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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-16
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1888
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988 Reichstag. 38. Sitzung vom 1b. Februar, 1 Uhr. Am Tische de- Bundesrath-: v. Bötticher. Zur Beraihung strhi zunächst der von de» Abgg. vr. Lieber und Hitze eingebrachte Aulrag, betr. <8cwäkrung gröberer Sonntagsruhe sür gewerb- liche Arbeiter. Abg. Hitze Cenlr.) begründet den Antrag mit dem Hinweis au! die Erg buiffe der SouuiagSenquete; die überwiegende Majorität der Arbeiter hat sich jur die Forderung dieses Antrags ausge sprochen. Auch vo» kirchlicher Seite ist diese Forderung nachdrück- lich erboben worden und nicht minder ist der hygieinische Eongreß für die völlige Sonntagsruhe der Arbeiter eingetreten, liem Antrag > ' so vo» der rssentlichen Nliminq getragen, wie der vorliegende, d r iiiäu eine Wiederholung de« frühere» Anträge« ist, sondern die Fassung der V>„iinffuo»sbkschiiisse wiedergiebt. — Redner bezeichnet die bestehende» landesgeietzlichen Bestimmungen als nicht genügenk für die Sonnlagsristie: jene iLiujklg-ietzgebungcn verbieten meist nn> die Arbeit wahrend t.r> OlottesdienffcS oder die geräuschvolle Arbn E bedürfe aber einer g „ereilen Regelung der Sonntagsruhe. Sr fei nöihig au« religiösen, aus hygieinische», aus socialen Rücksichten; die Sonntog.'ruhe sei die »othwendige Forderung des christlichen Staates. Arg. Str nckmann (nationallib.): Ich komme nach der Prüfung der SouiiiagSengueie .» anderen Schlüssen, als der Vorredner. L Euguete hat c g., u. Last die Verhältnisse in Bezug aul die Sonn >a arieit nicht io 'chliini» liege», w c man srüher gemeint hat Biionders für Bei: n eigie l sich, dag am Sonntag im Gioßbetricbc w »ig gearbeitet ivird. Auch kann man nicht sagen, die Sonntags eiiguete habe ein durchaus günstige- Reiuliat jür die Agitation siir Eouniagc-ruhe ergeben. Es habe» sich säst ebenso viel Arbeitnehmer wie 'Arbeitgeber dahin ausgesprochen, daß die völlige Turchsiihiuug der Soniitugsrii e nicht möglich ist. Tie>enigen G werbe aber, r sich sur die Sonntag, rm ausgesprochen habe», besitzen diese Sonr> tagsrnhe beieit» fall jäniinl! ch. Trotzdem will ich die Ergebnisse dei E iuin'agsenquete nicht gering veranschlagen. ES hat sich gezeigt, das dag Wriitzgebung in de» Liiijclstaaten über diese Frage eine sein v > ichiedenuriige ist und es drangt sich der Gedanke aus, ob e« sic», n eiiivsieblt, gewisse Ei»re!h >t>» der ganzen Frage reichSg,setztM zu leuelii und so die Biisäiiecenhciie» zu beseitigen. Nun glaub, ich allerdings nicht, dast >vir in der Gciieraldebullc diese Frage» li i! löuneii. b ig gen d,sitzen die Regierungen das genügende Mate- vi rnzu. Die Antragsteller haben einfach die Beschlüsse der Com >i ffiou von leov, wiederholt, ohne die inzwischen bekannt gewordene» Resultat« der Enquete zi. berücksichtige». Habe» denn lue Herrei. aus dieser Eng» ic N ä ls gstcni:? Ich ziehe aus der Enquete ko> F hg-rung, dast tvir die Regierungen ersuchen uiüss n, aus Grün d r Ergeboiiie der Eng eie uns G.setzvorschläge zu machen. M» I rein Anirige aber stellen Sie den Bundesrath vor eine Ausga L e er zu lösen »ich: iiil Stande ist. den» Sic wollen die Aus»,ihm zur Regel machen Viiveiien Sie den Antrag a» die Comm ssion. 10 kann es l ich» gkich hen, dast der Antrag aus der Eoininiijiv Nicht mehr helanskoninil — eS scheint ja, dast der Reny-lag «ich ni.nr lange mgen soll. Weil vvuheiihaster erscheint cs inu, di, z.veue Beraihung im Pleniiiii voizuiichmen und die Regierungen zu ersuchen, uns einen Gesetze»»»,,, s in dieser Hinsicht zu mache». Adg. v. »leist - Retzow (cons.) erwidert dem Vorredner, «ast die Antragstrller vor Jahre» die Regierungen bereue ui» ein iolchcs Gcietz ersucht, aber nur erreicht Hallen, dast d > R ickiskanzler ihnen sagte, sie möchten erst einmal ein solch, G-setz entwerfen. Der Redner iührt dann auS, dast alle nnllhschisllichen Gesick>iSpiinclc, die nia» geltend machen könne, dv.1 inchi Stich hielte» gegen die religiöie Forderung der Sonniagsrul Auch daS Familienleben, die Erziehung — all das könne nur ge rochen, wenn eine wirkliche SoniilagSseier, wie sie die Religio» fordere, gewährt werde. (Beilnll.) Abg. l'r. Baum back, (freist): Ich bedaure, dast die Regierungen rine so reservirte Stellung zu dieser Frage ein» Innen. Der Vor- reoner dal nnS eine Bustorrdigl gehalten, wie sie für den Heuligen Tag wohl passt — aber er rennt doch eigentlich offene Ihüre» ein lieber die Vorzüge der SoniilagSseier sind wir doch nlle einig, es nutzt aber nichts, wenn wir hier Monologe halten. Ich richie daher an den Herr» Siaalffecretair des Innern da- Ersuchen, endlich auch jür diese Seile des Arbciterschntzcs uns eine Vorlage zu inachen. Die Antragsteller haben übrigens Unrecht, wenn sie die Resultate der Enguric sür sich in Anspruch nehmen — die Enquete 11 :ert Material für >,de Parieirichtung, sie zeigt doch aber vor Allem, dast nur ein Pedant fordern könnte, dast absolute Sonn, tagsruke eingesuhit werde. Herr Hitze hat in einer Abhand lung die Einsührung der Sonntagsruhe ausgesührt, dast es nicht gut sei, die Bestimmung über die Sonntagsruhe der Polizei zu überlassen — sie würde nicht Energie genug a»f- bruigen. Nun dieser Vorwurf ist der deutschen Polizei bisher wob! noch niemals gemachi wviden. Herr H tzc schlägt an deijelbrn Stelle vor, daS öllerreichische Gesetz über die Sonnlagruhe zu »eoplieen. Ich möchte 2i, doch aber vor dieser Nachalimuni lehr warnen. In Oesterreich ist die gewerbliche Arbeit am Sonntag rollig verboten »uv seit Bestehen des Gesetzes sind bereits siir ,28 l» werbe wieder Ansmihiiieii gemach! worden. Mn einem iolchr» G letz weroe» Sie dem Arbeite, kein Geschenk mache». Wollen S> etwas wirklich Gutes siir di> Arbener Ihn», so unterstütze» Sie die G,werkvereine, das Evipoiaiionslcben der Arbeiter. A 'g. Grel l, nbergei (Sociald.) iriil jür den Antrag ei». '.'Ait Unrecht linde der Reichskanzler seinerzeit behauptet. Last der Fonsall der Sonntagsarbeil d>» Arbeiter um ein Tbeil seiner Ein kiiiisle verkürze, dagegen müsse doch behauptet werden, das; ein Ruhetag in der W, ch, die Arbeiislrasl und Erwcrb.ffäh'gk il der Arb ler stärke; der 'irbeiier rrwanc eine Vermehrung der Arbeit - geleg, »heit lind dcs Verdienstes. Die Resultate der Enquete müstte» >.ch ichon allein ein.» Impuls sür de E.usuhrnng der SonniagS- rnue libgebe». wen» es eines solchen sur einen Staat, dessen chiist. lichei Ehnrakicr io stark belonl weide, überhaupl noch bedürfe. Die vci.ildemokral>e hoffe, dast die gegenwärtige Prodnciio, eweise »in kc. ,il durch die ioeiaiistische ersetzt werden wurde. So lange.das aber ».cht d l Fall, inilise die Luge der Arbeite! gcbesseit werde», und des halb c:ka>t sich Redner sur den Antrag, wen» er auch mit alle» Einzel teilen desselben nicht ciiivci standen ist. Eine EoniMiffionsberathuiig des Antrags würde sich »doch nicht vermeiden lassen. Dast e>» Ruhetag in der Woche sei r gut möglich sei, da« beweise doch am BeNc» das Beiipiel der Juden, weiche an keiiiem Festtage ihr Ge- jcbasl aus hatte» Vor Allen« muffe die Ausnutzung der Lehrlinge am Soiinlage v.rhiitci werden, auch müsse benimmt werden, dast die Verkanislocalc am Sonntag »nr jniis Stunden geöffnet 'ein dursten. Der Antrag taffe dein freien Ermessen der Arbeitgeber z» viel Spielraum und dadurch werde der Zweck des Antrags tn E, vlsälle» ganz illnsvrffch. Der Antrag eiilhalle nur acriiigk Voilheile sur die Arbener. aber auch dicie Kleinigkeit müsse man annehmcn. Abg. Henning iReich.p) beantragte Ueberweisung des Antrags, dem er nn Principe zuslimmt, a» eme Eoiiinnision. '.','acheein Abg. v. clegielski «Pole) lich sur den Antrag uns- gesprochen, wird die Diskaision geichlosse». Abg. I'r. Liebe, bejiilworiet >» cincui längere» Schlustworte nochmals die Aiinahiiie des Antrags. * tteber den Schl »st der Sitzung meldet n»S ein Tele gramm: Der Anilag ivnd a» eine Eommiision velivieik». Donnerstag: Etat, Aushebung dcs Idenlilalsnachweiles. Ai1;nnq -er Ztadtvtrl>rdliettli. vorlnnfiqer Boricdt. * Leip.i.. IFebruar. An» ffcall'slisichc anwesend: die Herren Oberbü-g t»cis:cr 1», Gco> i. 'Burgcriucttlcr Jusliz- rat! l)> groudlSt»ct>ail>e Eickc, Heßicr, l'r. Wa»gc- nigii». linier den Registraureii-Eiiigäiigen besintcl sich e:» Schreiben oes Leipziger Lebrcrvcrein», wo,»' aus die in der Sladlvervrdnelcii Sitzung vom 2.',. Januar gelege itli'ch der B rcitbiing dcs Svccialbudjel» ..B lks schneit" ausgesprochenen Menningen über die leipziger Bott' chull Iner Inngeiviesen »iid die Besürchlung ans gedrnctl :vl>d. das; die deSsallsige Deballe A> l st aeb n ic'itite, das Aineben der Bolksschtillebrer IN der ^nrgerschail zu aejähiden. Der Herr Bieevorstelier I>r Denker, weicher l enke das 'jnä'i. nm suhrl. cvnüalirt dem gegeiinber. und damit ;ug,e>ch c» r Bille des gedachten Vereins entsprechend, da' in rer tragltchcn Sitzung lein Beorl gesallen sei. was daraus i »lanslause. das Anlctzen der Leipziger Bolksschul- lehr.r zu schädige». ?cr .He,r Biccvvrslcher glaubt, dast damit die .'lngclea'nlicil sein Bewenden stabe Zil > ebensall* »Iller den R'-gistranven-rötNgangen de- - ti.'l' schrnc I. belre'ie.id da» bi'chl'erzige Ber- iu»ch,n:', d .H i.i: .'gon. ly l'r gnr Pelschlr, ergrrisl der H^rr 'Piceror't'dci l'r. .Heuler da» Wort und glaubt »u: diam.u eed Hjoi.egininS und der gcsammlen Bürgerschaft, dle da» Collegium vertrete, zu handeln, wenn er für diesen Art echten hochherzig-großartigen Bürgersmne» dem verewigten Stifter, der allezeit ein Wohllhäter Leipzig» gewesen, deo tiefempfundensten Dank nachrust. Hierauf reserirt Herr I)r. Tlllmann« sür den Stiftung»-, bezw. Oekonomie», Bau- und TaSauSschuß Über da» Special- budget „Städtische- Krankenbau» zu St. Jacob" und leitet sei» Referat mit einem Hinweis aus die hohen Verdienste deS verewigten Herrn Geh. Mevicinal-Rath Pros. Vr. Wagner auch um da- städtische Krankenhaus ein, da», wie die <ötadt Leipzig überhaupl, einen berühmten Berather verloren, der mit seinem grvsten Wissen und seinen reichen Erfahrungen mit ganzer Hingabe lhälig war und aus den Leipzig mit Recht stolz sei» konnte. Da» Budget selbst wird allenthalben nach den AuSschuß- rnträqe» erledigt und damit auch der Antrag angenommen. Sei» Rathe zur Erwägung anheim zu geben, ob sich nicht die Hrichiung einer selbstständigen öffentlichen DksinseclwnSanflalt mpsehlen dürste. Der Ankauf de» Bunge'schen Gute- in Taucha 'für 260 000 wird, dem Ausschußantrage gemäß, abgelehnl, dahingegen der Ankauf der Kölhnig'schen Parzellen in Tauchaer Flur sür 46 567 genehmigt. Da^^ollegium genehmigte hieraus die RalhSoorlogr, be treffend die Beschlüsse: » da- bisbcr an Herrn Posthaller Jäger verpachtete Feldstück an der Eutrihscher Straße gegen Gewährung einer Entschädigung von zusammen 2854 äu« dem Pachte zu entnebmen, d. von diesem Feldstücke die aus dem auSlieqenden Plane bezeichnete Fläche von ra. 30 000 qm ;n Werkplätze» und zwar zunächst an die bisherigen Abpachlcr oer hinter der I Gasanstalt gelegenen Werkplätze zu ver pachten, o. der Firma E. F. Knoch den bezüglichen Areal- ilreisen gegen einen JahreözinS von 3,7S>/, per a pacht weise zu überlasten, endlich ä. den verbleibenden Theil de- bisher Jäger'schen PachlselbeS anderweit zu landwirthschast- ucher Benutzung zu verpachten. ES folgt »oct> der Bericht des GasausschusteS über die SpecialbuvgelS „Städtische Gasanstalten l und H" für 1888. Ter llebersckuß bei beiden Anstalten ist auf zusammen 700000 oder 48613.st mehr als im Jahre 1887 ver anschlagt. Es folgt eine nicht öffentliche Sitzung. v ermisch tes. -»-Halle. l5. Februar. In Folge Sequestration der königlichen Tomaine Klöden bei I sten wurden am 13. b M. durch den bestellten Sequestor an Ork und Sielte eine groxe Änzahl Renn- und LuxuSpserve, Jagdhunde, Wage» w. in einem anberaumtcii össenllichc» Termine meistbietend ver kauft. Es Hallen sich eine große Anzahl Liebhaber ein- gesunde», die aber insofern enttäuscht wurden, als man die besten Rennpferde vor dein Termine zurückgezogen Halle, icScnsallS, um sic unter der Hand und somit besser zu ver- werthen. Der in EoncurS geralhcne Pächter der gedachten Domaine ist der ans den deuischen Rennplätzen wohlbekannte Laiidivirth Pitzschke, besten Pferde säst bei jedem Rennen liesen und auch meist Preise errangen. Die für die verkauften weniger edleren Pferde erzielten Preise waren sehr geringe, Mio so dürste der Bcrkaus die gehcalc» Envarlnngen der Gläubiger nicht erfüllt haben. Die Verbindlichkeiten deS rc. Pitzschke sollen sehr hohe sein. ---Berlin, 13. Februar. Der Verein „Versuchs- und Lehranstalt sür Brauerei m Berlin" läßt in diesem Jahre eine Brauerschule ins Leben treten, deren Curse alljährlich m den Monaten Mai. Juni und Juli in dem VeremShause, Jnvalitcnstraße 42, sowie in Räumlichkeiten der königl. lant- wirlbschasllichen Hochschule, mit welcher der Verein in nahen Beziehungen sieht, abgeballen werben. Der erste CursuS sindcl in der .-seil vvni 4. Mai bis Ende Juli d. I. statt. Der EursuS nmsaßt alle sür daS Branereigemerbc wichtige» Lehr- gegcnstäilte, wie: Braucreibclr» belehre, Belriedscontrole, Ehemie und Pbvsik, Botanik, Maschinenlehre, technische- und lausmäiinifcheS Rechnen und Pserbeknnkc. Jni Anschlui; an diese llnlerrichlsgegenstänbe werden praktische Uebunge» im chemische» und botanischen Laboratorium, sowie im Ent werfen von Brauerei-Anlagen, ferner Repetitionen und Evn- vcrsalionen abgehalte», sowie Excursionen veranstaltet, Lurch ivelche den Schüler» Gelegenheit gegeben werden soll, die Einrichtungen der Berliner Brauereien durch eigene An schauung kennen zu lernen. ^jiir Erlhcilung des UnlerrichlS sieben dein Verein erste, ans dem Gebiete deS GährungSgewerbeS be währte Kräsle zur Verfügung. Trotz seines erst süntjäbrigcn Bestehen? hat der junge, rübrige Verein schon wiederholt Gelegenheit gehabt, vv» der ihn, »nicwobncnven ge'unken Lebcnskrast BcweiS abzuiege», wosiir schon der Umstand spricht, daß die Z-'hl der Mitglieder bereUS aus tausend an- gewachsen ist; saff säinmlliche größeren Brauereien und auch zahlreiche Kleinbetriebe NorkdeulschlankS, »n Westen wie im Osten, gehören dem Verein a». Durch die neue -schule wird den jungen strebsamen Brauern NortveulschlaiidS, welche bis her gezwungen waren, unler größerem Kostenaufwand nach Südkeuli'chland zu geben, Gelcgenhcil gegeben, sich in zweck mäßiger Weise die uolhwenbigc wissenschasllichc Grundlage zur Ausübung ihre« Berufes zu erwerben. I» dem Sinne haben die den Verein bildenden Brauer die Schule gegründet und die nolbwenvigen Mntel bewilligt. Die Slaatsr> gicrung hat ihr Wohlwollen durch die Bereitstellung von Hörsälcn und Laboratorien belbätigt. Wir wolle» noch erwähnen, daß auch das Prcjecl zur „Allgemeinen Ausstellung sür Unsall- vcrhüiuiig in Berlin 1888" auS dem Schoße de- VcrcmS hervorgegangen ist. --- lieber die Krankheit, welcher Emannel Geibel im Jabre 1881 nach lange», schinerzdaile» Leiden zum Opfer gefallen ist, macht Vr. E. H. Preller, der Schweiiersohn dcS veikwigte» TichlerS, in dem „Hambnrglsche» Evrriffpondciiten" folgende Millbeilungcn: Geibel hat den .Kenn seiner Todes- kranlbeil schon im Jalne 1847 i» sich getragen; somil Kalle er 37 Jahre lang unter unbeschreiblichen Schmerzen zu leide», die >b„ vsl plöhlich »» beilersten Gespräch nbersielen n»d jcnie Züge krampjhail verzerrten. Diese Schmerzen steigerten sich in den letzten L benstagen so sehr, daß Geibel'S Klageruit häufig in der Rachl b>S in die nächste» Rachbarhauser dränge» Der Dichter verglich sich dann selbst wohl unter schmerziichem Lächeln mil den homerische» Helden, die sich ja auch in weithin ballenden Klage» in ihren körperlichen Schmerzen z» erleichtern kflegten l'r. Preller Ibeilt mil. daß er seinen Obeim »» Jabre >847 in Travemünde traf, wo sich der zioc>nnddrcißigiäbrigcLichtcrc>ncrBril»nencnrun!erzogen Halle, um sich „von einer Erkältung zu besrcicn, die er sich in den Alpen geholt habe." Aber das Leide» sollte ihn seit dieser Zeit nicht mehr verlaßen, starker oder 'chwäctzcr kehrte cS von Woche zn Woche wieder. Im Jahre 1848 »äbrtc sich Gcidel. da die Aerzlc aus ein Magenübel schloffen, säst aus- schlirßlich vo» Wnrzelsuppen; später aber rielbe» ihm die Aerzle eine kräftige Lebensart au, um ihn gegen die immer besliger werkenden Schmerzen widerstandsfähig zu mache». Als ihn 1872 i» Travemünde die allen Oualen wieder über fielen. sagic er mit lrübem Lächeln: „Ter Krug gel t so lange zu Wasser, bis er bricht!" Geibel. der den Gedanken einer Sectio» verabscheute. machte sich schließlich mit ibr vertraut und bestimmte lbalsachlich auch, daß sie an ibm vorgenommen werde. „Hier, hier, hier sitzl e«! O, wen» nur einem Mensche» dir Oualen durch meine Sectio» erspart würden!" psleglk er zu sagen. Genau an der bezeichnete» Stelle sanken denn auch die Aerzke, die ihm im Leben nicht zu bellen wußten, eine Einschnürung deS Darmcanals. Als am letzten Sonnabend Abend 8 Ubr der Personcn- z»g von G r o ßber i n gen : ach Raumburg abz>Fabre» in: Begriff war, versnchle der Malermeister Kupfer auS Zeitz, cen vorletzt.» Wagen zu besteigen, verlor aber aul dessen Platliorm da» (^eicbgewicht und stürzte zwischen die Wagen, wobei ibm da« link« Lein und der linke >rm je S bi« S Mal gebrochen und der halbe rechte Fuß abgefahren wurde. Man vrackte den Unglücklichen im selben Zuge mittelst Siech- korbe« nach Naumburg, wo der Bahnarzt Herr vr. Gutjahr unter Beihilfe eine- erfahrenen Bahnbeamteu den ersten Ver band anlegle. Im Krankenhause erfolgte sodann am Sonn tage von >/»l l bis >/«l Uhr durch mehrere Naumburger Aerzle die Amputation deS linken Arme-, deS linken Beine» bi« zum C-. l und deS reckten Fußes, di« zwar glücklich verlies, die vver da- Leben de» Verunglückten nicht zu retten ver mocht hat. denn er ist am Montag früh bei vollem Bewußt- sein gestorben. Er hinterläßl eine Willwc mit sechs Kindern. (Nbg. Krb.) ---München, 14. Februar. Die große FriedenSrede BiSmarck» hat cS nicht verhindern können, daß heute Nach mittag ein Trupp Kosaken in da» Weichbild unserer guten Stadt eindracb. Aus ihren kleinen au»bauernden Pferden trabten die finsteren Söhne der russischen Steppe furchtlos und unangefochten durch die Straßen der Residenz zu. Es mögen etwa ein viertrlhunverl Reiter und ebensoviel Fußvolk gewesen sein. Die meisten machten einen äußerst martialischen Eindruck. An dem asiatischen Parfüm ihrer Eostüme durste man kaum zweifeln. Jmponirend saßen sie m>t ihren bohen Lamrrsellmütze», den Speer an der Seile, aus ihren schmächtigen Rosien; der Greis, der in ihrer Milte rill, die phantastischen Karren, aus welchen sie ihre halb verschleierten Schönen und ihre Sprößlinge mitsübrteii, ließen keinen Zweifel darüber auskommen, „wvber sie kamen der Fahrt". Nur ein gemütblicher Vorreiter schien von der Bildung de« Westen- angekränkelt zu sein, denn er trug einen Zwicker in seinem Weißgrsicht und schien da« Gerücht, die Künstler beabsichtiglcn eine MaSken-Ovation vor dem Prinz-Regenten, bewahrheiten zu wollen. Vor dem Eingänge in den Kaiserhos der Residenz war eine große Genvarmeriemacht ausgeboten, welche, obwohl sie an Zahl dem Kosakentrupp nahezu gleichkam. den Einzug desselben nickt hindern konnte. Tort nahmen die feindlichen Eöl»i> rcS 'Norden» sriedsame Ausstellung und huldigten bei» Prinz- Regenten, der mit den Mitgliedern de« königlichen Hauses und seinen Gästen an den Fenstern der Steinzimmer erschienen war, durch ein dreimalige» deutsches Hurrab, um dann so wie sie gekommen, ohne jedwede Bedrohung, ja selbst mil Verscbmähung de» in den dortigen Depots sicher vorhandene» Frühstücks an Kerzen u. s. w. wieder abzuziehen. Dieser friedliche AnSgang der Kosakengesahr besrietigle allgemein, und die Curse stiegen. München ist ruhig. — lieber bie Lawinenstürze aus derAribergbahn wird der „Neuen Freien Presse" aus Vorarlberg vom l2. d. geschrieben: War cS schon ei» gewagte- Unternehmen, dem steilen, von ..Tbblern" tiksdurckffchnütenen nördlichen Abhange deS rauhen KlosterthaleS eine Bahnlinie abzugewinnen, die nicht der Thal- sohle entlang, sondern hoch oben a» schroffe» FelS- „nd Wirsen, wanden angebracht ist. so war e« noch kühner, daß die Baulechmker sich über die Warnungen der Thalbewohner hinwegsetzten, die, gestützi aus eine langjährige Erfahrung, alle von Schneelownie» bedroh«,» Stellen so beuilich und bestimmt markirten, daß in den allermeisten Fällen von vornherein gesicherte Schutzmauern hätten errichtet werden können. Es ,st ei» vertängnißroller Zusall geweieu, daß während der ganzen Dauer deS Bahnbaue- in den Jahren 1880 bis 1884 kein weientlicher Schneesall aus dem Arlberg eingetreten war. In Folge dessen verloren die Warnungen der Einwohnerschaft schein, bar den letzten Rest von Glaubwürv-gkcit. Heuer hatten wir den ei sten starten Schnees«!! seit der Eröffnung der Bahn, und die gesürchtcte, von der Bevölkerung vorauSge'agte Störung, de« Bahnbetriebe- ist eingetreien. ES war dies keineswegs ein noch nie bagewesener Schneesall, sondern solche komme» dei uns in jedem Dccennium ein., zweimal und auch noch öfter vor. Der thalkundige und vielersahreue Postmeister Fritz von Stuben ist belächelt worden, als er zn Beginn de« Bahnbanes iein neues Hotel ln Langen abieitS an einen etwa- ungeleaenrn Ort aus Vorsicht gegen die Lawinen baute. Sein Hotel ist heute noch sichcr vor Lawinenstürzen, der Bahnliol von Lange» aber, der kaum 100 Schritte weiter östlich entfernt ist, liegt unter Schnee bc- groben. Daß bei einem solche» Terrain wie im Klostertdale und bei solchen Schneemassen da« Bahngl-i- da und dort verschütte» werde» muß. ist kaum zu verhüten; aber sür Hochbauten wie sür SlaiionS-Gcbäude und Wächierhänser ließen sich überall noch Stelle» finde», wo sie sür immer ollen Gefahren, die sich vorauSberechuc» jass>», bätlen Trotz bieten können. DaS Hauplhinderniß Ilrgt heute in Langen Dort sind einige dundert Arbeiter beschästig», um da« BahngleiS frei zu machen. Noch den neueste» Berichten ist eS aber »och gar nicht vorauszuleben, t»S wann der Verkehr wieder eröffnet werden kann, indem immer noch Lawinen Nachkommen und bei den gemachten Einschnitten die obere Schneewand häufig wieder ein lutscht. Eine solche Verkehrsstörung wie die gegenwärtige ist wohl siir die Zutuns! nicht mehr z» besürchien, da man nun Lehrgeld zahle» wußte und im nächsten Frühjahre zweifellos alle notbwendiqen Schutz- maßregeln Ircsfen wird. Die meisten gesährliche» Stellen können durch Arkade» mit Erddämmen gegen den Bergobhang geschützt werden. Am schwierigsten wird eS stets bei der Station Longen bleiben, die, w>nn man si- nicht ganz verlegen will, nur durch in eine» lpitzen Winkel auSlausende Schutzmauera «»»germoßen geschützt werden kann, N'vk'ttrch die Sckmcestürze »ach link« und recht« vertheilt würden. Allerdings setzt dirs die Ablösung einiger Privatgebäude voraus. ES erscheint nm so noihwendigcr, baß di« Bahn durchweg« mit lieber. Wölbungen und Schanzen verbaut wird, damit die Schneemassen über dieselben abstürzeu können, da durch den aegenwänigen verheerenden Schneesall die Wälder gelichtet und die Ncu-Anpstanzungen gänzlich zerstört sind, wodurch die Gesadren immer größer und ausgedehnter werde» müsse». Bis heute sind drei Leichname gesunden worden. Die weggcrissene Drücke ist bis jetzt »och nicht zum Vorschein ge kommen Die Telegraphen.Be,biudung ist durch ciue Nothlinie wieder hergestellt. Das Wetter hat sich ausgebeilerl, »nd neue Lawinen sind somit nicht mehr zu besürchien. Der Pestverkehr könnte daher bis in einigen Tagen durch Uebertragen bei der unterbrochenen Stelle auch wiederlanig nommen werden. Ebenso wird auch ichon in einigen Tage» der Personenverkehr ans diese Weise wieder hergestellt werden. — Ein Telegramm vom >5. ds«. besagt, daß die VerkchrSsiöruageu aus der Arlbergbadn behoben sind. Sämmtliche Züge verkehren wieder regelmäßig. ---Zu de» U cberschwer« mu nyende» Gelben Fi usse- Ei» bei der englisch-chinesischen MilsionSgesellschast i» London eingelrossener Brief deS Missionar» W. S. Johnston macht auf die furchtbare Nolb aufmerksam, welche die Bevölkerung der überschwemmten Tistricke ein volle» Jahr hindurch auS- gesetzl sein wird. „Da» Land — so heiß! eS i» dem Schreiben — siebt noch immer unker Wasfer. obgleich die Flukh sich ziemlich verlausen Hai. Aber felbft wenn die Leute nach zwei oder drei Monate» i» ihre Heimstätten zurllckkebre» können, woher sollen sie Saaten »ebnien und wovon sollen sic leben dis zur Ernte? Die Nolb ist so groß, daß Worte sie nicht beschreiben können." --- lieber eine bi-ber unbekannte Sprache, die „Pscissprackie", deren sich die Einwohner von Gomera, einer der kanarischen Inseln, bedienen, bat jüngst Prennerlieutcnanl Oiledrnscld in der Anlbropologische» Gcseliscdast in Berlin berichtet. Die Bewohner Vieser Insel sind mil geringen An nahmen alle im Stande, durch Pseisen jede beliebige enisackr Unterhaltung z» fuhren, und zwar aus Enlsernungrn. in welchen da» Gesprochene und Geschrieene verhallt. Die Pseis spräche bestebt nickt auS verabredeten Pfiffen, sondern jede einzelne Silbe bal einen besonderen Ton. Da- Pseisen ge schiebt mil den Lippe» und der Zunge; manche Leute bedienen sich dabei, wie e» auch bei un« geschieht, eine- oder zweier Finger. Ouekcnfeld ist der Ansicht, die Pseisspracke sei ledig lich daS Erzeugnis; der eigenartigen örtlichen Verhältnisse von Gomera. Die Insel ist stark zerklüftet; Leute, die nab« bei einander sich befinden, in äffe» stundenweite Umwege machen, »m zu einander zu kommen und mit einander fprechen können; da bedienen sie sich zur Verständigung gellender Pfiffe, au- denen sich dir Pjeisensp rache entwickelt hat. allen »wischenlirgende, vrrkrhrSftelle» »nd gelte» dir gewöhnlich», Don» und DageSbilletS zur Mttfahrt. — Bom 1k. d. M. ad lolle», wie man an« mittheilt, die L» ge« killet« II. »nd lll. Lloff« von Oschatz »ach Döbeln über Riisa oder Mügeln giftig, veriuch«. weise auch auf der Haltestelle Oickiatz (an der Secundärdaha Oschatz Mügeln-Döbeln) durch den Zugsührer verausgab» werde». Aus dem Geschäftsverkehr. k Theater und Lonceric werden sehr häufig aus Rücksicht für di« Umgebung entbehrt, um als Hustcnle b-nder niäit zu störe» und lästig zu fallen. Die meist staubige und trockene Lust im Theater läßt den, ttehltops keinen Augenblick R»!ie u d daS immerwährende Hüsteln und Räuspern ist sür den Geplagte» selbst als auch sür die Mit besucher gleich unangcnehm Prehu's wirkliche Spitzwegerich- Bonbons in appeltilicher und bequemer Blechkästen-Verpackung u 25 und 50 biete» dagegen den. Leidenden sosoclige Linderung, da sie den Kehlkops stets feucht erhalten und den krankhaften Husten, reiz beseitigen. Stets vorrätliig in der A l bert - Apotheke. Zettzer Straße, Börsen-Apokheke, Halkesche Straße, und bei Oscar Prehn, Universitätsftraße 2. s Dresden, 15. Februar. Ihre Hoheiten der Herzog und die Frau Herzogin Johann Aldrecht zu Mecklen burg-Schwerin sind beute Nachmittag 2 Uhr 39 Minuten nach Pol-daiii zurückgereist. — Se. Majestäk ber König hat dem Obcr-Postcassircr Ernst Friedrich Tyeilr in Leipzig die Erlaubniß zui» Anlegen deS ihm von Sr. Majestät dem Deulschen Kaiser und Könige von Preußen verliehenen Rotben Adler-Orden- 4. Elaste zu crtheilen geruht. — Se. Majestät der König hat den Briefträgern Earl Friedrich August Kühn »nt Earl Heinrich Lorenz in Leipzig die Erlalibmß zum Anlegen des ihnen von Tr. Majestät dem Deutsche» Kaiser und Könige von Preußen verliehene» Allgemeinen Ehren zeichens zu ertheilen geruht. si Dresden, 15. Februar. Am königl. Hose fand gestern znm Schluß der diesjährigen Earnevalssestlichkeilen ein großer Hosball stall, an welchem Ihre Majestäten der König und die Königin, Jbrc königl. Hoheiten der Prinz Georg, der Prinz Friedrich August und die Prinzessin Mathilde, sowie Ihre kaiserl. unk königl. Hoheit die Frau Erzherzogin Maria Josepha, Sc. Turcklaucbl der reg. Fürst Reuß j. L-, Ihre Hoheiten der Herzog uno die ArauHerzvgin Jo hann Albreckl und der Herzog Fi iedrick Wilhelm zu Mecklenburg- Schwerin, Se. Hoheit Vec Prinz Albert von Sachsen-Atlen borg und Ihre Durchlaucht die Prinzessin Louise zu ScbleSwig- Holst in anwohnten und zu dem zahlreiche Einladungen ergangen waren. Die Ballmusik wurde von dem MusttcorpS des 1. (Leib-) Grenadicrregimenls vusgesübrt. vrirskasken. k. O. u a. Der Krankenversicherungszwang sür Handlung-- gktfflsen ist bis jetzt nur vom Rache der Stadt beschlossen, eS bedarf noä, der Zustimmung der Siadtvcrordnetcn und der Bestätigung deS errichteten Statut« seiten« der königl. KreiShauvtmannschast. Tritt der KiaiikeiivcrsicherungSzwang für Handlungsgelfflseii und Lehr linge, und kür Apothekergehilfen und Lehrlinge demnächst in Kraft, io sind sämmtliche Handlungsgehilsen, deren Einkommen 2000 und weniger beträgt, und Lehrlinge (letztere soweit sie irgend eine Entschädigung beziehen) verilcherungSpslichtig, qleichgiltig ob sie Inländer c'd,r Ausländer, ob sie Buchhalter, Reisende, Lageristen oder Verkäufer sind. Sie müssen also der hiesigen Orlskrankeiicafse beitrete», wen» sie nicht einer anderen Krankencoffe angehören, deren Mitgliedschaft von den, Beitritt zur OrtSkrankrncasse befreit. Ob der BersicherungSzwang für die Hand- luugsgehilscn rc. auch aus die Vororte ausgedehnt wird, ist noch nicht bestimmt, zweifellos wird dies aber der Fall sein. Telegraphische Depeschen. * Berlin, 15. Februar. Da» Armeeverordnungsblatt veröffentlicht die vorläufige AuSfübrung und iniiirnirtt-e.« gänzungSbestimmnngen zn dem publicirlen Gesetz über die Aenvcrungcn der Wehrpflicht, danach sind vcrcibscbiedele, obre zui» Eintritt in die Landwehr deS zweiten Aufgebots Ver pflichtete, in Folge deff'il auch wiederangestellte Ossiciere in die Rangliste» auszuuehmen. die Ossiciere der Landwehr de- zweiten Aufgebots sind als Mitglieder de- OsiiciercorpS ihre« Landwehrbataillonsbezirks dem Ehrengerichte unterstellt. Die Ossiciere der bisherigen Landwehr bleiben Ange hörige deS ersten Aufgebots, die Mannschasten der Eriatzrescrve bleibe» Angehörige deS BeurlaublenstandeS. Die bisherige Einlheilung in Landwehr-Rcgiinenler und Bataillone ivird, ausgenommen bei der Garbe, wegsällig. An deren Stelle treten die den Jnsanteriebrigaven direct unterstellten Laiidwebrbataillonsbezirke. Die LcmdwehrbezirkS- commandos werde» künftig kurz nach dem Stabsquartier bezeichnet. Die Ossiciere der Stammmannschaften. deS BezirkscommandoS, die Ossiciere der Provinziallandwchr- insanterie und alle bei der Mobilmachung aus dem Lanbwehr- bataillonSbezirk hervorgehenben Jnsaiiteriesormativnen tragen statt der bisherige» RegniientSnummer die Nummer ihrer Jnsantkriebrigd.de. Beigcgeben ist ein vollständige- Tableau der Landivebrbezirkseintheilung, umsaffend auch daS wiirttem- bergiscbe und bayerische ArmeeeorpS * Stnttgarl. 15. Februar. Der „StaatSanzeiger für Württemberg" v-röffentlicht »actttolgendeS Bulletin über da« Befinde» de- König«: Am Montag fand eine leichte Steigerung des Fiebers statt; DieiiSlag verlies in Folge der Hustenansälle uurubig. Die Mattigkeit deS hohen Patienten ist anhaltend, ebenso die Appetitlosigkeit. * Karlsruhe, 14. Februar. Der Großherzog und die Frau Großherzogin begeben sich morgen Nachmittag nach Sün Remo und von dort nach Cannes. * Rom, 15. Februar. Die „Gazetta usfiziale" ver öffentlicht da« Gesetz, betreffend die Reorganifirung deS Mi n i stcrinmS. In parlamentarischen Kreisen wird ver sichert, daß sämintliche Minister mit Ausnahme de« UnterrichtS- miniiierS aus ihren Post«» bleiben werden. * Brüssel. l4 Februar. Baron Worms, welcher aus der Rückreise vo» Berlin nach London hier rinlraf, ist zum Staatssecretair der Colonie» England- ernannt. (Wdh.) Derkehrsweleu. * Wie man unt müiheilt. wird der jetzt »lle Mittwoch »v» Altenburg nach Zeitz verkehrende Tbeaterrptrozug ill.IKAbend« nb Altrnburg. 12^0 Änchis in Zeitz-, ausnahmsweise auch a» Monlaz de, 20. d. M »ur Lftttrgnng ko«»e>. Der Zug hält an Nach Schluß der Neductioii eingeffaiiffcn. * San Reine, l.'>. Februar, Abends t> Ubr 30 Min. Das Befind«» deS Kronprinzen ist besser und der Kopf schmerz hat nachgelassen. Der Prinz von Wales wird Montag hier crwarlet. — Mackenzie reist wahrscheinlich Freitag ab. * Berlin, 15. Februar Bon dem gestrigen parla mentarische» Diner bci dem Fürsten von Bismirck sind Aenßerungen bcs Reichskanzlers vo» größerer pelilischcr Be deutung, wenn er auch gelegentlich der Hoffnung der FriedenS- erhallung Ausdruck gab. nickst zn inclren. Die „Post" sagt, daß der Reichskanzler in Bezug aus Rußland geäußert habe, die dortige» Pr-'ßvrrhältiiiffe seien exkeptionelic; einen Ibat- säcblichen Einfluß übe die Regierung nur ans zwei oder drei ZeitungSorganc; die übrigen maßgebende» Blätter folgten nur Winten von Proteclvre». — Karl Fink, Proseffor an der technischen Hochschule, ist deute gestorben * Berlin. t5. Februar. Ter „Krenzzeitung" zusolg« ist als Gesandter in Brüssel de, bisherige Gesandte in Washington. AlvenStchen, i» Aussicht genommen; a» Stelle AlvenSleben'S werbe der bisherige Generalconsul in Kairo, Gras Arco Valley nach Washington geben Außerdem stehe der Rücktritt de< Gesandten siir Schweden und Norwegen, Psuet, bevor * Dublin, l5 Februar. Der parnrllitische Deputirl« Pyne wurde beute wegen einer aufrührerischen Rede ptz dreimonatige», Gesäugniß drrnrlhcilt. Derselbe legte Betz rnsung ein.
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