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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-21
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1888
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Vierte Vellage znm Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Z ri. Sonnabend den 21. Januar 1888. 82. Jahrgang. Telegramme. * Ne»-V«rk, 20. Januar. (Telegramm aus PittSburg.) I» Folge einer KriliS in Roheisen ist der Preis desselben seit dem 1. Januar um 4 Dollar- pro Touur billiger geworden Vom Tage. ? Weder reguet eS, noch schueit e«; wrder ist es warm, noed ist c> kalt. Der will mit Gewißheit sogen, waS werden wird? Wer will misten, welche alormirendeu Nachrichten noch erfunden werden, um die BaissterS zu unterstützen? — Die Berliner Presse ist soft total Vom Pessimismus durchtränkt und wittert nicht- als Krieg i» vcr Lust. Die „Bossische Zeitung", wie berichtet wird, sieht in den 'riedlicheu Versicherungen des Zaren nur eia Mittel, um eine An- leihe im Ausland« ausnebnie» zu können. Die-paßt allerdings nicht zumLharakter desZarrn. Die ojficiSiea Blätter haben natürlich daraus Rücksicht zu nehmen, daß der neue Wehrgejepentwurs noch nicht volirt Ivorden. Auch die Anrede der General-GouverneurS Gurko inWarschau an seine Osficiere au» NeujahrStage war zum Gebrauche sür die Baissiers gefälscht worden. Wie leicht laßen sich Nachrichten über Truppenbewegungen in Rußland erfinden I Alle Tage liest man der gleichen in den verschiedensten Blättern. Jadeß e- ist gar gleichgiltig, ob die Börsenspielec einauder sich betrügen. Nur da« Publicum mag den Börseumachioationea gegenüber sich gleichgiltig verhalten und keine Stücke heravSlieseru. Am Donnerstag cursirte an der Berliner Börse eine friede», verheißend« Aeußernnq, welch« der Reichskanzler gethan haben sollte und die von einem Hamburger Baukdanse seine» GeschästSsrenndea durch Circular witgetheilt ward«. Da- trieb die Baissier» zu Deckungen. Die „National-Zeituag" bemerkt: Im Gegensatz zu der Geschäft-stille, dir heute aus den Gebieten der Banken, Reuten und Moalanpapiere vorherrschte, welche jedoch nur vorübergehend die Festigkeit der Grundtendenz vermissen ließ, stand der Berkehr in TranSportwerthen. Gänzlich unvermittelt, weil jeder äußere» >n- regung dazu entbehrend, macht« sich in der »weiten BSrseustuude eine rege Kauflust sür heimisch« Bahnen bemerkbar, die, unterstützt durch hervortretendes Deckung-dedürfniß, nur zu avziehenden No» »rangen befriedigt werden konnte. Diele Vorliebe erklärt sich zur Genüg« au« der besriedigenden BerkehrSentwickelung. deren sich die deutschen Bahnen im vorigen Iabre fast durchgängig zu erfreue« Hanen. Nur der in den weitesten Kreile» eingewurzelte PelsimiSmuS vermochte sich di-her diesen Lousequenzen zu verschließen. Im Vordergründe de- Interesse- stände» Mainzer , Lübeck - Buchener» Mecklenburger »nd Ostpreußen. — Bon den schweizerischen Bahnen wurden Nordoftbalin zu steigende» Loursea in großen Summen au< dem Markt genommen, doch konnte sich die höchste Rotiriing nicht behaupten. Westdahn und Gotiharddaha folgten dieser Strömung, uns auch italienische Mittelmeerbahnen waren höher gefragt. — Die Ermäßigung de- DiScontS der englische» Bank blieb aus de» Ver kehr und die Tendenz ohne Einfluß. London war am Donnerstag sest; Pari- bester. AuS Wien wurde gemeldet: Die verschiedenen die Situation be treffenden Bemerkungen der Berliner Journale habe» eine ver stauende Wertung aus die Spekulation auSqeübt und a» der heutigen Borbörje einen Rückgang der Cours« bewirkt. Die Taxationen von Berlin lauteten ebegiaUS matt, mit der Begründung von Gerüchten über eine RerchSaiile.ihe im Belaufe vos 200 Millionen Mark. Der Berkehr blieb leblos, aus unbedeutende Umsätze beschränkt. Valuten haben sich uuo,rändert gehalten. Die MitiagSbürse blieb anfangs in unveränderter Haltung. Die Berliner Lourse sind fester, als man.erwartet hatte, und eine angeblich iuedlich« Aeußerung Le« Fürsten BiSmaeck soll der Grund dieses Sttuimungswechsel- feia. Tie Tendenz ist daher «uch hier günstiger, und die Lourse beseitigten ich wesentlich. Devisen und Valuten ohne Aenderunz. Später Hauste. Credit 269. Abend« 269.70. Ja Berlin zeigte dir Speculnno» aus die Hamburger Meldung Neigung zu Deckungen. Letztere verursachten, uoterstützt durch Pariser Kaufe, Coursfieigerangeu aus allen Gebieten, besonder« sür Baalaciieu und sür Renten, aber das Geschäft koaute auch hier keme groß re Ausdehnung gewinne». Die Course setzten etwas uiedriger als Mittwoch ein. üocrichrittea die Ausaugsnotirungen aber sehr bald. Deutsche spekulative Bahne» ziemlich sest, Loch wenig beachtet. Auch in rsterrcichischen Bahnen bliedeo die Umsätze beichräalt, icdoch uottrten dir Course mehrsach höher als am Mittwoch. Für Franzosen entwickelte sich Kauflust, Schweyerbahnen sest. Nordvst aus den Beschluß de« BundesreiheS sest. Bergwerke waren aus die niedrige» Glasgower Notiruugen bei Beginn tchwacher. Russische Werlhc wurden zu an fangs abgeschwächten, bald befestigten Notiruagea lebhafter gehandelt. Italiener wurden sür Pariser Rechnung gekauft. Ungarn und llgyptcr fester. Im spätere» Verlause erhielt sich reger DeckungS- begehr, welcher für die Mehrzahl der aus Zeit gehandelten Effekte» weitere LourSerhShungcn veraalaßtc. Boulpapicre, sowie inläabische Bahne» zeichneten sich durch ziemlich lebhastc Umsätze au», während sich der Verkehr in Renten, russischen Wenden und in österreichischen TranSportwenhcu während der zweiten Börsenhälsie nur schwerfällig entwickelte. Aus dem Schweizer Bahuenmarkt gestaltet- sich da« Geschäft bewegt, die erhöht« Lersiaatlichuog-ofsene bewirlie zeit- weije eine mehrproceutige LourSsteigerung sür Nordostbahnaciien. Bcrgwerk-aciien bliebe» unter geringen Schwankungen geschäft-los. , kbS'/. Frouzoie» 85*,, (85'/,). Lombarden :44 ^ Bank163'/, <l6lV»), DiSrooto-Conimandit 139^/, VolkswirthslhüMches. für diese» Theik bestimmte» Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redaetenr desselben E. W. Laue i» Leipzig Folgen ousmerksam zu machen. welche eine ungenügende Vertretung > unserer Exporttudustrie in Barcelona sür uns habe» müßte." Derm isch te s. Letpzitz, 20. Januar. Von dem Leuischen Central-Lamiiä kur die Wellausftelluug inBarcelona ist derHandel-kammer eia Rundschreiben zugegangea, deste, Inhal» di- Beachlung der sür die AuSsuhr nach Spanien arbeitenden Industrie verdient. Nachdem heißt eS darin, das Comilb an die Lösung der übernommenen Aus gäbe herongetreten sei, habe sich klar e»geben, daß eine «ernach lässiqung gerade der Ausstellung in Barcelona uachideilige Folgen tur die denlsch« AuSsuhr haben würde. ..Leider füll, die Bor- dereitung kür diese Ausstellung zusammen mit derjenigen für eine Anzahl anderer AuSstellnngen im In- uns Auslande, zu deren Be schutnnq die deutschen Industriellen eingeladen und znm Dhe,l ent tchlosftn sind. Dieser Umstand, verbunden mit der gewiß in vielen Beziehungen wohl begründeten AnSstellnugSmüdigkeit unserer Fabri- tonten ließ von vornherein di« Besorgntß zu. daß die AaSstelluug in Barcelona zwar deutich« Induftrieproduct« und damit eine ..deatich« Abiheilnng" auiweisen, die deutsche Industrie aber nicht in der Weise aus ihr vertrete» sein würde, welche »mInteresse unsere« Export« geboten erscheint. ..Man mag noch so sehr wünschen, daß die Ausstellung über. Haupt nicht slattsinde. nachdem aber einmal ihr Zustandekommen außer Zweitel gestellt ist and eS fest steht, daß die mit uns aus dem ipanischen Markt concurrirendeu Länder bez. deren Industrien mit ollem Lifer bestrebt find, die Ausstellung zu Barcelona zur Hebung ihre« Absätze« in Spanien energisch auSzonutzea, kann man im In ter-sse der Ledakinng and der Ausdehnung unseres Exports nur dringend wüntche», daß die leistaugSiähigen deutsche» Firmen, welch« oin tpaniichen Markt iatrressirt sind, der Ausstellung nicht sera bleiben. Leider besteht gerade bet denjenigen Firme», welche in Spanien deren« fest», Fuß arsaßl z, habe» glaabrn, «ine gewisse Antipathie gv» die Ausstellung ttberhanM. Sir fürchten, zum Theik nicht ohne Gr»»d, b»rch letzter» n»r t» ihr«« schwer erruago- ne» Besitzstand« brdrod» p, »erbe». Jedoch sollte diese Befürchtung, nachdem «i»e gute Beschick»»g der N»«stellu,g dnrch die Loacurrenz srststeht, die dentscheo leistung«. »» der Nothmendtgkest, ,» ütorzeiige» Dir brauche, HNr di, «chtchkrtt Spaute»« ch« »dsatzgeinet sür deutsche Fabrikate er Leu in England. Frankreich, Oesterreich x. sei fähige» Etablifserueut« grrode recht v Barertooa nicht »»vertreten »» bteibe^ h>er d» «chtttzkBt »l« Absatz. . ^ nicht doMch««»: »ohl «der h^r» »ir «» «ch »«»»»er Leantniß- »atz», MHi. DaBniSstckk»« ft, bMePL, ttzatsäch- lich» «Wftmss, sür veqiBchtet, „chm,,, mistsich «o, d« Übt«, *— In dem geürigen Bericht über die Besprechung der Aclionaire der Leipziger DiScoutogesellschast ist durch die veriehent- liche Weglassung deS Worte« „nicht" eine Sinusiörung entstanden. Der Liqnidator der Gesellschaft. Herr Rechtsanwalt vr. Nieuvoldt, hat den Actiouaire» geraihcu, einen Anuag aus Zulassung Später kommender nicht zu stellen. — Der Vorsitzende der Versammlung war übrigens Herr Brüg (nicht Brück). Aus Wunsch desselben machen wir noch darauf ausinerksam, daß am 27. e. die General versammlung stattfindet, die Actien bis zum 24. o. spä testen» bei der Lredit-Anftalt depouirt sein müssen und fünf Actien eine Stimme haben. *— Seit dem l. Januar ist Herr Constantia Mantel al« Theilhaber in die frühere im Jahre 1845 errichtete Firma Mantel L Riedel eiugetreten. Line Sründerftatistik für das deutsche Reich zeigt sol- gendes Bild: ^ 3»dr Zahl der »ell»dm>,«, Gründnna»ca»itar 1883: 193 176,032,000 1884: 153 111,239 000 . 188 : 70 b3,474.000 - 1886.- 1,3 103.944.000 . 1887: ,68 128.4l4.000 . ES geht daran« hervor, daß vor Erlaß de- neuen NetiengesetzeS. also vor dem 18. Juni 1884. die Lust zum Gründen vo» Aeiien- unternehmungen groß war. daß st« »ach dem Inkrafttreten desselben tark zurückging, aber in den letzten Jahren wieder im Aufschwünge begriffe» ist. Wäre e« möglich, auch über die in ausländischen An leihen und Aetiea angelegte» deutschen Gelder eine Siatistik zu geben, o würde sie gewiß auch beweisen, daß die Lust zur Anlegung deS Gelbe« in industrielle» Uuternehmuugen in der letzien Zeit gestiegen ist. Da- HSagt aber auch mit dem Zurückgeheu de« Zinsfußes der Staats- und A»leih«vopiere zusammen. * Ltntze»»», 19. Januar. WaS die vom Landtage erbetene Bahu Lindenau-Markranstidt anlangt, so wird un< darüber noch Folgend« bekannt: Es liegt namentlich dru AlbettSdorser BeannkohlenwerkSbesitzern sehr diel daran, daß sie in direkte Ber- bindnng mit der tächsiiche» SlaaiSdahn kommen, waS nach der Fertigstellung der Bahn von Plagwitz nach dem Bayerischen Badn- hofe doch der Fall sein würde: ferner könutea auch die Plagwitzrr uvd die diesigen Fabriken ihre Kohlen billiger au- der Markraustädter Gegend beziehen als jetzt, und sür Markranstädt würde ei» kürzerer Weg »ach Leipzig geschaffen als der jetzige mit dem Umwege über Leutzsch und Möckern ist. Die Bahn würde nur 7 Kilometer lang werden und außer der Ueberbrückung deS Heine'sche» Canals große Kunst- bouteu nicht haben. Ja Folge dessen sind die Baukosten nur aus 920,000 ^l veranschlagt. Wen» selbst der Landtag den Bau aus Staatskosten nicht genehmigen sollte. Io wäre das Geld durch eine Aktiengesellschaft nicht schwer zu beschaffen. ES sragt sich nur, ob die Bewilligung zum Bau ertheilt wird, da e» sich um eine Loncurrenz- liate einer schon bestehenden Bahn handelt. U Plauen. 19. Januar. Er wäre vrrmeffen, wollten wir über de» gegenwärtigen Stand unserer Haupiiudustrie frohlocken, indeß eine Wendung zum Besseren ist, Gott Lob. eingrtreten. Uujere Hand- und Schisschenslickmaschincn sind voll beschäftigt, wen» auch noch bei niedrigen Löhnen. Mit dem neuen Jahre sind neue Hoff- nungen aus günstigeren Geschäftsgang eingezogcn. Fabrikanten und Zeichner arbeiten Hand in Hand, die Industrie za heben, und e» cheint, al« sollte ihr Streben von Erfolg begleitet sein. Unsere vortreffliche kunstgewerbliche Fachzeichenschul« ist dabet eia wichtiger Faktor. Heute Abend findet, soviel wir gehört haben, die cou- ftitnirende Versammlung de« „Boglländilchen JndnstrievcreinS" statt. *— Borschußvereta zu Araukcnberg. Im verflossenen Geschäftsjahr 1867 haben die Lopiial-cinzahlungea die Summe von 857.084 ^l erreicht, während sich die Darlehnsrückzahiungen aus 94,l27 .sl beziffern. Eapitalrückzohluiiqe» betrugen 4t9,L20 -öl, auSgegcben au Darlebncn wurden 82,789 ^l Darlchne an Mit- glieder betrogen 288,063 ^ D>« Bermögensantbeile der Mitglieder stad aus 169.6t6 ^l angewachsen, aus welche 6'/«Proc. 10,493 ^l wie im Borjadr) als Dividende earlallen. Der RescrvesondS beträgt »unniehe 16.439 ^l "fts Drestzeu, 19. Januar. Der coacelsionirte Sächsische Schisser-Verein in Dresden sprich! sich in seinem 1887er Jahresberichte dahin au«, baß die erhoffte Brfferung in den Ver hältnisse» der Glbeschisssahrt nicht eingetreten lei, im Gegen, thril sei da« Jvhe 1887 sowobl hinsichtlich de« Wasserstau»« als »er Geschäftslage für dir Schiffiahri als ein recht schlechtes zu bc- zeichnen, schlechter noch als da- vorhergehende Jahr. Die Schifffahrt hob« zwar schon Ansaug Marz, also 4 W che» früher als in 1886, eröffnet »erden können und sei b,S gegen Weihnachten im Gang ge. blieben, aber der überaus fttilechie Wasserstand, der von Mitte Juni b'S IohreSschluß anhielt und meist nur die Ausnutzung von '/» der Tragjihigkeit der Schiff« gestaiteie, nicht minder aber die vermebrle »ad verschärfte Loncurrenz hätten die Schiffe: genöthigt. während «l»rS große» Lhrile« de« JabreS zu Frachien zu fahren, welche keinen Gewian übrig ließen. Die Erkenntniß. baß e- so nicht wetler- ieh«, könne, habe sich indessen Geltung verschafft und eS sei kurz vor ZahreSjchluß eine Verständigung zwischen den in Dresden bestehenden, im sächsisch-böhmiichen Geschäft maßgebenden drei Schifisiihrisgesell- schaften erzielt worden, welche eine Hebung de: Frachtpreise herbei- zuiühren geeignet erscheine und zu welcher der Beitritt auch anderer größerer Schifffahrt-Unternehmer hoffentlich bald erfolgen werde. Eine nachhaltige Besserung siebe jedoch erst dann zu erwarten, wenn auch sernerhi» leiten« drr hoben Regierungen der Elbuierstaaten dafür gesorgt werde, daß auch in wafferarmen Jahren die Schiff- sahn mit einigem Nutzen betriebe» werden könne. Für die Regelung de« Stromlaul« sei zwar schon viel geihan wo:d«n. wie daiikbar anerkannt werden müsse, indessen sei doch daS in der Elbe- acta vorgefteckte Zlrl einer Mintcsttauchtiese von 0,835 Meter bei ntedngstem Wasserstande bis jetzt keine-ioegS erreicht. Die unge nügende Fahrtiejc veranlasse iür den Schiffer größere, meist »»vor. hergesehenc Ausgaben tüc Ableichtung re., für den Waarenverseuder Verluste durch lange Lieferfristen: sie verschulde ni hohem Grade die SchifisahrtSunsälle, welche auch im Iabre 1887 sehr zahlreich gewesen, sie verursach« aber auch eine Bertheuerung der Frachiprciie, welche die Versendung vieler Güter, »amentlich geringwcrthiger Massengüter, unmöglich mach-; sie schädige also nicht allein den Schifferstand, jondern inittelbar auch viel« Gewerbe und Industrien, welche ans die Waiserstraße der Elbe angewiesen sind. — (Anmerkung der Redaction. Wir erkennen die Klagen drr El'cichiffer im Allgemeinen zwar a!S berechtigt an, möchten ober darauf Hinweis-», daß die Sucht der Neuzeit, immer größere Fnbr zeuge zu bauen und in Dienst zu stellen, die den ihaisächlichen Verhältnissen d« Elbstromes — insbesondere der Lbcrelbc — nicht »»gepaßt sind und daher auf dieser Strecke bei niedrigem Wnssrr- stande nur geringe Befrachtung gestalte», auch nicht dazu anqcthan sein dürste, zur Verbesserung der Lage des SchisssahrlSgeschäftc- beszutragrn.) fs Ore-tze», 19. Januar. DreSner Handel«- undGc «erbrkammer. Au» der heutigen äffentlichen Plenarsitzung der Dresdner Haube!-- und Gewerbekammcr tdeilen wir das Wichtigste kn Folgendem mit: Herr Präsident Th. Hultzich erstattete münd lichen Berich» über die am 7. November v. I vom köntgl. Mini stermm de« Innern eiuberuten gewnene Lonserenz der Boi sitzenden säiiimllicher Handels- und Gewerbekammera Sachsen», tu welcher die Frnge der veränderten Abgrenzung drr stammerbezirk erSrtert wurde. Loa Seilen der Dresdner Kammer ist eine Ab trennung von GrbtetStheilea nicht gewünicht, süe den Fall aber, daß eine solch« dach beliebt werden solle, erklärt worben, man möge die selbe nicht noch Osten (Lebnitz, Neustadt), sondern nach Westen (Grimma, Oschatz, Nochlitz, Döbeln) eintretea lassen, jedoch nicht nnter gleich^ttMr »rmißtgun, de« «egterungSznIchnsse- oder gor «vmwdernn« der Mitaltoderzahl der Xammer. «egen die Ein- sührung direkter Wohl«» Hobe« sich sämmttiche Kamme», ab- lehneud verhalten; «densa gegen die Adordnuna «ine» «evoll- «ächtitzte» znr «,l»»»«strll»n, nach M.ldone», an« »ammermtttelL — Sada», bertcheete Hrrr «iceprüstden» Lüd « e »d«r d,e anßerordrntliche Ple,««rsammlung de« Deutschen Handel«, tage«»am29 November,.I Dieselbehats^htzevudieErtzthv», der Getreideztzlle »nd für Uvshed»,, de« gdevtität« s vachwrffeS »nStzrsprochen di« Dresdner Kommer ha» diese» Beschlüffen zugestimmt. — Die Frage der Aushebung deS Petroleumiaßzollr« wurde von dem Kamniermitgtiede Herrn Flöß» er dahin begutachtet, daß sich die Erfolge, welche man von dem gedachten Zolle erwartete, nicht eingestellt, sondern im Gcgen- theil viele Nachiheile derauSqestellt haben. Dem Anträge de» Be richterstatters gemäß beschloß datier die Kammer: die Petition der Handels- und Gewerdekammer zu Weiel wegen Aushebung d«S Faß- zolleS zu unterstützen, eventuell aber den Wegtall der Rülst>ergütu»g VeS Zolles anzustreben. — Die von der Handelskammer Bielefeld angeregte Lerösjen«lichu» g der OssenbarungSeide un- pjändbarer Schuldner gab Beranlaffuug zu einer längeren Aussprache. Die Kammer entschied fick, dahin, die Frage einer all gemeinen Reform des Verfahrens bei OffeiibaroagSeiden in Rücksicht ans die hier bestehenden Einrichtungen zu verneinen. — Der vffcat» lichen folgte eine vertrauliche Sitzung »*« Dre»de«. 20. Januar. KohleutranSporte auf de» königlich sächsischen StaatSbahuea in Wagenladnngea zu 5000 Kilogramm während der Woche vom 8 bi« mit 14.Januare.: Sächstiche Steinkohlen au« dem Zwickauer Bezirke 8382 Ladaugea, au« dem Lugau-OelSaitzer Bezirke 4353 und auS dem Dresdner Bezirke l6ll. zusammen 14,346 Ladungen sächsische Steinkohlen, gegen 15.077 in der cnlsprechenden Woche deS Vorjahre«; schlesische Stcinkoblen I2.it). böhmische Braunkohlen 19.782 und altei,burgische Braunkohlen 2730, kohlen überbaut» 31,088. demnach durchschnittlich jeden Tag 4441 Ladungen. In der entsprechenden Woche deS Vorjahre- wurden im Ganzen 3l,879 Ladungen befördert, so daß damals aus den Tag im Durchschnitte 4554 Ladungen enifielen. z- Rltenbiirg. 20. Januar. Um nicht« unversucht zu lasse», wodurch da« Eijenbahnproject Alteuburg-Penig doch noch bei der iächsischen Regierung eine günstigere BeuNheilung erfahren könne, plant man eine Verlegung der ursprünglichen Linie. Dieselbe soll nu» ans sächsischem Gebiete über die Orte Thierbach» Tauscha, CkurSdors, Mühlau, Göppersdorf nachBurg- ftädt geführt werden. Dadurch würde der steile Ausstieg durch da« Hölllha! von Amerika nach Burgslädt vermieden werden, gerade die jenige Strccke, deren Austührung in technischer Beziehung die meisten Schwierigkeiten bot und mit dazu beitrug, daß die iäcksische Regie- rung sich dem Projekte gegenüber ablehnend verhielt. Dem Land tage ist soiort von der Aenderung Mtttheilung gemacht worden. Die Petition ist unterzeichnet von den Städten Altenburg, Deuig, Bnrg- tiädt und von den Dörtern ChurSdors, Göppersdorf, Laagenleuba- Oberhoi», Muhlau, Nieberstciiibach. WecnSbors und Ziunderg. Zugleich trägt man sich mit der Hoffnung, eS werde die Genehmigung ertheilt werden, di« Linie Egtdien-Limdach dis HartmannS- dors z» verlängern, wo eine Vereinigung mit der von Penig» Ihierbach-Dauscha-Niedersrohoa-Obermühlau einmnndenden Bahnlinie bewerkstelligt werden könnte. Auch sür dieses zweite Projekt haben ich viele Interessenten gesunden uud haben ihre» Wünschen gleich- fall« durch eine Petition an den Landtag Ausdruck verliehen. -i— Alteuburg» 20. Januar. Die hiesige Champagner« sabrik unv Kelterei, welch« vor mehreren Jahren von einem schwäbischen Unternehmer gegründet worden ist und jetzt unter der Firma Löhe L Wilhelm bestand, ist au die Herren Herbst L Reinhardt übergegangen und wird unter dieser Firma sorigesührt werden. — Tie niedrigen Biebprrise scheinen doch nicht ohne Einfluß aus die Fleischpreise bleiben zu sollen. Nicht nur daß die HauSschlächter bereit« da» Pfund Schweinefleisch zu k>0—54 anSbiekkn, so nxrden jetzt auch von den Fleischer» BedarsSartikcl in Flciich, Wurst, Speck und Schmeer billiger a>S bisher offerirt. Rind-, Hammel-. Schweine- und Pökelfleisch sind im Psundpreise aus 50 Wurst, Speck »nd Schmeer aber aui 60 geftinkeu. We nigsiens einmal ein erfreuliche- Zeichen der Zeit! *— Gcracr Bank. Die „Geraer Zig." ermähnt die Aclionaire der Geraer Bank ebensalls. auch in der deinnächstigen ordentlichen General-Versammlung für ihren Besitz energisch einzutreleu und di« Verwaltung in dem B'inülien zu unterstütze», die Selbstständigkeit der Bank zu erhalten. Da« kann, sagt das citirtc Blatt, nur dadurch erreicht werden, daß in der bevorstehenden General-Versammlung wieder eine imvoianie Majorität vorhanden ist. Die Geraer Local blätter stehen übrigen« nicht a», die von Berlin au« angezettclte und geleitete Verschwörung gegen die Geraer Bank in den stärksten Aus drücken z» kcnnzeichnrn und zu verdammen. 1VTB. Berlin. 19. Januar. In der heutigen Plenarsitzung des BundesrathS wurden die Vorlagen, betreffend daS Verbot des Umlaufs sremder Scheidemünzen, die Ergänzung des knt- wurss zum ReichshauShaltSeiat iür 1888/89 und den im Haag am 16. November 1887 unlerzeichiieien inleriiatioualen Vertrag zur Unterdrückung deS Braniitweuibandcls unter den Nordseefischern aus hoher See, de» zustäiidigen Ausschüssen überwiesen. VerNn. l9. Januar. Der BundeSrath beschäftigte sich h-ute u. A. mit dem am 16. November v. I. im Haag unter zeichneten internationalen Vertrag zur Unterdrückung drS Branntwei »Handels unter den Nordseeflscherit aus hoher See. Der Vertrag stimmt in seinem Wortlaute mit dem bereit« im März v. I. dem Bundcsrathe vorgelegten überein nnd hat »nr einige kleine, damals alS wünscheaswerth bezeichnete Aeuderungeu ersahren, wonach der Austausch spirituösee Getränke gegen Gegen ständ- jeder Art, und nimeatlich gegen Erträgnisse de« FischsangeS, Sch'sfsauSrüstungSgeg-nstände oder Fijchrreigeräthe verboten weeoen, und wenn Schiffe verichiebener Nationalitäl an demselben Vergehen betheiligt sind, die Mächte, dencn diese Schisse angehören. die er» leheuden gerichtlichen Urtdeüe sich gegenseitig mittheilcn sollen. Au knregung der dänischen Regierung ist eine Vorlchrist der Inhalt« ansgenommen, daß die Schisse, welchen eine Couceision zun, Verkauf von Mundvocratd und anderen zu ihrem Gebrauch dienenden Gegen stände», mit Ausnahme spirituös-r Getränke, an Schiffer verliehen ist, ein von den BeriragSstaaicn zn vereinbarendes besonderes und gleichmäßige« Abzeichen zu führen haben. L Berlin, 19. Januar. Tein Vernehme» nach sind außer der aus das Innung-Wesen bezüglichen Frage den Gewerbelamniern der östlichen Provinzen folgende Fragen zur Beaniworlung zugcslellt worden: 1) Welche Erfahrungen sind bezüglich deS Haustrho ndelS gemacht und ist danach daS Bedürsn>ß zu einer weittren Beslbränkung desselben ouznerkeiinen? Welche Maßnahmen wurden bejahenden Fall« hierfür in Aussicht zu nehmen sein? 2) Empfiehlt sich die Einführung einer Brodtaxe »ach der Richtung, dass die Bäcker ihr Brav nach festem Gewicht verlausen müssen? 3) Enipsiehtt sich eine Ein'chiäiifting der öffentlichen Lustbarkeiten und durch welche Mittel? 4) Ist eine stärkere Heranziehung der Großindustrie zu den Tonimuiiallaslen, ins besondere zu den Wegebaulasten. gerechtfertigt? — Eine Reihe weiterer Fragen betrifft vorwiegend landwirihschaitliche Inter essen, indem sich dieselben aus das Verfahre» bei de» Preis- notirnngen aus den Gelreide- »ud Vichmärtie». aus die Lredih Verhältnisse beim landwirthschastliche» Grundbesitz, die Hebung der Obstcultur, die Abdeckereiverhältnisle, die Schutzmaßreqeln gegen die Verbreitung der Viehseuche», die Verbesserung der Pseidezucht, die 'Ausnahme von Abwässer» anS Fabriken »nd gewerbliche» Anlagen in Privaiflüffe und Anderes erstrecken.» *— Nach dem „Patentbl." sind >n den Jahre» 1877—1887 83.180 Patente ange»,eldct, 3218 versagt, 42,45l ertheilt und N9 zutückgenommeu oder vernichlct worden. Am Jahresschlu j blieben 11.512 Patente i» Kraft. Von den eitbeilten 42.451 Patenten sielen aus Preußen IÜ,lt33 (davon aus Berlin 5252). aus das tcuisch« Reich 29.770 (darunter Sachsen 4284, Bauern 1799, Württemberg !)68, Baden 958, Hamburg 1114). Von den Polenten mit einer JahreSgebühr von 700 ^l erloschen wegen Nichtzahlung der Gebühr 25 Pro«., von den Patenten mit 30 Jabresgebühr nur 8.17 Pivcent. — In der Zeit vom l. Juli 1877 biS 3l. Tecembcr 1887 gingen bei dem Paieniamt 83.480 Anmeldunaeii r>n, 9669 Einlprülii« und 15.641 Besäiw-ide» wurden erhoben, 1071 Anträae aus Nxbtig keit gestellt, 397,633 Nachträge, Zwischenaiiiräge, 23.521 Ansrage» u. s w, im Ganze» 53l.0l5 Journalnummern waren zu erledigen. — Die Einnahmen de« Patentamt« beliefen sich m der ange «ebene, Zeit aus 10,421,460 (l.659.960 ^1 «nmelde-, 312,160 >1 Beschwerde-, H446.910 Patentarbuhreo) Die Einnabinen pro 1887 betrugen 1.624,063 Xl (197,380 >l Anuielde-. 30.380 5, Beschwerde-. 1Z75.950 ^l Poientgeduhre»!. die Ausgabe >887 do- trug 666.102 -Sl ff Bth«isch«S Beauhau« i» Berlin. Der weben heraus» gegeben, Geschäftsbericht bringt den Actionaikea lene schmerzlich« Uedeernsch»»«. ans »«ich« »,r dar»«« trüber hinwiesen. Dir Dividsüde, Mich» »ch de« »ieAtch «rzteltea Gr»t„ IS He,c. de- tragen müßte, wirb aus 14 Proc. vorgeschlagen. Sehen wir zunäcktt naeb. ob die Gesellschaft wieder, wie in den vorhergedenden Jahren, 41,000 au» dem Gewinn zvrückbehalien und in Effecten, resp Hnpotdeke, x. angetegt habe, so finden wir solaende Zahlen: Effecten de« Reservefonds Eigene Hqvotheken . . Baukier-Kulboben . . >gpvthrkc»-Amortisation 436,262 X 95 762 - 365.220 - 408 667 . v«-« 527.300 161.761 - 494 009 - 527 012 . 5IlOOO^il 880,061 . 99.937 . 638.435^- 8,129,43:1 419,351 Summa 1^05,911 1,710,<V2 ^4 Zunahme 404,171 « Es hat sonach eine weitere Anhäufung dieser den Actionoirea »inen minimalen Ertrag von etwa 3 Proc. bringenden Papiere statt- gesunden, statt daß man jetzt endlich mit dem nutzlosen Sparen aus. dören und den Gewinn vertheilcn sollte. DaS Grundstück in der Lehrter Straße, welche« 1883 sür 147,491 ^l gekauft war, ist mit 22l,208 ^ Nutzen verkauft, indessen sieh« mau sich in der Gewinn- Rechnung vergeblich nach diesem Posten um, findet ihn erst, wenn man die Bilanzen von 1886 und 188? untersucht. 1886 sind 30,000 » und 1887 191,172.50 ^i. zusammen also 221,172.50 .st vom Grundstücks-Lonto abgeschriede». 22t.208 find gewonnen, aber die Aettonaire erhalten davon keinen Pfennig; sie haben nur. wie wiederholt vorgekommen, etwaige Verloste an Grundstücken zu trage», am Gewinn keinen Antheil. Die« Verfahre» ist ein so un gewöhnliches, mit den gesetzlichen Bestimmungen, wouach der ganze Gewinn den Actionairen gebührt, so schwer vereinbare«, daß der Geschäftsbericht eine Motivirung nöthig hält. Er sagt: „WaS den Gewinn auS dem Verkauft des Grundstücke« betrifft, sind wir der Ansicht, daß eine Verwendung zur ferneren Stärkung dazu geeigneter sfondS gerechtfertigt erscheint, da die zeitigen Actiouaire schwer- lich Anspruch aus einen Bortheil machen, zu welchem der Grund bereits vor 6 Jahren gelegt wurde, and da die Vertheiluag eines lischt auS dem lausenden Geschäfte herrührenden Gewinnes durch sprungweise Erhöhung der Dividende eine unliebsame Unter brechung in der stetigen Entwickelung unseres Unternehmen« dar- stellen würde. Allerdings hat die Gencral-Lersammlung, vor deren Majorität wir uni zn beugen haben, hierin da» letzte Wort." Es ist gerechiscrtigt, solchen außergewöhnlichen Gewinn nicht zu ver- theilen, so lange die Gesellschaft schwach dasteht, desselben all» zun, Geschäftsbetrieb- bedarf. Solcher Grünt» liegt indessen hier nicht vor. die Direktion versucht nicht einmal die« zu behaupten, die An schwellung der oben angegebenen im Geschäfte überflüssigen Mittel aus 2 Millionen Mark widerlegte solche Behauptung ohnehin sofort. Die Direktion hofft nur. die Bctionaire würben den Gewinn nichl beanspruche», weil sie soft 6 Jahre darauf warten mußten, und weil. er sich nicht oft wiederholt; wer wird mit solchen Redensarten zu rieben sein und aas 200,000 ^l verzichten? Bedenklich sieht es dagegen mit der Majorität in der(8enerai-Versammlung au«. Direktion. Aiiifichltrath und ihr ganzer Anhang stimmen entschieden basü». möglichst viel im Geschäfte zu behalten, da sie durch Erhöhung der Tantismen sür den AuSiall an Dividende gedeckt werden: die Anträge der Verwaltung werden daher wahrscheinlich die Majorität erlangen. Die Minorität braucht sich jedoch keineswegs zu fügen, indem der Anspruch ans den Gewinn eia Sttigukarrecht ist, welches dem einzelnen Actionair durch keine noch so große Mehrheit ge nommen werden kann. Gewöhnlich sind die Aettonaire zn b»quei» und lassen sich Alle» gefallen; vier handelt es sich indessen um so bedeutende Summen, daß möglicher Weise doch Einzelne ihr Rech' geltend mache». Wenn Liese zusanimentreteo, ließe sich mit geringe» Kosten sür Jeden diese Rechnung angreifen. Aus dem Gewinn beim Grundstücke bekommen die Actiouaire sonach nicht eine» rothen Psen» g, aber außerdem wird ihnen noch der JahreSgewinn dadurch erheblich gekürzt, daß 80,000 dem >886 neu begründeten Personal- Ilniersttitzungssonds überwiesen werden. Derselbe soll dort aushelsen. wo das llnsallgesetz nicht genügt, ist iudeffrn ein ganz überflüssiger Luxus, da wir iu allernächster Zeit ei» Alters- und Invalidität- Bersorgungs^Aefttz erhalten, welches diese Angelegenheit regelt. Es ist Mindestens unpassend, diesem Gesetze vorzugreisei», und keine zweite unter den vielen tausend Privat-und Aetien-Brauereien ihm die«. Solcher FoudS besieht bei einigen iveuigen, vielleicht bei einer unter 200, aber dann immer ans älteren Zeiten, vor dem Unsall-Gesctze. Keine einzige bat aber jemals 80,000 in einem einzigen Jahre dazu hergegebe». Patzenhoier verlheillc z. B. 53'/, Proc. und gab Len» Personal- Unlerstützungs-FoiidS 6000 >!i Tie Direktion hat eS indessen sehr eilig, diesen Fonds ans 100,000 ,/li zu bringen, dinn wenn erst das AIIerSversorgiiiigs-Gcfttz angenommen ist, wird kein Acttonair zn solchen Fonds sein Geld hergeben. SS ist ein sehr hübsches Ding ui» die Humanität, wenn man sie auS eigenen Mitteln bestreitet, aber aus fremden Taschen human zu sein, widerspricht dem Zwecke einer Actiengescllschast und ist ein Mißgriff resp. Unrecht gegen die Actionair«. Di-se sind nicht alle Millionaire, sondern eS befinden sich darunter viele, denen eS aus ein paar Mark Dividende mehr oder weniger lehr ankoinmt. Wer seit Jahr und Tag die Netten des Böhmischen Brauhauses kaufte, mußte dafür 290—300 Proc. de- zahlen und erhält bet 1t Proc. Dividende nur eine Verzinsung seines Geldes von etwa 4'/, Proc., damit mußle er in schlechten Jahren zufrieden sein, ober es »st eine ganz eigene Sache, wenn die Dirrclion. welche von den Actionairen zur Wahrnehmung ihrer Interessen an- geftrllt ist und bezahlt wird, den Actionairen solche in keiner Brauerei vorkomniendrn Opser zumulhel. »— Deportsätze an der Berliner Börse. Jasolge starker Baisse-EngagementS in anSländischea Renten wurde bereits gestern an der Berliner Börse 32'/,e sür italienische Rente und ebensoviel sür üprvc. gemischte russische Anleihe Leihgcld bezahlt, was einem Zin-suß von ca. 1'/» resp. 1'/, Proc. entspricht. »— Stärke-Zuckersabrik-Actieu-Gesellschast, vorm. C. A Koehlmann öc Co. Da« mit den, 30. September abge- schloffeue BelriebSinbr 1886/87 hat »ach dem Geschäftsberichte den Erwartungen vollständig entsprochen. Rohmaterial war infolge einer durchgängig guten Karloffelcrnlc preiSwerih zu haben, und wenn auch die Preise der Fabrikate in den Winkermoaaten gedrückt wäre«, so waren doch di« sänimtlichea vier Fabriken der Gesellschaft bis kurz vor Schluß der Campagne, wo stets die nolbweadigen Rrpara- turen ouSqesuhrt werden, vollauf lohuenb beschäftigt. Von dem Reingewinn in Höhe von 344,203 werden 225,000-sl oder 12'/, Proccnt Dividende zur Bectheilung gebracht. Actien-Gesellschast sür Anilio-Fabrikatiou. In der außeroidentlichen Generalversammlung wurde einstimmig de- schloffen: de» Bussichlsrath und Vorstand der Gesellschaft zur Kün digunq und Rückzahlung sämmilicher ans der 5proccnttgen Anleihe vom 10. September 1881 noch im Umlauf brfindliche» Partial Obligalioaen und znr Auftiadme einer neuen, zu 4't, Prvcent per- zinslichen Anleihe im Betrage von 2,500,000 ^l durch AuSgad' «euer, lmpotliekarisch gesicherter Partial-Ovligattonea zu ermächtigcr G Aranksurt a. lM.. 19. Januar. Die mitteleuropäisch Eisenbahn-Sommcrsahrplan-Co »se renz sur 1888, wrttlie von 1l8 Delegirlen sür 91 Eisenbahnverwaltungen und Dampsschiss- lahrl-Geseklschiitteii in Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Schw- >. Niederlande. Belgien, Frankreich, Italien, England. Dänemarl. Schweden und Polen besucht war, hat sowohl den geschäftlichen als auch den mchtgeschä glichen Iheil dieser all>ährltch zweimal Wirker- kehrenden wichtigen Versammlung in befriedigendster Weile erledigt. Im „Saolbau" begrüßle Ler Präsident der hiestarn königl. Eisen- bahndirecttou, Herr v. Gmrard, mit warme» Worten den großen Generalslab Le« friedlich'» Verkehr« und theilte mit, daß die Re- gieruiige» Oesterreich«, Ungarn«, Hollands und der Schweiz Com unstarr gesandt hätten, während die Etaaien de« deulschen Reich« diesmal nicht vertreten seien. Der schon früher erwähnte Antrag, wonach im Interest« einer rechl»e>ttgeu und korrekten P»dl,cation der Anschlußsohrplnae der AuStoulch der definitiv genehmigten Einzel- iahipläne »iindesiens drei Wochen vor dem Jukrastireten erfolgen soll, wurde last einst mmig angenommen. Für die Abhaltung der Wintersahrplan-Conserenz sür 1888/89 wurde Baden-Baden und al« Zeit der 20. und 2l. Juni d. I. gewählt. Als geschäft-führende Verwaltung wird dabei bft graßberzoglichr Generaldirectio» der badische» LtaatSbahurn fuaqiren. Mit weiteren Vorlagen hotte sich die Plenarversammlung nicht zu besofirn, wie denn der Schwerpunkt dieser Verhandlungen stet» in den Gkuppenbecathuagen liegt, br auch d,e«mal zwei Tage in Anspruch nahmen Dal Srgebniß der selben ist i» mehr al« 50 Svecialprotokolle niedergelegl. ani Grund deren «»r d mnhchst die beschlossenen wichtigsten Aenderungen nm- th-ile» «erden. Akrcklenbillger Zriedrich-Franz-Eisenbah,. Scit
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