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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-26
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1888
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528 Reichstag. (Special bericht des „Leipziger Tugeblattrß".) 21. Sitzung vom 25. Januar, 2 Uhr. Am T sche der Bundesralhr: v. Boetticher. Dis Hau- ist >c> eder sehr schwach besekl. Zur Beralhu», stehen die von den Abgg. Hitze, Haberlaud Leiucher und Metzner einerleit- und den Abgg. Ackermann u Gen. eimiebrachtcn Aulrägeo aus Abänderung der Gewerbe- orüuung, betr. die Einiühruug eine- Besähignug-uachweiseS. Abg. Hitze (Lenlr.) sührt aus, daß die beantragte Aenderuug de, Geweibeoldnung nöthig sei, um den Meister zu schützen, ihm giöi cie Aulviitüt und damit größere Lrkenntiiiß seiner Pflichten vc.ichisse». Der gute Handwerker muß geschützt werden vor der Eoueurieuz der Psuscher und der Uebermacht des LapitalS. Der Aiii.ag liege dem Hause bereit» zum dritten Male vor und so ein gehend hier bereit» burchberathen, daß eine Lommissioatberathang nicht mehr nöthig sei. Abg Ackermann (co»s.) bedauert, daß diese Anträge stets in der Coniiiliision geblieben und ihr Schicksal noch nicht durch ein Polin» de» HauieS entschieden sei. Line solch« Entscheid»»» de- Häuft- dasür oder dawider müsse jetzt endlich getroffen werden, tinei» Anträge aus LommiijionSberathung werde er sich daher wid rsetzen. Tie vorjährigen Beschlüsse der Commission Hütten bei der Faijuug de- Antrages der sich von dem der Abgg. Hitze u. Lea. nur redictionell unterscheide, Berücksichtigung gesnnden. Ter Antrag schütze daS Interesse de» Producentra und Loa- sumeiiten, das durch die ungesunde Loncurrenz der Maga- zine u, d Abzahlungsoazare geschädigt werde. Der erziehliche Lrnfluß des B.sahiguiigSiiachweises werde sich sür da» Handwerk sehr wohl« tlau, clweiseii, tie Besserung der Lage der Handwerker werde gleich, zeiug da- beste Bollwerk gegen die Socialdemokratie sein. Wenn in »er Urbergangszeit sich Schwierigkeiten zeigten, oder man allerlei Curioia berichte» könne, so beweise da» doch Niäil- gegen die Sache. An, Cegiel-ki (Pole) erklär» sich gleichsalls sür den Bc- sulii uii isiiaitiw >S. der nvtdwcndig sei, um di« Ausbreitung de-Pro« leiaii li» >,„ Handwerk zu verhindern, um die Handwerker dem G> oi.ea:uiul g graüber sicherer zn stellen und der Socialdemokratie ein ige zuireic». Au» socialen Gründen Ware er mit der Einsührung de »esahigniigsnachmeiies einverstanden, au» politischen Gründen iiiilsje er aoer dagegen sein. Der Regierung-vertreter werde nach dkli vurliegeudeii Anträgen zu großen Einfluß in der Prüsung». lioniin ssivu haben-, wie die Berhältnisse in der Provinz Posen mußte er sich gegen eine lebe Erweiterung der Rechte der Ctaiisg wi t an-wreche». Er muffe daher gegen die Anträge siiniin >vi wohl er sie principiell sür gut halte. Gol schiiii dt (treii.) kann d e sür den Besähigung-nach« »es erbrichten Gründe nicht sür stichhaltig anerkennen. Der B ,h I n,»>iachiveis wurde die Concurrenz beseitigen, die Meister l g e,u iverfte» lassen und der Besähigiing-nachweiS wird, wie e- si in L.strrreich gezeigt hat, im Privilegium der Unbesähigten. N: > I d.r Besähigung-nachweis nützt dem Handwerker, sondern die Erwrlban von Bildung und dazu ist in Preußen wenigsten- Be leg, ,h ii genug gewesen. D e Herren wollen durch ihre Anträge e ,i Bollw ik gegen die Socialdemokratie schaffen, sie vergeffeu aber, wie v:el Leute sie Lurch ihre Fer,»Haltung vom Handwerk der Soc a « deiiiokralic gerade entgegen treiben. L» geht dem Handwerke auch keineswegs so schlecht, wie hier behauptet wird, da« Handwerk ha» noch immer e>nen guten Boden. Die im Sinne dieser Anträge dlirchgksuhrte österreichische G>Werbeordnung bat nicht dem Handwerk genützt, sondern nur den Kamps der Handwerker uutereinander e»t- s cht. Wollen die Antragsteller etwa behaupten, daß der BetähigiinqS- »aä weiö !ür da-Baugewerle etwa vor Unfällen bei Bauten schütz,u könne. D e größten Bauunsüllc haben in Berlin »> den sech-ziger Jahren i ttz.-'unden unter der Herrschas« de» BesähigungZnachweiseS »nd dcr Ii niiiermeister wie der Maurermeister, die bei jüngst zu- siittmengit röche,icu, Bau in der Prenzlauer Straße betheiligt ioiren, sind geprüste Meister. Nicht die Innungen, sondern die Ban'.ewelkjchiilcn können dem Baugewerke nütze». Sind denn nicht aus allen Gebieten de» deulschen Handwerk» große Fort- > timte z» verzeichnen und giebt eS nicht Psuscher in jedem Beruft, auch bei de» Aerzten und Juristen, die doch viele BesähigungSnach- U'cift duräiiiiachen muffen? Wenn nun, wa» ja gar nicht einmal der Fall, die P.titione» sür diese Anträge selbst IMHOO Unterschriften I ilikii, iv> iviiioe da» beweisen gegennber einer Handwerkerzahl von mehr als 4 Millionen Handwerkern. Ich möchte die Antragsteller bitten, stall derartige Anträge einzubringen, lieber die saktischen Ber ti., inisje z i studiien. Selbst wenn da- Hau- diese Anträge oniiiiiiiiit, kan» ich nicht glauben, daß der Bunde-rath einen solchen Beschluß aceepliren ivürde. (Beifall link-.) Abg. Lohrcn (Rcichsp.) sührt au», daß der Antrag Ackermann von dem de» Alg. Hitze sich dadurch unterscheide, daß er keine Be- vorzungen der Meister bedeute, sondern vielmehr eine Prämie sür Gesellen and Lehrlinge, die ihre Lehrzeit gut obsolvirt hätten. Dcr Antrag bedeute keinen Schritt »iS Mittelaller, sondern einen Schritt licuvart» ans dem Wege der Soctalresori». Alg. I»r. Meher-Iena (national!.): Ich stimme mit dem Abg. Ackerinan» darin überein, bah eine Commission-berathung überflüssig sri und die Debatte nicht» Neue» bringen werde. Neu war höchsten- der Standpuiict de» Redner» aus der polnischen Fraction; ich glaube ab.r, das, auch die polnische» Handwerker durchaus aus gerechte Behandlung i» der Priisniigocommilsion rechnen dürfen. Um einer siühcr eiiinial gefallenen Aeußerung de» Abg. Gehlert entgegen, zaireten, must ich sagen, daß ich weit lieber selbst beurtheile, ob mir riii Schul,macher einen bequemen Stiesel macht, als daß ich eme Eviiiiiiiiji, N dainber urlhcilen lasse. Ich bin gleich dem Abg. Gold- schniidt der ciilschicdcnen Ansicht, daß unser Handwerk nicht zurück« gegangen, wildern vorgeschritten ist. und ebenso, daß der Beiühigung«. Nachweis kein Bollwerk gegen die Socialdemokratie ist, sondern im G genthkil da» Handwerk durch Wiederaufnahme derartig veralteter B siiMiniiiigen der Socialdemokratie i» die Arme treibe. Die Antrag steller »b „lassen die eigentliche Ausführung und Berantwortlichkeit für d'S Gcictz dem Bunde-rath — e- wundert mich doch, wie die .ver:>» aus den« Lcntrum den Regierungen solch di-crclionaire Gewalt zligcstcytii wollen Dem Unheil de» Abg Goldschmidt über i, folgen der österreichischen Gewerbeordnung stimme ich durchau- l i, e» ergeben sich dort beständig Compelenzconflicte zwischen den riiizelii-n Handwerkergiupp-ii. Nur Lasten und keine Hilfe hat die neu Gewe,bcoidnling >» Lesterrrich den Handwerkern gebracht — l oa. lkn Sie unsere Handwerker vor gleichen Erfahrungen und I , , Sie diese Anträge ab. iVeisall link» ) Aba. Grillenberger (Donald.): Die Anträge werden schwerlich e , Bo werk gegen die Socialdemokratie bilden, aber da-Gegen» ti e,. Alle Reden gegen die Anträge werden zwar nichts Helsen, b, He, ren weiden ihren Besäliiquug-nachwki- bewilligt erhalten i i da- Handwerk wird die Kosten zu trogen habe». W,e hier l wssea wird, kann uns IN dieser Frage ziemlich gleich sein; , oai w rden muß doch aber, daß gerade die Zunsiheiliqeu nicht , den R-ibrn der Handwerker hervorgeqangen sind; die Zunft, bra er >epräientiren jedenfalls nicht die Intelligenz de» Handwerk», b mieNi,einen Handwerker gehöre» der Socialdemokratie au. (H>,-eilen.) Will man aber diese Anträge aunedmen, so muß mau laue» weiiigstcn» rückwirkende Kraft verleihen (Heiterkeit.) Auch hinflchlllch der Linie Freibers-Hal-brücke und den dasür postulirten Aufwand von 940,000 >l einigte sich die Kammer zu einstimmigem zusttmmendem Beschlüsse, vorher holte Bürger« mtifter Beutler Beroulassung genommen aus die Petition der Stadt Freiberg, um Errichtung einer Güterhaltestelle an der Kreuzung der Dresdner Straße hinzuweisen und um deren Berücksichtigung zu biltra. Di« Kammer beschloß in Uebereinstimmuag mit der zweiten Kammer: „die Frribergrr Petition der köntgkiche» StaatSregieroug zur Kenntnißnahme zu übergeben". Eine längere Debatte veranlaß»! die Eisenbahndorlage Groß- postwitz-Eunewalde. Die Depntatioa beantragte: „die Regierung-Vorlage anzunehmrn" allein der Resereut dertelbe«, ». d. Planitz, trat als Separat« votant aus und beantragte, da mit der Linie de» Ansprüchen nicht voll gedient werde: „die Vorlage abzulehne», dagegen bei der StaatSrrgternng zu beantragen, dieselbe wollt »och dem gegenwärtig »er« saminelte» Landtage eine Vorlage, den Ban einer schmal spurigen Sernudatrbabn Großvoftwitz-Lunewalde-Beiertdors« DürrbenuerSdorl betreffend, zugehru lassen". Kammrr-Mitglied Peltz sprach sich dasür au», daß da< Bahn- bouiempo. namentlich in der Südlausitz, wo dir Bahne« zahlreich aber kriaeswrg« gewinnbringend feie», verlangsamt «erde. Bürgermeister Löhr dankte der vtaat-rrtziernua sür die Vor lage, welche den billige» Wünsche» de» Lunewalder Lhale» Rechuuug trage. Er trat »arm für da» Majorität-Votum ein. Kammrrherr v. LrdmannSdors trat sür da» Separatvotum ein, denn man werde sehen, daß, wenn die Sackbaha »ach der vor« läge gebaut werde, bet nächstem Landtage die Nothioendigkeit heran- trete, de» Weiterbau »» veranlassen. Herr v. Drützschler bemängelte die IlntznnoSberrchaung der Minorität and vermochte de» Ausführungen derselbe» nicht bet« zupflichteu. Herr v. Schönberg-Mockrttz konnte sich weder für die M nor tä» noch für dir Majorität erwärmen. Der Resereut der Majorität, Sahrer v. Sohr, befürwortete da- abgegebene Votum. Auch Herrv. B öhlan tritt für duffelbe ein. Zu bemerken ist hierzu, daß während der Debatte von Cunewalde, resp. von dem dort etoblirten Eisenbahn-Lomiiä an den Präsidenten ein Telegramm einging, welche- der Bitte Au-druck gab, da» Eisen« bahnproject nach der Regierung-Vorlage annehmeu zu wollen. Finanzminister von Könneritz skizzirte de» Staiidpunct der Staattregieroag in der Frage der Lffenbahnvorlagen dqhi», daß der selben stet« die Frage de- Bedürfnisse- die Hauptsache sei, welcher sie aachzugeben habe. Auch im vorliegenden Falle habe e» der Regierung am zweckmäßigsten geschienen, den Vau in der geplanten Weise zu empfehlen. Der Standpunct der Minorität erscheine ihm an- dem Grunde bedenklich, weil die durch deren Vanvvrschlag sich ergebende Au«gabeminderung in leinen» Verhältnisse zn a»Verwette» Verkehr-Mängeln stehe. Herr v. Bö hl au stellte hieraus einen Vermitteln»g-antrog dahin« gcheud, daß der Bahnbau, unter Hinweqsoll der S Lndkiloir.eter, nur b>S MUtel-Eunkwald« geführt werden niöchte und bei der sogenannten klapvmühle ihr Ende finde. Gras zur Lippe-Baruth wendete sich gegen die A»-führungen de« Herrn v. Erdmaan-dors. Er vermöge in der Regierung-vorleg« nur die Erleb,gunq eine« Wunsches der Gegend zu finden, welcher sich aus da» Bedürfniß gründet F-nantminister v. Könneritz betonte erneut, daß die Regierung nur den Bedürfnissen zu entsprechea bereit sei. Ter Einwurs. der au» verschiedenen Reden berau-klinge, al- ob die Lausitz mit zu vielen Bahnen aus kleinem Raume bedacht sei, sei nicht zutreffend, da z. B. der Leipziger Kreis proportioaell mehr Bahn al» die Lausitz besitze. Die Abstimmung ergab hieraus gegen lO Stimmen Annahme der Regierung-Vorlage. Damit sand sowohl der Antrag v. Böhla» al- auch der Minoriiät-anlrag Ablehnung Die Bewilligung sür Großpoiiwitz-Cunewald« beträgt 1,040,000^1 Die aus die Vorlage bezüglichen Petitionen erklärte die Kammer mit ihrem Befchiuffe sür erledigt. Die Bahnlinie Schlettau-Crottendorf (Ersorderniß S88.000 ^l) fand ohne Debatte Annahme gemäß der Vorlage. Bei namentlicher Abstimmung ertheilte die Kammer schließlich der königl. StoatSregieruag sür die Ausführung der vorgenannten Linie und der dabei von ihr sür ersorderlich zu erachtenden An- schlußgleise die ExprovrialionSbesugaiß einstimmig. SitzungSichluß erfolgte 2'/. Uhr. Nächste Sitzung wurde an- beraumt aus Freitag, Mittag- 12 Uhr. S»ette Kn««er. s Dresden, 2ö. Iannar. Ter heutigen 3ö. öffentlichen Sitzung, welche Mittags 12 Uhr begann und schon nach wenigen Minuten wieder geschlossen werden konnte, wohnten all Vertreter der königl. Siaai-regieruiig bei die Herren Finanzminifter von Könnerttz, Geh. Rath von Thümmel, Geh. Finanzrath vr. Ritterstädt und Jinanzrath von Kirchbach. Aus der Tagesordnung stand der Bericht der Finanzdevutation 8 über Titel 22 de- außerordentlichen Slaotshau-dalts-Etat- aus die Jahre 1888/89, den Ankauf der aus sächsischem Gebiete gelegenen Strccke der verlia-Dre-dner Eisenbahn und Bau einer VerbinduugScurve zwischen der Haltestelle Naundorf und Bahnhof EoSwig betreffend. (Berichterstatter: Abg Köckert.) Die Deputation beantragte: ..Die Kammer wolle beschließen, die für den Ankauf der ans sächsischem Gebiete gelegenen Strecke der Berlin-Dre-dner Eisenbaha und dem Bau einer Berbindung-curv« zwischen der Haltestelle Nauadors und Bahnhos Eo-wig geforderte» lLZSü.000 ^l zu genehmigen." Abg. Bramsch beklagte e», daß in der Vorlage nicht gleich- zeitig die Errichtunq eine- zweiten Gleise- zwischen Dresden und Loffebaude in Aussicht genommen, und befürchtet, daß, wenn ein Theil de- zwischen Dresden und Leipzig sich bewegenden Güter, verkehr- aus die Berlin-Dre-dner Bahn übergeleitet werde, die Omnibuszüge zwischen Dre-den und Coffeaaude nicht beibehalten (werden könnten. E- besteh« im Allgemeinen die Befürchtung, daß I unter sächsischer Verwaltung der Personenverkehr nicht gewinnen werde. Finanzministcr von Kön neritz eiiigkgaete, der Herr Abgeordnete scheine gegen Wiadmühlenflügel anäukamvsen. denn ec begreift nicht, wie derselbe zu der Unterst,llung komme: die sächsische Verwaltung werde für den Personenverkehr aus der Berlin-Dre-dner Bahn weniger thun al- die preußische. Sollte sich zwischen Drr-de« und Loffebaude ei» zweite- Schienenqleiö uothwendig machen, so dürfe die Kammer versichert sei», daß die Regierung schon znr rechten Zeit mit einem Anträge an den Landtag herantreten «erde. Nach diesen kurzen Bemerkungen trat die Kammer einstimmig dem Votum der Deputation bei. Nächste Sitzung Freitag, de» 27. Januar, vormittag 10 Uhr. ' U ber den Schluß der Sitzung meldet uns rin Tru st r a »i,»: A , Gehlert (Reich-Partei) befürwortet den Besthignng-nach« w Ter Zwilchenuandel, die freie Co -currenz schädigte» Prodncent iuid Cs,,'„menten, sie seien Vampyre gegenüber den Arbeiter«. Di Ds „ision wird hieraus geschlossen. Dir zweite verathung wird Plenum ftaiifinden. Nächste Sitzung Donner-tag. Tagesordnung: Militairrtot. »» Landtag. Grfte r Dresden, 25. Iannar. Präsident von Zehnern 12'/, Ubr Nachmittag« dir hrntige 19 öffentliche Sitzung. Derselben wohnten am Negirrung-tische bei die Herren Staotl- mm ,er v Nostitz-Watlwitz »nd Frdr. v. Könaeritz, Geheim- rat v. Tdümmrl. Geh. Fiaanzrath vr. Ritterstädt, Finanz« ralh v Kirchbach. Di Kammer trat sofort in die Tage-ardnung rin und erstattete zii'iälü Kammerdere v d Planitz de» verich« der zweite, Depn ia, on über da- königliche Dekret «r. 22. den Ban mehrerer Secundärbahne» d«,r ffend. D'r Gegenstand Hai dereit« der Aorten Kammer am 22. Derbr. roc I« Vorgelege» »nd einstimmta Genehmigung gesnnden. L ine Debatte beschlaß auch die Erste Kammer die Bewilligung vo, >229 200 » znm Ban der Mäglitzthalbahn, de-gl. d't U,le gab« e,"ec hftrzn ein,errichten Petition de- Siädtchen- Altrn- b-rq „um Näherl^znng »er vnhnlinir. ' ---- medr z, Gnie komme" zur Kenntnis Gleicherweise lind gemäß der .... Lin e Beridel-dors - »roßhartmn »n-dors mit Brand» Lun gen an Bewilligung. RitterqM-besitzer Weck« vadm hftrdrs Veranlaffnmi leinen Wuuichrn, welch« sich ans Herbeiführung Haltestelle in Verdi-»««» eicht», >»-tzr»ck M gwan. i Petiiion ve« «iavecnen» «»«». ilinir. damit dirfttdr der Stadt iißnahm« an die StaaGregier»»,. Vortag. 2.103^00 ^»ftir dft Gemeinschaftliche Aihnug des Raches «nd der Äadtverordneteu. * Leipzig, 25 Januar. Behuj» der Wahl von Mit gliedern in den katholischen Schulaa-schuß fand heute Abend eine gemeinschaftliche Sitzung beider Tollegien nnter dem Präsidium de- Herrn Bürgermeister Oustizrath vr. Trvndlm statt. Dem Mablvorschlag gemäß wurden die Herren Tlavt- verordnrten de Liagre und Mich^ud in den genannte» Au«» schuß gewählt Sitzung der Stadtverordneten. Am Siath-tisch« anwesend: dir Herren Bürgermeister Justizrath vr Tröndiln. Ttadträthe Heßlrr, Walter, Dürr, Mechler. In die Depntation rnr Leitung der Wahlen sür den katholischen Schulau-schuß werde» gewählt: » au« dem Eollegiu» Herr Tauben heim, d au« der Bürgerschaft die Herren Kürschnermeifter Joses Konetzny, Kaufmann August Hüffer und Schneidermeister Johann Heinrich Gchwermana Der Verkans de- an der Alexanderstraße Nr. 22 gelegenen Trnndstüek«. Parcrlte Nr. 230«» des Flurbuch», von adzüg« lich de« zur Slraßeaverdreiternng abkommenden Aieal« noch 1020 73 «wa Flächengehalt an Herrn Fndnverk-Hrsitzer Larl Theodor Schulze hier sür da« Höchstgebot von «0.000 ^2 — 33 pro am. wird genehmigt, dahingegen die Vorlage, betreffend de» verkauf der Bauplätze Nr. S von ea. 3S4 0q«. Nr. « von ca. 322.0 gw. Nr. 7 von ea. 320 0 q» des an«lieg«nde» Parrellirung-plane- sür da- Areal de- ebemal. fl-colffchen Hoi,böse- und Kohlenbahnhofe- an Herrn Maurermeister Daniel Kokllod Vogel hier für 32 ^ pro gm — c». 32.290 uck, aus Vorschlag de« Vau-, Lekononoe« und Finanz-Au-fchllsse». welcher da« Gebet al- ein zu niedrige» ernchtrk, vom Collegium aögelehn». Der Schalnn-schich hat z» de« Spocialh^Grt.Städtifth» Bolk-schulea" de- 1888 er Hau-Haltplanc- eine Reihe von Anträgen gestellt, von denen wir solgende hervorheben: 1) Zu Ausgaben Pos. l9—25 „IahrcSzehall sür 44l ständige Lehrer »m 2. bi- 4. Bierteljahre 761.962 50 ^s ordentlich", a. Au-gaben Pos. l9—25 in der beantragten Form und insoweit sie gegen früher Abänderungen darstcllc», abzulehnen, dagegen zu beantragen: d, die Zahl der ständigen Lehrer im 2, bis 4. Vierteljahre auf 432 seftzusetzen und diese aus die GehallSstaffeln dergestalt zu verlhcilen, daß der frühere DurchschnittSgehall von 2285 sestgehalten werke und darnach o. Pos. IS—25 mit 740,340 ^tk zn verwilligen. 2) Ausgaben Pos. 28: „Im 2. bi» 4. Vierteljahre 6l Provi sorische Lehrer nach einem JahreSgehalte ü 1400 ^ E 84,050 ordentlich" nur mit 42 Lehrern nach einem JahreSgehalte il 1400 ^ — 44,100 zu genehmigen; 8) Au-gcrben Pos. 29: „Im 2. bis 4. Vicrtel(ahre 3l provi sorische Lehrer nach einem JahreSgehalte L 1500 ^ — 34,875 ordenttich" mit 38 Lehrern nach einem JahrcS- >rhalte il 1500 ^ — 42,750 zu genehmigen; 4) AuS jaden Pos. 30—54: „Für Zeichenunterricht (448 Stunden) 8S.S82.50^k ordentlich" nur für 408 Stunden mit 33,962.50^: zu genehmigen. 5) Ausgaben Pos. 63; „1 Nählehrerin mit 1300 ^tk Jahre-gehalt auf »/«Jahre — 975 ordentlich", zu ireichen. S) Au-gaben Pos.72: „Mehrunlerrichl der Elaffenlehrer Ueberstundeo) bei jeder dcr 2l Volksschulen 10 Stunden, zu- ammen 210 Stunden, h 65 — 13.650 ^- ordentlich" aus 5200 herabzusetzen (20 Volksschulen ä 4 Stunden --- 80 Stunden ü 65 ^ 7) Au-gaben Pos 73: „Versllgung-- umme sür Stellvertretung sür jede der 2l Bolk«schulen durch« chnittlich 1000 »K --- 20,750 ordentlich" nur sür 20 Volks schulen durchschnittlich 400 mit 8000 .4k zu genehmigen. Im Allgemeinen stellt der SchuI-Au-schug, sür welchen »er Vorsitzende, Herr Fiihndrich, reserirl, noch solgende An träge: ». „den Rath zu ersuchen, znm Zwecke emer befferen Schulstatistik bei den Direktoren der Volksschulen anordnen zu wollen, daß sür jede» Schuljahr auch der Ab lang und Zugang der Schüler angegeben und da- ei unterschieden werde, inwieweit der Zugang durch schul pflichtig gewordene, inwieweit er durch bereit« schulpflichtig ewesene ältere Kinder, und inwieweit der Abgang durch krstillung der Schulpflicht, durch Nebergang an höhere Schulen und durch andere Gründe herbeigcsükrl worden ist; d. ren Ralh zu ersuchen, kunsligbi» die Sck>ulrechnung dem Kollegium zeitiger zukonimen zu lassen und die Schulrect'nung aussübrlich m die gedruckte Hauplrechnung der Stadtcasse mil aufnehmen zu taffen. Hierzu kommt der Antrag des Schul- und GaSanSschuffeS: den Rath zu ersuche», bis aus W-ikereS keinerlei Vermehrung der Gasheizvsen emlrelcn zu lassen, dagegen dort, wo die neuerdings vom Bauamle eingesührte GaSbeizeinrichlung besteht, dieselbe, soweit angängig, außer Betrieb zu setzen und durch mit Kohlen oder Toak- heizbare Oese» zu ersetzen. Endlich stellte dcr Herr Vicevorsicher Herrmann, nach dem er aus die bereit» seither im Collegium über die Frage der Lehrergehalte dcr Hilsslehrcr und der unterste» Classe der ständigen Lehrer gepflogenen cussühriiche» Verhandlungen ^urückgreisl, die Anträge: n. bei künftigen Anstellungen vonHils'S- ehrcrn die Gebalte derselben aus l200 bezw. 1350 und d. bei künftigen Anstellungen der jüngsten ständigen Lehrer die Gebaile von 1650 aus 1500 »4k herabzusetzen. Der Herr Antragsteller betont ganz ausdrücklich, daß mil seinen Anträgen durchaus keine Beeinträchtigung der DurcbschniN-gehalle bezweckt werde, sondern baß die Reduktion den älteren Lehrern zu Gute kommen soll. Sowohl die Ausschußanträge al» die Anträge de- Herrn Herrmann werden einstimmmig, bezw. mit bedeutender Majorität angenommen. Schließlich werden noch da- Conto „Friedhöfe !m Eigenttmm der Stadt", die SpecialbutgetS „Johanni-» Hospital" und „JohanniShoSpital" Anhang, benallen und neuen Friedhof betreffend, nach dem AiiSschußantrage erledigt. Hierauf folgt eine nichtöffentliche Sitzung. Vermischtes. -7- A l t e » b u r I . 25. Januar. Dcr Gastwirth aus Niederarnsdorf wurde aus dem Heimwege in der neunten Abendstunde von einem Manne angefalle», dcr sich hinter eine», Kirschhause am Wege verborgen gehalten hatte. ES wurden ihm mit einem Stocke so heftige Schläge auf den Kops versetzt, daß baS Blut sofort herabfloß I» Folge der lauten Hilferufe zog der Räuber vor, da- Weite zu suchen. Die Polizei fahndet nach >b>». — Au- Schmölln ist bereit- seit vierzehn Tagen ei» l5jähriger Knopssabrikarbeiter NamenS Ernst Kratzsch verschwunden, ohne baß man weiß, wohin er sich gewendet hat. — In der Becher'schen Töpferei zu Schmölln wurde am Montage der vor 25 Jabren erfolgte Eintritt de- Töpfer- Livpold in die genannte Werkstatt in entsprechender, den Meister wie den Geyilfr» ehrenden Weise gefeiert. Berlin, 23. Iannar. Ende voriger Woche unter nahmen mehrere Berliner Radfahrer einen Ausflug aus ihren Fahrrädern nach Herm-vors und da» daselbst befind liche KunaS'sche Local war al- Endpunkt der Fahrt in AuS sicht genommen. Die Fahrt ging b>» zur Dalldorfer Chaussee ziemlich gut von statten und e- schien, als ob der an der Spitze der Schaar befindliche stuck, zur. Albrecht Kerger den Sieg davonlragen würde. Kaum Hallen jedoch die Wett- sahrer die erwähnte Chaussee verlassen und Dalldorf bereit- in Sicht, al- plötzlich ein gellender Ausschrei ertönte, der von dem Kumeracen Holzhaus«» bcrzurühren schien. Erschreckt machte man Halt, und nun bot sich den jungen Leute» ein traurige« Bild: Kerger und Holzbausen lagen beide leblo» in einem Graden Wie es sich hcrauSstelllc, war Holzhausen, der Kerger überholen wollte, mit diesem zusammengesahrrn, von der Ehausfee abgewichen und beide waren durch den Anprall sammt ihren Fahrzeugen in den daneben befindlichen Graben gestürzt. K. batte sich durch den Sturz da« Genick gebrochen und war aus der Stelle todt, wogegen H. sich eine» Bruch de- Rückgrat- zugezogen hatte. Der Leichnam be sungen Manne- wurde vorläufig in der in dcr Nähe befind liehen Irrenanstalt Dalldorf untergebracht und H. mittelst Wagen nach dem Lazaru-krankenhause geschafsl, wo er hoff uung-lo- darniederliegt. — Au« Elsaß-Lothringen wird der „Schlesischen Zeitung" geschrieben: Dt» denttch« Regierung ließ e« sich bekanntlich angelegen sein, fast »mittelbar nach dem Kriege, nämlich bereit- am l.Mai 1872, an Stelle der nach Ranch verlegten sraaz-sischen Universität rinr dentlche Hochichule zn Straßburg zu eröffnen. Letztere zählte während des ersten Somniersemester- die bescheidene Zahl v»n Ü1>. im folgenden Wintersemester jedoch bereit« 390 Studenten Der vorzügliche Lehekörver der neuen Universität, in Verbindung mit de, allen Anforderungen rnilprechenden äußeren Einrichtungen, demirk», eia stetige« Anwachsen der Zahl der Hö.er; im lansendea Wtatrrftmefter beträgt die Zahl der letz ere» zum ersten Male bereit ader 1000 Ersreulicherweije Nimm! auch die Zahl der au« dem Reich«, laad« leidst stammenden Studenten ln einer der Bevölkerung«, ztffrr Immer »ehr entlprrchenden Weise zu. Et girbl nämlich deren gegenwärtig derrtt« 33l argen 72 lm Jahre 1872 und 284 im letzten kvmmersemefter. Die Mehrzahl derselben stammt au« Unter elsaß. da- »ach Sprach« und Sitte» am meisten drmsch geblieben tst, während »»- Lothringen bis jetzt nnr ei» gering»« vrocentlatz der männlichen Jngend sich dem köderen Studium widmet. Bei dietrm Anlaß mag »och erwähnt werde», daß die nach dem Kriege nach Naach verlegte alte Siraßbnrger Universität keine-« weg« den gehegten Erwartungen entspricht. Die Zahl der Hörer hat sich nämlich von dem Zeitpiinkte ab stark vermindert, sei« die mit ihren Prosessare» dorldin überstedelten Studenten adgr find. Namentlich da« der Zuzug au« Elsaß-Lothriage, »oa Jahr adgenomme», wo- zum Theil auch mit de, veralteten ung», der Ho-Pi»ilrr. Lodoraiorien, Museen »nd der Bibliothek, lawie mit dem Umstande znsammenhäi^t. daß Nancy dentichrr Rechnnag dl^ drei FacnltLte», die de- Recht-, ck« lottro», cka mieo«, stet»« zusammen »ach dentschrr^kprachwetft »HU^äphffch» ^aenlt», die sranzösiichen Blätter wiederholt auf dle allen modernen Anforde rungen eni'plkcheiidea Einrichtungen der deutschen Straßburger voch- schule hmqewieien, deren Bibliothek beispiel-weise lm adgelauftnrn Iiihre um nicht weniger al- 15,2l2 Bände vermehrt worden ist und die damit nach kaum fünszehnjährigem Bestände die Höh« von 6/10,000 Bänden überschritten hat. ----- Straßburg i. E., 23 Januar. Der vor Kurzem wegen Verdacht» de- LanveSverrathS verhaftete Herr I. Wagner Sohn au- Muyig ist gegen eine Caution von 50,000 ^tk vorläufig sreigelaffen worden. Herr Wagner ist Buchhalter einer von seinem älteren Bruder geleiteten Brauerei und Herr Wagner Vater ist Präsident de» AussichtSrathrS derselben. — In Metz ist am Sonnabend im Aller von 82 Jahren Herr Virgile Didiot gestorben, der letzte Besitzer te» »Moniteur de la Mosellc", welcher da- offizielle Organ der Präscctur gewesen war und nach dem Kriege da» Organ der Pcolestpartci wurde, bi- er im Februar 1887 aufge hoben ward. Die Friseurgehilfen von Neapel streiken seit einigen Tagen, wa« die Herren der Stadt zwingt, ihre Bärte sehen zu lasten. Am 10. Januar kam nun ein reicher Eng länder, Mr. Rose, nach Neapel; er gab im Hotel den Auf trag. ihm einen Rascurgehilsen zu schicken, und als man ihm mittheilte, daß diese Herren sich weigerte», Ihre Pflicht zu thun. sagte er dem Zimmerkellner: „Streiken ist lächerlich, ich gebe Jedem, der mich rasirt, zwanzig Pfund Sterling." Um diesen Preis ließ sich thalsächlich ein Raseurgehilfe herbei, dem Gesichte de» Lord- die nöthige Glätte zu verleihen, doch al» seine College» erfuhren, daß er den Verabredungen zum Trotze doch „gearbeitet", lockten sie den Burschen in eine» Hinterhalt und versetzten ihm dort siebenundzwcnzig Stich wunde»; der Zustand de- Armen ist lebenSgrsährlich. Zwanzig Verhaftungen wurden bereits vorgenommen. — Amerikanische Blätter wissen von einemFrrund- chaflSdienst seltener Art zu erzählen: Zwei ehemalige Studien gen osten treffen nach langjähriger Trennung in einer Slabt von TexaS zusammen. Der eine war Reporter eine« dortigen Blattes und er feierte daS Wiedersehen dadurch, daß er mehrere Flaschen Wein zum Betten gab. Al» er sich von einem Freunde trennte, sagte derselbe: „Komme heute Abend in mein Haus, da will ich Dir eine ausgezeichnete „Local- iiachricht" fürDeine Zeitung mittbeilcn.um mich zurevanchiren." Der Reporter wollte sich dieselbe natürlich nicht entgehen tasten, und als er später die Thür zu dem Zimmer seine» Freundes öffnete, sab er den Letzteren an seinem Hosenträger an dcr Wand hänge»! An seinem Rock war ein Zettel ve- estigt mil den lakonischen Worten: „Da- ist Alle-, waS ich ür Dich thun kann. . . s-Dresden, 25. Januar. Se. Majestät der König erlheiile beute Nachmittag dem am königliche» Hose neu er nannten königlich griechischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Herrn Black» öS eine Particular- aubirnz. Der Herr Gesandte wurde hieraus von Ihrer Mas der Königin in besonderer Audienz empfangen. Derselbe wird dem heutigen großen Hofballe anwohnen. -s Dresden, 25. Januar. Se. Majestät der König hat dem Walzsteiger bei dem siScalischen Berqgebäude Himmel- ahrt bei Freiberg, Julius Ferdinand Kaden, da- All- gemeine Ehrenzeichen Allcrgnädigst zu verleihen und zu ge nehmigen geruht, daß drr Arckivrath ttr. jur. Ernst August Theodor Distel da- ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Groß- Herzog von Oldenburg verliehene Ritterkreuz U. Klasse Höchst- dessen HauS- und Verdienstorden- annehme und trage. -s Dre-de», 25. Januar. Nachdem zur Kenntniß dcS Ministeriums de» Innern gekommen, daß der einzige in Cunewalde wohnhafte Arzt insbesondere wegen der be trächtlichen räumlichen Ausdehnung gedachten Orte- dem durch die gegenwärtige Trichinosenepidemi« wesentlich vermehrten Verlangen »ach ärztlicher Hilfe nicht in au-- reichender Weise jederzeit zu entsprechen im Stande sei, hat dasselbe einen jungen Arzt sür die Dauer jener Epidemie aus Staatskosten nach Cunewalde entsendet, und ist dieser am 23. dS. MtS. dorthin abgereist. Da gleich zeitig in dcr Gemeinde der Wunsch aus Vermehrung der Kraiikeiipstegeriniiril laut geworden war, ist am 24. d». Monats aus Befehl Ihrer Majestät der Königin eine Alberlincrin nach Cunewalde abgrgangen, welcher sich frei willig und ebne Anspruch aus irgend eine Bergüliina eine eit einiger Zeit im Carolahause als Volontairin thätige englische, der deulschen Sprache vollständig mächtige Kranken pflegerin angcschlosscn hat. Telegraphische Depeschen. * Wien. 24. Ja»uar. (Frankfurter Zeitung.) In der heutigen Sitzung de» deutsch-österreichischen Club» referirke Ptener über die deutsch-böhmischen AuSgleich-- verbandl »ingen. Abgeordneter Sturm beantragte, den deutschen Parteigenossen in Böhmen, welche richt blo» den nationalen Standpunct im Lande, sondern auch den staat lichen Standpunct aller Deulschen Oesterreich» vertraten, An erkennung und Dank auszusprechen. Der Antrag wurde ein hellig angenommen. " Pest, 24. Januar. DaS Unterhau» nahm mit 2l5 gegen ll3 Stimme» da» Budget al» Grundlage für tie Specialdebatte on. * Pretzburg, 24. Januar. Heute explodirte in der Zürndorscr Tynamitsabrik auf bis jetzt nicht aufgeklärte Weise eme Anzahl von Dynamilpalronc», drei Arbeiterinnen wurden gctödle!, mehrere andere verwundet. * Pari», 24 Januar. Die Deputirteukawmer berieth heute de» Geietzentmurs der Regierung, betreffend die Nutzbarmachung de« Pariser Kloakenwaffer- in der Ebene von AckäreS bei Saint Germain. und den Gegrnentwurs RaspailS, betreffend die Herstellung eine» verdeckten Canal« von Pari» bis zum Meer bebusS Fortführung de- Pariser KloakenwasserS. D>c Cnlwurs RaspailS. von welchem bei der Einzelberathung 2 Artikel angenommen waren, wurde bei der Schlußabstimmuna abgclcbiil. Von der Vortage der Negierung wurde unter Protest dcr Liechlen, welche behauptete, baß da- Hau- nicht beschluß fähig sei, der erste Artikel angenommen. * Stockholm, 24. Januar. Der höchste Gericht-Hof bestätigte i» der AppellationSinstanz die Stockholmer Wahlen zur zweiten Kammer. D>e Schutzzöllner haben nunmehr desinilw die Majorität im Reichstage. * Petersburg, 25. Januar. Der frühere Lieutenant ln der bulgarischen Armee, KischelSkh, ist al- Seconde? Lieutenant i» die russische Armee eingestellt worden. — Drr russische Ministerresibent in Cettinje. Argiropulo, ist gestern birr eingetroffen. — Der Botschafter Schuwaloss wird Ende dieser Woche auf seinen Berliner Posten zurück- kehren. * Bukarest. 24. Januar. Die Wahlmännerwahlen für die Depn iirte »wählen de» dritten WahlcollegiumS find fast durchweg zu Gunsten der Regierung ausgefallen. * Philipopel, 23. Januar. Prinz Ferdinand und Herzogin Clement,ne sind hier ringetroffen. Nach Schluß der Redacti-a eiugegauge«. * Wien, 25. Januar. (Abqeordnetenhau«.) Türk und Genossen beantragen, dir Regierung auszusvrdern, mit der deutsche» Regierung Unterhandlungen wegen einer Zoll union rinzuleilen und dru Antrag dem VolkSwirlhschasis- ouelchusse zuzuweisen. - Stockholm. 25. Januar. Die Abendblätter melden: Der König deries heule sechs leitende Persönlichkeiten der Schutzzollpartri de« Reich-tage- und erklärte ihnen, er be absichtige den Erzbischof Somdbera mit der Vildmtg eine- schutzzvllnerische» Ministerium- zu vranstragen.
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