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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seiten doppelt vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-07
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1888
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Erste Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 38. Dienstag den 7. Februar 1888. 82. Jchrgair Etwas vom Ltitze. * Die ost wunderbaren Wirkungen der Blitzschläge sind noch in mancherlei Beziebung in Dunkel gehüllt, so daß man von einer erschöpsendcn Eiklärung aller dabei vorkommcnden Erscheinungen weit entfernt ist Die Beobachtungen können immer nur, so führt die „Weserzeitung" in einem Artikel aus, zufälliger Art sein, da sie sich nicht unter selbstgewählten Bedingungen anstellen lasten; denn der Blitz ist nach Voltaire'» AuSspruch ein hoher Herr, dem mau sich nur mit größter Vorsicht nahen darf. Il»n ist weder ein Thurm zu hoch, noch eine Sanddüne zu niedrig, deren Quarzkörner er schmilzt und zu einer Blitzröhre verglast. Bon den zahllosen Fallen, in denen diese» furchtbare Meteor Menschen und Thiere getödtet, Häuser und Schiffe angczündet, oder Bäume und alle möglichen anderen Gegenstände zerschmettert und zerstört hat, wollen wir hier abscheu. Dagegen sollen nur die Ein« Wirkungen de» Blitze» auf Compasse und eiserne Geräthe in Betracht gezogen werde», theilS weil hierfür sonst nur sehr wenig Beobachtungen vorliege», thcil» weil die Schifssahrt durch Zerstörung de» Compasses großer Gefahr auSgesetzt ist. Einzelne der so zahlreich verschollenen Schiffe sind wahrschein» lich in Folge solcher Blitzschläge zu Grunde gegangen Tie .Annalen der Hydrographie" bringen in ihrer neuesten Nummer die Beschreibung eine» merkwürdigen Falles, wo der Blitz weder Schiss noch Compaß traf, und dennoch eine Atz lenkm g der Nadeln eintrat Der Commandant der Kreuzer» fregaite .Bismarck". Capital» zur Sec Kuh», berichtet darüber Folgendes: Auf der Reise deS deutschen KreuzergeschwaderS von der Capstadt »ach Sydney schlug während einer heftigen Gcwilterböc am 29. Mai 1887, 9 Uhr 5,0 Minuten Vor mittags. ein Blitz, begleitet von heftigem Donner, dicht bei der Backbordseike der Fregatte .Bismarck" in da» Master. Uuimltclbar daraus wurden die Rosen der beiden Steuer» compasse ungefähr drei Strich nach recht» abgelenkt und schwankten so beträchtlich und unregelmäßig, das daS Steuern nach denselben unmöglich war. Die Deviation deS Backbord» compasses betrug vier bis fünf Strich. An Bord der anderen Schisse deS Geschwader- wurde dagegen keine Aenderung in der örtlichen Ablenkung bemerkt. Um z» constatiren, ob sich etwa der Magnetismus der Compaßroscn geändert habe, setzte inan an Stelle der Stcuerbordrose eine Reserverose in den Compaß. Diese verhielt sich jedoch ebenso wie die erstere; daher konnte «ine A.'iidernng deS MagnctiSmn» der Rose nicht angenommen werden. Nach längere» Beobachtungen der beiden Steuer- compaste stellte c» sich schließlich heraus, daß die Abweichung ihrer Rose» sich mit dem Drehen de» Steuerradei änderte. Darum prüfte man mittelst eine» TafchencompastcS da» Steuerreep, ein mächtiges Drahttau, und fand, daß dasselbe magnetisch geworden war und bis zu einer Entsernung von zwei Metern den Compaß beeinflußte. Nun wurde versucht, andere Stcucrcvmpaste in größerer Entfernung vom Steuer rad aufzustcllen; aber Li, Wirkung de» SleuerrcepS machte sich auch in diesem Abstande bemerkbar. Nachdem daraus am 3l. Mai an Stelle deS magnetisch gewordenen Sleuer- rcepö daS Reep der GesechtSruderS cingrschoren worden war, hatte die Nuderstellnng aus die Steuercompaste keine» Einfluß mehr. Eine vorläufige Untersuchung des magnetisch ge wordenen DrahttaueS ergab, daß sich dasselbe wie ein auS vielen kleinen Magneten zusammengesetzter Körper oder wie ein Magnet mit Folgcpuncten verhielt. Die Stärke de» un bekleideten RuoerrcepS betrug sieben Centimeter. Schon Arago bemerkt in seinem Werke über die Gewitter, daß derartige Wirkungen de» Blitzes aus die Lage der Magnet pole von Conipastcu häufiger statlsänden, als man von vorn herein annchmen dürste. Ec selbst war Zeuge von zwei Vor gängen dieser Art und erwähnt ferner, da» englische Schiff .Dover" sei durch einen Blitzschlag getroffen worden, der die Pole der vier Compasse d, Schiffe» ninkebrte, so daß daS Nordende der Nadeln nach Süden zeigte. Während also hier die Ablenkung vom magnetischen Norden 180 Grade betrug, gicbt cS andere Beispiele, in welche» der Blitz eine Vcränbe, rung von 40 bi» 90 Grad in der Abweichung der Nadel be wirkte- diese nalun nun dauernd eine Richtung nach Nordost oder Ost stalt nach Norden an. Siliman's Journal führt dagegen einen Fall an. Laß der Blitzschlag den MagnetiSmuS sämmllicher Cümpasse an Bord der Brig „Medusa", die von La Guayra nach Liverpoo» fuhr, vernichtete. Besonder« ausfällig war hierbei der Umstand, daß Liese Compasse sich in verschiedenen Thcilen deS Schisses befanden, zwei aus dem Verdeck, die beiden anderen in der Cajüle de» CapitainS. Weil gerade bei Schiffen häufige und bedeutende Verheerungen durch den elektrische» Strahl Vorkommen, hat man sie in der neueren Zeit meisten» mit Blitzableitern verseben. Die Masten aller Dampfer deS Norddeutsche» Lloyd z B. tragen dieses Schutzmittel. Aus den zahlreichen Reisen derselben durch die ver schiedene» Weltmeere wurden zweimal Lloydschisfe, die Dampfer .Hohenstaufen" und »Amerika", vom Blitze getroffen, der dann, ohne erheblichen Schaden auzurichlen, jedoSnial am Blitzableiter heruntersuhr. Nur brr ersterem Scvifse bemerkte man eine geringe Veränderung an einem der Compasse, die sich leicht corrigiren ließ Der Blitz wird aus seinem Wege häufig von Eisen- und Stahlwaaren angezogrn; er wirst dieselben auseinander und schmilzt sie mitunter auch oberflächlich an. Meisten» wird aber erst durch den Zufall gesunden, daß die eisernen Gegen stände dabei stark magnetisch geworden sind. Professor Psafs berichtet, daß er die Unruhe au» einer Taschenuhr besitze, welche früher einem zu Kiel im Kirchenstuhle erschlagenen Prediger gehörte; in Folg« de» Blitzschläge» zeigte sie mag netische Polarität. In Bremen wurden ui der Nacht deS 13. Juli 1881 zwei Häuser in der Lützowerstraße von einem Blitze getroffen, wobei das eine, rin EckhauS, theilweise ab- brannte. Die Eisentheile einer in diesem Hause befindlichen Brückenwaage waren durch den Schlag so magnetisch ge worden, daß dir Waage nicht mehr gebraucht werden konnte. Eine Anzahl Tischmesscr, sowie zwei Scheercn zeigten eben falls starken MagnetiSmuS und waren nur mit einigem Kraftaufwand auseinander zu bringen. Fast genau derselbe Fall ereignete sich mehrere Jahre früher zu Hamburg in der Vorstadt St. Georg, wo da» HauS des Direktor» l)r. Fischer getroffen wurde. Dieser interessante Blitzschlag ist in Poggendorfs's Annalen beschrieben. Nachdem der Schorn stein Lurch einen gewaltigen Feuerstrahl zeischmettert worden war, glitt daS elektrische Fluidum am Regcnrohr herunter, riß diese» oben in Fetzen unv drückte e» unten zusammen, so daß e» verschlossen war. Am Ende deS RohrS wurde die Erde tief aufgewühlt, b>S der elektrische Funke zwölf Fuß lies i»S Grundwasser gelangte. In dem Erdgeschoß deS HauseS waren dabei sämmtliche Eisen- und Stahlgerälhe stark magnetisch geworden; auS der Lage der Pole ließ sich schließen, daß der Blitz negativ elektrisch gewesen war. Zum Schlüsse dürfte noch der nachstehende Fall, den ich unter mehreren anderen hervorhebe, von Interesse sein. Am 5. September 1880, Abends 10h', Uhr, fuhr ein Blitzstrahl in da» Stadttheater zu Altona, kurz nachdem daS HauS vom Publicum und Personal verlassen worden war. Der Strahl theilte fick, nach den angericbtelcn Zerstörungen zu schließe» in zwei Arme, von denen der eine in die Gasleitung schlug und LaS schmiedeeiserne GaSrobr burchlöeberle. Die Schmelz- steilen hatten 17 und 12 Millimeter Durchmesser in der äußeren Wandung. Da die elektrische Telegraphenleitung de» FenerkabclS mit der GaSleilung in Verbindung stand, so zer störte der Blitz den Zcigerapparat, gab aber dadurch gleich zeitig der Feuerwehr daS Alarmsignal, welche auörückte und dak brennende Holzwerk deS Dache» löschte. Durch einen Physiker wurde die stark maanekisirende Wirkung deS Blitz strahls und eine große Zahl sogenannter Folgepuncte in der Leitung nachgewicsen. I-. II. Sachsen. —r. Oichatz. 4. Februar. In der am 3. d. M. abge haltenen öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten, welcher auch Herr Bürgermeister Hartwig beiwohnte, wurde der mit Herrn Ingenieur Me»zner-Leipzig hinsichtlich unsere» projectirten Wasserwerke» abgeschlossene Vertrag mit einigen Abänderungen einstimmig angenommen. Nach diesem Vertrage beauftragt die Stadl Herrn Ingenieur Menzner mit der Ausarbeitung des specicllcn Projektes, den Voranschlägen de» WasserleitungSneubaucS, der Anfertigung der BlanguclS und der Baubedingunge». der Bauleitung des Gesainmlum- baueS, der Inbetriebsetzung Le» Werkes und der Revision der Rechnungen. Für sämmtliche Arbeiten — mag die Bausnmme nun mebr oder weniger als 100,000 ^ betragen — empfängt Herr Menzner von der Stadt eine Entschädigung von 7500 AIS Lieferant und Unternehmer darf sich Herr Menzner jedoch nicht betbeiligcn —n. Döbeln, 5. Februar. Nach einer Bekanntmachung der hiesige» AmlShauptinannschaft (gez. Wittgenstein) hat die selbe im Einverständniß mit dem Bezirksausschuß mit Ruch sicht darauf, daß in den ländlichen Ortschaften deS Bezirks die Tanzvergnügungen regelmäßig erst in den späten Abendstunden zu beginnen pflegen, beschlossen, die Schlußzeil aus 1 Uhr NachtS scstznsetzcn. Ferner sind die Geinemdevorstände und bezw. Gutsvorslehcr ermächtigt worden aus Ansuchen, jedoch nicht öfter als zwei Mal im Jahre, eine Verlängerung der Tanzvcrgnügung di» 2 Uhr zu ge- katten, wosiir in jedem Falle eine Abgabe von 1 50 an die betreffende OrtSarmencassc zu entrichten ist. Ueber die genehmigte» Verlängerungen sind Verzeichnisse zu führen und den revitirent-'n Beamten aus Ersuchen vorzulcgen. Die Amlöbauptmannschast wird ihrerseits eine Verlängerung der Schlußzeil nicht weiter genehmigen. Bei außerregulativ mäßigen Tanzvergnügungen, deren Genebmigung nach wie vor der AmlShanptmannschask zusteht, ist außer den bisherigen Gebühren noch eine besondere Gebühr von 3 zur OrtS- armeucasse zu erheben. -- Chemnitz, 5. Februar. Die Frage, wie man jenen jungen Leuten, welche nicht eine höbere wissenschaslliche Aus bildung anstreben, doch die Möglichkeit verschaffen könne, die Berechtigung für den einjährigen Freiwilligen- dienst zu erlangen, hat in unserer Stadt bereits vielfach die Gemüther beschäftigt, und nachdem durch eine Aeußerunz de» CultuSministerium» der hiesigen höheren Knabenschule jenes erwähnte Ziel durchaus nicht in Aussicht gestellt werden konnte, sind die städtischen Collegien bereit, neben unserem Real gymnasium noch eine Realschule zu errichten, die unab hängig von ersterem sich zu einer selbstständigen Anstalt ent wickeln soll, sobald die zunächst als Versuch zu betrachtende Einrichtung sich bewährt. Dieselbe wird mit aufrichtiger Freude begrüßt werken, zumat bisher trotz unseres aus gedehnten Schulwesens Elter» in die Nolhwendigkeit versetzt waren, ihre Kinder in kleinere Nachbarstädte zu schicken, wo sie an den dortigen Realschulen daS gewünschte Ziel, die Be rechtigung zum einjährige» Freiwilligendicnst, erreiche» konnten — Für nächste Ostern macht sich an unseren BezirkSschulcn die Anstellung von 19 neuen Lehrkräften nolhweudig. Da ursprünglich im HanShaltplan für 1888 nur 12 in Aussicht genommen waren, so erwächst darau- eine Nachsorderung von 12,009 >-e, welcher Betrag auch seilen» deS Sladtratb» bereits auS dem Reservefonds bewilligt worden ist. — Donnerstag Abends 6 Mir brach in der Zschopauer Straße ei» bedeutendes und gefährliche» Feuer auS und zwar in einer dort befindlichen Fabrik medici- nischer Verband mittel. Die vielfach vorhandenen leicht entzündlichen und brennbaren Stoffe gaben de», Elemente reichliche und schnelle Nahrung, sodatz cs des kräftigste» Ein greifens seitens der Feuerwehr bedurfte, um den Brand möglichst aus seinen Herd zu beschränken. Bewährt haben sich uainentlich die steinernen Treppen, die dem Forlschreiten deS Feucrs nach den oberen Etagen den einzigen und besten Widerstand leisteten. Eine Person mußte au» einem höheren Stockwerk mittelst der Schiebeleiler gerettet werden — lieber, inorgen begeht unser Sladttbeater die 50jährige Jubelfeier seiner Eröffnung. Raupach'S„Schule de»Lebens" wird wie vor 50 Jahre» im festlich erleuchteten Hause auf geführt unv eingelcitet werden durch einen Prolog mit lebenden Bildern und Elivrgesängeu. — E»> schwerer UnglückSsall ereignete sich dieser Tage an der Leipziger Straße, indem bei dem Abgraben einer mächtigen Lehmwand durch Hereinbruch derselben zwei Arbeiter verschüttet wurden. Der Eine von ihnen ist schwer und bedenklich verletzt, der Andere, ein neunzehnjähriger Mensch, wurde tovt au» den Lehm masten heranSgegrabcn. — Aus der Körnerstraße entriß ein Unbekannter einem Knaben, der aus die Frage nach der Zeit arglo» seine Uhr gezogen, dieselbe und lies mit ihr davon. Da der Beraubte indeß ihm nachrannte, warf er aus dem Körnerplatz die Uhr wieder von sich. --- Zwickau, 5. Februar. Bekanntlich haben in keiner andern Gegend Sachsen« die fremden kircbllchenGcmein- scha stcn so viel Anhang gewonnen, als in der Umgegend von Zwickau. Wenn die Zahl der erklärten Geiiieinbeglledcr verbällnißmäßig unbedeutend ist, so hat die« darin seinen Grund, daß viele Anbängcr dieser Richtung äußerlich noch Zugehörige der Landeskirche verbleiben. I» Wilkau, wo bereit» seit längerer Zeit die apostolische Gem inde (Irvingiancr eine Capelle besitzt, gedenken auch die Methodisten einen Bel- saal zu erbauen. In Vielau sind neuerlich 10 Personen darunter 18 Familienväter, auS der Landeskirche ausgetreten ohne sich einer der vorhandenen Gemeinschasteii aiizusckließc» Ter Führer macht de» Prediger und thcill da» heilige Abend mabt auS. Zn der großen neue» B aptistencavelle, welche in Planitz erbaut wird, kommen alle erforderlichen Geld mittel von auswärts. Um dem hervortretenden kirchlichen Bedürfiiiß bester, als dcSber möglich, zu dienen, wird i» NiederhaSlau, einem Dorfe von mehr als 4000 Ein wohnern, welche» nach Vielau enlgepsarrt ist, mit einem Auf wand von etwa 20,000 .-lk ein Belsaat für die Glieder der Landeskirche gebaut, zu welchem daS evangelisch- lutherische LanteSconsistorinm einen ansehnlichen Zuschuß gewährt. — Schon seit 2 Jahren hat der Kaufmännische 3ereiu in Werdau an die Einrichtung einer Schule für )a»del-lehrli»ge gedacht, durch welche den Lchrherren die Serge ür die geschäftliche Ausbildung der Lehrlinge zum Thcil ab» genommen und de» Lehrlinge» die Möglichkeit geboten werken ollke, sich eine gründlichere Berufsbildung anzueigncu. wie dies bisher möglich war. In den letzten Wochen bat der vom Kaufmännischen Verein gewählte. a»S 7 Mitglie dern bestehende SchulauSschuß, unter Zuziehung mehrerer Herren, aus deren Ansicht man Werth legte, einige Bcrathnngen abgehalten, welche zu dem Ergebniß geführt habe», daß rer demnächst tagenden Generalversammlung des Kaufmännischen Verein» ein Organisationsplan für die zu errichlende Schule nebst eincr Lehrordnung vorgelegt werden kann. Von den Beschlüsten der Generalversammlung und den Beschlüsten der znständigcn Behörden wird e» abhängcn, ob die geplant« Schule, wie beabsichtigt, Ostern dieses Jahre» zunächst mit zwei Elasten i„S Leben treten kann. Cunewalde. 3. Februar. Ersrculicher Weise kann heute berichtet werden, daß im Allgemeinen die Trichinose nun de» Höbepunct überschritten hat. Bei vielen Kranke» ist merklich eine Besserung eingetreten und dürste eö nun wohl inil der Krankheit bergab gehen. ES ist wohlthuend, ja rührend, wie edle Menschen durch mancherlei Liebesgaben die Noth gelindert haben. — Heute geschah ein neue- Unglück. Unser allbeliebter OrlSarzt kam ans einer Fahrt zu einem Patienten, der sich die Zunge durchschnitten, in Folge deS «chenenS seine» Pferde» unter den Schlitten und wurde von dem Pserde so uuglücktich in da» Gesicht geschlagen, daß wobl Kinnlade und Nasenbein gebrochen sein dürsten. DaS Unglück erregt allgemeine Thcilnahmc. Da unser Arzt mit dem vom königl. Ministerium zu Hilfe gesandten Arzte vollauf zu lhun hatte und kaum fertig werden konnte, so fehlt eS nun wieder an einem Arzte. — AuS Moritzburg schreibt man: Am 20. vor. MtS. wurden 22 Sauen in der siScalischen Forstparcelle.Bildchen" nicht aus Reichenbcrger Jagdrevier) bemerkt, welche, jcden- allS durch eine frevelhafte Handlung, auS dem königl. Thier garten Moritzburg getrieben worden sind. E» ist indessen gelungen, säuiiutliche 22 Sauen am 2l. Januar a»S dem Bildchen" wieder in den Thiergarten zu bringen, so daß die Versicherung gegeben werden kann, daß weder außerhalb deS königl. TbicrgarlenS Moritzburg eine von jene» Saue» erlegt worden ist, noch gegenwärtig auch nur eine derselben sich noch aus freier Wildbahn befindet. — Die .Dresdner Nachrichten" schreiben: Sobald der Reichstag daS reue Wehr- und daS Anleihcgesctz genehmigt hat, werden die Mililairverwaltungen aller deutschen Armee- corpS mit größter Energie die Anschaffung der Waffen, Aus rüstung«- und BekleiduligSgegenstänbe in die Hand nehmen. Die Vorbereitungen dazu sind wohl schon getroffen, zum Theil auch im Gange. Die Intendantur de» königl. sächs. ArmeecorpS. deren Grundsatz eS schon bisher immer gewesen ist. die Bedürsniste der Truppen an Bekleidung. Ausrüstung und dergleichen, soweit nur irgend angängig, lu.ch llebertragung an inländische Lieferanten zu decke», wird von dieser Gepflogenheit nicht abgehen. Es stehen daher Le» In dustriellen und Handwerkern deS Königreich» Sachsen uani- baste Aufträge in Bezug auf Bekleidung und Ausrüstung der »euznbildcnkc» Truppen bevor. (Wir konnte» schon init- tbcilen, daß beträchtliche Lieferungen von Armee-AuSrüstungS- gegenständen a» heimische Fabriken vergebe» und in der AuS« sührung begriffen sind. Die Red. LcS „Leipz Tagebl.") Aus dem Statistischen Amt. "Leipzig. 5. Woche vom 29 Januar bis 4. Februar >888. Lebcndgeboren: männlich 53, weiblich 58. zusammen lll. Todtgoboren: 3. Verstorben: männlich 42. weiblich 38. zu sammen 80; dieS giebt 22 9 pro Mille und Jahr. Unter den Verstorbene» waren 20 Kinder von 0—2 Jahre und 2 von 2—5 Jahre alt. I» der inneren Stadl starben 5, in der äußeren 68, Ortsfremde in Kraukonbäuseru 7. Todesfälle kamen vor an: Scharlach 1, DiphtberitiS 2. Croup 2, Keuchhusten 2, Rothlaus 1, Lungenschwindsucht tk, Lunge»- und Luströhren-Enkzündung 9, anocren Krankheiten der AtbinungSorgane 4, Gebirnschlag 3, acutein Gelenk» rheunialiSmuS I. Darmkatarrh 1, allen übrigen Krank heiten 37. durch Verunglückung 1. ^- - Lcklltrwarlce 3266. 8 iciprie 8olnitxmarlco 3859. ALtt IrvIDtlKVI»» VttKv VVrlSKl«» Hvir NIIL8V» « külkesli'sssv »o. K Mkitder ilkin lleiieii Mater. E K8quvl L vo ILes- imä Oolonialvfas.i'öQ - LanäliiLK.
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