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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-24
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1888
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Vierte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger Dienstag den 24. Januar 1888. L4. Evangelisch-lutherische Diakonissen-Anstalt. * Ti« Thätigkeit der Diakoaiffen-Anftalt za Dresden, welche seit dem Jahr« 1814 besteht, gewinnt von Jahr zu Jahr an Ausdeh- nung. Namentlich wächst die Zahl der Gemeinden, welche Diakonissen zur Pflege ihrer Armen und Kranken aiistellen. Auch in Dörfern I at man zu diesem Zwecke Diakonisse» gernsen. So nach Lugau, Planitz, Gablenz bet Lhemnitz, OelSnitz i, E„ SchSneseld bei Leipzig, Bockiva bei Zwickau, Ollcndors bei Künig-brück, Diese Schwestern nehmen sich auch s» viel wie möglich der weiblichen Jugend an. Außerdem arbeite» die Diakonissen in Krankenhäusern. So in Leipzig, Riesa. Zittau, Zwickau, Borna. Großcnbain, Dresden. Unsere sind in Kleinkinderbewahranstalten ihätig, Anstalten, die ja in »iiserem Volke eine immer weitere Beibreitung finden. E» könnte noch viel mehr Arbeit übernommen werden, namentlich könnte auch mehr sogenannte Privatpflege übernommen werden, wenn mehr Jung, 'rauen sich dem Diakonissenberuse widmen wollten. ES ist darum lehr erfreulich, daß in neuerer Zeit der Diakonissenberus auch in weitere» Kreisen unter der weiblichen Jugend Beachtung und Liebe zu finden scheint. Die Anstalt kann der sorllausendea Unterstützung nicht entbehren. Dazu sangen die Räume de« Hospital» an, auch bei bescheidenen An- 'peuchen nicht mehr zu genügen. Au» diesem Grunde ist der Dia- kouissen.Aiistalt von Seiten der Regierung die Sammlung von milden 'Beiträgen bewilligt worden. Möge cs der so segensreich wirkenden Anstalt nicht an Unter stützung schien I Die Anstalt zählt jetzt 250 Schwestern. Sie hat 10 uumiltklbar mit ihr verbundene Füiaianstalten. Außerdem a» beiten 130 Diakonissen auf 81 au«wärlige» Stationen. Im Hospital der Anstalt sind im vergangenen Jahre 1219 Kranke verpflegt worden. Auch die andere» Filialanstalie», uauieiitlich das Sieche». Haus Bethesda in Niederlößnitz. waren immer gefüllt. I» Leipzig sind gegenwärtig 30 Schwestern tbätig; davon 9 in Gemeindepslege. die übrigen im Städtischen Krankenhaus«, in der Augenheilanstalt, Kinderheilanstalt, in den Kinderbewahranstalten, im Martin-stist n. s. w. Auch in unseren Nachbarorten Reudnitz, wchönefeld, volkmar-dors und Thonberg üben Schwestern da» Werk der Liebe und Barmherzigkeit. Und so möge denn den, Sammelboten, welcher jetzt, mit Legitimation, gedruckten Jahres, berichten und EinzcichnungSliste versehen, von Haus zu Hau- wandert, eine freundliche Ausnahme bereitet und von Allen nach Kräften z» dem großen, Gott wohlgefälligen LiebeSwerk beigesteuert werden. Verband der Hansbesitzervereine von Leipzig nnd Umgegend. * Leipzig, 23. Januar. Zu der am gestrigen Vormittage im „Eldorado" abgehaltene» Generalversammlung be» Verbände« der Hausbcsitzervereine von Leipzig und Umgegend waren die Vertreter von 20 Vereinen erschienen. Herr Engel-Reudnitz, Vorsitzender de» VerbandeS, erösfnete die Sitzung mit einer kurzen begrüßenden Ansprache, in welcher er zum festen Zusammenhalten mahnte, da die bisherigen Bestrebungen und Wünsche der Grundbesitzer an maß gebender Stelle bereits Anerkennung gesunden hätte» und nur über die Mittel und Wege, wie denselben obzuhelsen sei, Zweifel bestehen. Dem hieraus von Herrn Rudolph.Gohlis erstatteten Jahresbericht ist zu entnehmen, daß süns Verbandsversammlungen und sechs Vorstand», sitzungeu adgetialten wurden. Ferner wurde» im Bericht, die in diesen Sitzungen verhandelten Gegenstände ausgeführt und am Schluffe desselben betont, daß sich di« Lage des Grundbesitzes gebessert habe, und daß die Bestrebungen des Grundbesitze» immer niehr zur Geltung komme». Der Leipziger Verband zählt zur Zeit 22 Vereine mit 2528 Mitglieder», die Zahl der letzteren ist im letzten Jahre um 118 gewachsen. Herr Grün Hut-Leipzig, Berbandscassirer, legte sodann den Easicnabichluß vor. Die Besammteinnahme betrug 1158 ^l 18 ,H, di« Ausgabe 1365 21 so daß ein Lasseubcstaud von 92 ./li 97 ->ß verblieb. Nachdem die Revisoren da» Rechnungswerk geprüft nnd für richtig erklärt Hallen, sprach die Versammlung die Entlastung aus, während der Vorsitzende Herr» Ärünhut für seine sorgsältige Lajsknsührung Namen» des Verbandes herzlich dankte. Herr Rudolph-Gohli» berichtete sodann über den am 6. No- vember vor. I». in Glauchau abgehaltene» VerbandStag des Ber. bandeS sächsischer HauSbesitzer-Verein« und über die aus demselden slatlgesuiideuen Bcralhungca und aesaßten Beschlüsse. Der sächsische Land'»verband zählt zur Zeit, einschließlich des Leipziger Verbandes, 37 Vereiue mit 8131 Mitgliedern und ist di« Zahl der letzteren ,m vcrgaugenen Jahre um 900 gewachsen. Der nächste Punct der Tagesordnung betras die Revision der Liste „Nicht ciiipjehlenswerthcr Mxther". E» wurde hierzu be- schlossen, da »och mehrere Vereine mit der Einsendung ihrer Liste im Rückstände sind, Milte Februar al» letzten Einsendungstermin sestzusetze». Einen lebhaften Meinungsaustausch gab die hieraus zur Be sprechung gelangkiide „Anschlnßfrage". Herr Engel theiltc zu- nächst mit, daß aus da» seiten» des Verbandes an die betreffenden Gemeindevertrelnngcn gerichtete Gesuch gegen die Sonderbestrebungeu der Genie,nderorstände nur zwei Aulwortsschreibe» eingeganqe» sind, in welchen die den Gemeindevorständen geniachlen Borwürse als u». begründet zurückgewiese» werde». Hierzu bemerkt Herr Engel, daß e» Thatsache sei, daß die betreffenden Gcmeindevorstäude ohne Hinzuziehen der übrigen Gemeindevcrtreler unter sich eine Versammlung abgehalten haben, um über ihr persönliches Interesse zu beeatde». Herr Rudolph bemerkie hierzu, daß es Pflicht der Geineindkvorstäudc sei. ia erster Linie die Jnieressen ihrer Gemeinde zu vertreten und dann erst an ihre eigenen zu denken. Daß sich dieselben ihre Stellung und Zukunst sichern wollen, sei wohlberechiigt. es sei da»» aber auch ihre Pflicht, die Gemeindevertretungen davon in Kenntniß zu setzen. Im Uebrigc» verwahrte sich Herr Rudolph ganz entschieden gegen den ihm in einer Berichtigung eines Gemeinde- Vorstände» zugeschriebenen Ausspruch, daß die Gemeindevorstände sich mit dem Herrn Oberbürgermeister in Verbindung gesetzt hätten. Er erklärte, daß er die- nicht gesagt habe, sondern nur be. merkt, daß die Gemeindevorstände über die Köpse der Gemeinde vertretungen unler sich zur Wahrung ihrer eigenen Interesse» Berathunge» vbgehalten hätten. Herr Herzog-Reudnitz weist daraus hi», daß de von einigen Gemeinden gestellten Be dingungen sür Len Fall eine» Anschlüsse» geradezu ungerechisertigi sind. So wurde der Stadl Leipzig zugemulhet, Beamten womöglich aus Lebenszeit zu übernehmen, welche in ihrer Gemeinde vielleicht nur noch aus besondere» Rücksichten beschäftigt würde». Eine »»- aussührbare Forderung sei auch die, wenn die Gemeindevorstände bei der städtischen Verwaltung eine selbstständige Stellung be anspruchen. Was sür unbillige und unau-sührbare Bedingungen gestellt worden seien, geht au» der seilen» der Gemeinde Reudnitz gesiellien hervor, welche unler Ander»! verlangt, daß die Wasser leitung bis zuin Jahre 1888 in Reudnitz eingerichtet werden soll. Herr Herzog erklärt eS sür da» Richtigste, ganz bedingungslos 82. Jahrgang den Anschluß zu vollziehen und »ur die Einrichtung der B - »irkSwahlen für die «ladiveroidiielen als einzige Bedingung zu stelle». Auch Herr Rudolph sprach sich in diesem Sinne an', und bebauen eS, daß nicht von iämuitlicheu Vororten mir diel, eine Bedingung, die Einführung der Bezirksivahlen, gestellt worden sei, da alle übrige» ausgestellten, wie Wasserleitung, Straßc»- regulirung !e„ muh und »ach von selbst ansgelührt werde». Nack dem noch eine Anzahl Redner eine gleicke Meinung zum Ausdruck gebracht Hallen, wurde die von Herr» Rudolph eingebrachte Re solution: „Die Versammlung beschließt, ihr Bedauern darüber aus- ziisprechen, daß seiten» der Geniei ndeverlreler der Vororte nick! durchgängig Bezirk-Wahlen als Bedingung des Anschlüsse» o„ die Stadt Leipzig ausgestellt worden sind, während von der Aus- ftellung anderer erichmerenden Bedingungen recht gern Hütte abgesehen werde» können, und ein möglichst beiderseitiger be dingungsloser Anschluß wünschc»«werlh gewesen wäre, um die Aiischluhsrage zu einem recht baldigen Abschluß zu bringen", einstimmig angenommen. Bei der demnächst vorgenommenen Wahl der Borstandrmitgliedec wurde die gegenwärtige Zusammensetzung desselben beibehalten. Hier- bei nahm Herr Herzog Gelegenheit, c« sür sehr >vünschen»werlh zu erklären, daß die Delegirten de» Leipziger Vereins die Verbands- sitzungen regelmäßiger besuchte». Der vorgeschrittenen Zeit halber konnte Herr Grün Hut über die Hastpsltchtversicherung der Hausbesitzer nur »och kurz berichlen, daß der Leipziger Verein in seiner letzte» Generalversammlung eine Commiisto» ernannt habe, welcke mit der Berathung und Nnsarveitung eine» Statut» sür die Hasi- pslichlversicheriiiig der Grundbesitzer beauftragt ist, und daß dieselbe in nächster Zeit mit deiuselbeii in die Oefsenltichkcit treten werde. Bezüglich der zur Zeit zur Unterschrift circulircnden Petition a» die Regierung wurde vom Vorsitzenden zur recht zahlreichen Bc- lheilignttg der Unterschriften ausgesordert und von der Berianimlung beschlossen, ini „Tageblatt", „Dorsanzeiger" und „Generalanzeiger" hieraus bezügliche Aufforderungen zu erlassen. 'Nach Verlesung des Protokolls erfolgte gegen '/,2 Uhr der Schluß der Sitzung. Ber.nin-cilii-bkr Ncd.ctcur tzeinri» üble in tzeiktli. gär den musitaUlchi» LheN Protesjor 1)r. Oec.r Paul in Lciv,!,. Telegramme. 1VIL. Berlin, 23. Januar. Dem Vernehme» nach wird b. Lohren Nomen» der Reich-Partei de» Antrag wegen Ans- lebuag de» Identitätsnachweise» einbringen, wonach bei der GetreideauSsuhr Einsuhrvollmachte» ertheilt werden, welche übertragbar sind und mindesten» sechs Monate zur zoll- Ireien Einfuhr einer nämlichen Quantität gleichartigen Getreide» berechtigen. Finanzieller Wochenbericht. Die ganze Woche verlies in einem Kampse zwischen Hausse und Baisse. Je nachdem der Wechsel der Nachrichten lautete, welche der Börse zu Ohren kamen, gingen die Course an einem Tage aufwärts, an, andern Tage abwärts. Der Zar (dessen Schreiben an den Gviivernenr von Moskau inan übrigen» im Interesse der Baissier» gefälscht hatte), der Reichskanzler, der deutsche Kaiser haben nach cmandcr da» Wort genommen, um der Welt friedliche Versicherungen zu erthcilen. Eine kleine, aber rührige Partei, sagt die „Rational- Zeffung", die In gewissen Preßproducte» dunkler Herkunft ihre cintz? findet und durch ostensible» Auftreten da» sehlende Gewicht Ihrer Gründe nnd ihres Ansehen» zu ersetzen weiß, vermag Einfluß nus Tendenz und Coursbeweguog zu gewinnen, weil die seriösen und potenten Kreise ihr willig das Feld überlaffen. Die letzteren nachten die Zeilverhältniffe für noch nicht genügend geklärt, um Operationen von weilteageoderer Bedeutung zu beginnen. Man verlangt, nachdem der Worte genugsam gewechselt, Thaten zu sehen, und La solche ausbleibcn. nährt sich das stark eingewurzelte Miß trauen fort, da» täglich durch den Wechsel der Nachrichten, da» Irr lichtern der Dementi» wieder Nahrung findet. Bon einem gesunden, normale» Geichäst kann unler diesen Umständen noch keine Rede lew. das bewies der Verlaus dieser Woche. Indeß sangen doch gewisse Börsenberichterstatter jetzt an, davon zu reden, büß man nicht einen Krieg sürchicte, sondern blos Unruhe, was allerdings nickt zu der Angabe der „Börienztg." paßt, welche von der kriegerischen Politik Rußlands sprach, die man an der Börse in Aursickl nehme. Indeß auch dieses Blatt sieht sich in seiner Sonn- abend-Nummer zu folgendem Bekenntniß gezwungen: Der Umstand, daß auä, der Kaiser Wilhelm die Gelegenheit wahrgenoinmen hat, ieiucr Hoffnung aus Erhaltung des Frieden» Ausdruck zu geben, hat an d-r heutige» Börse eine sehr tiesgehende Wirkung hervo» >^bracht und die Stimmung aus allen Gebieten wesentlich beseitigt. Die Sveculation steht nahe vor brr Ultimoregulirung und beeilte sich, große Deckungskäufe auszuführen; andererseits fanden neue und selbsluändige Käufe statt in der Erwartung, baß die Worte des KaiicrS in weiteren Kreisen da» seit so laogcr Zeit schlummernde Interesse für die Börse aus- Neue beleben und dem Markte neue Käuier zusührrn werden. Die bulgarische Angelegenheit freilich ist damit nicht gelöst. In- beß wie viele politische Fragen stad e» nicht! Sagte nicht der Reichskanzler: „Das geht unS Bulgarien an?" Es wäre sür Viele an der Börte besser gewesen, wenn dieselbe »ach dieser Martine ge- handelt hätte, statt sich durch die Erfindungen und falschen Nailonne- inents der Zeitungen trreflthrea zu lassen. Die „Voss. Ztg." giebt folgende Schilderung: Niemand weiß, was zu thun, zu unterlassen sei. Es herrscht eine schars ausgeprägte Unsicherheit ln allen Ent schließungen. Niemand vermag zu Ausong der Börse auch nur mit einiger Zuverlässigkeit die Stimmung z» beurtheilen, welche am Sch üsse der Börjc herrschend sein wird. Jeder Frieden-Versicherung ru'siicherscils folgen Gerüchteßund Nachrichten über erneute Iruppen- mäische. deren Bedeutung anerkannt «erden muß, ohne daß deren Richtigkeit einer Prüfung unterworsen «erden kan«. Wäre nicht die Spekulation sür sehr viele Börsenbesucher eine Beruss-Angelegenheit, dann würde die abwartrnde Haltung der Speculanlen noch schärfer zur Anerkennung kommen. Aber „Abwarien" heißt „Stillsttzen" und da« ist gleichbedeutend mit einem Verzicht aus die Thätigkeit der Erweels-Maschineri», und dieser erzeugt einen Nothstond. Das Publicum bat bis jetzt rin» »bwartende Haltung «iiigenoinmen; cs ist, »»geachtet die Keieassrag« i» osfiiciüien Artikel» iriederbott gestellt wurde, »ich! als Verkäufer mit größeren Summen an de» Mai kl getreten. Noch mehr als das zeigte die gesammte Verkehrs- hewkgung, daß dieselbe bis diesen Augenblick sehr wenig durch die pa,gliche Beunruhigung beeinflußt »,rd,n ist. Di» Preis« vieler Judustlieartikel steige», allerdings lheilweis» unter Mitwirkung der errichteten Berkauss-Spndilale, aber die Herrschaft derselben wäre längst diusällig geworden, wenn die einseitig erhöhten Preise den Widerstand de» verbrauch« herausgesorder« hätte». Daß da» bis jetzt nicht geschah, ist eia charakteristische« Sympiom der bestehenden verhäliniffe. Di» Wirkungen der politischen veua- inhigung aus das ganze Berkehrslebeu haben sich, im Vergleiche zu früheren ähnlichen Perioden, so bedeutend abgeschwächt, daß wir eine llmgesialtnng der mnßgebende, Anschauungen anerkennen müssen. Die politische Beunruhigung ist durch ihre periodisch« Wiederkehr und Dauer eine Bewohuheilsjache geworden, welch« geduldet werden muß. deren Wirkung aber adgelehnt wird, so lange wie der Kriegsltrm »ich« zu einer Ariegsgesnhr steig», deren Anerkennung nicht mehr ,l>- g-lehnl werden kann. Der Kriegslärm aas der einen Seit», die Nachrichten über eine fortdauernde Entwickeln»« der industriellen Thätigkeit und über ein« sortschreitende tzreisertzähun, vieler Artikel aus der andere» Seite stehen in etarm Widerspruche» wie er kann, lemal» zuvor sichtbar war. Die große Hanffeoperation in Kupier und Knpseractien wurde übrigen» in Frankreich vollsührt, »a «an von Ansang an an keine» Krieg glaubte.^ Der „Berliner Act'oanir" sagt ganz richtig: Die Baiffevartei ist , ach nicht i« tvei». sich unbedingt al« geschlagen zu betrachte«: sie hofft und harr» immer noch »on einem Tag zum andern aus irgend ein« recht unannfttg, Nachricht und den»»» in Erwartnag van Daß««» ««« T«> <» L«i tzt« r^gehaodrn «rldnnge» »Hg»,sichere» VolksmrtWMches. (All« für diese» Thril bestimmten Sendungen sind zu richten an deu verantwortlichen Redacteur desselben T. T. Lau« in Leipzig. Kalibers, um die leise an unserer Börse austretende Neigung iür Lourssteigerungea nach Möglichkeit zu bekämpfen. Die Neigung sür heimische Eüenbahnaclie». welche sich in der letzten Wochenbälste Balm brach, gipfelte zuletzt ia dem Berstaat» lichungs-Gerücht von Lübeck-Lücken. Es ist übrigens rührend, zu bcobachlen, wie die Spekulanten in Eisenbahnactien alle Tage in der . Börse,izlg." ihre Devisen dem Publicum empsehlen. Bald werden Saalbahn, bald Mainzer, bald eine andere Actie auf den Schild erhöbe» »nd ihre Herrlichkeit manchmal, wie bei Saalbahn, welche angeblich die verkehrsreichsten Legenden dlirchichneidet, nn der Hand des Loursbuches erläutert. Die Börse glaubt an die Erhöhung des Acliencapitals der Deut sche» Bank, weil ihr bisherige« sür den Umfang der Geschäfte nicht hinreiche. Man ist neugierig aus di« Geschäftsabschlüsse der Banken, mein: aber, daß sie die Gelegenbeit benutzt haben werden, so viel wie möglich van ihrem Effectenvorrath abzustoßen. Ueber den verlaus der Berliner Sonnabendbörse wird berichtet: Im Bordergrunv« des Berkedr« standen inländische Eisrnbahn-Acrien, welche aus Berftaatlichungs-Gerüchte in großen Beträgen zu steigen, den Eoursen gehandelt wnrdeo. Lübecker uolirtea 1'/,, Mainzer ft. Proc. höher, Lredil und andere Banken wurden weniger lebhaft gehandelt, aber di« Loarle waren ebenfalls fest. Oefterreichische Bahnen blieben vernachlässigt, ebenso konnte sich in Schweizer Bahnen ein regerer Verkehr nicht entwickeln. Aus dem Montan- Actienmarkt brach sich die Ansicht Bahn, daß die Pittsburger Meldungen vom Freitag unzuverlässig sein müßten, weil mit denselben die neuesten New-Aoeker Marktnoliruiigen ia Widerspruch stehen. In Folge dessen war die Haltung ziemlich fest, obgleich sich die Lourse nicht wesentlich er- höhen konnlen. —Russische Wertde waren fester. Für Ungarn, Italiener und Egnvtec bestand zu besseren Eoursen gute Frage. Im späteren Verlause blieb die Grundtendenz unverändert sest, wiewokl die Eontremine e« nicht on zahlreiche» Versuchen fehlen ließ, da- EourS- niveou durch Blancoabgaben herotzudrücken. Aus dem Bankaclien- und Rentenmorkt wickelte sich da» Geschäft ruhig ob. hingegen herrichte aus dem inländischen Eisenbahnactienmarkt auch während der zweiten Vürseuhälsle ziemlich bedeuteade Kauslust. Oesterreichisch« Transport- werth« lagen gleichfalls sest, Schweizer Bahnen fanden geringe Be achtung. Bon russischen Fond« zeigten sich Goldanleiheu bevorzugt. Lergwerktactien blieben fest, ober still. 14 Januar. 138'/, 21. Januar. Sredit . . . 139". Franzosen . . 85'/, 86'/. Lombarden . , 31ft. 31'/, 163'/. Deutsche Bank . , 183»'. DtSeonto . . , » 191',. Mainzer . . , , » , 99'/. 102'/. Marienburqer , « , 52'i, 52 Ostpreußen . , » , 69' . 70 Mecklenburger , » , 130 132'/. Galizier . . . 77»,. 77',. Elbethalbahn . » 67»,. 68". Dur-Bodenbach. , , , N7'/. 117'/, Gotthard . . N7»/. 115'/. l880er Russen . 77»,. 78'/. Russische Noten . 175'/. 176 Ungarische Goldrente , 77»,. 78',. Italiener . . Laura .... ' ' 91',. 89',. 91'/. 90 Dortmunder Union . . 67'/. 68ft. Montag: Wenig Veränderung Deutscher Handel nnd deutsche Eoncurrenz. wenn wir sagen, daß die Freihandelsapostel dort, die Anhänger von I. Prince Smith, immer noch bei ihren frühere» Ansichten beharre». Sie sind nicht zum Schweigen gebracht, noch weniger überzeugt worden. Es würde unzweifelhaft ein Irrlhum sein, wollte »ia» annehme», daß der scheinbar günstige Zustand des deutschen Handel» haupt sächlich die Folge der Schutzzölle sei. Nicht» könnte der Wahrheit ferner liegen! Andere Factoreu haben dabei milgewirkt, die man nicht übersehen darf. Deutschland hat lange und beharrlich daraus hingeacbeitet, seine Fabrikate zu verbessern und dessen Ausdauer und Unternehmungslust finden ihren verdienten Lohn. „Billig und schlecht" kann deutschen Fabrikaten im Allgemeinen nicht mehr vor- geworsen werden, wie die» von einem der Sachverständigen geschah, den dir teutlche Negierung nach Philadelphia schickte, um über die hunderljährige Ausstellung zu berichten. In vielen Zweigen braucht die deutsche Industrie den Vergleich mit ausländischen Erzeugnissen nicht zu sücchlen, und häufig überlnsft sie dieselben nicht nur im Preise, sondern auch sn der Güte. Die Vortheiie der allgemeinen Volksei ziebuug, die vielen Erleichterungen zur Erlangung technischer Kenntnisse de» Fabrikwelcn» trogen ihre Früchte. Die Ehess deulscher Fabriken lcsitzei, in der Regel solche Kennlniffe, während sie bei nn» häufig bloße Geschäftsleute sind, welche die Leitung der Fabrik ihren Untergebenen überlassen. Der deutsche Fabrikant versteht eS überdies, sich dem Geschmack und de» Anforderungen seiner möglichen Kunden leichter anzubequemen, als ein englischer Concurrenl. Dazu wird der Preis der Kohlen und deS Elsen» »ich! durch übertriebene Abgaben wesentlich erhöht, die Arbeit ist billiger und die Besteuerung mäßig, trotz de» großen Heere», denn die Staalsdomainen sind nicht on Höflinge ver- chwendet worden. Die (Reichs- und Local-) Steuer im Vereinigten Königreich beträgt 57,lr per Kopf, während sie i» Preußen nicht 238>i übersteigt. Zugleich sollten wir nicht, die Zukunst in» Auge sassend, die Thatsache übersehen, daß, wenn die Arbeit in Deutschland immer noch wohlseil genau»! werden kann (eine Bebaiiptung, welche von Kundigen bezweifelt wird), sie doch leicht lheuerer werden dürste. ArbeilSeinsteUiingen treten häufig ein; Arbeitervereine nehmen an Macht zu, und der deutsche Arbeiter wi>d aus höherem Lohn bestehe», trotz der sür die Zukunft verheißenen Versorgung in Krankheitsfällen oder im hohen Alter. Haudetsknmmcrn «nd Handelsgesellschaslen bemühen sich ia Deutsch land sorlwährend Belehiuug zu verbreiten, die Kausleute» oder Fabrikanten nützlich sein dürste. Daß der deutsche Kaufmann all gegenwärtig ist, ist eine wohlbekannte Thatsache, und daß seine Kenntniß fremder Sprachen (die in jeder Mittelschule mit Ersolg gelehrt werden) ihm einen Vortheil genährt, selbst wen» er in der Heimath bleibt, ist unbezweiselt. E» ist kaum wahrscheinlich, daß die jüngst erlangien deutschen Proteciorale schnell zu einer merklichen Enveilerung de» deutsche» Handels führen werden; es kann aber keine Frage sein, daß die neue» Linien der subvenlionirle» Dampfer nach Osiasie», Australien und dem Stillen Ocean c» werde». Ob solche Subventionen den Grund iätze» der BvlkSwirthschast zuwider si»v oder nicht, mag sür deutsche Freihändler «in Gegenstand der Eilst teruiig sein; die Folgen dieser Verschwendung aber, wen» es wirklich eine solche ist, werden sicher lieh von britische» Schisssebeder» und Kauslcuien cmpsuiideii werde». Au« dein Vorangegangencii wird man ersehen, daß wir künftig mit deutscher Eoncurrenz aus jedem Gebiete de» Handels zu rechne» haben werbe». Die gediegene» Eigenjckajlcu de» englischen Kauf mann» und der Iluternchniungsgeist des englischen Fabrikanten werden nirgend» beziveiselt und am alle,wenigste» i» Deutichland; beide aber werden sich aus« Aeußerste ansticngcn muffen, wenn der britische Handel sich behaupten soll. (Schluß.) —r. Wir übergehe» eine kurze, de» britischen Antheil an den Ein- suhren betreffende Stelle und fahren fort: Die» alw sind die Thalsachen, wie sie im Allgemeinen, doch klar und deutlich, »ns enlgegeulrelen. Sie thun dar. daß die Aus fuhr deuticher Fabrikate sick vermehrt hat, während die E>»s»dr ausländilcher Fabrikate in Dcntickland beinah« dieselbe geblieben ist, die sie früher war; daß der Werlh der Anssuhren, ungeachlrt schwerer Verluste in gewissen Richiuiigeii, fick ebensnlls vergrößert und daß Deutschland ans den »leisten Weltmärkten seine Lage ver- bejsert Hot. — Und nun einige Worte zur Erklärung. Man wird kaum leugnen, daß die Vermehrung in der Ansiuhr deuticher Fabrikate zum TKe,l der Handilspolitik des deutsche!, Reiche« z» ver danken ist. B>« l87!> hat der Zollverein gewissermaßen eine Frei- Handelspolitik verfolgt. Im Jahre 1865 wurde der Zoll aus Getreide, Brennstoffe, chemiichc und die meisten Rohpiodncte ausge- haben. Weitere Abänderungen deS Tarifs in der Richtung z»,n Freihandel fanden in den Jahren 1868, 1870 n»d 1872 statt, in welchcm letzteren der Zoll aus Roheisen abgrschafft wurde, und im Jahre 1877, von wo ab Maschinen und Kurzwaaren zollfrei ein- gelassen wurden. Die Reaction datirt vom 1b. Jul, 1879, wo viele der alte» Zölle wieder ciogesührt wurde», «nd sie sind seitdem io vermehrt nnd gesteigert worden, daß kaum ein einziger Artikel ein deutjches Zollhaus passiren kann, ohne daß eine Steuer daran! er hoben würde. Es ist nur natürlich, daß Schutzmaßnahmen wie diese der Industrie eine» Anstoß geben und eben'» nainilich, daß deutsche Fabrikanten bester als früher di» inländischen Märkte zn nionovolisirrn und ihren übe, flüssigen Borralh billig und selbst unter den, Koslenvreise berzugeben vermögen. Und wenn ein Abzug.eanal Iür dieie» Vorroth jenseits des Meeres hat gesucht werden »insjeu, s» geickzah es, weil Deniscklands Nachbarn sich innerhalb Zollschranken veischanzt halten, dir selbst «och mächtiger waren, als die, welch« Deutschland errichtet batte. Gewiß ist. daß. falls Rußland in dem lang erwarteten Kriege besiegt werdrn sollte, «in Handelsvertrag eine der Friedrns- dedingunge» bilden würbe. Dies ist nicht der Ort. um zu unter- inche». inwiefern »in» Rückkehr znm Schutzzollsystem di« wirihichaft» lich, L«>« Drnischlantz« perbrssrrt »brr geschädigt Hab«. Es genug«, Englands Versorgung mit Levensmiiteln M7. o Bekanntlich sind die englische» Landwirilic ebensowenig w!k die deulichen im Stande ihr Vaterland nuSrrichcnd mit Lebens- Mitteln zu versorgen, es muß vielmehr schon lut Jahren cm sehr bedeutender Theil vom Auslande bezogen werde». Natürlich waren im Ansaiigc wachsender Emsuhe die »lagen der Lanawnihe über die ausländische Eoncurrenz edcnio laut, wie bn uns. S e brherrschlen das Parlament und schützten sick Mil hoben Emsuhrzöllcn, wobei man ebenso olt änderte, wie bei »ns; unter Andere»! anck die brrüchliglc» gleitenden Zölle, welch« kürzlich auch in unserem Reichs- tage als Heilmittel gepriesen wurden, veisuchtr. Das englisch' Volk ließ sich die» so lange gelösten, bis eine HungerSaoth cintin!. und de» ganzen Krempel svrNegte Die Laiiowi:i,sehnst. deren Ende inan auS dieser Aushebung der Kioiizülle vorhers-igle. blnhle irotzsem mehr denn je. nnd selbst heute »och werden ine Gennd und Boden viel höhere Preis: als in Deutschland bezahlt. Kein Minister hat seit dem gewagt. Zölle aus nothwendige Ledensniittel vorziischlagen, und kein Parlament würde sie annehine». Wir sind bekanntlich noch nicht soweit, stecken »och mitten in den Zölle» aus Fleisch und Korn, aber der Weg. den unsere Entwickelung nehmen wird, ist in der Geschichte Englands voigezcichiiit, und nach den Uebertreib-ingen der jüngsten Zeit befinden wir »>is wahr- scheinlich dem Umschwünge viel näher, al« es de» Anschein hat. Diese Abschaffung der Zölle hat in England einen wunderbaren Ausschwiiiig der i»duslriellen und Handelstliütigkeit hervorgeenscn nnd einen Wohlstand der arbeitenden Eiasse» erzeugt, deil wir Deutsche gar nicht kennen. Der englische Arbeiter lebt genau ebenso gut, wie der deutsche Bürger mittlere» Standes, der selbstständige Handwerker und ähnlich G-stellie; es fehlt ihm nicht au e>»er geuii- aenden Poil o» gute» Fleische» an jedem Arbeit»!»««, noch a i vor züglichem Weißbrode. Der Krug Bier ist keine Seltenheit. Ber gleichen wir damit jene kärgliche, durchaus ungenügende Nahrung, womit »niere ländlichen Arbeiter sich nach den verich ebenen von Regie,ungsbeaniten vargeaommenen llnlerflichungeii begnüge» muffen, erinnern wir uns. daß in einigen Gegenden Deuilchlands der Aebeuec »ur an hohe» Festtagen Aleiich und Weizenbrod genießt, daß die Untersuchung in Helfen actenmäßiz sestgeftellt hat, wie in einer Gemeinde die Arbeiterfamilie im ganzen Jahre durchschnitliich pro Kops noch kein volle- Pfund Fleisch verzehrt, und ähnliche Zustände oft Vorkommen, daun hat man den Unterschieb zwischen Zöllen auf Lebensmittel und Freiheit davon handgreiflich vor Angen. Soeben sind die Einfnhrlisteii England» für da« Jahr 1887 ge-' schloffen, sehen wir, was die» Land, welches an Ausdehnung und Bevölkerung weit hinter Deutichland zurücksteht, au« der Fremde bezog. Um die Zunahnie zu bezeichnen, geben inir gleichzeitig die Zahlen sür 1880 und 1887. Die Einfuhr von Kornftüchtcit und Mehl betrug in 1000 eng lische» Cciitncrn: »si» rsi? nt-ii-zm« Zun-dm- Weizen 55,261 55.781 — 523 Mehl 11,272 18,062 — 6,789 Gerste 11,705 1ä,277 — 2.571 Hafer 13.826 14.K88 — 812 Verschiedene» .... 1.881 5,167 — 588 Mai» ^ .',7.221 31,123 6Z0l —^ Zusammen 131,172 139,383 6,101 11,312 Reine Zunahme 5,21 k. In dicseni Zeitraum von 7 Jahren ist sonach die Einfuhr in säniintiiche» Fruchtarlen mit Ausnahme des Mais gestiegen, und der Rückgang bei letzteren, dürste auch nur ei» vorübergehender sein, denn er ist wahrscheinlich nur durch die schlechte Mais-Ernte, welche 1887 Amerlta, Rumänien und die Türkei Hatte», entstanden. 1880 batte England 31,166,000 Einwohner und kamen sonach damals 3.89 Eenlner sremden Getreides und Mehle» auf den Kops; 1887 ist die Bevölkerung aus 37,018,000 Personen gestiegen und die Einfuhr aus 3.76 Eenlner pro Kops gefallen. Tie Zunahnie ist so nach eine absolute, aber keine relative. Da di« Preise aller Gclreidearie» seit 1880 bedeutend gefallen and, so ergiebt sich ein recht ausfallender Unterschied in de» Kosten, welche diese Einsuhe verursachte. E» kosteten nämlick die eingesührten Mengen in Millionen Mark: »«i r-Ä? sldnabme Zunahme Weizen . . 612.120 126,700 165,700 — Mehl . . . 182.760 200,500 — 17,720 Gerste . . >00,220 75.380 21,820 — Haler . . . 98.680 89,780 28,880 — Verschiedene» 39.760 33,210 6,500 — Mai». . . 223,260 >50,700 72,540 — Zlisammmcn 1,257,110 Reine Abnahme . . > 958.380 ^318,180- "71720- > . . . . 300,759, Der Segen billiger Lebensmittel springt hier so sehr in» Auge, daß wir wirklnh stamie» müssen; also England zahlt jetzt trotz größerer Bevölkerung dem Auslände jährlich 300 Millionen Mark welliger als 1880 sür leui Brod allein. 1880 gab jeder Engländer dasür 36.10 .si ans Ausland, heule bekommt er 5Millionen Eenlner Ge treide mehr und giebt jährlich nur 25.80 pro Person au». Die fremde Zufuhr deckt ungefähr den halben Bedarf, so daß die ganze Eriparniß 800 Millionen Mark, pro Person 21.20 .sl beirägi. Der Mensch lebt nicht vom Brode allein, namentlich der Eng länder verlangt Fleisch, »nd die» vermag ihm die heimische Land- wirthschast nur ibeilweise zu beschaffen. Aus der Fremde wurde» bezogen in 1000 Centnern: l«o IM? »-n.dm« -junab Speck und Schinken 5331 3921 14l3 — Gesalzen u. frisches Rindfleisch . 1017 878 141 — - - » Fleisch all, Art 119 17 101 — Prüjervirte» Fleisch 855 519 156 — Schweinefleisch 409 427 — Frisches Hammelfleisch . keine Angabe 784 — 784 Zusammen: 7561 8574 1793 802 Reine Abnahme 990 Tie Einfuhr Irischen, d. h. gefrorenen Hammelfleisches, kaunl: mau 1880 noch nicht, resp. ist die ganz uubedenlende Zahl unter dem Fleisch aller Art enthalten. D>e Additionen und Sudtractiviie» stimmen in unsere» Tabellen bei den Einern niciit immer, weil w r in denselben di: hier sehicnden Hnndnie berücksichtigte». Außer dem Fleisch wurden auch viele lebende Thier« iniporlirt. nämlich Sliick: IftO 4887 Abnahme Zuuahme Rindvieh AW.724 295.961 93.76J — Scknse 911,121 971,403 — 30,282 Schweine 51.191 21,985 29.226 — DnS Zu'aiummenzählen io verschiedenartiger Stücke hat keinen Werth, io daß wir es uiilerlaffc». immerhin ist aus der Tabelle eine gewaltige Abnahme dieser Einfuhr erkennbar, Rnidvieh ist nn, ft.. Schweine nahezu die Hälfte weniger geworden. Die kleine Zu nahme der Schafe gleicht dies Manko lange nicht aus, da ihr Ge wühl zu gering ist. Wie aber kommt es, da» nach England seit 1880 5 Millionen Centn» Getreide »lehr, und weiiigstenS 2 Millionen Centner Flegel, in todler und lebender Form weniger importirt wurden? Weil die englischen Landwirthe sehr verständig den Anbau des billigen M ireide» einichränklen »nd die lohnende Biehzul t ausdchnlen. In Deutichland wirken bekanntlich die hoben Gelrcidezölle ans das Gegentheil hin, sie ermulhigen zur Ausdehnung des wenig brmgcndcil Getreidebaues und hindern die Enlwickelung der Viehzucht. Air übersetzen auch die Fleisch-Einsuhr aller Art in ihren Geld- wcrlh. E» wurden eingeführt in Millionen Mark: IiSS> lest? Nbnihme 3un»hinc Speck und Schinken. . . 2l9,700 156.220 63,180 — Gesalz. u. srisch. Rindfleisch 18.180 36.300 12,180 — Gei. n. frisch. Fleisch all. Art 8.580 2.300 8,260 — Peäiervirte» Fleisch . . . l18,I00 26.980 11.120 — Schwemesleiich .... 13,680 15,110 — 1,760 Frische» Hamnielsleisch . . Keine Ana. 31,520 — 31,520 Zusammen 328.510 288,780 ^ 93,010^33^280" Reine Abnahme 59,780
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