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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-25
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1888
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Zweite Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^s? 25. Mittwoch dm 25. Januar 1888. 82. JühMNg. Jur Lage. ** Berlin, 23. Januar. Die parlamentarischen Dispositionen sind von dem Präsidenten de» Reichstages und de» preußischen Abgeordnetenhauses so verabredet worden, daß bi» aus Weitere» zunächst in beiden Parlamenten die rweite Berathung de» «Fiat» weiterzesührt wird, indem im Abgeordnetenhaus« die Sitzungen uni ll. im Reichstage um t Uhr beginnen, und bei wichtigeren Debatten in einem der beiden Häuser da» andere einen früheren Schluß herbeisührt. Sollte e» sich al» nolhwcndig Herausstellen, so wird, je nach, dem in dem einen oder andere» Hause, ein Tag ganz frei von der Plenarsitzung gehalten. Am Mittwoch haben wir im Abgeordnetenbause den ersten „Schwerin-lag". ES steht die von den Polen an die StaatSregierung gerichtete Interpellation zur Verhandlung, welches die leitenden Motive gewesen seien beim Erlaß der Ministerialrescripte, welche in de» Provinzen Posen und Wcst- preußen den polnischen Sprachunterricht siir sämmtliche Volks schulen ausbeben und welche pädagogischen und politischen Ziele bei Durchführung dieser Verfügungen in» Auge ge faßt worden seien. ES giebt wohl keinen Menschen im ganzen deutsche» Reiche, ivelcher dies« Frage nicht sofort ru beantworten >»» Stande wäre. Denn die Interpellation fragt lediglich nach Dinge», die längst beantwortet sind, über welche wiederholt eingebendste Auskunft von Seiten der Regierung gegeben worden ist. Es kann sonach nicht dem geringsten Zweifel unterliegen, daß da» Einbringen dieser Interpellation lediglich agitatorische Zwecke verfolgt, und e» ist charakteristisch, daß auch diese Zwecke, diese anlidcutsche Agitation von vornherein die Unterstützung de» Eenlruni» gesunden hat. Die Deuischsreisiunige» haben die Interpellation zunächst nicht unterzeichnet. und ma» darf gespannt sein, welche Stellung sie in der Debatte einnehnien werden. Die „Germania" bezeichnet heute bereit» daS Vorgehen al» politisch bedeutsam, sie sagt, da» die gesaminte kirchrnpolittsche Situation, einschließlich „der Betonung der katholische» und nalnrrechl- licheu Principien" (?) zur Sprache gebracht werken soll. Nach dem FiaSco, da» sich die Herren bei der letzten Poleu- dedatte gebolt. wo ihnen durch den Antrag Achenbach Hein.» geleuchtet wurde, zeugt da» neue Borgebeil jedenfalls von großer — Kühnheit, um keinen »nparlanicutarlschen Anödruck zu gebrauchen. Da» Socialistengesetz soll, wie wir bereit» initgelheilt, Donnerstag oder Freitag zur ersten Bcratbung gestellt werte». rechnet nun die Zahl der Truppen auf KriegSsuß al» die Zavl aus Ariedevskuß. womit e» gewissermaßen unseren Truppenbeftand in den Grcuzpiovliizcn verdoppelt. Die Zahl der deutsche» und österreichi schen Truppen in den Grknzvrovinzen wird mit I36.NX) Mann an- gegeben. Welche Genauigkeit! sollte ma» denken. Sogar 200 Mann werde» bei der Berechnung nicht vergesse» l Doch druck« diese Zahl gar nicht» a»1, da bei dem auSgebreitete» Eisenbahnnetz und der dichten Bevölkerung Deutschland i» der kürzeste» Zeit eine enorme Armee uiobilisiren und an bi« Grenze werfen kann. Darin besteht die qanze Sach«. Der „Russkij Invalid" hat auch mit genügender Klarheit uachgewiejen, warum Rußland sich gezwungen steht, seine Festung«» da» Einem die übrigen» festen Gestalten in einem fremdartigen Schein sehen läßt" Florestaa nennt ihn schon „leinen Liebling". E» gesällt ihm sehr, bah Heller seine „Drei ImvromptuS" einer Iran Paul'schen Lichtgestalt, Liane von Froula». gewidmet hatte. Von Heller sind die ,n der „Venen Zeitschrift für Musik" vom 8. bi» 15. August 1837 abgedruckten DavidSbünblerbriese aus Augs burg, vuterzeichurt ,^g." (--ckenu qni eit) Diesen Briest«, svlgen später Brnse au» Pari», wohin sich Heller 1838 waiidte, mu r» nicht wieder zu verlasst«. Aus den« Titel des achten Baude» der Zeitschrift erscheint Heller'» Name a>» der erste in der Reihe der Lomponiste» der musikalischen Beilagen. DaS Muhest brachte Hellcr'S „Drei deutsche Tänze", „naive leichte Tanznielodien, iu den Stand zu setzen und seine Truppen an her Grenze zu ver-1 wie sie sich eiwa I. Paul'» Walt vor Beginn de» Larventanze» (in * Der Eommandant de» zweiten belgischen Militair» bezirke» (Brüstcl-Hennegau) Geiiecallieuteiianl v. d. Smisscn wirb am 1. Februar in den Ruhestand treten. Als Nachfolger de» Baron» v. d. Smisseu, der al« der befähigtste der bcl Man erwartet, wenn auch nicht die Belbetligung an der I gischen Generale gilt, werden der Cbes der Artillerie. General DiScussio», so doch jedenfalls die Anwesenheit de» Fürsten Bismarck bei dies r Gelegenheit. Die Ankunft de» Herrn Reichskanzler» in Berlin steht unmittelbar bevor. Die Vll. Eonimisson de« Reichstag», welcher der Gesetzentwurf, betr. die Nnlcrstützung von Familien in den Dienst cingctretener Mannschaften, zur Dorberatbung über wiesen ist, bat ihre Arbeite» beendet. DaS Gesetz ist mit uiiwcsentlichln Aeiidcrlingen angenommen worden und kommt bereit» in der nächste,> Woche zur zweiten Lesung in, Plenum Ziliil Berichterstatter ist der Abg. Müller (Oberbürgermeister i» Pose») bestellt worden. — Auch die Berathnngen der Commission für da» Gesetz, betr. die unter Ausschluß der Oestentlichkeit statlsi»de»den Gerichtsverhandlungen, nehmen Anträge bisher angenommen worden siud. In jedem Falle wird dieses Gesetz in dieser Session die erwünschte Erledigung finden. Die Wehrgesetz-Commissiou tritt am Donnerstag wieder znsammen und wird alSdann der KriegSmiulster v. Bronsart die gewünschten endgiltigen Ausschlüsse über die Koste» der neuen Maßregel zu geben in der Lage sein. Da» betreffende Kostengesetz ist beute dem BundeSrath zu- gegaugen, der Inhalt wird einstweilen geheim gehalten. Man rechnet daraus, daß die ReichStaqS-Eommissiou »och mit Schluß dieser Woche ihre Arbeiten beenden wird, so daß auch diese» wichtige Gesetz bereit» in der nächsten Woche zur zweiten Beralbiing gelangt. Referenten sind die Herren ». Maltzahn Gü'tz und v. Huene. Militärisches. den Flegeljahrcn) vocsang". ES wird beklagt, daß der Tousetzer „überbaupt zu wenig componire im Betracht seiner schnellen peoduc- tiven Lrast". Band 9 bringt RichlS von oder über Heller. Band 10 jedoch nennt seinen Namen aus dem Titel als Hauptmitarbeiier. Heller schrieb die bereit» erwähnte» Pariser Briese («leben an der Zahl). Im nächsten Semrsterbande wird Hellcr'S Sonate, op 9 (Kistner), besprochen neben einem op 1 von Lon« Lacombe »ad enie,i, op. 27 von F. W. Grund. Schumann Halle daS Werk stück weise ii» Manuskript kenne» gelernt, wie cS der Componist von Vierteljahr z» Vierteljahr einschickie, „daS gestiigelte K»d einer seltenen Phainasie mit seinem classiich-roniaulilchcn Doppelgesicht und der vorgeh iltenei humoristlscheu Maske". Schumann erklärt die Sonate als ein Stück auS dem Leben des Coiilponisten selber, das er wissend oder unwissriitlich in seine Kunst übersetzte, ein Stück mit so vici innercnl Mondschein und Nachiigallzauber, wie es mir der Jugend zu schassen möglich, in daS gleichwohl auch »st eine Jean Paul'iche Satvihand hincingreist, damit k- sich nicht zu weit entferne vom gemeinen Leben-,»arkt " Im 12 Baud« ist unter den größeren Aussätzen eine Besprechung übersetzt, die Heller über Berlioz' neue Sv in pH» »ie sür die „Gazette iiiusienlc" geschrieben hatte (auch der Davids, bündlerbries auS Paris im vorhergehenden Band« besprach das Werk). Unter den musikalische» Beilage» befinde» sich wieder Etwas von Heller, und zwar seine „Toccalina". Bo», Juli l840 an vermissen wir Heller'S Namen unter den Mitarbeiter», die der Tilel nennt. Hector B rlioz correspondirt jetzt regelmäßig aus Paris, lieber Hellcr'S »>> 18, 24 Etüde» für Pianvsorte (Schlesinger) heißt es in der Nninmer vom 4. Juni I8tl: „Die Etüden sind sei» größtes bis jetzt erschienenes Werk", „Cüarakler- stückc in bunter Reihe, darunter einige von ouSgrzeichneteiii Werthe, sämmtlich aber eine» wiisikalisch regen Geist verialhend, on dem nur ,u bedauern, daß er seine» Reich!!»»» in so kleine» Forme» zcr- plcktcrt". „Es liest sich die Etudeniaiitmlung etwa wie ei» Tage buch. Mannigsallige Mr »»ngk» sind hier »eben einander a»S- gesproche», bittere Bemerkungen fehlen nicht, auch nicht liebe Erinnerungen. Der Künstler, ver Philosoph, der Freund lasst sich darin gehe», als jähe ihm kein Men,che»auge zu, als gäbe cS keine Rlcensenten. Bielen wird dies vssine hingebcnde Weien gcsallcn, Andern Stoff zur Befürchtung geben . . „Im Ang-sichte der Kunst gilt «S Eviisequeuz, Energie, Krasta»i-sp>nch durch große Arbeiten, unausgesetztes Strebe» »ach Berevelung." Längcre Paule. Tann nimmt i»c Zenschrist sich wieder Heller'S an auS Anlaß „neuer Beweise seines geistreichen Talente-". DaS Scherzo, op.24 (Mcchetli) und die Capriee, op. 27 (Hojmcistcr), werden Vv» derselbe» sieuiidlichen Stiilime („13") besprochen. „Be sonder- glücklich finden wir taS Scherzo: es ist voll Humor und dabei von künstlerische. Fori»: wir fühle» uuS von Nnsang bis Ende in der Nähe eine- höchst lebendige», liebenswürdige» Geistes, der, wie zu scherzen »nd zu unlerhalle», osl auch einen liefern Gedanke» heranz»bringen versteht." „Eine andere als lckoS musikalische Bildung sprich! aus diele» Eoniposilioiien." Der Kritiker legt Ihm aber den dringende» Wunsch ans Herz, er „möge Zeit und Lust bekommen, sür Orchester zu schreibe», damit sei» bedeuten»» innerer »insikatischer Sin» sich immer mehr vo» der Herrschaft der mechanischen Einflüsse erfinden, nicht leicht ülaviercomposttlonen tragen olle Au- componisten in sich ... statuten oder örtliche Pottzeiveroidnüngä,,. sie enthalten die aller- I A "°re schade, wen» „»»Pans da- zenranbeude Leben dort einen verschiedenartigsten Beftimmungeu und find in den meiste» Fälle» I Orchestercvii,po,i>ften zu schänden werden ließe, den die Ralui v»t so mehren, um nickt voa de» Ereignissen überrascht »u werden." Die „Nowosti" laffe» sich über den Artikel de- „Militair- Wochenblatt" ln folgender Weise au-: .Aus die Frage, wer denn eigentlich sich zu einem Ucberfalle vorberrite, antwortete der rassische Grneralstad ganz sachlich, ohne sich zu scheuen, einzelne- B dauerlicheS von unseren Devensivmilteln auSzusprechen, wodurch er eben einen so tiesen Eindruck hrrvorbrachle. Die Vertreter der deuljchen Heeresleitung handelten ander-. Ihre Antwort ist zweifelsohne nur eine formelle. Welche Bedeutung kann denn eine einsache Zusammenstellung der Truppenzahl in de» Grenz- bejirken haben, selbst wenn diese Zusammenstellung korrekt ist und um so mehr, wenn sie unrichtig ist. wie im „Mckilan-Wachenblack"? Wem ist e- denn unbekannt, daß die Zusammenstellung von Truvpe» in Rußland und D-ulichland etwa- durchaus BerschirdeneS ist, daß von Seilen Deutschland- da- eine Drohung bedeutet, während eS rossischerteits nur ein Pall ativmittel ist behus- Paralifirung der Mißstäude unsere- Mobilisirung-system-. Wa- will der deuts-ve Generalftab mit der Abmeffung eine- „Territorium- von annähernd gleicher Ausdehnung und Tiefe" und leinen Ausweise» bezüglich der Zahl der Truvpe» oul der einen und der anderen Seite in diesem Territorium beweise»? Weiß er rlwa nicht, daß Deutschland binnen 10 Tagen » ich der Kriegserklärung aus diesem Terrilorium eine Armee von einer Million concentrirt haben wird, während Rußland wie früher nur die 123,000 Mann hoben w rd, welche sogar nickt einmal ihre Mobilisation beendigen konnten? Endlich, wie viel Kilometer neuer Eisenbahnen auch in den Grenzprovinzen Preußens seit >878 gebaut sei» „löicu, so ist eS unzweiselhast, daß alle Heere-Iheile dieser Provinzen derzeit an Puncten concentrirt sind, die durch Schienenwege mit den DebarcalionS orten der Truppen bei ihrer Loncenlrirung verbunden sind und daß jede- deuische ArmeecorpS über eine eigene Linie zur Eoncenlralion an der russischen Grenze v.'isüqt." lieulenant Nicarse, und ver Commaudant von Autircrpen, General Jolly, genannt. Socialpolitisches. * In einer der letzlen Reichstags sitzungen hat der Abg. Miguel eine sür das sociale Leben und die Arbeite!veibältmssc sehr wichtige Frage angeregt, die Wohnungsfrage. Er forderte rin Reichsgesetz über die Gesundheit des menschliche» Wohnens, in dem er auf die durchaus ungenügenden, veraltete», die größte,! Ber. schicdenheiiea enthaltenden und hinter ander» Euli,Irländer» weit zurückgebliebenen Borschriflen hinwie-, wie sie jetzt gellen Ohne den Wirkungskreis der Einzelstaate», der Gemeinden, der gcnirln. «iützigen Anstalten, der Selbsthilfe aus diesem Gebiet irgendwie z» ganz veraltet, den Heuligen Bedürfnissen nicht mehr enliprecheud. Wenn »uu auch bei der Berlchiedenartigkeit der Verhältnisse u»d Bedürfnisse in den großen, uiittleren, kleinen Städten und aus dem entschiedener Besähigung ausgerüstet." Jo einem Pariser Briese A . Ealhy'S vom April 1843 wird erwähnt, daß Heller in Kunst und Leben eine ehrenvolle Sicklung entnehme, aber leider sich ganz Land, wie mich bei der Berschiedenartigkeit der einzelnen Laud-I^o» der Oeffentllchkeil zurückgezogen, »ve.l nur der Eon,positiv» gr- schasle» je nach ihrer geographische» Lag- und ihren socialen I widmet habe. Noch e.iimai „inimt „13 das Wort, um in Nr. 23 Zuständen kine allgemeine Bauordnung sür Deutschland picht wohl I vom 18.-cptcmber 1843 Heller S P hantasie op 3l u»s BoleroS erlaffen werden kan». so könne» doch hinsichtlich deS BauenS Minimalausorderungen durch ein ReichSgeietz sestgestellt und den Lande--, Polizei, Gemeindebehörde» überlaste» werden, die obligatorischen Rormalivbestimmungen je nach ihren besonderen Verhältnissen weiter au-ziibilden. In Bezug aus die zulässige Höhe der Häuser im BerdSttuiß zur Straßenbrette, aus di« Noll»- wendigkei» eines MinimollustraiimeS der Wodiiung und einer un bebaut zu lastenden Hosfläche, aus die Zulässigkeit der Kellerwol»- nuugen, aus die Höh« der einzelnen Geschosse u. v. a. können wohl gleichmäßig« Vorschriften für ganz Deulschland erlasse« werten, »»d da-würde dann die Localgesetzgebung und die private Resornckhäsigkeck mächtig anregen: eS können ferner gesetzliche Borschriste» über das gewerbsmäßige Bermiethen vo» Wohnungen überhaupt erlassen werden. ES kann daS RiteuliouSrecht der Bermicther ans »orhwendiges Mobiliar abgeschafft, überhaupt da» Berhältniß zwischen Bermielber und Miether einer neue» rechtliche» Regelung unterzogen werde». Es sind außerordentlich tiefgreifende und vielseitige Anregungen, die Herr Miguel durch seinen Bortrag wie auch früher schon durch einen Aussatz, in einer Publication de- Vereins für Socialpolilik gegebe» ha». Bestimmte Antrige hat Herr Miguel jetzt nicht gestellt; inan wird aber wohl erwarte» dkrseu. daß diese Anregung die öffentliche Aufmerksamkeit nieder mehr aus diese hochbedeulsamc sociale Frage * Die c.m S. d. i» Berlin zusammengetretene Com mission zur Prüfung der verschiedenen eingegangenen Sattel- Modelle unter Vorsitz de- Generalmajors v. Rosenberg. Com mandeur- der 30. Eavallcrirbrigade. hat ihre Arbeiten beendet, und wird wahrscheinlich nach ihrem Anträge, wie die „Neue Preußische Zeitung" vernimml, in diesem Sommer eine EScadron formirt werden, um aus längere Zeit währenden UebungSmärschen die auS der Prüsung dieser Eommissio» als besicu erkannten Sattel-Modelle einer gründlichen Probe zu unterziehen. Nach hinreichend gemachten Erfahrungen wird dann diese Eommissio» die definitive Entscheidung über den I lenken und i»it der Zeit zu positiven Früchten führen wird, demnächst rinzusührenden EinheitSsaltel statt deS BocksattelS' fasten. Am 20 tS. MtS. ist hier im Krieg-Ministerium, nach dem dazu die königliche EabinctSvrdre erfolgt ist, eine Eo»>- Ntisston unter Vorsitz de« General-Lieutenants v. Heuduck, commandirendrn Generals dc- 15. Armcecorp«, zusan:»len- getreten. um über wichtige Fragen, betreffend da- Ne- montewesen der Armee, zu beralben. Dieser Eommission gehören von Sciten de- KriegömickssteriumS u. A. a»: Ge- neral-Lieutenant von Korber, Inspecteur der 3. Feld-Artillerie- Inspektion, General-Major von Krosigk. Chef deS Mililair- Reit-Institnt«, General-Major von Rosenberg, Eominandenr der 3V. Cavallerie-Brigade, General-Major Freiherr vo» Troschkc. Rcuiont«. Inspecteur, Oberst - Lieutenant von Lcmaenbeck, Eommandeur de» Rheinischen Ulanen-Regi- ment« Nr. 7. Oberst Lieutenant von Massow. Ebes der Cavallerie Ablhciluug im KriegSministeriu»,. Oberst Licutenant von PodbielSki. Eommandeur de- Brandenburgischen Husarcn- ReginieiilS (Zieten'scbe Husaren) Nr. 3 rc; von Seilen deS landwirthschaflliche» Ministerium«: serOber-Land-Stallmeister Graf von Lehndorff und Land-Stallmeister von Jack»»au», Direktor dcS Hauptgestür« Bcberbcck. * Der „St. Petersburger Herold" constatirt auS den Auslassungen einiger russischen Zeitungen den Ein druck. welchen die kürzlich mitgetheilte» AuSsührungen de« „Militair-Wochenbla tt" in dieser Presse hrrvorzebrachl haben. Zur Oricntlrung mögen nu» auch diese russischen Stimmen unseren Leser» nicht vorenthalten sein; Die „Notvoje Wremja" geht in die Details de- Arük-ls des Berliner Blatte» nicht näher ein, da ein Streit um die Einzel- angaben, wie da» Blatt meint, zu keinem Reiuliat sichren würde. Die Eiawäitde richten sich daher nur gegen die Angabe der Gesamiut- zahl der in drn Grenzdistrietkn vertheilten rassischen Tinpp-», weiche vom Berliner Fachblatt ans 315,000 Mann geschah: werde» Da meint die „Newoje Wremja": „Bei der vberslächsichste» Berechnung stell! cS sich icton heran-, daß diese Ziffer unrichtig ist. AuS de» osstciellen Memoranda ist ersichtlich, daß im Wiiiiajchen Kreise da- 2„ 3. n»d 4. ArmecrortZ, im Warschauer daS5.< 8 und 14., ini Kijew'chen da« l l und l^ Aim- cotv- stehe», wa- im Ganzen 19Infanterie- ünb8CavaÜerieLwitioiien c, giebt, wozu noch die 13. Lavalleriedivision, deien w gen der Streit vom Zaune gebrochen wurve, zn zählen ist. 19 Iiisanteriedivisio i?» ans KriegSsnß umsaffea 240,PO Man». Mil Einschluß dcr örtlichen Dri>abe, der Lavalleri« und Arttllerie beträgt die Zahl uisiercr »rnppen an de, betveffendrn Puntlc» somit ca. 3ÜVM) Man», die per nicht mir «» der Grenze, sondern a»ch in de» übrigen Puncten dmrr G»>dm>»me»tS di-locirt sind. Das deutiche Militairblatt br av 32 über Themen au- der Jüdin von Halevy zu besprechen (Schlesinger). „Die- ist auch Salonmusik: aber wie sieht liier überall der seine Musiker heianS, wie pikant und eigriilhüiniich Alle». . . . ES ist, al- ob sich Halevh's Musik i» Heller'S Hand veredelte. . Wic wisse» kaum einen ander» EoiNpoiiisten, der eS ihm darin gleich thäte (fremde- Mittelniäßiges so zuznrichlc». daß eS sich wie eine gute Origoialconiposliion ankört). der sich in einer Gattung, die iniiner eine» künstlerische» Verdacht erregt, so wenig von seiner Würde z» vergebe» wußte. Heller schlägt damit den Dilettanten die Brücke zum Berstäitdniß tieferer Kunst.' Entscheidungen des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) I-. Leipzig. 23. Januar. (Ei» Blick hinter die Eouliss e» deSBückerhandwcrkS.) Es giebt in jedem Bernse gewisienhaste. aber auch viele gewiss »lose Menschen, welche litzlercn sehr gegen den Wunsch der ehrenhafte» Elemente die ganze BerusSclasse in ein schlechtes Licht bringen können. Man sollte nu» meinen, daß die besseren Elemente Alles daran setzen müßte», «m die unsauberen Elemente a»S ihrer Gemeinschaft hinauSzubesücder», aber leider ist dies nicht immer io. Namentlich in dc» Handwerkcrkreisen, welche durch die neubelebtcn Innungen wieder eine gewisse Art von EorpS geist erlangt haben n»d sich solidarisch fühle», hört man selten vo» derartigen Exrominunicatione» So kommt eS denn, daß die Auf deckung gewisser unehrlicher Manipulationen gewöhnlich nur der Rache und den, Eoucurrenzneide z» verdanke» ist. Nehiilich war c» bei dem Falle, welcher am 27. Oktober v. I. vor de» Siralkamimr in Bromberg zur Bcrdaudluug kam. Der Bäckermeister Jäschke, welcher seit drei Jahren eine eigene Bäckerei betrieben, hatte einen Geielle» Namens MaSlak entlassen und sich dadurch dessen Haß zugezogen MaSlak nun ging zur Polizei und gab hier z» Protokoll, daß Jäschke seit Jahr und Tag das Nah rungSmiItelgejctz übertrete, indem er die allen Semmel» Wochen, Monate, ja länger als rin Jahr in Säcke» aus dem Boden ansbewahre und je nach Bedarf wieder ausmciche und zu anderem Senimellcich hinzumüche, auch wnin jene allen Semmel» gänzlich verschimmelt seien. Weiter gab er a», daß di« aus diesen, Mischmasch hergrstelltkn Semmel» nicht nur seilgedaltcn. sondern auch regelmäßig an die Kunde» verkauft würden. Die Polizei nahm daraus schleunigst eine Haussuchung bei Herrn Jäschke vor und fand die 'Angaben ! MaSlai'S vollauf bestätigt, denn es wurde» sechs Säcke voll dort seine theorenichen Studien zu vollenden und unter EhelarL's f aller Backmaarc» entdeckt und die weitaus meisten Stücke waren Leitung dcr Eomposüioii sich zu widmen. Heller war 1829 alio ei» Jüngling von wenig mehr als 15 Jahren! — Ich sah nu» die 20 Bände der Schnnlann'tchen geiljchrilt durch, um Schuuiann'S Ui l heile über Heller zusammenzustelleu. Im 5. Baude begegnen «no Hcllcr's „Einleitung »nd Variationen über ein Thema (Zampa'S Lied) von Herold", o? ü (Leipzig, E- F. Peters). Die Besprechung gewahrt darin ..Anzeichen eines geborenen Musikers Dana finde» sich im nächsten Bande sl eundliche Worte über Heller'S op. 8 Rondo Scherzo (Leipzig. Fr. Kistner). Bo» 24 Werken wird die- besonder» hervorgehobc» als „eine an» wahrcm Geiste kommende Lomposilion"» den Tousetzer beorußt der Kritiker al- eine «chic Küustlcrnatur, über deren Eigeuthumlichtkit beim Erscheinen qrvßercr Werte die Zeitschrisl auSsuhrlicher lprechen weide. „Da- Rondo, so klein eS >st, sprudelt recht eigentlich von Geist und Witz über. Zart, naiv. klug, eigensinnig, immer liebrn-wnrdig, icherzt e- wie ein Kind berun«, setzt sich uns aus den Schoost, bringt die wunderlichsten Ein salle vor. springt wieder fort, kurz, man must eS lieb haben." Rasch rückt Heller in der Gunst des Meisters vor, im siebenie» Bande sind Heller» Impromptus. <>,, 7 -Kistner', iogar »> ta- „Museiim dcr Tavib-vundler" ausgenommen. Heller ist also Mitglied oe» Bunde- gcnwide». „Flores-an" selbst ww»iet dein Werke rwen längeren Artikel. Schumann erzählt, wie sich vor einigen Jahren ein Unbekannter an ihn gewendet, da er gelesen habe, die Ir.mde büudlcrschasi wolle sich auch rlrudcr Mauuscrinie aiinkhme». Der ganz- Brief verrieth einen Kellen seinen Kop', Naivität und Be scheidend«». 'Auch Manuicripie kamen nun. Schumann charakleristrt de» Jüngling nls einen Bollblut-Romantiker, der meist natürlich empfinde, sich klug und deutlich auSdrücke. „Dennoch fühlt man noch Etwas im Hintergrund« stehe» beim Ersoffen feiner Lompo- sttionen. ei» eigene? »„ziehendes Zwielicht mebr moroenröldlich, Aachgenossea beautragt, welcher sich gutiichtlich darüber üust. ru sollte, daß alte Semmeln jahrelang liegen könnte». ohne daß lhre Ver mischung zu iieueut Teig gesundheil-schädlich w-rke. Ferner hatte er noch die Vern-Hmung ciueS Zeugen beantiagt, welcher angebe» sollte, daß die alte» Semmel» nickt so lange aus dem Bode» gelegen habe,-, al» behaupict sei. Beide Anträge waren al- belanglos vom Gerichte obigelchul worden, und über dirse Ablehnung beschwerte sich der Angeklagte in seiner Revision, welche in dcr letzu» Sitzung de» 4. Strafsenat- zur Berhandlung kam. Aus den Antrag der RcichSanivali? verwarf jedoch da? Rcichrgericht die Beschwerde als unbegründet. königliches Landgericht. IV. Strafkammer. I. Der Agent Karl Wilhelm Ferdinand Wendel o»1 Witten berg, bereits criminell bestraft, halte fick l» 4 Fälle» des Rückialls- betrugS schuldig gemacht. Der Angeklagte befaßte sich mit der Vermitleluug von Stelle» sür Kellner, BusfetierS »c. In dieser Tbäligkeü spiegclte er in der zwecken Halste September vor. JrS. dem Büffelier G. vor, er habe eme pissende Stelle sür >h» im Casö W., obwohl nach Aussage deS bclreffiiideu WirlheS Wendel zur Beschaffung einer derartige» Stelle keinen Ausirag g habt, eine teile auch gor nicht srrigewese» war. Der Angeklagte hatte vo» G 5 .-t verlangt uiid eihalte»; cr will allkidiniS d,e Absicht der Wiedererstattung des Geld,» gehabt haben, tnbessen daran verhindert worden sei». Dem Kellner U. erklärte WenSel, cS sei eine Stelle i» dem Elabliffemcnt R. frei, ging auch m» ihm dabin, trat aber nicht mit in daS Restaurant ein, ließ sich jedoch 3 .Al geben In diesem Falle verhielt eS sich so wie im erste» n»d wie in den beiden andern Fällen, d. h. eS waren die Angabe» de-:- Angeklagicn unwahr. TaS Gericht nahm zwar milderndr Um stände an in Brtiacht dcr nicht erhebliche» Vorbrstlasliiigeii de» Angeklagten und der nicht wesentlichen Bedeutung der erlangt» Beträge, andererseits aber tonide nicht unberücksichtigt gelassen, t-ast die Handlungsweise d,S Angeklagten säst als gemeiiigclahllick« erscheint, insoser» er slellensuchende Leute um ,dr Olcld gebracht h >t Der Angeklagte wurde datier zu 1 Jahre Gesängniß und 3 Jahre» Verlust der Ehrenrechte verurlbeilt. aus die Strafe aber 1 M-nat der UiiteisuchuiigShasl al? verbüßt angerrchnet. II. Aus der Anklagebank »ahme» Platz der Logendiener Eduard Schimana auS Giün, dcr Handarbecker?lnlo» Schimana ebci- daher, der Sleinrlikiber Otto Karl Fel-x Friedrich au- Schöue- icld, der Eteiiiclrciber Bcrnbard Otto Friedrich au» Bolkmarsdois (noch nicht 18 Jahre all), der Sleinclrciber Friedrich A»lo» Dahne an» Großgörschei, und der Handarbeiter Fiüdrich Adolf Emil Ludwig an? Schö ikscld. Gegen die Angeklagten Gedrnd-r Friedrich lag die Beschuldigung vor, am Abc» - des 13. Nov mbe> vorige» JahrcS im Danzlaale deS GastbosS z» Piagwitz anS Anlaß eine» ElreiiiS sich uinsnßl, hin- und hergcschizben und dadurch -as übrige Pubiiclim belästigt, weiter, als der anwesende Schutz mann N de» Otto Friedlich von seinem Bruder wegzuziehen versuchi, Felix Friedrich mit ander» Personen dies orrhinderi, als darauf der Schutzmann dein Letzteren die Arretur angclnndigt und ihn auS de,» Saale wegsühren wollen, seiner Fortlchaffuug iderstand geleistet zu haben, jo daß ihn N. nur mit Hilie drS - BierauSgebeiS L Hai viS aus den Boisaal bringen küniien W.-itcr wird und zwar gegen Dahne die Anklage eihoben, den Arieslicke» den Händen deS Schutzmann? entzogen und besteck, sich selbst aber, nachdem »»nin-'br der Bramle ihn, Dähne, erlaßt und in eine» kleinen Nebensaal zu sperre» gesucht hat, diesem Vvrbabe» sich wider- setzl und de» Schutzmann znruckgcdrangl, serncr der ältere Friedlich sich derart zwiiche» den Schutzmann und Dähne gedrängt zu haben, daß Ersteier de» Dähne hatte loslasse» müsst» Nachdem daraus der ältere Fi iedrich seiuerscilS wiederum vom Schutzmann ststgrnvmine» worden, aus dem Wege zur Polzeiwache aber entstohe« war. hat er dem Beamte» »och eine beleidigende Aeußerung zugerusc». Nachdem dann der Beamte wiederum nach dem Tonziaalc zurückgekrhri war und dort eine FrauenSpcno», die ihm als die Schwester des e»t- w'ch-uen Gefangenen bezeichnet worden war, nach desst» Adresse gefragt hatte, ist Eduard Schimatia mit de» Worten: „Was soll die, die hat nichlS gemach," oder ciucr ähnlichen Aeuße>u»g n» de» Beanilen herangetrete», hat ihn au der Brust gefaßt, woraus ihm der Schutzmann die Arretur angekündigl, welcher sich jedoch Schimana «vidersetzt hat und nur mit Hckst eine? zweiten Schutzmanns «nd des Tischler- D. hat sortgebracht werde» können, daß aber nach der Arrrlur Eduard Schimana sich bcitinlck hat, seinen Bruder zu befreie». Endlich hat der Ai,geklagte Ludwig» nachdem i» Folge der erwähnten Vorgänge der Polizeiwachlmeister B. die Tanzmusik geschlossen und die vor den: Gasthosc und aus dcr Straße angesammelle Menge mehrmals zum Anöriiiandergehen aus- gesorderl, diesem Gebote nicht Folge geleistet. Die Angeklagten gaben nun den i» Vorstehende», aut Grund dcS ErüffnungSbeschlusseS geschilderten Vorgängen eine wesentlich ab weichende und harmlosere Bedeutung, bestritten auch tdeilweist jeg liche Verschuldung und stichle» da- Bvrgeheu der Beamten zu krttisiren. Rach dem Ergebnisse der BeweiSausnahme gelangte da? Gericht nur hinsichtlich Otto Friedrich'- zu einem sreisprccheudtn Unheil, dahingegen wurden venirldeilt: Eduard Schimana wegen Wider stands zu 3 Wochen, Anton Schimana wegen versuchter Ge. sangenenbesreinng zu 0 Wochen, Felix Friedrich wegen Wider stand» und Beleidigung z» 3 Monate» 1 Woche, Dähne wegen Widerstands zu 1 Mona» und Ludwig wegen AuslausS zu 2 Woche» Gesäugniß. Dcr Gericht-Hos bestand auS den Herrn Landgericht» Direktor Bartsch (Präsiv), LandgerühIS-Rälhen Biclitz, Adam, Barth und von Sommerlatt; die Anklage führte Herr StaatSauwaltschastS- Asjrssoc l»r. Dürbig. Sachsen. ch Stephen Heller in Leipzig. — Robert Schumann über Heller. — Iu der Geschichte der GkwaudhauScoiicerte, Fest schrist vonl»r.Alfred Dörssel. lesen wir S.7l: „Am 29. Sep tkmber 1829 erschiea ein Herr Heller auS Wien mit Phanlasie »nd Bariationrn von Moscheies, „ein sehr junger Pianist, der gute Fertigkeit, namentlich in der linken Hand zeigte"; eS ist jedenfalls kein anderer a!S Stephen Heller geweien." Dörssel hat ganz recht vermulhei. Ich sah im „Leipziger Tageblatt" vo» anno 29 »och und fand die Anzeige de« erste» SewalidbauSoncertcs der Saison 1829,30 in der Thal mit dem volle» Na nie» dcS Künstlers, Vor- und Zuname. In demselben Eröffnung-concert (Dienslag!) sang übrigens „och .Henriette Grabau und wurde die „Eroica" ausgesübrt. In der Biographie Heller'- wird allerdings erwähnt, daß Stephen ini Jahre 1829 mit seinem Vater eine Kunst- reife durch Ungar». Pole» und einen Thcil von Deutschland gemacht habe und aus der Rückreise 1830 in Augsburg geblieben sei, nin außen und innen mit Schimmelpilzen bedeckt. Der Lehrling Sclmoscr bestäligle die Angabe» de» Ma-lak in vollem Umfang« und bezeugle noch, daß er »nd die Gesellen vo» Jäschle angewiesen sei«», die allen Sachen zu zerstoße», in Wais-r anszuweichen und de» dadurch entstandene» Teig in sr»chea Teig emzu- kneten. Der Lehrling machle diese Angaben auch vor Gericht während die Auesagen Maslak'S nur auS drin polizeiliche '. Protokoll reserirt werden konnle». da derselbe nachher nicht zu ermitteln war. Das Gericht schenkte den Angaben dieser beiden Belastungszeugen i» Verbindung mit dem Ihalfächtichen Befunde br, dcr Haussuchung vollen Glauben und sprach die Bcnlrlheiluiiq des Angel.agir» aus ans Grund de- 8 12.1 in idealer Eoucurrciiz »ick tz- 10.2 des Nahrung-nittlelgesctzeS, indem eS ihm eine Gesangnißstrase von 1 Monat anserlegie, die Einziehung dcr beschlagnahmten ver schimmelten Backwaare» aussprach und die öffentliche Bekannt inachiing de» Urlleilösvruch«; anoidnc'c. Der Angeklagte halte den Zeugen LegUing Selmojer als un- glaubwürdig bezeichnet, weil derselbe dreimal aus Lein T ruste enl wiche» lei. E? stritte sich aber heran-, daß der brave Meister de» armen Junge» sür seine wahrheilSgelrenei, und von der B:hördc abgeiorderlcn Angaben verschiedene Male inchlig geprügelt und daß beileibe nur dc-halb cnlwichen war. Herr Jäickck- Halle sich also, in Lein er dcn Zeugen «:s unglaubiviirdig brzeichacle und dainck ein nähere- E «gehen aus die Gründe für die angebliche Unglaubwürdig keck vrranlastte. nur »och lieser hineingrrckicn. Au? bei B w.i? ausnahme ist noch zu erwähnen, daß die mediciniichc,. Lach verständigen das betreffende Mischmasch Backwcrk al» durchau? gesundheil-schädlich bezeichneten, da eS sehr le.cht Mage«e>kia»kui,grii Hervorrusen könne. — Der Angeklagte war vo» diese» Sachverftän- dlgrn offenbar nicht besriedigt und hatte die Vernehmung eineS 1 Dresden, 23. Januar. Mit Allerhöchster Genetzmignng ist der zcilherige Oberlehrer a>n kiesigen Anncii-Rcalgumnasinni Ilr. Georg Ferdinand Hel», zum a»ßcrorve»tl>chen Prosesior der analytischen Geometrie, aiialyltschc» Ä)techa»ik und „lathkmalischen Physik am Polykechuikum hier ernannt worden. — Ce Majestät dcr König hat de»» Obcrschaffner 2. Elaste bei der SlaalSeisenbahnverwaltitttg Rudolph Ahr t» Leipzig bas Albrechlskreuz Allcrgnadigst zu verleihen gruiht. f DrcSde». 23. Januar. Der von der General-Dirccliou dcS königl, HcslhealerS veranstaltete diesjährige Sub scripkionS-Ball im Ncustästcr Hvslhealcr, zu welchciu die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften ihr Erscheinen in Aussicht gestellt habe», findet am l8. Februar statt. --- DrcSde», 22. Januar. AuS dem von dem verdienst vollen Kirchcnrail, Di. Dochner in Zwickau begründete» Lehrmittel- und lln terstiitzungSfondS, welcher bei dem königl. Ministerium de- EultuS verwaltet wird» sind im Jahre 1887 zum Ankäufe vo» Schulbüchern und sonstigen lliitcirichlsbeliirsiitsseil an ärmere Schulgemeinde» >45«, sowie an hilfsbedürftige Lehrer und deren .Hinterlastcne 289 bewilligt worden. — Die am SonnlagVoriuiltag ini.Hcll'ig'sche»Etablissement i» Dresden unter Vorsitz deS Herr» Direclor 1-r. Hugo Weinrck-Wurzen algchallcne Eoiijerrnz der Dircclvrcn und Lehrer an den landwirtbschasllichen Schulen dc» Königreichs Sachse» erfreute sich de» Besuches der Herren Gehriinralli Böttcher und Negier«,,gSralh Di-lrich alS Bcrlretern dct königl MickistcrnimS, zahlreicher Cnraloren landwirlhschasllichcr Schalen, als Ockoiiomierath Slciger- Meißcn ni d '3i>l!e>gul>!btsitzcr P'aiinenstiel Bantzc». der Vorsitze, lei, '.andwirlhlchasNicher Kreisvercine, als GniSbcsitzcr Kksersicin-Nietcrsedlitz, de? Herrn Oekonomieralh v Lang?-- dorss und anderer Förderer der in Sachsen hochenlivick l'en lailtlpirtl-chaillchen Schnlrli. Daß man den einzelnen Pnncle» der Tagesordnung lebbasleS Intereste cntgeg >' brachte, hewte-cn die mchrsiüntsgrii sachgetiiäs.cil Delatleu. Herr Tlreclvi IooS-Nochlitz rcsrr>rlc über die Einrichtung von Obstbaneurscn an den lalikwirihschafllich n S.hnlcn DaS Ncsn'.tat der Debatte laulcle dabi!,, daß I v.ägsiw Ol-sihan cnrse, wie sie i», Rheinland besiehe», sür unsere Schulen sich nicht eignen, ohne daß indeß der hohe Werlh und Ratzen solcher Enrse nach mannigfacher Richtung hin verkannt worden wären. — AlSdann sprach Herr Schnldirector E"dlcr-Mcißen über
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