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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-05
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1888
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Vierte Geilage mm Leipziger Tageblatt und Anzeiger. AZ 3K. Sonntag den 5. Februar 1888. 82. Jahrgang. Vas -rutsche LSrgerthum in Oesterreich. * I» dem Sturm und Drang der Reich-rath-, erössauug w Oesterreich verhallte ein g'wiLtige-Mahn wort. da» von der Absetzung de» drutscben Bürger« thum» in Oesterreich spicich, ohne die Wirkung zu er zielen, die es Verdiente. Der Adg. Baron Dnmrricher, einer der geistvollsten und weilscbaueneste» Männer un österreichischen Reicb-rathe, sprach die» Wort in einem Vorträge über den Mittelstand in Oesterreich au». Der Vortrag wurde dieser Tage in Dmck gelegt uud — consiScirt. Den Geist, der aus ihm sprach, kann man sreilich nicht confiSciren: „die Zukunst der Deutschen in Oesterreich beruht aus dem deulschen Bürger» stand«, dem aller Städte Oesterreich-, wo deutsch gesprochen wird. Überhaupt: ganz besonder» aber lastet aus dem Bürger- staud« Vor de utschenNeichSbaupt-und Residenzstadt Wien rin grober Theil der Pflicht, di» allen Deutschen in der Monarchie ausrrlegt ist " Dumreiche« sührte nun «»*, wie da« deutsche Bürgerthu« in den Städte» Oesterreich- allmälig durch die ökonomischen Veränderungen, durch die Entwickelung der Maschinenindustri«, welche mit geringen Lcbentzavsprüchea autzgestaNeie Ardeitermasten in die Städte sllhrte, seinen einheitlichen Charakter verlor, wir au» dem slawischen Ardriter-Preletarsat sch allmälig eiu Mittel stand herauSbildete. der da» Denischlhum immer mehr durch» setz« und der nun seine Jugend in der Tendenz ersteht, immer mehr und mehr eine« gebildeten slawischen Bürge,stand zu schaffen, der »a» deutsche Element au« leinen Stellungen ver drängt. wie e« thatsächlich in Prag, in Pilsen geschah, wie «« in vudwei» droben» bevorstebt und wie e» in kürzerer oder längerer Zeit anderen deutschen städujchen M.llelpunelen in den gemischtsprachigen Ländern droht, wenn die nationale Abwehr nicht rückstcht-lo- gehandhabt wird. Die Folge» jeder Vernachlässigung würden dann ungeheuer sein. Zwischen den in slawisch« Hände geralhenen Nord« und Slldpiovin,«» ver bleibt dann nur eingekeilt ein geschlossener deutscher Sprach- bestand von etwa 46 Meilen norbsüdlicher Breite, meist lBebiras» und Alpenvorland, wenig geeignet zu volkSwirtd- schastlicher Entfaltung und Population-Vermehrung. Nur einen Punkt b sitzt da» Sprachgebiet, der mit Bedingungen zzrr Entsattung böchster LedenSenergie de) BlirgerthuinS begabt erscheint: Den. Aber auch hier zeigen und niedren sich ganz dieselben Erscheinungen, welche in den vklstesseneu Jahr zehnten die Verdrängung de» altei»heim>sche» Vürgertbum» durch nachrückcndr« slawische« Volk in so vielen ankeren Elävten Oesterreich« bewirkt haben. AuS de» deulschen Hoch- geblrg-ländern empsLngt die NeichShauplstadt wenig Be völkerung-zuschnk. Böhmen und Mähre» gebe» ihren Mensche» Überfluß nach Wien ab. Die unleren Schichten sind hier schon so vollgesogen mit czechischen Ansiedlern, daß der über sättigte Grundstock des Allwieneithum» neue Ziiwantcrer sich kaum mehr zu asstmilircn vermag. Schon treten die Gegen sätze hervor, und dieser Gang der Tinge gestaltet sich auch bedenklich für den Staat. Denn ein" national zersetzte» Wieuerthu« würde von gar keiner Nationalität mehr als Mittelpunkt ihre« Volksleben- detrachlet und dadurch der Staat in einer seiner wenigen großen organische» Bildungen entkräitet »nd vollend- mechainsirt werden. Für die Deut schen Oesterreich» ist Dien noch ein solche- Ceutium. Tu» bürt aber immer mehr aus, je mehr sich dar nationale Gepräge dieser Stadt auslöst. Die anderen Völker weiden nie die Cpmpathieu sllr Wie» gewinnen, welche sie für ihre localen Mittelpunkt« hegen, auch wenn ihre Ziiwanberung in die Hauptltadt deren deutschen Charakter auszelvst hätte. Diese Zuwanderung spiegelt sich in der Statistik der Gewerks- lehrliug«, welch« d»e industriellen VorbereitunaScurse besuchen. Bi- zum Jahre 1885 bildeten die deutschen Schüler dieser Curse noch di« Mehrheit; seither sind sie in dl« Minderheit gedrängt, und jede-Jahr weist eine stäikere Majorität czechischer Frequentanten auf. Au» diesen slawi schen Lehrlingen gehe» die Wiener Gewerbcmcister der Zukunst hervor. Nun sind aber heute schon die czechischen Meiner in dm Genossenschaften der größten HandwerkSzweige Wien- so zahlreich, daß ihre deutschen BerusSgenossen sich der Slawi- sirung-bestredungen lhril- nur mit Anstrengungen, tbeil- gar nicht mehr erwehren können. Wa» wird daun erst in Zu- knnst werden- Da» ist ei» rechte- „MerfS Wim!", da« au« diesen Er scheinungen spricht. Wird in Wien selbst nicht der schroffe Geist der nationalen Abwehr in gleichem Maße rege, wie er in Deutschböhmen oder in Steiermark sich zu regen beginnt, dann hat da« Slawenthum in der That, so erschreckend und bizarr e- vielleicht den meisten Reichsdeutschen klingen mag. große Aussichten, wäbrend de» nächsten Menschenaller« zu einer hervorragende» Rolle in Wien zu gelangen. Die- sollte auch denjenigen Wienern zu denken geben, welche di« deutsche Sache an »nd für sich kalt läßt. Denn di« slawisch« Be wegung hat im Lause de« Jahrhundert- ibren Inhalt gcänderl und ist von der slawischen literarischen Wechselseitigkeit zum pslitlsche« Panslawismus vorgeschritten. Aus dem preußischen Landtage. 88 Berlin, 3. Februar. Die Eommisslo» de- Ab-eord« netenhause-, welche die Vorlage, betr.ffend die Erleichterung d«er Bolk-schullaftea, zu berochen hat, begann heute die Special- di-culsio» de« Eniwurss. tz. 1 bestimmt, daß an- der Liaai-ca»'« «in jährlicher Beitrag ,u der Besoldung der Lehrer und Lehrerinnen an den Volksschulen zu leisten ist, »nd zwar l) für einen allein- stehenden, sowie sllr ein,» ersten ordentlichen Lehrer 400 Al 2) lür »inen anderen ordentliche» Lehrer 20ö^, 3) jür ein« Lehrerin, sowie für eine» H!li«l«hrer 100 Hierzu lagen vier Berbksscrung-olllrLqe vor; 1) vom Adg. vr. Brüel, statt der Nr. 1—3 zu setzen: a. tue einen ordentlichen Lehrer 200 -4t, für eine Lehrerin und einen HillS- lehrer 100 ^i. ch. für alle Lehrer »nd Lehrerinnen ein Sechst-l ihre- DienfteiiikMmen«; 2) vom Adg. De, mm l»a>i»»allib.). sür den Fall der Ablehnung de» Brüel'icheu Anträge«, tm ß. 1 zu s den statt ,1. I. S »nd S: 1) sür einen ordentlichen Lehrer 350 >l, 2) tür eia« Lehrerin und einen Hilf-l.hrer 250^; 3) vom Ab-, Freiherr v. Zedlitz sfretcont): die Nummern 2 und 8 de- 8 1 folgender ..... L moste, zu sasj n: 2) für riven anderen ordenilichen Lehrer 3lX) ^1, 3) tür eine» Hils-lehrer und Hils-lehreri» 100 und schließlich 4) vom Adg. v. Rauchhanp» (cons.) im 8. 1 end » statt >00 » zu ietz«, 800 und ,ud S statt lOO Al — ISO Nach fast dreistündiger Debatte wurde» di« ersten beiden Anträge ad- gelehnt, der Antrag von Zedlitz dagegen mit 1k gegen 11 Stimmen angenommen. Der Antrag o. Ranchhanpt war damit besetttgt. In der Di-enlstoa baue der Regierung-Vertreter «viederholl ersucht, die Bewilligung innerhalb der Grenzen der aus- geworfenen 20 Millionen zu halten. Der Antrag v. Zeolrtz geht um etwa L Millionen darüber hinan». Unser heimisches Lackergewerbe. * Ul« wir in der Nummer vom 21 Januar die Leistungen unsere» heimischen DäckerzewerbeS einer Besprechung unter z»gen. da haben wir den Wunsch daran geknüpft, es möge «ch von direct betheiligter Seite ra» Wort ergriffen werden. «», wenu LaS möglich sei, den erhobenen Tadel zu entkiästen. SS fut» un< bi» jetzt ans kt» -reisen der hiesigen Bäcker zwei Gtnsriidnngr« zugegangeu, di« wir reck» gern zum Abdruck dringen, ohne daß wir vorerst eine Erwiderung daran an« schließen, wolch« wir uns jür später vordehalleu. Die Eia« schirnngeu laute»: Oer Umstand, daß Ihr Artikel über ..unser heiaii che« Bäckar» H«»erb-" au» den Lr.isen der znr Je.aanq geb-r'gen Bäcker eine Dchgewätz, ARdorlnqun, »w jetzt n »ich z» ech«« ew»eh«,»«. »»dt gesnn»«» ha», veranlaßt Vk^lernn, dessetd»«. n»il ja»st leicht Hw Meinung entstehen könnt», daß der Verfasser mit seinen Darlegungen vollsiüntig Rech» hält« »nd da« ablprechende U:lhr>t desieldea, welche« sich, nedeudei bemerkt, mit der landläufigen Meiauag über die Bäcker vielfach deckt, «in valloegrünoeles sei. Der Berfaffer behauptet in ieiue» Auttatz. wa- da« Weißgebäck aaketr>fft. daß dasseltr hieran» weder an Quantität noch an Qualität genügend sei und »ett hinier de» an ondeie» Orien hergeftellten Vt ckioaareii zurückdlieb«. wobei er noch al- Bewei« onsühn, daß dierorls «in normaler Esser von einer Semm l nicht satt werden kä me. Dal L hier« wog seine Richtigkeit Huben, aber damit ist noch lange »ich, der Nachweis gegeben, daß di« Bäcker ihr» Semmeln zu klein iabrikirtea gegenüber dem vielen Srlde, wa- die Leute da- jür bez-'dle». »der dost sie »ndeiwänS giöß r wären. I», Segen- tdell tont sich bedaupie». daß o« allen Orien, wo die gleichen -rt- tiitien Beihälluisse bestebev, auch die gleiche Menge Gebäck sür den selben Preis geboten wird. In Bezug aus di» Qualität de» hiesigen Welßqebick» lst der Ver fasser gletchfall- im Jrrtbum, wenn er da» hiesig, ai« ganz miuder- wendig gegenüber dem Gebäck in andern Slädtk» bereichne». Es mag «obl Orte gebe», dir, entlprechend der Zusammensetzung ihrer Bewohnerschaft, et» etwa» «e ß ree Gebäck mekr verbrauche^ edcns« wie es auch Gegend,, giebt. wo da« Wkißnbäck von dunklerer Ford» ist. B«,»«1 richtet sich nach de, ->il,wrn B wod den,» der Ean- snmevten, welchen der Bäcker seineu S.iltmack nicht auizwinge» kann. Er muß die Maare liefern, bi» man oerluaqt, und dabei -leicht hi» bessere Oualliät d> geringei» Quanl iät au«. Da- Ar ß itbäck an »ud für sich, wie e« an« bierortt »nd z. V. ln Dre-den geliesert wird, kann auch and. rerieits nicht gal mit einander vergl cheu werben, weil z. B. die Dre-dner Semmel un» die Leipziger Semmel ganz ver'cki eden von einander sind. 8 ldst wenn uian zugebni wollte, dcß die Dresdner Semmel in lhiem Au-ikben, Form, chetchmack »c. gewisse Do züge vor der Lelvziger Seiiimel däite. an Qualität also lü.S„er al- diele wäre, s« läßt sich die- doch auch vou der letzler» behaupiea, da sich über »ra Ge schmack uurrhani/t »ich, streuen läs>. Daß di« Le-pziqer Lemmel «ich» die gleichmäßige Aoröstiä» and da- i-i-ne glänzende AuSlehen der Dre-dner Hai. auch im Geschmack etwa- anders ist. ja sogar bei v rw.udunq de- gleichen Mehte- eiwaj tunklcr an Farbe au-iällt als die D c-dner Leminci, mag wohl rüvtig sein, aber daran kü'uen die hiesigen Bäcker «>ch> da- Geringste jiidera. s» lauge da- Publicum eben Le'vziger S mmeia verlangt. Der Grund daiür ltrgl darin» daß lür die Lewz'ger Semmel, das Backveriahre» eia wesentlich andere- ist, als sür die Lemmela in Dre-den «ud outeiiräiiS. Die Drc-duer Leninreln koiiiiiie» mit voller Gahre und den tzier Lbrlstäche in den L>»", wabreud dir hiesigen Semai«ln weil weniger ausgegahrt und fast trocken in den B.ckosrn gelangen, «m dort erst bi« zur vollen Grüße anizrnehe». LS ist also lediglich die Form de- Gebäck-, welche die Unterschiede zwlchr, den Semm-ln ln Leipzig und Dreslen heivorbriiigi. weil dadurch da- ckuersahreo kür deid« ein andcrrS wird. Daß dem wirk! ch so ist, kann man auch daran» ieden. daß auch bei un- die Llolle und der Aschkuchen ganz ver- schiede» ,n rhrrr PorüsiiLl und in ihrem Geschmack« sind, anch wenn sie von dem gleichen Deig« hrrgesielli werden. Die Boiwllrfe. welche all» hierbei den Bäckern gemacht werden, sind nick» begründet, so lange die hiesigen Einwohner dl« olih.rgedrachtcn Leipziger Semmeln verlangen. De- Weiteren kommt nun der Brrsasser anch au! dev Are!« de» Roggenbrove- io » serer Stadt zu sprechen un) behauptet dabei, daß bi» Bäcker dahier und Umgebung da- Publicum ganz nn- verbS'tuißaiäßiq überthenerten und eiuen sab.ikaite» Gewinn au« ibrerir Geichäsie zägen. Er beichränkt sich hierbei nicht aus die Wiederholung allgemeruer Laiiientalioaea» sondern giebt sich auch die größte Mühe, sein» Angaben zu brweilen. wutze! er sich aus den BerivoltuugSberichl der slädiischen Broddäckerei de- Armenaniir» »nd die öffenilrch bekaiinigrgrbenen Preislisten der Bäcker uud Vivbtiudler nütz?. Und ln der Dval würde er vülliq Reckit haben, über eine Ausbeulung de- Publicum- durch die Bäcker zu lagen, wenn die Zaklen sriner Ausstellung rick, !g wären, wenn die Bäcker sich sür eia ->1«gramm Roggeubrod 80 2 ^ bez -1 bezahlen ließen, währen» die slibliiche Arm »bäckerei die Herslellung-. koslen desselben aus ISS ^ da- üilogramw beziffert. Ade» da- Richkiiexempel ist falsch. Die H»> stell« ,g-kofte» de» Armendrode-, «le sie die städtische Brvdbäckerer berechnet, sind im Weienilichen den Verhältnissen ent sprechend, aber wer io oller Weit läßt den Versager de- Ari lel- an die Rütit gkeit der von Seiten de- RaiheS veräff iülichten Preiel>ste» hilsiger Bäcker und Biodhäudler gl.iubcn, wonach solche da- Pfund Roggcnbrod mit 1k verknuste»? Oder hat nur auch irgend Jemand in der Stadt während der lctzlen Jahre jkinal- so viel dasür bezahlt? I» dielen, auch bei den Bäckern au'hängenden Listen sind die Preis« angegeben, aber da hier da- Psund Bivd io verschieden!! ch von 10 -E bi- 30 im Preise uormirt wird, s, muh e dem Verfasser bei Durchsicht derselben doch wohl au- der großen Differenz die Ahnung kommen, dnß e- damit eine g»'>z besnndcr« Brwaudtniß baden muß. W--Halb dir Bäcker in diesen Liften den PreiS sür Brod so doch stellen, soll hier nicht weiter erörtert werden, in Wirklichkeit ver lausen sie e- aber viel billiger, und um de-wiklen ist auch die Zuiammenstelluaq dieser Preise auS den verüss nllichten Listen ganz ialsch, weil diele Preise den wirtlichen Bc'kauiSp eisen durchaus nicht enisprechrn. Die wirk licht» Beikauiaprels« lasten sich Mel bestimmter au- dev Anuoneen des Tageblattes entnehmen, wie sie von den Händlern zeitweise an- geboken werden. — Wenn man diese nun jür die io Frage stehende Zeit durchsieht. Io kn»» man leicht finden, daß der Brod»re>- während der letzten Jahre im Klr »-Verkauf nur selten über 10 da» dsund Brod hinauSgeganacn ist. abgesehen von einigen der größeren Broddäckerelen, die oder 1 -E böker im Preis« hielten Gegenwärtig wir» e- säst überall sür S, höchstens 10 verlaust und dafür den Leuten >»- Hin- qekliacht. Dir Händler, welch« durchschnittlich 1 -E Pr» Pfand daran ver diene». erhallen e« als» vom Bäcker schon mit 8 da- Pinad frei „S Ha.iS, ja hier »nd da laga« noch za geringrrcm Preis«. Bel einer Vergleichung köuotea sür die Bäcker doch nnr die Preis« in Ansatz kommen, zu denea sie e- an die Häudler abgeben, und hieran- läßt sich berechne», daß die Bäcker seinerzeit ldr Brod nicht wrsentlich döhee verkansen kannten, al» d>« ftädtisv» Brod« bäckerei di» Herftellnna-kasten lür da» von idr geliesert« Brod de werlhete, während diese verkausepreise gegenwärtig sogar noch unter diese Ziffer hervntergehen. Wo nimmt nun »er Bersaster de» Ariike.- wohl den Hoden Gewinn her, de» di« väckrr dabei gemach! hätten und sortwähiond »och her»n«!chlagrv? Bei einem nähert» Eingehen ans di« Sach« stellt sich dle Rcchnung lür die Bäcker sogar noch ungünstige», wenn man erwäg», daß diese d erortS gor nicht mehr in der Loge sind. Roggen zu kaufen wie die städtische r äckerei, sondern dlo- Mlht bezieh'.» und solche- also höher bezahlen müssen, weil anch der Müller dabei v'-okliirl; und auß-rdem müssen die Bäcker anch noch die Trau-porlkosten sür da- Brod tragen, wahrend hi» städtische Bäckerei julch» nicht zu berechnen braucht. T>« O'ialilit de» Vrode» von den hiesigen Bäckern wird »«» dem Verfasser zwar Nicht direct getadelt, aber er läßt doch durch di cke», daß er nicht so gut sein lö»ne al» da- Bros au» der städtischen Broddäckerei. Da- Brod an- der ftädiischen Bäckerei Hot «och Niemand getadelt, »nd e- dednrst« der Ve>chei»>gu„g tnich den Professor l)r. F. Hosmann. »aß r- gut ist, nicht, aber genau so gut ist sicher auch daS meist« Brod, «a< di« anderen Bäcker der Stadt und Umgebung backen, anch wen» sie ei» solche» Gulickte» »icht bade». Ja ich gehe sogar wertrr und behaupte, daß da- Brod, welche» die Bäcker liefern, bester al» da« Bio» ist, da- au- der tzio»ischen Bäck rei kommt. Den Bewei- basste zrehe ich daran-, daß di« slädlisch, Bäckerei taut ihre» »igearu Angabe» »in Mehl verwendet, da- al- starker auSgemablrn gelte» muß, »eil aus 1>O ikilagromm Roggen 70 Kilogramm Mehl zum Bocken eninoinmr» siud. Da» Medl aber, da« di« Vtcker tzter.rt» »nd in der Umgegend »um Brode iwrwendea, ist »«>ß»r »ud darum tbenrer, weroach es der *)schätz-,ng u,«d kau« mit 62 bi» 64 Kilogramm Mehl ans 100 klilogrami» Roggen -»-uemadleu sei» kan». An- alledem möchte «» soanr jeheinen, daß der Seidükostenprei- de- Vcodc- in der Armca- bäckkre» v, lehr daher ist. j» »aß er vielleicht di» Verkavl-prrise. weich« die Bäcker durchschnittlich von ihren Händlern fordern, noch üdertzeig», n»h ich bin überzeug», daß daS Armen-Am» der Giob» da- Brod ebensogut. «b«r »ill aer erhielt,, wenn man es Vov v«, vückbe» H-A»de» «ü»»e. anstatt e» auf eigene Rechnung ,a bock-n. Ich wiederhole offp «och einmal, daß die L»utt, welch» di, Bäcker de» Vrotz-Uuchek- »ntz der Av-deiiung de- Audlknm- »»'chiildigen. i» schwer«» Arrkhn» bekangeo stad, deu auszukläreu d rje Zerlea dritrogr» «-Een. Fr. Klkß. Derastei», Bäcker. Unlerzrlchneter rrloob» sich eine kleine Klarlegung de» betreffenden Arnkel- zu gebe», inoem ihm eine dreiß>ajädr>q« Thälrgkeit am hiesige» Platze zur Seite steh». Wa- den ersten Punkt anbelangi. aß e< tn Dre-deu «. sei,»re- Gebäck giebt. ist «in» »nvestritlene Tdoisach», aber daß »< daran liege» lall, daß »te Leipziger Bäcker den Preis sstr feinere» Mehl nicht anlegen wollen, karr» ich nicht zn,eben. Di» Sache lirgt ander». In Dre-den und weiterhin in den südlichen Städten. ist die Form der weißen Maare eine ganz andere als wie in Leipzig; wie viel versuche sind nun schon nemachl worden, auch hier die feinere», hauutsächlich ungarischen Mehle «iazulühren, aber e» ist »»möglich, weil es sich icht zur Form unserer Semmel eigne», es ha» zu viel Aleberstoff. dle Semmel kann sich nick» dinden, e» »erdr» lauter Schneider, die Niemand haben will, and somit sind »nsrr« Müller grn-idigt. rin Mehl zu liefern, da- vnserrr Bäckerei entlpricht. go. aber warum sührea Sie denn keine Dre-dner Bäckerei ein? werden Sie frag»». Ist Alle- schon dagrwesen; vor eiern zehn Jahren halten wir am Markt eia« echt Dre-dner Filiale, ober schon nach kurzer Zeit ging sie wegen za geringe» Umsätze« «ln. „derer. Irit« sind ebeosoll« Versuche gemacht war»«,, «brr immer mit ge- rtrrgem Erfolg»; der Leipziger ist einmal an lein» Semmel gewöhnt, davon läßt er »icht. Vas nun de, zweit», Pnuct. den Pr»>-, an» belang», darüber kann und wirb sich Niemand mehr drschwrre, können, da sorgt scho» di« liebe Torirnrr«»»: was würden »olil di» Dea-duee Bäcker lagen, wen, ff» sür 70—80 Gramm weiß-- Gebäck 2'c, ^ bekämen? Jo Le »zig können sie »ä haben, ja die Lelpttaer Bäcker sorgen schon dasür, daß ihr«» Knnde» d:e billigen Preise anch »nt« kommen. Wa- »,» endlich da- Brod ondelanqk, so scheint der Heer Eia- ender bi« jetzi »n »er lüchng übervorih ilt worden z» sein, wenn er dir angegebenen Prcise da, zahle» müssen, uud Ich bttte ldv. bei »ichstcm Bedarf nur nach dem Nurbvieriel zu schulen, wo er schon da» beste Brod lür 10 ^ naben kann, and ich glaub», daß «» die meisten meiner Herren Ec ll gen für deaselden Hr-i- gebe», «a« auch dem Mehlpceise ooa 10 ä Leuiner enisprich«, den, „r dt« Mehl, preise sind sür ans maßgebend. Hochachtung-voll Fr Bartholomäus. Bäckermeister. vcutläicr Achrisistclltr-Verdan-. lv. lräLstsch-Thüringischtrl Brzirt-Pgretii. * Leipzig 3. Fedniar. Der aus dem Schrisiftellertag Dre-den (24 di- 26. LepiiMber 1887) io- Leben geruseu« sommlserdaud deuilcher Schriftsteller, dessen Sitz in Berlin ist, da» eine Ar! löderaiive Leis ssung, iniosern er io ein zelne Bezirk-Vereine »'istilll, d e eine selbstständige Verwallvng daden, welche ader dennoch io organisier sind, daß sir di» Zwecke de- Haiipl- vrrdante- fördern müssen. In diiser Meise ist ganz Deuilchlaad, Oenerreich. di» Schweiz, seiner die Länder, in denen »relsach deul- iche- Geist-Sieben herrsch», z. B die balitichea Provinzen Nußland-, Nordamerika rc., in zehn luerarische P ovinzen »inaetheilt, von denen jede gewisse Gebiet« »msoßi und in den betreffenden Städten, welche io zu sagen ein Lcnirain der Literat»», drr Pudlicistik und de- ivisienschallüchea Leben» siiid, ih en Berw,»unqSsitz hat. Diel« Städte siud: Berlin, Bre-la», Fiankjurt «. M., Leipzig, H.nibnrg, München. Sruiigar», Wien. Prag und Graz. Die Dnrchsüdrung dieser überaus glücklichen Qrganllallon de» Berbande-, welche den unschätzbaren Vorzug besitzt, daß sie neben den cenlrtpelalen, nach der dcniichen Reich-Haopistabt zlrlrnden Ve- steebungen da- cenirilugale Geg'naew'lchi der anderen d-nischen Literoiarcentren so eirlg-gensiell», daß beide, sowohl Eentrum a>» Peiipherie, »>e gemeinsame» Zw cke de« Berbande- versolgeri müssen, wirb nun bereits überall in Angriff genommen. Anch der IV (Sächsisch-Thüri,gisch») Vezirksv^rel». weicher da» K önigreich Sa chsen. hi« preußisch« Provinz Sachsev, sowie Anhalt und die »dUringischen Gebiete mrisaßt und welcher seinen Berwal'nnatsi- in Leipzig ha», ist nunmehr in- Leben gerufen. Am 28. Januar d. I- halte ffch eine Anzahl Berdand-milglieder, welche io den genannten Gedieie» ihren Wohnsitz haben, hier (im Saal« voa kitzrng ä: Heldig) »eriammelt und unter Vorsitz ve- Or. Woritz Brasch nach etwa dreistündiger Beratdung uud An- nähme der belreffcnbeo Satzungen de« IV. Vealrk-verein coustiknirt. Die Sintuteu des Sächsisch Thür>no>schcn Bezirk-Verein-, welcher be reit« 83 Miigk ider zahlt (der G sommlverbaad hat scho» gegen 600 Mitglieder^ ftiniaikv tu, Wesenllichca mit denen der übrigen B zlrk-vererne überein. Den Schluß der Verhandlungen bildete dl» Wahl de- Bezirks vorstände-. der sich in folgender Meis, zusammensetzi: De. Moritz Brasch (L'ipz g) 1. Vorsitzender, vr. Pb. Fiedler (Leipzig) 2. Vor sitzender, Edwin Bor mann (Leipzig) 1. Schristjührer, Gustav Schumann (Leipzig) S. Schrislsührer, Rrdacteor S. Werner (Leipzig) Eassirer. Revisoren: vr. Hngo Gchramm-Mae- donal d(Dre-den), vr Maz Vogler(Lonzeira«). Schiedsrichter: Hosratb Rudolf Bunge (ESiden), Vr. Waldmüller.Duboc (Dresden), vr. Alber» FrS»k»l(L>ivl'g),Üai>dger>ch!Sr. Friedrich Hkldlq (Gero), vr. Rodert Keil (Weimar). Stellvertreter: ckymnasioloberlehrer Vr. Adolf vrltger (Halle), Ged- Reg Rail» Freiherr von Lkieqern lbvmltz lBautzeni. Hanptmann a. D. Angvst Niemana sGoiha), Robert Dräl ß (Dre-den). Muleum-- director Prosejsor vr. Earl Mörmann lDreSden). Al« jniiftlcher Betreib de« Schiedsgericht« snugtrt Nechl-anwall Gnstav Vrvda (Leipzigs — Berlin. Kaiserin der Entwickelung vermischte». s. Februar. Wie angeleg,nklich di« Wickelung der Fortßildung-scholen sür Mädchen ihre Tdeilnahme zuwenvet, gehl au« einem Schreiben hervor, welche- der Cadinet-rath der Kaiserin Herr V. d. Knesebeck unter dem -4. Januar an den Vorsitzenden de» deutschen Verein» sltr Armenpflege und Oohllhäligkeit. den LandtagSadgeordneten Sctzffardt»Magdeburg, gerichtet hat. Da- Schreibe,, lautet: ,Hhre MajM» die Kaiserin und Königs, habe» mich »u -«aus tragen geruh», Euer Wohtgrborru Folgmrde» zur geiälliaeu Erwägu^z mitzulheile». In her Annahme daß der dauklche Beretn für Arme» pfleg« und Wohlthättgkelr auch blr Mittel der vordrugeodeu Armenpflege tu den Bereich seiner verathungeu uud seiner THLiig kelt zieht, wünschen Ihre Majestät dir Ausmttksamkeit auf «ine Be strebüng zu lenken, welche kürzlich in de» mit der Bitte um Rück gabe betgesagten ,,Rl>einiichrn Blatter» sür Erziehung und Unter richt" durch Veröffentlichung eine- Vorträge« de» vr. ptrrl. vtto Kamp in Frankfurt a. M. über Foridrldung-schul-u sür Mätzchen «eiteren Kreisen bekannt geworden fft. Ihr» Majestät alaude«, daß es sich hier trotz der in neuerer Zeit bestehende» »ahlrrich«» und verschiedenartigen gemeinnützigen «nd wohlihätigen uniernehmunaen ym ein« Lücke handelt, deren Au-iüSung lowodl iu Bezug ovi di« Armeupflege, al- auch da« Borhaudeuieiu »ine» socralen Bedärsnisse» wünscheu-werlh ist. Es liogt nahe, -erspret-weii« z, vergleichen, wie diese- vedürsniß sür die Söhne der arbeitenden Elasten em- psuvde» und thkilweise berücksichtigt, »ährend der aletchen Aufgabe tu Betreff der T-chter noch kein« >ed»brende Rechnung getragen wird. Di» Fürsorge durch di« m>« Porlwb« bearttndeten Kleinkinder vewahranstalteu findet ihre Beschränkung in der Altersgrenze, währen» jene Zeit, tu welcher d<« T-chter am meist«» einer Leitung bedürfe», »te sie » dem Rahmen ihr»« Stande» zu tüchtiaea Lau-frauen heranbildeu sollte, nicht tn entsprechende« «eise einer gleiche» Be achtung begegnet. Man hat in verfchredanen Orten »ersucht, da Volksküchen, Arbelk-fchulr, ». s. ». Vorhände» siud, Mädchen diese» Anstalten Gekeaendett zur Erleruung hou-häiterischer Dhütig- kert zu geben und die» ist jedenfalls »tn erfreuliche« Beweis der^lu- erkenn«»« »iuer in dieser Beziehuug zu leistende« Abhrls». systematisch »rganisirt ist dies« Seile dar Armem,stege, »alch« da- Hamiliealebeu «rne wichtig« soeial« Frage d-rüyet, noch und a« läge nach Aasicht Ihrer «ajestät sowoht k» Berus de« beuischtu Verein- sgr Armenvffeg« nn» Wohlthäiigket«. »io jo »ach den loeolen Bedärknlffen auch der Zwotgoereiue dos vaterländischen Fronen Vereins, dieler Frag« näher P» kr»«»», «oen». durch et»« Lommiffio» Erhebunaeu oastelle» zu laßen und i» Beratyu, darü»rr »» Neten. E- würde Ihrer Ma^srät »rfreulich sei», i» diose, v^iehuug »ü-tuho Aultguu- gegeda» zu hat»»." — Eoidlage, sa Surinam. U«g U«sto,h»» »ird geschriedeu: Nach dm, «neün» „» Jaramarib» gk-omwaaou „ß „ch andm- leit» beftäiiqS,» Rachrich»-» ha» man in Surino« ungemei» reich« Goldlager enlviSi. Der geiegneke Landstrich lieg» znnlche» Flüffeu Lava »»» P>pam:do»> n»d l»ir» von ettva 4—ÜOlXI Buich« neger» übe, eia« Flichenramu von A^-2S^M Huädrätküometer» bewohnt; die Frage jedoch, wem dieses Gebiet gehört, ob Frankreich oder den Niederlanden, ist vor der Hand noch eine offene; dle Grenze zwischen Surinam und Französisch-Guyana bildet der Maro- wyoesiuß, dieser enisiedl ader durch den Zuiammrnst»b de- Pipanadoni und Lovo. und es srogt sich de-I>uib, ob die Grenz« dem einen oder anderen drr letztgenannten Flüsse entlang laust. Thulsach« ist, daß weder Frantieich noch di» Niebrrlanb» sich jemals nur diesen Landstrich bekümmert haben; 166t schlug zwar eine »jeder- ländlich - Iranzösisch« Eoniniission eine Greazregulirung vor, ober die Veslättqung verleiden blieb an«, wahrscheinlich weil es aus beiden Serien an Jnttresse dafür fehlte. Jetzt liegt die Sache natürlich ond>r«, uud müilicherweise kann es zu Streiliqkeitea Uder das Bisitzrechr de- Golslandes kommen. Ans sranzösischer Sette scheint man die« bereit« vorauSgesehen zu haben, da die Regierung von Eauennr ibren Unterthanen streng unleriogl da», sich nach dem Luadstrich zn begeben, um daselbst Gold zn groben, welche- Verbot die Regierung in Paramaribo ibren linlerthane» gegenüber ebensallS »Nassen da«. Allein gerade desdalb ist der Zuzug von Eoldluchero ei» ungeheurer geworden, und wenn anch di« Iran,sülche Regierung von Zeit zu Zeit eine Abideilnna Soldaten dadiiisch ck», um die Adenieurer zu verjagen so bilst die» selbftverslündlich uar wenig, da sich letztere »och dem Abzug der Saldo»«» »l-bald wieder eiustellleu. Der sranzösische Reisend« Eondreai», der diele» Gololaud näber „teriuchte, behaustet in ieinrm Be rich» «» die koci-lä ck« gtograpki« eowmsiclrrl« in Paris, daß der So'dreichidum diese» Bezirks dem »o» Austritt», »ad Eal iornieu mlndesieus gleichkomme »nb berichtet, daß einfache Goldiucher ml» ihren unvollkommenen Werkzeugen nach einmonat- lrcher A>beit mit einer Ausbeute von 10 bis lb Kilogramm Gold zurückqetonimea seien; ja, ei» Blatt in Parnmarid», der..Westindier" meldet, daß In sehr kurzer Z'i» 800 Kilogramm Gold gesunden woidev seien. Bis jetzt Hot die Regierung in Surinam große Znrück- dattung an den Tag gelegt, wiewohl dal historische Recht me die Niedrrlund- zu sprechen sei eint, da dieselben aachgewieseuermaßen vor etwa iOV Jahren am Zusnnrmenlaui de- L-iva »ad P.panahoni einen vtrsiäittea Posten barieo, der aber später eingezogen wurde. Und w<,>, r« «nur ist, wo- Eondre«, behaupt«, daß Milliart»» und M lliaiden in diesem Vod a ich unimer» und nur aus die aus- beulend« Hand d - M »schrn warten, dann wird ma» niederländischer, scrt- gewiß nicht länger warten, die Hoheilörecht« grliead zu machen. — Beziiqttch der »tuen chinesischen Milikairschule in Tientsin bringt der „älenugor olücivl" einige bemerkens- irerlde Nachrichten. Nach genanntem Blatte beschloß die chlnestlch« Reqlerung aus Lnr.guug des Gouverneur- der P.ovinz Tschitt, Li Hunq Tichan, var nngelähr drei Jahren, »ine Anstalt zu gründen behuf- Heran- d ldung lüchl ger, gut unterrichteter eingeborener Oistciere, and wurde im Jahre 186b »u diesem Zweck in T entst» der erste Lursu» für chinesische Miliin»rzS,lingr eröffnet, wädreab gleichzeitig oder kurze Z it darauf die Errtchtung ein.- eigenen Gebäudes sür da« chine- siiche Eadeitencorp« in Angriff genommen wurde, da« als Muster dienen soll für die in jeder der 18 Provinzen des chinesischen Kaiser reich-- neu zu erbauenden Miliiair-BildungSanstolien. Die neue Miliiairschule in Tienisin liegt am Ufer de- Pelho, vimm« «inen Flächenroum van etwa KOO Quadratmeter ein und ent spricht. trotzdem dieselbe in keiner Welse von der landesüblich,n-Vavart adweicht, ihrir Brstimmung ans dos vollkommenste. Außer einer aroßen Zahl von Emrsangs». Speise- «nd Schlassälen enthält da» Gebäude große Lehriile, zwei Bihliothekzlmmer. einen Woffensaol, photographisch« und lithographische Atelier«, chemische und physikalische Ladoeatarien, sowie einen Zrichneulaal. Neben der Anstalt liegt ein großer Erercirplatz, aus weichem die Eadettea sich im Schieße« »ad mit zu diesem Zwecke coimuandilten Truvvenabtheilungen. au- In fanterie und Artillerie bestedend, im Garnilon- und Felddienst üben. Leiter der Schutt ist ein Chinese, Distal Pang-Tsung.Pan, welchem der srühere deutsch« Arlrlleriemalor Pauli unmittelbar untergeordnet ist. D>e Pro'effore, sind gleichinllo sremdr, zom größten Theile frühere devtiche Oistciere. welche die Schule gaaz nach deutschem Muster eingerichtet Hoden. Als Zöglinge kosten bestimmungsgemäß nur saltz« jnnge Lenle der oberen Elaffen aufgrnommen werden, welche da- 14. Lebensjahr erreicht, da« jb. jedoch noch nicht überschritten haben; zur Zeit kann indessen diese Vorschrift keine Beachtung finden, weil rl sich darum handelt, t» m-qiichst kurzer Zeit eine beträchtliche Anzahl von brauchbare» Ossiciereu heranzubilden, und ist die Regierung daher gezwungen, Leute von 40, ja sogar von bO Jahren in die Anstalt auszunkhinen. Die Zöglinge bleiben nnch ihrem Eintritt während der Dauer von vier Jahren in den unteren Elasten drr Schult, wo denselben Unterricht in chineflscher ffalligraphie, in remden Sprachen, Geographie, Geschichte und Natnrwiffenschaste» ertheilt wird. Nach Beendigung diele« Borbereilui,g«eu,su- wird der Endet ein Jahr lang den der Anstalt zur Verfügung gestellten Trnppenablß ilnngcn zugetheilt, wobei ihm die Wahl der Waffen gattung sreigestellt wird, dient darauf rin zweites Jahr im actwen >eerr und kehrt kann zur Mil tairschule zurück, »« eine» sachw ffku- chasilichen Eursu- »urchzumachra. Nach bestandenem Examen wird der Ende» zum Osfieier ernannt und al- solcher dem stehenden Heere überwiesen. — Di« Bierbrauereien der Welt brauen all jährlich, nach einer Notiz de-„Bierbrauer"', etwa l30 Mil lionen Hektoliter Bier. Davon entfallen 22'/r Millionen Hektoliter aus Amerika, 1 Million Hektoliter aus Australien und der Rest aus Europa. Unter den europäische» Staaten nimmt England mit 48 Millionen Hektoliter den ersten Rang ein; Deutschland kcinini bann mit 42>/, Millionen, Oesterreich- Ungarn mit 1S>/« Millionen. Belgien mit 8'/« Millionen, Frankreich mit 8 Millionen. Rußland mit 4>/, Millionen, die Niederlande iril 1'/, Millionen Hrktoliter. während die Schwei;, Schweden. Rorivegen. Jlaiien »«. noch bei Weitem nickt eine Million erreichen. — Der Verbrauch ist nur aus 148 Millionen Hektoliter beziffert, weil über den Verbrauch in verschiedenen Ländern nur schwer genaue Angaben zu er langen sind. Ter Bierverbrauch aus den Kops stellt sich folgendermaßen: In Belgien kommen aus den Bewohner 165, in Großdritaniiicn i22, m Deutschland SO, in Dänemark 57. in den Niederlanden Z4. in Oeslerreich-Ungarn und der Schwei; 33. in Norwegrn 31. in Frankreich 2t. iu Schweden 20. in Rußland kaum 5 und in Italien gar nur >/»» Liter. Im deutschen Reick» bat sich die Biererzeuqung im letzten Jabr- »ednl» »m 2*/, Millionen Hektoliter gehoben. Im norbvenl- sche« Brausten,,gebiet strigerte sich die Erzeugung von 2N/2 ans 24Vi Millionen, in Payern von 12 aus über 12'/» in Baben »0» 1 aus 1'/«. Elsaß-Lothringen von -/« aui »/«Mil lionen Hektoliter. Nur m Württemberg ist dw Erzeugung vor» »»/, aus S Millionen Hektoliter zurückgeganzen. Ist- »uw Llteralur. Hie Grr«lösten. Zeitschrift sür Politik, Literatur uud Kunst. Fr. Will,. Grunow. Leipzig. 47. Jahrgang. Ne. K. Inhal«: Ein neuer Schritt Rußland» i, Turanien. — llalrre LandwirlhiLast und ihre amerikanisch« Loiieurrenz. — Der deutsch« Bund. Bon N Bepe. (Fortsetzung.) — Zur Geschichte de« realistische» Roman«. — Slisön. — Dapid Veronski. von H. vo» Schreiber-Hosen. sFort- tttzno».) » * » Dtt Deytsche Berlais-Austal« i, Gknttgart bat den glücklichen G«oa»keu qebabt. die Romane, weiche in ihrem Journal, d«r „Dcmschkil R«»a»hiöl«»ttzok". rrlchei-eo. außerdem noch als »inzrliw, «ttganl au«geftattet», Irichl 1e«boy Bände, btt eme zier- kiche »nd doch dabei »ornedme Lalonbidliatdel bilden, heron-zugeden. Jeder Roman der Sammlung kann, sobald derielbe comp.et ge- warden, «lerch eingebunhrn werden, da die einzeln«, Romane apart pagrnirt sind. Diese Art der ver-ffentliepui» eignet sich deianderS znr -ectür» an! Reisen, sä» dmi Vatz„,se,ilwlt. z» hüdsch«, Ge- »chenten „d »»> Alle«. ,m den Bücheclchronk mtt den besten Roman- oroduetru »er N-nzcü bnrch Ehrlich I»—1ö Bäa»e »» handlichenr. b«ffoe»rm, dabei elegantem Roman-Formot zu bereichern und zr»«r — das spricht jo auch »öch ein gewichtiges Wort — 10 einem auslallead billigen Preis (pro L^ildband unk 40 Br» jetzt stad ia dieser Form Romane von Niemaaa uud Du.wche» erschttneü. tzl« zn de» Aazttstrndste, nno Gediegensten ver R»Moaliterütur „ser»k Aoge zätzten. Da» Unteri.edüien wird, »oeü e» «bens« praktilch «te lchön nab «arlheikhakt für bä- Publicum ist, sicherlich allgemein «vtlllüwme» stehriße» werden. **
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