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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-22
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1888
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4S0 »ach de» günstiaru Ergeboiffea der Krirgöministg. die Nas« dehnunz diese« versuche« aoaeordnet. Am I. Oktober d. I. sollten 600 leichte Cavallerieyelme aa die S. und 10. Husarru und die 4. und 18. Jäger zu Pferde ausgegeLen werden, so daß jede» Vieser Regimenter eine ganze Schwadron mit diesem neuen Helm ausstatlen konnte. Bei dem neuen Muster ist der Federflutz abgesä'afst und durch eine ungarische Schleis» von weißer Tresse für die Husaren ersetzt, während die Jäger da« bisherige Horn au« getriebenem Kupfer beibehalten. Der putsch von Luraas. » >iluS Sofia geht der .Politischen 6orresponvenz- der Wortlaut der Miltheilung zu. welche dir bulgarische Regie» rung den diplomatischen Agenten in Sosia über de» Zwischenfall von Burga« zukommeu ließ. Dieselbe lautet in wortgetreuer Uebersetzung wie folgt: ..Am 23 Deccmder 1887 l«. St ), «egen 8'/, Uhr Morgen«, br- merkien die Austenwächter in dem am Meeresuser, nah« bei der türkischen Grenze gelegenen Dorfe Käpria eia von staprü-vurnu her sich nähe indes Dampfschiff, wovon sie die Wache und die Be- bö.seu verständigte». Da« Boot warf nah« bei der türkische» Grenze die Anker au« und e« entstiege» demselben gegen fünfzig b«. w-ssneie Personen, welch« sich bald darauf i» der Richtung geqe» Köp ia, Echlahler und Sort-Muffa in Bewegung setzte». Der Präs«» von Burga« und H-aptmaun Dragniew, a» der Spitze einer Adlhellung Infonterir u«d Gendarmerie, machten sich iofort an die Lersolgung der signalisirien Bande, welche sie Lage« daraus gegen 7 Uhr Marge»« vor dem Dorfe Mehmed AiSj etu- holten. Dort entspann sich ei» zweistündiger Kampf, im verlaufe dessen die Bande zivdls Mann verlor und sich hieraus zerstreute, indem sie gegen d>« türkische Grenz« za d»e Flucht ergriff. Boa der bulgarischen Iasanterie-Abtheiluag wurde ei» Mau» getödtet uad einer verwunde«. Unter de» Befehlen de« llaterpräserte» von Burga« versolgte eine Miliz-Er»,ivagnie nebst Geadormeri« die Flüchtige», vo» denen fünf verhaftet werden konnte». Au» den Au«sageu dieser Gefangenen geht hervor, daß die Baad« an« 4b Personen — davon ll) Bulgaren und der Rest Montenegriner — zufammeugesetzt und mit Winchester-Gewehren bewaffnet war, bah dieselbe durch den früheren russischen Haoplmana Nabokow und den gewesene» bul- gariiroen Ossicier Boyanow befehlig« war, daß der Bdvocal Soranow au« Burga» der montenegrinisch« Priester kapitschflsch und ein Russe, dessen Name nicht festgestellt werden konnte, daran thtilnohmru; daß diese Bande sich mit einer zweiten, in Adriaaopel gebildeten, vereinigen sollte, und daß Boyauow während de« Kampfe« getüdiet worde» war. De«gleiche» erhielt man kuude, daß da« Schiff, welche« d,e Bande gebracht hotte, rin griechischer Schlepper Namer» „Agio« Georgios" war, dessen Capitata und Mannschaft Griechen waren. Am Marge» de« ll?. Derember war dl« Miliz anf tze» Spuren Nabokow'« und seiner Genossen, welch« sie endlich i» der Nähe der Ortschaft „Dervischka-Poliaua", zwischea den Dörfern Novo und Etaro Panirschero voct Kajrakiöj umzingelt«. E« eatspau» sich eia neuer Kamps, im Verlause dessen Nabokow und zwei feiner An hänger getädtet wurde». Man fand bei Nabokow mehrere Schrift stücke uad einen unter dem 8. Augnst 1887, gabt 24. durch den Gouverneur von Rischni-Nowgorod ausgestellten russische» Paß, aus den Namen Ivan Alexaudrowitsch Cvreino» lautend and mit dem Visum de» russischen Lonsulate» i» K»nsta»ti»opel vom 22. Oktober v. I. versehen. Bei seinen getüdtete» zwei Geuossea «»rdeu ebensall» Schriftstücke vorgefund«». Hierüber wnrd« durch de» U»terpräfe«te» von Burga« in Gegeawart de« Polizeieommiffar», de» Bürgermeister« voa Pauitscherow, der Sendarme» uad der milizpflichtigea Dorfbewohner die Dhalbestands-Sasaohme gepfloge». Im weiierea Verlause seiner Verfolgung kvaM« die au« Lruppea uud Miliz zusammengesetzte Abtbeilung feststelle», daß der Rest der Bond« sich aas türkisch«» Gebiet »»d zwar »och dem Dorfe Konak geflüchtet Hab«, allwo der Lschawisch ein« gewisse Anzahl der Ueber» läufer verhaftet haben soll. Unter den durch di« bulgarischen ve- HSrdea ergriffenen Persönlichkeiten befladet sich ei» gewisser Botti Iwanow, et» bulgarischer Flüchtling, hei welchem ei» ihm «rtheilter Gmpsehlung«brief Er. Excellenz de« Herr» Hitrow», kaiserlich rus- sifchr» Gesandten tu Bukarest, v»rgef»ude» wnrd^ u»d «ovo» eiae abschriftlich« Uebersetzung hier befliegt. Iwanow befand sich im ver flossenen August vorübergehend i» Burga», allwa er vo» S«it« de« Johann Pastopin», Dragoma» de« sraazösilchra Vire-Coasalate«, mfl einem Au»tand»passe versehe» ward«» wäre. Unter den bei Nabokow. Vohauow and de» Andere»Vorgefundene» Schrtsstücke» sollen hervorgehobeu werde»: 1) Ei» Brief de« Priester« Kapitschitsch an Nabokow über die Lu-schiffuag. sowie di« rasche Durchführung der projectlrte» Unternehmung. 3> Zwei au« Odessa datirie Briese eine» gewiffe» Zeirw«ki an Nabokow. 3) Eiu Brief de« Odessa» Advokaten A. Kriwdow an Nabokow. 4) Eia Brief eine« gewisse» Dragircw Iamboltschü a»« Adriaaopel an Boyauow, worin voa der Bildung einer Baude, voa dem geplaute» Hand- streiche uud den zur Tyeilaohmr daran «»«erleheaea Person«» die Rede ist. Mau braucht nicht erst zu bemerke», daß der darch da« Krieg«, gericht ia Burga« wegen der Verschwörung gegen de» Fürsten Alexander im Mai 1886 zum Lode verarthettte Nabokow und der in dieser Verschwörung ebensall« verwickelte montenegriulsche Priester Kapitschitsch zu jener Zeit dem russischen Consulate übergeben worde» wäre»." Da« im Texte erwähnt« uad demselben beigeschlossene EmpsehluagSschreiben Herrn Hitrowo'« lautet tu wortgetreuer Ueber setznng wie folgt: »kaiserlich russisch« Mission i»Rumänien,den>8.Oktober 1887. 8- 163. Bukarest. Mit Rücksicht aus den von Euerer Excellenz i, Ihrem Schreiben vom 17. September a. St. «ater Zahl 2608 ausgesprochenen Wunsch, Über die nach Rußland sich begebende» bulgarischen Autwaaderer Mittheilunaea zu rmpsangrn. bade ich die Ehre, Ihnen mitzutheilea, daß der Uebei langer de« gegeuwärtigea. Reserve-Feldwebel der bulgarischen Armee Botti Iwanow, nachdem er bei der kaiserliche» Milsion ein seine Identität darlegende« Dokument vorbrachte, erklärt Hot, daß er zur Flucht au« Bulgarien gezwungen gewesen sei iu Folge der Verfolgungen, deneu er ouSgesetzt gewesen. Derselbe hat «ich gebeten, ih» nach Rußland zu senden, in dessen Armer riuzu- trrten er beabsichtigt. Auf der Mission besitzt man über die Person de« Botti Iwauow Ausschlüsse. Ueberdie« halte ich e« sür noth- weudig. da« mit den Auslage» de« Iwanow aufgeuommeue Proto koll mitzuschickea. Ich bitte Sie, die Versicherung meiner tiessten Hochachtung uad meiner Ergebenheit «utgegenzunehmen. » Gezeichnet: M. Hitrowo." üv. Da» in diesem Schreiben erwähnte Protokoll wurd« nicht vorgesuuden. lAamrrkung de« Präfekten^ ist verfehlt »ad al« rin« Schädigung de« an sich s» st-r»«reiche, Uaternehmeo«, ««»» daffelbe in de« beschränkte» Nahmen der P-rochie seiner verwirklichnag entgegen geführt »ad nicht über di» ganze Epharir. d. h. über die Stadt erstreckt »ad «>t dem Gemeinde-Armenweie» in die znläsfig «»gfte Ver bindung gesetzt «erde» sollte. Da« Armendirrrlorinm er- naante daher znr Verhandlung mit dem Verein sür Gemeiade- diaconie eine» an« den Herren Pros. vr. Jnngman», Lausman» de Liagre und seinem Lorsttzendea bestehenden Ausschuß »ad dieser hotte die groß» Freude, auch leuseit« für die voa ihm vertretene Auflassung volle« vrrständaiß >»d bereitwillige« Entgegenkommen m finden. Und wen» sich »»» mich dadnrch, daß sich »näyread dieser Verhandlungen mit dem bereit« tu« Lebe» getretenen Vereine i» de» übrige, drei Parochie» ähnlich» Verein« gebildet hatte», die Sachlage etwa« erschwert« »,d die Ausdehnung de« bisherigen einen Vereines über die gelammte Ephone »«nächst vereitelte, so ist e« doch (wie der nächstjährige Bericht de« Nähere» darzalrge» habe» wird) bei dem ans beiden Seite» Vorhand«»«» gute» Wille» n»d erustiichen Bestreben. ei»e nur dem Zwecke selbst forderliche Ansgrstaltuug der Einrichtung herbeiznsühre», gelungen, im Lause des Jahres 188? eine Ordnung za schoflen, welch« de» vo« Ar»e»directoriu» er strebten Ziele voraulsichtlich auch in der Ausübung voll Rechnung trage» wird. Aus dem Gebiete der Arme»gesetzgebu»g Haie» wir der darch da« Gesetz vom IS. April 1886 vrrsügte» Ausheb,»g des 1. Absatzes vo» s. SO der Arme»,rd»»i>g für da« Königreich Sachsen vom 23. Oktober 1840 z» gedenken. Damit ist di« Berpflichiuna der Ort«arn»e»vrrbä»d« n»d de« Laudormenverbaide«, sür schulfähige Kinder armer Eltern, wo nicht besondere Ar»e»schnle» bestanden, da« Schulgeld noch der Hälft« de« gewühalrchea Satze« au« der Armenkasse be». a»« de» Mitteln de« Laadarmensond« z» bestreiten, in Wegfall gebracht u»d eiae GeietzeSvertchiedeuhrit mfl dt» meiste, Staate» im Geltungsbereiche de« U.-W. Gesetze« beseitigt wordea, welche ,n ei»rr Meuge Jrruuge» u»d Streitsache» die veraulassuog wurde. Dl« vom Nathr »ach Eröffuaag de« »ene» bei Probstheida ge- legen«» vegräbnißplatze« riagesührte neue Begräbaißordnuug wurde sür da« Armeadireriorium die veraalaflung, auzurego», daß dabei gleichzeitig über die Besorgung der Armenleiche» n»d deren Be- gräbaiß Bestimmung getroffen werde. Dieser «aregnng ist in de» 3 uud 8 entsprocheu worden. Durch dieselben ist di« Stellung der bisherigen Armraleichensraa beseitigt uud di« Besorgung der Armenleiche, den DistrictSleichensrauea mit überwiese» worden. Die Armencafle bezahlt die Hälfte der Gebühreus仫. E» folgen daraus Mittbeilungen üver i« kaufe de« Jahre« 1888 elngetretenen Personal-Veränderungen im Armen» direclorium und in den Distrikten, au« denen zu ersehen ist, dag am End« de« Jahre« 1886 im Ganzen Pfleger thätig waren, und ferner Mittheilungea über die in Stutt gart siattgesundene Hauptversammlung de« deutschen Verein» für Armenpflege. * Lunss - Gewerbe-Museum. * Neu ausgestellt ist ein vulgär»sche« graue»- hemd au« Leinen mit reicher Plattstichstickeret ia bunter Seide unter Verwendung von Gold- und Silbersäden. Da durch Aneinandersetzung voa Eiaxelmotiven gebildete, stvlistisch schöne Ornament begleitet die wichtigsten Räthe und Säume und ziert außer an den Seitrnnälhen und aus, her Brust hauptsächlich di« mit Bunden geschloffenen langen Aermel. Die gleiche Sorgfalt zeigt auch di« Rückseite der Stickerei. Sämmtliche Fäden sind gewissenhaft vernäht, so daß hier fast die Wirkung drr Vorderseite erreicht wird. Beachtrn-wrrlh mögen ferner jdie mit rother Seide bewirkten Näthe sein. Da» ganze Hemd macht einen sehr farbenprächtigen Eindruck. Au« privatem Besitz worde dem Museum eine in der Farbenwirkuaa sehr geschmackvolle Tischdecke zur Luöstellung überlasse». Diese Decke au» dunkelblauem Smyrna-Plüsch wurde voa der Firma F. A. Schütz hergestellt. Eine »reite Bordüre ist nach Art eiae« orientalischen Teppichmustrr« ia verschiedene« Farben mit Hilfe der Maschine ans den Plüsch gestickt und bildet dir Umrandung der Decke. Dir Ausführung ist tadeilo« und korrekt. Lunst-Verein. * Der für heute in Aussicht genommene Vortrag de« Herrn Pros. vr. Lücke in Düffeldors muß wegen dessen andaner»de» Unwohlsein« bi« ans Nettere« verschoben bleiben. Den nächsten Vortrag hat Herr vr. Iaro Springer ia Berlin übernommen, der am S. Februar über den italreailchen Kupferstich de« IS. Jahr- hnndert« sprechen'wird. Neu ausgestellt stad voa Oelgemäldeu und zwar im Emqaugrsaale: Portrait von Leon Pohle in Dresden, nn letzten Eckjaole „Hauöondochi" voa Ferdinand Fagerstia in Düffeldors nab „Herbst" von Hermann Prell tn Berlin; außer- dem.im Borlrag«iaalr zwei Portrait« (Zeichnungen) vo» Hermann Behmer in Weimar. Ausgestellt bleiben tm vortrag-saal« »nd tm Lingangssaale folgend« Oelgemälbe: „Ingeborg am Meere" von Hermann koch in München, „In der Kirche" von Frithjos Smith ia München; ta« Gemälde wurde aus der Berliner Jubiläumsausstellung mit der kleine» goldene» Medaille uud im Pariser Solo» mit einer ehren- volle» Erwähnung ausgezeichnet. Zwei Genrebilder von Christian klau« tu Müncheu, „Strand bei Bordigdera" u»d „Saumpfad bei Meuioae" voa dem jüngst verstorbene» Leipziger Maler Jul int Jäger» „Sehnsucht" voa Herman» -och ta München, „Motiv bet Warnemünde" vo» Otto vtau»sit>d Sander« in Düffeldors, „Au« Thüringen", Genrebild von N. Zimmer in Weimar, „Römischer Bettler" voa L. Kanus tu Rom. „Am Waldrand" von C. Willroider tu München, „Poti- tistread« Spießbürger" vo» Uineenz Stoltenberg. Lerche, beide in Düsseldorf, „Havellaudschasi" von C. F. Lei sing and außerdem ein Elich von Alfred kraußr w Leipzig nach dem im hiesige» Museum befindliche» Gemälde vou Alexander Colome „Eichen im Sturm". Der Katalog der im Oberlichtlaale brfiadltche» Ausstellung vou küasttrrhildnisse» ist erschiene» uabjomEingang« käuflich zu haben. Vas Armenwesen der Stadt Leipzig im Sahre M6. r. * Al« Sonverabdruck au«den städtischen BerwattmigSbericht in diese» Tagen der Bericht über da« Armenweseu der Sladt Leipzig im Jahre l886 auöargrbrn worden. Da diese Angelegenheit jedenfalls aus da» Interesse-weiter kreise An svrnckie erhebt, so gedenke» wir da« Wesentliche au« dem Bericht mitzutheilen und bringen beute zunächst die allgemeinen Mitihellungen im ersten Abschnitt zum Abdruck. Dieselben lauten: Aenderungea in der Einrichtung unsere« Armenweseu» haben wir für ta« Jahr lS86 nicht zu verzeichne», dagegen ist in diesem Jahr« nach der Richtung einer Verbindung der amtlichen mit der frei- willige» Armenpflege ein erfreulicher Schritt nach vorwäri» eiugeleflet worden und zwar i» Aasedung der Gememdediaconie. Bereit« iw Jahre l88ü hatte sich in der DhomaSparochie «io Verein sür kirchliche Gemeindrdmcoai« gebildet »ad war gegen Ende de« Jahre« 1886 an de» Rath mfl de» Ersnchea beraagetreten, ihm sür feine Zwecke an« der Stiftung eine« Menicheasreunde« eine Unterstützung gewähre» zn wollen. Liese« Gesuch wurde für den Rath die Veranlassung, dt« Ange legenheit dem Armendirertoriuni zur gutachtlichen Berichterstat tung mit der Ermächtigung zu überweisen, sich z» dem End« mit dem Vorsitzenden des Verein«. Herr, vnperiniradeni v. Pauk, in» Vernehme» zu setzen. Bon dieser Ermüchttgang Hot da« Armen- tzlreciorium ui», versäumt, zu Gunstra der g-uzen Augrlrgrutzefl Gebrauch zu machen. Der Sache selvs» gegenüber wurde da« Armeudlrrktorium vo» drr Auffassung geleite», daß die G'Mtindediacoaie, welche sich die Förde rnag der offenen tuankeapstege durch weibliche Hände and Hilfe znm Arte setzt, eine uberau« svätzenSwerihe und ganz weseutliche Unter stütz»»» »ad Ergänzung der vom Armeuverdaad geübte» offene» Krankenpflege bilde, daß »«besonder« dir Diaconiffendilse daz» an- «etdan sei. dem in Folg« von Kranfhrit nur z» oft rintretend», »nd « sorinlrr Hinsicht s» übern»« beklagenswert Yen and »ochtheilige» ' ^ »nd Zerfall der Familie dorznbengrn oder Eindatt z» tl NN« ««achtet» sie I« n-w göetchzrflig Leben«laus de« Meister« gewährt dl« taug», >» der Ansstellung «fl stattliche» Beispiele» veriretenr Reihe der Selbstbildnisse Rembrandt's. Ja ter Füll« der Jngeud, mfl llbermüthig keckem Ausirete», in stolzer Drocht zeig«, ihn di« einen, mit dem junge» Weib« srShlich jubelnd, die andere» Gemälde, spätere, de» ernfter werdenden, von manche« Mißgeschick detmgesnchien Meister, die letzte» «fl grauem Haar, doch noch mfl de« angebrochen lebendige» Blick »nd «fl dem Küllstlerwelkzeug i, de» Händen. Charakteristisch ist anch, mfl welcher Freud« Rembrandt sich immer wieder von Nenn» pvrtraittrt, »afl »ad radirt, so «ft wie kein Zweiter, während vo» andere» Künstler» stberhanpi keine Selbstbildnisse existier». Ja «oachea Bilder» wirft die Pos«, in der sich der Künstler flu V'ld fixirt, die Ausstattung, di« er sich gegeben, ei» schnrse« Streiflicht ans seine» Charakter. Besonders bei« Betrachte» der Bildnisse einiger lebender Meister »nd solcher »»« dem vorige» Jahrhundert wird man die« bestätigt finde». Mehr noch, als diese hier nur augedentrtrn Gestchtrpnncte, gab znr Veranstaltung der Aorstellnng »in Gedanke Anregung, der sich beim Beschane» vo» kanftwerke» schon viele» ansgedrängt hat uad der wiederholt anch lansarsproche» worden ist. Der Altmeister Goetde hat ihn «ft de» Worte» wiedergegebe», daß di« Gestalt de« Mensche» der Text z» Allem sei, wa« sich über ihn empfinden and sage» läßt. Bestimmter läßt er sich auch so formulier», daß bei bedeuieuden Künstler» ei» gewisser Wrchseldczug, eine inner« Ana- iogie zwischen ihren leibliche» Ich nad ihren Ideale», de» kiadern ihrer Phantasie, besteht. Ist doch da« moderne Kunstwerk, im Gegea- atz z» dem aniike». im hächsten Grad« Antbrack de« subjektiven, innersten Empfinden« de« Künstler«, ei» Spiegel seine« Seelenleben«, der Leib aber noch einem finnigen Anssprnch der „Zeichengeber der Seele". In andere» Fällen greift da» ewig Weiblich« iu Gestalt der künftlersraue» tu da« Lhauiasieleben de« Künstler« bestimmeud eiu. und wieder»« häufig find e« die Züge der Mutter, welche dea ugeadlichen Geaiu« besruchieu »ud seiaeu Ideale» ihre besondere form ausprägen. Aach der Famillenkrei» der Künstler ist daher, oft e« möglich war» tu de» Bereich der Portrattsammluag ein- worden. >e brsoudere» Schwierigkeit«», de» Stoff zu beschaffe», habe» nicht immer glücklich überwunden werde» kSanrn. Die Reihe der sich mfl Selbstbildnisse» betdeiligende» lebenden Meister weist manche Lücke ans. iheilweise weil solche Bildnisse nicht varhaadeu sind, oder weil fie nicht verliehe» wurden. Loa dea prächtigen Reproduktionen der Firm, Aböls Braa» nach den Gemälden der großen Galerien Europa« werde» wenig« vermißt werden, Dank der aaerkenne»«- wercheu Bemübnuaeu der hiesig«» kunfthaadluag voa Hugo Großer, welch« sich um da« gustaadkkomme» der Ausstellung weseutliche Verdienste erworbr» hat. Eiu orirnttreuder Katalog ist dieser Doge erschiene» »ob ft» A»«stelluag«saale käuflich zu hoben. Ans Einzelheiten der Ansftellnug behalte» wir ,»« »,r in späteren Artikeln zurückzukomme». »'* Neue Lunstsachen. Eine za ihrer Zeit weitberühmle fraazöfilche Portraitmoleria, Elisabeth Vigäe le Br»», dir vor den Schrecken der Revo lution fliehend in aller Herren Länder» ihren Anleuthali »ahm. a« lange Zeit in Dresden uud Berit», ist meist nur durch di« Repro duktionen der reizende», im Louvre befindlichen beide» Portrait- gruppen, sie uud ihr Döchierleia darstellend, bekaaut. Ein andere«, weniger bekannte», aber interessante« Louvrebild va» derselben ist die ,,kemmo »u maockou", die Dame mit dem Muff. Augenblicklich ist eiae ungemei» geschickte Oelcopie diese« Bilde«, voa Frl. Feitel auSgesübrt, im Schaufenster der Kunsthandlung von Herma»» Bogel(Soethe- stroße) an«geftellt. Der riefigr blauauSgesüiiette Hut und der noch riesigere Muff dieura so zu sage» dem schlanken aumulhig zierlich bewegte» Figürcheu zur Folie. Sie find voa solchem Umlange, daß sie, wenn sie heute wieder zur Drachtart würden, zwei Damen da« Nebeneinandergehea aus dem Bürgersteige kaum gestatten würde». Recht fesselnd ist die ebruda auSgestellie Folge von phoiogrophischeu Bildnissen der jetzt tu, Larolatheater unter der Leitung Hospauer'S gofiireiidea „Münchner". Ganz besonder« gelungen find doruaier die schönen Gottheii'scheu Ausnahme». Viele» von Interesse wird ferner auch «tue recht hübstbe Herma»» Bogel'sche Origiaalous- »ahme unsere« »tuen Couservatortum« sei». E« giebi die Ansicht de« schüuea neue» Gebäude« »o» rech« günstigem Standpunkte uad bei nicht miudrr günstig« Beleuchtung. Adolf Wet-Ie. Siebente Sonderausstellung im Leipziger Lunstverein. KLustlrrbtlduiffe ta historischer Folge. * Die Beraastalluua der Ausstellung vo« »ach Schule» und Zeiten geordnete» Sünsilerbilduiffe», welch« seit einige» Dag»» im Oberlichtsaale de« knustvereiu« erSffnei wordea ist. war zunächst von dem Gedanken ««gegeben, daß e« sür dea Kuastlrenud, der die Eittwickkluug der bildenden Kunst au» ihren hervorragendsten Werken kennen gelernt Hai, von Interesse sein muß. deren Schöpfer auch in ihrer leiblichen Erscheinung kennen zu lernen. Wer sich voa Rafael'« Fresken, seiner Verklärung Christi, seiner sixiinischen Madonna er hoben gesuhlt, di« Wandbilder de« gottseligen Mönch« au« Fiesole i» dea stille» Zelle« de« Kloster« von San Mark» in Florenz belrachiet uud vor den» geioalligcu Moje« Michelangelo'« in S. Pietro iu Bincoli (zu Rom gestünde» hat, fühlt w.hl den Drang Bewunderung uud Donk direct an die Persön lichkeit de« schaffenden Künstler« za richte». Nicht immer kan» dicleS verlangen befriedigt werdrn. Im Strome geschichtlicher Urberkeieruug ist mancher bedeutend« Künstler bi« aus den Namen, oft auch (so i»an>e«ilich in der auiikeu kuuft) der Nam« selbst uuier- gegauaea »ud uur sei» Werk erhalte» aebliebe». Mouche Frag« hat hier die historisch« Forschung laug« Zeit vergeblich gtftelU. b>« menschlicher Sammelsteiß oder Scharfsinn oder ei» glückliche« Un gefähr da« Näihsrl lSfte. Manche« anscheiaend sicher« Wisse» Hai die schärfer sichrrnd« Kritik wieder beseitigt. Ueber di« Portraitzüg« desj«„g«n italienischen Meister«, mit dem jeder skr Knast Cmvfin- dend« a« meiste» vertrant z» sei« pflegt, über di« nnthe«tischea Bildnisse Rafael'« find älter« Anfichteu, die selbst npch «ftw, Rafael al« Liad kannten, jetzt durch »«»er«, «ater sich «tedernm sehr ab weichende verdräng« worde». deren wahrscheinlichste znr Veglanbignng ihrer Behauptung noch den erhaltene» Schädel de« Meister« bernnzieb«» konnte (vergleiche i» der Ausstellung die Zeichnung Nr. 3>o). Bei o»d«r«» Bildnisse» ist di« Glaabwürdiakeit der nicht z« prüfende» Ueberliesernag mehr oder weniger zweiseihaft. A>« an di« vildaiff« Rafael'«, knüpft sich an viele andere »in» wiffeaschafttiche Streikst,ge, die sür sich auch den ferner stehenden Knast,rennd interessirr» kann. Unmittelbarer iS da« Interesse, weiche« die Vergleichnag der Bfldtiiff« desselben Künstler« »ater einander erregt. Mir verschiede» stad Naben'« Selbstbildnisse voa denen, di« ander« Maler v», ib« «nSsührrn. Jener saß» sich nns. wie er selbst sich sieh«, de, gdaaliswtw seiner Knnst schwellt »nd verjüng s«i,, eignen ZK«, »l, der d» fr»«»de», »m, Dyck viel realistischer »nd, «an «nß «g zntztdm. »rnt»r stzmtzalhisch »iedrrgtedt. Und »rlche» «E t» tz» Vet vecchio's Lunstausstrllung. In der Ausstellung ist angeablicklich ganz ungewöhnlich viel Be deutende« vereinigt; dir Haupllichlpuaeie sind jedoch da« große, nun einmal nnwibrriusllch „Ilorn imparator" gelauste Bild der Her- mtn« vaa Prruschea im erste» Saale und ta- große, im zwrite» Saal« ausgestellte Geschichtsbild Hugo Vogel'«: „Herzog Ernst der Bekenner nimmt da« Abendmahl u» beiderlei Gestalt". Da- van Preuscheu'ich« Bild ist aus alle Fälle ein malerisch bedeutende« Werk. Die Künstlerin ist bi« jetzt al« geschickte Stillleben Malerin bekannt and man könnte de» „Horn Imperator" auch eia große« Stillleben nennen, doch ist e« entschieden mehr. Man muß diese Lerperlönllchung de« lode« »ud sei»»« Walten« entschieden al« ein Allegoriedild bezeichne», »ud wem» die Allegorie nicht „schief" oder ,hohi und frostig" ist. so hat sie i» der Malerei miudtsten« dieselbe Berechtigung wie da» Geschichtsbild, den» die Allegorie wird daun vo» Jedermann aus dea erste» Blick »erstände», während die Be deutung de- Historieubilde« mit bluiweuig Ausnahmen ohne eia bei- gegedene« Programm nicht ersichtlich ist. Non, wa« da« Bild Hermine vou Preusche»'« will, versteh« man ohne Erklärung, ja auch ohne die bekanntlich nicht ganz glücklich gewählte, dem großen nichtlaieinischen Publicum übrigen« gar nicht verständlich«Benennung. L« erinnert au die alten Lovientaazbilder und besonder« an die Folge voa Todesbilderu Han« Holbeiu'S, welche chl« Macht de« Tode« über alle Stände, AlterSftuiea uud Geschlechter schildert,. Mau köaatr sogar sagen, daß uaser Bild vor diese» geistreichen Holdeia'jchen Lomposiiioaea da« voran« hat, daß die Darstellung d«S Knochrnmanne« auf ihm, soweit derselbe au« der Drapirnug de« Hermelinmaniels hrrauöichaut, anatomisch richtig ist. während Halbem eine bei seiner hohrn künst krischen Bedeutung merkwürdige Unkenntuiß de- menschlichen Ge rippe« zeigt. Daß der Dod hier nur mfl de» Abzeichen höchster menschlicher Würde schaltet uad menschliche Gestalten selbst nicht ia die Lamposiliou riagehen, kan» man zunächst wohl al« eiae wrise Beschränkung der Sttlllebeumaleri, aas da« Gebiet ihre« sichere» köuarn« bettachten, ist ober sicher kein Mangel der Darstellung, denn di« „Jdre" läßt sich ganz gut, tadeilo- und sicher per- ständlich auch so au-drückea, wie sie hier eben au-gednickt ist Ans den ganzen Gedanke-gang ist di« Künstlerin wahrscheinlich beim Besuch« der bayerische» König'schlöffer gekommen uud e« mag vielleicht auch die kreuerie de« Bilde« sich mehr oder weniger an ei» Motiv au« diese» Prachtbautru anlehuea. Doch ist dir« «de» aar ein« vrrmuthang. Sicher ist, daß aus dem „älor, Imperator" die Iasigaie» «ad Embleme aus Frankreich Hinweisen »ud iu de» Schlosser, Ludwig'« di« Anlehnung a» Frankreich ja bekanntlich da« Hauptmotiv ist. Eia recht sprechende« Beispiel hterjür ist die Gold- ftickcrei aus der Lehne de« Dhroaseffel«. In olle, frühere», dem Schreibe» diese« Bericht« zu Augen gekommene» Besprechungen de« Bilde« ist hier voa allen möglichen uiopische» und phantastischen Wappen, allermiudesten« voa dem „chinesische, Drachen" dir Red«, der hier dargeftrlli sein soll, um jede direkte Be ziehung nad Anspielung ans Heimische« zu vermeiden. Drr „chinesische Drache" entpuppt sich jedoch aus den erste» Blick» dea maa darauswirst, al« da« persöaliche Emblem Franz 1. vou Frank reich (161b—lb47), nämlich al« besten „vou Flammen um aebeuer gekrönter Salamander", während z. v. da- Emblem seine« Vorgänger«. Ludwig'« XU., ei» „gekrönte« Stachelschwein" war. Dieser „Salamander" ist ia de» Echloßbautr» Franz«»'« un gezählte Male al» Decoratton-motiv benutzt. Aus «mser Bild ist er aber höchst wahrscheinlich durch di« Vermittelung de« Bayeruköi Ludwig gelangt, besten Geschicke ja auch zu dem tiesernftea, dem Bild« zu Gründe liegende» Gedonkengaage geradezu hrraussorder». Die Stimmung de« Bilde« analystren wollen, hieße sie übrigen« zerstören. Sir erzwingt sich bei dem ruhigen Beschauer alsbald mfl «beuso elementarer Bestimmihefl, wie da« Verftäadniß. Der Borwnrs de« „Schiefen" >» der Darstellung de« Gedanke»«, der dem Bild« vo» drr Au«ftell,ug»eo«misfion gemacht wurde, ist offenbar so »»be gründe» w»e uur ««glich. Da« Dechuisch« in der Darsttluog ist ober nicht nur tadellos, e« ist von ralzückruder Wirkung. Die reiche «ud feinfühlig harmoaische Limensühruag der Lomposittou, die berauschend« Fardeahormvuie, verbünde» mit der bewunderungswürdige» Be herrschung de« malerische» Ausdrucke« ft> drr Vehaadtnng der Pracht stoffe. holte» de» «!«1 de« Beschauer« ans der von Pre»sch«»'schr» Leinwand sestgrbannt. Sollt« «,» hem« »nch da« obenerwähnte hochbedeutrndr Geschichts bild Hugo Vogel'«, ja sollte» gar noch die anderen herrlichen Sache», wir ein» wundervolle waldlandschnst Karl Rettich'», ei, allerliebste« Sittenbild Karl Söhn'« aad L. Sommer'« geniale Bronne,,rnpp» t» Brome gebührend gewürdigt werdrn, s» würde der Berich« in der Ldnt diesmal alz» sehr anschwelle». Dar,« von dies«, Sache» «t» nächste« Mal. Adols Neitzk». Verein für wissenschaftliche Pädagogik. * Am l6 Ionnor hielt Hm- Lehrer w. Niederlry einen Vor« trog über „Die Pädagogik aus dem Gebiete der karto« rophie." E-wurde zunächst betont, daß. um Herautgeber vo» rchnlkarlea sei» zu wolle», guter Wille uad Berftäaduiß allein nicht ousreichi«». wem, dir »öthig« Tüchtigkeit i« Zeichne» fehlt. Ein Ans pruch ve« verstorbene» Professor« vr. Otto Delitsch keunzeichuet scharf di« Fähigkeit, w.'lch« daz» gehört, am eflrrr so wichtigen Ansgab« ge wachsen zn sei», wen» er sagt: „Nur wenn da« Karteazeichne» auf- hürl handwerk-mäßig betrieben zu werde», nur wen» außer den ftr- telligruiea Zeichner» — bereu Zahl freilich wie jetzt, so auch künftig immer uur eiae gering« sein wird — »ach di« Ltthographca und Kupferstecher sich gewöhnen, Derraiakortea gr«ßere» Maßftabe« in sortwährradrm vergleich mit Höheaschichttakartea and -eogaoftischea Karte» zu üudire» uud zn benutzen: erst dann können wir Bessere« hoffen. Ersichilich ist aber an« Borlirgeadem, daß SchuIkaNrn zn zeichne» nur Ausgabe für geoqravkisch dnrchgebildete Zeichner and tüchtige Lithograph«» oder Kupferstecher seio darf, und daß bei drr Wahl vo» Ailanien sür de» Schulgebrauch tmmer uur die Arbeiten drr tüchtigste» Verfasser berücksichtigt werden sollten." In welcher Weise dieser Aatspruch seine Verwirklichung gesnnde» hat, mnrde den Zuhörern in einer Anzahl geographischer Arbeite» voa der Hand bei Herrn Kartographen Ed. Gaebler vorgesührt. Die Freude über die sorgfältig bearbeiteten Karten war eine all gemeine uad die große Tüchtigkeit de« Verfasser« drrselbea kam noch besonder« dadnrch zur Geltung, rüdem der Vortragende di« Origiual- zrichaongeu zu diese» Arbeite» vorlegtr. Mit st-aueu-wertker Ge- aauigkefl waren die Zeichanugeu aoSgesührt, so daß sie mehrfach für Dluckarbeitea gehalten wurde». voa ganz besonderer Wichtigkeit ist aber die pädogngisch» Seist»» g de« Herrn Vacbler aus dem Gebiete drr Kartographie. E« handelt ich nicht um da- Erscheinen voa neuen Karten, sonder» bi« »rae SchSpiung stellt ei, für dea geograpdischen Unterricht zweckmäßig zusammeagesetzie« Lehrgebäude dar. An den Wäade» hiage, die »rueu Waodkarien uud damit eine ersprießlich« Vergleichung uud Beunheiluug vou Seile» der Herren Zuhörer ermöglich« werde» konnte, war der Handaila« sür de- Gebrauch der Schüler ft» ge nügender Anzahl vertheili. Man konnte sich überzeugen, daß die Wandkarten und diejenigen im Handatlas in der Bearbeitung genau übereiustimmlea (auch der Maßstab der Länder »nter fick) »nd daß omir sür den Unterricht eine große Erleichieraug geschaffen wordea ist. Intereffaat war drr Vergleich der beiden Carton« Nr. 6 ans dem Umschläge und New-Pork aus S. 4. Letzter« Stadt erstreckt ich in einer Länge, welche derjenigen vom Markte za Leipzig bi« kileabnrg gleichkommi. Lebendig »ad anregend wirft aus S. 1 da« lolflisch, Europa durch dieWelIverkehr«liuiea. Da« Lolorfl der einzelaen Länder ist mit demjeuigea der Lolomeu aas de, Karte» der Erdrheile S. 4 und ü übereinstimmend. Sämmtliche Flüsse ans Enropa physikal. S. 2 uud 3 stad aus der dazu gehürige» Wondtorte klüftig gezeichnet, dagegen beziehen sich die aus letzterer schwach grzeichaete, aus da« Flußnetz der europäischen Länder S. 13 »ad 13. sowie 18. Die Erdiheile S. 4 und b find, außer dem Earto» Brreiuigt« Staateu, welche- zwei Mol gröber ist. tu gleiche» Maßstab« go- eichnet. Haupliuterrffe erregt bei diesen karttu die wichttg» Ge- ammtübersicht der Srößenverhältaifie aller Länder der Erd«, sowie >ie Gesammtübersichi de« Colonialbesitze« aller europäische» Staate». Die physikalische Karte voa Deutschlaad S. 6 und 7 ist ein kuust- werk i» Bezug aus Darstellung de» Terrain«. Intereffaat ist anch die Darstellung der Diesebene Niederungara«, wobei da« gesihrliche Ueberschwemmungrgebiet bei Szegedia sehr zur Geltnug kommt, wrlche« durch die Stauung de« Wasser« beim Durchbruch der Dona» am „Eisernen Dhor" hervorgernseo wird. Auf de» Karte» S. 10 und 11, 14 and IS ist die Darstellung de« Treibeise« am Nord- uad Südpol von Wichtigkeit, sowie die neue Darstellung der Himmrls- phäre und der io einfachster Weise gezeichnete -ürdlich« Sterurn- imimel. Am Schluffe wurde vom Vorsitzende» ftn Name» der Auwrseuden dem Schöpfer diese« wohldurchdochien »nd kunstvoll ausgesührtrn ^«graphischen Unieruehmeu« höchste Anerkennung gezollt »ud der Punsch ausgesprochen, daß sei» Werk voa bestem Erfolg gekrönt eia möge. polytechnische Gesellschaft. O Leipzig, 31. Januar. Drr gestrige vortrograbend, de» durch Herr» Patentanwalt Sack eröffnet wurde, war auch zahlreich voa Damen besucht. Herr Physiker Kellner au« DreSdea hatte e« übernommen, au der Hand einer Reihe vou Experimente» Er- läutrruageu über die Natur de« „Saoerstofs- uad wassrr- stoffgale«" za gebe». Der vortrageade beschäftigte sich im erste» Dheile seiuer Dar legungen mit dem Sauerstoff, der 1774 vo» Bri-ley und Scheele entdeckt »urde. Sr setzte auseinander, daß uasrrr Atmosphäre au« Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff »ad kohlsäure bestehe, daß in«, besondere Pflanze» uad Ddiere 30 Proc., Miueraliea aber 40 Proc. Sauerstoff lieserttu. Weiler ging er aus die künstliche Erzeugung be« Sauerstoffe« durch Ouecksilberoxyd oder darch chlorsaurr« Kali ein. Sr berücksichtigte dabei die frühere» Methode» der Gewiummg de« Sauerstoffe« »ad erläuterie die verschiedeaarttgeu Couftruriioueu der Retorte». Hieran knüpfte sich eia Lxperimeut mit einer Sicherheit«, retvrte. Redner führte weiter au«, daß die Gas« selbstverständlich nicht direct verwendet, sondern erst gekühlt und gereinigt werhro müßte», weshalb sie i» eine» Wasserbehälter, der mit Wasser gefüllt sei, übergesüdrt würden. Eine besondere Bedeutung Hab« der geläuterte Sauerstaff, wenn er Beleuchtungskörpern zage sühn werde. Er er höhe hier die Intensität de» Lichte«. Redner führte die« vor, in- dem er einer Petroleumlampe Sauerstoff zusührte. Die solgendea Experimente zeigten die BerbreunungSkrasi de« Sauerstoffe«. Der «oriragende zeigte, wie glimmende« Holz oder kohle im Sauerstoff sofort einem Berbrennung-proceß uulerzogen werde». Daffelbe zeigte er beim Schwefel, der ia schönem, blauem Lichte verbrennt, uud da- Schwefeltrioxyd hinterläßt, sowie beim Pho-phor, der ei» tnteustv weiße« Licht beim Verbrennen ergiebt. Eisen nad Stahl ließ er ebensall- im Sauerstoff schmelzen, «ad führte zum Schluß de« erste» Dheile« vor, wie einzelne Körper, z. B. de« chlorsaure kalt, auch ohne glühend gemocht zu werden, sich mit dem Sauerstoff verbinden. Er gedachte auch noch de« metallischen Kalium«, da- ia Sieinöl ausbewahrt wird uud sich im Wasser entzündet. Im zweiten Dheil seiner Vorführungen beschäftigte er sich mit dem Wafferstoff. jenem sarhlosen, wenig riechenden Gase, da« iu der Natur immer mit anderen Körpern und Gasen vermischt varhaadeu ist. Da» erste Experiment galt hier der künstlichen Erzeugung de« Wafferstoffgase«. Redner zeigte sodann, wie auch Wasserstoff-»« »ich« allein zu chemrscheu, soudera auch zu Veleuchtuugszweckeu ver- Waadt werd« und beschäftigte sich im weitere» mit der Erzeugung und den Wirkungen de« Knallgase», da« namentlich zum Schmelzen därterer Metalle, wie z, B. Ploiiaa, verwaudt werde. Such da« Experiment voa dea „singenden Flammen" gelang dem Vortragende» vorzüglich. E» kaua hier nicht unsere Ausgabe sein, die sämmtliche» physikalischen Experimente näher zu erläutern, uud wir wolle» »ar daraus Hinweise», daß drr Boclragende sein Thema möglichst viel- fettig zu gestalten suchte. Wena auch eiumal ein Experiment versagte uud erst bei der Wiederholung gelang, so lag da- wohl hauptsächlich daran, daß die physikalischen Instrumente durch de» Trantport tmmer etwa» leiden and an« der Ordnung komme». Dir versamm- laug nahm die AuSsührunge» und Experimente de« Herrn kellarr mit Beifall enlgegea. ^ Bon Neaheitea waren dietmal ausgestellt: 1)Hos«ukuops sür Junggeselle». Derselbe zefthuet sich durch die sehr schätzen-weNde Eigenschaft au», von Jedermaa» leicht ohne Nähen an Oder- und Unterkleider befestigt «erde» zu könne», zn welchem vehuse er mit einer charuirartige» Doppelnodel versehe» »ft, welch« uur durch dea Hoseaband »c. gesteckt uud ebenso eiusach sepgeklemmt wird. Drr kuops lostet pro Stück 10 -C- 8) Irdene« Kochgeschirr mit Metallbodr» vou Erust Oberwiuter iu Zipp stad t-Wefts. Diese Neuerung bezweckt, de» vou viele» Haulftanea au« verschiedene» Gründe» bevorzugt«» irdene» kochtäpsen emesthril« rin« größer« He-Ubarteii zu verleihen, anderniheit« da» Verbrennen drr Speisen dadurch zu umgehe», daß der Metallbodeu mit vrntilationSlöcheru versehru ist oder auch mfl riurr gsolirschicht gefüllt sein kan». 8) Mechanischer Floscheareiuiger. Bo» der Firma Emil Witbraud, Markt 1? dahier »»«gestellt, nimmt dies« Vorrichtung unter »hre-gleichen entschiede» de» erste» Rang ein. da st« mittelst der gegabelten, doppcllra Bürste», welch« sich nach de« Einbring«, i» die Flasche «heile», bezw. fest gegen di« Flaschenwinde presse», sowie ouch durch eiu« Dreboorrichiung ei» edeus» nach haltige« al« rasche« Reinige» der Flasche» ^stattet. 4) Grlüße für Han» »nd Gewerbe an« tzvl,floss. Avch dies» MrkhschasGartitel können mfl Recht all zweckeniivrechend betrachtet »erden. Die Gefäße, wie Eimer, Schaffet«. Elolet« ». s. s„ stad »»« aepreßte» Holzstoff »nd könne» sowohl Wärme al« Kälte. Wass«, Säur» vertrage»; badet find st» danrrhaft, leicht «G billig Ansstrller Emil Wikbran». Lripzim ö>) Blvnttvairßkanvr «it Borrtchtnn» zn» 8»«- stänbn», de« Wasserstrahl«. Aasstrllee Getzrsttzer Metallwaarrnsndrik, Lindenan-Lritz»«» LM« «eMontz«^ ^
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