprochen werden können. Der Borstand der Oeffentlichen Handels-Lehranstalt koonnt hier nur insoweit in Betracht, als jede« Mal bei dem Beginn einer neuen Wahlperiode die Kammer die ErgänzungSwahl vorznnehmcn hat Die drei in den Kramer-Unterstützung«.Ausschuß adgeordueteu Mit glieder sollen in jährlichem Wechsel ausscheidea. Dir Vorschläge der beiden Ausschüsse werden durchgängig ge oehmigt; aus Antrag de- Herru Schars wird außerdem beschlossen, de» SuSdruck „geheime Sitzuug" in „oicht-öffentliche Sitzung" »» verwandeln. IV. Nachdem Herr vr. WachSmnth dr» Vorsitz wieder über nommen. berichtet »amen» des Schulvorstande« Herr Krrutzer über den Entwurs für die Satzungen derOesfentlichenHandels- Lebraustalt, welcher zunächst »on de« enaerr» Ausschuss« in einer Reihe vo» Sitzungensdurchberath-n »nd schließlich vou dem Gesammt- vorstandr mit einer geringen Aenderung genehmigt worbe» ist. ES lag noch eia älterer Eulwurs vor, der aber schon wegen der neue» Organisation der Benvaltuug eiuer Umarbeitung bedurft». Der Schul-Borstaud legt zunächst nur die allgemeinen Bestimmungen zur Genehmig»«, vor. Wa« die besondere» Bestimmungen oltlaugt, so beschränkt sich derselbe aus de» Antrag, in d,e Ordnung sür die Lehrltttgs-Abtheilmig Folg«,de« aus- zuuetnnen: „Schüler der 3. Elast«, welche» »ach Adlaus des FraWj» «, VIT -kMT Sv GWffT U «LN», VUIfT», VT» uügenden Censuren in den anderen Lehrgegenstünde», noch tu die 2. Classe vorrückeu; sie werden aber dort und auch später in d:r l. Classe «icht zum Unterricht im Englischen zugelaffen. Sic erhalten dageäcu je eine Uutcrrichtsstunde mehr i« Französischeu und Deutschen in der 2. Classe, uud statt des letzteren eine Stunde HandelScorrespoadeoz in der 1. Elaste". In« klebrigen beantragt er, ihn zu ermächtigen, daß er den besonderen Theil der Satzungen uulcr Zugrundelegung der bestehenden Ordnungen selbständig culwcrse und der Aussichl-bchörde zur Genehmigung ein- reicks«. Ter Euttvurs für die allgemeinen Bestimmungen sowohl wie die vorstehenden Anträge werden einstimmig genehmigt. V. Von dem Königlichen Ministerium deS Juneru sind der Haudel-kammrr die nachstehenden, aus die reichsgesetzliche Re gelung deS WarrantwesenS bezüglichen Anträge der HandelS- und Gewerbckammcr zu Dresden zur gutachtlichen Aeußerung vorge- lrgt worden: I. daß eine reichsgesetzliche Regelung de- Darrantsystem- durch ein bejoudereS Gesetz stattiiiide; II. daß sür den Fall der reichsgesctzlichen Regelung deS Warrant systems: 1. da« Zweischeinsystem: Lagerschein und Lagerpfaud- schei» (Warrant) augenommeu werd«: 2. Lagerscheine uud Lagerpsandscheine ausgegeben werden dürfe» a. von deu be- ftehcndeu und zu errichtenden staatlichen Lagerhäusern, d. voa dr» unter staatltckier Control«, bez. Loucesswn stehenden und zu errichtenden communalen und private» Lagerhäusern; 3. ins besondere die Regrcßpflichtigkeit der Indoffatare der WarrautS gesetzlich geregelt werde, uud 4. die dem Reichsbankgesetz untrr- worseaen Banken gesetzlich ermächtigt werden, im Gegensatz zu der ihnen bis jetzt nur gestatteten Beleihung von Waarrn, auch Beleihung, evcutnell Disermtirung der Lagerscheine, bez. Lagerpsandscheine (Warrants) vorznnehmen. Hierüber berichtet namens de- HandelSgesetzgebmtgS-Ausschufles Herr Tod et. Die AuSschnsianträge gehen dahin, die Handels kammer wolle zu I dem Wunsche, daß eine «Ach-gesetzliche Regelaag de- Warrantwesens stattsinde, zustimmeu; za ll sich in folgender Weise aussprechen: 1. daß sie ebeu- sallr da« Zweischeinsystem für das empfehlenSwertherr halte, und zwar in der Weise, daß die leiden Scheine in trenn barem Zusammenhänge stehen; 2. daß sie a. die Ermächtigung der staatlichen Lagerhäuser zur Ausgabe vou Lagerscheinen und Lagerpsandscheine» sür wünschenSwertb erachte, bagege» d. die Errichtung von Lagerhäuser» durch Gemeinde» oder Privatpersonen (etwa durch eine Artteu-Gesellschaft) »icht vou einer Concelsion, sondern nur voa der Erfüllung allgemeiuer Normal,vbesiimmuiigeii abhängig gemacht zu sehe» wüusche; 3. daß sie cbenjoivenig die Einsührung einer Regreßpslicht der Indoffatare sür zweckmäßig halte, wohl aber 4. damit einverstanden sei. daß die dem Rcichsbankgesetze uuterworscuen Banken gesetzlich ermächtigt werden, Lagerscheine und Lagrr- psaudscheiue zu discontucen. Der Herr Berichterstatter verhehlt nicht, daß im Ausschüsse anfänglich Zweifel gegen di« Rälhlichkett der gesetzlichen Regelung dieleS Gebietes ausgctaucht seien und daß der Ausschuß sich keines wegs übertriebenen Hoffnungen in Bezug aas die Benutzung der Einrichtung hingede; schließlich, bemerkt er, habe doch — in Üeber- einstttummig mit dem früheren Gutachten der Kammer vo» 1872 — die Meinung überwogeo, daß sür manche Geschäftszweige der Lager- schein-Berkebr von Nutze» sein werde, daß eS aber dazu allerdings einer gesetzlichen Regelung, namentlich auch hinsichtlich der Lager häuser, bedürfe. Redner erläutert hieraus die einzelnen Anträge. Herr Schnoor giebt seiner Besnedignug darüber Ausdruck, daß der Ausschuß «m Wesentlichen das frühere Gutachten der Kammer bestätigt habe und befürwortet dir Annahme der Anträge, welch« hieraus einstimmig beschlossen wird. VI. E« solgen die Wahlen zur Ergänzung de- Börsen-Bor- standeS und zur Erneuerung der Commission sür Notiruna der Productenpreise. Den Vorschlägen des Versaffuags- uud Wahl Ausschußes — Berichterstatter Herr Goetz — entsprecheud, werden, uud zwar mittels ZurusS, gewählt: 1. In den Börsen-Borstand, 1. Abteilung, die auSscheidea- den Herren Becker, Heuschkel und Hern,. Schmidt, sowie Herr des wegen Ausgabe seines bisherigen Geschäfts freiwillig scheidenden Herrn Brockboff; 2. in die Commission sür Notiruag der Product«»- preise und zwar ». sür Getreide und d. für Oel di« bisherige» Milglieder; c. für Spiritus an Stelle der Herren Geyer und Stein brecht, von welchen der erster« wegen Aufgabe deS Geschäft», der andere wegen der Wahl in den Börsen-Vorstand anSscheidet, die Herren Max Friedrich Eduard Keyfer, Procurist der Firma Wilhelm Stengel und Otto Schlobach (Schlebach L Co.) sowie die eriaen landmirtbschastlichen Mitglieder. VII. Für den Finanz-Ausschuß berichtet hieraus Herr Huste über de» Haushaltplan der Kammer sür 1838. Der HauShaltplaa zerfällt wie der vorige iu drei Abschnitte: I. Bcrwaliuug deS Börsengebäudc«; II. Handelskammer; III. Böuse. Zu I sind dte Bedürfnisse auf 68 350 angeschlagen, 150 weniger als im Vorfahre. Was die Deckung-mittel anlangt, so ist der Mieth- zint sür die Börse von ^l 30000 aus 25 000 herabgesetzt; dagegen ist derjenige sür die eigenen Räume der Handelskammer von » 5 000 aus 7 500 erhöht; außerdem hat ein nm ./( 8 050 höherer Zuschuß auS dem Ertrage der Steuer-Zuschläge eingesetzt werden müssen. Unter ll erhöhen sich die Bedürfnisse der Handelskammer, außer durch jene MicthzinS-Erhöhung, »och bei de» Ansätzen sür Heizung, Beleuchtung, Känzlei-Auswand, Bibliothek, Buchbinderlöhne, Reinigung der Räume und verschiedene Ausgaben, unter welcher letzteren Be zeichnung auch der Druck eines Nachtrag- zum Katalog der Biblio thek in Aussicht genommen ist. Auf der anderen Seite sind bei den Ansätzen für Druckkostcn and für Mobiliar-Anschaffung zusammen ^4 300 weniger eingesetzt. Die vorgeschlagenen Gehallserhöhtmaeo sür einige Angestellte, welche in die nichtöffentliche Sitzung verwiesen werden, kommen hier deshalb nicht zum Ausdruck, weil die Gehalt« deS Cassirer« und de- Boten künftig zar Halste auS den Erträgnissen der Kramerstiftnng bestritte» werden sollen. Ne» erscheine» dagegen hier die verschiedenen Beiträge, welche bisher au« den Zinsen des nunmehr zum Börsenbau mit verweudetcu HandelsgenoffeujchaftS- vcrmögeu- geleistet worden sind, an zusammen ^l 1050 — Der Gesammtbelrag der Bedürfnisse beläuft sich aus >t 35 680. Unter deu Deckungsmitteln fällt der Zuschuß von -4 l 500 aus dem HaudelS- genoffenIchastSvermSge» für die Bibliothek hinweg. Obgleich der Ertrag der Stcuerznschkäg« mit ^ 4 710 mehr als im Boriahre ein- gesetzt ist, bleibt noch ei» Zuschuß on» 2020 aus den verfügbaren Beständen erforderlich. Zu III ermäßigen sich die Ausgabe» der Börse zunächst um »5000 bei der Miethe, aus der anderen Seite übersteigen die vor- geschlagcnen Erhöhungen die soustigeu Ersparnisse um » 590, so daß sich im Ganzen eine Verminderung des Bedarfs an » 4 410 ergiebt. Unter deu Deckung-Mitteln iß die Gebühr für Ausnahme neuer Aerthpapiere mit » 2500 weniger, dagegen di« Umlage ous die an der Börse v-rtretene» Finnen mit » 1 350 mehr eingesetzt — letzteres unbeschadet der in Aussicht genommenen Ermäßigung deS Beitrags sür die untersten Tlasjeu. Mit Rücksicht aus eine kurz vor der Sitzung cingegangene Zu schrift der Firma Breltkops sc Härtel, laut deren die Druck kosten des Jahresbericht« sich künftig um etwa 10*/. erhöhen werden, schlägt der Herr Berichterstatter vor. den Ansatz dafür vou » 1 600 aus » 1 750 zu erhöhen, welchen, Anträge die übrigen AuSschußmitglieder sich anjchlirßen. Mit dieser Aenderung wird der HauShattpla» vorbehaltlich der GehaltS-Erhöhimgen, wclche dann in nicht-öffentlicher Sitzung eben falls verwilligt worden sind, nach der Vorlage genehmigt. Der Lleuerzuschlog wird hiernach wie bisher mit 4 Pseanig ous die Mark au-znichreidei» sein. VIII. Hieraus berichtet namens des KramerstiftnugS-AuSschusses bez. des HandelSschul-Borstaudes Herr Kreutzer übcr de» Haus- hcltplaa sür di« Kramerftistnua einschließlich dcSienigru für die Oesfentliche Handels-Lrhraastatt» ans da« Jahr 1888. Die Einnahmen betragen, einschließlich de« als Miethwerth de« Gebäude« der Oeffentlichen HandelS-Lehranftalt eingesetztrn Betrags von » 8 000, im Ganzen » 36 525. Dem stehen folgende AuSgob« gegenüber. Zuschuß zur Haudels-Lehranftolt » 23 305; Unter- «mvuugru a» frühere Kramer, sowie Sittwen und Waisen voa solchen, »och de« Vertrage mit der Kramer-Inuung, » 9 000; Spende», »ach testamentarischen Bestimmungen,» 2 490; Begräbniß- » 2000; Zinse, au deu Lekrer-Peusioas-Foad« » 5 700, von 2 Freistelle, für erwachse»« Töchter » 240, Gehälter, » und verschiede»« Ausgabe» » 2 550; zuiammeu » 45 285. . bleib« «icht nur nichts sür andere gemeinnützige Zwecke übrig, sondern e« ergiebt fich auch noch »in Fehlbetrag vm» 8 760; würde, wie zu Höften, der Stoa» de» früher gewährte», sür die A>- kuuft vorlüustg »och versagte» Zuschuß zur Houdel»Lebraustalt in ihre» so würde wwwgsteus der grstzer« Hätz. om»^l 4S00jührsich»»»h ^ N-U die^>Wb«tr^. «1chrr t» UM^«G do»«MM »« SsAGlA PtzßAlb
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