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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-27
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1888
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Vierte Beilage zum Leipziger Tageblatt md Anzeiger. ^ 27. Freitag den 27. Januar 1888. 82. Jahrgang VolksmrWaftliches. ' All» für Kiese» kheil bestimmte» Sendungen stad zn richten an den verantwortlichen Redacteur desielben T. G. L«u» in Letpzka. Telegramme. äVDL. Petersburg. LS. Januar. Rach der „Börsen-Zeitunq" wäre zwilchen dem Finanzministerium und einer holländisch^nglisch- deutschen Banquiergruppe eine Uebereinkuns» wegen der L ander si o n von 1,700.000 Pfund Sterling bproc. Obligationen der KurSk- Charkow-Azowbabn in -'/.procentige von der Regierung garantirte couponsteuersreie Obligationen nunmehr abgeschlosten, vom Tage. ? Von den Börsen ist so gut wie nicht- z» melden. Wenn kein politischer Blasebalg einen heftigen Lastzug erregt, so plätschert doS CourSmeer io friedlich dakin, daß man nicht ahnt, welch« Befahren es in sich birgt, welche furchtbaren Gewalten seine» Wogen innewobaen, wenn sie sich mit dämonischer Macht emvorbäumen. Die Politik läßt keine Thaten leben und die albernen Betrachtungen der Zeitungen, die mancherlei Eonjecturen der politischen Kannegießer und die Produkte der Nachrichteniabrikanten sind hinsichtlich ihrer Wirkung ans die Länge der Zeit stumpf geworden. Da« war ja immer nur für die Dummen berechnet. Ucberdie« zeigt die Ultimoregulirung, welche eben jetzt vorisich geht, eine» Mangel an Stücken, welcher den Coursea zur Stütze gereicht. Mustern wir die Vorgänge an der Mittwochsbörse durch, lo finden wir folgende Resultate: London war fest. In Pari« waren Italiener stark asficirt »us die Nachricht von dem Abbruch der Be» Handlungen mit Italien wegen de« HandelStractat«. Au« Wien wurde genieldet: Trotz der GcschäsiSstille, in welcher die heutige Borbörse verlausrn ist, hat doch die festere Tendenz da« Feld behauptet, hauptsächlich in Folge de« Abschlüsse« de» ungarü scheu RentengeschSsie« und der festen Pariser Boulevardcourse. Beide Momente haben jedoch die Zurückhaltung der Lpeculotion vom Ge> schäste nicht zu beheben vermocht, daher blo« einige Umsätze in Coulissepapierea statkgesunden haben. Die Mikiwoch-dörse eröffnet« still und fest. Dec Verkehr entwickelte sich zum Thcile etwa« leb, basier al« seither, namentlich in ungarischen Wertsten, die mehr be gehrt, und in Valuten, die mehr ausgebolen waren und matter tea- d-rten. In der Loulisse ist die Tendenz schwankend, aber die Lourse sind wenig verändert. Credit 270.30. Abends 270.40. Berlin war anfangs etwas lebhafter al- am Dienstag auch die Hal tung war vorwiegend fest. In erster Linie wirkten die mit der Ultimo- L quldation in Verbindung stehenden Transaktionen befestigend aus die Besammitendenz, weil sich ein stärkerer Stücken'angel, al« bisher angenommen war, geltend machte. Die auswärtigen Börten vermochten keinen bestimmenden (kinslufi aut die Haltung au-zuüben. Credit waren '/, Proc. höher, Lommaudit aus Gerüchte über eine gröbere Beisteiligung bet dem CoiicnrS der Leipziger DiSconto-Besellschast abwartend. Die anderen Banken waren sehr still. Deutsche speku lative Bahnen erfreuten sich wieder guter Beachtung und besserer Course nur Mecklenburger nachqebend. Oesterreichnchc Bahnen ziemlich fest. Schweizerbahnc» und Mittelmeer fest, aber ruhiger. Bergwerke weisen „n Anschluss an die bessere» BlaSgow.Bcrschiffungen höhere Notirungea aus. Russisch« Wertste etwa« sester, auch Ungarn und Italiener besser, Egypier waren beliebt. Die anhaltende Geld- slussigkeit, sowie der immer schärfer hervortretend« Stückcmangel für fast alle Tpcculalioncwerlhe vcranlaßtc ein weitere« Anziehen der Course, und eine feste Tendenz. Rur deutsche Banken blieben ve» uachlässigt, dieselben hielten sich aus ihren Ansangsroursen. Bastnen blieben ebenfalls sest, waren jedoch rüstiger. Für Schweizerbahnen wurde 1 Proc. und mehr Deport bewilligt. Bergwerke konnten >stce Courie etwas erhöhen. Di« „Bürsen-Zeitung" läßt sich eine Berechnung über die Divi dende der Laura-Hütte für da« lausende Geschäftsjahr ausstellcn, welche auf nicht weniger al« 5'/, Prok. lautet. Credit 140 <l39»/.). Franzosen 0«'/, (86'/,). Lombarde, 84'/, >34'/,), Deutsche Bank 163'/, (163'/,), DiSconto-Commandit 1!«2 <191'/,>, Mainzer I03V, (103), Marienburger 53'/, (51'/,), Ost preußen 72'/, <70'/,), Mecklenburger 131'/, (132), Galizier 78'/, (77'/.). Elbctdal 68 G7',.). Duxer 116'/. (118'/,), Gotthard 118 (117'/,). 1880 er Russen 78'/, (78). Russische Noten 176 (175'/,). Ungar. Moldrente 78'/, (78'/.), Italiener 04'/, (04'/.), Laura 00'/, (90'/»), Dortmunder 68'/, (68'/^. Meilen hinter Sydney erheben sich die rauben und schroffen Blauen Berge, rin mächtige« Gebirge, welche« den Zugang in« Innere ver sperrte. Erst al« 25 Jahre später eine allgemeine Dürre gewaltsam zur Benutzung neuer Ländereien zwang, gelang e», jene Barrlöre zu übersteigen und rin reiche« Weidenlanb im Inner» zu finden, da« sofort durch eine gute Straße zugänglich gemocht ward. so bildete sich denn langsam »nd allmälig ein Kranz neuer Colonien an alle» Küsten Australien«, die gegenseitig von einander unabhängig blieben und auch mit England uur lockere Verbindungen unterhielten. Nach wiederholten Beschwerden gelang e< 1839 endlich, die Depor tation nach Australien gänzlich einzustellen und der Bodeupret« stieg sofort um ein Bedeutendes. 1851 trat dann ein neue« Epoche machende- Ereigniß ein: die ersten Goldminen wurden entdeckt. Bald verbreitete sich durch die ganze Welt die Nachricht von den enormen Funden, dem wunder baren Goldreichthum der Berge, und min ergötz sich eine wahre Völkerwanderung nach Australien. Heute ist Sydneh eine große, vorzüglich gebaute Stadt von 100,000 Einwohnern, mit Universität. Sternwarte, botanischem Garten u. dergl. mehr. SS ist der größte Handelsplatz der Welt für Wolle. Australien hat e-S aber in dieser kurzen Zeit eine- einzigen Jahr hundert« nach der Zählung von 1886 aus 3.4 Millionen Einwohner gebracht, während HayteS. der statistische Beamte der Colonie Viktoria, die Eisenbahnen aus 8891 englische Meile» Länge angicbt. Mit Weizen wurde» 1886 schon 8.3 Millionen Acre« bestellt. die40M.II. Buihel lieferten. Bleibt Australien hierbei auch wesentlich hinter den 400—500 Millionen Bushel Nordamerika- zurück, so bat eS dasselbe doch schon längst mit Schafen überholt, denn e« besitzt davon 86 Millionen gegen 50 in den Bereinigten Staaten und 20 Millionen in Deutschland. Nordamerika mit seinen 50 Millionen Einwohnern, seinem gewaltigen Eiscabahnnetze zieht die Auimerkiamkeit mehr aus sich, aber es ist in dem ersten Jahrhunderte seiner Coloniiation lange nicht so weit vorwärt« gekommen wie Australien. Lu- der Vergangenheit wendet sich der Blick in die Zukunst und stellt mit Vergnügen, wie der Weltiheil noch reichlichen Platz für weitere Millionen Auswanderer oder inneren Bevölkerung«.Zuwach» besitzt. Da« Eisenbahn-Nc« steht bedeutend dinier dem amerikanisch n zurück; die Schätze de« Innern siud noch weulg bekannt, gar nicht auSgebeutet, und da« Alle« läßt, wenn auch nicht aus eine gleiche Entwickelung wie im erste» Jahrhunderte, so doch aus eiar ähnliche schließen. Glücklicher Land, welche« ein Jahrhundert ohne Krieg und ohne Armee verlebte und heule noch in seiner Nachbarschaft keinen Gegner oder Feind kennt; wäge r« viele solche Jubeltage feiern. Das erste hundertjährige Jubiläum Australiens. X Am 26. Januar 1887 sind einhundert Jahre verflossen, seit Australien in ieierlicher Weise von der englischen Krone aiS ihr Elgenthum in Besitz genommen, die erste Colonie von Europäern dort anqesiedclt und der Grundstein zu der jetzigen Hauptstadt vou Ncu-LutivaKS. von Sydney, gelegt wurde. Indem alte» Europa oder in dem älteren Asien wollen einhundert Jahre nicht allzu viel bedeuten, besitzen wir doch Städte, welche sich eine» tausend>ährigen 'Alters und darüber rühmen, aber für den jüngsten Erdtheil ist dies Jahrhundert genau so viel ol« für un« ein Jahrtausend, hat ec doch in dieser Spanne Zeit denselben Weg der Entwickelung und Cultur zurückgelegt, z» welchem wir ein volles Jahrtausend brauchten Darum wird auch dieser Tag i» Australien und namentlich in Sydney w t allen Ehren seierlich als ein großer Festtag begangen, und haben wir alle Veranlassung, seiner zu gedenken und an ihm zu zeigen, wie Ungeheueres in einem eiazige» recht verwendeten Jahrhunderte geleistet werden kann. Austratien« Entdeckung erfolgte schon bedeutend früher, Ferdinand MagelhaeuS fand 1521 die den Erdtheil umgebenden Ladronen Insetn, der Portugiese McneseZ 1526 Neuguinea und so weiter, aber alle diese Entdeckungen butten keine weiteren Folgen, so daß man in den nächsten zwei Jabrhunderten nicht über die dürftigsten Kennt niste vou der Existenz eine« großen Landes hinauSkam. Erst der englische Seefahrer Capitain Cook leitete wissenschastliche Expedi Honen und beschäftigte sich bei iemeu 3 Wcltumiegelungen eingehend »nt Erforschung der ganz unbekannten Lstküste Australien«. Seit» gelehrter Begleiter Bank« machte dabei 1770 die englische Regierung daraus ausmerkiam, wie sehr sich da- von allen cwilisirien Ländern so weit entlegene, tust keine einheimische Bevölkerung besitzende Australien zu einer Colonie für Verbrecher eigne, welche nach da maligem Rechte vielfach zur Deportation verurtheilt wurden. Cr i'chlug hierzu die an PslanzeiiwachSthum reiche und danach von Cook benannte Botany - Bai vor. DuS Parlament be ichäsiigte sich noch ta demselben Jahre 1770 mit diesem Plane und nahm ihn an, aber e< dauerte volle 17 Jahre, biS er zur AuSjührung gelaugte und Capitain Philipp« mit 11 Schissen auSlies. Er mihi» 600 männliche und 250 weibliche Sträflinge »nt sich, denen sich inbesten 570 unbeicholtene Auswanderer sreiwillig nngeschlosscn hotten, «ad landete Milte Januac 1788 in der Botany Bai. Hier fand ec den Ankergrund und da- Festland nicht seinen Wünschen entsprechend uud segelte wenige Meile» weiter nördlich, wo »ach Cook'S Angaben ein anscheinend guter Hasen, Port Jackson, lag, den Philipp« aber in vollem Entzücken den besten Hasen der Well nenn». 1000 große Kriegsschiffe. Io schrieb er nach Hause, können hier gleichzeitig bequem Ausnahme finden. An einer quellen reichen Stelle wurde die Gründung beschloss». Philipp« versammelte leine 11 Sch ffe um sich. eS war der 26. Januar 1788, ergriff tm Namen und Aufträge seines Herrn, de- König« George, von dem ganzen Erdtheile Besitz, legte den Grundstein zu der ersten Stadt aus demselben und lauste sie nach dem damaligen Mmifter de« Aeußekn, Sydney. Seltsame« Spiel de« Zusolle-; zu derselbe» Zeit war der fran- zösiiche Seemann La Peirouse in Botano-Ba» mit ähnlichen Ab sichte» für sei« Vaterland angelaagt. Er erfuhr dort, wa« uur wenige .- Meilen ealsernt sich zuqetragen batte, erkannte die Priorität und dt« I wonnene Gold ist tarau« erwachieneo Rechte Philipp«' odne Umstände au und über ließ ihm da« Laub. Line kleine Verspätung in Philipps' Expedition hätte dem Gelchicke des ganzen WelildeflS »ine ganz andere Ent wickelung verliehe» und vielleicht di« Franzoiea statt der Engländer z» Beherrscher, der Meere gemacht. Der neue» Stadt Sydney war »es,« glücklich, Jugend beschiedea, war dvch dt« erste Expedittv» viel zu dürftig -»«gerüstet, man hatte die Sträflinge halb uackt ans« Schiff gebracht. Lebensmittel so k»«pp Vermischte». Leipzig. 26. Januar. *— Aus Anlaß der hier slattgehablen Verhandlung im ConcurS der Leipziger Di-conto-Gcsellschast wird tu verschiedenen Blättern von einer starken Betheiligung (486,000 >l) der Berliner DiScoato-Gesellschast bei diesem Falliment gesprochen, eine Angabe, die indeß in keiner Weise der Wahrheit entspricht. Die DiSconto-Gcsellschast hat nach der „B. B.-Z." eine Forderung von 36,000 .G, welche durch ein Esfcclendepol von 60.000 »i gedeckt ist; ein Posten von Schuldscheinen der UllerSdorser Werke aber, welcher von der Di-conto-Gesellschast in Folge der Geschäftsverbindung mit dem Leipziger Institut übernommen und von dem letzteren Institut garantirt worden ist, ist durch hypothekarische Eintragung ganz speeiell gedeckt, und da- betreffende Engagement wird überdies in den nächsten Tagen schon durch endgiltige Abrechnung erledigt werden Die Zinsen sür diese Psaiidbriese sind überdies stet« regelmäßig be zahlt worden. Auch andere Angaben über die in dem Termin angemeldeteu und dlScutirten Forderungen an die Leipziger DiSconto- Gesellschast sind irrig oder beruhen aus falscher Auffassung vou Formalitäten, die von den belheiligten Gläubigern zur Wahrung ihrer Rechte zu ersüllea waren. — Wie wir noch erfahren, sind die von einigen AussichtSrathSmitgliedern angcmeldeten Forderungen vom Concur-vertrrter der Leipziger DiSconlo-Gesellschast bestritten worden. *— Deutsche Reichsbank. Nach dem Ausweis derDeuticheu Reichsbank vom 23. d. M. hat der Metallvorraih um 19,747,000» (in der entsprechenden Woche dcS Jahres »887: 14,823,000 ,/i) zugenommen, gleichzeitig fand eine Vermehrung der ReichScassen- scheine um 1.474,000 (1887: 1,479.000») statt, während die Noten anderer Banken um 581,000 ^4 (1887 : 3946.0M u») ziirückgtngen Die Wechsel reductrten sich um 24 «'8)7,000 (1887: 14.5:34.600 X) und die Lombardbestäode um 5,641,000 ä (1887: 13,239,000 ») die Giroverbindlichkeiten haben sich um 33.750.000» (1887:14.138.t>00 Mark erhäht, wädrend die tm Umlauf befindlichen Banknoten eine Ab „ahme von 45.568,000 (1887: :i8,2l3.000 X) ausweise». In Folge de« erheblichen Zuflusses, den der Metallbestand ausiveist, und da der Umlauf vou Reichsbonlscheinen erkeblich eingeschränkt wurde ist die steuersreie Notcnrejerve von 167.76 Millionen Mark au 233.97 Millionen Mark gestiegen, wahrend sie am 23 Januar de- Borjohre« uur 130.16 Millionen Mark betrug. — Die Stille im Börsengeschäft, die noch immer vorherrschende Zurückhaltung der Finanzkreise von neuen großen Operationen bewirkt, daß die Geld flüisigkeit sich fortgesetzt erkält. Die Nachfrage ist unbedeutend, da- Angedot disponibler Mittel dagegen ein starkes. *— Geraer 3'/,procentige Stadt-Anleihe. Die Stadt Gera beabsichtigt Anleihescheine im Geiammlwerthe von 3 Millionen Mark auSzugebea. von denen 2 Millionen alsbald zur Ausgabe kommen sollen. Die Zeichnung findet am 30. Januar hier bei der Filiale der „Geraer Bank ' statt. Der Preis beträgt 98 für 100 Nennwerth. Die Zahlung der Coupons dieser Anleihe erfolgt am diesige» Platze bei der Filiale der Geraer Bank; voraussichtlich wird die Anleihe auch an der hiesigen Börse eingesührt. (Ver,l. Inserat S. 536.) '— AuS dem Artikel Soetbeer'S über den neuesten Jahresbericht de- amerikanischen MünzdirectorS in der ,,H. B.-H." entnehmen wir (s. vorgestrige Nummer) noch Folgende«: Nach Kimball'S Zusammenstellung ist die Edelmetall-Production der Welt in den letzten Jahren folgend auzunehmcn. Gold 1883: 143,533 ttiloqr. s Werth 400.5 Millionen Mark. 1884: 153.017 Kilogr. f. 426.9 Millionen Mark. 1885: 154,942'Kilogr. s. 432.3 Millionen Mark. 1886: 147.097 Kilogr. f. 410.4 Millionen Mark. Silber 1883: 2,769,197 Kilogr. t. 415.4 Millionen Mark. 1834: 2,804,725 Kilogr. s. 420.7 Mill. Mark. 1885 : 3.062.009 Kilogr. s. 440.9 Millionen Mark. 1886: 3,137,175 Kilogr. s. 420.4 Mill. Mark (beim Silber ist der durchichnittliche Silberpreis jed:S Jahre« zu Grunde gelegt). Die Angaben über die Silberproüuctioa in Peru. Bolivia. Lhile und Argeniina sind bi« jetzt leider noch 'ehr unsicher, wie sich schon aus dem Umstande abnehmen läßt, daß m den vorliegenden Uebersichten mehriacki in Ermangelung ionstigen Anhalt« die Schatzungen sür da« eme Jahr einfach aui andere Jahre übertragen siud und daß mitunter sich höchst aus- fällige Unterschiede zwischen den einzelnen Jahren Herausstellen. — Nach Kimball'S Zusammenstellung sämmtlicher bekannter Ausmün- zungea in den Jodrea 1884/86 betrugen dieselben in Gold 1884: 417.6 Millionen Mark. 1885: 397 9 Millionen Mark. 1886: 889.1 Millionen Mark. In Silber 1884 : 402.5 Millionen Mark. 1885: 411.4 Millionen Mark. 1886 : 523.7 Millionen Mark, lieber 40.4 Millionen Mark Goldmünzen und 58.6 Millionen Mark Eilbermünzen liegen sür da< Jahr 1886 Beweise vor, daß sie au« riogeschmolzeneu alte» Münzen geprägt sind. Da« in Rußland ge fast ausschließlich in den dortigen Münzstätten »u Holbimprriolea ausgeprägt — in den Jahren 1851 bi« 1885 im Betrage vou mehr al« 2716 Millionen Mark — uud n»e wenig ist vou dieser kolossalen Summe »vch in jener Form vorhanden! Zu de» dentschen GoldouSmönznnge» t> de» Jahren 1871 b>- 1878 im Betrage vvn 1882 Millionen Mark stad uur 861 Millionen Mark »der etwa die Hülste au- Gvldbarren, da« übrige au» ein- geichmolzrne» Goldmünzen (worunter 546,807,061 20-Franc stücke) hergestellt. I, den Vereinigten Staaten werden noch ,mmer steyebeu. daß Philipp, um de» Diebstahl zu steaern, de» Nnnb eine« » arnndsätzlich alle bei den öffentlichen Soffen eingehenden fremden Grade- »tt da» Lad« dastrafrn rnnßte; srrner stnd arbeit-scheue I Goldmünzen eingeschmolzen, u. A. im Fitcaljahre 1886/87 Sträflinge «ch verlErrl» Frmwnzimmrr anch »ich« dasjenige I Wende von 7.900,011 Dollar«, darunter 1.219,351 Dollar» » irgend id»» Platz« zn» Gegen gereicht, -ac-le I srauzäsische. 1,018,086 Dollar« britische, 179,122 Dollar« «W» », «ch» m,«chG,Äsch,n tzmz. Mmchrl bnaÄ«, Vvllar« spaaische Gakdwtttv,. «jährlich werden auch in allen Ländern bedeutende Summen Goldmünzen zu industrieller Verwendung eiageschinolzen, welche au« den neuen Gold prägungen zu ersetzen sind, um den früheren oder nothwendigen Münzbestand zu erhalte». Nur ein vkrhälliiißmäßig geringer Theil der »cnen Goldausprägungen bildet schließlich eine wirkliche Zunahme de« allgemeinen monelare» Goldvorralb«. Aus solche Zunahme kann man deshalb nicht aus der Höhe der Goldaurmünzungen schließen, ondern eher an» der Zusanimenrechnung der zu einem gegedine» Zeitpunkte in den großen Banken und Schatzämtern befindlichen Goldsnmmen, verglichen mit den entsprechenden Beständen in früheren Jahren. Bringt man in Gegenrechnung gegen dir neuen GoldauS- niünzungen, was an alte» Goldmünzen durch Einschmelzen zu Barren, Umprägungen, industrielle Verwendung, Export nach Ost- asien in Abgang gekommen, so darf vielleicht mit Grund behauptet werden, daß die neueo Goldprägungen in den letzte» vier Jahren durchschnittlich keine-sall- mehr al« etwa 150—800 Mill Mark (ver- niutdiich noch wenigeri dem monetären Goldbestände der Culturlänber jährlich zugesügt haben werben, ungeachtet der lehr viel größeren Summen Goldmünzen, die in dieser Zeit au« den Münzstätten hervorgegange» sind. Hmsichtlich der SilderaiiSmünzungen ist es nicht minder geboten, ge wichtige Vorbehalte brizusügen. Für die Silberprägungen der Eutlurländer bleibt im Durchschnitt der Jadre 1884—1886 nur ein Werlbbetrag von etwa 200 Millionen Mark, und biervvn fallen aus die Vereinigten Staaten etwa 125 Millionen Mark. Und von de» hiernach übrig bleibenden ca. 75 Millionen Mark Eilbermünze in den europäischen Ländern ist der größere Tdcil (wie in Spanien. Italien und Deutschland) au- ringczogeiieu ältere» LandeSmüuzen hergestellt. Man sicht hieraus, eine wie geringfügige Bedeutung gegenwärtig die europäischen Silberprägungen sür den Sildermarkt haben, welche Rückwirkung auf denselben aber andererseits die E>»- stellung der Silberprägungen in de» Bereinigten Staaten äußern wird. — Der industrielle Silderverbrauch wird von Kimball für da« Jahr 1886 aus 521,576 Kilogr. angenommen, also den sechsten Theil der gleichzeitigen Production. *— Die Eisenbahnlinie Lroiteudors-Echleiiau ist von der Ersten Kammer ohne wettere Debatte genehmigt worden. ^— Bautzner Brauerei und Mälzerei. Die am 2b. d. üattgesundenc Generalversammlung der Bautzener Brauerei und Mälzerei erthcilte Techarge »nd setzte die zur Vertdeiluug gelangende Dividende den Vorschlägen der Verwaltungsorgane entsprechend aus 5 Procent sest. Der auSscheidende Direktor Herr A. Klingst wurde wieder- und Herr Kaufmann Carl Potschke neu in den AussichlSrath gewählt. Der Antrag der BesellschastSorgane, betreffend die -Ins nähme einer alleinigen 4procenttgen Prämienanleihe in Höhe von 800,000behuis Rückzahlung de- Restes der 4'/,pcocent. Anleihe vom Jahre 1880 und an Stelle der »un nicht zur Ausgabe in den Generatversamnilungen von 1886 und 1887 genehmigten 4'/,procent. Anleihe von 150.000 >1. wurde einstimmig angenommen und der AussichlSrath und die Direktion mit der Ausführung des Beschlüsse« beausiraal. Z Die Einführung österreichischer Zölle sür lebende Pflanzen in Töpsen wirkt auf die Ausfuhr der Ztttauer Gärtner noch Böhmen sehr »achtheilig ein. Der Verein der Zittauer Ge müsegärtner, der mit Ablauf de» ersten Halbjahre- die Verzollung der Gemüse in Sicht hat, beruft deshalb schon jetzt eine Bersamm luiig ein. welche sich mit Aussuchung neuer Absatzgebiete beschäftigen soll. ^VDU. Troüden. 25. Januar. Die Zweite Kammer genehmigte in der heutigen Schliißberathung den Ankauf der aus sächsischrm Gebiete gelegenen Strecke der Berlin-Dresdner Eisenbahn und den Bau einer Verdi» du ngScurve zwischen dec Haltestelle Naundors und dem Bahnhof CoSwig. Der KauiprciS für die Bahn strecke beträgt 13.l00.000 die Herstellungskosten sür die Ver bindungScurve 265.000 .X sk DrrSdril. 25. Januar. Coneessionirter Sächsischer Schiiser-Verrin zu Dresden. Die heute unter zahlreicher Betheiliguiig seiner Mitglieder hier staltgebabte 43. Jahresversammlung de« Sächsischen SchiffervercinS genehmigte einstimmig »ad debatten lo« den von u»S bereits ausführlich besprochene» l887er Jahres bericht, sowie die mit einem Ucberschuß von 1237 abschließende JabreSrechnung und ernannte ebenso einstimmig den seit 23 Jahren i» treuer Fürsorge lhätiqen Vorsitzenden de« Verein», Herrn Schiff- eigner Moritz Gasse in Dresden, aus Anlaß seine« 50jährigen GeschällSjubiläumS, zum Ehrenvorsitzenden aus Lebenszeit. In den Vorstand wurden die onSicheidenden Mitglieder Direktor Röhrig (Säcbiisch-Bühmn'che DampsichifssahrlS-Geselljchast) in Dresden und Schiffseigner Prasser in Pirna wieder, sowie an Stelle de« verstorbenen Schiffseigner« Förster in Riesa der Schiss» eigner Finke in Meißen neu gewählt. Vorstandes wurde eia seit 25 Jahren selbe» Schiffseigner ununterbrochen bediensteter Steuermann mit dem Elireiidiplon, sür langjährige treue Dienste ausgezeichnet. Hieran schloß sich die Berathung verschiedener Schifffahrt-angelegen heilen. Hinsichtlich der Durchfahrt durch die Marienbrncke in Dresden konnte der Versammlung mitgetheilt werden, daß die Schiffbarmachung de- dritten Joche« von der Strombanbehörde in bestimmte Aussicht genommen sei, daß jedoch vorerst noch Ver Handlungen mit der StaatSbohn-Verwallung näthig seien, um gleich zeitig eine Regulirung der Einmündung de» WeißeritzslusseS herbei zuiühren. Eine an dea Sächsüchen Echiffer-Berein ergangene Aus sorderung der königl. AmtSbauptmannschast zu Meißen wegen Leistung eine« KostenbeitrogS sür die seuerpolizeiliche Ueberwachnng de« Meißner Hasen« wurde abgelehnt. ßs Dresden. 25. Januar. Die Actiengesklllchast „Dresdener Albuminpapiersabrik" hat auch im abgelausencn 3. Geschäft-- jahr« 1887 recht befriedigende Erträgnisse erzielt, so daß — neben einer AuSloosung de« Acliencapitals im Betrage von 139,000 und reichlichen Abschreibungen — eine Dividende von 7 Proc. aus die Actien l-id. ^ und von 5 Proc. aus die Aktien 1-it. 8 zur Ver theilung gebracht werden kann. ss TrrSSen, 25. Januar. Radeberger Exportbier- Brauerei. Der Geschäftsbericht über da» 3. GeichästSiahr 1886/8? verzeichnet zwar eine Mcbrvcrschrotunq gegen da« Vorfahr. gleich zeitig aber auch eine Erhöhung der Unierbilonz. Die Verichrvtiing betrug 21,794 Hektol. (gegen 17,404 Hektol. iin Vorjahre). Dabei entstand ein Betriebsverlust von 3759 (gegen 37,802 ./k im vorigen Jahre). Die Geiammt-Unterbilanz beträgt nunmehr, unter Berücksichtigung der notdwendlgsten Abschreibungen in Höhe von 11,285 .8l, rund 100.000 >t, welcher Betrag jedoch durch die von vorige: Generalveriamnilnng beschlossene und mit Ablauf de« Sperr jahre« — 18. März 1888 — in Kraft tretende Lapilalreduction von 100,000 Deckung findet. Die Produkte der Brauerei er- sreuea sich allseitig bester Ausnahme. Da« , >lanzlerl»a»" (Münchner Art), mit ausdrücklicher Genehmigung de« Fürsten Reichskanzlers io genannt, ist bei der im Juli v. I. in Königsberg i. Pr. statt- gehabten Ausstellung mit der großen silbernen Medaille ausgezeichnet worden. — Die Verschrotung ist auch im neuen Jahre im stetigen Wachsen begriffen und steht zu hoffen, daß die weitere Zunadme derselben der Brauerei bald die wünicheiwwerlhc Rentabilität bringen wird. *— Meulelwitzer Kohlenrevier. Im Monat December 1887 bezifferten! sichj die aus dem Meuselwitzer Kohlenrevier durch die Eisenbahnen vrrsrochteten Kohlenmengen aus 10.754 oder anl >646 Wagenladungen - 5<X)0 Kilogr. niehr al« in dein gleichen Monate de« Vorjahre«. In den letzten 8 Jahren wurden a»S dem bezetch- neten Kohlenbecken durch die Eisenbahnen b-sördert 1880 : 92.151 Wagenladungen ü 5000 Kilogr., 1881: 92.456, 1882 : 92,414, 1883: 105.428. >884: 101,003, 1885: 117,718 1886: 121,361, 1887: I3I.83S Wagenladungen t 500» »ilaqr. — Applb«, 25. Januar. Seit einige» Tagen weilen verschiedene Ausländer, Schweden, Jtalieuer. Schweizer ,e.. in der Absicht hier, in unseren Sirumpfmaichinen-Fabriken Maschinen und Wirker« stuhle anzukausea, um ia ihrer Hetmaih Strumpffabriken zu errichten, zu welchem Zwecke die Herren auch veisch edene Wirker al» Werk'übrer evgagirt haben. Im Lause nächster Woche geht eine ganze Wirkerfamilie zu diesem Zwecke mit nach Lissabon. — Der gute Geschäftsgang im vorigen Jahre Hot viel« Loncurrenz hervorqerosen * Wet«nr. 25 Januar. Man schreibt der ..W. Ztg." au« Poßueck: „In dem Bericht über de» derzeitigen Stand de» Orlabah»-BauprojecteS ist ein Jrrthuin enthalten iniosern. al- diese Bahn gor kein rudvlpädtiiche- Gebiet berudr». denn eine rnbvlstbWfchr Enelav« Lchweinttz extsttrt nicht. Schweinitz ist rin Aus Antrag bei ein und de« dem herzoglich oltenbnraische« Dorf, zum WesikreiS Kahla gehörend. Um einen Beitrag Rudolstadts zu dieser Bahn bandelt e« sich daher nicht. Die finanziellen Differenzen »wischen Meiningen und Rndo! ftadt sind ganz anderer Art und sollten eigentlich den projeotirte» Bahnhau gar nicht tangireii. ES bandelt sich uni einen Post«» Saalbahnactien, de» Rudolstadt von Meiningen insolge s. Z. wegen der Saalbahn abgeschlossenen Staat-Vertrages übernehmen soll und sich dessen weigert. Diese Differenz scheint oder ist dadurch hervor- gerusen worden, daß die Saalbahngesellschaft die Orlabahn nur al« Sicnndairbahn bauen will »nd zwar nur bi« Jütewei». dem Borvrt Pößnecks, während sie, die Saalbahngesellschaft, laut Staatsvertrag gehalten ist, die Orlabahn al- Bollbahn, und zwar in Pößneck «in- mündend, zu bauen. Meiningen sieht insolge besten den EtaatS- verlrag nicht als erfüllt an." —r. Meiningen. 25. Januar Nach sachverständigem Gutachten ist man in der Nähe von Kloller-Veßra bei den Lrdarbeiten der Localdahn „Themar-Schlensingen" aus Bodenschichten gestoßen, deren Beschaffenheit erwarten läßt, daß dort Steinkohlenlager zu finden sind. Dem Vernehmen nach beadfichligt eia Lonsorilui» Bohrungen aus Kohlen vornehmen zu lasten. — Behuf« Förderung der Industrie geht man in dem Rhönstädtche» Tann mit dem Plane „m. »inen technischen Lehrer zur Errichtung einer Schule sür Korbflechterei zu gewinnen. Berlin, 25. Januar. Hmsichflich der Einführung des Term tiihan delS in Zucker und Kasse» ist ein« vsficielle An- regung an da- hiesige Arllesten-Lollegium nicht ergangen. Betreffs der Absicht, Hamburger Lagerscheine zur Giundlaqe de« Geschäftes hier zii machen, wird von sachverständiger Seile bemerkt, daß dies allenfalls ein Weg wäre, dem Haudei in Terminen hier eine Grund lage zu schaffen. Für au-jichl-voll wird indessen auch diese- Projekt nicht angei hen. »— Spiritus-E om missionSbaak. Im Lause de- vor gestrigen Tage» sind von den maßgebenden Stellen über die Details der Bank Verhandlungen gepflogen worden, die zu dem Resultat geiührt haben, daß es möglich sein wird, dem Allianz Februar zu berufenden AuSschuffe de« „Verein- der SpirituStabrikanlea in Deulichlaiid" die Verträge zur Beichlußiassung zu unlerbreileu. *— Denalnrirung de» SviktluS. Die Verbesserung de» Denaluriinngsiiiiileis ist der Gegenstand eifriger Bemühungen. Wie die „Zeitschrift sür SpiriluSindustrie" miiiheili, ist e« möglich, durch Zusatz geringer Mengen Essigsäure oder Weinsäure dem denaiuririen Spirit»- seinen üblen Geruch säst völlig zn benehmen, ohne den schlechte» Geschmack wesentlich z» beeinträchligen. Der Versetzung de« Brennspirit»- mit solchen den Geruch beseitigenden Mitteln steht nach Lage der Gesetzgebung nicht- im Wege. <5 Der preußische Handel-minister hat den Handelskammer» mii dem Hinweis aus den am 1. Januar er. in Kraft getretenen öfter- reichlichen und italienischen Handel», und Schifffahrt-Vertrag nebst Tarif (abgedruckt tm Januarheft de- Demschen HandelSarchivS) eine Ueberstcht über die hauptsächlichfteii Zollermäbigungkn zugehen lassen. Er bemerkt, baß von den ttalieniicherseil- zugestandenen Zollbin. düngen und Zollermäßigungen, welche gemäß dem deulich-italienischen Meiilvegüustigung-vertragc auch un- zu Gute kommen, sür Deutsch land diejenigen sür Bier, Spiritus, gewisse baumwollene Gewebe, wollene Tuch- und Zeugwaaren, Holz- und Strohstoss, Lampen nnd Lampentheile, HodlgiaS, kurzwaaren und gewisse Musikinstrumente wichtig er- scheinen. Von den sonstigen Zuaeständnisien Italien- sind z» c.» wahnen. Die Gewährung gewisser Befreiungen sür Handlung!.- reisende; der AnSschluß der Einfuhr-, Ausfuhr- und Durchfuhrver bote, sowie der Durchfuhrzölle: die Bestimmung, daß innere Steuern die sremden Waare» nicht schwerer belasten dürfen, al» die einhei- wische» und dost der dec einheimischen Zuckerprodn non gewährte Schutz nicht erhöht werden darf. Die Bindung einer größinen An zahl von Sätzen de« österreichisch-ungarischen General-Zolllaris- w rd bei der Hohe der letzteren für die deittiche ^ndnstrie weniae, belangreich sein. Eine An-nahine macht derjenige Latz, welcher nir die Einsuhr von gemeinsten Holzwaaren, d t. giobe Böttcher-, Drechsler- und kiichlerwaaren von Holz, auch blo- gehobelte Holz waare» uud Wagnerarbetten — unter welche Positiv» auch Hotz- siisle fallen, deren Einfuhr bisher zollfrei gelassen war — in Oester reich Ungarn einen Zoll von 1.50 fl. sestfttzt. Dagegen hat Oeltcr retch-Uiigarn sür eine Reihe von Waaren-Artikeln ebensall« Zoll- ermäßignngen zilgeslaiiden. welche infolge de- zwischen Deutschland »nd Ö sterreich-Ungarn abgeschlossenen Mcistbegunsiigung-vertraacs sich auch ans die Einfuhr au- Deutschland erstrecke». Es betreffen diese Ermäßigungen namentlich Rei«, Sämereien. Olivenöl, Fische, Slrohhüle, anch Strohbänder, Glas- und Emaillcwaare.i, Polir-, Schleis- »nd Wetzsteine, gefärbtes Packpapier, rassinirten Borax und gemeine Seife. *— Conlinental-Pserdebahn-Gesellschast. Der Au!« sichl-rath hat die Dividende für 1887 wie im Vorjahre aus 4'/, Proc. sestaestellt. Der Export au- d em Consular-Districte Berlin nach den Vereinigten Staaten umfaßte in bei» vierten Quar tale de? Jahre- 1887 1.200.506 Doll, gegen 1,151,196 Doll, in der gleichen Periode de- Vorjahre«. '— Kassee-Terminhandel. Die Berliner Colonialwaaren- Großsirma NietschmannLOehine giebt dem „B. T." Kcnnlniß vo» einer Petition, welche sie dem Reichstage hat zugehcn lasse». S>e dtllct darin, „die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um den durch die Waaren-LiguidotionScasse zu Hamburg in Deutsch land ringesührten Kassee-Terminhandel tür das Gebiet de« deutschen Reiche« wiederum z» untersagen', da derselbe »ist wirk lichem Handel wenig oder nicht« gemein hat" Die Petition sucht zu beweise», daß „durch die erfolgte öffentliche Einführung dec- Tcriiungrschäst» >>» Kaffeehandel dec Artikel ein Gegenstand der wildesten Spekulation geworden ist, durch welch« der wirklich vor handene Kaffee dem Publicum vertheuert wird." Z Nach Mittdeilungeu, welche dem „Cottbuser Anz." zu- gegangen sind, soll der Antrag ausErhöhung deSEingang« zoll« aus gekämmte Wolle wieder ausgenommen und sür den Fall de« Erfolg« in Berlin eine Wollkämmerei errichtet werde», »m die deutsche Spinnerei vor französischer Uebervortheilung zu schützen." Hauptagitatoren sollen zwei Berliner Wollhändler sei», welche die Leitung der „nationalen Wollkämmerei" in die Hond zu nehmen bereit sind. Der „Lollbuser An»." kündigt a». daß die deulichen Wolliudustriellen einen euergischen Protest gegen die Mollagrarier und ihre Hintermänner erlassen werde», um der Agitation von vornherein dir Spitze abzudrecheu. In der Organisatiou der preußischen Staat-eiscn- bahnen sind sür die Etat-veriode 1888/89 au« wirthschasllichen und betrieblichen Rücksichten folgende Aenderungen in Au-sicht ge nommen Die dem preußischen Staate von der „Berlin-Dresdener Eiienbahn" verbleibende Theilstrecke Berlin-Elsterwerda scheidet am 1. April d. I. au« dem Dirertion-bezirke Berlin ans und wird unter gleichzeitiger Aushebung de« sür die Berlin-Dre-dener Bahn bisher bestehenden BetriebSamteS, dem Eiseabadn-DireetionSdezirtc Erfurt, bezw. dessen BetriebSamte Berlin zugetheilt. — D>e Strecken „Pockenbeim-Jranksiirt a. M." <2 58 Kilom i uud „Herzberg-Landes- grenze" (Badenhausen) (16.32 Kilom ), welche jetzt dem Eisenbak»- directionsbeziikc Hannover zuqehören, kommen zum DtreclioaSdczirk Frankfurt o. M. brzw .Magdeburg. — Die Strecke „Songer- hauftii.Erlurt (68 65 Kilom.) ickieidet au« dem Eisenbahndireetions- bezirk Magdeburg und gebt tn den Eilenbahndirection-bezirk Erfurt über. — Die Strecke „Niederlahnsteiu-Horchheim" (I.I4 Kilom.) soll vom Eisenbahndtrection-bezirk Köln (rechtsrh.) in den Eisendahn- directivnSbezirk Frankfurt a. M. kommen, un die Strecke „Io- rot'chtn-Giieiea" (einschließlich Orz-chowo-Warthedase» (66.55 Kilom.), jetzt zum EiscnbohndtrecttonSbezirk BreSlau gehörig, soll in den Eiskabohndirectionsbejikk Bromberg übergehen. ->r- Lützen, 26. Januar. Bor einigen lagen bat sich hier ein Eomilä gebildet nnd den Herrn Bürgermeister Große-Lützen zum Vorsitzenden gewählt, da« die Verwirklichung de- schon seit mehreren Jahren projertirten normalspurtgeo Secundärbahnbaue« der Linie Markranstädt - Lützen - Hobenmülsen - Teuchern onstrebt. Die generellen Vorarbeiten für dieien Bau sind längst beendet und haben ergebe«, daß die Strecke bi» in die Nähe von Teuchern säst gar keine Lerraiolchwierigkeitea bietet; dort aber sollen sie ziemlich bedeutend sein. Durch diele Bahn wurde neben der Einbeziehung der Städte Lutze», Hobkniiivlien in den E ienbahnverkehr die Ber-« dindung der großen Kohlenwerke de, Taucha. Granschutz. Wedau «nd Teuchern mit Leipz'g erhebt ch abgekürzt und man hofft, daß
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