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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-25
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1888
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tzWt- """ SW je ti rEU di« mathematischen Lehrmittel der landwirthschastlichen Echule«, zur Erläuterung seine- intereffanten Bürkrag» sich zahlreicher Modelle und Kölper bedienend, wie sie in der Lehrinittel- anstalt von I. Ehrhard <L Co.. BenSheim, verfertigt worden sind. Die Bersaminlung erachtete die Einfuhr»»^ von Lehr mitteln für körperliches Rechne» als »vthwendig und für Flächenrechne» v>S wünschenSiverth. Im Anschluß hieran ward eine von Herr» Oekonomieralh ». Langsbcrss vorge- sührteSamnftnng von Lehrinittcl» sür Zeichnen zur 2li schaff,mg empfohlen. D'e Frage der Einheitlichkeit der landwirthschasl- lichen Schulsiatisttk in den Jahresberichten führte wiederum zu regem Gedankenaustausch. Schließlich einigte man sich dahin, die Vorschriften der Zwickauer Consereuz zur Norm z» nehmen und zwar in der Weise, dag in alphabetischer Reihen- iolge jede Elaste für sich »nmerirt und die HeiinathSzugelörig- leit der Schiller (Äinishauplmannschaft) angegeben wird. Ans Antrag des Herrn Direktor Brugaer-Bautzci, ward al-dann da» bisherige Directorium durch Zuruf wieder gewählt. Dasselbe besieht auS den Herren Direktor Vr Weineck-Wurzeu, Direktor Münzner-Freiderg und LandwirthschastS - Lehrer Herbst Wurzen. Nachdem Herr Director Endler dem Vor sitzenden und Schristsuhrer für die vorzügliche Leitung ge« dankt und hervorgehoben hatte, dag eine gediegene Heran- dildung der landwirthschastlichen Jugend die Hauptaufgabe der sie unterweisenden Lehrer sei, ward die Versammlung nach S Nhr Von dem Vorsitzenden geschloffen. Nach den Ver handlungen vereinigte man sich im rolhr» Saale zu einem geselligen Festmahl. — In allernächster Zeit wird in Dresden die obliga torische Fleischbeschau eingesiihrt werden. Nach den vom Rath der Statt Dresden in Aussicht genommene» ortS- arsetzliche» Bestimmungen soll Alles hier zum Verlaus kommende Fleisch, sowohl daS hier geschlachtete, als auch das von aus wärts ringebrachte, genau untersucht werden. Bisher war in Dresden die Fleischbeschau in das Belieben der Fleischer ge stellt. Zur Ebre der Dresdner Fleischer mag eS aber gesagt lein, dag dieselben ohne alle Ausnahme die geschlachtete» Schweine gewissenhaft aus Trichinen untersuchen ließen. — Im Gasthose zu Niederpoyritz tagte Sonntag Nach mittag unter Vorsitz VrS Herrn Gemcinkevorstand Strauß- Loscbwitz eine öffentliche Versammlung, in welcher .Herr LandtagSabgeordncter Philipp daS Referat Uber die Frage der Loschwitz-Blasewitzcr Brücke übernommen hatte. Außer dem Genannten wohnten noch die Herren LandtagS- abgeordneten Bartholomäus und Bram sch und Stadt rath Lingke der Versammlung bei. Neben der erwähnte» Frage erörterte Herr Abgeordneter Philipp in längerer Rede gleichzeitig das Project der Uferstraße Loschwitz-DreSdcn »nd betonte namentlich, daß nur die Ausführung eine» der beiden Projecte ini Bereich der Möglichkeit läge. Nach sach verständiger Beurtheilung würden die Kosten für die Brücke ra. 2>/, Millionen Mark betragen, während sich die der Ufer straße aus nur ca 400,000 -L stellten. Namentlich erschien ihm, Redner, bezüglich der Brnckenpiojecleü die Beantwortung der 3 Fragen von Wichtigkeit: Welche Summen die Brücken-VerbandS- eommission ansbringen wollte? Welche Summe sie vom Landtag Verlange? Ob die Gcmcintcvvrstände für die Lasten, welche sie den Gemeinden ausblirden wollten, die Genehmigung der Aufsichtsbehörde haben? Gemeinbevorstand Strauß bemerkt, d«ß sich die Kosten der Brücke nach dem Anschlag« der „Marienhütte ' aus l.700,000.< nach dem der „Karlshütte" (bei einer etwa» größeren Fubrweite) aus ca. 2 050.000 .L beliefen. Nach den Beschlüssen der Brückcn-BerbandScommission sollten sich die betr. Gemeinden zu einer Beisteuer von 700 000 .F verstehen, während vom Staat ein Zuschuß von l Million Mark erbeten werden soll. Herr Stadtralh Lingke erklärt sich namentlich auS Rücksicht ans die geringere» Kosten für die Erbauung der Uferstraße. Aus eine Anfrage de« Herrn Abgeordneten Bramsch erwidert er, daß er als Vertreter ber Stadt keine Erklärung abgeben könne. Fabrik besitzer Schnorr v. CarolSseld tritt warm sür daS BrUckenbauproject ein und führt auS, daß der Bau sür 1,700,000 herzustellen sei. Namentlich weist er auch daraus bi», daß die Straße, da sich der Verkehr immer nach dem Mittelpunkt der Allsladt bewegen wollte, ei» zu Wesentlicher Umweg sei» würde. Herr K a yse r - Striesen tritt ebenfalls sür daS Biück, rpiojcct ei». Herr LandtaqS- abgeordncter B a rt bolom ä u« erkennt die größeren Vorzüge einer Brücke an. meint aber, daß die Uferstraße die natür lichere Verbindung mit Dresden bilde, besonders auch weit in Zukunft eine größere Anzahl EtaatSgebäuke i>>^ Neustadt- DreSden liegen werte. Nachdem sich nochmals Herr Schnorr von CarolSsclo an der Debatte betheiliat, beantragt Herr Geiue»idevorsta»d Strauß, einer Erklärung der Vertreter ber Brückenbau-Cominiisio» zuzmtim acn, dahin gebend: Dir Vertreter der Commission lassen sich von ihrem Bestreben zur Erreichung der Brücke nicht abbringen und werden sich keines WegS der Petition bchusS Erlangung der Uferstraße anschlicßen Die Versammlung, welche theilweise eine» sehr lebhaften Per laus genommen halte, gab diesem Antrag Folge. Cunewalde bei Bautzen. Am 2l. d. M. traten auf ber hiesigen Psarre die Herren Kreishauptmann von Salza und Lichtenau, Geh. RegieruugSrath von Thielau. Medi- rinalrath vr. Hesse, Bezirksarzt vr Riedel, Kanimrrkerr Von Potenz, Kaminrrhsrr von Ziegler, Pfarrer Richter, l)r. Röstet, RitterguISpachter von Lennrcker, sowie die Herren Vertreter der Gemeinten von Cunowalte und WeigSdors zu riucr Consereuz zusammen, um sowohl den Umiang der in Cunewalde und Umgegend ausgetretene» Trichinose inög Irchst sestzustellen, als auch die Frage in Bcralbung zr ziehe», i» welcher Weise den vielen arme» Erkrankten Hilfe und Unterstützung beschafft werden könnte. Tag. täglich treten hier neue Erkrankung-- »nd Todesfälle ein. zwei Pflegerinnen sind bereits zur Hilse rin- getrossen und hat man höheren Ort» um Absendnng eines zweiten Arzte« nach Cunewalde gebeten; ein HilsScomiiv dal sich hier gebildet und wird dasselbe zunächst auch dasnr besorgt seni, daß noch eine Anzahl männliche Pfleger beschafft Werde. Die meisten E>krank»nge» b.tr.fsen ainie, aus ihren täglicheil Verdienst angewiesene Webersaniilien, und da die localen Mittel, trotz der bereit- bewiesene» Opirrsreudiglert ber nicht betroffenen Bewohner von Cunewalde und Um» aegeud, nicht au-rciche», »»> genügende H>lse und Unter stützung zu beschaffen. so hat daS Hilsscomilä ;» Cunewalde »»schloffen, durch einen öffentlichen Ausruf Hilse zu erbitten. — Ein Unglück ganz eigener Art trug sich in Frankerr- thal bei Bischofswerda zu. Die Mägde des Gutsbesitzers Bernhard Leuner besuchte» an» Donnerstag Abend nach bei» „Beschicken" die Mägde des Gutsbesitzers Standsuß. Die Letztere» waren mit dem „Beschicken" dcS ihnen anver- tranten Viehes »och nicht fertig, und aus Langerweile legte sich dabei die eine Magd Lenner'S an die i» der Hausflur de» Gutsbesitzer» Standsuß tnsindliche KellertdÜr. Diese sprang aber in demselben Augenblicke aus und da» Mädchen Kürzte rücklings dir K> llerslnsci» hinab. Wenige Augenblicke daraus war daS blühende Lebe» auSgehaucht. — ES ließ sich vorauSsehen, daß die Wahl beS vr. mvck. Minckwitz zum Abgeordneten v>v 7. ländlicher» Wahl kreise» von freisinnige» Blattern in ihrem Sinne auSge- beutet werden würde. Demgegennbrr wiederholen wir noch mals die vo» zuverlässigster Seile bestätigte Mittheilung, baß vr Minckoitz durchaus aus dem Boden der Partei Schreck-Itaike Streit steht und mit dein Berliner Freisinn nicht daS Mindeste gemein hat. sPlauen, 23. Januar. In Hinsicht aus di. Nützlich. Irit der Einführung der obligatorischen Trichinen schau erläßt die hiesige königliche AmtShauplmannschast lalgrndr Bekanntmachung: .Die im vergangenen Jahre irr llntrrhainSdors und Umgegend ausgetretene Triebs» nas« bat die schweren Schäden, weiche diese Srankbeit Aber eine Gemeind« dringen kan», in so eindringlicher Weit« insbesondere gerade den hiesige» Bezirk erkenne« taffen, baß die Aiiil-Hauptinannschaft »ach Gehör ihre« Bezirks ausschusses nicht unterlassen will, ollen denjenigen ihrer Ge meinden, welche zeither nichts zum Schutze gegen Trichinen- gcfahr gethan habe», die regulativmäßige Einführung einer obligatorischen Trichinenschau nachmals an- zuempsehlen." — Dem „Verbände Bogtländischcr GebirgSvercine" haben sich der „Touristenverein zu Reichenbach" und der „Zwrigverein des Thüringer Wald- BcreinS zu Greiz" allgeschlossen und dadurch elfteren wesent lich erweitert und gestärkt. Einer der stärkste» und that- kräsligsteu GebirgSvercine unsere» Vaterlandes ist der „Bo glländische Touristenverein zu Plauen". Der selbe blickt in seine»» eben vollendeten achten Bereinsjahre wieder aus eine reiche Thätigkeit zurück. Unter den Aus führungen im verflossenen Jahre sieben obenan die Er richtung der Kaiser-Wilhelm-Grotte im Trieb- thale, welche in Gemeinschaft mit dem Verein der Natur freunde und dem Naturschutzverein zu Plauen au-gesübrt wurde und die Aufmerksamkeit auch weitester Kreise aus sich lenkte, und die Erbauung eines doppelarmigen Wald weges im Plauenschen Stadtwalde bei Plauen, durch welchen eine sehr angenehme und vielbenuhte Waldpromenade entstanden ist. Seine Thätigkeit erstreckt sich säst aus da ganze Vogtland, sowie auch aus entferntere Gebiete. Bei einer Einnahme von 2299.79(einschließlich de» vorjährigen CaffeiibestandeS) hatte der letztgenannte Verein im verflossenen Jahre eine Ausgabe von l345.24 Reichenbach, 23. Januar. In UnterhainSdors macht die Genesung der vo» der Trichinös«» heimgesuchten Personen die erfreulichsten Fortschritte. eS ist zwar bei Dielen der Kräftezustand »och nicht ganz wieder zurückgckehrt, doch hat sich die Mehrzahl bereits so weil er holt, Laß sie ihrer gewohnten Beschäftigung unter zeitweiligen Ruhepausen wieder nachgehen kann. Rur bei ein oder zwei Kranken scheint die Krisis trotz deS l3 Wochen lange» Dar- nicderliegen- noch nicht ganz überwunden zu sein und befinden sich diese immer noch in vesorgnißerregendem Zustande. — Wendet man den Blick ans daS mit der Katastrophe i» Verbindung zn dringende UnlcrstUtzungSwerk, so über- kvinmt einem daü Gesühl großer Befriedigung. Höchst selten ist die werkthätige Nächstenliebe in unserer Stadt und den verschiedene» Nachbarorten so glänzend hervor- getreten, als e« dreSmal der Fall gewesen. DaS Er gebniß dieser Sammlung kann al» ein hochersrculiche» an gesehen werden. Reichen diese lHetder auch bei Weitem nicht auS. um all' die UnterstützungSbesürstigen sür die Dauer zu befriedigen, so wird, insoweit die- nicht schon geschehen, damit noch niancheS harte Schicksal gemildert und viel Kummer gestillt werden. Mit dem Gesaniinlabschluß des Sammet wcrkS konnte bis jetzt noch nicht vorgegangen werde», da sicherem Vernehme» nach immer »och vereinzelte Beiträge eingehei, oder aber solche in sicherer Aussicht stehen. So hat auch der Landwirthschasttiche Verein zu UiiterhainSbors in seiner gestrigen Sitzung 50 .6 a»S BereinSmitteln bewilligt (Reichend. Wochenbl.) — Au- dem oberen Erzgebirge wird gemeldet, vaß eS dort nicht nur im Lauf« de» Sonntags, sondern auch während der Nacht daraus aus» Neue gar nicht unerheblich geschneit har. Da namentlich in de» Wäldern »och ziem lick» viel alter Schnee liegt, so ist bei Eintritt durchgreifenden Thauwetter» ein abermaliges Anschwellcn der Gebirgsbäche zu gewärtige». L Schwarzenberg» 23. Januar. AlS eine sehr segensreich wirkende Anstalt hat sich die vor ziemlich 4 Jahren aus Anregung Ihrer Majestät der Königin begründete Ober- erzgebirgische Franenschule zu Schwarzenberg bewiesen. Die Gesammtsrequenz war bis jetzt 195. Im verflossenen Jahre nahmen an den Gesauimtcursen der I. Ab- tbkilung 23 Schülerinnen, an den Fachcursen dagegen t9 Iheil Die II. Aölheilung (praktische KorlbilkungSschule) zählte 35, die ttk. Ablheilung (Abcnkschule, Näh- und Stopsunterricht sür Dienstmädchen, verberralhelc Frauen re.) St Schülerinnen Als von wesentlichem Nutzen wird die Enisührung deS Platt Unterrichtes bezeichnet. In, Genüsse von Freistellen (Schub gelverlaß, bez. freie-ArbcilSmatcrial) waren 20 Schülerinnen Da auch Unterricht in Deulsch, Buchsübrung und Rechnen ertheilt wird, so erhallen die Schülerinnen eine gründlich« Bildung sürö Lebe». DaS Patronat der Schule bilden eine Anzahl hochgestellter Familien. Vorsitzende desselben ist Fra» AinlShanptinann Freiui v. Wirsing. I. Schneeberg, 23. Januar. In de» hiesigen K i r ch e n- büchern wurden »n vergangenen Jahre 35t Taufen und 30k Geburten, 245 TodcSsälle, 75 Trauungen und 3l00 Communicanlen verzeichnet. Unter den Gestorbenen befinde» sich allein 107 Kinder; so hoch dies« Zahl ist, so ist sie doch noch um 63 niedriger als i»> vorigen Jahre, wo die Diph- tberiliöcpitcmie sehr viele Opfer forderte. — In der Parockie Ncustäbtel wurden »n gleichen Jahre 254 Kinder geboren, 56 Paare getraut, t63 Personen (116 Kinder) beerdigt und 2812 Cdmmunmanten gezählt. Wie hier, so auch in Schnee berg ist die Zahl der GcbmtS- und TrauungSsälle gegen das Vorjahr zurückgeblieben. S«br erfreulich ist die Zunahme der Abendmahlsbesucher in Neustädtel, die vo» Jahr zu Jahr sich erhöbt, gegen da» Jahr 1886 wieder um l25 — Der Bau drr neuen städtische» Trinkwasserleitunb«» in Aur und Neustädtel, auSgcsübrt durch die Kvnigin Marienhiilte in EainSdors. nimmt seinen ununterbrochene» Fortgang, so daß beide Oite die so sehnlichst gewünschte Ein richtung »echt bald. jrdcnsaltS aber noch vor Beginn der heißesten Jahreszeit in Benutzung nehme» können. — Herr Lehrer Bruno Ko pp, der Zeit Conservatorist in Leipzig, wurde vom Schul- und Kirchenvorstandr zu Neustädtel zum Organist an dortiger Kirckw gewählt. --- Freiberg, 23. Januar. In einer gemeinsckastlichen Sitzung der Vorstände und AuSschußmitgtirder der hiesigen drei Mititairvereine theilte der BezirkSvorstehrr mit, daß bei Ausbruch eine» Kriege» aus unserem Bahnhöfe eine Etappen-Station sür im Felde verwundete und erkrankte Soldaten errichtet werden solle. E» handelt sich nun darum, die Mitglieder drr Mititairvereine zu ver anlassen, sich sür die zu bildenden Krankentiäger-, bez. OrtS- Colonnen anzumelden, für welch« eine tv Slunden in Anspruch nehmende Ansbildung unentgctllich gewährt wird. Die dabri Bi lbritigte» sind vom Dienst im Landsturm befreit und werden am Ort zur Pfl gr, zum Tragen. AuS- und Einladen, Be gleite» aus den Transporten der Kranken, ru Bureauarbeite» in den Lazarelben re. verwendet. — In unserer Nachbarstadt Brand ist am letzte» Mittwoch Herr Bürgermeister Schön herr, da- bisherige Sladtoöerhaupt von Alteiibrrg. ringezogen und an demselben Abend durch SangeSvorträgr deS Gesang vereins „CängerkreiS" begrüßt worden. Sonnabend Vor- iiistlag ll Uhr fand im Saale de» GasthoseS zur Stadt Dresden die feierliche Beipflichtung de» neuen Bürgermeister» durch Herrn Oderregie,ungsrath AmtSbauplman» vr. Fischer au« Freiberg im Beisein drr städtischen Behörden und Beamten der Slabt Brand statt. Gestern Bormiltag erfolgte drr parademäßige Ausmarsch der Brander Feuenvebr aus dem Markiplatz, woraus der Commaudanl Mahler da- neue Stadt- oberhaupt im Name» der Compagnie willkommen hieß. Herr Bürgermeister Sckönherr dankte mit herzlichen Worten. d Werdau, 23 Januar. Heule Mittag wurde von einer hier durchreisenden Frauensperson in dem an der nörd lich,» Seite d,S hiesige,, Bahiihose» gelegene» Aborte drr Leichnam eines neugeborene» K»ndeS enldeckt und alsbald au da- Tageslicht geschafft. A» dem Halse de- Leichnam» soll eine Wunde, vermuthlich von einem Stiche verrührend, wabrgenomm,,, worden sein. Ueber di« näheren Umstände herrscht noch volluändigeS Dunkel. Hoffentlich aber wird e» den eifrigen Bemühungen drr tvnigl. Geudarmerir gelingen, bald Lickt in die Sache zu bringen, damit die Rabenmutter entdeckt und drin Ar«r de, Grrechtiglect Über liefert werde» kann. Glauchau, 2l. Januar. De» böswillig« Uebetthäter, I zu. daß er kein gaulr-E ans seine« Posten sei, sonder» trotz Ici, Wr kürzlich bet Thurm einen Eisenbahnzua dadurch ge-I Jugend eine ArbettSwoft ersten Range-. Heule ist man bereits e, Sohne eins,», als CM'chait zu. Ter Soh» eidält vom V. irr e g»lc Port.on volinscher Erbiv.l-Heil glwisserinalle» schon aut Fle.'ch.u gezogen sür den Hausgebrauch mit. Er braucht kein Genie zu i> , wie sein Valer, wenn er nur ein lüchliges Talent ist und da» ll - erbte, den Namen und die väterlichen Lehre» gm auszuiliitz »weiß.' «! Halle a. S.. 23. Januar. Vo» ber Heckschule ins Zerson de- ledigen, ca. 40 Jahre alten Strumpfwirker- swLrlige» Polmk. ' W-rS der Ä. tcr », einer laugen L i Schnneder ermiltelt und gestern Nachmittag m daS h'-esige I zeit aus ei.iencr Beobachlung an Eliahrulige» auich.ncherle, lall: L>.. AmlSgerichtSgefängniß «ingeliefert worden. ' ^ — " Meerane, 2l. Januar. Offenbar unter dem Eindruck deS durch die Trichinose in NnterhalnSdors bei Neichenbach entstandenen Unglücks haben die hiesige» städtischen Behörden den Beschluß gefaßt, die seither bestandene fakultative Trichinenschau in die obligatorische zu verwandeln. Halten sich den Bestimmungen der sacultativcn Schau auch I Zuchthaus. Eine schwere Verirrung führte de» »rüdere., über 50 hiesige Fleischer unterworfen, so hielt man e» doch Ltnll. »gron Fricke auS Osterwicck a H.. schon wegen gerathen, alle Fteischverkäuser zu nölhigen. dem Publicum den Betrug- vorbestraft, zu einer Reihe von Slraflhateu. wegen erwünschten Schutz vor Entstehung der Trichinose zu ver-> deren er heute vor hiesiger «Strafkammer erschien. chasfen, und dir« um so mehr, al« ja ohnedie« mit der Er-s wurde wegen 10 vollendeter und 4 versuchter Betrug»,all», össnunq de« öffentlichen Schlachthause« die Fleischbeschau zur I sowie zweier Urkunbensälschnnge» zu 4 Jahren Zuchtham. allgemeinsten Einführung gelangt. > »»t 5 Jahren Ehrverlust vrrurthril». Sein Gebahr,u gav Lhrmnitz, 23. Januar. In Herr» Sunze'S Londitor.i hatten ^ ^"'^H^s'op-le,. Zumeist hanbelle eS nch sich an, 18. Januar >krtr«tr aus de» Städten Alte,-bürg, Anna- erschwmdette Waareu, w,r fe.ne Rr.tzeuge, »ulschaesch.rr.. berg, Chemnitz, Dresden, Fraukenberg. Freibrrg, Glauchau. Limbach. «»ilige. Wasche. Rtilstirseln. Regenmaniel re.. ,o Beträgen Mitlwelda, Plaue» t. «aldheim, Werdau. Zwickau und Zwöaitz I von 42 bis 460 Al« Mittel zum Zweck bei Ectangung eingrsuuden. um an den Berathungeu der driite» QuartalSsitzuug I dieser Gegenstände diente ihm u. A. ein fiugirter Coutrark. d«S BerbaudeS selbststäudiger deutscher Londitoreu, I nach welchem er mit hohem Gehalt, freier Stativ» :c. «I» Zweigverbaud Lhemnitz. theilzunehmea. Der Vorsitzende Herr Dröge-1 grästicker GulSadministrator enzagirt sein wollte. Aber auä. mükler eröffuete Nachmittag- 3',. Uhr dre Sitznug und begrüßte die Darlehn und Bürgschaften über Summen b.S 40« I «langte er. dabei u. A. den von ihm als Opser anSersehene... über die «um^duug» 'zn?«°nd.t°r.!.«usstell°n?in BerUu.^s, !! "-"'ü bemittelten Leuten v°rspieget.,d. er siebe vo bemerken, daß das Ergebniß der Betheiligung an derselben rin nicht I dem OsfleierSexamen. welbst ein Verhältriiß mit einer jung«» allzu günstige» ist. aber immerhin werden die Aussteller in, Vogtland I Dame sübrte er aus Grund dieser Vorspiegelungen, „nd sogar und Erzgebirge „nt ihre» Früchten zu Marmelade» und «ästen, sowie I seinem Bertheidiger vor Gericht halt« er, wir derselbe i» der Audere, die mit geschickten Händen etwa» Schön«- zu schaffe» vermöge», I Verhandlung erklärte, salsche Versicherungen gemacht. Der eifrig bemüht sein, mit dem Zweigverbaud Lheuinitz Ehre einzulegen und Angeklagte betrieb, wie der .Herr StaatSanwalt erklärte, r-.n «^Unternehmen die Ausstellung, durch Beschicken einer Lollectiv. Raubsvstem, weshalb die Annahme mildernder »"b-- r- welche die Lehrlinge gleichzeitig von der gesetzlichen FortbildnugS-! W'spklagte wurde »u die Hast »»ruckgebracht, chule befreit sein sollen, führte zu einer äußerst lcbhaile» Debatte. I -s- Halle a/S., 23. Januar. Der Schlächter Set», aus ES kamen hierbei in elfter Linie die Soften in Frage, die dem > Br., deffer» Verhaftung aus Anordnung der kvnigl. EtaatS- Einzelnen bei einer so geringen Zahl sehr schwer fallen würden. I anmaltschast Halle a/S. wegen Verdachts de, Morde» an dem Da sich doch diese Schute nur anf die Siadt Lhemnw selbst Amtmann Ritze auü Brodau im Jahre 1885. begangen zur Lehrling« vorläufig noch »na, Besuch der gesetzlichen 3°«'! blldungSschule anzuhalte», dieselben sollen sich gleichzeitig aber I wieder entlassen worden, war bereit« rm Jahre 188 > an der za errichtende» Fachschule beiheilige». Dieser Beschluß wurde > verhaftet worden, da sich Verdachtsmomente vorsandei,. niußie genehinigt und di« Ausarbeitung der Statuten, wie die Ein-> aber auch damals schon wieder entlassen werden, richtllng und sonstjge Er'orsernisse der Fachschule in erster Linie I ,, ... . in Aufsicht geiiomnien. Der Bericht des Vorsitzenden über diel ibrer Mrlitairplilcht an, 1*. Oelober 188? stallge,»„den. Versammlung der Eonditor-1 ZU gleicher Zeit und ,n e,„ und demselben Regiment genügt gchilsen, Stellenvermilteluiig betreffend, welcher Len dritten Punct I haben, theitt der Vorsitzende des Berliner Verein« e He ber Tagesordnung bildet, und da- der Versammlung zugegangene I maliger Garde-Husaren der .Norddeutschen Allgemeinen Schreiben wirb dahin erörtert, daS eingerichtete Stellenvermittlung-. I Zeitung- Folgende- mit: .Die Drillinge Wilhelm, Paul und bnre-u vollständig zu ignorircn und an de» Einrichiungcn de» vom I ^arl Schirbewahi, sind am 22 Alignst 1858 in Palschkeh. Verband itldftiiändiger deulscher Londiwren sestzuhalttn, nä,»I,ch an > x>elö in Schlesien, geboren. Von der Wiege an u>e von einander getrennt, wollten sie auch bei einem Regimen! ihrer Milltairpflicht genügen. Auf ein von der Mutter a» den Kaiser gerichtete» Schreiben, nach welchem dieselbe ihre Söhne gern bei den „rothen Husaren" gesehen hätte, wurden die Drillinge aus Allerhöchsten Befehl am 1. October 1877 ol der unter so vielen Opseru eingerichteten kvstenlvjen Stelleuvermilte lung durch das EeiiiralsiellenvermittclungSburcan in Berlin und die Vorstände der Zweigverbände. Zwei Lehrlinge waren erschienen, um als solche emgeschrirbe» zu werden. Die- geschah unter ernst- llche» Erniahnungeii seitens d«S Vorsitzende», wobei die jungen Leute aut ihre Pslichlen, wie aus >h>e Rechte aujuieitiam gemachl wurde». LehNingSgksuche (eiten« der Principale gingen 10 ein, wogegen Inas I Bieriäbrig-Frciwlllige in daS Garde Huse.renregirrent eingestellt Aiigcdoie von Slcllensuchcnden eingegangen waren. ES wurde be- s und zc Einer ber 1.. 4. und 5. EScadron überwiese». Wege» ihrer schlossen, Letztere mii den Namen der Principale, welche Lehrlinge juche», bekannt zu machen. (LH. Tagebl.) Burgstädt, 23. Januar. Morgen vollzieht sich in unserer Stadl rin Act der Dankbarkeit gegen einen Wohl- tbäler der Armen. An dem Hause. ,n welchem am 21. Januar 1785 der spätere Inhaber verFirina Böhme LCo in Leipzig, Karl Gotlhels Siegirund Böhme, geboren wurde, beabsichtigt ber hiesige Gewerdeverrin eine Gedenktafel an frappanten Aehnlichkeil in Körperconstitution, GesichtSbilrung. Gang, Haltung und Gebenden wurden sie beständig mit e>» ander verwechselt. Aus ihren AuSgänzen und Nrlauös- rrisen erregten sie geradezu Aussehe». Nach Beendigni g ihrer Mllilairzeit trennten sie sich da- erste Mal, und ztv>.r nahm Paul Stellung an in Potsdam, Withrlm und Karl in Berti». Nach einem Vierteljahr kaum Paul auch nach Berlin. Bis zu ihrer Berheirathnng bewohnten »lle drei eine bringen zu taffem Böhme bestimmte,u. Jahre 185» da« Mohn ^ ^ch der Letzte sich einen eigenen Herd ge- d-e Zinsen von 1000 Thalern snr Arme in seinem Geburt-- .Windet hatte. Dem „Vere... ehemaliger Garde^Hnsare» Burgstadt all,ährlich verwendet werden sollen. Im ,^tcn alle Drei a», 4. April l88, bei. Groß war Jahre l855 erh.-lt der h.e,me Stabtrath auS Leipzig '.» der Schmerz, als Paul S. in, Februar 1887 da» erste Mal Schreiben, welche- beginnt: ..Der auS Burgstädt gebürtige und j„ '^ben krankte und »ach wenigen Tagen seinen an, 20. v. MtS. au, sen,e». Landgute Connewitz >n,t Tod Brüdern, seiner Frau und zwe. lleine» K.ndern durch de., adgegangcne h.e„ge Bürger und Kramer. Herr Karl Gotlhels z-od „.rnffen wnrde. Desto fester Hallen nun die beiden nock S.egmunv Böhme bat durch letz'w'll.ge Verfügung einen ^ Wohlsein« sich erfreuenden Brüder mit ihren großen Th«t ferne-^rmogriiS, nämlich die aus.l>iesigeiii Platze I F(nmljxl, zusammen. Sir sind treue und brave Mitglieder unter der Firma C- F. PeterS Lni-van cts Ltnsntno besindtiche I Verein-" Vertag«- und SorliinentSniusikalienhaiibluiig zur Errichtung I ^aS echte Schilda Bei dem Namen Schilda und Unterhaltung e.ner W°hllhäI,gke,ISst,,,ung besttmmt Der wohl Jeder an d.e Schildbürgerstreiche. Das W.rkungSkre,» der Stiftung erstreckt sich aus d,e Unterstützung Jahrhunderte hindurch in demselben N.„> armer, bejahrter Personen, sowie aus die Unterhaltung, Er-1 ^ic Abdera bei den Grieche», und »och jetzt hört man nichl Ziehung und AuSb.lvuna armer Kmder. Namentlich soll der alberne, nnüberlegle Handlungen als Schildbürger Genuß der Vtislung sortwährend vier armen Kindern m I ftrr,che bezeichne». Nn» giebt es aber außer dem Sckilda meiner Vaterstadt Burgstadl zu Therl werden, I bei Torgau noch ein Städtchen Schiltack in eine»» Thalc Reihe voi^ Jahren stnd außerdem jedeSmal zu Dsterii dem I hcö ScbmarzwaldeS >>» Echwabentande. Fast zweisetlos in hiesigen «tadtrat^ vom Counlb der Slistnng SO zur l hjx^g Schittach die Heimath der Echildbürqerslrrichc, da j» Bekleidung armer Conflrmanben zur Brrsüaung gestellt worden. I Schwabenstreiche" überhaupt eine» uralten Namen haben. Dm Ettern de» Stifter» Böhme waren Trauzott Benjamm I ^ 16. Jahrhundert» schrieb ein Witzbold ein Anckdotcn- Böhme, Kaus- und Handelsmann hier, und vrffen Ehe,rau I buch an- alte» satirischen Schriften zusammen und balntc eS von Johanna Rosiiia ged. Elche au» Limdach (Eh. Tagedl.) I Schilda an», wodurch daS Slädtchen zu seinem beitcrcn Ruse Rochlitz, 2t. Ianuar. Der bekannte Agrarier Herr I kam. Diese« sehr selten geworbene, mit Holzschnitte» ve» von Nitzschwitz aus KönigSsrtv dal eine Petition au die I sehene Anekdote»,buch nennt die Schildbürger auch „Calcii beide», Kammern de» sächsischen Landtage« mit dem Inhalt I türger", woher die Franzosen ihre „Calomdocrrgn" ent»o»>- gerichtet, di« Grundsteuer auszuheoeu. > me» haben sollen. Ta« Schitdbiirgerbuch gedieh so sein zum Volksküche, daß e« in mehrere Sprachen, zuletzt l727 in Amsterdam sogar in« Iudendentsch übersetzt wurde. E' sübrt in manchen Ausgaben, fast stet« ohne Ort und Jahres Berlin. 23. Ianuar. Se. Majestät der Kaiser! zahl, den T'tel „Geschichte und Thatcn der Schildbürger " hat an» Sonnabend, den 2l. d. M., uni 3'/« Uhr Nack-1 Später suhlten sich noch mehr Spaßvögel veranlaßt, Schild mittag- in Allerhöchstihrcur PalaiS den bisherigen königlich I dürgereien herauSzugebcn. Co erschienen 1792 »D e spanischen außerordentlichen Gesandlen und bevollmächtigten I neuen Schildbürger, oder Catenburg in den Tag. » Minister an, hiesige» Hose. Grasen von Benomar. in! der Aufklärung"; 1793 Rebmann'» „Empsindsauir Reise feierlicher Audienz zu empsangen und auS deffen Händen da« I nach Schilda"; 1795 „Leben und Thatcn de« jüngeren Schreiben entgegenzunchmen geruht, durch welche« derselbe > Herrn von Mnnchhauseo, Bürgermeisters von Schilda"' und von Ihrer Ma,estät der Köiiigm-Regentiu von Spanien in I „Laukhardt'S Annalen der Universität von Schilda", die. drei der Eigenschast eine« außerordentlichen und bevollmächtigten l Bände stark, von 1798 bis 1799 in Leipzig herauskamen. Botschafter» de» Sr. kaiserliche» und königlichen Majestät de-I Bei diesen neueren Schriften ist ganz gewiß von den Ver- alaudigt wird. Nach dieser Audienz, welcher der Staat». I saffern an da« Schilda der Torgau gedacht, wo mchl serrclair de« Auswärtigen Amt«, Gras von BiSmarck Schön-1 gar dieses erst zu der Schildbürger«« mit herangczoge» word-n. vermischtes. dausrn. beiwohnte, wurde dem Botschafter die Ehre de- EnipfangeS bei Ihrer Majestät der Kaiserin zu Theil- — Die bekannte in Thüringen erscheinende.Dorfzeituug* schreibt über Gras Herbert von BiSmarck: ,Jm AuSwtrttgeii Amt muß bekonvtlich töllisch gearbeftet werden» und die brqu men Bureauftunden sind dort unbekannt. Man kann tief nach Mitternacht dort vorübergehen und siebt immer »och hinter den brennenden Lampen fleißige Gesichier. Schon der — Anschließend sei bemerkt, baß in dem Städtchen Schilda tei Torgau am 28. Oktober 1780 einem hier Winterquartier haltenden österrerckischen Hauptmann der nachmals so hech- berühmle preußische Frldmarschall August Graf NeidharN von Gnrisenau, gestorben l83l zu Posen, geboren wurde ---- Wien, l9. Ianuar. Gestern war der große Hoj ball i» der Burg, aus welchem da« HauS Rothschild alte «iSmar« war berühmt wegen seiner Aibeiiswirth, aber ber I seinen Einzug hielt, und die Zeilungkn sind voll von dem junge Gras Herbert BiSmarck toll fast noch schlimmer sein; I Gtanze, den Frau Baronin Bettina Rothschild, welche ein ^ ^ krouenartigcS Diadem und ein Kleid au« lauter ,'ran- zösischen Sachen trug, entfaltete. In dem Schneider-Rothwetsch der Zeitungen finde ich zur Kennzeichnung desselben nur die ein zigen zwei verständlichen deutschen oder datdwrg« deutsche i Worte „Rosenguirlanden" und „Blausnch«". Die schöne Baronin wurde nebst den Damen der neuern Tiptomatrn und den jungen Damen de« alten Adel» durch die Oberhoiinersteri» der Kaiser», feierlichst vorgeslellt. Der Kaiser sprach, laut Berichten, zuerst zehn Minuten mit dem deutschen Botschafter Prinzen Reutz und dann mit andcrn Würdenträgern, am längsten niit de». Grasen Anvraffy. Ter Kronprinz unterhielt sich eine halb« Stund« lang m»t dem Prinzen Reuß. In Finnland ist am t4. Ianuar der 7t. Geburts tag d-4 Lichter« Z. ToprliuS mit großen Festlichkeite» gefeiert worden. Topeliu« steht al« Dritter neben Runeberg und Lvninot in der Literaturgeschichte Finnland«. Außer seinen historischen Erzählungen, seinem Trauerspiel „Regina von Emmeritz" rc. hat sein „Bnch unsere« Lande«" di« größt' Einwirkung aus di« patriotische Erziehnngder he ranwachsen den Jugend gehabt, nad sein „Buch der Ratnr" iß in jeden» finnischen Hans« »l« »t« erste Quell« der vit>«»> beveßt geworden, , er stürmt noch mit voller Kraft in di« Arr«nh>'»sen dinein und weckl da« stille Eniietzei» semer M>iarde>«er. Es dal nichit Ueberraschente», wenn er ptötztich zur Geiftertzuude im schwarzen Frack und weißer HotSbiad« au» einer Abendgesellschaft ausiaucht und mit Verserker- wulh di« neueften Eingänge erledigt. Am WeibnachiSseftr ernanni« ihn der alte Kaiser zu seinem Wirkliche» Gehennralhe. Da« ist eine üveran« hohe Würde, die noch Niemand in so jungen Jahren er biet«; der Gras Herbert ist ei» Mann von 38 Jahren. Im Jahre 1878 machte er sein diplomatische» Examen. Dein Berliner Lonqreß »ach dem Orientkriege 1878 »olmie er als Serreiair bei. er ging at< Leg«iisn«,oth nach Wie», hielt sich einig» Zeit al« Mit glied der deutschen Voiichajt in London und Petersburg aus, um dir dortig«» mobgebenden Veriönlichteite» an« eigenem Umgang und Augenschein kenne» zu Urnen, und lehrte dann »ach Berlin zurück, um sich hier ganz al» Nachfolger seinr« Valer« für auswärtige An- gelegenheite» vorzndereiten. Damit er kein» Staffel i« diplomatischen Dicnfte übersprana, wu»de er noch vorübergehend mit dem Gesandt- schastSpoften im Haag betrau«, doch hielt er sich anch als Ge sandter meisten» in Berlin ans. Bald daraus wnrde er UattrftaatSierretair »nd dann StaatSsecrUair de« Auswärtig», Amte». Ein» knrze Zeit machte man mstrlich spöttisch« Be- «eiknngen über da» schneie VorwärtSkommr, de« junge« Grate»; man znckte dir Achseln «nd «eint«: »er den Papst »»« Vetter bat. I»»« Cardinal »ach werde». Vchttetzttch wnrde man ab« dach ansmerksa« ans den jnngen Grast, »nd »estaa» ch» wistig
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