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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-29
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1888
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!. odne »iertek, öOO^l ! unser nbren. tdrlk- aSanl. u ver- iiioi'S- FS88 n und großen reichcZ Siien- direkt en be- lanqe asirlbe gdrlk- , sehr bände, sabrik- limiedr 'ai»ps. )k hule, drrsicn »»«, V! icrlaq r Per- fferien eivjlg. 'lauen, i'stadt- «de. er. erb. l'S »» ster. in) «ft Mahl- äckcrei, 'ringer Ähere» !»P> 7. 40 bi« re fest. S. I. «f egener, «f mit ln ge. Zmmt- n Be» vrr- sragen in bi« «et» >t mil Id aus 000 >tl P. »ub ö»lg. er »st»«. ihlnng, 748» >. »«»> bet 12 1 trügt Üe ve- . 4»3 I«r, enaesib. > STr. einger., i. Aar- llante )ss. ,ub »«In »sehr ' KV DM Seilage mm Lcipjiger Tageblatt und Anzeiger. ckrs. Sonntag den 29. Januar 1888. 82. Jahrgang. Marine. * SK «*» Kiel yemrldr» wird, soll dkAßstch» dorllegen. auch de« den diesjährigen Floltrnübungen den Schwerpunkt in tzt» Dknnöver »er Torpedvfiolte zu lege». E« safte, S Divisionen. «,d zwar viermal zu je 8 Booten in Dienst gestellt werden. Jede D>vifi», wird an« tt aktiven Booten, einem sogenannten Sprengboo» nnd einem «eserveboot drsteden. >uch gegenwärtig «in» »ie vebungen der Torpedoflotte kelnesweg« rinaefteül. sondern da» D>»ision«do«t tidt mit den adrigen Uebnnq«dooten. — Wie sehr die kaiserliche Werft für da« Dovl ihrer Arbeiter besorgt ist. geht au» dem nunmehr vollendeten Bau de« Arbeiter« kraokenhanse« in Wilhelmthaven hervor, welche« im Zusammen hänge mit »em Bau de« Iade-Em«>Eanal« für rwe Summe t»»n rnn» 4LV.VV0 uü hergrstellt worden ist. Da« nrne Kraalen« Han« liegt, wie »an der „W Z." schreibt, in »er Nähe de« «roßen Bkarlveqarnisonlazorelb« vem Bahnbof«qebä»d» gegen, iibrr NNd »«sagt eine Abkheilung sür ansteckende Krankbeiten und «ine für nicht ansteckende; erster» ist durch einen gedeckten Sana von letzterer getrennt und bildet ein Gebäude sür sich. Der östlich« Flügel in sür männliche, der westliche sür weibliche Kranke bestimmt. Di« ganze Anstalt vermag ca. KV Kranke ansznnehmr». nnd »war b, sin Sen sich an den beiden Flügeln im Osten nnd Westen ie ein Saal sür 8 Betten, die übrigen sehr geräumigen und luftigen Zimmer schließen sich, mit der Front nach Süd liegend, diesen an. wiibrend die Abtheilung für ansteckende Krankheiten 18 Belten enthält. 2m Mittelbau liegen dl» Bureanräume. das Operation-zimmer. Wartezimmer. Sprechzimmer. Badezimmer. 2 Zellen zur vorläufigen Unter bringung von Geisteskranken, sowie d e Wohnungen sü, dir barmherzige« Schwestern. Die Heizung ter i« Hochparterre aetegenen Krankenzimmer erfolgt mittelst Ocsen. die jedoch vom Corrido: au« bedient werden, die der großen Säle sür 8 Betten «inrist Grvpiu« und SLmidl'scher Pate,«lösen, die eine vor» täglich« Ventilation bewirken. Die Belenchlung ist Tri. im Operation-zimmer ist eine groß: Wenhamlampe angebracht. Der leitende Arzt ter Anstatt ist ein Oberstabsarzt a. D. der kaiserlichen Marine, sür welchen am östlichen Flügel dc« Krankenhaus'« ein besondere«, sebr comsortable» Wohnbau» im Stile der Anstalt (Rodbau) errichtet ist. Do da« städtische Krankenhaus vorläufig noch ein Provisorium ist und auch den Ansorderunaen nicht immer genügt, so ist dir kaiserliche Werst berritwillign aus de» Wunsch eingeqangen. daß auch der Werst nicht ungehörige Kranke, wenn r« der Raum irgend gestattet, gegen ein« grrtnge Entschädigung ausgenommen aerdrn. Lolonialpolilisches. Dt« h»«U< Srprbltton »er Deutsch Seft-Asrik«»tsche» Compagnie. * Nachdem beertt« am b. Januar durch et» Tekeqromm au« Capstadl die Vkitttzeilonq eingetrojs-n war, daß dte zweite Exvedltio» glücklich t» Walstichboy ongekon men sei, sind non auch weitere bries- lich« Nochrnbtrn von dort einnelausea. Rach diesen Mitthetlnngen ist da« Hchiff der Druilch-Vest Ajrikanischen Sompagnte. dir Brigg „Adolph", glücklich nnd u.ivelstti« am SO November v. I. in Wal- sischbav «iuoetroffen Do« Scklst datir am 1b. September Cuxhaven verlast»» nnd lrgelte von dori mit günstigem Winde nach dem-anal, den e< deeetio am lü Serlemder vaistrre. Auch von dort au« Halle dasselbe eine günstige Fahrt, io daß e« bereit« am 28. September Madeira polsirte. Dann traten widrige «ntgegrnwehende und staue Wind« «ln, welch» dle Fahrt bedeutend erschwerten nnd verzögerten, lo daß erst »m 80. vrtober der Aegnakor palfirt werden konnte. Bon dprt bi« Ta siichbah dotie da- Sch ss wieder bester«» Wind and traf doßetb« am 80. November am Ziel letner Fahrt ein. Hai daher die Reise in 76 Tagen zurückgelegt: em Zeitraum, der von Sachverständige» ol« günstig ans,sehe» wird. Da» Schiff Hot sich at« ein gute« Seeschiff bewährt, keine H voriea «ad sonstige Schädigungen erlitten und ist vollständig leelüchiig geblieben, ganz eatgegen den Behauptungen von den !H> inern der Deutsch West-Alrikonilchen Compagnie. welche di« Miiiheilung verbreitet haben, dle Clelellscholt Hab« elaeu alten seeuniüchliaen Schooner hiaaoSg^chlch und e« sei Zweifelhaft, ob bertrlbe übrrbaupl aitkommen werde. — Die Brigg ist «an zunächst von Walfi choay nach Sanvwichdaseu gelegelt und wird uoch vollzogener Löschung nach Monte Christi aus der Insel Hotztl fahren, um dort eine Ladung Farbholz einzunedmen, und »ach Homburg znrückkehren, vm dann elne dritte Expedition anzu treten» dnrch welch« da« in Alrcka errlchlete Waarenlager completirl, sowie etwa noch fehlende Srgenständ« für dte Ltntralsoctoret »ad Ivgr»«>Sch Ichterei ergäizl werde» sollen. SSmmtliche Milglieder der Expedition stnd -esnnd ln Walstlch- boy «wgelroffen nnd auch während der Fahr« ist kelue erhebliche Krankheit vorgekommen. Die Deuilch-Wesi.Afrikanische Compagnie kann mit der ersten Fahrt ihre« Schiffe« durchan« zufrieden sein, da stch doffeld« t» jeder Weise al» iüütig bewährt Hot. Dnrch de» Abschluß einer günstigen Rückcharler sind sämnttlich« llnkofte» der Hin- und Rückfahrt gedrckt, so daß die Fahrt der zweiten Expedition incl. der ve:Pflegling der Beaniten der Gesellschaft fast keine Kosten per« «locht, and sich der Ankauf de« Schiffe« ol« dnrch»»« zweckmäßig Dnrch »ö« glücklich» Eintreffen der zweiten Expedition der Drntsch» West.Afrikanischen Lonipagiiie ist die Anlage der Engro«- Gchtächteret ln Vstdweft-Asrik» jetzt »oststünd«, ^sichert Sobald die Ansladung der Gelände. Maschinen und Maaren beendet ist, »Ird der Ausbau der Lkuiral-Faclorri nnd Engro«-Schlächterei in Angriff genommen und derselbe soll so aesördert werden, daß bi« lud« März bo« ganze Etablissement ouf«eßellt ist »ad mit der Jn- betriebletzung begonnen werdrn ton». Sowohl der Sester der Expedition al« »nch die hinao«grsa»d»«» Fachleute lälle» über die «u«sichi»n de« Unternehmen« et» sehr gstnstige« Unheil, da sie die Qualität de« viehe« in Südweft-Asrika. welch» für die Schlächterei die Hanpisache ist, ol« eine über aste« Erwarte, günstig, »orgesunden habe», da da« Bieh »ich« »nr sebr ü^atz »nd steiichig lst. soudern auch schmackhafte« Fleisch ho«, welche« >'S »» Fletschrousrrven. geräuchertem «ud gesalzen,« Fleisch sehr Üvt eignen mrh. Haffenttich gelingt e« »er Gesellschaft »«, bald, de» tlüttltchlichen Rachwel« z> führen, daß da« von ihr gevlant» ^ierneh«»» et» durchaus zweckmäßige« «nd auch rentable« ist nnd daß bi» Ulnrichtni,«,. welch« getroffen sind, de» ErwnNunge» e»«> sp"che8>^»»l«st« der vorknnd », dieselben knüpft, dann werde, hoffentlich endlich di« gehslfigr, Angriffe verstummen, di« da« Unter nehme» »>« anssicht«!« h,»stellen und e« dnrch Berbretlnng »»» »»- vadre. Behaupt,,^, blscreditlren snchte». Dia G«ds»,de t, Südwest-Asrir. hoben t» Walfilchba, b« greiftichrr Weise ein große» Ausiehen erreg«, welche« »och dadnrch gefteigeN wird, daß von des Ansiedler» »nd Eingeborenen noch lort- »ährend »me Golsloqer entdeck» werdne, so doß schon je»» seststeh«. doß »ich» »nr im Swakop-Tdol. sonder, ouch i« Khon-Thai dede». »end« a^dsührend« Riff« »„kommen, »elch« durch»« obbausäbig find. Ma, giebt stch doher der Erwart»,, kl,. tz»ß dies« Eoloni, durch di» Goldsunde bol» einen große» »usschwnng „bme, wird. Bisher iß «llerdina« »och nicht« gelcheh«, nnd ha« sich ,»ch Ntemoud, -nßer dl» lüns ausiralilche, Goldgräber», dort rlngelnnd»,. um dl«, selben ««znuntzen. Mau erwart-« jedoch, nachdem d« «eich«,esetz über dir Gemiannng vo, edle, Metalle, sür dies« -uloni» erlöste lst, «ln» groß« Einwanderung in Südwest-Afrika, »nd doß sich der Hand^ t» Folg« dessen in west grdßere« Moß« »l« dishkr ent- Di« Vutermhmnem» der Deuilch-Sest-Asrikantsch», r»«»»«»le konme» daher keinen günstigeren Zeiivanct treffen als gerod« jetzt- Di« An logen derseldr» werde, so -„«gelühri werde,. doß »nch di« dorch dt» Gotdfnnde etngerretrne Situation ««glichst ZN Guuße, der Gesellschaft »»««ennhi«erde» Kinn, nnd da di«Deutsch.West-Aleikaiisch« lompognte di» eluzw« Ho»del«ges«aichaft dort ist. welche sich im Best», eine« Seeschiffe« mid d^ enliprrchend«, Vagen-Vark« de- Rudel »nd »Se Maßregel, »«raff,, ho», um oußer der Crutral« sactoeel o» der Küß» »md uock mehrere Nebeuftoriou», tm Inner» z» «totste»», s« tß dt» notürliche Kalg« da«,, daß st« ouch in »er La» fest» Wird, den »ttlßten Rntz«, an« der Entdeckung dieser Gold- f»ü» » ztevr, UN» „» Leichtigkeit dt« Versorgung »er M'ne». »A G«dÜ»»en, Maschinen. Lebensmitteln, Kleid,,,«stücke, >>rlitel» in dte Hond »edm»» konn, »odnrch inheßümillt itmnim, de, Geleäschoft »ünstt» »usflchte, »nd vir Stvdkl-Ukiß-Loppel'sche Sammlung >»»I»d»strtesüda«erika«lsch»rDSlker «»» «Uter «>» «euer Zeit. ll. » Die Sammlung der Herren vr. Skvbel und vr. Reiß, wie de« Herrn Generalrvnlul Koppel bietet noch d^ ver- schledrnsten Seiten hin rm hohe» Interest«; dieselbe ist sowohl für die Ethnographie »nd Eulturqeschichte, wir für die Völker» Psychologen »nd da» Knnstgewerb« von der größten Wichtig« ke»t. Wir erhalten hier rin Bild der hervorragendsten süd« amenkonischen völkergruxpe» an« alter und neuer Zeit, r« wird uns dir Eulturentwickrluna derselben von ihrem Uransang an bi« ans unser» Tage dorgesührt und gezeigt, welche Wege der .Völkergevanke" dei ihnen eingeschlagen, wie er stch zu einer erstaunlichen, unsere Bewunderung herouSsordernben Höhe enipvrgelchwungen und kann wieder Rückschritte gemacht bat. di» einem vollkommenen Untergänge glrichkommrn. Ein Traue,spiel im Paradies« nennt Brehm in seinem Werke Da» Inka-Reich" dir Geschichte der südamerikanischen Eul- turvölkee. „Au» dem Dnnkel vorgeschichtlicher Zeit, sagt er. tritt rin Volk unerklärter Herkunft hervor, entringt sich gräßlicher Barbarei, erklimmt, von der tiefsten Stufe des Menschentdum« langsam aussteigend, ohne Vorbilder, odne nachweisbar» Brei, sliisiuna durch andere Völker, dle Staffel einer in seine» heimstchm Ervthetle unerreichten Hobe, erkämpft sich ohne Schrislltuim. Schätz« de« Wissen« und ve« Rnckttbum«, welch« ungemestenr« Er staunen der aus der Höbe zeitgenössischer Bildung stehenden spanischen Eroberer erregen, «rz>ebt Künstler allerersten Range«, lebt beglückt unter beglückender Herrschaft ringe« borener Fürsten unv fällt jäher Vernichtung anheim durch den Zusouimensteß mit einer Rotte blul- und beutegieriger Abenteurer, welche weder sür besten Heimath, noch sür dessen Eultur Verstänvniß zeigen, keinen andern Reckttstttrl al« schnöden Golrhunger ausweisen, freundliches Entgegenkommen unv erwiesene Gastlichkeit Mit gemeiner Tücke und lands» knechtischem Verratde erwidern unv r« sühlloS grausam nicht allem in da» Elend der Sklaverei herabdrücken, soudern sogar in di« Nacht der Verg.stenbrit zurückzuruse» droben. Rirgend« und niemals bot sich ein ähnliche« Trauerlptel voll zogen. len, andrer« Blatt der blutgetränkten Geschichte der Menschhrit weist ebenso nichi-würvigr Greuellbalrn aus. al« solche von den Christen s«u> wollenden Spaniern begangen wurde» im blühenden Reich, der Inka«, wie in den Gebieten der Übrigen südamrrikamschen Eulturvölker." E» sind zwar stumme, aber trotzdem vielsagende Zengen, welche on< die Slüdel-Reiß Koppei'sche Sammlung au« jener Glanzperiode der hochentwickelten Slaalen Südamerika« in vorsvomscher Zeit darbiete«. Zeugen einer Bildung, die un» ebenso sehr da- technische Können, wie den künstlerischen Ge schmack jener Völker brwunvern läßt, die einftmal« mächtige Reiche geschaffen haben und so auch in politischer Beziehung eine hervorragende Stellung einnabmen. So haben auch in kunstgewerblicher Beziehung dies» Völker mustergiltige Schöpfungen ouszuweisra. die on« heute nicht nur staunen machen über dir reiche, eigenartige Erfinduug. sondern auch wegen der stilvollen Schönheit in Zeichnung und Farbe unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen »nd unsere vollste Beach tung verdienen. Lmmer mehr bricht stch di« Ansicht Bahn, daß dle der« schieben«« Vktkerschasten Nord» und Südamerika« Einer Menschenrasse ongehvrea, dir ihre Wiege nicht in der neuen Welt gehabt hat. sondern an« Asien dahin riaqewandrrt ist So gehören die Ureinwohner de« omerilanischen Eontinentr«, dir heimischen Natur» wir Eulturvölker. der großen mongo lischen Raste an, welcher Ansicht schon Alexander von Hum boldt Au«druck gegeben bat und sür welch« sich die Beweis« von Tag zu Tag mehren. lieber dir Be» ring»stroße mögen di« Asiaten ihren Einzug in die neue Welt gehalten haben, und vielleicht schon zu einer Zeit, d» hier noch keine Meerenge, sondern noch «ine Landenge vor- banden zpar. Al« rode, aus der tiefsten Stufe stehend« Menschen sind sie in Amerika ringrzogen und haben sich nochmals mit eigene, Kraft zu einer so hohen Stuf« der Bttbnnq entwickelt. Beirossen Über die Höbe der grsellschosilichen Zustände im allen Mexiko und im Reich» der peruanischen Inka«, haben gar Manche, weil sie dir Anlagen de« sogenannten »roihen Mannes" unterschätzten, al« Aueflucht angenommen: e« seien dir besten Keime der Gesittung au« der attra in di« neue Wett aus den Flügeln de« Zufall« getragen worden. Und wenn auch die Möglichkeit nicht bestritten werden kann, daß au« Euiopa Seefahrer noch vor Entdeckung Amerika» durch Eolumbu« dahin verschlagen worden sind, so bemerkt doch Peschel ganz richtig dazu, daß e« nur ein selbstgefälliger Wahn sei. daß irgend ein Einzelner oder Einzelne die Eultur ihrer Heimalb al« Fracht im Hohlraume eine« Schisse« nach dem fernen Westen hätten sübren lvnnea. Wenn wir Europäer, sagt er. un- mit dem Australier vergleichen, so dünken wir uns Halbgötter neben Halblhieren. Ein Jeder von un« träumt wohl gern, daß er. unter einen Stamm solcher Wilden geworfen, diesen eine» Anlheil am Segen unserer Gesittung;,»dringen werde, daß ihn dir Beglückten dermaleinst al« ihre» Wohltbäler unv Er löser verehren, jo baß da« Auftreten de« „bärtigen Mannes" al« religiöse Sage unter ihnen sortleben und von seiner zweiten Rückkehr der Andruck eine« neuen beglückenden WellatterS erwartet werden möchte, wie die Azteken von dem Wieder« erscheinen Onetzalroatl'« eine Verjüngung ihrer Zustände sich versprechen. Was aber in einem solchen Falle sich wirklich zuträgt, da» lehren zahlreiche Beispiele. Die Tieserstehenven werbe« durch einen einzelnen Gebildeten nicht eniporgehoben, sondern dieser sinkt zu jenen herab, er lebt wie diese, ißt unv trinkt wie sie, schläft und kleidet sich wie sie, und vergibt schließlich sogar ouch seine Muttersprache. Und dem Loose, da« so dem Einzelnen beschiedea, entgeht auch eine Mehrheit nickt, wie die Mannschaft eine« Fahrzeuge-, da« nach der neuen Welt verschlage» worden wäre, wie die Ersahrung un« lehrt. E« ist ober auch einleuchtend, daß höhere Gesittung und Bildung nickt durch einen Einzelnen oder nur durch eine klein» Anzahl von Menscher» übertragen werden kann, denn die Forlschrilte der Eultur entstehen nur unter einer verdich teten Bevölkerung durch eine sortgesührte Theilung der Arbeit, dir jeden Einzelnen hmeinsügt in eu»e höchst verwickelte, aber äußerst wirksame Gliederung. Wirb au» diesem Ganzen da« ein« oder da» andere abgesonvert, so erscheint er noch viel hilfloser al« der Naturmensch, ja er ist nickt mehr werth al« etwa zur THeilung der Zeit da« weggeworsene Rad einer zertrümmerten llhr. Dir Eulturerscheinungrn de« vorspanischen Amerika sind also unabhängig au« eigener Kraft entsprossen, jo, wo nach viel schwerer wiegt, die Gesittungen de« nördlichen und südlichen Festlandes hoben sich völlig odne gegenseitige Berührung »nd Befruchtung entwickelt, denn vie Mexikaner wußte» so wenig vom Reich, der Inka» al« die Peruaner von den Herrlichkeiten Tenocktitlan'« oder Palenque ». Ille sUdomeritanischr Ealtur hat sich in strenger Ab hängigkeit von beträchtlichen senkrechten Erhebungen rittwickelt. E« ist auch leicht verstäublich, wie di« Hochlande unter den Tropen rinro günstigen Einfluß aus di« Gesittung aulgrübt haben müssen. Die Bewohner jener zwilchen drei d>« vier tausend Meter hoch aeleqeneu Gegenden waren der erschlaffenden Lustwärme »n den heißen Niederungen entzogen, sie mutzlen sich zu'.IeiL geam raub« Witterung durch Kleidung und Ob dach schütze», sie waren, um nicht zu verhungern, frühzeitig genöthigt. da» Feld zu bestellen und Vorräte onzuhäufen. ja sie mußten sich auch bald zusammrnschaarr» und bürgerliche Gliederungen begründen, um leichter den höheren Anforderungen ihre« Wohnorte» genügen zu können. Dir Völkerschaslen, welche nicht diesen bildenden Einflüsse« unterworfen waren, verblieben in ihrem Naturzustände, in dem wir sie. die freilich immer mehr ou»strrtrn. noch hrute finden. Zwischen dem westlichen Abhänge dieser Hochebenen unv dem Stillen Ocean erstreckt sich ein schmaler Klistrnfaum, ans dem fast nie oder selten Regen fällt, und der höchsten» während lech« Monaten >m Jahre vo» Nebeln befeuchtet wird. Nur wo von den Anden Klistenstüff» der Süds« Zuströmen, ist Feldbau oder Baumzucht überhaupt möglich. So konnten sich entlang jenen Gewässern wohl einzelne Stämme lang» Zeit getrennt und unabbängig von einander behaupten; so rvr» aber aus den Hochebenen der erste kräftige Staat entstand, wurden die Bevölkerungen der KUstei'slüffe, getrennt und schwach wie sie waren, der Reih» nach unterworz-n und durch ihren Zuwach« die Macht de« Reiche« ans den Hochebenen vermehrt. Ta. wo von Süden der regenlose Küstensaum oushvrte, nämlich bei dem heiitigen Chile, erreichte auch dir Herrschaft ter Inka» die Grenz« ihrer Autbrrilung. Ebenso wenig hat sie sich dinnenwärt« an dem Ostabhanqe der Anden durch den Waldgürtel zu den Ebenen de« Amarona» herabzusenkca vermocht, wo noch jetzt roh« Iägerstämme, ohne alle Kenntniß der Metalle, sich nur roher Steinwerkreuae be dienend, mit Pfeil und Vogen oder mil dem Blaserohre bewaffnet, in ungestörter Wildheit umhrrstreisrn. Wenn wir nun auch begreifen, wir die Hochebenen der Anden bildend und gesitlenv aus die wilden Naturvölker Südamerika« «InaewirN haben, so bleibt e« doch immer ein Rälhsel, warum Völker freiwillig Erdräume ausgesucht haben, wo sie aus erböhte Schwierigkeiten für ihre Existenz fließen, indem sonst als Regel gilt, daß die Eultur stet» in den Niederungen zur Entwickelung gelangt, baß vie Eultur völker al« die stärkeren, die bequemeren Niederungen aus suchen und die schwächeren kkrsaffen in dir Gebirge vertreiben. Gebirge treten auch sonst immer al« Hindernisse der Eivilisa. lion entgegen. Dre verstauen nickt wie die Ebenen ein engere« ZusammeurÜcken der Bewohner, st« verbieten oder erschweren einen regen Verkehr der versprengten Gemeinde«, unv steigt man in thren engen Tbälern hinaus bi« zum Eentralkamm. so ist r«. ol« näher» ma» sich zwar nick» dem Enve der Welt, doch dem Ausdören der höheren Gesittung. Günstiger zwar al« dir Kettengebirge sind dir Hochebenen gestaltet, nnmrrbia aber sollten wir erwarte», daß sie nur von denjenigen Völkern erstiegen worden seien, welche von stärkeren au» den bequemeren Niederungen ver zagt wurden. Man könnt« sich nun wohl dabei beruhigen, dag onch ein schwacher Stamm in den höheren Luftschichten und in der strengen Natur wieder erstarkt sei. allein nirgend« in der Geschichte der alten Welt läßt sich Nachweisen, daß bi« Eultur von de» Höhen herodgestiegrn sei in di» Ebenen. Es müssen also in Südamerika absonderliche Verhältnisse ob gewaltet haben, insolge deren die cultursähigen Völker nach den Hochebenen gezogen worden sind, wo d»e Bedingungen sür ihre Entwickelung gegeben waren. Gewaltige Baudenkmäler legen dafür tzeredte« Zeugniß ab. ebenso wie vie herrlichen Industne-Erzeiigniffr, deren un« dir Etüdtl.Re>ß-Kdpp»l'schr Sammlung eine Fülle der schönsten und besten dielet, daran da- Auge mit Freuden hängt, die nur durch den Umstand getrübt werden, daß eine so hoch- entwickelte Eultur der Vernicklung preisaeaeben worden ist. Von dem Hochlande von Bogota in Columbien, wo der Stamm der Ehibcha saß, führt un« die Sammlung durch Ecuador immer aus den Rücken der Hochebenen durch Peru und Bolivia bi« nach Chile, wo verwaadte Stämme ihre Sitz« hatten, in Peru dir Ouichua und um den Titicoca- Sre die Aymara, von welch keyterr« wem vormal» aonahm, daß sie da« älteste Eulturvolk Südamerika« -eweseu seien. Dir Sonnenlempel am Titicaca-See, bereu Ruinen noch heute unsere Bewunderung erregen» sollten dir frühesten Bauwerke der Eultittstämme der Andea gewesen sein. Sorgfältige Ausnahmen der Denkmäler von Tiahuanaro am Titicaca-See hat vr. Slübel gemacht oud danach genaue Modelle an- srrtigen kaffen, auch eine ganz getreue Nachbildung de« großen Steinthore« daselbst bietet er un«. ein persönliche« Geschenk, da« er dem .Museum für Völkerkunde" gemacht hat. Wa den Beschauer dieser Monumente, von drue» wir da« hervor ragendste Stück dereinst, wenn wir un« de« lang ersehnten eigenen Heime« erfreuen werden, in der Log, sind vorzusühren, vor ollen Dingen in Erstaunen setzt, ist dir groß« Zahl von Monolithen, die. in regelmäßigen Abständen von einander stehend, durch ihre cyklopischen Dimensionen und durch eine Fülle von Sculpluren. Ornamenten. Ba«eelies« und Koleffal- statueo sich auOzeichne». Die technische Ausführung dieser Steinmetzarbeitcn ist von der größten Vollendung, und un- begreiflich ist e». wie zu einer Zeit, in der da« Eisen noch nicht bekannt war und Feuerstein unv eine wenig widerstand-' fähig« Bronzemischung Va« einzige Material zu den Werk zeugen lieferten, solche Riesenarbeiten haben ouSqesübrt werben können. Musik. Peter CorueliuS und die Akustik uuserer Kirchen. Der Name de« rbengenannten Dichterkomponisten, eine» Vetter» de« berühmten Maler«, welcher Letztere sogar mitrr- stütz7nd für testen tonkünstlerische Ausbildung (bei dem strengen Berliner Eontrapuncliker Dehn) einlrat, nachdem die mimi schen Versuche de« zu Mainz 1821 am „heiligen Abend" ge borenen Tüffeltorser Schauspirlrrsohne« mißglückt waren, ist in letzter Zeit vielfach genannt worben. Eine Reihe von Bühnen bceisrrten sich, mit rückhaltloser Hingabe die Oper ..Barbier vo» Bagdad" dem Publicum »orzusühren; on LeistungSiverlh stehen die Leipziger Ausführungen, welche die Diiertion Slaegemann unter Arthur Nikisch' unübertrefs- licker Leitung veranstaltet hat, sicherlich keiner Bühne nach. An Münch«» ist es gelungen, dem Lagdav-Barbier eine sich immer mehr vergrößernde Gemeinde zu gewinnen, dort zählt Eugen Aura, «in Liebling Leipzig«, vie Barbierparlte zu seinen liebsten und dankbarsten Rollen. Man müßte der Wahrheit widersprechen, wenn man behaupten wollte, daß diese« von bestrickender MelodirnsUUe, großer Formvollendung, wunderbarer (jetzt noch neu erscheinender) Instrumentation strotzende Werk in Plrißathen gebührende Anerkennung fände. Man stößt sich an »monotone Situationen" lm l. Auszug, der abgesehen davon eine Perlenreihe von Musikstücken edelster und musikalisch feinster humoristischer Art enthält, und überläßt es nun den in In stromentationsangelrgenheitrn wirklich erjahrenrn Orchster Musikern, für den .»»begreiflicherweise" so lange vergessenen Eomponisten zu schwärmen, ferne» de» um ihrer Leistungen willen al» hiureißend zu bezeichnenden Bühnendarstellern (Hev- mondt, Grrngg, Marion. Rothauser. Neuhau« re.) ihrer provbetischn, Begeisterung selbst!»« sich hinzugeben und der künftigen Anerkennung auch de« Operncowponistrn Peter Cornelius die Grundsteine zu legen. Wir oft hat man in Leipzig seit Anfang der 50er Jahre nickt ansetzen wüsten, um den, „lanqweiligen" Lvhengrin. dem jetzigen ..Eaffeustück" aller Eassenstücke. endlich dauernden Eisolg zu Verschaffen! Hiermit will ich nickt etwa Cornelius',.Barbier" mit Wagner'«„Lcben- grin" i» Parallele gestellt haben, aber ich glaube wirklich, daß in Leipzig immerhin eine nicht unbctrLchNiche Anzahl gut «usikaittcher Persönlichkeiten existirt, welche tie Schönheiten crS „Darb.er" aufrichtig zu würdigen wüßte. wenn sie nur erst Gelegenheit näbme. sich mit dem Weit zu beschäftigen. Es ist ru bedauern, daß Anfang ter 7ocr Iabre es nickt gelang, Peler E ornel in S, den Ende Ocicdec >871 unerwartet Iniiweggeiassikn, in Mainz, siiner G buils- stakl, gestorbenen »nd begrabenen ..str-aimeiilchei»" nach Veirng zu ziehe»-die „Nene Z-ittchr,si sür Musik" und daS „M'.-si- kalijche Wochenblatt" nahmen seine RndaclicnStt äligk.-il reip. hervorragende Mitarbeiterschaft in Aussichi; irr,in die Leipziger diesen vortrefflichen Menschen p rjöniich gekannt hätten, so würde sich sür ihn, kaS Seiienslück z» dem hageren, haar- umslrähnten Maier, eine Schwärmerei erhoben baten, der nicht zu widerstehen war, wer ouch dem vielseitig gekitteten Manne irgendwie näher trat — Ta ich in letzter Zeit von vielen Geilen besraqt worden bin, cd ter ?l»sgezeich»e:e ncch lebe, so bars ich mir wohl gestatten, den kurzen Nachruf zu wiedcrbolen, den ich seinerzeit aus Aussorkerung der Redaktion de« „Musikalischrn Wochenblattes" veröffentlichte: „Der edelsten und liebei'Swürdigste» Kunsiier Einer: der Dichter und Tonsetzer Peter E orne lius ist tabinqelch,eden. Wer auch nur einige Stunden den persönlichen Zauber diese» tief poetischen Geinütbe« empfunden bat. wer de« Eindruck« dieser kindlich reinen Männerseele lbeilbaslig geworden ist. in deren Nähe man sich selbst veredelt sühlle, wird tieferschüttert die traurige Kunde vernehmen. Um vieles schmerzlicher aber wird vie TodeSnachrichi den Kreis Jener treffen, die Freunde seiner Muse geworden sind, welche an seme» Eomposilionen, an seinen Dichluiigen sich «freut haben, welche noch die herrlichsten Früchte von seinem ferneren scköpserilchen Wnkcn erwarten z» dürfen glaubten. Jene, die Slnnve» de« kbstuchsiea GenuffeS schon den Werken verdauklen, die der nun Ver storbene bereit« milgetbeilt hatte. Wer ibm näher getreten war. wird kaum hoffen, die im Freunvesberzen rnlsiaiikene Lücke je auSsüllcn zu können. Im kräftigste» Manncsalter, im nahezu vollendeten sünszigsten L>'be,.s,ahre raffle der Tod ihn hin. AI« Proseffor an der kgl Hochschule zu München angestellt, suchte er de» Beginn der Somme,serien Erfrischung und Erholung on den Usern de« Rhen,S. in seiner und seiner Gattin gemeiiischasttichen Heimath Mainz Tort entdeckte ein befreundeter Arzt Spuren jener Krankheit an ihm, die selten ihre Opfer wird« gesunden läßt. Anscheine»» mit dennoch gutem Eisolge besuchte er da» Bad Neuenahr: Freunde, welche da» böse Gerücht von dem tvktlichen Ucbcl vernommen hatten, eilten befolgt herbei, verließe« ,hn aber Mille vorig«» Monat» noch mit den besten Hoffnungen und glaubten, baß auch Eorneliu« einer der sehr Seltenen sein werde, welche jener Krankheit nicht «liegen. Nun stehen wir Alle, die ihn so doch verehrt, so wann geliebt haben, vor der erbarmungslosen Gewißheit, daß er aus immer u»« entrissen. Nach mekrmonallichein Leiden lst er am Abend de« 2« Oktober« in Mainz enischlascn." Man wird sich entsinnen, daß d« Riedel'sche Verein bereit« Anfang der 7ver Jahre und seitdem regelmäßig für die all gemein beliebt gewordenen einstimmigen WeibnachlSlicter de« Verstorbenen, sür dessen Trauerchvre (Männerstimmen), Vater-Unser-Grsänge. auch für di« gemischt«, Chöre „Der Tod", „Jugend, Rausch und Liebe", „An den Slurmwinb", sür di« außerdem vorbandene Fülle warm emptunden« Lieder ««getreten ist. Der tapfere Leipziger Lehrergesangverein bat aus seiner Fahne auß« den Bildnissen Mkndeissokil's. Zöllner'«, Schumann'- auch da« von Peter Cornelius ansgenoinmen. Uederhglipt haben sich die Lchrergesongvereine (z B in Wies baden, Frankfurt a. M., Chemnitz, Dresden) mit Vorliebe d« Männerchvre von Cornelius bcmüchliqt, wie von der art intelligenten Bereinigungen gar nicht ander« zu er warten ist. — Zum ersten Male unternimmt e« der Riedel verein. die drei geistlichen Cböre „Liebe" sür acht und sechs Stimmen im Zusammenhang zu dringen. Bel oller musikalischen Warmdlütigkeit stellt Eorneliu« doch barmomsch die grössten Anforderungen, und r« bedürfte eigentlich dcr Repertoire- Möglichkeit, diese Stücke recht häufig bald hintereinander bringen zu können, um sowohl scilenS ter Sänger, a>» der Hörer vollkommenste Beherrschung unv Würtiqnug zu siuben. Daß e« an vollster Hingabe seitens der Ausfuhrenden nicht mangelt, bars versichert werben. Mißlich ,s> es allerdings und e« darf trotz allnsett« gütigen unv dantbarsi ausgenomincncn Entgegenkommen« nicht verschwiegen werdrn. daß in der Peterskirche und jiewiß in bester Absicht, wegen Fenergesäbr» lickkeit jene Vorrichtungen wieder entfernt worden sind, welche dir dort herrschenbe Übermäßige Cchallkrasl einigermaßen zu bändige» vrrmochien. Sicherlich wünsch! Nirm and, daß den Heilen Predigern die Ausübung ibreS Amles erschwert und daß die „i.isi- kalische Ausschmückung golleSV'enssticher Handlungen ai» lünsilc- rilche Verzerrung erscheine — nur in Folge der akustischen Unzu länglichkeiten I E« kürst« sich nunmchr ernstlich rnipjeülcn, die betreffenden Erfahrungen zu benutzen, welche vie Tiieclicn der Gewanvhau-coiicrrle gesammelt hak. Iin neuen Eoncert- bauS ist doch auch ein beträchtlich großer Raum akustisch bicnsthar zu machen gewesen. Mil veusolbe» Mitteln, die ma» dort angewenbel hat und welche kcineLwegS als Gst>e>m- niß behandelt, sondern gern zur Nachahmung enivsobloir werdrn, könnte auch in den Kirchen der sür Rede» und musikalische Darbietungen dnrchau« erforderliche Hiulerginud geschaffen werden Mil Besorgmß tragen die Leipziger jetzt schon: „Wie wirb e« mit der Tdomask,rche werden'? Soll a»ü i>o, die bisher durch ausgezeichnete Disposition und durch j.stir- bundertlanqe Glorisicirung hervorragendste Musikkirche Leip zig«. dem Schallgewoge anhcimsallen?" DaS wäre nicht cr- sprießl'ch sür die Predigten und die musikalischen gottesdienst lichen Handlungen, welche bisher eine besondere Zierde rer Ibomaskirche gewesen sind; es wäre nicht minder zu be dauern sür die kirchlichen Eoncerke, denen die verednen Herren Geistlichen stet» bereitwillig ein gastliches Heim gewäürt haben, LlytercS hier sowohl, wie in au deren Kuchen L ipz gS. Vor der Hand giebt es nur ein Miltel, die Akustik der Peterskirche erträglich zu macken, daö ist, sie mit Zu hörer» zu fülle,,. So sehr ich hiermit piu ckamo zu sprechen scheine, ich weiß doch nichts Besseres vorzuschiagen, um Palestrma. Cornelius. Sebastian Buch einer null.nen Akustik ;» entheben. Seb. B.L'S koppclchörige Motette ..Kcuim Jesu komm" ist in Leipzig lange Jahre biuduech nicht zur Ausführung gelangt. Sie gehört zu den schönsten ihrer Art v 1k. * Berlin, 2b. Januar. .Taver Gckarwenka.Concert ln der Philharmonie. — Da« letzte Eonceri der Philharmoniker leitete Herr Pros. Laser Schar»»« »ko. Es gab G legendeii, den gejchätz'en stunstler in dreisacher Eigenlchak», ale Dirigent, Eomxo stt und Elavieripitker, kennen zu kernen. DaS Piogiamni, von dem Leiter des LonccrieS der eigenen Künstlich ung enl»p,eche: d «u- sammengrstllli, war von Anfang bla zu E de der mustk IstM >, „Romance" eiilnoninien. In, ersten Tdeil, welchen Schum^nii'4 herrlich« und ttvvdem bier stell »»r m» geringen, Ve lall aus- genommene Mansred-Ouverture erSstnele. Halle Prol. Letiarwenka Meister LiSzt den Ehrenplatz eingeiLiimt Sen e s»nip oniiche Tichlang prsluilv," ftljette das Hauplintereste der Kundin,» Wie der Laien. Wir können der Iniervreiotlan Lchaiweuka'S nicht uagetheilieS Lob zollen, ckleich dee nach den EingangSiacien breit nnd groß sich erbebende Anlnng ml! der Steigerung zu drm großen Lckur war niLl klar genug d'Sponirt, eS leb ie d e mächtige, weit ousgchehnle Spannung und 2ir^,.'runz. Auch d, Eanlilene in den Cell, (*', Tart> klang nicht ruhig und srirdstch genng, der liebliche Gelang der Hö-aer, dann d.r tdoeu » >2 L! .rinette» ('*/, Tuet. Oöur) war kiwa« übeebastr«, da« Pasto.aie tu - . ira m lam'.,.,:»; «nd endlich die .ikriensmulik, in der „der Dloinmeie Slur>»st >nal" eriS t. klang gor nicht n!S 'olche. Ä,r gestel .n freilich ein, dah wir, dnrch di- Lcipzi gcr Auiludinnen L> i> .'lch. r Si»nvt»a,rn unter N,k. lch'SLc"nag ae w^.u'.!,vielleicht lmr> »i.ißs'.ab »»legten, der, eg sich Lclcchtli«, nur uitter te» besonder» gSnst'geu Nmstäude» sich
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