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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-01
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1888
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d0» dem Swoll Loicat eittmfiixmkt«, dir Ouvertüre» h, ,.«ed»u- vo, Lh»n»di»i «d »» „Genoveva" vo» Schum»«», sowie ,» Beelhovka'S Symphonie Pastorale, ?-iur, unter dem Dirigenleustabe de« Herr» Hascapellmeiftrr« l)r. Stade die guhärerschafi. * Fra» Semdrich, bereu plötzlich« Erkrankaug jede stimmliche Unstreagung vorläufig verbietet, hat ihr Gastspiel am königlichen Opernhaule tu Berlin abgebrochen und wird sich dieser Tage nach D, erden begebe«, um sich dort im Kreise idrer Familie ganz ihrer Erholung zu widme». Da» Brrliuer Publicum hat also die» Mal von der geleierte» Sängerin weder di« angesetzt gerveiene „Lncia" zu hören bekomme» — das Operuhanr blieb bekanntlich am Sonn tag geichlosse, —, »och wird er sich aa Frau Sembrich'S Rosina er- freue» küuae». * Da» Teutralcomit» sür dir Jnteruationale Musik-Aurstellong in Bologna hat beschlösse», für die seltenen und antiken Gegenstände, welche nicht deS Gewinnes wegen ausgestellt werden, die Tran-port- loien aus de» itolieuischen Eisenbahnen, sowie die Versicherung der selben siir de» vo» den Ausstellern angegebenen Werth za Uder- nehme». Lrystall-Palnst. * DaSPrograinmdeSCircu» Varietö in der Albert» Halle erfährt von heule ab eine angenehme Umgestaltung, in dem die Direktion abermals bemüht war, sür dir gestern anSae- schiedenen Künstler ganz vorlheilhaften Ersatz zu gewinnen Niv ist ihr dies auch in bester Weise gelungen. Die auS >2 Personen bestehende Original-Araber-Geseiischast Beni- Zoug-Zoug, deren außerordentliche orientasische Pro duktionen während ibreS soeben beendeten sechSwöchentiichen Gastspieles im CircuS Renz in Berlin gerechtes Aussehen er regten, tritt beul« z»m ersten Male aus, ebenso sind der hier bestens emgesührtc Clavier- und DeclamationShumorist Herr O. Vam borg auS Wien, sowie die vorzügliche Operellcn- und Walzersängerin Frl. Jda Waldberg uen in VaS Pro gramm ausgenommen. Der beliebte Bentriloquist Air. O'Kiil tritt nur noch an wenigen Tagen aus, dagegen bat Sie Direktion den Bertrag mit Mr. Wal ton, dessen dressirte Hunde und Affe» allgemeinen Beifall finden, bis Mitte Februar ver- läagert. Wir mache» gleichzeitig daraus aufmerksam, daß aus vielseitigen Wunsch von beule ab die Borsteliungen um «Uhr beginnen. Nachtrag. * Leipzig, 31. Januar. Sicherem Vernehmen nach ist di- Stadt Leipzig zur Erbin deS bedeutenden Nachlasse» des veistorbcucu Ehrenbürger». Herrn Hosralh vr. Pclschke eingesc^l worden. Nähere Millheilungen lassen sich zur Zeit karübcr noch nicht geben. * Leipzig, 3l. Januar. In den Morgenstunden deS beu'igeu TageS ist nach kurzer Krankheit abermals einer der bochaugesehensten Büraer der Stadt, der Professor der Theologie. Herr v. Wolde mar Schmidt verschieden. Dem Verewigten war eS vergönnt, noch im letzten Studien jahr das RcctoratS-Amt an hiesiger Universität zu bekleiden; seine erfolgreiche Tbät'igkeil und sein Wirken über» Haupt wird in einem ausführlicheren Nekrolog dargestellt werden. Am heutigen Tage feiert derPrccurist, Herr Friedrich Sieter, der hiesigen bekannten Bnibhändlersirnia Franz Wagner, daS Fest seiner sünsundzwanzigj 8hkigen Tbätigkeit in dem genannten Hause. Möge dem durch ferne Tüchtigkeit und Liebenswürdigkeit alibelicdten Jubilare eine fernere ersprießliche Wirksamkeit beschieden sein. --- Heute am 1. Februar sind e» 25 Jahre, daß Heer Carl August Steiniger in dem Hause der Herren Scklobach L Co. hier, al» stets fleißiger und strebsamer Mitarbeiter tdätig ist. Möge vem wackeren und riistigen Jubilar in seinem geschäftlichen Wirken, als auch in dem Kreise seiner Angehörigen auch fernerhin Glück und Segen beschicken sein. --- Bor einigen Tagen theilten wi» einige Stellen auS dein amtlichen stenographischen Berichte über die ReichtagS Verhandlungen mit, welche eine Rede deS Abgeordnete» 1)r. Hartman» betrase», die derselbe gelegentlich der Bc- ralbung LcS Etats des NeickiSamtS de» Innern gehalten hat. Wie »iiS mitgelheilt wird, ist hierbei dem Herrn Abgeordneten ein Sprachfehler »»tergelausen, denn der hiesige Verband reisender Kauslcule zahlt nicht siir zwei, sondern sür zwölf Wochen 2" -7 pro Woche Krankengeld, vorausgesetzt, daß daS Mitglied länger als zwei Wochen krank ist. Ebenso zahlt er l.'O Begräbnißgelv. — Stadtlbeater. Es dürfte sür Manche vo» Interesse sein. Einige» über die „Liliputaner", welche heute Abend im Alten Theater ibr Gastspiel beginnen, zu hören. Die meiste Berechtigung zur Führung de« ,.Liliput"-Namen» hat Herr „Ebcrt", der mit seiner stolzen Größe von 88 Ceiiti- mekcr den größten Komikern erfolgreiche Concurrenz macht Herr Etert ist 21 Jahre alt. ein Jabr älter nur ab» die pikante kleine Soubrette Jda Makr. welche ihren College» „vom komische» Fach" um Volte t9 Ccnlimcter überragt, sie erstellt sich der stolzen Größe von 107 Ccntimeter. Zwei Ceiitimcter am Körper kleiner, aber künstlerisch aus gleicher . Höhe" steht Frl. Selma Görner. deren schelmische Dar stellungSgabe Manchem hier riech in guter Erinnerung sein wird. Frl. Mignon erreicht 114 Centinieker. Bekannt sind die Gebrüder Wolf, Ignaz und Johann, von denen der letztere bei einem Alter von 43 Jabren ISO Ccutinieter mißt leinen um >0 Jahre jüngeren Bruder auch um volle 10 Cenli Nieter überragt. Dem Ensemble gehören noch an: Mar Walther (22 Jahre alt. Nt Centimcter groß), Hermann Ring (23 Jahre alt. 107 Centimeter groß) und Frl. Bertba Jager (l8 Jahre alt. 104 Centimeler groß). Die Posse der Liliputaner „Alle Neune" Hot in Berlin großen Ersolg gehabt. ---- Carola-Theater. Mit dem heutige» Abende er reicht da» Gastspiel der Münchener Gäste sein Ende Herr Max Hospauer, der Leiter de» Ensemble» und die Schar seiner Getreuen dürfen befriedigt Leipzig verlassen, wo ste einen io festen Stamm wirklicher Freunde sich erworben laben. Die beute Abend stattfindende AbschiedSvor stellung dürste den scheidenden Künstlern noch Beweise herzlicher Sympathie» bringen. Als letzte Borstellung geht heute der „Herrgottschnitzer von Ammer gau" in Scene ----- Carola-Theater. Den vielfach von Bewobnern der Sütvorstadt kuntgegebenrn Wünschen, auch im Carola Theater von Zeit zu Zeit Classiker-Vorstellungen zu b alben Preisen zu veranstalten, komnit die Dirrclion unserer Lladtlheater nach, indem sie am Freitag dieser Woche im Carola-Tbealcr „Hamlet" zu halbe» Eassen- preisen im genannten Theater zur Ausführung bringt. ---- Der frühere Direktor deS hiesigen CarolatbeaterS Serr Morwitz, schenkt olS Leiter de» StadtthealerS in Barmen auch der höheren Richtung der neue» dramatischen Literatur anerkeniieiiSwerthe Beachtung. So brachte er neue: c cg« die „Am y Robsart" vo» Rudolf von Gott schall mit schönem Ersolg zur Ausführung. Der Beifall war, wie die „Barmer Zeitung" berichtet, lebhaft und wachsend; am Schluß mußte sich der Dorbang dreimal heben Ueber da« Stück sagt die „Barmer Zeitung": .Die große Kunst de« Autor» bat da- Ganze mit dem Zauber echter Dichlerweihe umgeben. Die Scenrnsührung ist spannend, die Steigerung effeclvoll und die Zuspitzung der Abschlüsse wunderbar geschickt. Vornehmere und glänzendere Sprache als Gottschall führt keiner in der zeitgenössischen Literatur Einige Momente sind von geradezu hinreißender Schönheit so die erste Liede-sceae zwischen Elisabeth und Leirester, die Scene, in welcher der an: Robsart, verkleidet bei Amv ein gedrungen, sein Kind vergeblich von der Jagd »ach dem Ebe- »»ag« zurückzusühren versucht, und endlich cir eckt tragische Lode«sa« der ar»rn >my, die sterbend ihrer Königin die Honneur« der Schloßfrau von Kenilworth macht." Di«, Darstellung der meisten Hauptrollen wird gerühmt, auch die malerische und stimmungsvolle Jnscenirung, besonder« am Schlüsse deS vierten Acte». --- Im Vaudeville-Theater (Stadtgarten) gelangt heute Mittwoch ein neue- vieractige» Lustspiel „Der ConsusionSralh" zur Ausführung, in welchem eine Hauptrolle für Herrn Lirecior Lreßler eulhalten ist. Freunde der HumvrS, namenllich Familien feien aus da» elegante, sremivliche Etablissement de» Stadtgarten» aufmerksam gemacht. — Im Kaufmännischen Verein wird ausnahmsweise morgen, Donnerstag (anstatt am Freitag) AbendS püiicttich >/«9 Uhr Herr Professor vr. Maurenbrecher seinen fünften unv vorletzten Vortrag über: .Die Geschichte der orientalischen Frage >i» neunzehnten Jahrhundert" halte». Der zweite ElemenlarcursuS in, Volapükclub beginnt morgen, Donnerstag AbendS >/,S Uhr im Speiscsaale de« Hotel Stadt Dresden, JohanneSplatz. Für Dameu wird ein Srparatrursu» gebildet. ---- Das Atelier de« königl. preuß. und fächf. Hos- photogravben W. Höfsert ist seit l. Februar nach dem anstoßenden Polich'scben Neubau übergesiedelt. Beim Bau wurden natürlich die neuesten Einrichtungen berücksichtigt, »nv ist namentlich auch herrliche? Licht vorhanden; daß die Ein richtung selbst eine künstlerisch geschmackvolle, ist wohl selbst verständlich. --» DaS Bild der Frau Hermine von Preuschen „blors Imporator" in Del Vecchio'S Kunstausstellung ist nur noch heute ansgestellt. — Von der letzte» KochknnstauSstellnng her wird noch in Erinnerung sein, daß die hiesige kaiserliche Hessisch Handlung Linke nnler anderen Seltenheikrn der Fischsanna auch lebende Sterlette »mV lebende Saiblinge ansgestellt hatte. Letztere erregten damals durch ihre prächtige orange otbe Färbung die allgemeine Aufmerksamkeit uns bildeten wegen ibreS zarten Fleische» ein beliebtes Fiscbqericbt sür die eiiierc Tafel. Von dieser hierorts seltenen FischspccieS ist Ende vergangener Woche wieder eine uinsangreicbe Sendung von den oberösterreichischen unv steyermärkischen HocbgebirgS ec» bei obeugekachler Firma eingelroffeu und dürste daS Interesse weiterer Kreise in Anspruch »ebiuc.-r. — Wir haben schon früher mitgelheilt, daß in dem ehe malS Bierbaum'ichen Bierhause, PelerSstraße 39, eine Condilorei errichtet werden würde, uns zwar von der wohlbekannten alten Firma Kindermann-HennerSdors Die in so günstiger Lage befindlichen Localitcikc» sind nunmehr vollständig erneuert unv conisorlabel auSgestattet ioorvcn und vie Eröffnung derselben soll am heutigen t. Februar erfolgen. Unter Hinweis aus den Anzeigentbeil dieser Nummer machen wir Lader aus das neue Etablissement noch an dieser Stelle aufmerksam und sind der Ueberzeuguna, daß dasselbe e»> gernbesuchtcr Sauimelpunct zahlreicher Besucher werden wird. )) Leipzig, 3l. Januar. Gestern Nachmittag 4 Uhr ll Min. lras mittelst der Dresdner Bahn vi» Döbeln da« noch Waldheim cemmandirt gewesene M ilitaircomin ando vom l34. Jnsanlerie-Regimcnt in Stärke von 2 Ossiciere» und 149 Untcrossicierrn und Mannschaften nach erfolgter Ablösung durch ein gleiche» Commando vom 139. Infanterie. Regiment von Waldheim wieder hier ein. — Vor dem Glockensignal eines PjerdebahnwagenS wurden gestern Nach mittag aus dem Roßvlatz die Pferde eines zivcispännigc» leeren LastgeschirrS plötzlich scheu und gingen mit dem Wagen durch. Doch schon an der Kreuzung der Univeriität-strciße gelang eS. die scheuen Thiere auszuhalten, glücklicherweise bevor sie noch Schaven angerichlet Halle». — Denselben Abend ging auch vom Naschmarkt ein Droschkenpserd mit den, Geschirr in einem unbewachten Augenblicke durch. Da» scheue Thier jagte über den Marktvlatz bis an die Ecke der PelerSstraße und kam dort zum Stürzen, wobei e» ans. gehalten wurde. Auch in diesem Fall: war trotz der sehr belebten Passage zum Glück Niemand zu Schaden gekommen — Wegen plötzlicher Geistesstörung ninßte gestern Abend ein hiesiger Gärtner ans seiner Wohnung nach der Jrrenklimk überführt werden. — In einer HouSslur der PelerSstraße wurde gestern Nachmiltag ein unbekannter Mann darüber ertappt, wie er einen daselbst lagernden Balle» wollener Waarcn ausgeschnitten batte und eben seine» Inhalt» entleeren wollte. Man kielt de» Dieb seit und brachte ihn »ach dein Naschmarkt, woselbst in ihm ein ganz gefährlicher Verbrecher, ein vielfach mit Zuchthausstrafe belegter Hand arbeiter, Hermann Jacob au» Störmthal, entlarvt wurde Er hatte sich nach seiner Ergreifung eines Sparkassenbuches zu entledigen versucht und dasselbe von sich geworfen. Man batte die» aber bemerki und da» Buch aufgehoben, bezüglich dessen später sestgestellt wurde, daß eS von einem kürzlich hier i» einer Dienstboleukammer verübten EinbruchSdiebstahle her rlihrle. Außerdem fanden sich einige Gegenständ», Conserven bei ib», vor, welche gelegentlich eine« KellcreinbruchS mit ge stöhlen worden waren. Wie ihn, nachgewiescn wurde, hatte er denselben Tag zwei Kellereinbrüche verübt und übcrdem auS einein Hosraiime cin Petroleiiinsaß gestohlen. Der unver besserliche Dieb kani selbstverständlich ans dem Naschmarkt hinter Schloß und Riegel. * Leipzig, 3t. Januar. Don der zweiten Strafkammer des hiesigen königl. Landgericht« wurden beute ver urlheilt: l) der HandlungSkic»er Arthur CusiuS aus Roßwein wegen Diebstahl« rc. zu 11 Monaten und der Buch binder Karl Alfred Di ehe aus Dresden wegen Diebstahl» zu 4 Monaten. 2) der Handarbeiter August Otto Döring auS Zarau wegen Diebstahls zu 1 Jabr 3 Monaten. 4) der Schlidmachergejclle Adam Rudolf Abt au» Reichcnhauscii wegen Diebstahls zu l Jahr Gesängaiß. ---- Der Rendnitzer FraueuhilsSvercin bat mit den» verflossenen Jahre sein 22. LereinSjahr zurückgclegt Im abgelausenc» Jabre gehörten dem Vereine 163 Mitglieder a». lieber seine Tbatigkeit im lctzlei, Jahre ist Folgende» z berichten: Unterstützt wurde» NO Familien, unter denen sich 44 Wöchnerinnen, 60 Wittwen und Kranke befanden. ES wurden an dieselben verabreicht: 6252 Psd. Brod, 868 Suppen ltitH, Liter Milch, t Mantel Eier, l ><)>/- Scheffel Koble, 5 Röcke, 2 Jacke», 7 Hemden. 2 Henikchen, 2 Jüpchen 2 leiiilne und 4 wollene Einichlagelücber, 2 WachSluchunterlagrn 2 Belieben, 4 Ueberzüge und 12 Paar Strümpfe. Die Suppen wurde» vo» einer Anzahl Mitglieder gespendet, wofür denselben innigster Tank gebuhlt. Obgleich der Verein t63 Mitglieder zählt, so wird doch die borzlicbe Bitte aus gesprochen. daß sich noch mehr edeldenkende Frauc» dem Vereine anschließen möchten, damit derselbe eine um so größere Thätig keil entfalten könne. ^ Mocka», 3l. Januar. In dem Bericht über die Sitzung de« Bezirk« au «schxsfe» ist gesagt worden, daß unserer Gemeinte >» den Vorjahren zum Brückenbau ltöv, ül'tt und 2M19 ^7 siScalischer Zuschuß gewährt worden sei: da« stimmt nicht ganz, wir habrn niir ain 2 April 1885 3150 .ek und am 20. Mai >886 2000 .^t bewilligt erhalten. -h Dresden. 3l. Januar. Die königl. Krei-Hauptmanne schast Dresden bat »nlern, gestriqen Tage die im Verlag der Volksbuchhandlung Holtingen-Zürich erschienene Druck schrift: .Socialremckratische Bibliothek ic. rc. »Arbeiterlese- buch". „Rede Lassalle'« zu Frankfurt a. M.. am 17. und 19. Mai 1863" aus Grund de» Socialistengesetze« verboten. -h Dresden, 31. Januar. Seit Anfang October wird von einer bier wohnhaften Herrschaft ein auS 12 bi» l5 gießen echten Perlen bestehender Halsband, ur alterth.imlicher Ros-tteiisorm gelaßk, die Perlen durch v-netiamsch» Dovpel- kektchen auS Dukatengold mit einander verbunden, im W:rtbe von 500 vermißt Mau v-rmulbet. daß e« gestoblen worden sei. Ans vie Wiedererlangung reS Schmuckstückes ist eine bohe Belohnung gesetzt. V ermischles. — Ueber die deutsche Tanzkarte, deuljckie Quadrillen und Comniando» läßt sich die „Kölnische Zeitung" in der folgenden Weise veriieduien: Scho» manche Geisleokämpse sind seit dem großen Kriege und der Ausrichtung de» deutschen Reiches aus svrachüchem Gebiete ge- ckilage» worden, um die F>emdberrichast der A?c!scheu auch hcer zu vernichten. Kein Geringerer alv unser Mottle selbst bat auch Viesen Krieg gegen die schmarotzenden Fremdwörter cingeleitet, und viele deuische Männer, Minister und Gelehrte sind seinem Bei- Viele gcfolat. Aeuerdmgs bar sich sogar der Allgemeine denlkche Sprachverein mit Lauiendcn von Mitgliedern gebildet, ui» diese ganze Bewegung m ordnen und zu leiten. Uud mitten in dielen, vielseitigen KainpieSeiser steht ruhig da und unaiigesochtcn die be deutendste und festeste Zwingburg der sranzüsischen Sprache ui Deutschland, gleich als hätte man sie gänzlich überleben. In unscrn Tanzsälen, die doch Deutschlands ganze blühende Jugend, und so o!l, versammeln, herrschen bei den sog. Contrciänze» und Quadrillen nicht einzelne Fremdwörter, hier habe» wir die Allein herrschaft der französischen Sprache. MS jüngst der Kölner „Ku^li-Ii ttlud" sein Stütmigssest feierte, sprach ein mitcingeladencr Fran>ose lein maßloses Erstaunen darüber aus, dass die De»tichen selbst an) ihrem englischen Feste sich bet den Tänzen und LomniandoS so aiisschliestiich seiner französischen Muttersprache bedienten. Und der Franzose halte recht, zu staunen! „Welchen deutsche» Mann von ge- iuuder Enivfinüung hätte cs nicht schon, sei es lächerlich berührt, sei e» geradezu verdrossen, wenn aus deutschen Bällen beim echt ger manischen Reigentänze, wo deutsche Francn und Jungfrauen in wählender Schönheit dahiuschwedcu uud in holder Anmuth sich neigen: wenn dann wie mit schneidend höhnendem Uebermuth, nicht in einzelnen Fremdwörtern, sondern in ununterbrochener Folge welscher Eommandanes triumphirend durch den Saal erklingt? gleich alS müsse welsche Sitte und welsche Fori» uns deutsche Bären und Barbaren ans ewig gängeln und sck ranzcn." Aber jene welsche Zwingburg blieb, wie nach stillschweigender Verabredung, unange- achten, sie galt eben allgemein als uneiiinehinbar, dce sranzüsischen „Coinmandos der Quadrillen" galten cinsach als i»nubcrsepbar. Und darin hatte man ebenfalls recht! Und doch ist jetzt die Feste nach regelrechter Belagerung in kühnem Ansturm gmommen und gebrochen worden. „Die deutsche Tanzkarte", von vr. Th. FelS (Verlag von Felix Bagel, Düsseldorf!, ist ein ganz kleines, hübsch ausgcstattetcs Schrisicbeu, das mehr bält, als der Titel ver- spriast. Denn nicht nur die deutsche „Tanzkarte" finden wir hier, sondern auch deutsche Eommandss zu den Quadrillen oder vielmehr „Merkruse zu den ReigenILnzcn". Die sranzüsischen Commandos ind in der Tha, unübersetzbar, aber bei tiefer», Eindringen ergab sich alS der Grund ihrer Unübersetzbarkeit mcht ihre Vortrefflichlen, andern ihre Maugelhaitigleit; sic waren nicht unübersetzbar schön und gut. sondern durchweg unübersetzbar schlecht und stünrpcrhast. Die deutschen Merlrufe der Reigentänze sind unvergleichlich einfacher und sinngemäßer und, waS die Hauvtsache »st, coininandirbarer, nülitairisch rusbarcr. Und weil sie eben den Sinn und die Sache jedesmal treffend und kurz kennzeichnen, so lassen sie sich auch >n andere Sprachen übersetze»; ja, selbst eine lkebcrsetzimg ins Französische müßle viel bessere Beschiruse ergeben, als dir bisherigen unübersetz baren, zum Thcil geradezu albernen französische» Ilebcrlchrlflcn und Eoiniuaiidos. wir „Sommer". „Hühnchen", „Schäferin", „Hose" uud vergleich-». Die kurze Vorrede des kleine» Büchleins verrath den GeichickstSknndigen» der feste, streng stilgerechte Ausbau der Merkrnse den Logiker und Sprochbcherrscher. Auch der Humor fehlt »ich!: Die einzelne» „Gänge" »ud „Bilder" der Reigentänze erweisen sich jetzt, durch die zutrcsfendcn dculschen Beschleuse in ihrem Wesen und Giiindgedanken gekennzeichnet, znm Thcil als spielende und schcrzcndc Pantomime; und aus der andern Seile zeigen sich erst jetzt durch Lc» Vergleich die französischen Eemmaiidos in ihrer „entsetzlichen Mangelhaftigkeit und lächerlichen llnbeholsew heit". Wer z. B. dir in vier kurzen Commandos und doch so dcnl lich ausgesührte Pantomime vom verlorenen Schätzchen, vom Nectn des überglücklichen und übermiühigcn Nebenbuhlers, von der instän digen Bitte de« treulos Verlassenen sowie von seiner schließlichen Er holung und dem allgemeinen Bcrsödnungsseste einmal gebürt und gesehen oder getanzt hat, wird dieselbe gewiß niemals wieder vrr- gess'cn. Ata» wird also einerseits dem Tanze, der so in seinem Wesen erkannt, zum bedeutungsvollen G-üllschasiSiviel geworden, mehr Sinn und Geschmack abgcwinncn können: und anderseits sind nun diele Tänze ebenso leicht schon durch bloße» Zusehen und Zn hören zu erlernen, wie leicht zu behalten. Auch fertige deutsche »anzkartcn zum unmittelbaren Gebrauch aus Bällen sind hergcstellt; diesen Thcil des Berlags hat Max Krause, Berlin, übernommen. Das niedliche Schristchen stellt trotz seiner wenigen kleinen Blätter mit de» de»siche» Reigentänzen einen Fortschritt unserer Sprache dar in der Beherrschung der gesellschaftlichen Gesittung; es ist, wenn auch ans engumgrenztem Gebiete, immerhin eine kleine nationale That. So wird inan gern in dem am Schlüsse der Vorrede aus geiprocheneu Wunsch einstiiume», „dass »bcrs Jabr ans diesem Deutschlands ganze bläkende Jugend mnscissendeii Gebiete des ge sellschastlichcn LcbeuS die beschämende n»d dcinüthigende Fremd Herrschaft des Französischen cudgiltig in allen deutschen Gauen und sür olle Zutuns! gebrochen sein wird", --- Schwinden de» Lande». Enropn hat seit der tertiären Zeit bekanntlich beträchtlich an Gebiet verloren. Die Nordsee war ebemalS sowenig vorhanden, wi: der Aermel canal, ja eS erstreckte sich niiser Festland in der tertiären Ver gangenheit über die Fä'.ör und Island nach GiOnlant» und stand in fester Verbindung mit Nordamerika. DaS Einbrechen deö Oceai s. welches die britischen Inseln von unserem Fest land«: trennte, ist, geologisch gesprochen, erst vor kurzer Zeit, wahrscheinlich gegen AuSgang der Terliärzcit oder o>» Aniang der Quartcrnärzeil, geschehen, und das Zerstörungswerk der Küsten schrcilet »och jetzt alljährlich fort. Cav GriS-Nez, derjenige Küstciiplinct au» Canal, in welchen, sich Frankreich am meiste» England »ahnt, weicht durchschnittlich 25 Meter im Jabrbuiiderl zurück, woraus sich mit einiger Sicherheit der Schluß ableiten läßt, daß vor 60.000 Jabren — voran« gesetzt, daß sich in früheren Zeitaltern die Erosion ebeuso kräftig erwies — noch ein JstinnnS Frankreich und England mit einander verband. Die Zerstörung der festen Landbrücke, die einst zwischen den beiden Landern bestand, schreitet jedoch nicht bloS am Tageslichte, sondern auch unterseeisch beständig weiter vor. Davon giebt di: neueste Ausnahme der der Ost- küst: von Ke»t gegenüber liegenden gefährlichen Goodwin Sands (Sandbänke) durch die englische Seewarke deutliches Zeugnis;. Es bal sich herauSgesieflt, das; die Bänke seit ihrer früheren Ansnahmc eine bedeutend» ll»i>oandlii»g erfahren liaben. Die sogenannte Bund Head Slioal ist durch dis Arbeit deS Wogengaiige« und der Strömung völlig verschwunden und eS hat sich de-balb eine ganz andere Betonnung nölhig gemacht. -7- Altcnburg, 3t. Januar. In hiesiger Stadt wurd am vorigen Sonntag ein K in 2 t a »j Sscb in anS gefeiert, d»r jent da» Tagesgespräch in allen Häusern bildet. Die Pathen waren nabe Anverwandte des Ellernpaares und wurde» Nach mittag» in der Kutsche in da« KindtausSbai's grboll Ha»« und Stube war voll von Gaste», nnd eS ging lustig ber bis in die Nacht Da verwandelte sich da- Jubilire» in Kriegsgeschrei. »no an« dem solennen KiirdlauiSschiiiausc wurde eine söninicuc Rauferei Der schlagende, schreiende und schimpfende Hausen wälzlc sich auS dem Hanse ,» den Ho) und au« de», Hose aus die Straße, wo sich bald trotz der liiitternächtticben Sinnde eine Menge Zuschauer einscmd. Schließlich war die Polizei benachrichtigt worden, welche den Haute» Männer »>iL Weiber anScinandcr- bracbte. So endet; der SchmauS unter Heule» und Schreien, und der Täufling kann sich der streitbarsten Patb-n ivobl >», ganzen deutsche:, Vaterlande rühme». ----Der Direktor LeS ungarischen meteorologischeli Instituts. Professor Ludwig Grüber, ist in Pest irr sinnig geworben und mußte in eine Heilanstalt libcriübrt werden. An den! BeklagenSwerlb-n ist — wie „Pest, Naplo" berichtet — bereits seit einiger Zeit hochgradige Zerstreutheit wahrgenommen worden. TonnerStag reserirle Professor Gruber dem Ministcrialralb: Markusovszky, welcher mit Be stürzung wabrnahm. daß Grnber aus alle an ibn gerichteten Fragen ganz confuse Antworten gab. Der Mmisterialratk fragte endlich kehr erregt: „Warum geben Ci« mir cmw-r v-rtebrl« Anlwo.'kn? Verst-ben Sie nicht, WaS ich sra .c?" Nun sab Grnber dem Ministerialratbe starr >n» Gesicht und begann daraus zu weinen. Daraus erfolgte seine N-ber- slihriing in die Heilanstalt. Athen, 22. Januar. Die in der Nä!e vc>: Tbeben seiten» de» deutschen 2c> :>tu!e- in Athen voczenowi:! -i Ausgrabungen haben sehr ergiebige Resultate gehabt. welche siir bke Wissenschaft sn qeschlchMcheck wle archlleklonilcher Beziehung eine I'hr werkhrolle Erweiterung bedeuten. Allem Anscheine »ach ist man bei diesen Ausgrabungen aus den von PansaniaS erwäontrir böotiscden Kabiren Tei,>p:l gestoßen. In den Welken der Alten sind über das Wesen unv di: Abstam mung d:r kabirisch:» Gottheitei, nur sehr vage Andeutungen enthatt-n; »vir lowen nue. daß Böotien ver eigentliche Sitz ihre« EullnS war nuv dass d.-rselbe von dort wahrscheinlich auch nach Saiuothrcck; vevtzjlaiift wurde. Vielleicht werden die neuesten Ausgrabung;.,, oie in vieler Beziehung merkwürdig sind, hierüber eini-i Ausichlüss: bringen, da dies der erste Kabireii-Tcmvel ist, der wieder an'; Tagedlicht gebracht wurde. Die Basi» de» Temveis, denn »ur diese ist erhalten, ist in einer Tiefe von drei Meter vollständig srcizelegl. Di: gegen Osten gelegene Längsseite mißt 22 5. d«: Breitseite 7 Meter. Der Tempel best:!'! auS einen, Borlciiipcl und dem ein» geschlossenen Raume. Der Hinlerlheil sebll hier, dock wurde an dieser Stelle daS Abflußrohr sür daS Blut der geopferten Thiere vorgesundcn. Nechl« davon fand man LaS Knochen- behältniß. Wie e» heißt, bemerkt man genau drei verschiedene Bauperwdr», deren älteste bis in da« 7. Jahrhundert vor Cbristi zurückreicht. Unter dem Schutt fand man zahllose Gesäße auS Tho» mit Relief», die jedoch meist stark verwischt sind, dann verschieden: Thwrsorm:» auS Blei, Erz, Kupfer, auch Silber: meist Schw-ine »nd Stiere. Der Tempel scheint mit schuvpenarligen Platten bedeckt gewesen zu sein. Unweit diese» Tempel» stieß man auf ein: große Mauer, dir, wi« man vermutket, einen» größeren Gebäude «gehört. DieAnl« grabungen werden natürlich noch fortgesetzt. — Ueber dir Diamantsrldcr Südafrika« bringt di« ,F8es«r» Zeitung" folgende «Schilderung: Seitdem im deutschen Schutzgebiete von Sübwestafrska ssaste Anzeichen von Golderz sestgestellt sind, "auch da- Vorkommen von edlen Steinen dort immer wahrscheinlicher wird, habe» die englischen Gold- und Diamantseldcr im Cav'.ande sür uns Deutsche ein erhöhtes Interesse gewonnen. Neben verschiedenen Schriften der Engländer giebt es nur wenig deutsche Merke, welche diese so plötzlich zn einem nngeahnten Auischwuag gelangte Gegend ausgiebig behandeln und von bleibendem Werth sind. Unter diesen ist daS Buch von Eduard Mohr: „Nach den Wasserfällen des Zambesi" eines der bemerkens- wcrihesten. Unser im Dienste der Ririkaserschnsg leider so früh ver» iorbencr Landemann führte seine Reise in den Jahren 1869—1874 aus, gerade, als die Diainanlscldcr am Baalslusse entdeckt waren und zur raschen Entwickelung gelangten. Seine großen Verdienste um die geographische Wissenschaft besteden in zahlreichen astronomlschen Ortsbestimmungen und hnvtomctrijchcn Messungen von damals noch unersorschlen Gebieten. Durch die von ihm veröfseaklichleu amtlichen Listen der Capregierung über Ein - und Ausfuhr wies er als einer der ersten aus die hohe commeueiellc Bedeutung der Südspitze Afrika« hin. Seine Je.gdtrovhäen ans dem Zambesigebiete gehören zu den schönsten Zierden unjcrcr städtischen Sammlungen. Der Freibcrger Geologe Adois Hübner, weicher tl>n begleitete, verüsscntiichte in Deutschland zuerst seine wissenschastüche Uiilc-rsiichung der Diamant- sclder als Anhang zu Movr'S Reiscwerk. Eine wettere Schrift ließ dann Ernst von Weber folgen, der vier Jahre in Südafrika, vo« 1671—1875, zudrachie. Kürzlich ist dann noch »ine anSsührlich« Abhandlung von Felix Abraham erschienen, welche die „Diamant- gesellschastcn Süd>ilr»ka§" behandelt, und vorwiegend den finanziellen Standpunkt bcloat. Ans dieser, als der neuesten, entnehmen wir ei'.weise das Nachstehende, soweit eS sich ans die Geschichte und Enlwcckeliing der Diamantgruben bezieht. Weiter anregende- Mi» Ilie.lungen verdanken wir einem b-irenndeten Herrn, der seit acht Jahren in Kimberley, der Hauptstadt des GriqnalandeS ansässig ist und jetzt hier in Bremen zum Besuche seiner Verwandten weilt. Der erste Diamant in Südafrika wurde ans der Farm eines Bauern am Lranjcstuh in der Nähe von Hopetown von einem Stranß'äarr gesunden. Dicker verstand sich nicht aus Edelsteine: da er aber seinen Fund sür wcrthvoll hielt, ließ er ihn durch einen Sachkenner niitcrinchen, weicher ducke!oen für einen Diamanten von 22 Karat erklärte. Durch eine Londoner Firma wurde der Stein ans 500 Lstrl. taxiri und kam sür diesen Preis in den Besitz des Gencralgouverncur-j ber Capcoloaie Sir Philipp Woodhouse. Die Kunde hiervon ging wie em Lausseuer durch das Land. Im Jahre 1809 thai ein K icker Namens Smartboh den rrstcn Aussehen erregenden Fund, für w lü en er sogleich von einem Farmer -100 Lstrl. erhielt. Dieser verkaulte den riüig?-, 8",'/ karätigen Stein au eine Firma in Hopetown für 11.S-» Ljt.l. S liicßliai mußte der englische Gras von Dudlest, in deg>u Besitz sich der „Stern von Südafrika" noch seht befindet, »lehr als das Doppelte ber genannten Summe, nämlich 25.00c) Lstrl. dafür zahlen. Natürlich begann min daS Gebiet des Taalstiisses eine große An'.ehungSlrait aucznübcn nnd Dianianten- gräber strömten vou eklen teilen herbei. Einer derselben kehrte in der Farm Dutoib van ein und entdeckte in einer Flasche, mit welcher die Kinder des Farmers spielten, u»!er Quarz und Kieselsteinen 22 kleine Diamanten. Bald bemerkte er, daß der Lehm, auS dem d e Farm erbaut war, zahlreiche kleine Edelsteine enthielt. Sogar der ganze Hüa -l, in dessen iniildeiiartiger Vertiefung daS Hau» stand, barg i» ieiil'r eigentliiimlick cn blangrauen E.dc Diamanten. Sobald die Nachricht von dem Reichthnm cm Diamanten ln Diitvitkvan nach dem Paalsliiss drang, wurde die idyllische lstnhe deS Farwcrs gestört. Ganz ohne seine Einwilligung errichteten di» Diggers aus seinem Grund nnd Boden Zelte, Häuser, Kaufläden, Werkstätten, Kasfec' änicr und sogar eine Kirche. AIS ihm die Sache zu bliiit wurde, verlange er seine 0500 'Acker sür einen Spottpreis an eiiglckche -aveciilari.-n. Dieses war die erste Operation der Ge sellschaft zur Eickorschimg Südafrikas, deren Aktien (lO Schilling ein- gezablt) jetzt »r. 11 L'lrl. slclicii. Bald daraus entdeckte man aus benachbarten Farmen noch drei neue Diamantlagerstätten, dle vo» der ersten »ur cinvint.l bis dreivieriel Ttnndcn Weges entfernt wäre». Tn auch in dem angeichwemniten Boden de? nahen Baal- slusseS sich die kostbaren Stein: fanden, so war cs kein Wunder, dass die gelammte Bevölkerung vo» einem Diain intstcbcr ergriffen wurde, nnd Abenteurer ans aller Herren Länder in cnnner größerer Zahl sich !icr ainnsiedeln begannnen. Das ganze, an Edelsteinen so un ermeßlich reiche Gebiet gehörte bis dahin als Gr.gualand zum Oraaje- sreistaat, dessen wenig zahlreiche B völlernng ans BoerS von hollän discher Abkunft, Hottentotten und Mischlingen bestand. Am 7. Nover.ider 187 l erschien ans dem Marktplatz der größten Ansiedelung New Rush eine Nn'.abl englischer Polizeibeamten. Ein Constabel zog mit de: seinen Landsleuten eigenen Rnbe die Fahne des OranjestaateS vom M'st'oanm h-runtcr, hißte die englische ans und las dem jprachlo'ei, Publicum vor, dass England iämmtlicho Dlaiiianticlbcr nebst allen Flußgräbercicn amieelirt habe. Zwar rr- solgie nach vier Wochen ein formeller Protest der Regierung des OranjestaateS, welche gerad- während der dort heißen Monate November nnd Dcceinbcr in di- Hunde tagsferien gegangen war; aber niemand kümmerte sich darum. In Europa deichäftigte man sich damals v,tt wichügercn Dingen, und die Digger hatten genug anderes zu tlinn, als Politik zu treiben. Das fast inmitten der Mine» geleg ne New Nnid wurde nun zur Hauptstadt des neuen Distrikts er! oben und erhielt uach dem damaligen englischen Colaniaimimster Carl os.KiinberßM den Namen Kimderley. Obgleich erst l87l gegründei. c iblt die Sl .dt jetzt bereits 20,000 Einwohner. Die meist eisernen voujer sind in England angesertigt und werden in kurzer Zeit ausgestellt: doch erheben sich schon jetzt dort immer mehr Stein- und Zi.-reli-änier. Cs lebst der Stadt nicht an Kirche». Banken. Clubs und Zeittingen; unter den letzterer möge nur die „Tianiviid New. ' d er genannt werden. Kimberlen liegt 880 Kilo meter oder etwa NO Meilen nordöstlich von der Eapstadt zwischen den Flüssen Baal und Modder. Bis zur Eröffnung der Eckcnbalm nach der Oavstadt, dm vor zwei Jahren erfolgte, mußten alle Zuiuhren, nament lich Stein kohlen. Bauhoi', und Proviant mit Ochscngesvanneu derbei - gc'chisii iverden. was mindestens 1», Tage ,» 'An«vruch nahm. Jetzt ge- ichicdt dieBesürderung in 1'/,Tagen und stellt sich kaum auidendritten Theck des früheren Preises. Eine vortresslicke 26asserIeiMng von, Vnalst»iie her, der etwa zwei Meilen entfernt ist, versorgt die Stadt mit reichlichem Trinl- uns Gebrauch waiser. Das Klima des ganzen unge'ädr l800 :k'lei:r hohe,, Plateaus ist sehr gesund; cs regnet nur selten, höchstens einige rage un ginzen Jabre. Der sandige Boden ist mit Gestrüpp bewach! n. w lchv- kjnen 'Met-r Höbe erreicht unb von Schafen obgeweidct wird. Herrlich blühende Agaven, sowie Enpbordiaceen mildern einigermaßen dm E nlönigkeit der ziemlich armen Flor.! Dce Obmsiacl!: der Hochebene besieht an« einen» eisenhaltigen, röll lickien Sand- vo» geringcr Mächtigkeit, unter dem sich Kalktii's siiidct. Das Portommr» der Dic.ninttn 'st ein dovvcllcs: man findet sie in dem anal-schwemnsten : n des F'ußbcttes iKiror ckftx^inr) und nnler Hvc:I-, von 1 b.s 20 M:ic: Crbebunc; ivrv cki^!' nib Ta' di.ra ar.i . / i ' >>: .171 '.st'ttmennigsserei» Kalk rmlstilcs .. unter dem in einer Tle^e von 80 Meter ickwarze geich u>:e:: S..,,eser aiittreteu. cic weiter nach unten in ein uuißer- ord.iilti«!' banes Qnamgestem nb.-rg-ben. La» geolaqiich' 'Alte-' d-ickes last dori'ant'l ge!a,e teil ..Baaigei.stiiis" «st wegen des «gels vn V-'.ste!:. .!« : .> i ctz .'. g üe" . D Hvgcl d .»»ich die >r»>- dem Innern e c Id: .'.'trieb,».»» :)-»>>>« enifivndcn, die ans «.nein eigenlhui.sichen blangraLra Lkcinimrrgesielll (diu»
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