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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seitenzählung teilweise nicht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-04
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1888
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Erscheint täglich früh SV, Uhr. Ur-»ctiü» unß Lrprdit'um JoheuneSgafie 8. Sprechkunst rn irr UtdaMou: Vormittag» 10 — 12 Uhr. Nachmittags ö—6 Uhr. >»» dt« RUN«» de e».,ci.indl»e Manuicrtpt» d»r Redact,on m-r verdmdUch. >»««ß«, »er für die nächstfolgende W»»«er defttmmten Inserate an «ochrntagen b»s Nhr Nachmittage, «tonn- »nsFrsttagensrnh d»ü'/,i»Uvr. 3n den Filialrn siir Jns.-^Uliahmr: Otto Klcmm, UniversilStSstraße , Louis Lösche. Katharsnenstr. 23 parl. u. NönigSplatz 7. nur bis '/,S Uhr. WpMrIaMIt Anzeiger^ Organ für Nolitik. LocalaeMMe. LandelS nndGeschiistsverkchr. Abonnementspreis vierteljährlich 4>/, Mk t»cl. Bnugerloh» b Mi., durch die Post bezöge» 6 Mt. Jede einzelne 'liummer 20 Pf Belegrremplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» (in Tageblatt-Format ge>alzt> ohne Poslbelörberung 60 Mt- mit Postbcsörderung 70 Mk. Inlerakr ögespaltene Petitzeile L0 Pi. Größere Schriften laut uni. Preisverzeichnis;. T adellanscher o. Zissernsatz »ach Höhen» Torsi. Nrclamrn a»ter dem RedaciionSstrich die 4gespali. geile bOPs.. vor denFa milien Nachricht ca die Kgefpallene Zeile 40 Ps. Inserate sind stet» an die Grprditton zn senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praovnmer»n>lo oder durch Pos! Nachnahme. 3Z. Jur gtfWgcil Veuchtung. Unsere Erpedition ist morsten Sonntag, den S Aebvnav, Bormittags nur bis zS UHr geöffnet. Lxp««1Mon <I?8 I.eiprixer l'nxedlstle». Amtlicher Thetl. Städtische Sparcaffe Setrlht Werthpaptere unter günstige« Bedingungen.! Leipzig, den 14. Januar ,888. Die Lparcaffen-Dep«tatto«. VekanntmachunA. Herr Heinrich LLilheim Hengst, bisher Bezirk«- ^ kbierarzt ln Borna, in b ule als Direktor de< »eue« Schlacht- und DiehhofeS von unö in Pflicht genommen worden. Leipzig, den Februar ,888. Der Rath der Gtadt Leipzig. llr. Georgi. Hentsckel. Pekäinümchun«. Au dem Neubau dcr 8. Bürgerschule sollm ,) die Erd» und Maurerarbeiten, 2) die Stcinmetzarbeilea» 8) die Zimmerarbeiten, 4) die AsphaltirungSarbeiten» 5) die Eisenlieserung vergeben werden. Dre AngebotSformnlare und Bedingungen sind bei Herrn Hosdaumeister Brückwittd, Nürnberger Straße Nr. 41. gegen Erlegung vcr Kosten hierfür zu erhalten, die Angebote hi« zum ,3. Februar k«. I». Nachmittag» 8 „hr versiegelt und mit der Aufschrift: „8. Bürgerschale" versehen auf dem Rathsbauamte (Ralhhaus, ll. Etage, Zimmer Nr. 8) abzugeben. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerber«, sowie die Ablehnung aller Angebote vor. Leipzig» am 26. Januar 1858. DrS Raths der Stadt Leipzig Bandeputatto«. 7wlMttion. Mittwoch, den 8 Februar o. sollen von vormittag« - Uhr an aus dem Miltelwatvschlage in Bbthlg. 22o. de« Eoaaewiyer Forstreviers ca. so Haufe» barter Abraum und «80 . Lchlagreistig (Langhaufen) sowie ,70 Bund Dornen, unter den nn Termine öffentlich auShängenden Bedingungen und der übliche» Anzahlung au Ort unv Stelle meistbietend Verkauft werten. Zusammenkunft: aus dem Mittelwaldschlage an den Heivaer Wiesen in der Linie bei Connewitz. Leipzig, am 25. Januar 1888 Des Rath« Forstdeputation. Manntmachnng. Bei dem Unterzeichnete« Gemeindcralhe ist die neugegründete, mit einem Ansangsgcdalt von 1000 pro Jahr dotirte Stelle de- Taffrn-Afststente» Mitte März a. zu besetzen. Nur solche Bewerb«, welche im Steuersache bereits gearbeitet! haben und inSbeiondere mit dem Slaatsstcuerwesea vertraut sind, können Berücksichtigung finden. Gesuche nebst den erforderlichen Unterlagen find »i» zum IS. dieses Monats auher einzoreichen. Plagwitz-Lcipzig, am 1. Februar 1688. Ter Gemeinderattz. O. liichociu», G.-Boritand. Frke. I Kram-, Rotz- und viesmärkt^ ;» liebertwolkwitz Mittwoch, dru IS. Februar 1888. Abgaben werden nicht erhoben. Der vcmeiuderath. . . Dyck. Soncursverfthren. Uebrr das Vermögen de? Waaren-Errdtt-VaiiskS F. Herz- feld in Haie aS. Inhaber,«: Friederike Herzfel» ,ed Wangrnßetm <» Halle a K., wird heute am ,. Februar 1888, BormitwgS ,l Uhr. d.S LoncurSverfahren eröffnet. Der Koulmaun Bernhard Schmidt za Halle o/S. wird »um LoncurSverwalter ernannt. Loncurösorderungen sind b>S zum 1b. April 1888 bei de« Gericht onzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Wahl etur« audrre, ve» Waller», sowie über die Bestellung eine- Bläubigerauöschusseö »ad eiutretenden Falls über die in g. 120 der Eoncur-orduung de» zeichneten Geaenstände aus be» 2S Aebruor 1888, vormittag« II Nhr, . vad zur Prüfung d-e ong> melieren Forderungen aus k dru Li» April 1888. vormittag« I« Uhr» vor dem unterzeichnen,, Gerichte, Kleine Steinstroße 7/8, Zimmer Nr. 31. Termin aaberaumt. Allen Personen, welche eine zur lkoncarömasse gebörige Sache in Besitz haben oder zur TomurSmosse etwa« schuldig lind, wird aus» geg-den, nichts an den G meinichuldner zu verabfolgen oder »eine,, auch die Verptbchtuna auierlegt, von dem Besitze der Sa Sonnabend den 4 Februar 1888. Nichtamtlicher Theil. Vie Italiener in Afrika. E« ist jetzt gerade ein Jahr vergangen seit dem TchreckenS- tage von Dogali, wo 500 tapfere Italiener von der „eber macht Na« Alula'ö, nachdem sie die letzten Patronen ver schossen hatten, medergemacht wurden. Der Kriegöininister, der Minister de» Auswärtigen und der in Massauab eorn- mandirende General mußlen infolge dessen zurücklreten. aber die Opfer von Dogali blieben bis heute ungerstcht. Die Italiener behielten die Rache einer späteren Zeit vor. CriSpi verlangte unv erhielt einen Credit von 20 Mil- lionen. und cS wurden etwa 12,000 Mann «ach Massauab esanbt, um den Rachcfelbzug zu unternebmen. T>e Vor- ereitungcn dazu wurden mit großer Vorsicht und Bedacht- samkeit getroffen, unv am 1. Februar wurde endlich gemeldet, daß General San Marzano Tag» zuvor mit dem General stab, einer Infanterie-Brigade und einer GebirgS-Batterie nach Sahati, einige Kilometer landeinwärts, abgegangen sei. Durch Kundschafter war vorher seslgesi.llt worden, daß vie Abessinier die umliegenden Höhen besetzt Kälten unv zum Angriffe gegen die Italiener bereit seien. Gleichsam als wemsnto wart verbreitete sich gleichzeitig di» Nachricht, daß ein englischer Osficier und 23 eingeborene Soldaten bei Sahatl von Somalis ermordet worden seien. Bon Suakim her kam die Meldung, daß OSinan Digma, der alte Ver bündete de- Mahdi, mit den Seinen im Anmarsch aus die feste Sla-t begriffen sc«. Als einziger Trost mußt» den Italienern i» ihrer schwierigen Lage dienen, daß König Menelik von Schoa aus der Seite der Feinde de« Negnl stehe. Ein großer und entscheidender Erfolg ist unter Viesen Um- ständen vorläufig für die Italiener nicht zu erwarten, sie können froh sein, wenn sie gegen die „edermacht der Abeisinier da« Feld behaupten unv ihre Angriffe siegreich adschlagen. Die öffentliche Meinung, bestätigt durch die Urtheile Sach- verständiger, geht bakin, baß auch die gegenwärtige Truppen- lahl der Italiener nicht im Entferntesten auöreicht. um den Abessiniern die Spitze z» bieten. D>e Situation ist sehr ähnlich derjenigen, in welcher sich die Engländer in ihren Feld Zügen gegen den Mahdi »nd gegen OSman Digma befanden. Di« Italiener stehen gleich den Engländern von damals einer nicht feststellbaren Zahl tapferer K; gor g-zrnüber, welche an dal mvrlerische Klima gewöhnt und mit den ört lichen Verhältnissen vertrant sind, ,n einem Terrain, welches für Hinterhalte wie geschaffen ist, und sic können voraus gefaßt sein, daß sie plötzlich vielen Tausenden von Abessiniern geaenübersteben werken, wenn sie eS am wenigsten vermulhen. Es ist daher nicht anzuiiehmen. daß die Abessi nier einrScblacht annebmen werden, d,e ihnen von den Italienern auf einem für beide Tbeile etwa gleich günstigen Terrain a». geboten wird. Europäische Verhällnisse sind aus diesen Feldzug nicht anwendbar, höchste Wachsamkeit und genaueste Kennlniß deS Terrains aus viele Meilen in daö Innere und der Küste nach beiden Seiten hi» sind die einzigen Mittel, welche die Italiener vor neuen schlimmen Erfahrungen bewahren können. DaS sind gewiß keine günstigen Aussichten für den bevor stehenden Feldzug, und außerdem ist mit Sicherheit anzu- nehmen, daß auch ein siegreicher Vormarsch den Italienern keinen iienneiiSwerthr» VorlheO bringen wirk, weil die Abes. sinier krieg-geübt genug sind, um stell den Rückzug anzu treten. wenn die Kinipsbedinguiigen ansanaen für sie un günstig zu werden. Wa» allein zum Ziele führe» kann, ist die Umgebung deS FeindeS und seine Bcniichli»ig in derselben Weise, wie die Italiener bei Dogali »iebergeinetzelt worden sind. Dazu würde aber ein Mangel an Vorsicht aus Seite der Abessinier die Vorbedingung sein, der nicht vorausgesetzt werden '— Alle Borlbeile deS Kampfes stehen den Abessiniern zn über: „Wir sind 'n M-.siauab und ^rrthum emzuge'stehen Uder : „Lv»r imo in. Hrribum einzuqesleyeii EnSpi ist auch Manne« genug, um " „„lernebmen zu und nicht d" "aU-n'sch- ^ maler.elle Erfolge MM.,» i- i..«>° schon deshalb den besten AuSgau.g sc n" »xp j AuS- können un« niä>l verhehlen da» va^u n^^ ^ g ^ sicht vorhanden ist. E» kann 2^,' bedürfen wird «eine ganze militair'sche Kraft ' . ^atti, Wunsch, daß Au» diesem Grünte hegen wir den °c « Z ^rl^lven" in -- seine Kräfte n.chl nuylo» U"° § ^.1 Lr'1.me^L L noch -n. ^^nde .» h°t °°N- sind, fordern da,» "us. all- K--,'l. ^ c„, der Schären im Innern Herr zu Werren. - hat gelehrt, wie berechtigt 0,e daourch auSgerrückeEulN.rung war^ Mögen die Italiener sich Genugihnuiig für „c sali von Dogal, verschaffen und dann so ^ Afrika den Rucken wenden, da« ist unser aufrichtiger Wunsch. Leipzig, 4. Februar 1888. asten rhctonschcii Leistungen tage schreibt die kan». Gebote, allen Nacktheiten sind die Italiener preis warben in einem fremden Lande, wo ihnen Alle« feindlich »st: Menschen, Klima, Bodenverhältuisse und Wassermangel. DaS Facil aller in Betracht kommenden Umstände ist, daß die Italiener bester gelhan hätten, nicht nach Massauab zu gehen oder «ö zu einer Zeit zu räumen, wo eS noch ohne großen Kostenaufwand und mit Ehren geschehen konnte. Eine Behauptung de« Platze« und eine« entsprechenden Gebiete« nach dem Inner» wäre nur denkbar nach einer schweren Niederlage de« Negu«, welche ihm den Geschmack an weitere» Angriffen gegen die Italiener ei» für alle Mal verdürbe. DaS wäre ein besonderer GlückSsall, der zwar nicht unmöglich, aber sehr unwahrscheinlich ist. Die Erfahrungen, welche die Engländer >n Afrika gemacht habe», sind von den Italienern nicht benutzt worden. Be kanntlich sind die Italiener, der Aufforderung der Engländer Folge leistend, nach Massauab gegangen in der Absicht, aus Kassala zu marschiren, während Wolseley nach Khartum ging, um dann nach gemeinsamer Besiegung der Mahditeii sich zu vereinigen und so rin Unternehmen glänzend zu beenden, wclcbe« sür die Engländer b>S dahin einen sehr unrühmlichen Verlaus genommen hatte. Der vorzeitige Fall Khartum« hat die Ausführung diese» Plane» verhindert, und die englische Regie rung hat alle Mühe gehabt, sich gegen die zudringlichen An kragen im Parlament zu wehren und eine Sacke todlzu schweigen, zum Tbe:I auch abzulengne», die zu den schlimmsten Tbeilen der englischen Eolonialkriegr gekört. Gegen Abessinien und gegen die ZuluS sind die Engländer bei Weitem glück licher gewesen, und sie würden wahrscheinlich viel darum geben, wenn sie die Eroberung KharlumS durch dieMahditcn ungeschehen machen könnten. Wa« für die Franzosen Tonkin. ist für die Engländer und Italiener der Sudan und Abessinien, sie alle habe» einen Tbeil ihrer besten Kräfte vergeblich verschwendet, um einem Pbantom nachzujagen. Wie die Franzosen in Tonkin, so sind die Englänoer in Kbartum unv die Italiener i» Massauah al« sremve Eindringlinge betrachtet und von den Eingeborene» energffch zurückgewiesen worben. Der Einsatz waren Tausente - - «, .. ... und von den Fviberiingen, sür welche sie au- der Sache abgeionderte I von Soldaten, die durch Waffen unk Krankheiten dahmgeiasfl Befriedigung in Anspruch aetimen, de» Loaci>rtvenvaltrr dt« zum s wurcen. viele Millionen an Gelb und der Rus großer Eullur- 1. April 1888 Anzeige zu mach?» Itöiittzttchr» A«l»,ericht z» H«Ie >/E. g'».: ->rte. Da« Am» de« Ge«rtn»e-vörfta»«»« von Köstritz soll am iuct.! 1. Lprtl b. I. «eu besetzt werde». Geyait lOOO ^l iuct. Bureau, käste». Uumelduaqeu bi« Ende Februar. Nüherr Auskunft ertheilen lchstftlüh »ud mündlich: Der Ge»eto»» v«rft«ub. H. Große t. v. Völker, und der Gewinn ein Nicht«, da- Bewußtsein, einen geographischen Begriff zn besitzen, der nu. Kosten verursacht, stall elwaS ei»z>lbringeii. Die Engländer sind wenigstens so klug gewesen, ein auSsichtötosr» Unlernchmen n,Ll bis auS Env« zu verfolgen, di« Franzosen haben in Donkin hohe« Lehrgrld bezahlen müssen, ohne bisher zur Einsicht gelangt zu sein Über die wahre Natur ihre» Unternehmen?, c» wäre deshalb hohe Zeit, daß die Italiener sich zuriickzögen, sobald fi« irgoud «inen militairischen vortheil übe, die Abessinier — ».— »-. er»t»>.r«« »«««». * «nknüpscnd an die jüngsten rhcl . Herrn Bamberaer'S im Reichstage schreibt „Nalionalliberale Eorresponvenz": Wahrhafte Orgien pflegt gegenwärtig der D' AuSlofiungea teutlchlreisinniger Politiker »u feiern, iich wenn Herr Bambcrger da» Wort ergre.st. Wenn man ,» hör, ist d°S deutsche Reich eia von bk- gaiijk!' gefitteten Weit vero'chieie« Landwegen de« deSpoillchen De>^« Mochidaber «nd der vollendeten «nechiseligkeir w"ttn ^011 tchichie», welche ni», dazu ,n bringen sind, deui'chsr'i'nn'gzu wüulen: nicht nnr iLiiglaub uns Frankreich blicken von ver Höbe ihrer politüchen, socialen und witthichastttchen Giückieliqke». deren si- sich ,m Besitze «»verkümmerter Freihcü erfreuen. m„ «'nichiung aut da« unterdrück,« Druischland herab, au» «elgien und die Schweiz danken ihren. Schöpfer, daß ^iie» ein beßeee« Loo« de schieden ist. -l» den unglücklichen keulichen Nachbarn, und wäb rend dieses Re,» von der „«eaction ' au«S Schnödeste mißbandel, wird, sind gleichzeii'g die wiidterischen tkrüite der Socialdemokratie iüstig an der Arbeit, um Stoa» und Gesellschaft retiungSlo« dem Untergang entgegenzusühren. Dagegen Helsen weder Polizetmiltkl noch lociole Resorme»; man kann nur mit verschrönkien Armen ruhig da« Unheil herankommen sehen. DaS ist die Quintessenz der jüngsten Reden de« Herrn Bamberger und Io spiegeln sich in einem dkuischsrrisinnigen Kopfe die deutschen Zustände abl WaS Hilst eS, diesen Leuten da« wahre Bild vorzubatleni' Sie daran zu erinnern, bah Deutichland eine Mochistellung errungen bat, wie eS in seiner ganzen Geich chie noch niemals eme deirssen, daß unsere politischen, wirthichasilichen und socialen Zustände günstiger und erfreulicher sind als in irgend einem andern Lande, daß w>r u»S tiotz alle« ReaciionS» gkschreir« eine« hohen MofieS qeordneicr Freiheil erfreuen, daß alle an» deren Böller mit innerem Neid aus uns bbckenl Für alle großen naiionalen Errungenichaiten haben die traurigen P-Isimisten deS DeuischsreisinnS vollständig den Blick und da» B-rstAndniß verloren. Weil elliche Steckenpferde ihrer WirlhschnstSpolilil zerbrochen sind, weil da und dort im Kleinen Manche» geschieht, was der liberale» Doctrin juwideiläust, verzweifeln sie an dem Schicksal der Nation zu einer Zeit, wo diese in Wahrheit einen Aufschwung genommen hat, wie nie zukor. und verlieren über Klcinlichkeiie» vollständig den Blick sür ave» Große und Erhebende, das wir seit zwei Jahrzehnten erlebt haben. E? ist ein wahres Glück, daß diese Gattung von Politikern, die nicht nur selbst die Freude und den Siolz am Batcr- loiide verloren haben, sondern diese Empfindlingen auch unserem Volke ou- der Seele reißen möchten, in» Absterben begriffen ist täglich wird eS öder und einsamer in ihrer Nähe. Der trübe Pessi miSmus verstimmter, verbitterter, in ihrer Eigenliebe gekränkter Politiker findet nirgends mehr Widerhall im Volke. * Der kaiserliche Commisiar der MarschallSinsrln Biceconsul Vr. Knappe, ist auf Urlaub nach Berlin zurück gekehrt; er wird vorläufig durch den Vicrronsul Sonnen schein in Apia vertreten. * Unter dem tiefgehenden Eindruck, den die Verhandlungen über da- Socialisieugesetz i» den weitesten Kreisen hcrvor- gebracht haben, ist die Veröffentlichung deS Ausrufe» zum Besten der Berliner S t a Vl m, ssi'on verhältnißmäßig wenig beachtet worden. Wenn man sich der erregte» Dis kussion ver Blätter, auch ver gouvernementalen Presse, über diese Angelegenheit erinnert, so 'konnte eS auffällig erscheine« daß zahlreiche Mitglieder der nationalliberalcn und der frei konservative,, Partei, welche in ausgesprochenem Gegensatz zu den Bestrebungen de« Herrn HospredigerS Stöcker stehen, den Ausruf unterzeichnet haben. Ti- .Neue Preußische Ze.lung" unv der .Reich-bote" versuchen denn auch, diese Sachlage a»S,ubkutcn. um einen Sieg Stöcker'« zu verkünden, an den dieser gewiß am wenigsten glaubt, wenn er sich auch den Schein giebt, als sei Alles nach Wunsch verlausen. Der weitere Verlaus der Angelegenheit, in welcher ohne Zweifel ein gewisser Gegensatz zwischen dem Reichskanzler und dem Vicepräsiventen deS preußischen StaatSmi»isteriu» - liervorgelreten ist, wirb dieser Auffassung sicherlich auch den Schein der Berechtigung welchen dieselbe jetzt noch in Anspruch zu nehmen bcmülil ist entziehen. Daß da» Fehlen der Unlerschrift deS Herrn Slöcker von den Gegnern desselben in seiner Bedeutung übertriebe» wird, mag zugestanken werden; der .NeickSbote" behauptet e« sei geschehen ..»in eine falsche Legendeiibilkung zu ver- hüten-; der Ausni, sei nach Inhalt, Form und U„lerschr,slen »nv q-pla.il .vordem Ist da» richtig, so wären dre tenvenz ösen Verdächtigungen V-r Gegner de« Herrn Stöcker gewesen. Nach glnudwtirk,gen Berichten bät'e e-»e Absicht sich den chiistlich.socialen Bestrebungen Slockcr's zn >Ve„I,j>ciren aerao, oi.? Scchalv das seststand, habe» Betirebungcn abgeneigten Elemente die Sache m die Hand genommen, um weiteren ..Mißverständnissen'- vorziibeuzei,. So wird der Verlaus dieser A„g'Iegc»he>l in de., betheiligtcn Kreisen darg,stellt. In eine ccnlraciclousilic nnntt tten iür? Erste umsoweniger einzutrelen braiichen. ol« die notkweiidige Coirsequenz der Neae- lnng diese- Zwischensall» der Rücktritt Le» HospredigerS Stöcker von der Leitung rer Stak,Mission ist. Nnr nitt-r der Vo" könnt«^d'i. ^'lung b-seit.g, werde. dem di« Angelegenheit einmal in einer Weise aus die Babn «bracht worden, welche den vollständigen Rückzug der an der ersanimluna bei dem Grasen Walkers« am 28. Nov. v. I. betheiliglen Persönlichkeiten unmöglich erscheinen ließ. Unter anderen Umständen würden wabrscheinlich die Herren von Benningsen. Miguel u. s. w. ebenso wie viele ikrcr Partei« genossen Bedenken getragen habe», ihre Namen zu einem außerhalb der Organe der kirchlichen Seelsorge stehenden Unternehmen hcrzugeben. Sagt doch der Ausruf ausdrücklich, nur die organisirlc Kirche selbst könne durch die Gründung von Gemeinden, durch die Beriisimg vo» Geistlichen, durch den Bau von Gotteshäusern dem kirchlichen Nolbnanv tv.rk- am unv dauernd begegnen. * Herr Bebel hat in seiner jüngste» Rede im Reichs- ag bemerkt: „Versammlungen unter freiem Himmel müssen 24 Stunden vorher polizeilich angemeld t werken. Aber al» die National liberalen »m vorige» Jahre eine Wallfahrt .um Nievcrwalvdeiiknial antrate», bei welcher Gelegenheit )err Miguel eine wunderschöne Rede hielt, war die Per- ammlunq unter freiem Himmel, auch vorher polizeilich an- gemelvel^ Ich wette tausend gegen ein-, daß die» nicht der lall war. DaS hätten nur Soeialdenwkrate» sein sollen!" >aS „Mannheimer Journal " constatirl jetzt, daß jene Vcr- ammlung allerdings polizeilich angemeldel gewesen. » » >» * In Christian!« ist gestern da- Storthina zu- ammengetreten. Bei der Pr tzsidrntenwahl im OvelS- thmg wurde, wie den .Hamburger Nachrichten" gemeldet wird, nicht der bi-herige Präsident, der radikale Abgeordnete Ouam, ein Führer der entschiedenen Linken, wieder gewählt, onbcrn der Abgeordnete Daae auf den PrLsttcnIenstuhl be rufe». Wenn die Wahlen im Lagthing, der anderen Ab- tdeilung deS Slorlhing», und in diesem selbst ein ähnliches Resultat ergeben sollten, so würde man daran» aus einen vollständigen Bruch zwischen der entschiedenen Linken unter Führung Sten'S, deS bisherigen StorthingSpräsidciilen. und der gemäßigten Linken unter Führung deS Miinsterpräsidentc» Johann Sverdrup schließe» können. Die Conservativen haben bei der Präsidentenwahl zweifelsohne sür die Gemäßigten ge nannt, zu denen Daae gehört. Sverdrup nahm id» ,881 i» ein Ministerium al» KrigSministcr aus Schon »m olgenden Jakre trat Daae zurück, weil da» Slorlhing seine» HeereSorganisationSplan mi, großer Mehrheit ablehnte. * Die Politik derZwischensällr, welche sich immer- mehr zu einer französischen Svecialittil zu entwickln cheint, gleichzeilig allerdings auch beweist, wie total morsill und »nterwühlt die Grundlagen de» letzigr» französische» RegierungSsystemS sind, hat anscheinend endlich in Syrien den Puncl ausfindig gemacht, wo se den Hebel einer Aclion ein- etzen kann, die, so lange der Weltsriede erhalten bleibt, da« Pariser Cabinet weder belästigt, noch in seinen Cntschlirßuiigen hindert, ober sich beliebig verwertben läßt, wenn cilißmgowöhn- licke Umstände einen Vorwand zur Jnscenirung der Ouvertüre de« großen Drama», nach welchem sich die gallische Händel 'uckt nun schon seit vollen 17 Jahren sehnt, Hervorrufen ollten. Der Orient ist doS Schmerzenskind der europäisch-» Politik. Wem eS ehrlich um die Pflege de» VöikersrildenS zu lhu» ist» der geht orientalischen .Zwischenfällen" weil auS dem Wege; Grund genug sür die sranzösische Diplo matie, sich mit wahrem Uebcreiser de» Vorganges von DamaSru» zu bemächtigen ni-v sich zur Rächer», deS an geblich beleidigten nationalen Prestiges ausznwerse». Cs thnt brr Verfolgung de» ins Auge gesagten Zweckes weiter keine:! Cintrag. daß der von der tniklsche» Bcnörde sislirlc Algerier gar nicht in dem sraiizösi'cken Consulal ergriffen worden ist. mithin die emphatisch behauptete Verletzung deS Völkerrechts nicht stattgesunken bat; e» verschlägt ebenso wenig, daß der Mann ein Verbrecher der ärgsten Sorte ist und >4 Misic- thaten aus dem Kerbholz« hat. die Hauptsache ist und bleibt, daß Frankreich den Anlaß mit beide» Händen ergriffen hat und sesthäll, ein angeblich nationales Interesse >m Orient, und zwar gerade i» jener Provinz deS oltoiiianischen Reiches zu cngagiren, welche eS von je als r»ie specisisch französische Domaine zn betrachten liebte, nämlich in Syrien. Wen» man sich ennnert, wie relativ glatt und bündig die samoscn „Zwischenfälle" a» der deutsch-sranzösischen Grenze, ja auch der sranzksisch- italienlsche Zwischenfall von Florenz erledigt wnrten, während im jetzt vorliegenden Falle eine tveitlän'izc Enquete über die Lage der Algerier i» Syrien angestelli weide» soll und auch schon verschiedene Nemednrbegehren sür.kilagcpuiicle, vcn Venen die Well bisher niemals etwa» gehört halte, am Horizonte der französisch - türsischen Beziehungen anstauchcn, mdeß auch die nissllch-türkischen Beziehungen einen Hang zur Berscklechlerung zu verrathcn scheinen, so sordert diese neueste Diversion der französische» Politik >o»ikerbarc Gedanke» heraus. Am 20. Februar soll die zwischen Frankreich und der Psorle vereinbarte Enquete über den Zwischensall von DamaScuS ihren Anfang nehmen, übe sie ihr Ende crieicht, kann Mancherlei passiren, was dem Enqueleoersabre» einen Charakter verleiht, der sich vorläufig mir ahnen l.: .t. Jeden falls ist die schärfere Accenluirung der sranzöstschcli Stellung in Syrien im gegenwärtigen Stadium de. inlenialionale» Krise wohl kaum eine dloö zufällige und znsamnienhanzolose. ' Der Präsident VeS englischen LoealrcgiernnaSamtcS. Mr. Nitchje, hielt dieser Tage in Sheffield eine Rede über die Reform der Localregicrung, bekanntlich die wich tigste Maßregel, mit welcher sich taS demnächst ;us>ni:»icil- treteiite Parlament zu beschäftigen habe» wird. ic.ic (Grund lagen dieser Vorlage seien bereits seit Monaten fertig gestellt »no erjreulen sich der Zustimmung der liberalen Unioiiisleii. Bezüglich de» Inhalt» k r Bill bemerkte Rilcknc, eS wäre nicht richtig, aus die neu zu errichtenden Kreisbebörden die Besugmffe, welche bisher dem Parlament bei ewobut bältcn, zu übertragen. In dieser Beziehung wolle die R gierung init Vorsicht Vorgehen. Der LocalregicrungSbill aber auch sür Jlland Geltung zn geben, wäre incht nnr eine Tborl>«it. soncer» geradezu eni Verbrechrn. E? hätte sich darum ge bandelt, ob für England und Schottland ein aus breiter liberaler Grmiblage slebenbe- Gesetz anegearbeilet werde» soll!-, oder eine engb-.rzige Maßregel, welche »naesälnkct auch !ur Irland halte Anwendnng jindki, lvnnen. D.c Regierung habe sich sür die erster- Eventualität entschieden, da sie nicht emzuschrn vermöge. we-Iialb den loda'en Engländern und Schollen eine liberale KreiSordnung vorentl alten werden sollte, weil e» illoyale Lentc in Irland aä'.-e. Würde Irland eii.e aus Selbstverwaltung begründete KreiSordnung gewährt, so würben Raub am Gemeinbedrrmögen unv Unterdrückung de»
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