Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801317
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-31
- Monat1888-01
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1888
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Ü30 B y. P ttkamer bat -rZußrrl, daß es durch diese Agenten möaklch ge» wcs > sei, Rußland vv» dem devoliiiyendri, Aiiruiut im W ntee« pal>,s zu warnen Aber dir ruisi'che Polit'i dankt drr deutschen du« , ich,, sic glaubt vielmehr, dag die preußische Polizei rin io!chr« AliratU durch ihre Agenten Hai anrege, trolle», um dann rrchl- zeiiig wa:nen zu k>> mru. Haupt in. weil rr van einem Unicr- »isicitl Ohrseige» eituilten ha>, stückt g geworde» — -r konnte in drr - l iucij »Nr Auinuhme finde», wen» er Legii>moii0iispav>ere hat T>,se hatte aber dat Miltluirconimando. Haupt Hot dirir Puoieie zurückeehaltcn gegen eiue Z.i tuiig von tüo ^l (Unruhe und W.beljpru.d) — ich Hub« de» Brief de« Eomniando« te« v>. Iusauier e-cklegimenis getejea. Herr v. Putlkaiiirr wnb ja die Acte« b,s Proceyc« erhalte», ebenso wie in dem Halle Ehrender«. Herr v. iLhrenberg war prruß scher Po izeiagent; er >si ei» «zren- tiischkr Man» sRuir rechts: verrückt). Seine Brriücklheit wäre I r Gluck sHcticrte»). in der Schweiz aber halt nun ihn nicht lür vr,- ruckl. Wir Huben leine Anerbietungen und Vorichlägr rur Propu- ganda der Thal itets zurückqcivitseu; in Folgt desse» lall er «um deutsche,r Gesandten nach B rn. van wv rr seine Pension erh>eii, gegangen sein und sich zum Dp Hel angeboieu haben. Ii» Fab e 1881 hat Herr o. Ehrcnberg ei» Memaraiidum an die Ilauzojiiche Negierung gesandt, worin er vorkchlagt, bei einem Krege d„ deu srtr Evrialdemolratie gegen die leutschra zu suhrrn — er verlangte dasar einige Hundeitiouscnd Mark. Di« sranzSsisch« Regierung lehnte da« ab, nachdem sie erfahren, daß er ein ä^-nt praiaontue sei. Bei der Haussuchung „ Ehrent-erg's Wohnung fand inan erstlich einen betaiUirtrn Plan zum Einbruch >» d e Ezp dilivn de« „Sacialdeinakralen", zweiten« einen Auirus» in dem w,r als ittgenien Vlsmaick's dezeichnei werden. Eia weiterer Aus'ul wendet sich an die Arbeiter und Soldaten, und fordert in de tiger Weise zum Los- schlaqen aus und enthält die schwrrsiea Beschuldigungen gegen de» heulichen Kaiser, die deutschen Jurllca uud die O sic rre — außer, dein aber dal er die Teportirung der Bebel und Genossen vor» geichlagen , also die Ezpalklirung. E» ist doch sehr anssgll g. daß Vieser Mann, den im Aaslaud« Niemand für ver Ücki hi lt, i» Druischlaad für verrück! erklärt wird. Beachtenlwrrlh ist. da« auch eia anderer gewesener Ossicier Träumer in den Dienst Id-r Polizei getreten ist, nachdem er sich »n« angeboten dat. Dieser Irauiner Hot »»« 1884 ausgesucht, hier im Reichstage; er hat auch belgischen Parteien und der srainSsische« Regierung sich au- gedvleu und dock, gleichzeitig preußische« Geld in B üsjel er hallen. Alle diese Leute, dir die Polizei beschäitigt, sind die verwviseuste» Tubjecie. Penck rt ist glrichloll« ein Azxeutu r>rv- vucul>tur »nb dach wird sein Blatt und desse» Lü'iden »»« zur Last gele,t. wahrend PeuckrN zusaniiiie» Mit lllrüger den Neve gesaagen genoiiimen hav«. Nu^ ist es erwiesen, daß preußische Spione nach London gehen und .drowalle erregen, uw da» Aiyttechi zu dcseredi- tuen. E» ist Tdatiackie. daß preußische Polizisten veriucht haben, schweizer Braune mit piruß schrm Gclde zu dettechea. Zu all dies'» M chinalionen können d e grhnnirn Fond« nicht ousrcichen. es ist zweisello«. daß sur dies» Spionage auch die Zinsen de« W-liensond« veiioaubl werden! — Wollen Sie »ach ,-ll« dem da« Gesetz an- rieb»»», diese« stuchwürdigste Gesetz, so Ihtt» Sie e« — aber uh weiß Sie werden es bereuen. Minister van Vuitkamrr: Ich habe jüngst gesagt, daß da« Urtbeil über Ihrma-Mahlow und Napora noch au-lleh'; ich erhalte suede» ein Telegramm au« Palen, wo,in gemeld t w rd daß in dem Sr>lansteupioreß zu Posen der Geiichttzl.os heuie die Z agen Ihring «tud Napora sur durchaus glanbwüidig ertläri hat. Was nun Herrn Von Ehrenderq dtiriffi, so halte ich ihn nicht sur verrückt sondern sür rzrenlkisch. Wn« Herr Bebel von ihm sagte, ist mir ne» — ich werde oder jetzt die Klage gegen iba onstreuge» und Herr Beb.l soll als Zcu e dienen Wie drr Proreß dann ob'äuft, da« wird sich ja zeigen. La« von Herrn Bebel vorg, führte Material ist dach völlig unbewiesen; was Herr v. Ebreubeig bereifst, so muß ich bestimmt ve, sichern, daß er uteiual« in irgend welchea Beziehungen zu der preuß ichen Regierung gestände» bot. Süms. B vollniüchiigter Gehriiuratb De. Held: E« ist »»richtig, wenn Abg. Bibel behauptet hat, die Motive zu der Borlage Hallen eine Aenderung erholte». Ebensowr ig irrste zu, daß ich dein St. Gallrr-Paileiiage den Borwurs gemacht bade, Hochverrulh vor- zuberriien — ich habe diesen Ausdruck nicht i» den Mund ge nommen. W nn Herr Bebel dann behauptet, der sächsische Justiz, minister hob« sich über da« Unheil der Gerichte vergnügt die Hand« gerieben, so erwarte ich de» B>wei» dafür (Heiierk il). Ter Präsident ruft den Abq. Bebel nachträglich sttr dr» Ausduck „fluchwürdige« Gesetz ' zar Ordnung. Adg. v, jtardorss (Reichrp.): Noch aieuial« hat ei» Mitglied dieses Haute» die Li dune drei Stunden lang to sehr geni ßbrauchi, um da« Hau« zu la gweile». wie heule Herr Bebel. Ich v> dauere die«, den» ich nehm, Herrn Bebel ernn im Gegensatz zu Herrn Singer, der mir m.hr den Einvruck de« Fortschi itis-Rentirrs mach:, der sich aus seine alle» Ta.,e der Politik loidinele. Wenn ich nur de» Adg Singer denke, der so ganz ander« aussiebi. wie die Herren Be el »nd Liebknecht mit diesen Herren lo der Schweiz ist vor doii m t den Beamten der Schweiz conserlrt — ich muß lagen, da« erscheint nur doch ishr unwohlscheinlich. Wenn der Minister des Innern d e geheime» Fond« dazu verwandt Hut, revoiuiiviiaire Bewegnnge, Levbachien zu lassen, so ist da« seine Pflicht, sur drre, Ei'üllu ig Wir ihnen dnakrn müsiea. Der Nachweis, daß die Regierung A^nut» prvrvc'uleurv drschäsiige ist keineswegs gelungen; dedaueelich diti '1 nur, baß das Auilreien der Eocialdemokratie ei» solche« lft, daß s,r da» Spionieriysiem der Polizei noihiveiidig mach,. Ich muß auch deni Her,» Minister barm Recht gebe», was er über die R,ve d,< Ab ,. Bainberger iogt; die ßRede war die Gegenl.istuuq der Frei- sinnigen sur die Wahlunierstutzung, die ihnen von der Socraldeiuo- kralie geworben ist, — Wenn man die Dinge geoaa berrachtrl, so muß man sagen, die Au«iührung de« Socialistengesetze« ist so ge- we>e» und hat so gewirkt, wie wir r« erwarte« haben. Wenn Heir Bebel heult da« Lrrdrech-n der Ehicagorr ei» polt« tilche« Berdrechen nennt, so eröflnet dos doch einen riatne« Schluß aus die Beurtherlung de« Anarchismu« seile»« der Lorialiftea. W nn die sorralisteu aber jetzt noch io i hr gegen den Anarchismus eisern — wenn sie einmal bi» Lbermachi bekommen solllen, was 6>otl verhiilea möge, dann werden sie sich de« Anarchismus nicht erwehren können, die schärfere Richtung gewinnt dabei immer hi« Oberiiand und die H rre» Singer und Beb.I würden vielleicht die Lrsl n wirr, gegen die hie Gewati de« Anarch>«mu« sich dann nchret. — W « nun die Verschärfungen der Borlag« detrifsl, so läßt sich da üoer strriien Wir sind drr Ansicht, daß mancherlet soctaldemo. Kausche Mstrebunpea wohl eine schüriere Bestrafung als bisher vcr- dienei, Andrr« ftrhen meine politisch » Freunde za dem Vorschläge der Erpairiirung. Sie sogen sich, daß durch dir Expairrirung noch mehr als durch die Ausw-rsung Märlhrer gemach, werden. Ich glaube auch, daß die Soclalistca in Deutschland uns wrnmer ge. sädri ch sind, ol« wenn sie »lvalrurt au den G enzea der Nachbar» siaalen ihre Agilotio» treibru, odrr wenn gar tu Laudon gewisser, maße» eine Hochschule sür Socialdemokratir durch die Elvairiirleu angriegt wird. Auch steht der Erpatriiruag die Erwägung entgegen, daß mau den Besitz de« Vaterlandes Niemandem odsprrchrn könne. Die Verlängerung de« Gesetze« vul süns Jahre hat viel sür sich. — Dir Frage drr Zeitdauer n»rd jedoch noch in drr Lommi sion geuaue Prüsung rrsordrrn. Drr Gioubr °n die Welt» und Recht-ordnung, an die Aulorilät — da« ist der Schatz, drn wir he,r» und pflegen müssen und gegen die Uniergrabnna dieser Schätz» wie sie die Socialdemokratir fortgesetzt veiluchi, müsten wir ankampien. Geben diese Schätz« dem Volke verloren, l, bleibt nur noch die Bestie I Herr Or B mbergrr will da« sruher vo» ihm besch ossene Socialisteirgkietz nicht mehr annehme», weil die Regierung nicht mehr eine Politik treibt, die Herr» Bamberger gelallt. Ich beantrage schließlich die Ueberwe>I»»g drr Boilage an eine Eomniiisio» von 28 M lgliederu. sBeisall rechts.) Avg, l>e. Windlhorft: Meine politichen Freunde baden voa Ansang an sich gegen d'kle» Ge etz ausgesprochen und wo« komme» würde vorausgelogt. Do« Gesetz hat nur Unheil gebracht, ketue» Segen — der Minister spricht von der Rüde, die e« gebrach« h«t. ober r« ist kerne sichert Ruhe, wen» der Kioirr j-den Augeublick zu Ip eu deginiie» kaun. Gerade die Vee<ch.,rs,ng»antrüge d«r RegeiUiige» beweisen, daß da» Grieß »ich, gewirkt bat -»ich will heute nicht daraus eiug'hen, oder ich könui» Nachweise», daß di, Regierung, wenn auch »ich« die qraenwäriiqe, zur Züchtung der Sorialdemokratie beigetragen hat. E« ist gelährlich, d r Saeia- l sten in« Ausland zu treibe», wo w r sie ichwer deaussichtigeu löaiien — die Folge ist gewesen, daß wir rm«u große» Auswantz von geheimen Polizeikräslen anldringen müsiea. Ich bin weit «nl- sernt, alle die Behauptungen des Adg. Bebel über die gehelm» Pol zei und dle nzrevla proroeataur« zu glaube», den» fl» müßte» erst bewirsea werden — aber da« mutz ich sagen, derartig« lieber» griff- liegen in der Nalnr der geheimen Poli ei. Ich muß Herr» v Pniikammer sagen, iein» Theorie van der geheimen Polizei g». fällt mir nicht. Er gesteht zu. daß »r Nirtt-Geaileme» beschä'iigl; ich wiiß ihm zu bedenk u ge: en, die Mittel heiligt »irma:« der w ck! sHeiterkert.) Et ist leiere hier Sitte geworden, bei ernste» us vrüchen zu lachen — ich iürchre, S « «erden einst setze ernst «rwichra. Ich muß sagen, diese dreitägigen Debatte» bade» riae» tresen, ergrriienden Einbruck aus wich ««macht, ich habe gesetze», vre man aller» durch p vst'che Mittel die kocialdemokratie bekämpfe» will, statt mit eidliche» Mm l» — ja ma» dar die eidliche» Faciare» sogar niedergedrückl. Ich wll di« Socialbemokati« bekämpfe» ans« »rvßerße, de», dt, »ocialtzawvkatw ch Mn« entsetzlich« Och, ober sie «äffe bekämpst werben mit gesetzliche» Mkttrl», nicht durch bloße Geioalt. Die Na>io»alliberole» «olle» »»» «i»e Lerläuderung d-s Gei v « aus zwei Jade« — uh muß voa de» Aut'üdruige» ihre« Redner« sagen: Grundsätze g»l, Piäposiiio» »ortreffirch^ Luslübrung wlechi (He lerkeit.) Ich muß vor Allem die Aushebung de« Au«- w sungsvaiazrapde» locder», mit ander» Wvrtr»; Behaltet Eule Srcialdemolrate» In Berti», verschon» adrr damit Haavover, Magv » barg «Heiierkrtl) Unter Au'hedung bies^t Paragraph«» »urtz- ich da« Ges tz sür einige Zeit ver.äagrr» u»d ich »rrbe r» brr lom- mission einen dahliig,Lenden Antiag eradrtigea. Wird dieser An- t ag adgelelnt, la wird ein Theil me uer polilischc, Fre»»d« für zweijährige V iläugerung ftima,ru, die andere» aber «erd«» dir A, » Lkdung dt« Gesttzc« und die Ucbersühtuag I» da« gemeine Recht lo dern. Die Forderung drr Ezpatrirruna ist nur vo» drr konser vativen Partei unlerslutzt worbe,i Da« Best« hege, die Llvotltlrung hat der derühiute R chtslrhrer v. Bar t» der ..Nntio»" getagt. Ich meine, d>« noihwrndige Eonirauenz der dretiäglge» Debatte muß tir 'lushebung de« Ezpatr>>ru«g».Paragrophe» gegen di« Geistlichen s' r. Ich verlange ober, daß die Reaseruage» dr, Ktrchengemelndr» ,n hr Feeihrtl geben ,ul> dafür sorge», daß t» de» Sämlr» Rrlig> » gel hei ,„rb. Der Schutz der Arbeiter gegen de Lvhuherre» wub v«, stärkt werden. — Ich hoffe, daß d>e Negier»»«»» die >areg»»ge» diesec Debatte be»ntzen, «m e»dl>ch Wauvel a»s dks«» Gebiete z» schaffen. (Bcllall >m Een«r»m.) Dle D scujsioa wird hieraus ge schliss«». Perlövlrch bemerkt Adg vr. Götz (,o«w»aMb ): Abg. Veb^ hat -rsaqt, ich wär» als rorhre Demokrat l, da« Parlament eiagezoq«». Ich bi» grvß- deutlcher Demokrat. aber rolh bin ich ule gewesen, ich Ia»a rt jetzt nur werde», wen» ich daran denke, einmal mit Herr» Bebel zu sammen gegangen zu scsa. Ich Hab« diese- Zusammengehen aus» gegeben, als 1870 irr Krieg mit Frankreich und da« Auitrete» drs Hirra Bebel zu jener Zeit mich zu anderer Ansicht drachir. Ich habe meine M-inung geändert (Abg. Brtzel ruft: Sehr richtig!), da« gebe ich zu. aber ich bin mii meiner Ansicht aufwärts gegangen, während Herr Bibel in den Lumps mtt seiner politischen Gesiaeung ge» sunken ist. Herr Brbel ha» gesagt, bezahle» lasse er sich seine Mei nung nicht Ta« sollte ei» Borwurs gegen mich sein. Et sallie an einem Bußtage eme Versammlung stalifiuden, ich kam etwa« spät hin und irai nur noch wenig« Leute. Da ich ger» «in G>o« Ber trinke (Heiterkeit), setzte ich mich zu ihnen: drr Lerne wollte» mich k tzeln (große Heiterkeil) und warfen mir vor. wes» bald ich Nicht mehr Oppositwn mache. Da sagte ich: seitdem ich wieder ei» Vabrlaud babr, treibe ich keine Opposino» mehr und befinde mich sehr wohl dabei. Daraus hat uun ein Mtt- glich der freisinnige» Poriei io Leipzig gesolqeri, ich wäre iür rneiue Grsinnungcäi drruag belohnt worden, ich hätte mein oraler rllct Wohl mil deren Aeußeiung gemeint. Ich Hobe gegea ihn geklagt, bin aber abgesollen tHeiieikeii), — da« ist dir goaze Geschichte iHeiierke»), Meine »auouole Gestirn»»- ist immer »och dieselbe w.e früher. Avg. Singer: Ich bestreite dem Abq. ». Aardorff das Recht, meine Aeußer! »ge» einer Kritik und Würdigung z, »»trrziehe», w e sie uaier EhrcmnLaaeru, und da« sind wir ja Alle hier, »icht gebräuchlich siud. Der Präjrde»t r»st de» Redorr sür dies« >e»ßrr»og zur Abg. i8ebel: Abg. vr. Götz ist lSS8 drr La»tzitzat «rs»er Parier geweiea und zwar mit einem Programm» da« socioiiftisch und roch war. Und aus diese« Programm ist er damals ge. wähl! worden. De. Götz hat einen Proceß angesührt — lch muß doch sogen, daß der Ausgang dreies Programm« ei» ganz anderer war olS Herr vr. Götz cha dargestell» hat. (Ter Präsident uiilerbricht die Benierkuiigen de« Redners mit dem Hinweise, daß vrese Lnssührungca als persönlich« Bemrrkrng »icht ziUasfig ^ e Vorlage wird sodaa» ei»er Eoannissio» »o» 28 Mitglleder» Übel wiesen. Es folgt dle Beratbvag de- Recheaschast-brricht- der Preußischen, Sächsischen und Hambvrgischen Regierung über die Bu-lühru»g de- Socialisteagese»«-. Abg. Frohm« (Socialdem.) bring« unter grotzer ll»a»smrrk- keli de- Hause- die Fruaksurter Kirchhoss-Affaire zur Sprach«, i, bereu scharirr Lrruriheilung er vom Prisl deuten »m Mäßigung «rsuchi wird. Da« Gele» wolle sich gegen kra»khasie Auswüchse richte» und brkämvle die freie» Bereinigungen der freie» Arbeiter. Sind oder dirse Vereinigungen kraukkosie Au-wüLse? Mit der Bekäinplung de« freie» Eoalition-reitilct mit der I»vrrr»srrkläru»g der Arbeitervereine treibt man die Arbeiter i» de» Auarchi«,»»« Die Vrrathung wird geschloffe», dir Denkschrtsr ist damit erledig». Da« Hau« veiiagi sich aus Dienstag l Uhr. (Vorlage betr. U»«rrstützuag der Familien eingezogener Maaaschaste». Grat.) Schluß 4'/, Uhr. Deutsche Allgemeine Ausstellung für Unfall verhütung, Lerlin 1889. * Die Gr»ppe».Ei»theil»»g ist solge»der»aß«»r Abiheilaug L. Gruppe 1 »nd 2: Verhütung vo» Unfälle» «r bewegten Maschinrntdeile» tm Allgemeinen: Schutzvorrichtungen «, Tran«, missionswellen, Zahnräder«, Niemenzügeu; — Ausrück-, Schmier vorrichtungen u. a m. Gruppe S: Schutzmaßnahme» beim Betriebe vo» Fahrstühle», Auszügen. Krahne» und Hebezeug««. Gruppe 4: Schutzmaßnahmen an Motoren. Oravve b: Schutzmaßnahme» beim Betriebe von Pampskeffel» und sonstigen Apparate» onter Druck. Bi uppe Ü: Vorbeugiingsmittel gegen und Reiiungsmittel bei Feoers- gesnhr in versicherten Betrieben. Gruppe 7: Züisorge sür gute Be leuchtung und Veidülung vo» Vasallen durch die Velenchinngtein- richiungen. Gruppe 8: Berhüiung von Unfällen darch gistige »nd ätzende Stoffe, durch schädliche Gase und Verschiede»«-. Gruppe 9: Periönlich« Ausrüstuag der Arbeiter. Gruppe 10: Fürsorge für verletzte. Abtheil«»« 8. Grupp« Nr Maßnahme» zum Schutze m>d z»r Wohlfahrt der Arbecker in der Metall-Industrie. Gruppe 19: I» der Holz-J». duftiie. Gruppe 13: In drr Textil-Industrie. Gruppe 14: In der Papier», Leder- und polygraphischen Industrie. Grupp« 1ä: Ja der Invustiie der Nahrung«- und Grnußmittel. Grupp« 16: I» der chrmi'chra, Glas- und keramischen Industrie. Gruppe 17: Ja der Bergbau- und Sieindruch-.Indnftrie. Grupp« 18: Im Baugewerbe. Gruppe IS und 20: In den Berkehr-gewerdra (Verkehr zu Lande uad zu Wasser) uud Gi uppe 31: In der Laad- «ad Forstwirthschast. Abideilung 6. Gruppe 22: Literatur (Au«stellungsb>bliothek). Wen» die G>upven-Eintheilui g die Grenze der Uasallverhüiaag nicht scharf zieh«, roiideru auch de» Arbeiirrlchutz Überhaupt uad die WahIIahrt der Arbeiter in versicherten Beiriebea mit berücksichtigt, so sprechen hi'rsür die folgenden E> wägunge». Unsallverhülung uud Kraukdeiwerhütung si ch aus manchen Gebiete» »ur schwer zu irruue». Die plötzliche Einwirkung von giftigen Galen briug» ans den menschlichen Organismus oft eine» Schaden hervor, welcher als „Unfall" bezeichnet wird, während sich bei allmältger Einwirkung derselben Gase im Lause der Jahre riu Schade« derau-bildei, welcher eine „grwrrbliche Kraokheii" genannt wird. Doch wird unzweisrldaft Alle«, was »ur Verhütung solcher Krankheiten geschieh!. gleichzeitig auch ber Unkallverdütu».i dienen. Zuweilen ist auch die Brseitigung vo» Dämpsen u»d von Staab »»mittelbar iusolern als rinr Maßnahme drr Unfall» veihülung onzulehen, als sich ersadrungsmäßig in Vetriebsräumra, welch« mit Stnubmassen odrr undurchsichligen Dämpsrn ersüllt sind, sehr viel leichter Unfälle ereignen wie in Räumen mit reiner Luft und freier Umschau. Dazu kommt noch ei» wrtterrr Gesichis- punci: der Ardexer, welcher in einer g»ien, gesunden Lust thätig ist, wird einer drohenden Gefahr mtt viel klarerem Kopse begegnen, als derjenige, desse» Kops benommen wird in der schlechte» Lust, in welcher er sein Dagewerk verrichte» muß. Der gesimde. kräftige Arbeiter wird auch nicht so leiid» den Folgen mancher Unfälle »»«erliegen. Ans diesen und sonstigen verwandte» Gründe» find die Vorkehrungen zur Lüftung der Ardeitsräume »nd manche« Andere, was aus de» erste» Blick als fremdartig u»d kaum ous eiue Autstellung sür Unsallverhülung grdörrnd erscheint, als deu Zwecke» der Ausst llnnq sörderlich io die Gruppr»-<>»ihe>l»»g mit aus- tze»omaien worden. Ein« belondere Ansmerksamkei» dat di» Gievppen-Eiaiheil»»q dr» Schutzmaßnahmen an bewegte» Maschine,Iheile» ««gewendet, da di» für da« Jade l88S im Reichs-Versicherungsamt z»samme»g»stelltr aisttieve Siatiftik der Uniälle i» de» versicherte« Betrieb«, »rgied«. daß »»geachtet de« Urderwie-»,« verschiede,»» A liffe sür d>« U»säll» in d-n einzrlnen Gewerben im Gesammtdreeird« der Uuiallvrrsicher»»- die Uulälle, «Ich« »urch „bewegte MalMment-eile" ver«»iaßt werde», »vier de, schwerer«, Fällen an Zotst die erste Stelle »t»»ed«e«. » Bo» welcher Bedeutung di» de» Beiusszenoffenschafte» „serlegse Pff ch« der Beihü»u,ia der Unfälle ist, »nd von »etcher Tr-qmeit« ßieriach die Ziel» dieser A,»stellnnq fln». gedr »ach derselde» S«»»,flik dari. ns tzervvr. »aß im Jeder 1866 in d», zu dieser Zeit versicherte» vetr'rde» medr als 100.000 Uxsalle stch ereegnrre», darunter etwa 10 Prvrrnt »ntschädianagspfllchiigr Fäll». Dies» Zahle» find für dt« Iah» 1Z67 «ch 1689 nvch HAH« >»zu»eß»«», »» d« gesetzlich». Vnsollverflchermig strzwikche, weiter« Gewerbe betrieb« mtterflellt worden si»d. Wen, «« -mH Niemals geliage» wird, dies, Unsälle i-mmllich za verhüten. l« «richeint »« dach »ach de» disderigen Er- luheunge» wv^l erreichbar, duich Berdeffeiung der Einrichtungen »nd Anwendung geeigneter Echuvmoßnahair» >rae nagedeoere Zahl von Köipervrrletznngen um ei» trhedlichr« z, vermindern «nd ous rin Mindestmaß zurtickzulvhrea. Diele« Endziel ,um Sege, de« vaterländische» Gewerbebetriebe« weientlich z» s»r»er», möge diese« AtwÜellu»g«ü»irrnth>nea de- ch eben sein! Da« au«iübrliche Programm der Ausstellung. welche- auch die Bestimmungen sür dir Au«sieller »nthall, gelo gt in den nächstra Tagen z,r A»«qaoe. Dusield« kann »aentgel:l>ch voa dem Vorstand«. Mitglied«, dem Schrisljüdrer der Ausitrlluag, Direktor Maz Schlesinger, Berlin 8>V., Kochftrnße 3, ll, bezogen werden. Be- mrrkl wir» ferner, daß a»ch »u-läader alt Aulsieller zugelassen siuv. vermischtes. — Sport. Nach dem Wockien-Rennkolender ciuf do< Jahr l888 findet da» etste Rennen am zweilen Otter- seieriage, de, 9. April, i»Ebarlottenburg statt, an welches ftch während der Saison siebrnundzwanzig weilrre Rennlage anschiießea. Hoppegarten verzeicbnei siebzehn Renntage. Hamburg rrossnet die Flachrennen am 22 April. T-er Etlslung-prri- zu Leipzig sür die Iabre 1888 und 1889, im bevorstehenden Frühjahrs-Meeting, bat mit 4l Nennungrn aeschlofien. Dagegen mutz die grotzc Leipiger FrübjahrS- Sl>eple-Chasr als versebll erachtet werden, indem, anstatt der grsorderten fünfzig Pferde, deren nur sechzehn gezeichnet worden sind. In dem Berliner Rennen blieben von sieden- unksünszig genannten Pferden vierunddreitzig st-hen. Beim Badener IudilLum-prei- wurden die verlangten hundert Unterschriften bi- aus neunzehn erreicht, so daß die Aufrecht- eihaltung der Proposition wohl erwartet werden darf. — Richard Boß, besten „Eva" hier in Leipzig einen so grrßcn Erfolg davon getragen, hat bereit- am Sonnabend neue Lorbern eingeheimst, und zwar in Prag, woselbst sein neueste- Drama: «V»o vtctl»" (Napoleon) mit außer» orvenlltchew Erfolge in Scene gegangen ist. Wie die Leilimgcn berichten, sollen Dichter und Darsteller 17 Mal gerusen worden sein. — München, 24. Januar. Nachdem die Königin- Mutter sich fast zwei Jahre lang von allen Festen und Feierlichkeiten bei Hofe serngekaiten Halle, entschloß sie sich jüngst, die ihr gebührende erste Stelle im Kreise der kömg- iirden Familie wieder einzunebmen, und gab vor eintgen lagen im großen Thronsaale ber Residenz ein Familienbiner. an dem nedst den übrigen Mitgliedern des königlichen Hause- auch die Herzogin Adeigunde von Modena iheriaahm. Kurz vorher Halle die Königin ihren kranken Sohn, den König Otto, in Fürstcnried besucht. Sie hakt« gewünscht, daß derselbe, wenn e« sein Zustand gestattet, seinen Wohnsitz künstig >n Hohenschwangau nehme. Die behandelnden Aerzle hatte« nun zwar blese Urbersiedlung sür zulässig erklärt, aber doch geraiben, daß der König in der Nähe der Hauptstadt bleibe, damit ber teilende Arzt der Münchener Irrenanstalt, t)r. Gra-Hei, zu jeder Zeit möglichst rasch zum Könige berufen werden könne. Derselbe bleibt also auch sür die Zukunft in Fürstenried. Der bisher mit seiner Behandlung deiraule Irrenarzt vr. Müller wurde auf seinen Wunsch von dieser Stelle enthoben, und werden künftig abwechselnd je ein Assistent und vier Wärter der Münchener Irrenanstalt in der Umgebung de- König- sei«. — Bei Hofe werden in diesem Carneval sowobl von dem Prinz-Regenten wie von dem Prinzenpaare Leopold Bälle gegeben, und der Hos nimmt auch an den vom Adel und den Staat-Würdenträgern ge gebenen Bällen theil — so jüngst beim Minister de- Aeußern — wa» im vorigen Earneval in Folge der Hoftrauer nickt der Fall gewesen. Bei den Hossesten hat die Gemahlin de- Prinzen Leopold, Erzherzogin Gisela, unter den Prinzessinnen de» königlichen Hause» den Bortrikt. da die Prinzessin Lutwig sich nach ihrem letzten Wochenbette noch nicht vollständig erholt hat. Die Schwester de- Prinz-Regenlen, Herzogin Adelgunde von Modena, di« sich bereit- drei Monate in München aushält, soll zu End« der nächsten Woche nach Wien zurücklebren. — Wie dem „Pari«" unterm 26. d. M. au» Konstan tinopel gemeldet wird, soll es in einem Kaffeehaus« in Galat» zwischen deutschen und französischen Ma trosen, die den dortigen Slalion-schissen drr beiden Nationen anqehörten. zu Streitigkeiten gekommen sein, wobei ein fran zösischer Matrose durch einen Hieb am Kops schwer verletzt wurde. AlS drei russische Matrosen, die sich inzwischen in dem Kaffeehaus« eingesundrn, mit den Franzosen gimemsame Sacke hätten machen wollen, hätten die Deutschen ihre Revolver gezogen, und da überdies da- Erscheinen einer russi sche» PakrouiÜe angeküntigt worden, hätte die Sache keine weiteren Folgen gehabt. Der Eommanbant des französischen Skation-schiHe» .^Petrrl" habe eine Untersuchung eingeleitel. deren Eegebniß noch nicht bekannt sei. E» scheint jedoch, daß die Franzosen den Streit angesangen haben, denn sie hatten mit den Russen verabredet, die Sache zu vrrluschen. wa- sie sicherlich nicht gelbaa haben würden, wenn die Deutschen zum Streit Anlaß gegeben Kälten. Rach beendigter Untersuchung hat drr französische Eommanbant einen seiner Osficiere aus das deutsche Stationsschisf — die „Loreley " — gesandt, um de» Eoinmandantrn desselben zu benachrichtigen, daß in Zu- kunst seine Leute sich ebensall- nur bewaffnet an- Land be geben würden. — Au- der Sckulstube. Der „Hagener Zeitung" schreibt man: In der Sexta eine- rheinischen Gymna- sium » hatte der Lehrer de- Deutschen in der vorigen Woche einen Neinen Aussatz ausgrgeben über baß Thema „Besuch aus einem Bauernhof im Herbst". Er batte dabei die Ecbüler an da- jüngst in der Clasie durchgenommeue Uhlanb'sch« Gedickt: „Bei einem Wirkhe wundermlib" erinnert und sie daraus aufmerksam gemacht, daß sie manche poetische Wendung dies^ Gedichte» sür den Aussatz verwende» könnten. In Folge dessen schließt ein Sextaner, nachdem er die Freigebigkeit der Hofbesitzer,» in glühenden Farben ge schildert. selne» Aussatz mit den Worten; „Alt wir die Frau nun nach unserer Schuldigkeit sraglen, da schüttelt sie mit dem Wipfel, dafür soll sie auch allezeit gesegnet sein." Verkehrswesen. * Der am S»n»ob»nd ringetretene Schaerfall hatte a»s einigen Linien der sächsiichea Staat-eiiendadar» Verkehr«, stärnngrn zur Folg«, welche «brr Dank der rastlosen Dhäiigke» der -is«»I»ahnorgan« in der Hauptsache bereit- wieder gehoben sind. So blieb am Sonnabend Abend der 6.20 vo» Roanednrg nach Menielwitz abgelaffene Personen»»,, in der Näh« der Station Berrwalde im Schnee stecke» und mußten die Passagiere noch Ronne burg zurückgrhoii werden, da dieSchneeweden nicht zu durchbrechen waren. Der Verkehr mußte vorläufig eingestellt werden, konnte aber mit dem am Sonntag, drn 29. d. M. Abend« 6.20 von Ronneburg nbgetienden Zuge wieder beginnen. Am Sonntag Mittag wurde auch die Linie Asnnaberg-Wekprrt wegen deftigen Sckiueewebr» unlakrbar, konnte ober bereit« am Montag früh dem Verkehre zurückgegeben «erde». Fern-r entgleisten am Montag sräd « nige Wagen eine« tin Menselwitzer Kohlenreviere verkehrenden Kodlenzuz» inlolge drr ans den Gleisen lagernden Schneem-sse». wobei zwei Beamte he- Aahrpersonal« leicht verletzt wurden. T Weimar, 30 Iaaaor. Drr in Folge drr Schneevrr. »ehnaae, (l. di« dringlich« Lar espondenz dieser Rümmer) sei« »ester» Vormittag a»s der Weima r-Verta-Bla »kenda iner Bahn «»gestillte Betrieb ist bereits heute Barm nag wiever nnsqe- »»«men worbe». Dagegen ist nvch attht adzusehen, wann a»ch aus der Weimar-Raftender-er -atz» di« Züge weder verkehre» kä»»r». * Dre»de». HO. Januar. Bei Ihren Königs. Majestäten fand heute Nachmittag eine größer« Hostasel statt, zu »«scher Einladungen »rgaogen waren: an ke. Erlaucht den Grafen Schönburg-Fordergkauchan. an dt« Königs. Staats- nttiiister 1>e. v. Gelder uud vr v. Abeken, an den ersten und zweilen Bicepräsidenten ker Zweiten, sowie an Mitglieder beider Kammern der StLnbeversamoilung, an den Mmistertal- raih ini Mm steiium de- Kö»>qi. Hause» Geh. Rald Bär, au den Ablheckunq-kirrctor im Ministerium des Innern Geh. Rath v. Eharpentier. a» den Eommandeue der Artillerie- brigade Generalmajor v. Schwengel u. s. w. s Ore-den. 30. Januar. Herr KreiShauptuiann v. K öp pe nfel- bat am vergan,>enrn Svuiiadend die unmiNeldare Leitung der Geschäfte bei der hiesigen Kiei«hauptmaaaschaft wieder übernouiiiien. Telegraphische Depeschen. * Berlin, 29. Januar. S. M. Kanonenboof „Eber", Eommankant Capitain-Lieuteiiant Belbge, ist au» 28. Januar in Pointe de Galle (Insel Ceylon) eingelrosten. * München, 30. Januar. Tie Kammer der Abge ordneten nahm die Gedührenovelle und da» Bauunsallver* sichrrunq-geletz einstimmig an. * Straßburg i. E., 29. Januar. Wegen verbackt» de« Landesverrath« ist der Apotheker Girard inSchirmeck verhaftet worden. * Pari», 30. Januar. Bei der im Departement Haute- Soonr stallgesunrenr» Nachwahl rur Deputirtea kam mer wurde Mercier, Candidat der Republikaner, mit 34,000' Stimmen gewählt. Der coaservatlv« Gegencaadidat erhielt 27,000 Elimmeu. * London, 28. Januar. Der parnellitische Deputirte Cox wurde deute in E»m« zu einer virrmonatigen Gesäng- nißstrase verurlheilt. Cox meldete sofort Berufung an und wurde gegen Caution aus freien Fuß gesetzt. Beim Verlassen de- Gerichl-Hause» wurd« Cox jedoch wegen einer ausrükreri- schen Rede, welche er jüngst in Kilkysart gehalten, von Neuem verhaslet. * Rom, 30. Januar. Der Papst empfing gestern 350 Pilger au- der Schweiz und sprach in Beantwortung der Adresse de» Bischof» Merniillob in Freiburg die Hoffnung au-, daß bei dem guten Willen der Behörden alle schweben den Schwierigkeiten mit der Schweiz beseitigt werden würden; al-dann betonte der Papst dl« ausgedehnte Freiheit, welche bw Bischöfe in der Schweiz gegenwärlig genießen. * Rom. 28. Januar. Nachrichten au- Massauah zufolge verlegte der Negu» von Abessinien sein Lager von Avus nach Gundet, zwei Tagereisen nördlich von Adua. Ra- Alula b.findrt sich im Gefolge de- Negu» * San Remo. 29. Januar. 1)r. Mackenzie ist heute hier eingetroffen. * Pola, 30. Januar. Die dänische Corvette »Dagmar* ist beute früh nach dem Piräu» au-gelausen. Die dänischen Ossiclere ließen einen prächtigen Kran, mit rold-weißer Schleife und der W>dmung „b'rn ckansko lrameratar läw vottou vagmeo 1888" am Trgettboff-Drnkmat mrdcrleaen * Madrid, 28. Januar. (Deputirlenkommer^) Der Münster de« Aenßern, Morel, erwähnte die Erhöhung der spanischen Grsanclschaslen z» Botschaften und erklärte, Spanien suche darin keine eilele Genuglduung. sondern die Mächte, welche d >S Empoikommen Spanien» anerkannt hätten, wollten dem Laude Beweise ihrer Sympatbi' grben. * Stockholm. 29. Januar. Nachdem der König gestern in dem schwedisch-norwegischen SiaalSrathe seine Genehmi gung zur Bcrbeiralbung de» Prinzen L -car mil Fräulein Henriette Munck von Fulkila verkündet halte, fand beute Nachmittag um 2 Uhr im Schlöffe in Gegenwart der M,t- gtled.r drr königlichen Familie, der Staat-minister, der Ver treter ve- Au-lande-, sowie der Spitzen der Miiitair- und Eivilbeöördcn die feierliche Verlobung des Prinzen statt. * Petersburg, 28. Januar. Du nru ernannt« italienische Botschafter Baron von Marochetti ist hierein, getroffen. * Peter«burg, 29. Januar. Der chinesische Ge sandte Hung Tuen ist gestern in da» Ausland abgereist. — Bei dem österreichisch-ungarischen Botschafter fand gestern rin diplomatische- Diner statt, an welchem auch der Minister vo» Girr- lheilnahm. — Ter „Swet" bestätigt, daß bei ver Landung der Insurgenten bei Burga- Nabokow, Kapilschllsch und 13 Montenegriner gefallen seien. 32 In» surgrnken seien in Konstantinopcl inlermrt worden. * Odessa. 80. Januar. Auf der Station Miqajewo der Südweslbahn (82 Werst von hier) stieß gestern der au< Kiew kommende Postzug aus einen Güterzug. Die Loco- motiven beider Züge sind arg beschädigt, mebrere Wagen find zertrümmert. Bon den Passagieren wurden 2 getödiet. 4 schwer und 7 leichter verwundet, von deu Fahrbeamten wurde t gelüvtet und 2 verwundet. * Belgrad, 29. Januar. Da- amtliche Blatt veröffent licht da- Gesetz, betreffend die Ausnabme einer Anleihe im Betrage von 20 Millionen. — Der ehemalige Professor Jovan Äjaja. einer der Führer der radicalen Partei auß-rhatb der Skitpschlma, ist zum Section»chef im Culku-mtmsterium er nannt worden. * Phitip Popel, 28. Januar. (Telegramm der „Agen« Hava»".) Prinz Ferdinand wohnte heute dem Gottes dienste in der Moschee bei und erwiderte aus eine an ihn ge richtete Ansprache, er werde dafür Sorge tragen, daß die muselmännisch« Bevölkerung entsprechend deu Wünschen de» Sultan» begünstigt und gefördert werbe. Nach dem Gottes dienste brachten viele vornehme Türken dem Prinzen prächtig gestickte Stoffe dar. * Athen, 29. Januar. (Telegramm der„AgenceHava»".) Die griechisch-rumänischen Differenzen sind in Folge Maßnahmen de- rumänischen Gesandten und der Annahme der griechische» Note, die früher verweigert worden war, ber» gelegt. Der griechische Gesandte in Bukarest hegiebt sich demnächst dorthin, um über eine Eonsutar» und HaudetS- Eonvention zu verhandeln. * Pbil ippopel, 30. Januar. Der Prinz Ferdioaud vor. Coburg wird beute nach Burga- abreisen. Nach Schluß der Redaktion eingegangea. * Pest, 30. Januar. Infolge de- gestrigen Schnee- sturme- ist der Gesammtverkehr der Linien Szegedio-TemeS« war. Grcß'Aikind i-BecSkerek und aus der Gran- und Eipet- tbatbahn ringcstellt worden. Zwischen Groß-Kikmba und Szentbubest fuhr der Personenzug aus den sirckeugebliebenen Lastzug, wobei süns Wagen de- Laiizuge- und beide Maschinen de» PersonenzugeS enigleisten. Die Lerlchr-stvruogen werden heute ober morgen behoben sein. * Pari», 30. Januar. Ueber die durch den türk scken Potizribeamle» in Dama-cu- im französische» Eon- sulatSgedäude erfolgte Verhaftung eine» französischen Staak-angel vrigeu auv Algier meldet da» Journal „Pari-", daß dir Pjorte strenge Untersuchung de- Vorgang» anbeioblen habe. Der Conkreadmiral Obrv, welcher eine französische Floltenadtheitung in den Gewässer» bei Smyrna de- sehlige, sei angewiesen, sich mit dem Panzerschiff..Bauban" uns zwei Aviso» sofort nach Beyrut zu begeben, um die französischen Staai-angebvrigen bei einer etwaigen Er- regldeit der m»selwan><chrn Bevölkerung zu schützen. D>« .France" sagt: Nach den durch dev türkische» Minister de- Aus wärtigen gegenüber drni Botschafter Montebello au-getrückkr» G«si»»»ngen sei ai'zuneömen, daß die Pforte nickt zögern werke, ke» Beamten zu bestrafen, sobald dessen Schuld sich Herausstellen sollte. * Charkow. 29 Januar. (Priyat-Telegramm) Nach ei»rr nruestu Verfügung beginnen die vorlef»»ge» wieder an der hirsigen Uni»ersttät de» 7. Februar. * New-fjork. 30 Januar. Heut, früh brach F»«e» a»s dem Broadway au-, zerstörte «rn Earrä hoher Geb1»d« zwischen drr PrineeSstrret und »er Springftrrrl uud tzeßuß» sich b>» Merorrstreet au». Der Schaden »ir» auf A.000H09 Dollars geschätzt. BAI« FeuerwetzrleuU Du» »«letzt «a«.
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