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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text und Seitenzählung schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-10
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1888
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?S5 laffung geneben habe».— Eine hiesige Verkäuferin hatte sich gestern Abend einen Nicksänger und SLießmunition in der nnverboblen ausgesprochenen Absicht angckausl, ihren unge- lieuen Geliebten damit zu lödlen und sich sodann selbst VaS Leben zu nebnien. C» wurden ihr deshalb Munition wie der Nick» sänger der Vorsicht halber polizeilich adgenommen. — Ai» Fleischerplatze tras ein Schutzmann iu vergangener Nacht in der dritten Stunde eine hiesige RestaurateurSehe- srau an, welche, jedenfalls in einem Ansalle geistiger Störung, sich heimlich au» ihrer Wohnung entfernt halte und aus dem Wege nach dem Pleißeuflusse war, wo sie sich in» Wasser stürzen wollte. Die bedauernSwerthe Frau wurde natürlich von der Ausführung ihres Entschlusses zurück- gehalten und spater in ihre Wohnung zurückgebracht. — Heute Vormittag entwendete ein unbekannter Mann gelegent lich de» Betteln» in einem Alcifchergeschäst i» Eutritzsch mehrere Würste. Kaum bemerkte aber der Geschäftsinhaber de» Abgang der Würste, so richtete er den Verdacht deö Dieb stahls aus jenen ungekannten Bettler und beschloß, ibm uach- jueilen. Bald sah er Len Dieb nach der Stadt zueilen und es glückte ihm endlich, denselben in der Eutritzscher Straße zu erlangen und festzuhalte». Derselbe wurde nach der Polizei gebracht, dort als em bereits wegen Diebstahl» be straster Handarbeiter aus Eilenburg anerkannt und ausS Neue in Hast genommen. ---- Bon dem am 7. Februar Nachm. 1.20 von Chemnitz »ach Lümbach fahrenden Personenzuge wurde in unmittelbarer Nahe der Haltestelle Bahr mühle eine Frau üb erfahren, welche sich kur; vor dem Herannahen de- Zuge« aus»daS Glei» geworfen hatte. Der Unglücklichen wurden beide Beine abgefahren. Die schwer Verletzte zeigte bei ihrer Aushebung noch Spuren von Leben. k Schwarzenberg. 7. Februar. Durch Beschluß der Bezirk-Versammlung der königl. Amtshauplmannschast Schwarzenberg wird für die Bezirks arme na n st alt Grün» Hain der tägliche VerpslegSbeitrag von 35 aus 30 pro Kops herabgesetzt. Die Hausindustrie in der Anstalt hatte leider unter dem Drucke der Concurrenz zu leiben. Die Zahl der HäuSlinge betrug 99 Personen (61 Männer, 22 Frauen und 16 Kinder). Der Bericht über die Kinder station, sowie über die inneren Verhältnisse der Anstalt über» Haupt lautet günstig. Der HauShaltplan der Casse deS BezirkSverbandes weist bei einer Einnahme von 23,000.80 und einer Ausgabe von 20,978.52 .<? einen Ueberschuß von ziemlich 3000 --ti aus. Für die Verpflegung-stationen Schwarzenberg und Loßnitz wurden wiederum aus Bc- zirkSmilteln Heuer zusammen 1000 verwilligt, und für die Arbeitercolonie Schneckengrün ist eiu einmaliger Bei trag von 150 -ckl für da» Jahr 1888 in den HauShaltplan eingestellt. Der Bezirksausschuß ward beauftragt, eine Com mission zu ernennen, welche die Frage wegen Beihilfe zum Bau eines Krankenhause» im Auertbale bez. wegen eine» BezirkSkrankcnhause» erörtern soll. — Unser höhere» Schulwesen muß gründlich um- gesormt werden. Kein Geringerer ist e». der in diesen Ruf offen und kräftig miteinstimml. al» der frühere Leiter de» sächsischen RcalschulwesenS. der Geh. Rath im königl. sächs. Ministerium des CultuS. Dr. Schlömilch. In einem Vor trage. welchen er in der Dresdner Freien Vereinigung für Schulreform hielt, kam er zu folgenden Schlußfolgerungen: „Das 19. Jahrhundert hat ungeheure Umwälzungen auf säst allen Gebieten herbeigefübrt, eS stellt an den Menichcn, namentlich an die Angehörigen der höheren BolkSclassen, ganz andere Aujorde- rungen als die früheren Zeiten. Die höheren Unterrichtsanstallcu berücksichtig«» Las zu wenig. Sie halten einseitig an der hergebrachten Bildung sest, sie vernachlässigen in höchst bedauerlicher Weise die körperliche Ausbildung, ja. sie gefährden in höchst bedauerlicher Weise die Gesundheit der Schüler, namentlich den edelsten Sinn deS Menschen, da» Auge, sie verbittern durch lleberbürdung und falsche Lehrmethode der Jugend das Lernen, ja überhaupt die Leden-freudigkeit. Dies muß anders werden. Folgende' ist der Weg dazu. Zuvörderst ist der wissenschaftliche Unterricht erheblich zu reduciren, und zwar von 31 bis 32 Stunden wöchent- lich ans 24. Diese Anzahl reicht bei richtiger Methode voll- ständig aus, um den Schülern da» erforderliche Maß von Kenntnisse» beizubringen. Man verlange e» nur ernstlich, dann wird es geleistet werden. Hierdurch und namentlich auch durch wesentliche Beichränkung der häuslichen Arbeiten der Schüler wird Raum ge- schaffl werde» für eine bessere körperliche Ausbildung der Jugend, deren Folge wiederum eine erböhte Wehrkraft der Nation sei» muß. Jene 24 Stunden werden so zu vertheilen sein, daß aus den Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag je 5 Stunden, aus den Mittwoch 4 lallen, der Sonnabend aber ganz frei bleibt. Die gewonnene Zeit werde verwendet auf Turnen, Schauspiele, Excrcieren, schwimmen u. s. w.. der scknilireie Tag zu Ausflügen der Schüler unter Aufsicht der Lehrer, um sie gesund »nd kräftig zu machen, sie im Marschieren und Ertrage» von Strapazen zu üben, ihnen Freude an der freies Natur beizudriagen. sie in Botanik, Geologie, Boden künde, ja auch iu die malerische und poetische Auffassung der Natur einzuleltea und sie zu lehren, diese Genüsse den »st verderblichen Zer> lireuungea der Städte vorzuziehen. Allerdings ist es zu diesem End zwecke unerläßlich, daß die dem Studium der alten Sprache» aus den Gymnasien gewidmete Zeit erheblich eingeschränkt werde, daS ist aber sckr wohl ouSsührbar, und zwar ohne das in dieser TiSciplin bisher gefteckie Ziel wesentlich herabzumindern. Die Vorbedingung dazu ist eine einheitliche Organisation der Schulen. Die Volksschule Muntere schule) bleibe biS aus Weiteres unangetastet. Für alle diei-nige» aber, welch: nicht i» die Volksschule gehören, werde eine die Elasten Quinta b,S iucl. Unterjecunda umsasscnd eingerichtet, welche die Knaben mit dem 9. Jahre aufnimmt und ihnen die Grundlage sür jede» zu erwählenden Beruf, alio eine mittlere Bildung giebt, au welcher aber die alten Sprachen vollständig ausgeschlossen sind. Hieraus baue sich die dreiclassige Oberschule aus, getheilt i» - den pbilolophisch Uistorttckien Zweig (bumanistischeS Gymnasium), aus welchen» die alten Sprachen begonnen werden und den Hauptlehrgegenstand bilden, und den marbemaliich.physikalischen Zweig (Realgymnasium), welcher die realen Wissenschaften leb«, jedoch auch daS Lateinische und sacultativ sogar daS Griechische. Diese Einrichtung wird namentlich auch die segensreichen Folgen haben, daß über die Zukunst eines Knaben nicht schon in seinem 9. Jahre entschieden zu werden brauch!, sondern erst im 15. oder 16., wo Begabung und Neigung viel deutlicher heivor- getretc» sind. Im Uebrigen betonte Geh. Rath Schlömilch, der von ihm auSgearbeitele LectionSplan sei nur ein Vorschlag, stets bereit, einem von Fachleuten auSgearbelteten besseren zu weichen, nur an der geforderten Reduktion der Lehrstunden müsse er unverbrüchlich iesthalteo." vermischtes. Tbee»Jndustrie durch die Tbätiqkeit der Leiter de» Botanischen Garten» einqesührk und aus« Kräftigste gefördert wordcn ist. Desgleichen haben dieselben zuerst die Karlossel in oaS Land gebracht uud die von so großem Erfolge gekrönte Eliisübrung de» Chlnarindenbaumcs aus Südamerika veranlaßt. Große Anstrengungen werden gemacht, die indische Baumwolle zu verbessern und ihr die europäischen Märkte zu össnen. DaS beste Zuckerrohr wurde auS Westinbien geholt und iu allen Gegenden deS Landes angepflanzt. Mit Flachs, Hans, Tabak. Vanille. Kaffee, Cacao, Ipecacuanha, Gummi. Tapivca und anderen Bobenerzeiignissen wurde» systematisch Versuche au gestellt. Auch der Gartenbau wurde nicht vernachlässigt; er verdankt der Anstalt die Einführung einer großen Zahl exotischer Pflanzen in Indien. Die Anwendung verbesserter Wirthschaflösysteme ist im Wesentlichen aus die Anstrengungen der Leiter deS GartenS zurückzusühren. --- In den Beihefte» zum .,Militärischen Wochenblatt" finde» wir einen Vortrag über da« Heer deS römischen Kaiserreichs. Für den Laie» möchten diejenigen Partien deS Vortrag» die interessantesten sein, die sich mit der Löh nung und Verpflegung der römischen Soldaten be schäftigen. und au» diesen Partien, die übrigens schon an und sür sich von nicht kleinem Umfange sind, sei hier Einiges wiedergegebcn: Vor Cäsar hatte der gemeine Legionär ansang» einen JahreSsold Stipendium) von 1200 schweren Aß, später wegen Verschlechterung der Affe im Berhältniß von '/>» Denar zu '/„Denar aber oder 1920 leichte Aß; Cäsar bewillig»« bei Beginn de» Bürgerkrieg» stak« eine- Sttvendiums drei Stipinoien pro Jahr, aber i» leichter Münze, so daß nun der Legionär all: vier Monate 1200 leichte Aß oder 300 Sesterzen, pro Tag also 2'/, Sesterzen oder 55 Pjeniiig unserer heutigen Reich-Währung erhielt. Da iin damaligen Nom der Geldwert!» etwa das Doppelte deS jetzigen, in den Provinzen aber noch erheblich mehr betrug, so war die Löhnung deS genteinen Legionär- sehr viel höher als die eines Gemeinen im deulschen Heere, etwa das Vierfache, nämlich durchfcbnilllich mindestens 120 gegen 30 Psennig. Wenn »nn auch freilich ein Tbeil der Löhnung dem römiiche» Legionär für den Werth der ihm geliejerie» Waffen, Aus rüstung-?. und Kleidungsstücke in Abrechnung gebracht wurde, so war doch der dadurch entstandene Abzug kein irgendwie beträchtlicher. Allein während bei uns der Soldat außer dem in natura ge lieferten Brod noch einen je nach de» Lebeiismittelpreise» in seiner Garnison verschieden hoch bemessene» „Berpflegnngszuschuß" er- hält, der sich — da in den große» theuren Garniione» mehr Soldaten stehen, als in den kleinen billigen — aus durchschnittlich etwa 12 Pfennig belaufen mag, bekam der römische Legionär nur »och pro Monat 4 Modii oder 35 Liter Weizen oder Mais; dieser, aus Roß- oder auch vom Legionär selbst aus Handmühlen — zu etwa 22 Kilo Mehl — gemahlen, bildete, als Brod oder Brei genossen, das Haupttiahrungsmittel des Legionär«, wie ja bei der altitalijchen Bevölkerung ebenso wie bei dem jetzigen italienischen Landvolk Mehlbrei die gewöhnliche Kost ist. Mit der „Verpflegung" eines römischen Legionärs wäre daher unier heutiger deutscher Soldat keineswegs zusriedenzustelle». Die prätorischen Eohorten deS AugustuS und die städtischen Tohorten erhielten »nt Rücksicht aus die tkeueren Preise Roms noch weit höhere Löhnung a!S die Linientruppen, »ämlich alle vier Monate 3840 leichte Aß oder 960 Scsterze», rcsp. 1920 leichte Aß oder 480 Sesterze». In Uebcreinstimmung damit, daß der römische Soldat im Lager eine Heunaih finden mußte und daß er einen eigene» Herd während einer Dienstzeit nicht gründen durste — kein Soldat durfte heirathen und kein schon verheiratheter Soldat, auch die Osficiere bi« zum General hinauf nicht ausgenommen, durste seine Frau mit ins Lager nehmen, wohl aber konnte er sich von ihr scheiden — steht es, daß der Legionär während seiner zwanzigjährige» Dienstzeit behaglich leben» aber auch sür seine allen Tage zurücklegcn können sollte. DaS Sparen wurde vo» oben her begünstigt und unterstützt. Bei jeder Cohorre bestand (eine Sparkasse unter Aussicht des Fahne» trägerS, in welcher der Soldat seine Ersparnisse anjammeln konnte und in die er vo» bestimmten Einnahmen, z. B. de» bei Triumphen, Thronbesteigungen, Geburtstagen des Kaisers u. dcrgl. bewilligte» Geschenke» die Hälfte einlege» mußte." Indessen blieb der Soldat nicht auf diese eigenen Ersparnisse allein angewieieu, sondern „erhielt bei seiner Entlassung stalt einer Pension eine Absindung in Land »der Geld, welche von AugustuS auf 12,OM Sesterze» (2610 .4) cftgesctzt, in» Laufe der Zeit aber mehrfach obgeänderl wurde.'« Auch in dieser Beziehung ist der Gegensatz zwischen dem römischen Söldnerheere und den Volksheeren der Gegenwart recht in du Augen springend. Jede Legion hatte eine Begräbt,ißcasse, auS welchem Umstand ich die ost so reiche künstlerische Ausstattung der Grabdenkmale, deren eine große Zahl erhalten ist, erklärt. Auch gab cS von Unlerossicieren, Spielleuten oder sonstigen bestimmten Charge» oder Vereinigungen gebildete UnterstützungScassen, die Reisegelder sür größere Urlaubsreisen, Equipirungsgeld bei Beförderungen, Ent ichüdigungen bei eingelretencr Invalidität u. dergl. ihren Mitgliedern zahlten. Kurz, innerhalb der einmal angenommenen grundlegenden Ideen war die ökonomische Organisation des römischen Kaiser Heeres eine vollendete und in ihrer Art unerreicht gebliebene zu nennen. Außer der in den Legionen fast allein vertretene» schweren Infanterie behandelt der Bortrag auch die in den Auxilie» »er lretrne leichte Infanterie und Cavallerie, sowie die technische» Truppen, t'adri, welche letzteren die Instandhaltung der Angriffs und Schutzwaffen und die Bedienung der Mauerbrecher »nd Wurs- geschütze beim Angriff und der Bertbeidignng fester Plätze über »ahme»; ferner die Prätorianer, die Stadtgarden, die Schutzmann schast und Feuerwehr von Rom. Letztere Truppe rekrulirie sich nicht wie alle übrigen auS Freigeborcncn. sonder» aus Freigelassenen »nd wurde nach ihren Fenereimern spottwcise „Eimerleute" ge »annl. DaS SchutzmannschastS- und Feuerwehrcorps NomS zählte 7 Tohorten L 1090 Mann; iede Echorte war sür 2 der 14 Stadt- rcgiourn bestimmt und besetzte in diesen ständige Wachen. — Münzwerthe. Bei der nunmehr beendigten Ber st ei g eru ng LerSammlung rö uii s ch er und byzantinischer Goldmünze» des Vicomte Le Ponton d'Amccviirl wurden einige Ilmca zu wahrhaft salrelhcist hohen Preisen losgeschlagen. So bezahlte man sür einen DoppelsoliduS Constanli» l, Brust bilv mit Strahlenkrone und Thvrgebäuve — ODOIilzK 10,800 Francs sür ein Medaillon von demselben Herrscher — Kops mit Diadei»; Constantin als Sieger mit Lanze und Trophäe über einein zur Erde sitzenden Gesaugcnen 5000 Francs, und für ein Goldstück mit der Figur Helenas mtt dem Oclzwcige, Kaiser Constantius Chlorus Gemahlin 6000 Franc-. Ein Goldstück von OuintilluS — Brustbild und stehende Concordia — koftele 6500 Francs u»v ein Alexander in Afrika — — 81-LK kk'zkvO — belorbeerler Kops »nd stehende weibliche Figur, KOUäkLl, KzkkTII.V60. 4900 Francs. — Berlin. 8. Februar. Bei Verlassen des Opern hauses verspürte gestern Abend eine Dame plötzlich einen Ruck an der Außentasche ihre» Mantel». In ihre Tasche lassend, ergriff sie eine fremde Hand, welche bereit» ihr Porte monnaie ersaßt hatte, e» nun aber.sollen ließ. Die fremde Hand gehörte zu einer Dame, die eiligst die Flucht ergriff, jecoch an der Universität eingeholt und dingfest gemacht wurde. In der Taschcndiebin wurde eine Krankenwärterin Matdtlde Backhaus ermittelt, welche nach ihrer An»sage erst a». Tage zuvor von Kiel hierher gekommen sei» soll. In ihrem Besitze wurde ein Portemonnaie mit cinem Depotschein ober 700 sowie mehrere Loose der braunschweigischen und ler KuiistauSstellltiiqS-LöNerie vorgesunden. Da diese Gegen stände aus verschiedene Namen lautete», so liegt die Ber> »iulhung nahe, daß dieselben von Diebstählen herrühren. — Die Wichtigkeit de» Vorhandensein» botanischer Gärte» in den Tropencolonien ist von den Engländern ichcn srübzcitig richtig gewürdigt ivorten. In Ostindien be> steht eine gaiize Reihe derartiger Gärten, die, in großem Maßstabe angelegt, von bewährten Händen »ach Wissenschaft« l ck>en Grundsätzen geleitet werden, nn^un Westindien ist man eben dabei, den auf Jamaica, Mart Ä^ie And Trinidad be gehenden Garlcn Anstalten ähallck^/«^>l*«s verschiedenen k-r anderen Inseln hinzuzusügen'^»^'"1^'^Hedeulung solche Einrichtungen sür die Eultur ,^/?2Ngen können, zeigt da« Beispiel de« Garten »,,V. '^>r jetzt gerade 100 Jahre besteht (er ward« L^*O^nde» I„ einem w«. „i. «k >" Ealculta-'»^ ^ » 1787 gegr , India" üb Uederblick de» di« »Time« os Saarn« Mrbt. »«st sie chjcht« be mühend« Schneewehen seftgefahren, doch gelang e» »ach rtrca etnstünblger Arbeit, den Zug weiter zu dringen. Der fahrplanmäßig 4.45 früh von Chemnitz nach Dresden sahrende Perjoneiizug erlitt cvensalls infolge te« SchneewckicrS eine circa '/.ständige Veripätigung. Aus der Cheiniiitz-Aue-Adorser Bahn war der Verkehr zwischen Lößnitz und Aue und zwischen Hammcrdrück und Schöneck nicht aus recht zu erhallen. Aus anderen Ländern liegen folgende Nachrichten über Ver kehrsstockungen vor: Ischl, 7. Februar. Der Balmverkehr durch das Koppenthal wurde wegen Lawiueugesahr bis aus Weitere« eingestellt. Die Schnee- menge» sind ungeheuer. Troppau, 7. Februar. In Folge eine» Schneesturms blieb vorgestern aus der Strecke Jägcrntors-Kattowitz em Eijenbabiizlig bei Rybnik mitten im Felde inr Schnee stecken und mußte förmlich herausgeschauselt werden. Der von Breslau nach Odcrberg abgelasscne Zug mußlc vorgestern zuruckjahre», ohne Oderberg erreicht zu dabe». Der Fruhzug der Ceiltralbah» tras vorgestern hier mit zweistündiger Verspätung em. Lemberg. 7. Februar. In Folge abermaliger Schneever- wehungcil wurde neuerdnigS der Gejammiverkchr aus mehreren galizischen Bahnlinien eingestellt. Die Warschauer Post ist ansge- blieben und ber Krakauer Ettzug erlitt eine iiiehrstündlge Berspüiung. PodwoloczySka, 7. Februar. Seit gestern anhaltendes Un- weiter mit Schincstürmen. Die Persoaenzüge virkebren uur mir Schwierigkeiten; der Güterverkehr wurde ganz eingestellt. Pest. 7. Februar. Die Directum der Südbahn theili mit: Durch den heute nach Mitternacht neuerlich ausgebrockenen orkau- artigen Sturm wurden an vielen Stellen der Strecke Ose» - Kanizsa die Einschnitte abermals ganz verweht und konnte die für heule i» Aussicht genomniene Eröffnung dieser Strecke», sowie der Strecke Alba-Uj-Szöny nicht erfolgen. Jedoch ist eS gelungen, die Schnee- hinderniffe so weil zu beseitige», daß aus der Strecke Pest-Stuhl- weißenburg der Personenverkehr heule ausgenommen werde» konnte. Die Strecke Stuhlweißenburg-Uj-Szöiiy wurde sür len Gesammt- verkchr frei gemacht. Aus der Strecke Stuhlweißendurg-Kanizsa wird an der Freimachung der Bahn mit Aufgebot aller Kräfte gearbeitet. Ans dem Geschäftsverkehr. k Sonnabend und Sonntag wird im „Vlvorado" daS beliebte Bockbier der Actienbierdrauerei GoyliS verzapft. Es sei allen Kennern hiermit »och ein besonderer Hinweis daraus gegeben, der Bock ist so vorzüglich, so wohlschmeckend, krästig und voll, daß er seiner Produclionsstälte wieder alle Ehre macht. Man versuche die Prüfung, man mache sich mit dem köstlichen Stoff vertraut — zu bereuen hat cS Niemand. k Nadelwaldlust im Zimmer. Seit Jahren schon stellt die hiesige Firma LScar Prehn (Universttütsstraße Nr. 2) einen Tannenüujt (Eoiiisercngeisl) her, welcher sich infolge seines präch tigen Aromas (nicht Terpentinölgeruch) weit und drcn einer großen Beliebtheit erfreut. Dieser Tannendusl, der 00» Hobe» Behörde», 1» den Salons und in vielen Haushaltungen zur durchgreifenden Verbesserung brr Luft angeircndct wird, desinficirt »nd ozonirt die schlechie Ziiiimcrlutt und ist »ijolge dessen nicht nur in Wohr.räuinen, sondern vor Allem auch in Krankenzimmer» unentbehrlich geworden. In seiner Anwendung als loilettewaffer sür Bader erfrischt und belebt er uud wirkt stärkend aus das Nervensystem. Zu Festlich leite», bei Bällen rc. dienen ferner als herrlich duftende Ziinmer- parsüme die von der genannten Firma als Spccialitäle» geführten „Maiglöckchen". „Königin der Nacht" und als zarte Biülheudüsle BeNchen", „Flicdcrblüthe" rc. Diese SpecialitSten sind sowohl im VerkausSgiwöloe der Firma „Drogncrie zur Flora", als auch in der Börse »-Apotheke, Hallcjche Slraße, vor, all,ig. Meteorologische 6eoliachtMge>l unk tler 8ternn nrle ln l-elpeix. Höbe: 119 äleter über dem älesr. 2e>r <isr tteobualituti^. üti-om. IlEiiua- j > »ü. nut 8. keli. äb. 8 bl. l -37.8 , -s- 1.6 83 9. kob.Kri:.8 . 744.9 - 1.4 92 - b>cüw.2- I 747.2 >— 0.3 79 Lnriiuam der l siup«rnlur -»» -s- 3".2. Rübe der ?>iederscliIuLo »» ') Letineo. trolattv« t'snck- U/ri-. »» XVillü- riebt aus- u. ,4V b.'4V äliUNUUW 2.5 mm. UiLUwels- Telegraphische Depeschen. * Berlin, 9. Februar. Ter Kaiser empfing heute Nach mittag den Grasen RavolinSki, welcher »ilt Professor Berg mann beute Abend nach San Remo reist. * San Remo, 9. Februar. Professor Bergmann und Graf Rabolinski werden hier erwartet. * Berlin, 8. Februar. S. M. Kanonenboot .IltiS", Commandanl Capitain-Lieutenant v. Eickstedt, ist am 8. Februar er. in Bangkok eingetroffen und beabsichtigt am 2l. desselben MonalS wieder >1, isee zu gehen. * M ü n che». 9. Februar. Der BezirkSassefior B 0 rscht (klerikal) ist mit 52 von 55 Stimmen zum zweiten Bürger meister gewählt worden. * Wien, 8. Februar. Der Kaiser machte heute dem KricgSminister, Grasen v. Bylandl-Rheydt. welcher sich auf dem Wege der Besserung befiudel, einen halbstündigen Besuch. * Wien. 9. Februar. Bei der heutigen Bllrgerm^serwahl wurde der bisherige Bürgermeister Uhl mit 90 von 116 Stimmen wiedergewähll. — Die Statthallerei hat die Burschenschaft „Teutonia" ausgelöst. * Lond 0». 8. Februar. Nach ZeitungSmeldungen würde Lord Dusferin Ende diese» Jahres von seinem Posten als Bicekönig von Indien zurücktreten und durch den Marquis LailSvowne ersetzt werden. An Stelle deS Letzteren würde Lord Stanley os Preston zum General-Gouverneur von Canada ernannt werden. * London, O.Februar. Der Rücktritt Lord Duffer in'S von seinem Posten al» Bicekönig von Indien und die Er- etzung desselben durch den Marquis LanSdowne, sowie die Ernennung des Lord Stauley os Preston zum General- Gouverneur von Canada wird nunmehr amtlich bestätigt. — De», „Standard" zpsolgc wird Baron Worin« zum Präsidenten deS HandclSaml« mit Sitz im Cabinet ernannt werden. * Madrid, 8. Februar. (Depntirtenkammer.) Römers Robledo giebt die Zahl der bei dem Conflicl mit dem Miliiair in Rio Tinto getödteten Personen auf 45 a» und fügt hin zu, er werde über diese Angelegenheit die Debatte eröffnen, »bald vollständige Mittbeilungen eingegangen sein würden. * R 0 m, 8. Februar. Nach einer Meldung auSMassaua b iand gestern zwischen Kaiilibai, dem 'Anführer ber mit den Italienern verbündeten Habab, und Abessiniern bei Guinkod, vier Kilometer vo» Allet, ein Zusammenstoß statt, ui welchem die Abessinier 1 Osficier und 1 Soldaten verloren. Kaiilibai hatte keine Verluste. * Petersburg, 9. Februar. Die „Neue Zeit" sagt in Besprechung der Rede de» Fürsten BiSmarck: Zwei tarke Mächte wie Rußland und Deutschland können im Frieden miteinander leben, nicht aus einer Grundlage von Abrechnungen sür die Vergangenheit, welche immer unan genehm sind und zu Mißhelligkeite» sichren, wohl aber aus einer Grnnolage der gegenwärtigen Sachlage, welche in der Rede deS Reichskanzlers so klar dargelegt ist. — Ein Tages befehl deö KriegSmiiiislerS verordnet die bereit» im Juni 1887 beschlossene Bildung einer Mobilisations-Abtheilung in ber Hauplarkilleric-Verivaltung. * Pelersburg. 9. Februar. DaS „Journal de St. Pöter»« bourg" sagt bei Besprechung der gestrigen Berliner Börsen» kenbenz, daß dort umlausendc Gerücht (Demission de» Minister» GierS), weiche« b>e geringe Festigkeit verursacht habe, seh gänzlich unbegründet. trübe') trüb« tust trübe — — 1'.8 Wetterbericht ,Ie» IL. 8. IUetr-rul-Ll-ol»«» vom V. l elir^Nttr 8 llbr äloruens. Station»-8»we. L ^ - r Kicsttiiup: und 8t!irkv de« IV indes. 7Vetter. 0 «5 8 6 Lodö .... 750 0X0 steif wolkenlos — 8 ftaparaittsa . . 761 80 leicht KL — 14 8liude»»Ü!i. . . 753 §8 stürmisch stedeckt 1 Stockholm . . 75? XO leicdt bedeckt — 5 KopcohaLeo . . 7o4 X leicdt hcdeekl — 2 älemel .... 756 1080 massix- heiter — 15 8vvinewllvds. . 753 XO witssii- dedeekt 0 Lkaxeu . . . 755 lXO leicht bedeckt t» 7öO sti» wolkic: — 1 llanihurk. . . 756 XVV leicht stedeckt — 1 llelder.... 757 1V81V leicht Xestel ft- 3 Oherbourc- . . — — — — Drent .... — — — — Muster . . . 757 XIV leicht stedeckt 0 Berlin .... 753 XbV scinvacl. irtrilv« l»t 0 Kaiserslautern . 758 8^V leickt bedeckt -s- 1 Bainder« . . . 757 X iV schwach 0 Altkirci, . . . 759 1V84V schwach ne'Ieckt -s- äliinclien . . . 757 VV steil 8cl,iiee r Ostenmitr . . . 756 XX 7V triscst 8ehn«v — 3 IVisn . . . , 755 77' iuüssi,- 8cstues -t- l Drar- .... 753 77' schwach iiedeckt 0 Krakau . . . 752 7V87V leicdt stedeckt — 2 Deuistere . . - 753 >0 leicht bedeckt — 9 l'etersvurc: . . i 762 !0X0 leicht wolkenlo» — 19 fteruiannsradr . 759 7V leickt wolkenlos 2- Triest .... 756 5Il» Kalo bedeckt ! ^ Olermont . . , — — — Oork .... 767 XXV krisch kalb bedeckt äderdson . . . 758 7V stark — verkehrswese «. —r. Der heftige Schneesturm, welcher in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag herrichte und auch am Donnerstag Vor mittag noch sortdauerte» hat den Eisenbahnen wiederum erhebliche Verkehrsstörungen gebracht. Nach uns zugegangenen Notizen, welche sich bis Donnerstag Vormittag erstrecken, können wir jolgende Mittheilungen hierüber geben: Aus der Theilftrecke Zöblitz» Marienberg der Flöha-Reitzenhainer Linie und aus der Zweig- bahn Pockau»Olbernha» mußte am Donnerstag früh der Verkehr eingestellt werden. Aus der Strecke Chemnitz-Anna« berg kam der Mittwoch 11.47 Abend« von Eyeinnitz in Nnna- berg fällige Persoaevzug wegen heftiger Schneewehen erst am Donnerstag früh nach 6 Uhr in Annrberg an. Ans der Linie Annabcrg-Weipert mußte der kaum »öffnete Verkehr wieder eingestellt werden. Auch aus der Scknnaljpurtzahn HainS- berg-KipSdors konnten am Donnerstag Vormittag Züge nicht obgelaffen werden, doch hoffte man, wenn irgend möglich, die Strecke bi« zu den Abendzüqen frei zu bekommen. Die Secundai.bahn ktstwarzenderg-Iohanngeorgenstadt war ebensalls un- pgssirbar, da e» infolge des andan-ruden heftigen SchneewetierS «och nicht gelungen war, den am Dienstag Abend bei Breitenhos stecken gebliebenen Zug flott zu machen. Aus der Schmalspur bahn Wilifchthal-EhrensriederSdors mußte der Vrrkeh, am Donnerstag Vormittag unterbleibe», da heftige Schnee weben jede» Versuch, den Betrieb aufrecht zu erhalten, vereitelten Auf der Strecke Bieuenmüble-Moldau blieb am Mittwach Abend ein Güterzng zwischen Hermsdors und Moldau im Schnee stecken, unter großen Anstrengungen gelang eS, wenigsten« eine» Tderl der Wagen bis Moldau zu bringen, der übrige ZugStheil konnte aber nicht flott gemacht werden und mußte »>ai, dis aus Weitere» den Verkehr einftellen. Der ö.lb früh von Dresdea-Alt- ftadt »«.ch Chemnitz verkehrende Courier,ng war bei vederan in lloksraiel>r der IVitterune. Oy» Ontrum niedere» Orueüe» bittre «neb um älsrize» den 8. kebruur mu:ü Ittluemurü verlebt uud beeiiitlusaro die 4Vitteruvj> in 8kel,«eu uu»«erordeotlie>> um-luizri». lim uu> den XuIIpuncr Siünv.ruüeuder Temperurur bruebte der dumpkrsiclis IVssl- und Xordrventrviod nieder erhebliche Xiederscblüuv rlieil-i al« Kcboee, tbeil, al, kexeu. Die l-ullksnexumr nur dabei ziemlich lebbatt, d-o» gsxen Ebenst in höheren ba^-en IV ebnet rer emrrar. lm Osten ist die Temperatur uocb immer etna, tiefer als im IVetteu lieber Schlesien lagert beute eine Depression, die liker Sacimen bei IVestrvind anhaltende Lebueclabe erzeugt Din n-ut-res cxelonalcs IVindsz-ttem ist an der 4Vestbilsts 8caudinaviens ,lehr bar; dasselbe di» ft« demaitcbst dis Duftbe^et-unx Uber Lacdsea nach sieb kinzieken uud e, stedt zu erwarte», ,la«s sodann auk- blareudo uud trockene Witterung bei zum bmeudem Drost eiu- ! trete,, dürfte. ^«1» «Ivin V a It «1 p r llui 8. 8ee walte zu ll a u> i» u r ^ Kedruar 1888. älori-eus 8 Okr. 8tat>o»s- ^»me. 4 L r ° 2 2 ? ^1 liicbtnn» »nd 8iilrke des 77 indes. Letter. Ä s 7Ili>'ia::>iinore. . 766 77' frisch bcd> kt -ft 8 t'dristiansuod — — — älvska» . . . 763 80 leiser Kiur Ke leckt — 17 Xeokahrwasser . 74« 887V sckwacl, 8ckne«') — 5 Karisruh-. 761 877' inässit; I,Ed.->Kt -ft 3 IViesbaden . . 759 77' schwach >,cd eckt*) -ft 4 I-resiaa . . . 752 7V leickt 8cdnes'I — 1 klirr» .... - - - . — st Xackt» 8cbne«. st Oelber, kexen. st Xacbt» Sclwe«. Landtag. 8»et»e Kammer. f Dresden, 9. Februar. SitzunqSdcginn Vormittag» 10 Uhr. Bon Seiten der Regierung wohnte» der Sitzung bei die Herren Ciiltnsministcr Dr. von Gerber, Geh. Rath Petzold, Geh. RegierungSrath von Scydewitz, G«l>. Schulräthe kockel, Borneinann und Vogel. Ans der Tagesordnung steht die Schlußberathnug über die Berichte der Finanzdeputation über Cap. 88 bi« mit 101 de» Etats der Zuiclnissc, da« Departement des CultoS und öisentliche» Unterrichts, sowie über das königl. Dekret Nr. 7, das Gymnasium und die Realschule zu Plauen betr, (Berichterstatter: Abg. tthlemann.) Ohne Debatte »nd einstimmig genehmigte die Kammer Cap 88, Ministerium mit 540 .Si Einnahmen, 214,870 Ausgabe und 214,330 Zuschuß, Cap. 89, Eva»gelisch-Iu!berischcSLandc?consistorinmmit30S^ Einnalimeu, 106 080 ./t Ausgaben und 105,775 Zinchust nnd>: Cap. 90, Kathoiisch-gcistliche Behörden mit 240^l Sianahmea, 26,043 Ausgabe» und 25,803 Zuschuß. Bei Cap. 91, llniversitSt Leipzig, wars Abg. Ahnert die Frage ans, ob das srrnverdende Gebäude des Eatbindiings-Jnstituls zu anderen Siaatszwecke», etwa zu Zivecken der Universiläts-Bibliothek, vcrwendel werde» könne, und ob bei den, Wiedeenakaus der allen Buchhäudlerbörse Speciilationsabsichtea oder andere Pläne zu Grunde gelegen habe». EulluSmmister Dr. von Gerber führte auS, daßdasEntbindungS- Jnnitut weder passenden, noch genügenden Raum sür die Universitäts- Bibliothek bieten würde. Die Bibliothek brauche qenniendcs aus giebiges Licht und gehöre aus einen freien Platz. Man könne einen nicht zu ersetzenden Schatz, wie die Universitäts.Bibliothek» unmöglich riii'iwäugeu in ein Häusergcmenge, ivo von allen Seiten Feuersgrsahr droht. Bei dem Wiederanlauf der Buch- händ'.crbörse habe man nur daran gedacht, das alte historische Areal wieder der Universität zuzusllhren» und werde man zunächst versuchen, dos Gebäude, wie cS jetzt steht, sür Univcrsitälszwecke zu vcrwcrthen. Ob in Zukunft a» jener Stelle eia Neubau sür andere Zwecke zu errichten sei. müsse man der Zukunft überlasse». Abg. v. Bollmar richtete an die königl. StaatSregierung die Frage, ob man geneigt sei. die LaadeSuniversilät auch Frauen zu- ganglich zu machen. (Lachen.) DaS Lachen beweise uur, daß man hier zu Lande noch zuruck sei gegen andere Staaten, wie die Schweiz, Amerika u. s. w.. wo die Frauen als vollberechtigte Staats bürger gelten. In Preußen habe sich da- LulkuSministcriiim bereit erklärt, zu der wissenschaftlichen Ausbildung der Frauen dir Haud zn bieten. In Bezug aus die SchllldiSciplin Hab« bisher der Grund- iatz gegolten, daß die studireode Jugend außerhalb des politischen Lebens zn bleiben habe. Bei den letzten Reichsiagswahlen habe jedoch ein großer Theil der stndirendeii Jugend in lärmender Den an der Agitation der Tarlclparteiea theilgeuommen als sog. Zn- trciber, und er frage daher, angesichts dieser Thatsache, ob man neuerdnigS Len Lliibfteudea die politische Betheiliguiig sreistellc» wolle oder nicht. Culiusmmisler Dr. vo» Gerber erklärte in Bezug aus de Frauensrage, daß die Regierung aus dem Staudpuncl stehe »110 wahrscheinlich auch stehen bleibe, daß Frauen zum Besuch der Landesunivcrsiiüt nicht zugeloffen werde». Es entspreche das der sittlichen Anschauung unteres Volkes über die Stellung der Frau. Die andere Frage anlangeud, jo meine er, es sei die Ausgabe der studircuden Jugend, eigentlich zu lernen und dem politischen Leben lern zu bleibe». Er sei aber weit davon entfernt, de» Studirendc» eS zu verwehre», in enrcr bewegten Zeit, wie die der letzten RrjchS- tagswahleu, mit de» politischen Vorgängen Fühlung zu nehmen, so weit sich dies mir ihrer Stellung verträgt. Sollte aber etwa die Be- »Heiligung sür svcialislijche Zwecke ersolgeo, so werde ec mit aller Energie den, eiilgrgeatrrlen. (BeisallSäußeruugeu von vielen Seite»). Abg. von Bollmar: Demnach wäre alles Das, was das Ministerium von Gleichberechtigung spräche. Heuchelei. Präsident Dr. Haberkora ries den Abg. von Vollmar wegen dieser ungehSiigeii Aeußerung zur Ordnung. Abg. Kaden ist von der Erklärung de» Herrn LnltuSministers nicht erbaut. Die Summen, die heute bewilligt wurden, bewillige das ganze Land, und da seine — die socialdemokratische — Partei die stärkste im Lande sei, so — (Redner wurde durch Widerspruch von alle» Seiten unterbrochen und fuhr sodann fort? Bor zwei Jahren sei ein Lehrer Hunger nur deshalb entlasse» worden, weit er sich mit Nationalökonomie beschäftigt hob«. Er sei drr Meinung, daß die Regierung sich nicht aus einen einseitigen Standpunct z>> stelle» uns dafür -u sorgen habe, daß junge Leute von 2l Jahren sich nicht um Politik kümmern, damit — wenn sic ipäler in« öffent liche Leben einirctcn — sie die Dinge vom unparteiischen Sland- puncte anjche». Abg. von Oedlschlägel stimmte den Au»sührnogen des Herrn Cuinisiniiiistcrs allciithalben bei und ist erfreut über d>c gekenn zeichnete Stellung der Regierung. Abg. Dr. Fischer stellte den vom Abg. Kaden berührten Fall Hnngci dahin richtig, daß der genannte Lehrer entlassen worden sei. « nicht weil er Marx'sch« Schriften gelesen, sondern «eil er tu
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